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Geld allein macht nicht glücklich

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

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Karriere 02.06.2016
Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ... 

Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ernst nehmen. Denn Geld allein macht die Jungen nicht glücklich.

Fast drei Viertel (72%) aller 588 Studenten, die an der IZ-Umfrage 2016 im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, haben noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium. Bei den 447 Vollzeitstudenten liegt dieser Anteil mit rund 77% höher als bei den 94 Weiterbildungsstudenten, wobei auch hier immerhin 53% noch keinen (neuen) Job für die Zeit danach haben, und den 47 dualen Studenten (66%).

Bei der Umfrage durften allerdings auch Studierende bis vier Semester vor Abschluss mitmachen. Nicht für alle Befragten hat also bislang die Notwendigkeit bestanden, sich nach einer Anstellung für die Zeit danach umzuschauen. Doch auch der Blick auf die 296 Studierenden - gut die Hälfte aller Teilnehmer -, die noch in diesem Jahr fertig werden sollten, offenbart kein substanziell anderes Bild: Von diesen sagten immerhin weniger als 61%, dass sie noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium haben. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil noch deutlich höher: Damals standen 75% derer, die im selben Jahr ihren Abschluss machten, noch ohne Job da.

Also lautet die gute Nachricht für die Arbeitgeber auch in diesem Jahr: Die meisten Nachwuchskräfte sind noch zu haben. Doch wie können sich Unternehmen die Arbeitskraft eines Mitarbeiters in spe sichern? Am besten, indem sie die Kriterien, die Studierende bei ihrer Arbeitgeberwahl anlegen, ernst nehmen.

Welche das sind, zeigt die IZ-Studentenbefragung ebenfalls. Unangefochten auf Platz eins liegt seit Jahr und Tag der Aspekt Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Studenten stehen - und zwar in genau dieser Reihenfolge - Weiterbildungsangebote, die Unternehmenskultur, die Höhe des Gehalts und der Standort des Unternehmens. Wobei sich die Unternehmenskultur im Studenten-Ranking der Aspekte für die Arbeitgeberwahl in diesem Jahr noch vor das Gehalt geschoben hat und damit erstmals auf Rang drei liegt, nach Platz sechs im Vorjahr. Nachwuchskräfte, so möchte man schließen, die sich zunehmend aussuchen können, wem sie ihre Schaffenskraft leihen, können die Jobwahl verstärkt nach vermeintlich soften Faktoren ausrichten.

"Die Gen Y schaut nicht nur aufs Gehalt", weiß Tim Schomberg, im Hauptberuf Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und im Ehrenamt Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany. "Es geht ihr nicht um den letzten Euro, sondern um Pakete." Womit Schomberg zum einen variable, erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile meint, zum anderen aber auch nicht-monetäre Aspekte wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.

Nach Erfahrung von Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo, legen Studierende bei der Auswahl des Arbeitgebers - und zwar stärker als Vorgängergenerationen - höchste Priorität darauf, "schon früh Verantwortung übernehmen und eigenständig arbeiten zu können". Dafür hat bei ihnen offenbar die Bereitschaft abgenommen, sich um der Karriere willen zu entwurzeln: "Wenn sich zum Ende eines Trainee-Programms die Frage stellt, ob wir einen Trainee übernehmen, zeigt sich häufig, dass die Jungen teilweise sehr fokussiert auf ihre Heimatregion sind", berichtet Schönbeck.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE, hat bislang nur selten erlebt, dass Verhandlungen zur Übernahme von Trainees an den Gehaltsvorstellungen scheitern. Angesprochen würden vor allem die Rahmenbedingungen: Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet man mir im Unternehmen? Welche Arbeitsbedingungen und welche Karriereperspektiven habe ich? Identifiziere ich mich mit der Unternehmenskultur?

In puncto Fortentwicklung gehen Arbeitgeber unterschiedliche Wege. Art-Invest Real Estate ist grundsätzlich bereit, Weiterbildungen zu unterstützen: "Macht z.B. ein Mitarbeiter mit Bachelor ein berufsbegleitendes Masterstudium, fördern wir so etwas durchaus finanziell und übernehmen gegebenenfalls die Studiengebühren, wenn der Mitarbeiter die Reisekosten trägt. Für die Präsenzzeiten bringt der Mitarbeiter Urlaubstage ein, und die andere Hälfte steuern wir bei. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter einen Bindungsvertrag über typischerweise drei Jahre unterschreibt", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Verlässt der betreffende Mitarbeiter Art-Invest dennoch vor Ablauf dieser Frist, muss er die übernommenen Studiengebühren anteilig zurückerstatten.

Gerd Kropmanns, bei der Wohnkompanie NRW geschäftsführender Gesellschafter, steht dem Ansinnen von Mitarbeitern, eine Weiterbildung zu machen, grundsätzlich ebenfalls offen gegenüber: "Wir übernehmen auch einen Teil der Kosten von hochwertigen Fortbildungen wie zum Beispiel dem Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs."

Eine Garantie auf eine solche Förderung gibt es freilich nicht: "Hier entscheiden wir individuell und im engen Austausch mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Unabhängig von dem einhergehenden Incentive muss es für beide Seiten Sinn machen und letztendlich ‚erarbeitet‘ sich der Mitarbeiter diese Belohnung während seiner Beschäftigung", erklärt Kropmanns. Die Wohnkompanie NRW finanziert Fortbildungen anteilig vor und vereinbart mit dem Mitarbeiter eine Rückzahlung über die Beschäftigungsjahre. Tritt er vor dem vereinbarten Zeitraum aus, muss er dem Unternehmen anteilig die Kosten zurückerstatten.

In Zeiten boomender Immobilienmärkte mag die Tatsache überraschen, dass die Arbeitsplatzsicherheit - wenngleich sie 2016 nicht mehr ganz so stark gewichtet wurde wie im Vorjahr - weiterhin relativ weit oben im Ranking der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers liegt. Schönbeck erklärt sich das so: "In der Immobilienwirtschaft kann es sensationell gut laufen - aber auch weniger gut." Diese Zyklen, die die Branche kennzeichnen, könnten ein Grund sein, warum junge Menschen, die sich gezielt für eine immobilienspezifische Ausbildung entscheiden - und die also genau wissen, worauf sie sich einlassen -, bei der Jobwahl besonders genau hinschauen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Befragten keine große Rolle. Und zwar unabhängig davon, ob man Männlein oder Weiblein fragt: Den 333 männlichen Studenten sind nur drei Aspekte weniger wichtig, bei den 249 Damen landet dieses Kriterium unter insgesamt 21 Faktoren auf Platz 15.

Harald Thomeczek

Praktikanten auf dem Vormarsch

Praktika sind für viele Studenten inzwischen fester Bestandteil des Studiums, auch wenn sie nicht zum Pflichtprogramm gehören.

Praktika sind für viele Studenten inzwischen fester Bestandteil des Studiums, auch wenn sie nicht zum Pflichtprogramm gehören.

Bild: istockphoto/Yuri_Arcurs

Karriere 02.06.2016
Laut einer IZ-Umfrage nimmt die Zahl der Studenten, die vor Berufseintritt ein Praktikum absolvieren, zu. Zudem erhalten drei Viertel dieser Praktikanten für ihre Tätigkeit eine ... 

Laut einer IZ-Umfrage nimmt die Zahl der Studenten, die vor Berufseintritt ein Praktikum absolvieren, zu. Zudem erhalten drei Viertel dieser Praktikanten für ihre Tätigkeit eine Vergütung. Sie orientiert sich in etwa am Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

Praktika sind mittlerweile für die meisten ein fester Bestandteil des Studiums, auch wenn die Studienordnung sie nicht vorschreibt. Der Studierende sammelt Erfahrungen für das Berufsleben, taucht auf Probe in bestimmte Branchen und Tätigkeiten ein. Vier von fünf (82%) der 447 Vollzeitstudenten bzw. gut drei Viertel (76%) aller 588 Befragten haben bis dato Praktika absolviert. Ein hoher Wert, bedenkt man, dass Studierende aus den Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder aus verwandten Studiengängen bis vier Semester vor ihrem Abschluss an der Umfrage teilnehmen konnten.

"Praktische Erfahrungen im Unternehmen ermöglichen nicht nur wertvolle Einblicke in den künftigen Berufsalltag, sondern geben den Studenten die Gelegenheit, sich selbst zu reflektieren und sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln", sagt Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE. Der ECE sei es daher wichtig, dass Kandidaten für Traineeprogramme, über die Absolventen bei dem Unternehmen ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen können, sich auch Zeit für Praktika genommen haben.

Praktika erleichtern den Berufseinstieg, und wenn es gut läuft, lernt der Praktikant bereits im Praktikum seinen künftigen Arbeitgeber kennen. Sei es, dass er bei seinem Praktikumsgeber direkt nach dem Studium einsteigt, oder dass ein Mentor sich noch Jahre später an den gedanklich wendigen Praktikanten erinnert, wenn das Unternehmen einen fähigen Kopf sucht. Man könne ja auch nach ein oder zwei Jahren noch zum Hörer greifen, wenn z.B. eine Stelle frei oder neu geschaffen wird, sagt Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Als nützlich können sich Praktika im Studium beim Berufseinstieg auch noch in anderer Hinsicht erweisen. Schreibt der frischgebackene Absolvent seine ersten Bewerbungen um eine feste Stelle und steht vor der Frage nach seinen Gehaltsvorstellungen, kann er auf Erfahrungen zurückgreifen, die er auch diesbezüglich im Praktikum gesammelt hat. Wer schon im Studium ein Gefühl dafür bekommen will, wie viel er wert sein könnte, soll möglichst viele, auch freiwillige Praktika machen und die Kollegen auf Zeit fragen, welche Dotierung für den jeweiligen Job bzw. die jeweilige Position veranschlagt werden kann, rät Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross.

Ein Vergleich mit der Vorjahresumfrage scheint die wachsende Bedeutung des Praktikums zu belegen: Damals hatte fast jeder dritte Umfrageteilnehmer bis vier Semester vor Abschluss noch kein Praktikum absolviert. Heute hat nur jeder Vierte noch nicht in die Arbeitswelt hineingeschnuppert. Nicht auszuschließen allerdings, dass dies auch damit zu erklären ist, dass Unternehmen in einer guten (immobilien-) konjunkturellen Phase vermehrt Praktikumsplätze anbieten.

Gegen diese These spricht die Einführung des Mindestlohns : Laut einer aktuellen Personalleiterbefragung des ifo Instituts und des Personaldienstleisters Randstad hat sich die Zahl der Unternehmen, die freiwillige Praktika anbieten, nach der Einführung des Mindestlohns halbiert. So gaben nicht wenige Personaler an, dass die angebotenen Praktikumsplätze mit Blick aufs Personalbudget zum Teil deutlich reduziert wurden. Andere Firmen bieten nun nur noch Pflichtpraktika an oder reduzieren die Dauer der freiwilligen Praktika auf drei Monate. In diesen Fällen sind Praktika vom Mindestlohn ausgenommen.

Ein weiteres Ergebnis der diesjährigen Studierendenbefragung für die IZ-Joboffensive, das möglicherweise auch mit dem Immobilienboom zu erklären ist, lautet: Die Zahl der Studenten, deren Praktikum nicht vergütet wurde, ist rückläufig. Im Vorjahr hatte noch gut jeder dritte Student (34%) zu Protokoll gegeben, ein unbezahltes Praktikum gemacht zu haben. Aktuell ist dieser Anteil auf 26% gesunken.

Was die Höhe der Vergütung angeht, hat sich im Vergleich zum Vorjahr einiges getan: Im Durchschnitt erhalten bzw. erhielten sowohl die in diesem Jahr wie auch die im Vorjahr befragten Studierenden einen Stundenlohn von rund 7,90 Euro für ihre Tätigkeit als Praktikant. Zieht man jedoch den statistisch stabileren und daher unter Umständen aussagekräftigeren Median heran, hat die Vergütung auf breiter Front deutlich zugelegt: Der Median ist nämlich von 7 Euro auf 8,50 Euro geklettert.

Anhand des Medians lässt sich also sagen, dass eine breitere Basis als im Vorjahr - praktisch genau die Hälfte aller Befragten - mehr als den Anfang 2015 in Kraft getretenen Mindestlohn bekommt. Das überrascht nicht, weil der Anteil derjenigen, die schon vor Inkrafttreten des Mindestlohns ein Praktikum absolviert haben, bei der letztjährigen Befragung sicher größer war als 2016.

Konkret haben im Jahr 2015 rund 58% der Befragten weniger als 8,50 Euro pro Stunde in ihrem Praktikum verdient, die anderen 42% erhielten eine Vergütung in Höhe des Mindestlohns von 8,50 Euro oder mehr. In diesem Jahr haben sich die Gewichte verschoben: Von den 2016 Befragten gehen bzw. gingen immerhin 52% mit einem Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro nach Hause. Weniger als die Hälfte (48%) bekam bzw. bekommt weniger als 8,50 Euro. Der Anteil derer, die mindestens 8,50 Euro in der Stunde verdienen ist also deutlich gestiegen. Deshalb liegt auch der Medianwert in diesem Jahr höher als 2015.

Catella Real Estate in München bietet Praktikumsplätze für mindestens sechs, besser acht Monate an. Die Studenten sehen Geld für ihre Arbeit, auch wenn es sich um Pflichtpraktika handelt: "Allen unseren Praktikanten wird freiwillig der Mindestlohn gezahlt", so Schomberg. Auch ECE vergütet grundsätzlich alle Praktika. Die Höhe der Vergütung hängt von der Praktikumsdauer ab sowie davon, in welchem Studiensemester sich der jeweilige Praktikant befindet.

Harald Thomeczek

Wie viel bin ich wert?

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Bild: olly/Fotolia.com

Karriere 02.06.2016
46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg ... 

46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg fordern. Die Studenten haben offenbar mitbekommen, dass es in der Immobilienwirtschaft zurzeit gut läuft. Im Vorjahr lag der Gehaltswunsch im Schnitt noch bei rund 44.800 Euro.

Was ist die Arbeit, die ich leiste, wert? Diese Frage stellt sich wohl fast jeder ab und zu. Spätestens immer dann, wenn er oder sie sich um einen neuen - oder gar den allerersten festen - Job bewirbt. Natürlich bekommen auch Studenten mit, was in der Branche für diese oder jene Tätigkeit so ungefähr gezahlt wird. Sie machen z.B. Praktika, gehen Werkstudententätigkeiten nach oder studieren dual.

Welches Bruttojahresgehalt sie nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums von ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber fordern werden, wollte die Immobilien Zeitung (IZ) in einer zwischen Februar und April 2016 durchgeführten Umfrage von Studierenden immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge wissen. 588 von ihnen haben an der Befragung zur Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, einer Initiative der IZ, teilgenommen - satte 38% mehr als 2015.

Genau 407 von ihnen (oder 69%) haben sich für einen Studiengang entschieden, der dem Bereich Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement oder Bau- bzw. Projektmanagement zuzuordnen ist. Die Teilnehmer sind im Schnitt 25 Jahre alt; 57% sind männlichen, 43% weiblichen Geschlechts. Ziemlich genau jeder Zweite (293 Personen) wird 2016 mit seinem jetzigen Studium fertig. Knapp die Hälfte der Befragten (278) hat bereits einen akademischen Grad erworben, in fast allen Fällen (95%) war das der Bachelor.

Gefragt wurden die Studenten nicht nur nach ihren Gehaltswünschen zum Berufseinstieg, sondern u.a. auch nach bevorzugten Tätigkeitsbereichen, nach Kriterien der Arbeitgeberattraktivität im Allgemeinen und dem Wunscharbeitgeber im Besonderen sowie nach der Vergütung von Praktikanten. Die Antwort auf die Frage nach dem Gehaltswunsch lautet: Im Durchschnitt verlangen die Studenten gut 46.000 Euro zum Berufseinstieg bzw. von ihrem alten oder einem möglichen neuen Arbeitgeber (siehe die Grafik "Studenten wollen mehr Geld"). 94 der Befragten (oder 16% aller Teilnehmer) bilden sich nämlich berufsbegleitend weiter. Mehr als drei Viertel der Befragten (447 oder 76%) studieren in Vollzeit, und 47 Teilnehmer (8%) gehen einem dualen Studium nach.

Differenziert man das Teilnehmerfeld nach angestrebten Abschlussarten, besuchten Bildungseinrichtungen und der Art des Studiums, zeigt sich eine große Bandbreite an Gehaltsvorstellungen: So verlangen die 274 Master-Studenten, die sich an der Befragung beteiligt haben, durchschnittlich rund 47.450 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. Damit liegen ihre Gehaltswünsche mehr als 10% über denen der 267 Bachelor-Studenten (knapp 43.000 Euro).

Die 157 Personen, die an einer Universität studieren, haben im Schnitt mit knapp 47.800 Euro höhere Erwartungen (+7,5% bzw. 6,5%) als die 356 Studierenden von (Fach-) Hochschulen (rund 44.500 Euro) und die 46 Umfrageteilnehmer von Berufsakademien bzw. Dualen Hochschulen (ca. 44.900). Die 29 Studenten von anderen Bildungseinrichtungen bzw. eigenständigen An-Instituten liegen mit gut 56.600 Euro deutlich darüber.

Die befragten Vollzeitstudenten hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 44.600 Euro. Wer ein duales Studium absolviert, legt die Messlatte durchschnittlich niedriger (42.500 Euro). Die Weiterbildungsstudenten heben mit gut 54.500 den Schnitt.

Das Teilnehmerfeld ist in puncto Fachrichtungen, Bildungseinrichtungen und Abschlussarten also gut gemischt, die Bandbreite der genannten Vergütungsforderungen mithin groß. Was auffällt: Mit knapp über 46.000 Euro verlangen die Studenten in diesem Jahr rund 3% mehr Geld als im Vorjahr (44.775 Euro). Das ist für sich genommen zwar kein großer Sprung. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Gehaltswunsch 2015 allerdings sogar etwas geringer ausfiel als im Jahr davor (2014: 44.825 Euro), erscheint das aktuelle Durchschnittswunschgehalt schon in etwas anderem Lichte.

"Die Studenten registrieren auch die Marktentwicklung", sagt Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross. Groß bestätigt, dass Absolventen die Messlatte in Sachen Gehalt heute höher legen als vor einem Jahr - was ihn aber auch nicht sonderlich überrascht: "In der Wirtschaft insgesamt und in der Immobilienwirtschaft im Besonderen läuft es gut bis sehr gut."

Die Betonung, fügt Groß hinzu, liege auf dem Wörtchen "Forderung": Abschläge von 10% bis 15% seien vereinzelt einkalkuliert. "Die Absolventen gehen davon aus, dass es immer zu einer Gehaltsverhandlung kommt. Sie schlagen deshalb schon im Vorfeld auf ihren eigentlichen Gehaltswunsch ein gewisses Quantum drauf. Welches Gehalt am Ende tatsächlich vereinbart wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn nur wenige Bewerber können ihre Gehaltsforderungen fundiert begründen", so der Personalberater.

Bei einer Gehaltsverhandlung für einen konkreten Job stellt sich auch immer die Frage, welche Qualifikation ein Bewerber mitbringt. "Handelt es sich um einen oder eine 23-Jährige(n) mit Bachelorabschluss oder einen/eine 28-Jährige(n), der/die zunächst eine Berufsausbildung abgeschlossen, somit Berufserfahrung gesammelt, und zusätzlich einen Bachelor draufgesattelt hat?"

Berufsanfängern empfiehlt Groß, sich nicht zu sehr auf die Höhe des Gehalts zu fixieren. Klar treibt die Frage "Wie viel bin ich wert?" jeden um. Groß rät: "Nennen Sie eine Bandbreite statt einer konkreten Zahl! Oder noch besser: Verlangen Sie anstatt eines bestimmten Jahresgehalts ein gutes Festgehalt plus einer erfolgsabhängigen Komponente. Und schlagen Sie Ziele vor, an denen sich diese variable Komponente bemisst."

Zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerbern und Arbeitgebern klafft in aller Regel eine gewisse Lücke. Dies liegt in der Natur der Sache, ist das Gehalt doch immer ein Stück weit Verhandlungssache. Zu vermuten wäre jedoch, dass die Gehaltsvorstellungen sich in Zeiten eines viel zitierten Fachkräftemangels einander immer mehr annähern.

Im Jahr 2015, so zeigte die damalige IZ-Arbeitsmarktbefragung von Studenten und Immobilienunternehmen, war die Differenz von rund 28% auf gut 22% geschrumpft. Die Studierenden erwarteten damals zum Einstieg durchschnittlich ca. 44.775 Euro (2014: 44.825 Euro), während die Unternehmen rund 36.700 Euro (2014: 35.000 Euro) zu zahlen bereit waren. Ob die Unternehmen den Erwartungen der Studenten binnen Jahresfrist weiter entgegengekommen sind, lässt sich mit der aktuellen IZ-Arbeitsmarktbefragung nicht beantworten, denn diese konzentrierte sich auf Studierende.

Personalberater Frank Groß schätzt, dass sich die Schere eher wieder weiter geöffnet hat: "Manche Unternehmen haben ihre Not und ihren Bedarf an Nachwuchs, gerade im Bezug auf die demografische Entwicklung, noch nicht erkannt oder handeln nicht dementsprechend." Seine Prognose: Es wird noch drei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Schere annähernd schließt.

Ungefähr jeder vierte Student (23,8%) möchte laut der aktuellen IZ-Studentenumfrage vorzugsweise in der Projektentwicklung arbeiten (Siehe Grafik "Fast jeder vierte Student will in die Projektentwicklung".). Damit hat die Projektentwicklung, die die Hitliste der beliebtesten Betätigungsfelder traditionell anführt, noch an Attraktivität gewonnen: Im Vorjahr hatten noch 18,5% für diesen Bereich votiert. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren weiterhin, inzwischen allerdings fast gleichauf, Asset- und Property-Management (2016: 14,5%; 2015: 16,8%) sowie Fondsmanagement/Investment (2016: 13,8%; 2015: 13,1%).

Die Gehaltsvorstellungen der Studenten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern differieren stark: Angehende Projektentwickler wollen z.B. knapp 46.100 Euro und damit über 5% mehr als im Vorjahr. Im Asset- und Property-Management wird ein Jahresbruttogehalt von rund 46.150 Euro erwartet, und im Fondsmanagement/Investment sollen es 49.850 Euro sein. In diesen beiden Bereichen sind die Gehaltsforderungen somit, anders als im Development, nur leicht gestiegen. In der Bewertung rechnen die Studenten mit einem Jahresgehalt von gut 45.100 Euro, im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung erwarten sie nur rund 42.400 Euro.

Erwartungen sind das eine, die Zahlungsbereitschaft der Arbeitgeber das andere. Fragt man stichprobenartig in Immobilienunternehmen nach, ob die Gehaltswünsche in den einzelnen Bereichen realistisch sind, erntet man jedoch nur selten Kopfschütteln. Die Abstufung der Vergütung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern "haben die Studenten sehr realistisch eingeschätzt", sagt etwa Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Beim Asset-Manager Corpus Sireo können Berufseinsteiger nach einem 15-monatigen Trainee-Programm, für das vor allem Master-Absolventen infrage kommen, je nach ihrem Bildungsweg und dem Standort, an dem sie für die Firma tätig sind, in aller Regel zwischen 45.000 und 48.000 Euro verdienen. Im Property-Management, für das Corpus Sireo aktuell derzeit vermehrt einstellt, können Absolventen des Trainee-Programms zum Einstieg nur mit 40.000 Euro rechnen, "weil die Marge dort geringer ist", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Im Fonds- und Investment-Management sind "50.000 Euro realistisch".

Mit einem durchschnittlichen Gehaltswunsch von rund 46.150 Euro im Bereich Asset- und Property-Management landen die Studenten ungefähr in der Mitte des von Schönbeck genannten Vergütungsniveaus. Und im Fondsmanagement bzw. Investment treffen sie voll ins Schwarze. In puncto Projektentwicklung sind die Studenten mit 46.000 Euro vergleichsweise bescheiden: "Tatsächlich können Einsteiger mit einer Vergütung auf einem Niveau wie im Fonds- und Investment-Management rechnen, also ungefähr mit 50.000 Euro", so Schönbeck.

Übertriebene Gehaltswünsche äußern nur die wenigsten Absolventen, wie Schönbeck auch aus der Praxis weiß: "Die jungen Leute haben ein gesundes Selbstbewusstsein, aber was das angeht, müssen wir allenfalls ein paar Prozent von ihnen herunterholen."

Bei ECE können Absolventen über Trainee-Programme ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen, denn Center- oder Vermietungsmanager kann man nicht studieren. Je nach Schwerpunkt und Vorerfahrung dauern diese Programme zwischen 20 und 36 Monaten. Was die Gehaltsforderungen von Trainees - also die Einstiegsgehälter nach Studienabschluss und zu Beginn des Trainee-Programms - angeht, kann Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing, die Ergebnisse der Umfrage bestätigen: Üblich seien Erwartungen zwischen 44.000 und 46.000 Euro. "Unsere Trainee-Einstiegsgehälter kommen diesem Rahmen sehr nahe."

Bei der Frage, wie sich der Master- bzw. Bachelor-Abschluss auf das Gehalt auswirken, stellt Hatzer klar: "Für uns zählt die Leistung, die für den Job gefordert ist. Auf der Gehaltsebene macht es für eine spezifische Trainee-Position keinen Unterschied, ob man mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss zu uns kommt, solange unsere Anforderungen erfüllt werden."

Art-Invest Real Estate, Teil der Zech Group, hat sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf die Rekrutierung "fertiger" Projektleiter konzentriert. Seit etwa drei Jahren stellt der Projektentwickler auch Berufseinsteiger ein. "Gute Leute können sich heute aussuchen, wo sie hingehen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Dies lasse sich auch daran ablesen, dass "die Einstiegsgehälter in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen haben, um ca. 15%. Redeten wir damals über 3.500 Euro im Monat, sind es heute eher 4.000 Euro."

Für Art-Invest kein Problem, wenn der Bewerber darauf hoffen lässt, den hohen Ansprüchen an einen Projektentwickler gerecht zu werden: "Uns schreckt das nicht", so von Stengel. "Lieber stellen wir einige gute Leute für ein höheres Gehalt als viele Mittelmäßige für ein durchschnittliches Gehalt ein." Nicht alle Nachwuchskräfte, die sich bei ihm bewerben, erfüllen die komplexen Anforderungen: "Das Feld der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung hat sich sehr geweitet. Es gibt viele Fachhochschulen mit Universitätsrang. Viele Bewerber können nur mittelmäßige oder gar unterdurchschnittliche Abschlüsse vorweisen", erklärt von Stengel.

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter des Wohnungsentwicklers Die Wohnkompanie NRW, wie Art-Invest zur Zech Group zugehörig, stellt den vermeintlichen Fachkräftemangel in Frage - zumindest, was Akademiker betrifft: "Fachkräftemangel besteht schon, aber im Bereich der Handwerkerzünfte. Heute wollen die meisten jungen Menschen ja an die Uni. Dabei verdienen ordentlich ausgebildete Handwerksmeister mehr als viele Studierte." Daher könnten sich "Bewerber den Job immer noch nicht rauspicken", so Kropmanns. Speziell in seinem Metier liege dies auch daran, dass sich viele Gewerbe- zu Wohnungsentwicklern umschulen ließen.

Wer einen immobilienwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt, benötigt Kropmanns zufolge in aller Regel rund zwei Jahre, um für den interdisziplinären Job als Developer fit gemacht zu werden. Branchenfremde müssen meist bis zu drei Jahre geknetet werden, bevor sie in Form sind. Die von den Studenten geäußerten Gehaltsforderungen hält er für "substantiiert": "48.000 Euro habe ich schon oft gehört." Und das ist auch nicht unbedingt übers Ziel hinausgeschossen: Je nach Aus- und Fortbildung sowie dem Arbeitsort könne ein Junior-Developer "zwischen 36.000 und 50.000 Euro" erhalten.

Ein Bachelor-Absolvent mit Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann ist Kropmanns dabei lieber als ein Master-Absolvent ohne: "Die wissen schon, wie es auf einer Baustelle zugeht." Das zahlt sich auch aus: Wer Abi und einen Bachelor-Abschluss mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt am unteren Ende der Skala rechnen, etwa 36.000 Euro. "Mich als Unternehmer kostet das ja nochmal drei Jahre Ausbildung." Ein gelernter Handwerker oder technischer Zeichner dürfte dagegen als Berufsanfänger mit 40.000 bis 43.000 Euro nach Hause gehen.

Gestiegene Gehaltsansprüche macht Kropmanns unter Einsteigern u.a. bei Architekten aus: "Vor etwa fünf Jahren wollten Architekten nach dem Studium bei 2.200 bis 2.400 Euro anfangen. Heute verlangen sie 4.000 Euro." Der Immobilienboom, so scheint es, beschert auch Greenhorns eine dicke(re) Brieftasche.

Für welche Firmen aus der Immobilienwirtschaft die Studenten am liebsten arbeiten würden, erfahren Sie in der Titelstory der IZ 28/2016. Diese erscheint am 14. Juli.

Harald Thomeczek

Mehr Frauen, mehr Erfolg

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Bild: iStockphoto/zest_marina

Karriere 28.04.2016
Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des ... 

Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA zu Frauen in der Immobilienwirtschaft beteiligt haben. Das eine oder andere Haus ist schon auf einem guten Weg in Richtung Gender Diversity.

Satte 86% setzen sich nach eigenem Bekunden bereits dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Aber: Nur jedes dritte Unternehmen hat dies auch als ein Unternehmensziel definiert, und einen verbindlichen Plan zur Umsetzung dieses Vorhabens haben lediglich 19%.

"Diversity im Allgemeinen trägt zu einem kreativeren Denken auf Führungsebenen bei", sagt Bärbel Schomberg aus dem Vorstand des Branchenverbands ZIA. Luft nach oben gibt es allemal: Der Frauenanteil auf den ersten beiden Führungsebenen der Firmen, die den Fragebogen ausfüllten, liegt bei 14,5% bzw. 16,1%, auf der Ebene darunter sind 27,6% der Führungskräfte Frauen. Erst auf Führungsebene vier kann man von einer Ausgeglichenheit der Frauen- (44%) und Männeranteile sprechen. Diese Zahlen wirken vor dem Hintergrund höherer Frauenanteile bei Neueinstellungen gering: So sind 34% der von den Umfrageteilnehmern rekrutierten Senior Professionals und 37% der Hochschulabsolventen weiblichen Geschlechts.

Der ZIA befragte 313 Verbandsmitglieder bzw. Mitglieder des Vereins Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft. Die 43 abgeschlossenen Fragebögen entsprechen einer Rücklaufquote von 14%.

Gut, die Geschichte der Frau in der Immobilienwirtschaft ist so lang noch nicht, viele künftige Leaderinnen wachsen erst noch in Führungsrollen hinein. Viele gehen jedoch auf dem Weg nach oben auch verloren. "Junge Frauen mit guter Qualifikation zu finden, ist kein Problem. Schwieriger ist es, sie längerfristig im Unternehmen zu halten. Nach dem ersten Kind steigen viele aus, vor allem im Development bzw. im Baubereich", sagt Nora Steiner, Head of Human Resources von CA Immo. Natürlich erfordere es eine sehr gute Organisation, wenn beide Partner arbeiten wollen. Doch "wir als Firmen müssen auch das nötige Umfeld schaffen, damit Kinder kein Hinderungsgrund mehr sind", fordert Steiner.

In der Projektentwicklung haben es Frauen besonders schwer, mit Kindern am Ball zu bleiben. Denn Projektleiter kommen viel herum, haben den Ort ihres Schaffens häufig weit weg von ihrem Lebensmittelpunkt, müssen flexibel reagieren können und zur Not auch viele Überstunden schieben. Das macht sich bei Stellenausschreibungen bemerkbar: "Bei Junior-Developern halten sich Bewerbungen von Frauen und Männern in etwa die Waage. Für Senior-Positionen überwiegen Bewerbungen von Männern, geschätzt liegt das Verhältnis dort bei 70 zu 30", berichtet Steiner.

Ein mögliches Lösungsmodell, das der österreichische Immobilienkonzern demnächst erstmals im Ernstfall testen wird, ist es, die Verantwortung bei großen Projektentwicklungen auf mehrere Schultern zu verteilen, z.B. in Form einer Doppelspitze. Dann kann bei Elternzeiten auch mitten in einer Projektentwicklung flexibler reagiert werden: Entscheidet sich eine Projektleiterin (oder ein Projektleiter) für eine Babypause, kann ein Kollege bzw. eine Kollegin übernehmen. Durch die Aufteilung auf eine(n) kaufmännische(n) und eine(n) technische(n) Leiter(in) soll es auch leichter möglich werden, als Projektleiter bzw. -leiterin in Teilzeit zu arbeiten.

Der Aufwand für Teilzeitarbeit in der Projektentwicklung ist hoch. Eine Projektleiterin der ECE, die Kinder hat, handhabt ihre Arbeitszeit flexibel: Fordert ein Projekt ihre volle Aufmerksamkeit, verbringt sie mehr Zeit auf der Baustelle. Läuft es in ruhigeren Bahnen, kann sie anschließend kürzer treten. Doch "das erfordert ein hohes Maß an Disziplin und an Abstimmung" mit Kollegen und Dienstleistern, so Ulrike Menzel, Diversity Managerin von ECE.

Ob ein verbindlicher Plan für mehr Führungsfrauen nötig ist? "Nur, wenn niemand im Vorstand oder der Geschäftsführung Frauenförderung zu seiner Herzensangelegenheit erklärt bzw. wenn die Personalabteilung im Recruiting nicht von selbst darauf achtet, dass immer ein gewisser Anteil Frauen in der Endauswahl steht", findet Steiner. Auch bei ECE "achten wir darauf, immer beide Geschlechter bis zur Endauswahl dabei zu haben", sagt Menzel. Und "wenn sich zwei gleich qualifizierte Kandidaten um eine Stelle bewerben, versuchen wir in der Regel, die Frau zum Zug kommen zu lassen", berichtet Menzel.

ECE hat sich 2011 Ziele für mehr weibliche Führungskräfte gesetzt: Im Top-Management und auf Direktoren-Ebene liegt die für 2017 gesteckte Zielmarke bei jeweils 25%. Auf der Chefetage ist dieses Ziel längst erreicht, und auch auf der Führungsebene darunter hat sich der Frauenanteil zwischen 2013 und 2015 auf 29% mehr als verdoppelt. Auf der nächsten Führungsetage ging es auch nach oben (von 10% auf 15%), hier ist jedoch noch ein Stück Weg zu gehen.

Die CA Immo setzt sich keine festen Ziele für Frauenanteile auf den verschiedenen Hierarchieebenen: "Bei unserem jungen Team müssten wir schon jungen Männer kündigen, um den Frauenanteil schnell zu steigern. Das wollen wir nicht", argumentiert Steiner.

"Letztlich braucht es immer den ausdrücklichen Willen der Unternehmensleitung, um den notwendigen Druck auf das Thema Diversity zu erzeugen", sagt Menzel von ECE. "Führungskräfte werden auch pekuniär danach bewertet, ob sie in ihren Teams für eine größere Vielfalt sorgen, oder müssen es zumindest der Unternehmensleitung erläutern", wenn es mit der Durchmischung nicht so klappt.

In den vergangenen fünf Jahren habe die ECE die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Freizeit grundlegend verändert: "War die Akzeptanz z.B. für Homeoffice in der Vergangenheit bei uns eher gering, so ist diese stetig gestiegen", sagt Menzel. In Deutschland nutzen derzeit 169 von rund 2.500 Mitarbeitern das Angebot zur Heimarbeit, "nicht gerechnet diejenigen, die von der Möglichkeit des mobilen Arbeitens Gebrauch machen". Zudem arbeitet rund ein Fünftel der Belegschaft aktuell in Teilzeit, darunter auch Führungskräfte. Laut ZIA-Umfrage greift nur eines von 43 Unternehmen auf Job-Sharing für Führungskräfte als ein Mittel zurück, um den Anteil weiblicher Führungskräfte zu steigern.

Harald Thomeczek

Was wollen Nachwuchskräfte?

Karriere 25.02.2016
Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge.

Angehende Immobilienökonomen erwarten zum Berufseinstieg im Durchschnitt rund 44.800 Euro als Bruttojahresgehalt. Die Projektentwicklung ist und bleibt das Ziel für eine relative Mehrheit (18%) der Studierenden, inzwischen jedoch dicht gefolgt vom Asset- und Property-Management (17%), für das sich immer mehr Studenten begeistern können. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur Joboffensive, einer Initiative der Immobilien Zeitung (IZ), aus dem vergangenen Jahr.

Die Umfrage bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Welche Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um morgen noch konkurrenzfähig zu sein? Was für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung machen Arbeitgeber für Berufseinsteiger attraktiv?

Die IZ führt die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung seit 2001 durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts geben zu können, ist die IZ dabei auf die Unterstützung von dessen künftigen Akteuren angewiesen, der Studierenden. Sie sind aufgerufen, sich auch an der diesjährigen Umfrage zu beteiligen. Diese ist am 22. Februar 2016 gestartet und läuft noch bis zum 17. April 2016. Teilnehmen können Studenten aus den Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder aus verwandten Studiengängen. Einzige Voraussetzung: Sie müssen innerhalb der nächsten vier Semester (voraussichtlich) ihren Abschluss machen.

Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt: Unter allen Teilnehmern werden drei Maßanzüge bzw. -kostüme von Dolzer, 25 Eintrittskarten für die Immobilienmesse Expo Real im Oktober 2016 in München, zehn Tickets von Heuer Dialog für einen Regionen-, Immobilien-, Wohn- oder Fach-Dialog nach Wahl für 2016/2017, 50 Premium-Pakete und 350 Basis-Pakete der IZ sowie zehn Gutscheine für IZ-Shop.de verlost.

Unterstützt wird die Joboffensive 2016 von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, der Expo Real, Patrizia Immobilien, Kaufland und RGM.

Harald Thomeczek

Lieber Alexander, was ich dir schon immer mal sagen wollte ...

Auf der ECE-Jubiläumsfeier bietet Alexander Otto allen das "Du" an.

Auf der ECE-Jubiläumsfeier bietet Alexander Otto allen das "Du" an.

Bild: ECE

Karriere 21.01.2016
ECE-Chef Alexander Otto hat seinen Mitarbeitern das Du angeboten, und auch untereinander duzen sich die (meisten) ECEler nun. Experten sehen in einer Duz-Kultur aber auch mögliche ... 

ECE-Chef Alexander Otto hat seinen Mitarbeitern das Du angeboten, und auch untereinander duzen sich die (meisten) ECEler nun. Experten sehen in einer Duz-Kultur aber auch mögliche Schattenseiten.

Hamburg, 22. Januar 2015: Die ECE feiert ihren 50. Geburtstag, und der Chef hat den Mitarbeitern ein Geschenk der besonderen Art mitgebracht. Alexander Otto, Jahrgang 1967, bietet den rund 700 im Headquarter Versammelten das Du an. Und er ermuntert sie - "Ich würde mir wünschen ..." -, sich auch untereinander zu duzen, über Generationen- und Hierarchiegrenzen hinweg. Er tut dies mit Blick auf die Internationalisierung des Konzerns, und er erhofft sich einen (noch) vertrauensvolleren Umgang der Mitarbeiter untereinander und eine vor allem bereichsübergreifend engere Zusammenarbeit.

Etwa 3.600 Menschen arbeiten für die ECE, rund 2.500 davon in Deutschland, die anderen 1.100 in 13 weiteren europäischen Ländern. Die Kollegen aus der Hamburger Zentrale erhalten auf der Jubiläumsfeier Namensschilder mit Vor- und Nachnamen. Noch weiß niemand außer Otto (und der Mitarbeiterin, welche die Schilder organisiert hat), dass man diese aufklappen kann und dann hinter den Papieren weitere Zettel zum Vorschein kommen, die nur noch den Vornamen zeigen.

Selbst die Geschäftsführer sind überrascht, als Otto während seiner Rede seinen Wunsch vorbringt, sein eigenes Namensschild austauscht und alle auffordert, das Gleiche zu tun.

Die meisten schließen sich, so ist es jedenfalls überliefert, dem Firmenlenker an. Im ersten Moment ist die Überraschung groß, doch offenbar trifft Otto mit seiner Idee einen Nerv: "Um mich herum sah ich lauter freudige Gesichter", erinnert sich Maria Hill (44), Head of Corporate Relations and Sustainability.

Hill arbeitet seit 2003 für Otto. "Vor zehn Jahren", merkt sie an, "wäre das noch nicht denkbar gewesen." Aber seit einigen Jahren sei die Siez-Kultur stark auf dem Rückzug begriffen, ein Geschäftsführer etwa habe ihr schon lange vor "Alexanders Wunsch" das Du angeboten.

Doch bei einigen Kollegen herrscht noch große Skepsis. Kein Wunder, denn "die deutsche Immobilienwirtschaft insgesamt tickt sicher noch konservativer als andere Branchen. In der IT-Branche dagegen oder bei Start-ups, insbesondere im angloamerikanischen Raum, duzen sich alle direkt", sagt Lothar Kappich, in der ECE-Geschäftsführung für Human-Resources-Themen zuständig.

Vor allem die Mitarbeiter abseits von Hamburg, denen Otto nach der Feier in einer persönlichen E-Mail ebenfalls das Du anbietet, können die Ernsthaftigkeit des Vorschlags zunächst nicht einschätzen und sind noch sehr vorsichtig beim Gebrauch der Vornamen. Inzwischen hat sich das Duzen aber praktisch flächendeckend als Normalform etabliert.

"Ich selbst kenne nur eine Handvoll Kollegen, die auf dem Sie bestehen", berichtet Kappich, mit 58 Jahren der Älteste in der Geschäftsführung. "Dies wird von allen respektiert. Wer nicht mitmacht, muss sich nicht als Außenseiter fühlen."

Ganz so einfach ist es aber vielleicht nicht. Wer stehen bleibt, während (fast) alle anderen einen Schritt machen, befindet sich automatisch im Abseits. Und wenn der Häuptling von 3.600 Mitarbeitern einem das Du anbietet, wer bringt es dann schon fertig, es abzulehnen? "Dazu muss man schon Mumm in den Knochen haben; die meisten werden sich das nicht trauen. Wer so viel Mut aufbringt, riskiert Kopf und Kragen - oder macht auf sich aufmerksam", sagt Führungskräftecoach Thomas Koerzel, ehemaliger Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner Human Resources.

"Alexander hat das sehr charmant vorgetragen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu etwas gedrängt werde", hält Maria Hill dagegen. Ihr fällt niemand ein, der Otto nicht hätte duzen wollen.

Offenbar stellt die Einführung des Du bei der ECE ein Novum dar: "Etwas Vergleichbares ist mir in der deutschen Immobilienbranche nicht bekannt", sagt Karrierecoach Koerzel. Nur bei Playern mit angelsächsischen oder skandinavischen Wurzeln ist das Du auch über Hierarchie-Ebenen hinweg verbreitet. (In der Immobilien Zeitung ist das flächendeckende "Du" bereits seit Jahren Usus, Anm. d. Red.).

Das Duz-Projekt der ECE läuft nun schon ein Jahr. Was hat der Wechsel gebracht? Wird nun im Hause Otto anders und besser zusammengearbeitet? "Die Art und Weise, wie wir arbeiten", verneint Geschäftsführer Lothar Kappich, "ist natürlich nicht vom einen auf den anderen Tag anders geworden, nur weil wir uns jetzt duzen, und in der Sache diskutieren wir weiter hart."

Wirkungslos verpufft ist der Wechsel vom förmlichen Sie zum vertraulichen Du aber nicht: "Wir gehen offener miteinander um. Emotional hat das Du vieles erleichtert", versichert der Managing Director HR & Corporate Services. Seine Kollegin Maria Hill ergänzt: "Wir haben ein viel stärkeres Wir-Gefühl entwickelt." Dies sei immer dann besonders spürbar, wenn ein ECE-Team auf Externe trifft.

Hill sieht noch einen Vorteil: Laufen solche Meetings - sei es ausschließlich mit Leuten aus dem eigenen Haus oder auch mit Unternehmensfremden - in englischer Sprache ab, was bei der ECE mit ihrer internationalen Mitarbeiterschar und ihrem europaweiten Aktionsradius ja nicht selten geschieht, muss man hinterher niemanden mehr mit "Herr" oder "Frau" und "Sie" anreden, den man möglicherweise in der Sitzung beim Vornamen angesprochen hat. (Eine einheitliche Regelung für internationale Meetings gab es vor Ottos Initiative nicht.)

Der Abschied vom Sie kann aber auch Schattenseiten haben. Die vom Sie gestiftete Distanz macht es allen Beteiligten leichter, ihre Rollen auszufüllen, erklärt Diplom-Psychologe Thomas Koerzel: "Führungskräfte, aber auch alle anderen Mitarbeiter tun sich durch das Sie weniger schwer, sachliche Kritik zu üben und situationsbedingt auf Konfrontationskurs zu gehen. Besonders auf stürmischer See ist ja gerade das manchmal vonnöten."

Das Du hingegen suggeriert Vertrautheit und eine Art Gleichstellung mit dem Vorgesetzten. Die Distanz schrumpft, eine Verletzung des Wohlfühlabstands droht: "Man dringt automatisch ein Stück weit tiefer in die Intimsphäre der Kollegen ein, Mitarbeiter lehnen sich unter Umständen etwas weiter aus dem Fenster, als beiden Seiten vielleicht gut tut. Die Schamgrenze wird schneller überschritten", erläutert Koerzel die Schattenseiten einer Duz-Kultur. Lieber Alexander, was ich dir immer schon mal sagen wollte ...

Damit das Duzen einen echten positiven Effekt entfaltet und Unternehmen nicht nur bei Nachwuchskräften einen trendigen und hippen Anstrich gibt, muss der Abschied vom Sie auch mit der Gewährung höherer Freiheitsgrade und dem Abbau von Hierarchien einher- bzw. davon ausgehen. Wenn es also Ausdruck einer entsprechenden Unternehmensphilosophie ist sowie eines gewachsenen Teams, in dem sich jeder mit seinen Ideen einbringen kann, und nicht nur schöner Schein, dann "können die Vorteile mögliche Nachteile überwiegen", lautet Koerzels Fazit.

Etikettetrainerin Lis Droste tut sich schwerer, der Duz-Kultur, die mit der Globalisierung zunehmend auch nach Deutschland schwappt, etwas Gutes abzugewinnen. "Ich sehe keine positiven Effekte, die ein institutionalisiertes Duzen im Unternehmen mit sich bringen könnte. Im Geschäftsleben geht es um riesige Geldsummen, da ist Distanz angebracht. Man sagt eben schneller 'Du Esel' als 'Sie Esel'", warnt Droste. Und ein Zurück zum Sie gebe es praktisch nicht, außer vielleicht, wenn der Chef das Du in einer Feierlaune angeboten hat.

Bei der ECE hatte sich das Duzen in den vergangenen Jahren ohnehin schon schleichend eingeführt, zum Beispiel bei der Arbeit an gemeinsamen Projekten. Auch die Geschäftsführer waren untereinander längst zum Du übergegangen, berichtet Lothar Kappich. Stilberaterin Lis Droste hätte Alexander Otto trotzdem "davon abgeraten, unternehmensweit das Du einzuführen". Aber die Art, wie er es getan hat, findet sie genau richtig: "Man sollte den Mitarbeitern immer ein Hintertürchen offen lassen. Darum ist die Aussage entscheidend, dass es respektiert wird, wenn das angebotene Du abgelehnt wird." Und ebenso kommt es auch auf die Wortwahl an, wenn ein Mitarbeiter das Du ablehnt.

Unternehmen, die international präsent sind oder angelsächsische Wurzeln haben und für die Englisch daher eine Verkehrssprache ist, empfiehlt die Etikette-Trainerin das "Hanseatische Sie": Nennung des Vornamens und Gebrauch der Anrede Sie, zum Beispiel so: "Alexander, Sie erlauben, ich für meinen Teil bleibe lieber beim Sie." Diese Form der Anrede ist ein guter Kompromiss, der eine gewisse Vertrautheit ausdrückt und gleichzeitig doch die im Geschäftsleben nötige Distanz wahren lässt.

Harald Thomeczek

Thomas Neuhoff leitet Center-Drittvermietung bei JLL

Thomas Neuhoff.

Thomas Neuhoff.

Bild: JLL

Köpfe 22.12.2015
JLL schafft einen eigenen Bereich für die Vermietung von Shoppingcentern, für die das Unternehmen kein Management-Mandat hat. Für den Aufbau dieses Bereichs in Frankfurt hat man Thomas Neuhoff ... 

JLL schafft einen eigenen Bereich für die Vermietung von Shoppingcentern, für die das Unternehmen kein Management-Mandat hat. Für den Aufbau dieses Bereichs in Frankfurt hat man Thomas Neuhoff (48) angeheuert. Neuhoff war zuletzt Head of Retail Letting bei Corpus Sireo in Köln und widmete sich dort der Neukonzeptionierung und dem Refurbishment von Einkaufszentren. Zuvor arbeitete er als Head of Leasing bei hkm Management. Auch für die ECE war er schon als Senior Leasing Manager tätig. Bei JLL soll er sich nun um die Erstvermietung von Projektentwicklungen kümmern, größere Vermietungsaufgaben im Bestand lösen und Umstrukturierungskonzepte für weniger gut laufende Center entwickeln und umsetzen. JLL versteht sich dabei als externer Zuarbeiter des Centermanagers.

Die reine Leasing-Dienstleistung ohne Management-Auftrag hat JLL auch in der Vergangenheit schon vereinzelt für Eigentümer von Einkaufszentren erbracht, etwa für das Arsenal Wittenberg oder die Neue Mitte Fürth. Nun soll dafür eine eigene Abteilung mit bis zu einem halben Dutzend Mitarbeitern aufgebaut werden. Noch ist Neuhoff als Leiter dieser Abteilung auch der einzige Mitarbeiter. Bislang wurden solche Drittvermietungsdienstleistungen für Center aus fremden Management-Beständen von Teams aus anderen JLL-Retail-Abteilungen mitabgedeckt.

Harald Thomeczek