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Im persönlichen Gespräch ging es vielen Besuchern um Erfahrungsberichte.

Im persönlichen Gespräch ging es vielen Besuchern um Erfahrungsberichte.

Quelle: Career Pioneer, Urheber: Alexander Sell

Karriere 25.05.2023
Auf ihrer Suche nach einem Einstiegsjob verlassen sich Nachwuchskräfte nicht allein auf die Aufgabenprofile in Stellenausschreibungen. Sie setzen zudem auf die Erfahrungsberichte von ... 

Auf ihrer Suche nach einem Einstiegsjob verlassen sich Nachwuchskräfte nicht allein auf die Aufgabenprofile in Stellenausschreibungen. Sie setzen zudem auf die Erfahrungsberichte von Mitarbeitern. Beim Karriereforum in Frankfurt standen die Themen Arbeitsumgebung und Unternehmensphilosophie im Fokus vieler Einzelgespräche.

Zum 13. Mal trafen beim IZ-Karriereforum Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft auf Studenten, die in der Branche Fuß fassen wollen. Von verschiedenen Hochschulen aus ganz Deutschland zog es mehr als 250 Nachwuchskräfte zur Job- und Karrieremesse nach Frankfurt. Der erste Anlaufpunkt für die meisten war dabei die Jobwall mit fast 200 Stellenausschreibungen, die einen ersten Überblick über die Möglichkeiten bei den rund 40 Ausstellerunternehmen lieferte. Die Arbeitgeber standen derweil direkt als Ansprechpartner bereit. Für die Messebesucher besonders interessant: Berichte aus dem Alltag von jungen Mitarbeitern wie Trainees und dualen Studenten. Sie interessierten sich nicht nur für deren Aufgaben, sondern auch ganz konkret für ihren Tagesablauf im Unternehmen und wollten wissen, wie sie das Teamgefüge und die Aufgabenverteilung bei ihrem Arbeitgeber wahrnehmen.

"Das ist genau das, was die jungen Bewerber heute besonders interessiert", sagt Patrick Rodrigues am Stand des Property-Management-Anbieters Tattersall Lorenz. Vor allem diejenigen, die das Unternehmen noch nicht kannten, stellten ihm und seinen Kollegen Fragen zu Teamgrößen, Arbeitszeiten und Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens. "Dem Nachwuchs ist es bei der Jobwahl zunehmend wichtig, nicht nur die geforderten Aufgaben und Projekte eines Unternehmens zu kennen, sondern auch zu wissen, in welchem Umfeld sie arbeiten. Der Wunsch nach freier Zeiteinteilung und Tage im Homeoffice ist dabei groß", sagt der Mitarbeiter. Auf Fragen dieser Art hatte er sich bereits im Vorfeld vorbereitet, denn während sich viele bei einem Bewerbungsgespräch nicht trauen, so detailliert ihre Wünsche zur Arbeitstaggestaltung zu äußern, nutzten sie die Gelegenheit, auf der Messe Philosophie und Organisationsstrukturen von Unternehmen kennen zu lernen.

Studenten nutzen gerne Service-Angebote rund um die Bewerbung

Neben Projektentwicklern, Beratungsunternehmen und Investment-Häusern präsentierten sich auch Arbeitgeber aus dem Bereich Corporate Real Estate auf der Messe und stellten ihre Einstiegsmöglichkeiten vor. "Wir werden oft gefragt, was wir hier machen", sagt Lena Herwig vom Immobilienteam des Modehauses H&M. "Standorte finden, Märkte analysieren und Gebäude so am Laufen halten, dass der Kunde nichts davon mitbekommt, sind wichtige Aufgaben bei uns. Zwar wirken wir – gerade für junge Bewerber – auf den ersten Blick nicht wie das klassische Immobilienunternehmen, doch die Einstiegsmöglichkeiten für Immobilienexperten sind bei uns vielfältig", sagt Herwig.

Auch Studentin Lea Hüttl, die an der Technischen Hochschule Aschaffenburg Internationales Immobilienmanagement im Bachelor studiert, kannte nicht alle Unternehmen auf der Messe. "Gerade wenn man noch studiert und auf der Suche nach einer Werkstudentenstelle ist, spielt der Standort eine wichtige Rolle. Zwischen Campus und Job kann man nur bedingt pendeln. Je mehr Unternehmen man aus der näheren Umgebung kennt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zusammenpasst."
Sie nutzte den Tag aber nicht nur für die konkrete Suche nach einem Praktikum im anstehenden Praxissemester, sondern vordergründig dafür, die Spielregeln bei Bewerbungsgesprächen kennen zu lernen. "Ich bin, was das angeht, noch sehr unerfahren und kann deshalb schlecht abschätzen, wie ich meine Stärken am besten herausstellen kann", sagt sie. Schon am Vormittag hat sie sich deshalb von Fotograf Dennis Möbus ablichten lassen. Die Bilder will sie als Bewerbungsfotos verwenden. "Wichtig ist mir der CV-Check am Nachmittag", ergänzt sie. Dabei überprüften Profis der Personalberatung Arina ihre vorbereiteten Unterlagen, um sie sowohl das Layout betreffend als auch inhaltlich den Bedürfnissen von Arbeitgebern anzupassen.

An den Ausstellerständen berichteten junge Mitarbeiter auch, wie sie selbst ihren Arbeitgeber von sich überzeugen konnten. Panels und Vorträge von erfahrenen Branchenakteuren sowie Unternehmenspräsentationen wurden in diesem Jahr von der Bühne größtenteils in den begleitenden Online-Teil der Veranstaltung verlegt. Dort können sich Besucher wie Hüttl auch im Nachgang der Veranstaltung Coachings anschauen und die Stellenangebote der Ausstellerunternehmen noch einmal mit ihren Eindrücken aus den persönlichen Gesprächen abgleichen.

Janina Stadel

Die IZ befragt Studenten zu ihren Karrierewünschen und Jobaussichten

Karriere 01.03.2023
Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2023 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 16. April ist die Meinung von Studenten zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen ... 

Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2023 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 16. April ist die Meinung von Studenten zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen gefragt.

Zum Beginn ihrer Karriere wollen die Nachwuchskräfte in der Immobilienwirtschaft vor allem eins: einen Arbeitgeber mit einem guten Ruf und einen sicheren Arbeitsplatz. Doch im Unternehmen angekommen steht nicht mehr nur das Gehalt im Fokus. Stattdessen geht es ihnen bei der Wahl ihres Arbeitsgebers langfristig auch um den Teamzusammenhalt und um Vorbilder im Unternehmen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben.

Fragen zum Berufseinstieg

Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung, und große Konzerne schätzten die meisten als stabileren Arbeitgeber ein als Startups und Kleinstunternehmen. Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Haben die Inflation, Lieferengpässe und das Ende der Pandemie die Sicht auf einen guten Arbeitgeber verändert? Wie sicher ist sich der Nachwuchs, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben und was wollen die jungen Talente beim Berufseinstieg verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 16. April läuft. 

An der Umfrage teilnehmen können alle Studenten, die in den kommenden vier Semestern ein Bachelor- oder Master- Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug abschließen werden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten in den Fächern Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie Studenten, die Geografie, Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Fragebogen online

Wer eine gültige Studienbescheinigung vorlegt, kann den
Fragebogen online auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Desktoprechner ausfüllen. Mitmachen können dabei sowohl Vollzeit- als auch duale Studenten. Die Teilnahme dauert etwa zehn bis 15 Minuten. Belohnt wird die Mühe mit der Chance auf einen von vielen Preisen, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Unter anderem winken Abos der Immobilien Zeitung (Digital + Print), Tickets für das IZ-Karriereforum am 13. Mai in Frankfurt, ein Apple iPad, AirPods der dritten Generation und Eintrittskarten für den Europa Park in Rust. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Patrizia, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Schwarz Dienstleistung KG, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, Kaufland und H&M die IZ-Arbeitsmarktumfrage.

Janina Stadel

H&M macht genau so viele Läden dicht wie neue auf

Karriere 27.07.2018
Die schwedische Modekette H&M eröffnet und schließt in den kommenden Monaten jeweils fünf Läden in Deutschland. Die neuen Läden sind mit rund 2.000 qm im Schnitt fast doppelt so groß wie ... 

Die schwedische Modekette H&M eröffnet und schließt in den kommenden Monaten jeweils fünf Läden in Deutschland. Die neuen Läden sind mit rund 2.000 qm im Schnitt fast doppelt so groß wie diejenigen, denen die Stunde schlägt.

Im Einzelnen gehen bis zum Ende des H&M-Geschäftsjahrs, das am 30. November endet, in folgenden Städten bzw. Straßen die Lichter an: Berlin, Turmstraße 25 (Schultheiss Quartier; Gesamtgröße: 2.300 qm, Verkaufsfläche: 1.800 qm), München, Schwantalerhöhe (2.500 qm/2.100 qm), Nagold, Stadtgraben 1-3 (1.900 qm/1.580 qm), Höchstadt, AischPark-Center (1.800 qm/1.500 qm) und Neustadt am Rübenberge Marktstraße 26 (1.700 qm/1350 qm).

Und an diesen Standorten gehen die Lichter langsam aus: Berlin, Rosenthalerstraße 36 (632 qm/500 qm) und Märkisches Zentrum (1.982 qm/1.246 qm), Bonn, Wenzelgasse (529 qm/449 qm), Lübeck, Haerder-Center (1.420 qm/1.230 qm) sowie Karlsruhe, Kaiserstraße 173 (810 qm/543 qm).

Die Vertriebslinie H&M Home (Wohnaccessoires) ist künftig mit zwei eigenen Läden in Deutschland präsent: H&M Home wird im Oktober in der Mönckebergstraße 11 in Hamburg eröffnen. Der Laden ist 800 qm groß. Bislang gibt es in Deutschland nur einen H&M-Home-Store, in München in der Kaufingerstraße 8. Dieser wird nach Umbauarbeiten im September wiedereröffnet. Der Münchner Laden ist 700 qm groß; diese Fläche erstreckt sich über vier Etagen.

Harald Thomeczek

Vom Händler zum Makler ist es nicht weit

Thomas Mauritz.

Thomas Mauritz.

Bild: JONES LANG LASALLE

Karriere 14.03.2013
Der Wechsel von Einzelhändlern in die Immobilienbranche ist keine Seltenheit. Zuletzt hat es wieder ein paar prominente Fälle gegeben: Olaf Hornig (Tally Weijl) geht zu storescouts, Thomas ... 

Der Wechsel von Einzelhändlern in die Immobilienbranche ist keine Seltenheit. Zuletzt hat es wieder ein paar prominente Fälle gegeben: Olaf Hornig (Tally Weijl) geht zu storescouts, Thomas Mauritz (H&M) zu Jones Lang LaSalle (JLL) und Marc Wittke (Gina Tricot) zu Development Partner. Außer ihrem Netzwerk und ihrem Handelswissen bringen diese Männer noch etwas sehr Wertvolles mit: Sie kennen viele Städte.

Die Expansion von H&M zu einem der größten Modefilialisten in Deutschland ist eng mit dem Namen von Marc Wittke verbunden. Als Wittke 1988 als Mitarbeiter in der Expansion anfing, hatte H&M 15 Läden, als er das Unternehmen 2008 als Mitglied der Geschäftsleitung wieder verließ, waren es über 300. Vom 1. April an arbeitet Wittke, der danach noch bei s.Oliver, Douglas und Gina Tricot angestellt war, auf der anderen, der Immobilienseite. Director beim Projektentwickler Development Partner in Düsseldorf, das ist seine neue Position. "Ich soll die Akquisition und die Vermietung verstärken. Development Partner hofft, dass ich Kreativität und Ideen für die Entwicklung einbringe und auf Dinge komme, auf die vielleicht bisher keiner gekommen ist", sagt er über seine neue Aufgabe. "Die Akquisition war schon immer meine größte Leidenschaft."

Seitenwechsler sind in der Branche keine Seltenheit, denn Mitarbeiter mit Erfahrung im Verkauf oder in der Expansion werden in der Einzelhandelsimmobilienbranche hoch geschätzt. Bekannt ist, dass viele Größen der Centerwirtschaft aus dem Handel kommen. HBB-Geschäftsführer Harald Ortner war früher bei Rewe, GWB-Gründer Norbert Herrmann hat eine Asko- bzw. Metro-Vergangenheit, mfi-Vorstand Marcus Hüttermann kam von Douglas, Helmut Koprian begann als Schuhverkäufer in einem Warenhaus. Erik Strömberg, der mit seiner Firma Expansionspartner die Hofstatt in München vermietet, machte früher Läden für Zara klar, und Günter Rudloff, Geschäftsführender Gesellschafter von Comfort Hamburg, war in seinem ersten Leben Top-Manager bei Peek & Cloppenburg. Auch einige Mitglieder aus der ehemaligen Karstadt-Immobilien-Mannschaft arbeiten heute bei Maklern oder Entwicklern (siehe "Die Karstadt-Entwickler: Eine große Familie", IZ 46/09).

Strömberg war bei Zara, Rudloff bei Peek & Cloppenburg

Aus Sicht von Wittke ist der Sprung von der Handels- in die Immobilienwelt gar nicht so groß, wie er scheint, zumindest, wenn der ehemalige Einzelhändler zuvor in der Expansion gearbeitet hat. "Die Leute innerhalb der Immobilienbranche, die sich mit Einzelhandelsimmobilien beschäftigen, und die Leute, die sich bei Einzelhändlern mit Immobilien beschäftigen, sind sich sehr nahe." Ja, man könne sogar sagen, dass die Immobilienleute den Vertrieblern im Einzelhandel immer etwas "suspekt" seien. Denn während der Vertrieb in einem Einzelhandelsunternehmen eher eine "nach innen bezogene Tätigkeit" sei, "gehen die Immobilienleute raus und treffen Leute". Die Expansionisten und Immobilienmanager des Einzelhandels und die Einzelhandelsspezialisten innerhalb der Immobilienbranche bildeten einen "kleinen, überschaubaren Markt", in dem ein reger personeller Austausch herrsche. "Ich schätze, dass fast die Hälfte der Immobilienmanager im Einzelhandel vorher auf der anderen Seite waren", sagt Wittke. (Ein Beispiel dafür aus jüngerer Zeit: Marko Schönebeck ging von JLL zu Hunkemöller.)

"Einen Makler interessiert bei einem Haus die Verfügbarkeit, ein Händler macht sich eher Gedanken über die Lage"

Wittke trug sich sogar schon früher mit dem Gedanken, ins Immobilienfach zu wechseln. Als dann aber 2010 das Angebot kam, für Gina Tricot das Deutschland-Geschäft aufzubauen, überlegte er es sich noch einmal anders. Jetzt, da er endgültig in der Immobilienbranche angekommen ist, empfindet er das als "natürlichen Weg". Der 47-Jährige, über den ein Kollege sagt, er habe "mit das exzellenteste Handelswissen von allen im Markt", kennt die Schlüsselfiguren der Szene aus jahrzehntelanger Erfahrung. Manchmal kann er schon am Tonfall oder an einem Nebensatz erkennen, wie ernst es einer Person mit einem Standort ist oder nicht. "In einem Geschäft, in dem man so viel Vorleistung bringen muss, damit ein Projekt zustande kommt, ist diese persönliche Einschätzung unheimlich wichtig."

Thomas Mauritz, achtzehneinhalb Jahre bei H&M, wechselte im Sommer 2012 zu JLL in eine neu geschaffene Abteilung, die internationale Filialisten bei ihrem Markteintritt in Deutschland beraten soll. "Irgendwann hat man in einem Handelsunternehmen alles gemacht und sucht eine neue Herausforderung", sagt er. Finanzielle Gründe hätten bei seinem Wechsel nur eine "sekundäre Rolle" gespielt, auch wenn er einräumt, dass die "Möglichkeit, über die Provision am Erfolg zu partizipieren, ein Sahnehäubchen ist".

Hornig: "Die Seiten gewechselt? So sehe ich das nicht."

Sieht Mauritz Probleme, weil er als Händler immer auf eine niedrige Miete aus ist, während er als Makler eher nach einem möglichst hoch dotierten Abschluss streben muss? "Nein, ich sehe mich als Moderator. In erster Linie geht es darum, dass die Partner überhaupt zum Abschluss kommen, weil es sonst gar keine Provision gibt."

Ähnlich äußert sich Olaf Hornig, langjähriger Expansionsleiter von Tally Weijl, der im September 2012 zum Makler storescouts wechselte. "Die Seiten gewechselt? So sehe ich das nicht. Ich stehe mittendrin und habe gar keine Seite." Seine Aufgabe sei es, "Chancen zu ermöglichen", d.h. Mieter und Vermieter zusammenzubringen. Wie Mauritz hatte Hornig das Gefühl, es sei Zeit, der Routine zu entkommen und etwas zu wagen. "Ich wollte mich neu orientieren", sagt er. "Als Mieter sieht man immer nur sein eigenes Konzept, als Makler ist mein Horizont weiter. Für mich ist das eine Bereicherung." storescouts hat eine Vorliebe für ehemalige Handelsleute: In dem zehnköpfigen Maklerteam sammeln sich Erfahrungen von Pimkie, Yves Rocher, TK Maxx, Strauss, Snipes und Gerry Weber.

"Ich habe mit dem Eigentümer von Forever 21 über seine Ware gesprochen. Da war das Eis gebrochen."

Günter Rudloff sagt auch nach zwölf Jahren im Maklergeschäft: "Ich bin Händler." Er pflegt seine alten Kontakte und ist nach wie vor Mitglied im Verband der Mittel- und Großbetriebe. Der Hamburger Comfort-Chef hatte es bis zum Mitglied der Geschäftsleitung bei Peek & Cloppenburg gebracht, als ihn der Wunsch packte, Neuland zu betreten. Was ihm seinerzeit den Wechsel erleichterte, war die Erkenntnis, "dass im Immobilienbereich zu wenig Einzelhandelswissen vorhanden ist". Damit meint er nicht nur das Wissen über den Handel im engeren Sinne, sondern auch über Entscheidungsstrukturen. "Ich weiß, welche Kräfte in einem Handelsunternehmen wirken. Oft ist es ja so, dass der Expansionsmitarbeiter von einem Standort begeistert ist, aber der Vertriebler da gar nicht hinwill."

Außer ihrem Netzwerk bringen ehemalige Mitarbeiter von großen Filialisten noch etwas anderes Wertvolles mit: eine breite Kenntnis der deutschen Städtelandschaft. Firmen wie H&M haben schon 50.000-Einwohner-Städte hoch- und runteranalysiert, als die meisten überregionalen Makler sich nur mit den so genannten Metropolen abgeben wollten. Dieses Wissen bringen Männer wie Mauritz, Wittke oder Hornig zu ihren neuen Arbeitgebern mit. In der jetzigen Marktphase, wo Handel und Immobilienwirtschaft verstärkt nach Chancen in Klein- und Mittelstädten suchen (z.B durch die Verwertung ehemaliger Hertie-Immobilien), ist das ein unschätzbarer Vorteil.

Christoph von Schwanenflug

Wir haben die Jobs!

Wahrscheinlich die größte Ansammlung von Personalverantwortlichen der Immobilienbranche fand sich auf dem dritten IZ-Karriereforum zusammen.

Wahrscheinlich die größte Ansammlung von Personalverantwortlichen der Immobilienbranche fand sich auf dem dritten IZ-Karriereforum zusammen.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Rund 450 Bewerber folgten dem Ruf der Personalverantwortlichen - und kamen am 12. Mai 2012 zum dritten IZ-Karriereforum nach Frankfurt am Main. Die größte Jobmesse für die ... 

Rund 450 Bewerber folgten dem Ruf der Personalverantwortlichen - und kamen am 12. Mai 2012 zum dritten IZ-Karriereforum nach Frankfurt am Main. Die größte Jobmesse für die Immobilienwirtschaft fand wieder auf dem Campus der Johann Wolfgang Goethe-Universität statt. Veranstalter des Karriere-Events waren die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog. 37 Aussteller präsentierten sich den Bewerbern - und die hatten rund 165 offene Stellen im Gepäck.

"Sehr gut qualifiziert", "tolle Umgangsformen", "intensive Gespräche" - so lautet das Lob der Aussteller für die Bewerber. Keine Selbstverständlichkeit: Denn es sei schwierig, gute Leute zu finden, sagt Personalreferent Dirk Drumm von der Deutschen Annington. Längst müssen sich auch die Unternehmen als attraktive Arbeitgeber im Wettbewerb um Talente behaupten. Deswegen suchen sie immer früher den Kontakt zu Nachwuchskräften. "Es ist gut, dass wir auf der Messe mit Bewerbern in Kontakt kommen, die noch mitten im Studium stehen", sagt Senior HR Manager Elisabeth Bagehorn von CBRE. Alle CBRE-Personaler hätten ihre Terminkalender "randvoll" mit Bewerbergesprächen.

Unter den 37 Ausstellern waren nicht nur reine Immobilienunternehmen, sondern auch Konzerne wie BASF, Siemens und H&M. Auf dem Podium erläuterten die Corporate Real Estate Manager von Ikea, Deutsche Post DHL und Würth, wie sie strategische Entscheidungen ihrer Konzerne umsetzen - und selbst Geld erwirtschaften.

Um Geld ging es auch in dem Vortrag von Karrierecoach Dr. Carolin Eichholz. Sie nahm den Bewerbern die Scheu vor Gehaltsverhandlungen. Ihr Mantra: "Ich darf gutes Geld verdienen!"

Das IZ-Karriereforum ist Bestandteil der Joboffensive 2012 der Immobilien Zeitung unter Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan. Integriert in die Jobmesse war der 3. RICS Hochschultag der Royal Institution of Chartered Surveyors.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold

"Es ist schwierig, gute Leute zu finden"

IZ-Karriereforum

IZ-Karriereforum

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Viele Wege führen zum Job, doch nicht alle sind gleich effektiv. Auf Jobmessen können sich Bewerber und Unternehmen schnell und effizient einen Überblick verschaffen, ob sie beruflich ... 

Viele Wege führen zum Job, doch nicht alle sind gleich effektiv. Auf Jobmessen können sich Bewerber und Unternehmen schnell und effizient einen Überblick verschaffen, ob sie beruflich zueinander passen könnten - Initiativbewerbungen live und auf Augenhöhe. Rund 450 Bewerber und 37 Aussteller lockte dieses Konzept am 12. Mai 2012 in das Casino der Frankfurter Goethe-Universität. Dabei ging es auf dem dritten IZ-Karriereforum nicht nur um Jobs - von denen hatten die Unternehmen 165 im Gepäck -, sondern auch um Praktika, Traineeships, Jobwechsel und viele Karrieretipps.

Grau, Anthrazit, Marine und Schwarz - das waren die vorherrschenden Farben auf dem dritten IZ-Karriereforum. Nur hier und da leuchtete ein Schlips oder ein Top in Pink, Rot oder Blau und lockerte den strengen Business-Look auf. Schon bevor sich die schweren Türen zum Casino um 10 Uhr öffneten, standen die ersten jungen Immobilien-Studenten vor dem Eingang, eine Ledertasche mit Bewerbungsunterlagen in der Hand. "Rausgeputzt wie die Millionäre, nur ohne Geld", beschreibt ein Teilnehmer den Stil der Kommilitonen. Und ergänzt sofort, dass die sorgfältige Kleiderwahl auch eine Form der Wertschätzung ist.

Rund 450 Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist, um am dritten IZ-Karriereforum teilzunehmen. Knapp jeder fünfte kam aus Baden-Württemberg, gefolgt von Besuchern aus Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Den weitesten Weg hatte Joachim Ramis zurückgelegt. Der 50 Jahre alte Bauingenieur kam aus Barcelona nach Frankfurt und führte zahlreiche Gespräche. Ramis, dessen Mutter aus Leipzig stammt und der die deutsche Schule in Barcelona besuchte, spricht fließend Deutsch. Dennoch musste er die deutschen Bewerbungsgepflogenheiten erst erlernen. "In Spanien gibt es keine Arbeitszeugnisse", sagt Ramis. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Spanien nutze er die Messe, um Kontakte nach Deutschland zu knüpfen. "Ich möchte wieder den Himmel zwischen Wolken sehen. Das Panorama ist so gräulich", sagt Ramis. Viele seiner Freunde steuerten auf eine ungewisse Zukunft hin, und auch sein Arbeitgeber habe die Zahl der Mitarbeiter bereits reduziert.

Viele offene Stellen

Ein anderes Bild präsentierten die 37 Aussteller auf der Jobmesse: Sie hatten rund 165 Stellenausschreibungen im Gepäck, wurden jedoch auch auf Praktika u.Ä. angesprochen. Mehr als 380 feste Gesprächstermine hatten die Bewerber bereits vorab über ein Online-Tool verabredet. Doch auch ohne Termine konnten die Studenten Gespräche mit den Personalverantwortlichen und den Fachreferenten an den Ständen führen. Auf spontane Gespräche setzte zum Beispiel Cornelia Hübner von Corpus Sireo. Am Stand warteten insgesamt 16 offene Stellen zuzüglich Trainee-Stellen auf die Bewerber, u.a. im Asset-Management und im Portfoliomanagement. Spontan ging es auch bei Ernst & Young zu. Dort waren 15 Stellen allein im Real-Estate-Bereich zu haben. E&Y ermöglicht dabei laut Partner Dietmar Fischer einen Direkteinstieg als Consultant oder Senior Consultant. Gefragt sind Bewerber sowohl mit technischer als auch mit kaufmännischer Vorbildung. Ein Immobilienbezug sei allerdings wichtig. Zudem würden Master-Abschlüsse bevorzugt. "Es zählt aber die Persönlichkeit", sagt Fischer.

IZ-Karriereforum

Das dritte IZ-Karriereforum hat am 12. Mai 2012 auf dem Campus der Goethe-Universität in Frankfurt stattgefunden. Veranstaltet wurde die Jobmesse mit rund 650 Teilnehmern von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog, Schirmherr war der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss. Integriert in das IZ-Karriereforum war der dritte RICS-Hochschultag.

37 Aussteller präsentierten sich auf der Jobmesse: ABB Grundbesitz, Acrest Property Group, ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Aengevelt Immobilien, agenda4, Arcadis Deutschland, BASF, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo Asset Management Commercial, CRES Center for Real Estate Studies, Cushman & Wakefield, DB Services Immobilien, Deutsche Annington Immobilien, DHBW Stuttgart, DIC - Deutsche Immobilien Chancen, DTZ, ECE, Engel & Völkers, EPM Assetis, Ernst & Young Real Estate, Estama Gesellschaft für Real Estate Management, GE Real Estate, Gefma/Die Möglichmacher, Hennes & Mauritz, HSG Zander, IVG Immobilien, Jones Lang LaSalle, KPMG, Metro Properties, mfi, Minol, Patrizia Immobilien, RICS Deutschland, Siemens Real Estate und Sprengnetter.

Das IZ-Karriereforum ist ein Element der Joboffensive 2012, einer Initiative der Immobilien Zeitung. Die Förderer der Joboffensive sind: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, DTZ, ECE, Gefma/Die Möglichmacher, Irebs Immobilienakademie, IVG, KPMG, Messe München/Expo Real, mfi, Patrizia Immobilien, RGM.

Das vierte IZ-Karriereforum findet voraussichtlich am 15. Juni 2013 statt. Infos unter: www.iz-jobs.de/karriereforum.

Wie wichtig den Unternehmen die Nachwuchsrekrutierung ist, zeigte die hohe Mitarbeiterzahl an den Ständen: Neben Personalverantwortlichen waren auch zahlreiche Fachreferenten, Niederlassungsleiter oder Führungskräfte auf der Messe zugegen, wie Dr. Wolfgang Schäfers, Vorstandssprecher von IVG Immobilien und Professor am Irebs Institut für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg. "Es ist schwierig, gute Leute zu finden", sagt Personalreferent Dirk Drumm von der Deutschen Annington. Deshalb sei das Unternehmen nun häufiger auf Hochschulmessen vertreten und arbeite auch mit der Arbeitsagentur zusammen. 15 Trainee-Stellen hatte Drumm für die Bereiche General Management, Finanzen und Property-Management dabei. Die Bewerber sollten ein betriebswirtschaftliches Studium mit Immobilienbezug abgeschlossen haben. Die Art des Studienabschlusses sei dagegen weniger relevant.

Das Angebot traf auch die Interessen der Bewerber: Philipp Middendorp z.B. könnte sich eine Tätigkeit im Investment sowie im Portfolio- oder Asset-Management vorstellen. Er absolviert gerade ein betriebswirtschaftliches Masterstudium mit dem Schwerpunkt Immobilienmanagement an der Universität Leipzig.

Ein Dauerbrenner war auch wieder der Bereich Projektentwicklung, doch die große Nachfrage kann der Arbeitsmarkt nicht befriedigen. "Dafür gibt es derzeit keine Vakanzen", sagt Melanie Krüger von der Abteilung HR Recruiting & Marketing bei ECE.

Arbeitsfeld CREM vorgestellt

Das IZ-Karriereforum lenkte jedoch den Blick der Bewerber auf ein weiteres Tätigkeitsfeld: das Corporate Real Estate Management. Dazu zählt das Immobilienmanagement - vom Portfolio- bis zum Facility-Management - von Konzernen (siehe Artikel "Arbeiten, wo Immobilien nicht Kerngeschäft sind", S. 11). Beispielsweise umfasse der CREM-Bereich von Siemens mehr als 3.500 Mitarbeiter weltweit und sei zuständig für rund 17 Mio. m2, so Stefan Liesen, Vice President Human Resources von Siemens Real Estate. Weitere Aussteller aus diesem Segment waren u.a. H&M, BASF, ABB Grundbesitz und Metro Properties. Diese "atypischen" Unternehmen seien gut angekommen, erzählte Prof. Dr. Winfried Schwatlo, Mitglied im Vorstand von RICS Deutschland.

Lob für die Studenten

Auch die Studenten konnten bei den potenziellen Arbeitgebern punkten. Personalreferentin Ute Daniel bei DB Mobility Networks Logistics war davon beeindruckt, dass sie von einigen Messeteilnehmern des IZ-Karriereforums 2011 mit Namen angesprochen wurde. Auch Benjamin Hamisch war zum zweiten Mal dabei. Der Student der HfWU Nürtingen-Geislingen absolviert gerade sein Praxissemester bei GE Capital Real Estate. Er unterstützte das Stand-Team, wenn Nachfragen zu Praktika kamen, und war begeistert von der Motivation der Bewerber.

Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, war ebenfalls voll des Lobes: "Die Bewerber zeigten eine unheimliche Termintreue. Das hat richtig Freude gemacht." Für sie und einige ihrer Gesprächspartner ist die Messe noch nicht vorbei: Die ersten Nachgespräche wurden bereits geführt.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold