Karriere-News

Hotelmanager für das Novotel Hafencity benannt

Köpfe 20.02.2024
Der Neuzugang kommt aus der Hauptstadt: Wenige Monate vor der Eröffnung hat das künftige Novotel Hamburg Hafencity eine wichtige Position besetzt. ... 

Der Neuzugang kommt aus der Hauptstadt: Wenige Monate vor der Eröffnung hat das künftige Novotel Hamburg Hafencity eine wichtige Position besetzt.

Wie die ahgz erfuhr, hat der bisherige stellvertretende Direktor im Novotel Berlin Am Tiergarten am 15. Februar seine neue Position als Hotelmanager in der Hansestadt angetreten.

Loelf ist seit August 2015 bei Accor, zuerst als Convention & Sales Manager im Novotel Berlin Mitte und seit August 2019 als stellvertretender Hoteldirektor im Novotel Berlin Am Tiergarten. Weitere Stationen davor waren als Assistant Director Convention Sales Planning im Interconti Berlin und verschiedene Stellen im Sales bei NH Hotels sowie bei Aramark im Haus der Deutschen Börse. Seine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolvierte er im Ringhotel Fährhaus Bad Bevensen.

Ehrenamtlich ist Loelf bei der Amicale Internationale des Sous Directeurs et Chefs de Réception des Grand Hotels (AICR) Deutschland aktiv, die den jährlichen Wettbewerb Rezeptionist des Jahres ausrichtet. Dort ist er in seiner zweiten Amtszeit im Vorstand für die Partner, Sponsoren und PR verantwortlich.

Das Novotel gehört zum Westfield Hamburg Überseequartier, in dem voraussichtlich im Sommer die drei Accor-Hotels Pullman, Novotel und Ibis Styles eröffnet werden. Nach früheren Angaben soll das Novotel für das gehobene Mittelklassesegment 163 Zimmer haben.

Rolf Westermann

Neue Chefin im Le Méridien München

Köpfe 20.02.2024
Stefanie Kristensen wird neue General Managerin im Le Méridien München. ... 

Stefanie Kristensen wird neue General Managerin im Le Méridien München.

Ab Februar 2024 zeichnet gebürtige Niederländerin für die Leitung im Le Méridien München verantwortlich die Zukunft des Hotels maßgeblich mitgestalten. Das geht aus einer aktuellen Meldung hervor. „Wir freuen uns sehr, Stefanie Kristensen in der MHP-Familie willkommen zu heißen", so Michael Wagner, Chief Operating Officer bei MHP. „Mit ihrer Unterstützung werden wir unseren Gästen weiterhin unvergessliche Erlebnisse bieten und sicherstellen, dass das Le Méridien München seine Position in der bayerischen Landeshauptstadt weiterhin durch Qualität und erstklassigen Service stärkt."

15 Jahre Erfahrung

Mit mehr als 15 Jahren Marriott-Erfahrung bringt Stefanie Kristensen eine beeindruckende Erfolgsgeschichte mit umfassenden Kenntnissen im Bereich Revenue- und Hotelmanagement mit zur MHP Hotel AG. Als passionierte, zielorientierte und dem Hotelteam zugewandte Managerin versteht es Kristensen, Kundenzufriedenheit, Teamführung und betriebliche Effizienz bestmöglich zu vereinen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Ihre Karriere startete Stefanie Kristensen als Rezeptionistin im Amsterdam Marriott Hotel. Nach weiteren Stationen im Treudelberg Marriott Hotel sowie dem Marriott's Club Son Antem auf Mallorca zeichnete Stefanie Kristensen für acht Jahre bei FRHI HOTELS (Fairmont/Swissotel) als Regional Director Revenue Management für 23 Hotels verantwortlich. Danach leitete sie als Area Director den Bereich Revenue Strategy für die Marriott Hotel Holding Western- und Zentral-Europa und übernahm schließlich 2022 als General Managerin das Team des Leipzig Marriott Hotels.

Zentrale Lage in München

Das Le Méridien München liegt direkt am Münchner Hauptbahnhof. Im begrünten Innenhof des Hotels liegt die sommerliche Au Soleil Lounge und der Biergarten des Restaurants Irmi bei Modern Munich Kitchen. Ruhe finden Gäste trotz der zentralen Lage in 381 eleganten Zimmern mit stylischem Interieur und Designer-Möbeln. Neun moderne Tagungsräume bieten Raum für Inspiration für bis zu 140 Personen. Dazu gibt es einen Wellnessbereich mit 750 qm. Die Übernachtung gibt es zum Beispiel im März ab 207 Euro.

Isabel Diez

Stefan Kirsten verlässt Adler Group

Stefan Kirsten.

Stefan Kirsten.

Quelle: Imago, Urheber: Sven Simon

Köpfe 19.02.2024
Stefan Kirsten räumt mit sofortiger Wirkung die Position des Verwaltungsratsvorsitzenden der Adler Group. Ihn ersetzt Verwaltungsratsmitglied Stefan Brendgen. Kirsten sei „auf ... 

Stefan Kirsten räumt mit sofortiger Wirkung die Position des Verwaltungsratsvorsitzenden der Adler Group. Ihn ersetzt Verwaltungsratsmitglied Stefan Brendgen. Kirsten sei „auf Anraten seiner Ärzte“ zurückgetreten.

Kirsten war im Februar 2022 als Sanierer der vom Kollaps bedrohten Gesellschaft an Bord gekommen, seine reguläre Amtslaufzeit hätte bis Mitte 2025 gereicht. In seiner Zeit bei Adler wurde mit den Gläubigern der milliardenschweren Adler-Anleihen erfolgreich ein Sanierungskompromiss verhandelt. Der umfasste eine Stundung der laufenden Bond-Zinsen bis Juli 2025 und die Vergabe eines weiteren Sanierungsdarlehens im Wert von über 900 Mio. Euro, das Mitte 2025 fällig wird. Außerdem wurde die Laufzeit einer 2024 fälligen Schuldverschreibung auf Ende Juli 2025 verschoben.

Weiterhin besorgte sich der Konzern unter Kirstens Ägide in einem viele Monate dauernden Prozess neue Wirtschaftsprüfer, nachdem KPMG eine Prüfung des 2022er Abschlusses verweigert hatte und die übrigen großen Namen für eine Neubestellung nicht zur Verfügung standen. Einen Rückschlag erlebte der Konzern vor einigen Wochen, als ein Londoner Berufungsgericht den Sanierungsplan, unter dem das Unternehmen seit einem Jahr arbeitet, aufgehoben hatte. Zwar ändert dies nach Auffassung von Adler nichts an der Wirksamkeit der Einigung mit den Anleihegläubigern, Branchenkreise sehen hier jedoch ein mögliches Einfallstor für neue Rechtsstreitigkeiten.
Adler-Sanierungsplan aufgehoben
Das Berufungsgericht (Court of Appeal) am High Court of England and Wales hat den Sanierungsplan für die Anleihen der angeschlagenen Adler Group wieder aufgehoben. Die Auswirkungen auf die laufende Restrukturierung der Adler Group sind offen.
Die Entscheidung zurückzutreten, sei ihm „alles andere als leichtgefallen“, sagt Kirsten. „Adler ist stabilisiert und kann seine Zukunft selbst bestimmen, wohlgleich in einem extrem schwierigen Marktumfeld. Aber dieser Weg in die Zukunft wird ein herausfordernder sein, den zu begleiten mir meine Ärzte abgeraten haben, wenn ich meine Gesundheit nicht dauerhaft gefährden will. Die derzeitige Marktlage bedarf noch über längere Zeit das gesamte Commitment von Management und Board, das ich nicht mehr geben kann.“

Zur kommenden Jahreshauptversammlung will Adler einen Nachfolger für Kirsten bestellen sowie einen Ersatz für Verwaltungsratsmitglied Thomas Zinnöcker präsentieren, der dann planmäßig ausscheiden wird. Derzeit besteht das Board der Luxemburger Gesellschaft aus Heiner Arnoldi, Stefan Brendgen, Thilo Schmid sowie CEO Thierry Beaudemoulin und CFO Thomas Echelmeyer. Dem neuen Management wird die Arbeit nicht ausgehen: Die meisten Projektentwicklungen der Adler Group sind noch nicht verkauft, vor allem die großen Grundstücke (Eiermann-Campus Stuttgart, Holsten Areal Hamburg, Düsseldorf-Gerresheim) warten weiter auf eine für Käufer wie Verkäufer befriedigende Verwertung.
Monika Leykam

Thomas Ostermann verlässt GSG Berlin nach einem Jahr

Thomas Ostermann.

Thomas Ostermann.

Quelle: GSG Berlin, Urheber: Marc-Steffen Unger

Köpfe 16.02.2024
Nach einem Jahr Tätigkeit verabschiedet sich Thomas Ostermann, Geschäftsführer der GSG Berlin, von der auf Büro- und Gewerbeflächen spezialisierten Gesellschaft. ... 

Nach einem Jahr Tätigkeit verabschiedet sich Thomas Ostermann, Geschäftsführer der GSG Berlin, von der auf Büro- und Gewerbeflächen spezialisierten Gesellschaft.

Ostermann war bei GSG vornehmlich für die Nachverdichtung der zum großen Teil historischen Gewerbehöfe im Berliner Stadtgebiet verantwortlich. Zu den Projekten des scheidenden GSG-Geschäftsführers gehört die Büro-und Gewerbeimmobilie Framez in Berlin-Kreuzberg, bei der historische Bausubstanz ergänzt wurde. Sie ist bis auf den Innenausbau fertiggestellt.

Ostermann werde sich zukünftig neuen Aufgaben widmen. Sein Ausstieg erfolge in beiderseitigem Einvernehmen, teilt GSG mit. Die Geschäfte führt nun allein Oliver Schlink, der zuvor bereits kaufmännischer Geschäftsführer war. Thomas Ostermann stehe der GSG Berlin in den nächsten Wochen weiterhin beratend zur Verfügung, heißt es weiter.

Sabine Gottschalk

"Wenn ein Team funktioniert, spielt der Arbeitsort keine Rolle"

Für sein Unternehmen Conpur hat Richard Liehmann kein einziges Büro gemietet.

Für sein Unternehmen Conpur hat Richard Liehmann kein einziges Büro gemietet.

Quelle: Conpur

Karriere 15.02.2024
Als zum Jahresbeginn die Gesellschaft Conpur aus den beiden Unternehmen Robeo und Inpera entstanden ist, ist CEO Richard Liehmann einen radikalen Schritt gegangen. Er und seine Mitarbeiter ... 

Als zum Jahresbeginn die Gesellschaft Conpur aus den beiden Unternehmen Robeo und Inpera entstanden ist, ist CEO Richard Liehmann einen radikalen Schritt gegangen. Er und seine Mitarbeiter in dem Digitalunternehmen, das Einkaufslösungen für die Bauwirtschaft anbietet, arbeiten komplett remote. Damit das gelingt, braucht es laut dem Unternehmensgründer passende Führungsstrategien.

Immobilien Zeitung: Herr Liehmann, Sie haben kein festes Büro. Von wo aus arbeiten Sie heute?

Richard Liehmann: Ich bin heute in meinem Homeoffice in Berlin. Aber es gibt auch Tage, an denen arbeite ich von Salzburg aus oder von irgendeiner anderen Stadt, genauso wie unser gesamtes Team.

IZ: Wenn alle jeden Tag remote arbeiten, hat Conpur dann überhaupt noch eine Firmenadresse, an die zum Beispiel die Post geliefert werden kann?

Liehmann: Rein rechtlich braucht in Deutschland jede Firma eine Meldeadresse. Und die haben wir auch. Die Post, die dort ankommt, wird regelmäßig abgeholt und an die Mitarbeiter weitergeleitet, die sie brauchen. Das geht meistens sehr schnell, denn die Briefe werden eingescannt und per E-Mail versandt. Aber Büros mit Arbeitsplätzen betreibe ich keinen einzigen Quadratmeter. Es würde für uns einfach keinen Sinn machen.

IZ: Warum machen Büros keinen Sinn für Ihr Unternehmen?

Liehmann: Wir sind mit derzeit sieben Mitarbeitern noch eine kleine Firma. Wenn ein neues Unternehmen in Deutschland in den Markt eintritt, kommen keine Kunden dorthin. Stattdessen sind wir es, die zu unseren Kunden und Auftraggebern fahren. Unsere Mitarbeiter verteilen sich in ganz Deutschland, dadurch kann immer derjenige zu einem Termin, der die kürzeste Anreise hat. Das spart den Angestellten Reisezeit und macht uns als Unternehmen gleichzeitig flexibel gegenüber Kunden, wenn es zum Beispiel um kurzfristige Termine geht. Stattdessen wäre es unwirtschaftlich, Bürostandorte in ganz Deutschland zu eröffnen.

IZ: Wie investieren Sie das Geld, das Sie für Büromieten einsparen, stattdessen?

Liehmann: Vor allem in Forschung, Produktentwicklung und in Personal – etwa in Form von Weiterbildungen.

IZ: Wie funktioniert die Gewinnung von Mitarbeitern in einem Unternehmen, das keine Büros hat, in denen für gewöhnlich ja auch Bewerbungsgespräche geführt werden?

Liehmann: Recruiting und Hiring funktionieren auch ohne Büro sehr gut. Sowohl die Bauwirtschaft als auch die Softwarebranche tun sich im Moment schwer mit der Gewinnung von Fachkräften. Wir sind bei der Suche nach Mitarbeitern nicht auf einen Standort oder eine Region festgelegt und haben so eine größere Auswahl an Bewerbern, die fachlich zu uns passen. Bewerbungsgespräche sind aber tatsächlich etwas umständlicher, wenn sie rein remote geführt werden.

IZ: Inwiefern? Was müssen Sie dabei besonders beachten?

Liehmann: Die Kennenlerngespräche erfordern ein hohes Maß an Vorbereitung. Ich muss mir genau überlegen, welche Fragen ich einem Bewerber stelle und was er von mir vielleicht wissen will. Dafür muss ich alle Unterlagen, wie zum Beispiel Informationen über unser Unternehmen, vorher zurechtlegen, um sie im Gespräch digital verfügbar zu haben. Auch kann ich nicht spontan einen Kollegen hinzuziehen oder dem Bewerber vorstellen. Ein Teamlead muss daher von Anfang an in die Terminabsprache mit eingebunden werden, damit er ebenfalls am Gespräch teilnehmen kann.

IZ: Fachliche Kompetenzen und Vorerfahrungen lassen sich in einem Videocall sicher gut abfragen, doch wie lernen Sie einen Bewerber auch menschlich kennen, um zu sehen, ob er ins Team passt?

Liehmann: Auch dafür gibt es einige Tricks, um jemanden aus der Reserve zu locken. Ich achte zum Beispiel immer auf den Hintergrund im Videocall, den sich jemand ausgesucht hat. Ich spreche an, was ich im Hintergrund sehen kann, sei es ein Gegenstand, oder ein Bild an der Wand. Solche Dinge können gute Ausgangspunkte für kurze Gespräche über Privates sein. Zudem versuche ich eine Atmosphäre zu schaffen, wie sie auch wäre, wenn man im gleichen Raum sitzen würde, indem ich etwa zwischendurch aufstehe und das Fenster mal öffnet. Im Prinzip lerne ich die Leute so besser kennen als in einem sterilen Raum, der nicht ihr gewohntes Umfeld ist. Und wem diese Einblicke ins eigene Zuhause schon bei der Bewerbung zu privat sind, der passt nicht zu unserer Arbeitsweise.

IZ: Ein passendes Arbeitszimmer zuhause zu haben, ist aber dadurch irgendwie Voraussetzung, um bei Ihnen anfangen zu können, oder?

Liehmann: Wir arbeiten viel mit jungen Leuten zusammen. Die haben meistens ohnehin einen geeigneten Arbeitsplatz bei sich zuhause. Wenn ihnen Ausstattung fehlt, sei es ein Monitor oder ein geeigneter Schreibtisch, dann versorgen wir sie damit. Ob wir Arbeitsmittel anschaffen, um sie in ein zentrales Büro zu stellen, oder um sie an mehreren Orten zu verteilen, das macht doch keinen Unterschied. Und sollte jemand wirklich mal keine Möglichkeit zu Hause haben, finden wir eine Lösung. Ich denke zum Beispiel an Coworkingspaces oder ähnliche Angebote, die es inzwischen in fast jeder Stadt gibt.

IZ: Wenn schon die Einstellung von neuen Kollegen remote geschieht, kennen sich Ihre Mitarbeiter dann untereinander überhaupt persönlich?

Liehmann: Wir versuchen alle vier bis sechs Wochen Treffen zu ermöglichen. Nur eben nicht im gemeinsamen Büro. Stattdessen kann das zum Beispiel eine Zusammenkunft nach einem gemeinsamen Kundentermin in der dortigen Stadt sein. Zudem gibt es bei uns wie bei jedem anderen Unternehmen auch Workshops und Weihnachtsfeiern, bei denen alle zusammenkommen.

IZ: Und im Alltag?

Liehmann: Das zufällige Treffen oder der Plausch an der Kaffeemaschine fallen bei uns weg. Wir müssen diese Begegnungen remote abbilden und das bedeutet vor allem, Raum dafür schaffen.

IZ: Wie geht das konkret?

Liehmann: Es bedeutet vor allem, dass regelmäßige Meetings oder Wochengespräche anders geführt werden müssen, als es viele aus der Branche kennen. Es bedeutet, dass Führungskräfte in einem Meeting nicht nur die Themen-Agenda abarbeiten dürfen. Stattdessen muss vor und nach jeder Sitzung Zeit sein, um auch Themen aus der Vorwoche aufzugreifen, zu fragen, wie das Wochenende war, oder andere private Themen zuzulassen. Dafür muss das Mindset bei den Führungskräften stimmen, denn wenn sie sich nur eine halbe Stunde Zeit nehmen, um fünf Entscheidungen zu treffen, dann trauen sich ihre Mitarbeiter gar nicht, in diesem Rahmen auch auf die persönliche Ebene zu wechseln. Für uns bei Conpur heißt das, wir müssen klar machen, dass das erwünscht ist. Und inzwischen haben auch die Mitarbeiter diese Meetingkultur für sich angenommen.

IZ: Welche Besonderheiten gibt es zudem noch für Ihre Mitarbeiter?

Liehmann: Sie müssen gut kommunizieren und sich selbst organisieren können. Mit kommunizieren meine ich, dass sie es schaffen trotz Distanz in Kontakt zu bleiben, und zwar auch eigeninitiativ zum Beispiel über Videocalls. Selbstorganisation ist wichtig im Alltag, wenn es darum geht, Arbeitsmaterial zu beschaffen. Bei uns bestellen die Mitarbeiter selbst, was sie brauchen. Das erspart uns übrigens viel Kapazitäten in der Buchhaltung. Aber auch das Zeitmanagement ist wichtig, damit man sich im Homeoffice nicht verliert.

IZ: Wie sehen bei Ihnen die Arbeitszeiten aus?

Liehmann: Es gibt eine frei definierte Kernarbeitszeit von etwa zehn bis 15 Uhr. In dieser Zeit sollte jeder erreichbar sein – für Kunden, aber auch für Kollegen. Ansonsten kann sich das jeder frei einteilen. Wer ein klares Ziel vor Augen hat, etwa bei der Umsetzung eines Projekts, der wird sich selbst so organisieren, dass er auch ohne Anweisung durch eine Führungskraft mit Kollegen in den Austausch geht, wo es nötig und sinnvoll ist.

IZ: Sie haben diese Arbeitsweisen von Beginn an im Unternehmen umgesetzt und ausgeführt. Das Team ist kurz nach der Firmengründung noch recht klein. Aber wäre ein solcher Schritt in einem großen Unternehmen überhaupt denkbar?

Liehmann: Dass unsere Arbeitsweisen auch in größeren Teams funktionieren, haben wir bereits während Corona-Zeit in den Vorgängergesellschaften bewiesen. Ich bin der festen Überzeugung, sie lassen sich überall umsetzen, wo es um Forschung, Projektarbeit und Produktentwicklung geht. Sicher aber nicht im produzierenden Gewerbe, wo Mitarbeiter Geräte und Maschinen gemeinsam nutzen müssen. Aber gerade in unserer Branche schaffen es ja auch schon viele Firmen, über Standorte hinweg zu arbeiten. Da existieren schon funktionierende Verbindungen von Büro zu Büro – bei uns eben von Homeoffice zu Homeoffice. Eine wichtige Voraussetzung ist jedoch, dass eine Führungskraft die Arbeitsweisen vorlebt, sich an Absprachen hält und die Mitarbeiter stets motivieren kann. Denn wenn ein Team an einem gemeinsamen Ziel arbeitet und richtig funktioniert, dann spielt der Arbeitsort keine Rolle für das Endergebnis.

IZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Janina Stadel.



Janina Stadel