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Deutsche Asset & Wealth Management: Matis geht in Ruhestand

Köpfe 09.07.2014
Wolfgang Matis, Chief Executive Officer von DWS, Head of Active Asset Management und Head of Germany, wird die Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) verlassen und in den Ruhestand gehen. ... 

Wolfgang Matis, Chief Executive Officer von DWS, Head of Active Asset Management und Head of Germany, wird die Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) verlassen und in den Ruhestand gehen. Er ist seit 1973 für die Deutsche Bank tätig und war maßgeblich an der Neuausrichtung des Geschäftsmodells von DeAWM beteiligt gewesen. Ein Nachfolger wird in Kürze bekannt gegeben.

Die Nachfolge von Matis als Vorsitzender des Aufsichtsrats von Sal. Oppenheim jr. & Cie. übernimmt Joachim Häger zusätzlich zu seinen Aufgaben als Head of Wealth Management Germany. Zudem wurde Holger Naumann, Chief Operating Officer of DeAWM Germany, in den Aufsichtsrat von Sal. Oppenheim berufen. Außerdem übernimmt er den Aufsichtsratsvorsitz bei DWS Investment, Luxemburg.

Zudem gibt DeAWM bekannt, dass Asoka Wöhrmann zum Chief Investment Officer aufgerückt ist. Wöhrmann ist seit 1998 bei der Deutschen Bank beschäftigt und war bislang Co-Chief Investment Officer zusammen mit Randy Brown. Dieser übernimmt als Head of UK die Leitung der Division von DeAWM im Großbritannien.

Sonja Smalian

Postleb hat Führung von DTZ Deutschland übernommen

Yvo Postleb arbeitete neun Jahre lang bei der Deutschen Bank.

Yvo Postleb arbeitete neun Jahre lang bei der Deutschen Bank.

Bild: DTZ

Köpfe 06.02.2014
Yvo Postleb hat seinen Schreibtisch in der Chefetage bei DTZ Deutschland bezogen. Wie das Unternehmen mitteilt, hat er die Position als Country Head der UGL-Tochter übernommen. Postleb kündigte ... 

Yvo Postleb hat seinen Schreibtisch in der Chefetage bei DTZ Deutschland bezogen. Wie das Unternehmen mitteilt, hat er die Position als Country Head der UGL-Tochter übernommen. Postleb kündigte bei seinem Dienstantritt an, sein Hauptaugenmerk auf das weitere Wachstum von DTZ in Deutschland und die Intensivierung der internationalen Vernetzung des deutschen Teams innerhalb des Konzerns zu richten.

Postleb arbeitete neun Jahre lang bei der Deutschen Bank in Frankfurt am Main, New York und Eschborn in verschiedenen Positionen im Immobilienbereich. Seit 2006 war er bei der Fortress Investment Group tätig, wo er und sein Team der Eurocastle Investment ein Portfolio von zuletzt 393 Immobilien in Deutschland mit einem Marktvolumen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro verantworteten. Postleb hat einen Universitätsabschluss als Master of Science in International Accounting and Finance der London School of Economics.

Mit seinem Antritt endet bei DTZ-Deutschland eine fast zweijährige Übergangszeit. Im April 2012 hatte der damalige DTZ-Deutschlandchef Timo Tschammler seinen Wechsel zu Jones Lang LaSalle bekannt gegeben. Daraufhin nahm die Position interimsweise Geschäftsleitungsmitglied Rainer Hamacher ein. Nach dessen Abschied leitete ein Executive Committee aus mehreren Personen das Unternehmen.

Peter Dietz

Yvo Postleb wird DTZ-Deutschlandchef

Yvo Postleb.

Yvo Postleb.

Bild: DTZ

Köpfe 18.12.2013
Der bisherige Geschäftsführer von Fortress Germany Asset Management, Yvo Postleb, wird nach Informationen der Immobilien Zeitung neuer Deutschlandchef bei DTZ. DTZ bestätigte auf ... 

Der bisherige Geschäftsführer von Fortress Germany Asset Management, Yvo Postleb, wird nach Informationen der Immobilien Zeitung neuer Deutschlandchef bei DTZ. DTZ bestätigte auf Anfrage, dass Postleb im ersten Quartal 2014 die Position des Country Head Germany übernehmen soll.

Peter Maurer

JLL, ECE, Hochtief sind top

Eine Auszeichnung für die drei Besten: Die IZ-Medaille für die beliebtesten Arbeitgeber.

Eine Auszeichnung für die drei Besten: Die IZ-Medaille für die beliebtesten Arbeitgeber.

Bild: IZ

Karriere 18.07.2013
Mit Wissen im Kopf und Tatendrang in der Brust will der Nachwuchs bei den besten Arbeitgebern anheuern. Doch wer sind die besten? Welche Unternehmen stehen auf der Liste angehender Absolventen von ... 

Mit Wissen im Kopf und Tatendrang in der Brust will der Nachwuchs bei den besten Arbeitgebern anheuern. Doch wer sind die besten? Welche Unternehmen stehen auf der Liste angehender Absolventen von immobilienwirtschaftlichen Studiengängen ganz oben? Die Immobilien Zeitung fragte nach. Heraus kam unter anderem: Jones Lang LaSalle (JLL) konnte die 2012 errungene Spitzenposition festigen, auf Platz zwei und drei wurden ECE und Hochtief gewählt. Dicht ran ans Top-Trio hat sich Corpus Sireo gepirscht. Wirtschaftsberater und -prüfer dagegen sind in der Gunst von Studenten gesunken - Wohnungsunternehmen in der Gunst noch immer nicht gestiegen.

Durch den Online-Fragenkatalog der Immobilien Zeitung klickten sich im Frühjahr 622 Hochschüler; ihre Antworten kamen bundesweit aus mehr als 60 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und anderen Bildungseinrichtungen. Die Studenten benannten ihre favorisierten Unternehmen frei, sprich: Es wurden keine Namen vorgegeben.

Und so kam es zu dem Ergebnis: Der Nachwuchs war aufgerufen, jeweils eine Favoriten-Firma auf die Plätze eins bis drei zu setzen. Bei der Auswertung wurde dann unterschiedlich gewichtet. Für den ersten Platz gab es drei Punkte, für den zweiten zwei, und der dritte Rang brachte einen Punkt. So wurden allen 188 genannten Unternehmen entsprechende Zahlen zugeordnet und addiert. Die 15 Gesellschaften mit den höchsten Punkt- und damit wohl auch Sympathiewerten sind in der Top-Arbeitgeber-Liste (s.u.) aufgeführt.

JLL punktet mit Internationalität

Grundsätzlich festzustellen ist, dass Studenten ihre Punkte in erster Linie an die Unternehmen vergaben, deren Tätigkeitsfelder ihnen zusagen. Hohen Wert legt der Nachwuchs zudem auf die Möglichkeit, Karriere zu machen; Standort und Image des künftigen Brötchengebers sollten ebenfalls stimmen.

JLL ist ein vertrauter Name im IZ-Ranking. Seit der ersten Umfrage im Jahr 2009 rangiert das Beratungsunternehmen Jahr für Jahr in der Riege der drei gefragtesten Arbeitgeber und lag dabei drei Mal auf Platz zwei hinter Hochtief, bis es im vergangenen Jahr den Sprung an die Spitze schaffte. Den Top-Platz festigte es in diesem Jahr mit 159 Punkten. Für die Mehrzahl der Studenten, die an JLL Punkte vergaben, war die internationale Ausrichtung ein entscheidender Grund für ihre Wahl (siehe Artikel "Stimmt die Arbeit, ist Geld nachrangig").

Hochtief lässt Federn

ECE kam auf 91 Zähler und zog damit am Hochtief-Konzern vorbei, der mit 81 Zählern auf Platz drei landete. Der Einkaufszentrenentwickler punktete sehr stark mit den Tätigkeitsfeldern, Hochtief in erster Linie mit Karriereperspektiven. Der Bau-konzern ist bislang immer unter den drei erstplatzierten Arbeitgebern im IZ-Ranking zu finden. Dennoch hat er zuletzt Federn gelassen: Im vergangenen Jahr schlug wohl die Übernahme durch den spanischen Konzern ACS aufs Umfrageergebnis durch, nun könnten es Meldungen rund um Umstrukturierung und Verkäufe sein. "Veränderung - das wissen wir alle - führt naturgemäß zunächst zu Fragen. Das spiegelt sich auch im Ranking wider", sagt Hochtief-Sprecherin Patrizia Wischerhoff. Die Zeit der Übernahmeschlacht mit den darauf folgenden Hochtief-Manager-Abgängen bezeichnet sie als abgeschlossen; der Konzern habe eine "stabile Aktionärsstruktur", die Zusammenarbeit mit den Spaniern auf Projektebene funktioniere gut.

Die Top-Arbeitgeber 2013

Von Außenstehenden werde nun vor allem der Veränderungsprozess "hin zum größten Infrastrukturanbieter der Welt" wahrgenommen, der damit einhergehe, dass nicht mehr zum Kerngeschäft gezählte Bereiche verkauft oder künftig mit Partnern weiterbetrieben werden sollen, so Wischerhoff. "Wir sind aber zuversichtlich, dass sehr bald die Erfolge unserer neuen Strategie sichtbar werden."

Negativmeldungen mögen Hochschulabsolventen in der Vergabe ihrer Gunst beeinflussen - vom Anheuern scheinen sie nicht abzusehen. "Die Anzahl der Bewerbungen ist in den letzten Jahren gleich geblieben, die Zahl der qualifizierten Bewerber ist stets sehr hoch", sagt die Hochtief-Sprecherin und verweist auf die 1.180 Schreiben, die im vergangenen Jahr von Hochschulabsolventen quer durch alle Studiengänge eingegangen sein sollen.

Corpus Sireo nah am Top-Trio

Tatsächlich haben die im IZ-Ranking bestplatzierten Unternehmen JLL, ECE und Hochtief eine große Sogwirkung. Allein JLL erhielt 10,6% der gewichteten Punkte, zusammen vereinen die drei Konzerne 23% auf sich. Dem Trio nah auf den Fersen ist der Kölner Entwickler und Dienstleister Corpus Sireo, der sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach vorne geschoben hat: Von Platz 13 im Jahr 2011 auf Rang fünf und nun weiter auf den vierten Platz. Auch hier mag das breite Leistungsspektrum ein gewichtiger Grund für die Beliebtheit sein: Corpus Sireo ist Makler, Projektentwickler, Investment-Manager und Asset-Manager für Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Im Grunde sind alle Unternehmen in der Top-15-Liste breit aufgestellt. Schaut man auf deren einzelne Sparten, fällt auf, dass das Maklergeschäft sowie der Bereich Entwicklung und Bau dominieren. Maklerdienste bieten JLL, Corpus Sireo, CBRE, BNP Paribas Real Estate, Engel & Völkers sowie Cushman & Wakefield und damit sechs Unternehmen an. Ebenso viele werkeln auf Baustellen, und zwar ECE, Hochtief, Corpus Sireo, Bilfinger, Strabag und im kleineren Rahmen auch die Augsburger Patrizia. IVG ließe sich noch dazuzählen, allerdings hat die Gesellschaft den Rückzug aus dem Geschäft angetreten.

E&Y und Deutsche Bank draußen

Banken mitsamt der mit ihnen verbundenen Gesellschaften werden weniger unter den Top 15. In diesem Jahr ist die Deutsche Bank von Platz 10 auf Platz 25 abgerutscht, es verbleibt die DekaBank. Von Wirtschaftsberatungen und -prüfern ist mittlerweile keine Spur mehr zu sehen. Als letzter Verbliebener aus dem Jahr 2012 hat jetzt auch Ernst & Young zu stark an Absolventen-Gunst verloren - und belegt nun Rang 19. Pricewaterhouse Coopers folgt auf Platz 24.

Unter ferner liefen rangiert auch die Konkurrenz von ECE. Der nächstplatzierte Entwickler und Betreiber von Einkaufstempeln ist mfi auf Platz 27. Sonae Sierra und Multi Development wurden von keinem einzigen angehenden Absolventen bepunktet und tauchen folglich unter den insgesamt 188 genannten Unternehmen gar nicht auf.

Wohnungsunternehmen sucht man unter den Top 15 vergeblich. Und das nicht erst in diesem Jahr. Bislang haben es Deutsche Annington, Gagfah & Co. noch in keinem Jahr in die Liste geschafft. Wer diesmal die Excel-Tabelle mit allen Unternehmen und vergebenen Punkten mit dem Finger nach unten fährt, bleibt an TAG Immobilien als erstem Wohnungsanbieter auf Platz 37 hängen. Weiter unten folgen die kommunalen Gesellschaften GWG (München) und degewo (Berlin).

Reine Wohnungsbauträger scheinen ebenfalls keine bevorzugte Anlaufstelle für angehende Hochschulabsolventen zu sein - gleichwohl sich gerade in diesem Segment vielerorts die Kräne drehen und es bundesweit wie auch lokal agierende Schwergewichte gibt. Es mögen einige Punkte, die Hochtief gegeben wurden, auf die Wohnungsbausparte des Konzerns entfallen. Die erste den Wohnungsbau fokussierende Gesellschaft allerdings ist mit dem Schweizer Unternehmen Peach Property in der Mitte der Gesamtliste zu finden.

Schwach vertreten sind auch die Facility-Manager. Nun sind ein paar Punkte, die Bilfinger und Strabag erhielten, für deren FM-Töchter abgegeben worden. Angesichts dessen jedoch, dass 93 FM-Studenten an der diesjährigen Umfrage teilgenommen haben, stellt sich aber die Frage: Möchten die gar nicht ins Facility-Management-Fach?

Bima knapp jenseits der Top 15

Positiv fällt Patrizia Immobilien, ein in Augsburg ansässiger Konzern mit Wurzeln in der Wohnungswirtschaft, auf. Die Augsburger sind 2011 das erste Mal in die Top-15-Liste gewählt worden, damals noch auf Platz 15. Im vergangenen Jahr ging es hoch auf Rang 12, jetzt belegen sie den achten Platz.

Das mag am Wachstum des Unternehmens liegen, das als Wohnungsprivatisierer startete und sich nun "als Investor und Dienstleister, der die komplette Wertschöpfungskette und alle Immobilienbereiche abdeckt", versteht. Gut möglich aber auch, dass der Kauf der beiden großvolumigsten Wohnungsportfolios, die in den vergangenen beiden Jahren angeboten wurden (LBBW Immobilien, GBW), nachhaltigen Eindruck bei den Nachwuchskräften hinterließ. Patrizia stand dabei beide Male an der Spitze eines Investorenkonsortiums.

Es sei noch ein potenzieller Arbeitgeber erwähnt, der die Top-15-Liste zuletzt immer knapp verfehlt hat: die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Sie bekommt in den kommenden Jahren einiges zu tun: Amerikanische und britische Streitkräfte sowie die Bundeswehr geben insgesamt knapp 40.000 ha für die zivile Nutzung frei. Womöglich braucht sie deshalb mehr Personal. Derzeit sind jedenfalls 17 Stellen ausgeschrieben, darunter in den Sparten Portfoliomanagement, Baumanagement und Wertermittlung.

Was wir wollen

#B2V4R#

"Ich wünsche mir Sicherheit und Perspektive, sprich einen krisensicheren Job mit guten Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer betrieblichen Altersvorsorge. Sehr wichtig ist mir, dass das Unternehmen floriert und auch positive Zukunftsaussichten hat."

Thea Martin, 33

Hochschule Mittweida, Immobilienmanagement und Facilities Management

"Ich suche ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Aufgabenspektrum, gepaart mit Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Von kleineren Unternehmen habe ich einen sehr positiven Eindruck. Allerdings ist der Reiz sehr groß, sich in einem Top-Unternehmen beweisen zu können."

#B3V4R#

Thorben Breitkopf, 25

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Immobilienwirtschaft und -management

"Die Vergütung sollte immer meiner Qualifikation angemessen sein. Allerdings sind mir Perspektiven, verantwortungsvolle Aufgaben und die Möglichkeit, im Job etwas zu bewirken und zu erreichen, wichtiger. Geld allein motiviert mich nicht."

Britta Eckert, 24

#B4V4R#

Hochschule Aschaffenburg, Internationales Immobilienmanagement

"Ob ich bei einem kleinen XY-Unternehmen oder bei einem Marktriesen arbeite - mir ist das einerlei. Das Wichtigste ist die Freude am Job. Den für mich perfekten Arbeitsplatz zu finden ist wie Glück in der Liebe zu haben."

Enno Peters, 27

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Immobilienwirtschaft

Christine Rose

Baumenschen haben ein schlechtes Gewissen

Jürgen Schneider erzählt in der Kanzlei Cäsar-Preller in Wiesbaden, das Publikum lauscht.

Jürgen Schneider erzählt in der Kanzlei Cäsar-Preller in Wiesbaden, das Publikum lauscht.

Bild: cvs

Karriere 04.07.2013
Wenn Jürgen Schneider auftaucht, soll er natürlich nicht nur Anekdoten aus seinem Leben erzählen. Dafür gibt es ja sein Buch. Also spricht der einstige Entwickler auch über seine Vorbilder ... 

Wenn Jürgen Schneider auftaucht, soll er natürlich nicht nur Anekdoten aus seinem Leben erzählen. Dafür gibt es ja sein Buch. Also spricht der einstige Entwickler auch über seine Vorbilder und äußert sich zum aktuellen Wirtschaftsleben. Bericht von einem Kamingespräch in Wiesbaden.

Die Villa Uhlandstraße 4 in Wiesbaden war einmal Sitz des hessischen Datenschutzbeauftragten. Im vergangenen Jahr kaufte die u.a. auf Bau- und Architektenrecht spezialisierte Anwaltskanzlei Cäsar-Preller das spitzgieblige Gebäude, das ein wenig an die Villa Andreae in Königstein erinnert, in der der Gast des Abends seinerzeit den Banken Milliarden aus dem Kreuz leierte. Das Ehepaar Cäsar-Preller nutzt die "Villa Justitia" nicht nur als Kanzlei, sondern veranstaltet dort auch Kabarettabende, Ausstellungen und Lesungen. Am 26. Juni nahm Jürgen Schneider zum Kamingespräch Platz. Der Eintritt kostete 17 Euro.

Vor etwa 50 Zuhörern gab der größte Pleitier der deutschen Immobiliengeschichte einige schöne Anekdoten aus seinem prallgefüllten Berufsleben zum Besten, darunter die von der Grundsteinlegung des Bernheimer Palais in München. Für dessen Sanierung gab ihm die Deutsche Bank angeblich 490 Mio. D-Mark, obwohl Schneider in den Kreditunterlagen zwei Geschosse eingezeichnet hatte, die erkennbar nie gebaut wurden. Als bei der Zeremonie die Reihe der Redner an ihn kam, nahm Schneider das Geld, das er in der Tasche hatte, es waren 250 Mark, und legte es zu den Zeitungen, die nach altem Brauch in einen Metallbehälter geschweißt und eingemauert wurden. "Das ist mein Eigenkapital", sagte er. Was die meisten für einen Witz hielten, war tatsächlich wahr. Das wussten allerdings nur Schneider und die Deutsche Bank.

Sein Vater hielt ihn für ein "Weichei"

Schneider, der nächstes Jahr 80 Jahre alt wird, erzählte, wie er im Schülertheater Diogenes in der Tonne spielte und dabei lernte, seine Auftrittsangst zu überwinden. Sein Vater, ein bedeutender hessischer Bauunternehmer, habe ihn wegen seiner Schüchternheit (und vielleicht auch weil er Theater spielte) für ein "Weichei" gehalten. Die Auftritte des Sohnes vor Gericht hätten den greisen Vater am Ende allerdings mit Stolz erfüllt. Er habe sich alle Zeitungsberichte über das Verfahren vorlesen lassen. "Bevor er gestorben ist, gab er mir die Hand und sagte: ,Ist schon alles ok'."

Schneider wurde am 23. Dezember 1997 wegen Betrugs zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Zuvor hatte er bei 55 Banken rund 6 Mrd. D-Mark Kapital für Bauprojekte eingesammelt und dabei zum Teil gefälschte Bauunterlagen und Mietverträge vorgelegt. Schneider arbeitete mit der Methode der Überfinanzierung, d.h. er lieh sich mehr Geld, als er für Kauf und Umbau eines Gebäudes brauchte. Das ging, weil die Banken zukünftige Werte beliehen. Auf seinem Festgeldkonto sammelten sich auf diese Weise angeblich 750 Mio. D-Mark an.

Schneider und die Banken, das ist ein Kapitel für sich. In der Pause erzählte der 79-Jährige, wie die Deutsche Bank ihn habe überreden wollen, seine Projekte über geschlossene Fonds zu finanzieren. Es war die Zeit, als Anno August Jagdfeld begann, mit seinem Hotel-Adlon-Projekt für Furore zu sorgen. Er habe Ärger mit Kleinanlegern gefürchtet, so Schneider. Seine Meinung zu geschlossenen Fonds: "Wenn Große Kleinen etwas aufschwatzen, was diese nicht verstehen, erachte ich das als Betrug." Jagdfeld selbst hält er gleichwohl für einen "guten Mann".

Der Vater, "mein Vorbild", seine Frau, "meine Beschützerin". Schneider setzte nicht nur sich, sondern auch den beiden Menschen, die ihm wohl am nächsten standen bzw. stehen, ein Denkmal. Und seinem Richter Heinrich Gehrke. "Ohne ihn wäre ich heute ein gebrochener Mann." Und ohne Pleite wahrscheinlich schon nicht mehr am Leben. "Ich hätte mich totgearbeitet", sagt er rückblickend auf die Zeit vor seiner Flucht nach Florida, wo er am 19. Mai 1995 von FBI-Beamten verhaftet wurde. Bis zu seiner Flucht habe er nur vier Stunden am Tag geschlafen. Sein Blutdruck war auf 220. "Meiner Frau habe ich versprochen, dass ich keinen Backstein mehr anfasse."

Sein Rat: Große Projekte direkt an den Vorstand

So ganz kann die Katze das Mausen aber nicht lassen. Jürgen Schneider berät heute "etwa zehn Klienten" aus dem Mittelstand, denen er zeigt, wie man einen Kreditantrag für ein Bauvorhaben "schön lecker" aussehen lässt. Dass sie von Schneider gebrieft werden, behalten die Kunden für sich. "Würden die sagen, dass sie von mir beraten werden, würde die Bank die Kalaschnikow rausholen."

Die Bemühungen, die Banken unter eine strenge Kontrolle des Staates zu stellen, begrüßt er, verspricht sich aber nicht allzu viel davon. "Banken sind schlau und haben Riesenapparate. Die werden Wege finden, das zu umgehen." Immobilienleuten mit großen Ideen und großem Kapitalbedarf rät er, sich nicht mit Sachbearbeitern aufzuhalten, sondern ihre Projekte wenn möglich direkt an den Vorstand zu bringen. "So habe ich das auch gemacht." Banken seien heute wie früher "hierarchisch" aufgebaut. Habe man den Chef überzeugt, würden die "Genehmigungen nach unten durchgereicht". Niemand traue sich dann mehr, das Votum von ganz oben infrage zu stellen.

Das Publikum schien den Abend mit Jürgen Schneider sehr zu genießen. "Sie sind sooo intelligent", sagte eine Dame im Publikum voller Bewunderung. Eine andere wollte wissen, ob er denn nie ein schlechtes Gewissen fühlte. Schneiders Antwort: "Einen Baumenschen ohne schlechtes Gewissen, das gibt es nicht."

Christoph von Schwanenflug