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HafenCity Universität plant Immobilien-Master

Die Lage stimmt. Eines der größten aktuellen Stadtentwicklungsprojekte Europas gab der Universität ihren Namen - die Hafencity. In diesem Jahr bezog die Hochschule ihren Neubau am Kaiufer.

Die Lage stimmt. Eines der größten aktuellen Stadtentwicklungsprojekte Europas gab der Universität ihren Namen - die Hafencity. In diesem Jahr bezog die Hochschule ihren Neubau am Kaiufer.

Bild: David Roether

Karriere 08.12.2014
Seit Jahren wird über die Einführung eines Immobilien-Studiengangs an der HafenCity Universität (HCU) geredet. Nun soll es endlich so weit sein: Ein Konzept für einen ... 

Seit Jahren wird über die Einführung eines Immobilien-Studiengangs an der HafenCity Universität (HCU) geredet. Nun soll es endlich so weit sein: Ein Konzept für einen Vollzeit-Masterstudiengang steht, und es gibt die ersten festen Kooperations- und Förderpartner aus der Privatwirtschaft.

Vier Semester umfasst der geplante Studiengang an der HCU, der den Arbeitstitel Real Estate and Leadership trägt und zum Wintersemester 2015/16 beginnen soll. Das interdisziplinäre Studium legt seine Schwerpunkte sowohl auf kaufmännischen als auch die technisch-ingenieurwissenschaftlichen Aspekte der Immobilienwirtschaft. Zudem werden Kommunikations-, Management- und Führungsfähigkeiten vermittelt. "In unserer Branche braucht jeder jeden Tag Leadership-Skills", sagt Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern. Denn jeder in der Immobilienwirtschaft habe Team- oder Projektverantwortung. Zudem müssten die Mitarbeiter Visionen vermitteln und zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen "übersetzen" können. Den Studierenden soll ein ganzheitlicher Blick vermittelt werden. Kämpf-Dern hat das Konzept für den Studiengang entwickelt und koordiniert nun die Umsetzung.

30 Studienplätze gibt es für High Potentials, die einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in den Fächern Architektur, Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft, Geografie, Immobilienmanagement, Stadtplanung oder einem verwandten Fach erworben haben. Zudem müssen die Bewerber mindestens ein Jahr Berufserfahrung in der Bau- bzw. Immobilienbranche gesammelt haben und gute Englischkenntnisse vorweisen können. Denn etwa 80% der Lehrinhalte werden auf Englisch vermittelt. Die Module heißen dementsprechend auch Building Physics & Materials, Real Estate Economics & Business Administration oder Stakeholder Management & Communication. Die Studenten erarbeiten sich 120 ECTS-Punkte und erhalten den Abschluss Master of Science. Eine Akkreditierung durch die Royal Institution of Chartered Surveyors werde angestrebt, sagt Kämpf-Dern.

Die Idee, einen eigenständigen Immobilien-Studiengang an der HCU einzurichten, ist nicht neu. Schon 2007 berichtete die Immobilien Zeitung (IZ) über entsprechende Pläne (vgl. Artikel "Mehr immobilienökonomisches Know-how", IZ 13/07). Auch in den anderen Studiengängen spielt die Immobilie eine Rolle, denn die HCU - Universität für Baukunst und Metropolentwicklung, wie ihr vollständiger Name lautet - vereint unter ihrem Dach alle im Bereich der "gebauten Umwelt" angesiedelten Studien- und Forschungsbereiche. Entstanden war die HCU 2006 durch die Zusammenführung von vier Fachbereichen aus drei Hamburger Hochschulen. Seitdem wurden die Studienangebote in den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Gestaltung und Entwurf weiter ausgebaut. Der neue Masterstudiengang wird in diese interdisziplinäre Infrastruktur voll integriert und dementsprechend thematisch breit angelegt sein.

"Inhaltlich stoßen wir mit dem Studiengang auf großes Interesse", sagt Kämpf-Dern, die schon rund 80 Gespräche mit Unternehmen geführt hat. Denn das Angebot muss zu einem großen Teil über die Privatwirtschaft finanziert werden. Kämpf-Dern hat dafür ein Kooperationsmodell entwickelt, das Förderbeiträge von 5.000 Euro bis zu 100.000 Euro jährlich vorsieht, sodass sich sowohl kleinere wie auch große Unternehmen beteiligen können. Die ersten Kooperations- und Förder- partner hat sie schon an Bord geholt: Union Investment Real Estate, ECE, Wentzel Dr., Ernst & Young Real Estate sowie die Hamburger Sparkasse und die Sutor-Stiftung.

Frank Billand, Mitglied der Geschäftsführung von Union Investment Real Estate, sieht künftig einen Bedarf an Generalisten. Denn durch die Auffächerung der Berufe in der Immobilienbranche und die Trennung zwischen den technischen und den kaufmännischen Bereichen brauche es Leute, die den Gesamtüberblick über ein Projekt haben. Ihn überzeugt auch, dass der Bereich Leadership und Kommunikation einen großen Raum einnimmt, denn sein Unternehmen ist in 23 Ländern aktiv. Er könnte sich vorstellen, HCU-Absolventen als An- und Verkaufsexperten oder als Asset-Manager einzusetzen. Auch die Möglichkeit, Masterarbeits- oder Forschungsthemen an die Hochschule heranzutragen und durch die räumliche Nähe den fachlichen Austausch aktiv pflegen zu können, findet Billand interessant.

Lothar Kappich, Geschäftsführer der Hamburger ECE, überzeugte vor allem die Interdisziplinarität und die Verknüpfung mit Führungsthemen. Als Hamburger Unternehmen gehört es für ECE auch zum gesellschaftlichen Engagement, den Studiengang zu unterstützen. Zumal im Norden ein derartiges universitäres Angebot für die Branche noch fehlt. Auch deswegen sieht Kappich das Einzugsgebiet des Studiengangs "viel breiter als nur in Hamburg".

Ansprechpartnerin für interessierte Kooperationspartner und Studenten ist Prof. Dr. Annette Kämpf-Dern (E-Mail: annette.kaempf-dern@hcu-hamburg.de).

Sonja Smalian

Was macht eigentlich ein ...

Nicht nur Verbände und Unternehmen, sondern auch die Arbeitsagentur informiert zu Immo-Berufsbildern, u.a. auf www.berufenet.arbeitsagentur.de/ berufe sowie in kurzen Filmen auf www.berufe.tv.

Nicht nur Verbände und Unternehmen, sondern auch die Arbeitsagentur informiert zu Immo-Berufsbildern, u.a. auf www.berufenet.arbeitsagentur.de/ berufe sowie in kurzen Filmen auf www.berufe.tv.

Bild: BilderBox.com

Karriere 02.10.2014
... Facility-Manager oder ein Center-Manager? Die Verbände und Unternehmen der Immobilienwirtschaft haben ihre Karriere-Kommunikation in den vergangenen Jahren ausgebaut. Bewerber sind nicht die ... 

... Facility-Manager oder ein Center-Manager? Die Verbände und Unternehmen der Immobilienwirtschaft haben ihre Karriere-Kommunikation in den vergangenen Jahren ausgebaut. Bewerber sind nicht die einzigen, die sie dabei im Blick haben.

Die Berliner Dussmann Group hat ge-rade ihre Arbeitgebermarkenkampagne "Working Heroes" gestartet. Anzeigen und Plakate sollen die Aufmerksamkeit auf das Unternehmen lenken, das sein Bewerberportal auf der Internetseite für Einsteiger und Berufserfahrene neu gestaltet hat. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, könnte man denken, doch tatsächlich haben nur gut ein Viertel der Immobilienunternehmen ein eigenes Bewerberportal zum Rekrutieren. Das zeigt die jüngste Umfrage zur IZ-Joboffensive unter 115 Branchenunternehmen. Dussmann stellt in kurzen Filmen seine Mitarbeiter vor, und zwar auch bei der Arbeit. Damit ist das Unternehmen das jüngste Beispiel dafür, wie die Branche ihre oft unsichtbaren Berufe ans Licht holt und Bewerbern erklärt.

Auch der Shoppingcenterentwickler ECE beschreibt auf seiner Internetseite typische Berufe (www.ece-karriere.de; Menü: ECE als Arbeitgeber - Einstiegsmöglichkeiten - Berufsbilder). In wenigen Sätzen werden z.B. die Aufgaben eines Leasing-Managers skizziert und welche Qualifikation dieser braucht.

Der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss hat eine Karriere-Seite für die Branche unter www.gestalte-unsere-zukunft.de ins Netz gestellt. Berufsbilder werden inklusive Anforderungsprofil erläutert und Immobilienprofis erzählen, was sie den ganzen Tag lang machen. Ergänzt wird die Seite durch eine Übersicht über Unternehmen und weiterführende Informationen.

Längst nicht nur Berufseinsteiger will die Seite www.fm-die-moeglichmacher.de ansprechen. Die Initiative von 13 Facility-Management-Unternehmen informiert vom Schüler bis zum Professional jeden über die Berufswege im FM sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie unterrichtet zudem Unternehmen darüber, wie FM-Dienstleister ihr Kerngeschäft unterstützen können. Als Nebeneffekt erfährt der potenzielle Bewerber mehr über die Breite der FM-Aufgaben.

Ebenfalls eher die Unternehmen, dieses Mal jedoch die HR-Verantwortlichen, will die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) erreichen. Ihr Arbeitskreis Human Resources hat rund 20 Berufsbilder der Branche inklusive Qualifikationsanforderungen verbindlich definiert, z.B. den Asset-Manager. Sie sind kostenlos als PDF erhältlich (www.gif-ev.de - Menü: Publikationen - Berufsbilder). Auch für Bewerber lohnt sich ein Blick auf die Auflistungen.

Sonja Smalian