52.100 Euro Jahresgehalt - in der Wirtschaft mehr

Mit einem Gehaltsanstieg in diesem Jahr rechnen 61% der 9.686 befragten Mitglieder der Architekturkammern. Regelmäßig wird das Gehalt nur knapp jedes dritten der abhängig Beschäftigten angepasst, bei jedem zweiten in unregelmäßigen Abständen.

Mit einem Gehaltsanstieg in diesem Jahr rechnen 61% der 9.686 befragten Mitglieder der Architekturkammern. Regelmäßig wird das Gehalt nur knapp jedes dritten der abhängig Beschäftigten angepasst, bei jedem zweiten in unregelmäßigen Abständen.

Bild: BilderBox.com

Karriere 14.11.2013
Die Gehälter für Architekten sind in den vergangenen drei Jahren um rund 1.400 Euro pro Jahr gestiegen. Am besten zahlt die Wirtschaft. Doch Fortbildungen fördert am stärksten der ... 

Die Gehälter für Architekten sind in den vergangenen drei Jahren um rund 1.400 Euro pro Jahr gestiegen. Am besten zahlt die Wirtschaft. Doch Fortbildungen fördert am stärksten der öffentliche Dienst.

52.100 Euro betrug im vergangenen Jahr das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Architekten im Angstellten- bzw. Beamtenverhältnis. Mit 48.000 Euro lag der Median knapp 8% unter dem Durchschnittswert - und verrät damit deutliche Ausreißer nach oben. Im Vergleich zu der letzten Befragung sind die Gehälter gestiegen: 2009 verdienten Architekten im Schnitt 48.000 Euro (Median: 44.000 Euro).

Am meisten verdienen Architekten, wenn sie in der Wirtschaft beschäftigt sind. Damit sind abhängige Beschäftigungsverhältnisse außerhalb von Architektur- und Planungsbüros und dem öffentlichen Dienst gemeint: Im Schnitt erhielten Architekten in der Wirtschaft im vergangenen Jahr 67.795 Euro (Median: 62.000 Euro). An zweiter Stelle rangiert der öffentliche Dienst mit Durchschnittsgehältern von 55.100 Euro (Median: 55.000 Euro) und am niedrigsten ist die Vergütung mit 44.143 Euro in Architektur- und Planungsbüros (Median: 40.500 Euro). Dieser "Vergütungs-Dreiklang" findet sich in allen Bundesländern, d.h. die regionalen Vergütungsunterschiede sind nicht hoch genug, um die sektoralen Unterschiede zu verändern.

In Hamburg gibt's am meisten, im Osten am wenigsten

Dennoch zeigen sich innerhalb der einzelnen Sektoren durchaus große Unterschiede in den verschiedenen Regionen, wie ein Vergleich der Mediane zeigt: Angestellte in Architektur- und Planungsbüros erhalten in Hamburg (44.000 Euro), Hessen (43.750 Euro) und Rheinland-Pfalz (42.000 Euro) deutlich höhere Gehälter als ihre Kollegen in Brandenburg (34.100 Euro), im Saarland (33.600 Euro) oder in Sachsen-Anhalt (33.500 Euro). Auch wenn die Vergütungsaussichten bei den Architektur- und Planungsbüros am geringsten sind, haben 54% der Befragten dort ihre Beschäftigung gefunden. Ein Viertel ist im öffentlichenDienst tätig und in der Wirtschaft waren es 21% der Befragten.

Auch in der Wirtschaft lässt sich ein regionales Gehaltsgefälle ausmachen: Spitzenreiter ist wiederum Hamburg, wo Architekten rund 69.500 Euro verdienen. Das Schlusslicht bildet Thüringen mit einem Gehaltsmedian von 47.000 Euro. Damit verdienen die Hamburger Kammermitglieder fast die Hälfte mehr als die thüringischen.

Zu diesen Ergebnissen kommt die diesjährige Umfrage unter angestellten und verbeamtet tätigen Mitgliedern der Architektenkammern. Davon haben fast 9.686 den Fragebogen ausgefüllt (ca. 20%). Die Befragungsteilnehmer verfügen durchschnittlich über 15 Jahre Berufserfahrung und sind überwiegend Architekten (83%). Außerdem sind Innen- und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner vertreten. 42% der Befragten sind Frauen. Sie sind mit durchschnittlich 41 Jahren jünger als die männlichen Teilnehmer (45 Jahre). Der Frauenanteil liegt in der Altersgruppe unter 35 Jahren noch bei 60%, nimmt aber mit zunehmendem Alter ab und beträgt in der Altersgruppe über 50 Jahre nur noch 26%.

Bei der Qualifikation zeigt sich, dass die Abschlüsse Bachelor und Master bei den Architekten das Diplom noch lange nicht abgelöst haben: Nur 1% der Befragten haben einen Bachelorabschluss erworben und nur 5% einen Masterabschluss.

Öffentlicher Dienst fördert Fortbildungen am meisten

Doch an Fortbildungen nehmen viele der Befragten teil: In den vergangenen zwei Jahren bildeten sich 85% der Umfrageteilnehmer weiter. Besonders aktiv waren Angestellte aus dem öffentlichen Dienst (95%) und der Wirtschaft (88%). In Bundesländern mit Fortbildungspflicht sind die Teilnehmerzahlen höher als in denen ohne.

Die Arbeitgeber fördern die Fortbildung ihrer Angestellten durch vollständige bzw. anteilige Fortzahlung des Gehalts und Freistellung (82%). Auch hier übernimmt der öffentliche Dienst wieder eine Vorreiterrolle (92%), gefolgt von der Wirtschaft (85%). Angestellte in Architektur- und Planungsbüros haben häufiger das Nachsehen: Sie werden seltener unter anteiliger oder vollständiger Fortzahlung des Gehalts beurlaubt (75%) als ihre Kollegen in den anderen beiden Sektoren, und auch die Fortbildungskosten übernimmt ihr Arbeitgeber nicht so oft anteilig oder gar ganz (66%). In der Wirtschaft trägt bei 82% der Befragten die Kosten der Arbeitgeber anteilig oder komplett und im öffentlichen Dienst sogar bei 91%.

Sonja Smalian

Weitere Nachrichten aus der Rubrik Karriere

Junge Manager suchen den internationalen Austausch

Bei Exkursionen in Industrieimmobilien holen sich die Young Talents Inspirationen für die eigene Arbeit.

Bei Exkursionen in Industrieimmobilien holen sich die Young Talents Inspirationen für die eigene Arbeit.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Stock Rocket

Karriere 11.04.2024
Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen ... 

Junge Corporate Real Estate Manager vernetzen sich seit der Corona-Pandemie verstärkt im Verband Core Net Global (CNG). Sie suchen dort den Austausch mit Kollegen auf der gleichen Karrierestufe und holen sich Tipps von erfahrenen Seniors, die für Unternehmen und Konzerne weltweit in den Immobilienabteilungen tätig sind.

Rund 240 Mitglieder zählt das Chapter Central Europe des Netzwerks Core Net Global (CNG), zu dem neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Polen, Rumänien und Bulgarien gehören. Allesamt sind Corporate Real Estate Manager und kümmern sich um die unternehmenseigenen Immobilien von Konzernen und Firmen in Europa.

Etwa 15% von ihnen bilden gemeinsam die Young Leaders, die Nachwuchsgruppe innerhalb des Netzwerks. Die Sparte für bis 35-Jährige gibt es bereits seit zehn Jahren, berichtet ihr Vorsitzender Sipho Fuhr. Doch erst seit der Corona-Pandemie hat ihre Gruppenstärke deutlich zugelegt. Fuhr, der sich außerhalb der Verbandsarbeit als Managing Director bei der Bauakademie-Gruppe mit immobiliennahen Daten und Services befasst, erklärt, dass die Zahl der Young Leaders seitdem um mehr als 20% gestiegen ist und weitere Interessenten bereits in den Startlöchern stehen.

Dass das Interesse am Austausch unter den jungen Nachwuchskräften aus dem Bereich Corporate Real Estate Management ausgerechnet in den vergangenen drei Jahren so stark zugenommen hat, wundert Maike Hermes nicht. Die 35-Jährige ist bei den Young Leaders chapterweite Ansprechpartnerin für alle Angelegenheiten rund um die Themen Diversität, Inklusion und Diskriminierung am Arbeitsplatz. Zu CNG kam sie 2018 und knüpft seitdem bei Treffen und internationalen Summits Kontakte zu Geschäftsführern und erfahrenen Seniors. Weil sie derzeit in Elternzeit ist, informiert das Netzwerk sie über aktuelle Trends und Herausforderungen. Später wird Hermes als Portfoliomanagerin wieder in ein Düsseldorfer Industrieunternehmen zurückkehren.

Die Corona-Pandemie brachte mehr Sichtbarkeit

Dort konnte sie mit dem Ausbruch der Pandemie eine zunehmende Sichtbarkeit ihrer Abteilung für den Gesamtkonzern beobachten. "Ich habe das Gefühl, dass sich die Bedeutung von Immobilienmanagern innerhalb der Konzerne in den vergangenen Jahren verändert hat. Dabei würde ich sagen, dass wir innerhalb der Unternehmen stärker in beratender Funktion bei Entscheidungsfindungen eingebunden werden. So kann man schon als Nachwuchskraft viel Einblick in die Unternehmensstrategie bekommen." Ausschlaggebender Punkt war für sie damals die Organisation von Homeoffice. "Veränderungen in der Unternehmensstrategie wirken sich auch auf die Immobilienstrategie aus", erklärt sie. Sie sieht sich und ihre Abteilung als Eigentümervertreter, die dafür sorgen, dass die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude an die Businessaktivitäten des Unternehmens angepasst werden. Empathie für die Bedürfnisse des Kerngeschäfts aufzubringen, ist für Hermes dabei die Hauptaufgabe der Immobilienmanager.

Dafür holen sich die Young Leaders regelmäßig Inspiration bei anderen Verbandsmitgliedern, die sich gegenseitig Einblicke in ihre Arbeit und vor allem die Immobilien ihres Unternehmens geben. So öffneten etwa Mitarbeiter eines Industrieunternehmens den Nachwuchskräften nicht nur die Türen zu ihrer Immobilie, sie stellten auch die Notfallpläne für einen Versorgungsmangel vor, beispielsweise bei Gasknappheit. Aber auch Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit KI-Tools tauschen die Young Leaders regelmäßig aus, ebenso teilen sie ihre Erfahrungen damit, wie Dienstleistungen von externen Unternehmen eingespart werden können.

Beim Austausch bleiben die Nachwuchskräfte aber nicht immer unter sich. Gleichzeitig holen sie sich Tipps von erfahrenen Kollegen. Diese können auch ganz konkret mit dem Thema Karriereweg zu tun haben, etwa in Form von Ratschlägen zum Umgang mit Feedback von Vorgesetzten.

Auch die Young-Leaders-Gruppe selbst bietet verschiedene Anreize für ein besonderes Engagement. "Ich habe eigentlich einen kaufmännischen Hintergrund und bin durch Zufall in die Immobilienbranche gekommen", berichtet CNG-Mitglied Kristof Adam von seinen Anfängen. "Inzwischen bin ich bei Thyssenkrupp verantwortlich für alle Transaktionen weltweit." Um sich über seine Kernthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die für Corporates so wichtige Nutzerorientierung auszutauschen, stieg er vor drei Jahren in das Netzwerk ein und wurde in dieser Zeit zum ersten deutschen Global Young Leader of the Year gewählt. Dafür schlägt jedes Chapter ein Mitglied vor, der Titel wird weltweit vergeben. "Dadurch habe ich innerhalb des Netzwerks noch mehr Sichtbarkeit bekommen, also auch mehr Sichtbarkeit für meine Themen, die mich auch beruflich beschäftigen. Zudem kann ich Vorbild sein für andere Young Leaders und sie motivieren, sich noch mehr zu vernetzen." Dafür hat das Netzwerk sogar die Frequenz der Treffen und virtuellen Veranstaltungen erhöht. Wie Young-Leaders-Vorsitzender Fuhr erklärt, sei das zuletzt nötig gewesen, weil der Austauschbedarf der Mitglieder, die sich allesamt im ersten Drittel ihrer Karriere befinden, so stark angestiegen ist.

Janina Stadel

Bauhaus-Uni setzt Fokus auf Nachhaltigkeit

Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

Der Campus der Bauhaus-Universität in Weimar.

Quelle: Imago, Urheber: Jürgen Ritter

Karriere 11.04.2024
Um auf Herausforderungen im Bauwesen zu reagieren, fokussiert sich die Bauhaus-Universität in Weimar auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich. ... 

Um auf Herausforderungen im Bauwesen zu reagieren, fokussiert sich die Bauhaus-Universität in Weimar auf nachhaltige Bauweisen. Das bringt auch eine Umbenennung der Fakultät mit sich.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar richtet sich strategisch neu aus. In diesem Zuge kommt es zu einer Umbenennung in Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Dadurch soll das Thema Nachhaltigkeit, das verstärkt in Lehre und Forschung Einzug hält, nach außen kommuniziert werden. "Für die Zukunft ist ein Wandel im Bauwesen im Sinne eines umfassenden nachhaltigen Bauens und der Entwicklung und Erforschung von grünen Technologien zu erwarten", begründet Dekan Tom Lahmer die Veränderung. "Was wir brauchen, sind alternative Lösungsansätze, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen." Dazu gehören der Einsatz von modernen Technologien wie Building-Information-Modeling (BIM), Sensorik, Drohnen und Robotik für den digitalen Bau und die Bauüberwachung. Ebenfalls sollen Themen wie nachhaltige Bau- und Konstruktionsweisen, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und die Optimierung von Tragstrukturen stärker in den Fokus der Forschung und Lehre an der Fakultät gerückt werden.

Die Neuausrichtung der Fakultät hat die Universität in ihr Jubiläumsjahr gelegt. Sie feiert 2024 ihr 70-jähriges Bestehen und stellt zu diesem Anlass die Perspektiven von Bauingenieuren in einer Open-Air-Ausstellung aus. Sie trägt den Titel Queens of Structure und wird am 25. April mit einer Vernissage eröffnet.

Janina Stadel

René Schappner gründet Beratungsunternehmen Quercus & Acer

Karriere 05.04.2024
René Schappner macht jetzt sein eigenes Ding. Der frühere Head of Hotel bei Colliers hat gemeinsam mit Quinten T. Slama das Beratungsunternehmen Quercus & Acer gegründet. ... 

René Schappner macht jetzt sein eigenes Ding. Der frühere Head of Hotel bei Colliers hat gemeinsam mit Quinten T. Slama das Beratungsunternehmen Quercus & Acer gegründet.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Maklerhaus Colliers den Geschäftsbereich Hotel in Deutschland komplett aufgegeben und sich vom gesamten Team unter der Leitung von Schappner getrennt. Rund 30 Beschäftigte sollen von dem Schnitt betroffen sein.

Zur Begründung hieß es damals, Colliers wolle sich in der aktuellen Marktlage auf das Kerngeschäft konzentrieren. Nicht rentable Unternehmensbereiche würden zurückgefahren. Schappner war seit Juni 2019 als Head of Hotel und Geschäftsführer für Colliers in Deutschland tätig.

Jetzt also der Neubeginn. Quercus & Acer bietet Kunden Unterstützung bei Hoteltransaktionen inklusive Beratung an. Der Fokus liege auf institutionellen Investoren sowie privaten Anlegern aus ganz Europa, insbesondere in der DACH-Region, teilt Schappner mit und verweist auf 23 Jahre Erfahrung in den Bereichen Hotelimmobilien, Transaktionen und Projektentwicklung bei Colliers, JLL und der Hotelgruppe IHG.

Geschäftspartner Slama war laut eigener Angaben an zahlreichen Hotelprojekten für internationale Hotelgruppen wie Fairmont, Kempinski und Marriott beteiligt und hat Erfahrung in den Segmenten Hotel-Neupositionierungen, Transaktionen und Eröffnungen.

Peter Dietz