Karriere-News

Aussteller bringen über 400 Jobs zum IZ-Karriereforum mit

Einen Teil der Jobs, die die Arbeitgeber zum IZ-Karriereforum mitbringen, finden die Besucher an der Jobwall. Um das komplette Jobangebot der Unternehmen auszuloten, müssen sie aber die Stände der Aussteller aufsuchen.

Einen Teil der Jobs, die die Arbeitgeber zum IZ-Karriereforum mitbringen, finden die Besucher an der Jobwall. Um das komplette Jobangebot der Unternehmen auszuloten, müssen sie aber die Stände der Aussteller aufsuchen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 08.05.2017
42 Aussteller, 411 Jobs und ein Rahmenprogramm mit Bewerbungsmappencheck, Unternehmensvorstellungen, Vorträgen und dem 8. RICS-Hochschultag - das erwartet die Besucher des ... 

42 Aussteller, 411 Jobs und ein Rahmenprogramm mit Bewerbungsmappencheck, Unternehmensvorstellungen, Vorträgen und dem 8. RICS-Hochschultag - das erwartet die Besucher des IZ-Karriereforums am 20. Mai 2017 in Frankfurt.

Kontakte knüpfen können Studierende und Absolventen, Young Professionals und Fachkräfte mit größerer Berufserfahrung sowie Auszubildende und Schüler auf dem diesjährigen IZ-Karriereforum zu 34 Arbeitgebern und acht Bildungseinrichtungen. Viele Unternehmen stellen sich am 20. Mai 2017 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt erstmals oder nach längerer Abstinenz wieder auf der IZ-Jobbörse ins Arbeitgeberschaufenster: so die Deutsche Asset Management (der Vermögensverwalter der Deutschen Bank), die Maklerhäuser Angermann, Colliers und Catella, der Projektentwickler OVG, die Unternehmensberatung PwC, die beiden Banken Helaba und Aareal sowie der Spezialfondsmanager Triuva.

Stellen für Berufsanfänger und erfahrene Fachkräfte

Gespräche mit den diversen Arbeitgebern, Hochschulen und Weiterbildungsinstituten können die Teilnehmer vorab über die Karriereforum-Verwaltung vereinbaren. Unter den 400 Jobs, die die Aussteller mitbringen, finden sich nicht nur Stellenangebote für Berufseinsteiger. Auch Positionen für junge Berufserfahrene und ältere Fachkräfte sowie Praktika und Werkstudentenjobs sind darunter. Bis zu acht Jobs kann jeder Aussteller an die Jobwall pinnen, die restlichen Jobangebote warten an den Ständen auf die Besucher.

Kontakte knüpfen, Gespräche führen - dabei muss es nicht bleiben: "Wir haben im Nachgang zum IZ-Karriereforum 2016 mit vielen interessanten Nachwuchstalenten gesprochen und daraus drei neue Mitarbeiter für unsere Unternehmensgruppe rekrutiert", sagt Markus Reinert, Vorstandsvorsitzender und CEO der IC Immobilien Gruppe. Der Immobiliendienstleister zeigte im vergangenen Jahr zum ersten Mal auf dem IZ-Karriereforum Präsenz als Arbeitgeber. Der Ertrag: Zwei Studenten wurden als Praktikanten für das technische bzw. das kaufmännische Property-Management gewonnen, ein weiterer fing direkt als Werkstudent bei IC Immobilien an. "Die beiden Praktikanten sind nun unbefristet als Werkstudenten für uns tätig", erzählt Reinert. Der dritte Student hat später ein Trainee-Programm bei IC absolviert - und nun eine Festanstellung als Junior Property-Manager in der Frankfurter Niederlassung erhalten.

Tickets für das IZ-Karriereforum 2017 können für 39 Euro online über http://www.iz-jobs.de/karriere/karriereforum/anmeldung.php gekauft werden. Anmeldeschluss ist der 17. Mai 2017. Kurzentschlossene können sich Tickets auch noch an der Tageskasse sichern, zum Preis von 49 Euro das Stück.

Harald Thomeczek

Was machen eigentlich Uwe Willer und Robert Kellershohn?

Uwe Willer (links) und Robert Kellershohn vor ihrer jüngsten Neuerwerbung.

Uwe Willer (links) und Robert Kellershohn vor ihrer jüngsten Neuerwerbung.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 16.03.2017
Der ehemalige Deutschlandchef von Savills, Uwe Willer, und sein langjähriger Weggefährte Robert Kellershohn, früher selbst Geschäftsführer bei Savills, leben seit einiger Zeit wieder stärker ... 

Der ehemalige Deutschlandchef von Savills, Uwe Willer, und sein langjähriger Weggefährte Robert Kellershohn, früher selbst Geschäftsführer bei Savills, leben seit einiger Zeit wieder stärker ihre unternehmerische Ader aus. Als Blackbear Real Estate krallen sie sich am liebsten etwas angestaubte Immobilien.

Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis Uwe Willer (52) in der Immobilien Zeitung wieder zu Wort kam. Im Januar 2017 war es so weit, im Zusammenhang mit einem von Willers Firma Blackbear Real Estate durchgeführten Kauf in Düsseldorf. Dabei hatte Willer als Head of Germany von Savills zwei Jahre lang erhöhte Aufmerksamkeit genossen.

Seit seinem Abgang von der Chefbühne im Herbst 2012 jedoch war er völlig in der Versenkung verschwunden - zumindest, was die öffentliche Präsenz angeht. Wer das Nachrichtenarchiv der Immobilien Zeitung (IZ) nach ihm befragt, dem spuckt es "nur noch" eine Reihe von Transaktionen und Vermietungen aus, die mit ihm verknüpft sind. Genauer: mit der von Willer Ende 2012 gegründeten Blackbear Real Estate, Düsseldorf.

"2011 ist es uns gelungen, weitere Marktanteile in den Top-Büromärkten Deutschlands hinzuzugewinnen", diktierte Willer noch im März 2012 einem Reporter der IZ auf der Mipim in den Notizblock. Allein: Trotz einer Umsatzsteigerung von 12% erreichte der Bereich Bürovermietung von Savills Deutschland nicht die im Businessplan erwartete Gewinnschwelle, sondern wies 2011 erneut einen Verlust aus. Zwar dämmte die deutsche Savills-Truppe den Verlust gegenüber 2010 um zwei Drittel ein. Doch auch ohne das verlustreiche Property-Management-Geschäft, das 2010 eingestellt worden war, blieb die Firma mit -1,6 Mio. Euro in den roten Zahlen hängen. "Der Umsatz pro Kopf war schlicht zu gering. Ursachen liegen im starken und teilweise unrentablen Wachstum der ersten Jahre und in fehlgeschlagenen Experimenten", sagt Willer rückblickend.

Ein halbes Jahr nachdem er den Satz mit den hinzugewonnenen Marktanteilen gesagt hatte, war Willer nicht mehr Deutschlandchef von Savills. Wer sich im Markt umhört, stößt auf die Vermutung, Willer könne einem Putsch der anderen damaligen Alphatiere von Savills zum Opfer gefallen sein. Er selbst sagt über seinen damaligen Abschied: "Ich habe damals nur noch 10% meiner Zeit mit Immobilien und Mietern verbracht." Einen 140-Mann-Laden zusammenzuhalten - dafür sei einer wie er, der sich am konkreten Objekt betätigen wolle, auf lange Sicht wohl nicht der richtige Typ. "Und an vier von fünf Tagen in der Woche in den Flieger steigen - das muss man mögen."

Ehemalige Mitarbeiter beschreiben den Typen Uwe Willer und seine Art, den Immobiliendienstleister seinerzeit zu führen, als "authentisch", "offen", "entspannt". Und mit Aussagen wie "Unschätzbar gut, was die menschliche Seite angeht." "Legte großen Wert darauf, dass die Chemie unter den Mitarbeitern stimmt." "Führte die Firma eher kumpelhaft." "Wollte zu jedem Mitarbeiter eine fast familiäre Beziehung haben."

"Jede Win-win-Situation ist eben irgendwann vorbei. Der Wissenstransfer von uns zu Savills und umgekehrt war irgendwann ausgeschöpft. Und wir sind zu sehr Unternehmer, als dass wir uns auf Dauer in so einer festen Struktur wohlgefühlt hätten." Das sagt Robert Kellershohn (41), der andere geschäftsführende Gesellschafter von Blackbear.

Kellershohn ist, berufsbiografisch betrachtet, gleichsam der Zwilling von Willer. Seit der Jahrtausendwende arbeiten beide fast ununterbrochen Seit' an Seit': zuerst bei Müller International bzw. Atisreal bzw. BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), später bei White bzw. Savills, und heute eben bei Blackbear.

Als Willer und Kellershohn BNPPRE 2007/2008 verließen, sich mit einer eigenen Beratungsgesellschaft - der White GmbH - in Düsseldorf selbstständig machten und ein eingespieltes Team mitnahmen, wollte es der Zufall, dass Savills just zu dieser Zeit auf dem Sprung nach Düsseldorf war: "White war gerade mal sechs Wochen gegründet, da kam eine Anfrage des damaligen Deutschland-Chefs, Roy Frydling: Savills wolle uns aufkaufen."

Willer leitete die neue Düsseldorfer Niederlassung von Savills, zwei Jahre später beerbte er Frydling als Deutschland-Chef. Als Willer Savills im Herbst 2012 verließ, hatte das Makler- und Beraterhaus rund 140 Mitarbeiter, heute sind es mehr als 200 - Tendenz steigend. Kellershohn, der bei Savills Geschäftsführer für Bürovermietung und das Projektentwicklungsgeschäft war, folgte ihm rund zwei Jahre später und stieg Ende 2014 bei Blackbear ein. Bei Blackbear machen Willer und Kellershohn als Eigentümer und Chefs zusammen schon mehr als ein Drittel der gesamten Belegschaft von "fünfeinhalb" Köpfen aus.

Das Rad, das Willer und Kellershohn heute drehen, ist überschaubar: Seit 2013 hat Blackbear mit insgesamt 150 Mio. Euro Eigenkapital vermögender Privatanleger und institutioneller Investoren ein gutes halbes Dutzend Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 350 Mio. Euro in Düsseldorf eingefädelt. "Wir sind nicht - wie z.B. ein offener Fonds - gezwungen, Geld anzulegen", erklärt Kellershohn die Vorzüge, die das Arbeiten auf eigene Faust hat. Willer ergänzt: "Wir können auch mal ein Jahr lang gar nichts kaufen. Aber das wollen wir natürlich nicht."

Investments von Blackbear lassen sich in drei verschiedene Schubladen einsortieren: Deal-Volumina zwischen 5 Mio. Euro und 15 Mio. Euro werden mit privaten Einzelinvestoren gestemmt. Ab ca. 20 Mio. Euro aufwärts paart sich Blackbear mit Institutionellen. Die dritte Schiene: waschechte Projektentwicklungen im Bestand. Für die ersten beiden Kategorien werden Objekte mit Schwachpunkten gekauft, die Arbeit machen, die aber nicht komplett gedreht werden müssen. So wurde das 7.000 m² große Wohn- und Geschäftshaus Immermannstraße 51-53 mit einem Leerstand von 50% übernommen und zweieinhalb Jahre später vollvermietet an die Credit Suisse weiterverkauft.

Ein Beispiel für aufwendigere Projekte, also solche der Kategorie drei, ist das Bürogebäude Jahnstraße 3 in der Düsseldorfer Innenstadt. Dieses Objekt mit rund 7.000 m² hatte die OFB Anfang 2016 für eine Revitalisierung erworben. Nun wird die Helaba-Tochter es gemeinsam mit Blackbear in ein Hotel umwandeln. Der Mietvertrag mit einem Hotelbetreiber wurde gerade abgeschlossen.

"Ein Klassiker-Objekt" für die Herangehensweise der beiden "Schwarzbären", die sich bevorzugt etwas angestaubte, aber grundsolide Objekte krallen, ist die jüngste Neuerwerbung: die Kö 106. Als die Leasing-Truppe der Deutschen Bank einst die kompletten Büros in dem Gebäude belegte, war dieses vor der Finanzkrise über einen großen Portfolio-Deal über den Ladentisch gegangen - und fristete fortan ein Dasein als Excel-Sheet.

Willer und Kellershohn nennen die Voreigentümer nicht beim Namen, doch im Markt wird gemunkelt, dass der damalige Käufer des Immobilienpakets, in dem das Kö 106 steckte, Fortress war. Dieser verkaufte das Gebäude später an Arminius, der es wiederum an Curzon Advisers, den Asset-Manager von Kildare Partners, weiterreichte. Von Letzterem erwarb Blackbear das Kö 106 Anfang dieses Jahres für ein Versorgungswerk.

Das in den 1960er Jahren errichtete Objekt ist 17.000 m² groß. Rund 4.500 m² Büro- und 1.500 m² Einzelhandelsfläche stehen leer. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge liegt bei unter fünf Jahren. Der einstige Alleinmieter Deutsche Immobilien Leasing, die kein Neugeschäft mehr tätigt, belegt nach einer Vertragsverlängerung im Jahr 2015 nur noch fünf von 16 Etagen mit je 560 m².

Gebäudehülle und -technik werden die Immobilienmanager weitgehend unangetastet lassen, denn Fassade und Technik wurden in den 90er Jahren saniert. Dafür wollen sie u.a. das Foyer, das den Charme des Empfangsbereichs eines Arbeitsamts versprüht, auffrischen. Angedacht ist, dieses mit dem Business-Center-Betreiber Regus, der Mieter im Gebäude ist, co-working-tauglich zu machen. Eine Kaffee- und Snackbar sollen Leben in die verwaiste Empfangshalle holen, ebenso wie z.B. Kultur- oder Unternehmensveranstaltungen. Apropos mehr Leben: Eines der leer stehenden Geschosse, das ringsum von einer 2.000 m² großen Dachterrasse umgeben ist, könne mit einer Kita bespielt werden.

In der Neuvermietung der Büros im Kö 106 peilt Blackbear 16 bis 18 Euro den Quadratmeter an. Das ist so die Liga, in der das Haus mietpreistechnisch auch mit den anderen sechs bis dato angekauften Immobilien spielt. Zum Vergleich: Im Düsseldorfer Bankenviertel liegt der Richtwert ungefähr bei 25, 26 Euro/m².

Willer und Kellershohn halten sich zugute, sie könnten schneller und flexibler reagieren als andere. "Ein Fonds tut sich viel schwerer, von seinem Businessplan abzuweichen", sagt Kellershohn. Sie kämen z.B. mit einer kleinteiligen Mieterstruktur besser klar. Und die Mieterklientel von Blackbear scheint bunter: Stolz zeigt Willer auf dem Smartphone die Website von Glowing Rooms. Falsch gedacht, wer dahinter Schweinkram vermutet. Doch schauen Sie selbst: www.glowingrooms.com.

Harald Thomeczek

JLL ist der Top-Arbeitgeber 2016

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Bild: Ljupco Smokovski/Fotolia.com, Montage: IZ

Karriere 13.07.2016
Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der ... 

Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der Immobilienberater 2016 zum fünften Mal in Serie den Titel als begehrtester Wunscharbeitgeber von Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge abgeräumt.

Exakt 588 Studierende nahmen im Frühjahr 2016 an der Befragung im Rahmen der Joboffensive der Immobilien Zeitung (IZ) teil. Wie in den Vorjahren seit 2009 wurden sie dabei u.a. auch danach gefragt, für welches immobilienwirtschaftliche Unternehmen sie am liebsten nach dem Abschluss ihres Studiums arbeiten würden. Bei der Beantwortung dieser Frage konnten sie bis zu drei Wunscharbeitgeber nennen, und zwar sortiert nach Präferenz (eine Gleichgewichtung zweier oder mehrerer Namen war nicht möglich). Diese Frage war offen, es wurden keine möglichen Wunscharbeitgeber im Fragebogen vorgegeben. Insofern ist das Arbeitgeberranking auch ein Spiegel des Bekanntheitsgrads der einzelnen genannten (Immobilien-) Unternehmen.

Von den 588 Befragten haben 312 Teilnehmer oder 53% mindestens einen Wunscharbeitgeber genannt. Fast die Hälfte, rund 47%, nannte gar keinen Wunscharbeitgeber. Unterm Strich verteidigte JLL, seit 2012 durchgängig ganz oben auf dem Treppchen, seinen Titel als Top-Arbeitgeber souverän, baute seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten sogar deutlich aus. Der Makler/Immobilienberater kam auf eine Gesamtpunktzahl von 190. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr (+93%), als JLL 98 Punkte für den Titel reichten. Die Zahl der Umfrageteilnehmer und auch die Zahl der insgesamt vergebenen Punkte hat 2016 im Vorjahresvergleich zwar auch deutlich zugelegt, aber jeweils nur weniger als halb so stark wie die Punktzahl von JLL (+38%). Die Steigerung des Serien-Champions ist also bei Weitem nicht nur mit dem größeren Teilnehmerfeld zu erklären.

Corpus Sireo auf Platz 2

Die Silbermedaille geht in diesem Jahr an Corpus Sireo. Der Asset- und Fondsmanager, Projektentwickler und Makler fuhr 109 Punkte ein. Damit ist auch Corpus Sireo überproportional stark gewachsen: Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen 69 Punkte, die Steigerungsrate in diesem Jahr beträgt also satte 58%. 2015 hatte sich Corpus Sireo noch mit dem dritten Platz hinter Bilfinger begnügen müssen.

Zu den Gewinnern des diesjährigen Arbeitgeberrankings gehört auch Drees & Sommer. Der Projektsteuerer steht seit dem ersten IZ-Arbeitgeberranking 2009 immer in den Top 10. In diesem Jahr gelang erstmals der Sprung unter die Top 3. Landete Drees & Sommer 2015 mit 47 Zählern noch auf Platz sechs, sicherte man sich diesmal mit 81 Punkten (72% mehr als im Vorjahr!) Rang drei.

Das Tätigkeitsfeld ist entscheidend bei der Arbeitgeberwahl

Um die Wahl ihres Wunscharbeitgebers zu begründen, konnten die Studierenden aus zwölf vorgegebenen Aspekten pro genanntem Arbeitgeber bis zu drei Kriterien als entscheidend benennen oder frei andere Kriterien auflisten. Die größte Rolle spielt für die Studierenden demnach, dass das Tätigkeitsfeld mit den eigenen Wünschen übereinstimmt. Fast 60% der Teilnehmer machten hier ihr Kreuzchen. Die Karriereperspektiven, die ein Unternehmen eröffnet, sind der zweitwichtigste Aspekt bei der Arbeitgeberwahl (41%). Das positive Image eines Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (34%) wurde von den Studierenden am dritthäufigsten als Antwort angegeben.

Die Anziehungskraft der Unternehmen speist sich aus durchaus unterschiedlichen - vermuteten oder tatsächlichen - Eigenschaften (siehe "Die Top-10-Arbeitgeber" auf dieser Seite). So landet bei JLL das Tätigkeitsfeld im Ranking der wichtigsten Aspekte nur auf Platz vier, während es bei sieben Top-Ten-Platzierten (Corpus Sireo und Drees & Sommer sowie CBRE, Patrizia, Bilfinger, Union Investment und Beos) das allerwichtigste Kriterium für die Studenten ist und bei ECE und BNP zumindest zu den drei wichtigsten Aspekten gehört.

Die größte Zugkraft haben bei JLL die Karriereperspektiven. Mehr als die Hälfte (52%) derer, die JLL als Wunscharbeitgeber aufführen, fühlen sich davon angezogen. Interessant ist das auch deshalb, weil 2015 nur knapp 38% derer, die damals für JLL votiert haben, dieses Kriterium zur Begründung ihrer Entscheidung anführten. "Super! Das freut mich riesig", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources im Management Board Germany von JLL in Deutschland. "Ich habe nicht verstanden, warum wir im vergangenen Jahr in diesem Punkt so schwach abgeschnitten haben. Daran haben wir gearbeitet."

Gewinner sind im Nachwuchsmarketing aktiv

So nimmt JLL laut Danner allein an acht Hochschulmessen im Jahr teil. Auch das Management Board zeigt bei solchen Gelegenheiten Präsenz: "Timo Tschammler war dieses Jahr z.B. auf dem RICS Hochschultag", der im Rahmen des IZ-Karriereforums 2016 in Frankfurt stattfand. JLL schickt zudem Mitarbeiter als Dozenten an Hochschulen oder organisiert Kaminabende für Talente. Schließlich bietet das Unternehmen Studierenden Plätze für freiwillige Praktika und Pflichtpraktika sowie Werkstudententätigkeiten an. Im Durchschnitt beschäftigt JLL um die 100 bis 120 Praktikanten und Studenten pro Jahr.

Während bei JLL die Karriereperspektiven das größte Pfund sind, ist die Übereinstimmung der Tätigkeitswünsche mit den Tätigkeitsbereichen, in denen ein Unternehmen aktiv ist, bei Corpus Sireo und noch mehr bei Drees & Sommer ein viel wichtigeres Kriterium für die Studierenden als beim Erstplatzierten. Während nur gut ein Drittel der JLL-Anhänger aufgrund dieser Übereinstimmung gern bei JLL anheuern würde, gilt das für mehr als die Hälfte der Corpus-Sireo-Fans (51%) und sogar für 69% von denen, die bei Drees & Sommer ihre Karriere starten wollen. Die Karriereperspektiven werden bei Corpus Sireo und Drees & Sommer dafür weniger stark gewichtet als bei JLL: Jeweils 43% der Befragten, die diesen Unternehmen ihre Stimme geben, nennen sie als Grund für ihre Wahl.

Ein positives Image wirkt magnetisch

Das positive Image zieht bei Drees & Sommer (49%) mehr als bei JLL (43%) oder Corpus Sireo (39%). Dafür hat JLL in puncto Internationalität die Nase vorn (43%): Bei Drees & Sommer spielt die Tatsache, dass das Unternehmen rund um den Erdball an Bauprojekten beteiligt ist, nur für jeden Dritten eine Rolle.

Für das Management von Corpus Sireo hat das gute Abschneiden beim Arbeitgeberranking "eine sehr hohe Bedeutung, denn es erleichtert uns das Recruiting", sagt Bernd Wieberneit, der in der Konzerngeschäftsführung u.a. den Bereich Human Resources (HR) verantwortet. Studenten nehmen Unternehmen in erster Linie ja von außen wahr, sei es als Aussteller auf Messen oder über PR- bzw. Marketingmaßnahmen. "Daher versuchen wir hier gezielt Präsenz zu zeigen und mit Studierenden im Gespräch zu bleiben, egal ob an ausgewählten Unis oder bei Branchenveranstaltungen", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Über verschiedenste Personalmarketingmaßnahmen habe man die Zahl der Werkstudenten, Praktikanten und dualen Studenten ausgebaut: "Denn wer könnte anderen Studenten über die Arbeit und die Menschen bei Corpus Sireo mehr verraten als die, die bei uns waren!", so Schönbeck.

Auch Drees & Sommer setzt viele Hebel in Bewegung, um Studierende auf sich aufmerksam zu machen und bei ihnen auch dann in guter Erinnerung zu bleiben, wenn sich die Wege trennen. So machen 70 Lehrbeauftragte aus den eigenen Reihen indirekt Werbung für Drees & Sommer als Arbeitgeber. Außerdem "versuchen wir, immer in Kontakt mit Studenten, die bei uns ein Praktikum gemacht oder eine Werkstudententätigkeit ausgeübt haben, zu bleiben, mitunter auch über die erste Berufsstation hinweg", sagt Friederike Schammann-Vogel, Leiterin HR bei Drees & Sommer. Die Studierenden werden zu Messen, auf denen Drees & Sommer als Aussteller dabei ist, Fachvorträgen oder Workshops eingeladen. "Und zum Geburtstag schicken wir ihnen eine handgeschriebene Glückwunschkarte", so Schammann-Vogel.

Praktikanten tragen positive Erfahrungen zurück an die Unis

Das jährliche IZ-Arbeitgeberranking bewertet sie als eine "bedeutende Außenbild-Rückmeldung einer sehr wichtigen Zielgruppe. Denn die Studenten von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen." Das Ranking zeige, "dass die jungen Leute, die schon als Praktikanten oder Werkstudenten bei uns gearbeitet haben, bei ihren Kommilitonen positiv über uns berichten". Und wer von den heutigen Absolventen nicht sofort bei Drees & Sommer anfange, behalte das Unternehmen zumindest in positiver Erinnerung: "Eventuell für einen späteren Einstieg bei uns, oder um einmal auf Kundenseite oder in einer Kooperation mit uns zusammenzuarbeiten."

Die Studenten, die in diesem Jahr an der Abstimmung zum Top-Arbeitgeber der deutschen Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, listen insgesamt 245 Namen auf. Die deutsche Immobilienbranche ist mittelständisch geprägt, die Bandbreite und Heterogenität an Betätigungsfeldern und die Zahl der dort aktiven Firmen sind groß, und verheißungsvolle Immobilienarbeitgeber finden sich auch unter Unternehmen, deren Kerngeschäft nichts mit Immobilien zu tun hat.

Unter den Genannten sind Einzelhandelsketten wie Rewe, Edeka oder Kaufland, Autobauer wie Audi oder Daimler, BMW oder VW, BASF, die Deutsche Bahn oder Online-Händler Zalando und Flughafenbetreiber Fraport. Mehr als eine einstellige Punktzahl erreichen 27 Unternehmen. 182 Unternehmen bekommen nur drei Punkte oder weniger.

Wohnungsunternehmen? Uninteressant für die Befragten

Auffällig ist, dass Wohnungsunternehmen auch 2016 nur sehr selten genannt werden. So kommt das erste Immobilienunternehmen im Dax 30, Vonovia, nur auf vier Zähler - was immer noch mehr ist als die drei Pünktchen, die LEG oder TAG Immobilien erhalten. Die Deutsche Wohnen taucht gar nicht auf. Der Wohnimmobilienboom, geglückte Fusionen und spektakulär gescheiterte Übernahmeversuche haben an der schwach ausgeprägten Attraktivität - oder der mangelnden Bekanntheit - der großen Wohnungsvermieter hierzulande anscheinend nichts geändert.

Das Wohnungsunternehmen mit den meisten Zählern, nämlich sechs, ist die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft. Jedenfalls, wenn man Formart als Wohnungsentwickler außen vor lässt; die Ex-Hochtief-Tochter landet mit 21 Zählern immerhin auf Platz 17. Hochtief selbst, in den ersten drei Jahren des Arbeitgeberrankings immer auf Platz eins, schneidet als 13. mit 27 Zählern nicht viel besser ab.

Umstrukturierungen schaden den Bauunternehmen

Der Abstieg von Hochtief seit 2014 dürfte nicht zuletzt auf die Übernahmeschlacht mit dem heutigen Mehrheitseigentümer, dem spanischen Baukonzern ACS, und anschließende Verkäufe von Immobilienaktivitäten zurückzuführen sein. Mit Bilfinger hat in diesem Jahr ein weiterer Baukonzern und Immobiliendienstleister, der in turbulenteres Fahrwasser geraten ist, Federn gelassen: Gewinnwarnungen, Rekordverlust und Führungswechsel haben vermutlich dazu beigetragen haben, dass die Arbeitgeberattraktivität abgenommen hat.

Studenten von 112 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und Dualen Hochschulen sowie Weiterbildungsinstituten haben 2016 an der IZ-Umfrage teilgenommen. Rund 70% haben sich für einen Studiengang entschieden, der den Bereichen Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement bzw. Bau- und Projektmanagement zuzuordnen ist.

Die Studenten sind im Schnitt 25 Jahre alt. Jeder zweite Teilnehmer schließt sein aktuelles Studium in diesem Jahr ab. Knapp die Hälfte hat bereits einen akademischen Grad, meist den Bachelor.

In acht Jahren Arbeitgeberranking haben es nur 18 Unternehmen geschafft, in die Top Ten einzuziehen. Wer das - neben den aktuellen zehn Besten - war und wie sich alle 18 Firmen über die Jahre entwickelt haben, sehen Sie im Artikel "Die Top-Arbeitgeber 2009 bis 2016".

Einen Artikel mit weiteren Details zu den Aspekten der Arbeitgeberwahl im IZ- Arbeitgeberranking 2016 lesen Sie in Ausgabe 29, die am 21. Juli 2016 erscheint.

Harald Thomeczek

Geld allein macht nicht glücklich

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bild: Milles Studio/fotolia.com

Karriere 02.06.2016
Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ... 

Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ernst nehmen. Denn Geld allein macht die Jungen nicht glücklich.

Fast drei Viertel (72%) aller 588 Studenten, die an der IZ-Umfrage 2016 im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, haben noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium. Bei den 447 Vollzeitstudenten liegt dieser Anteil mit rund 77% höher als bei den 94 Weiterbildungsstudenten, wobei auch hier immerhin 53% noch keinen (neuen) Job für die Zeit danach haben, und den 47 dualen Studenten (66%).

Bei der Umfrage durften allerdings auch Studierende bis vier Semester vor Abschluss mitmachen. Nicht für alle Befragten hat also bislang die Notwendigkeit bestanden, sich nach einer Anstellung für die Zeit danach umzuschauen. Doch auch der Blick auf die 296 Studierenden - gut die Hälfte aller Teilnehmer -, die noch in diesem Jahr fertig werden sollten, offenbart kein substanziell anderes Bild: Von diesen sagten immerhin weniger als 61%, dass sie noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium haben. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil noch deutlich höher: Damals standen 75% derer, die im selben Jahr ihren Abschluss machten, noch ohne Job da.

Also lautet die gute Nachricht für die Arbeitgeber auch in diesem Jahr: Die meisten Nachwuchskräfte sind noch zu haben. Doch wie können sich Unternehmen die Arbeitskraft eines Mitarbeiters in spe sichern? Am besten, indem sie die Kriterien, die Studierende bei ihrer Arbeitgeberwahl anlegen, ernst nehmen.

Welche das sind, zeigt die IZ-Studentenbefragung ebenfalls. Unangefochten auf Platz eins liegt seit Jahr und Tag der Aspekt Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Studenten stehen - und zwar in genau dieser Reihenfolge - Weiterbildungsangebote, die Unternehmenskultur, die Höhe des Gehalts und der Standort des Unternehmens. Wobei sich die Unternehmenskultur im Studenten-Ranking der Aspekte für die Arbeitgeberwahl in diesem Jahr noch vor das Gehalt geschoben hat und damit erstmals auf Rang drei liegt, nach Platz sechs im Vorjahr. Nachwuchskräfte, so möchte man schließen, die sich zunehmend aussuchen können, wem sie ihre Schaffenskraft leihen, können die Jobwahl verstärkt nach vermeintlich soften Faktoren ausrichten.

"Die Gen Y schaut nicht nur aufs Gehalt", weiß Tim Schomberg, im Hauptberuf Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und im Ehrenamt Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany. "Es geht ihr nicht um den letzten Euro, sondern um Pakete." Womit Schomberg zum einen variable, erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile meint, zum anderen aber auch nicht-monetäre Aspekte wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.

Nach Erfahrung von Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo, legen Studierende bei der Auswahl des Arbeitgebers - und zwar stärker als Vorgängergenerationen - höchste Priorität darauf, "schon früh Verantwortung übernehmen und eigenständig arbeiten zu können". Dafür hat bei ihnen offenbar die Bereitschaft abgenommen, sich um der Karriere willen zu entwurzeln: "Wenn sich zum Ende eines Trainee-Programms die Frage stellt, ob wir einen Trainee übernehmen, zeigt sich häufig, dass die Jungen teilweise sehr fokussiert auf ihre Heimatregion sind", berichtet Schönbeck.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE, hat bislang nur selten erlebt, dass Verhandlungen zur Übernahme von Trainees an den Gehaltsvorstellungen scheitern. Angesprochen würden vor allem die Rahmenbedingungen: Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet man mir im Unternehmen? Welche Arbeitsbedingungen und welche Karriereperspektiven habe ich? Identifiziere ich mich mit der Unternehmenskultur?

In puncto Fortentwicklung gehen Arbeitgeber unterschiedliche Wege. Art-Invest Real Estate ist grundsätzlich bereit, Weiterbildungen zu unterstützen: "Macht z.B. ein Mitarbeiter mit Bachelor ein berufsbegleitendes Masterstudium, fördern wir so etwas durchaus finanziell und übernehmen gegebenenfalls die Studiengebühren, wenn der Mitarbeiter die Reisekosten trägt. Für die Präsenzzeiten bringt der Mitarbeiter Urlaubstage ein, und die andere Hälfte steuern wir bei. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter einen Bindungsvertrag über typischerweise drei Jahre unterschreibt", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Verlässt der betreffende Mitarbeiter Art-Invest dennoch vor Ablauf dieser Frist, muss er die übernommenen Studiengebühren anteilig zurückerstatten.

Gerd Kropmanns, bei der Wohnkompanie NRW geschäftsführender Gesellschafter, steht dem Ansinnen von Mitarbeitern, eine Weiterbildung zu machen, grundsätzlich ebenfalls offen gegenüber: "Wir übernehmen auch einen Teil der Kosten von hochwertigen Fortbildungen wie zum Beispiel dem Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs."

Eine Garantie auf eine solche Förderung gibt es freilich nicht: "Hier entscheiden wir individuell und im engen Austausch mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Unabhängig von dem einhergehenden Incentive muss es für beide Seiten Sinn machen und letztendlich ‚erarbeitet‘ sich der Mitarbeiter diese Belohnung während seiner Beschäftigung", erklärt Kropmanns. Die Wohnkompanie NRW finanziert Fortbildungen anteilig vor und vereinbart mit dem Mitarbeiter eine Rückzahlung über die Beschäftigungsjahre. Tritt er vor dem vereinbarten Zeitraum aus, muss er dem Unternehmen anteilig die Kosten zurückerstatten.

In Zeiten boomender Immobilienmärkte mag die Tatsache überraschen, dass die Arbeitsplatzsicherheit - wenngleich sie 2016 nicht mehr ganz so stark gewichtet wurde wie im Vorjahr - weiterhin relativ weit oben im Ranking der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers liegt. Schönbeck erklärt sich das so: "In der Immobilienwirtschaft kann es sensationell gut laufen - aber auch weniger gut." Diese Zyklen, die die Branche kennzeichnen, könnten ein Grund sein, warum junge Menschen, die sich gezielt für eine immobilienspezifische Ausbildung entscheiden - und die also genau wissen, worauf sie sich einlassen -, bei der Jobwahl besonders genau hinschauen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Befragten keine große Rolle. Und zwar unabhängig davon, ob man Männlein oder Weiblein fragt: Den 333 männlichen Studenten sind nur drei Aspekte weniger wichtig, bei den 249 Damen landet dieses Kriterium unter insgesamt 21 Faktoren auf Platz 15.

Harald Thomeczek

Praktikanten auf dem Vormarsch

Praktika sind für viele Studenten inzwischen fester Bestandteil des Studiums, auch wenn sie nicht zum Pflichtprogramm gehören.

Praktika sind für viele Studenten inzwischen fester Bestandteil des Studiums, auch wenn sie nicht zum Pflichtprogramm gehören.

Bild: istockphoto/Yuri_Arcurs

Karriere 02.06.2016
Laut einer IZ-Umfrage nimmt die Zahl der Studenten, die vor Berufseintritt ein Praktikum absolvieren, zu. Zudem erhalten drei Viertel dieser Praktikanten für ihre Tätigkeit eine ... 

Laut einer IZ-Umfrage nimmt die Zahl der Studenten, die vor Berufseintritt ein Praktikum absolvieren, zu. Zudem erhalten drei Viertel dieser Praktikanten für ihre Tätigkeit eine Vergütung. Sie orientiert sich in etwa am Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

Praktika sind mittlerweile für die meisten ein fester Bestandteil des Studiums, auch wenn die Studienordnung sie nicht vorschreibt. Der Studierende sammelt Erfahrungen für das Berufsleben, taucht auf Probe in bestimmte Branchen und Tätigkeiten ein. Vier von fünf (82%) der 447 Vollzeitstudenten bzw. gut drei Viertel (76%) aller 588 Befragten haben bis dato Praktika absolviert. Ein hoher Wert, bedenkt man, dass Studierende aus den Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder aus verwandten Studiengängen bis vier Semester vor ihrem Abschluss an der Umfrage teilnehmen konnten.

"Praktische Erfahrungen im Unternehmen ermöglichen nicht nur wertvolle Einblicke in den künftigen Berufsalltag, sondern geben den Studenten die Gelegenheit, sich selbst zu reflektieren und sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln", sagt Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE. Der ECE sei es daher wichtig, dass Kandidaten für Traineeprogramme, über die Absolventen bei dem Unternehmen ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen können, sich auch Zeit für Praktika genommen haben.

Praktika erleichtern den Berufseinstieg, und wenn es gut läuft, lernt der Praktikant bereits im Praktikum seinen künftigen Arbeitgeber kennen. Sei es, dass er bei seinem Praktikumsgeber direkt nach dem Studium einsteigt, oder dass ein Mentor sich noch Jahre später an den gedanklich wendigen Praktikanten erinnert, wenn das Unternehmen einen fähigen Kopf sucht. Man könne ja auch nach ein oder zwei Jahren noch zum Hörer greifen, wenn z.B. eine Stelle frei oder neu geschaffen wird, sagt Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Als nützlich können sich Praktika im Studium beim Berufseinstieg auch noch in anderer Hinsicht erweisen. Schreibt der frischgebackene Absolvent seine ersten Bewerbungen um eine feste Stelle und steht vor der Frage nach seinen Gehaltsvorstellungen, kann er auf Erfahrungen zurückgreifen, die er auch diesbezüglich im Praktikum gesammelt hat. Wer schon im Studium ein Gefühl dafür bekommen will, wie viel er wert sein könnte, soll möglichst viele, auch freiwillige Praktika machen und die Kollegen auf Zeit fragen, welche Dotierung für den jeweiligen Job bzw. die jeweilige Position veranschlagt werden kann, rät Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross.

Ein Vergleich mit der Vorjahresumfrage scheint die wachsende Bedeutung des Praktikums zu belegen: Damals hatte fast jeder dritte Umfrageteilnehmer bis vier Semester vor Abschluss noch kein Praktikum absolviert. Heute hat nur jeder Vierte noch nicht in die Arbeitswelt hineingeschnuppert. Nicht auszuschließen allerdings, dass dies auch damit zu erklären ist, dass Unternehmen in einer guten (immobilien-) konjunkturellen Phase vermehrt Praktikumsplätze anbieten.

Gegen diese These spricht die Einführung des Mindestlohns : Laut einer aktuellen Personalleiterbefragung des ifo Instituts und des Personaldienstleisters Randstad hat sich die Zahl der Unternehmen, die freiwillige Praktika anbieten, nach der Einführung des Mindestlohns halbiert. So gaben nicht wenige Personaler an, dass die angebotenen Praktikumsplätze mit Blick aufs Personalbudget zum Teil deutlich reduziert wurden. Andere Firmen bieten nun nur noch Pflichtpraktika an oder reduzieren die Dauer der freiwilligen Praktika auf drei Monate. In diesen Fällen sind Praktika vom Mindestlohn ausgenommen.

Ein weiteres Ergebnis der diesjährigen Studierendenbefragung für die IZ-Joboffensive, das möglicherweise auch mit dem Immobilienboom zu erklären ist, lautet: Die Zahl der Studenten, deren Praktikum nicht vergütet wurde, ist rückläufig. Im Vorjahr hatte noch gut jeder dritte Student (34%) zu Protokoll gegeben, ein unbezahltes Praktikum gemacht zu haben. Aktuell ist dieser Anteil auf 26% gesunken.

Was die Höhe der Vergütung angeht, hat sich im Vergleich zum Vorjahr einiges getan: Im Durchschnitt erhalten bzw. erhielten sowohl die in diesem Jahr wie auch die im Vorjahr befragten Studierenden einen Stundenlohn von rund 7,90 Euro für ihre Tätigkeit als Praktikant. Zieht man jedoch den statistisch stabileren und daher unter Umständen aussagekräftigeren Median heran, hat die Vergütung auf breiter Front deutlich zugelegt: Der Median ist nämlich von 7 Euro auf 8,50 Euro geklettert.

Anhand des Medians lässt sich also sagen, dass eine breitere Basis als im Vorjahr - praktisch genau die Hälfte aller Befragten - mehr als den Anfang 2015 in Kraft getretenen Mindestlohn bekommt. Das überrascht nicht, weil der Anteil derjenigen, die schon vor Inkrafttreten des Mindestlohns ein Praktikum absolviert haben, bei der letztjährigen Befragung sicher größer war als 2016.

Konkret haben im Jahr 2015 rund 58% der Befragten weniger als 8,50 Euro pro Stunde in ihrem Praktikum verdient, die anderen 42% erhielten eine Vergütung in Höhe des Mindestlohns von 8,50 Euro oder mehr. In diesem Jahr haben sich die Gewichte verschoben: Von den 2016 Befragten gehen bzw. gingen immerhin 52% mit einem Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro nach Hause. Weniger als die Hälfte (48%) bekam bzw. bekommt weniger als 8,50 Euro. Der Anteil derer, die mindestens 8,50 Euro in der Stunde verdienen ist also deutlich gestiegen. Deshalb liegt auch der Medianwert in diesem Jahr höher als 2015.

Catella Real Estate in München bietet Praktikumsplätze für mindestens sechs, besser acht Monate an. Die Studenten sehen Geld für ihre Arbeit, auch wenn es sich um Pflichtpraktika handelt: "Allen unseren Praktikanten wird freiwillig der Mindestlohn gezahlt", so Schomberg. Auch ECE vergütet grundsätzlich alle Praktika. Die Höhe der Vergütung hängt von der Praktikumsdauer ab sowie davon, in welchem Studiensemester sich der jeweilige Praktikant befindet.

Harald Thomeczek

Wie viel bin ich wert?

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Bild: olly/Fotolia.com

Karriere 02.06.2016
46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg ... 

46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg fordern. Die Studenten haben offenbar mitbekommen, dass es in der Immobilienwirtschaft zurzeit gut läuft. Im Vorjahr lag der Gehaltswunsch im Schnitt noch bei rund 44.800 Euro.

Was ist die Arbeit, die ich leiste, wert? Diese Frage stellt sich wohl fast jeder ab und zu. Spätestens immer dann, wenn er oder sie sich um einen neuen - oder gar den allerersten festen - Job bewirbt. Natürlich bekommen auch Studenten mit, was in der Branche für diese oder jene Tätigkeit so ungefähr gezahlt wird. Sie machen z.B. Praktika, gehen Werkstudententätigkeiten nach oder studieren dual.

Welches Bruttojahresgehalt sie nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums von ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber fordern werden, wollte die Immobilien Zeitung (IZ) in einer zwischen Februar und April 2016 durchgeführten Umfrage von Studierenden immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge wissen. 588 von ihnen haben an der Befragung zur Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, einer Initiative der IZ, teilgenommen - satte 38% mehr als 2015.

Genau 407 von ihnen (oder 69%) haben sich für einen Studiengang entschieden, der dem Bereich Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement oder Bau- bzw. Projektmanagement zuzuordnen ist. Die Teilnehmer sind im Schnitt 25 Jahre alt; 57% sind männlichen, 43% weiblichen Geschlechts. Ziemlich genau jeder Zweite (293 Personen) wird 2016 mit seinem jetzigen Studium fertig. Knapp die Hälfte der Befragten (278) hat bereits einen akademischen Grad erworben, in fast allen Fällen (95%) war das der Bachelor.

Gefragt wurden die Studenten nicht nur nach ihren Gehaltswünschen zum Berufseinstieg, sondern u.a. auch nach bevorzugten Tätigkeitsbereichen, nach Kriterien der Arbeitgeberattraktivität im Allgemeinen und dem Wunscharbeitgeber im Besonderen sowie nach der Vergütung von Praktikanten. Die Antwort auf die Frage nach dem Gehaltswunsch lautet: Im Durchschnitt verlangen die Studenten gut 46.000 Euro zum Berufseinstieg bzw. von ihrem alten oder einem möglichen neuen Arbeitgeber (siehe die Grafik "Studenten wollen mehr Geld"). 94 der Befragten (oder 16% aller Teilnehmer) bilden sich nämlich berufsbegleitend weiter. Mehr als drei Viertel der Befragten (447 oder 76%) studieren in Vollzeit, und 47 Teilnehmer (8%) gehen einem dualen Studium nach.

Differenziert man das Teilnehmerfeld nach angestrebten Abschlussarten, besuchten Bildungseinrichtungen und der Art des Studiums, zeigt sich eine große Bandbreite an Gehaltsvorstellungen: So verlangen die 274 Master-Studenten, die sich an der Befragung beteiligt haben, durchschnittlich rund 47.450 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. Damit liegen ihre Gehaltswünsche mehr als 10% über denen der 267 Bachelor-Studenten (knapp 43.000 Euro).

Die 157 Personen, die an einer Universität studieren, haben im Schnitt mit knapp 47.800 Euro höhere Erwartungen (+7,5% bzw. 6,5%) als die 356 Studierenden von (Fach-) Hochschulen (rund 44.500 Euro) und die 46 Umfrageteilnehmer von Berufsakademien bzw. Dualen Hochschulen (ca. 44.900). Die 29 Studenten von anderen Bildungseinrichtungen bzw. eigenständigen An-Instituten liegen mit gut 56.600 Euro deutlich darüber.

Die befragten Vollzeitstudenten hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 44.600 Euro. Wer ein duales Studium absolviert, legt die Messlatte durchschnittlich niedriger (42.500 Euro). Die Weiterbildungsstudenten heben mit gut 54.500 den Schnitt.

Das Teilnehmerfeld ist in puncto Fachrichtungen, Bildungseinrichtungen und Abschlussarten also gut gemischt, die Bandbreite der genannten Vergütungsforderungen mithin groß. Was auffällt: Mit knapp über 46.000 Euro verlangen die Studenten in diesem Jahr rund 3% mehr Geld als im Vorjahr (44.775 Euro). Das ist für sich genommen zwar kein großer Sprung. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Gehaltswunsch 2015 allerdings sogar etwas geringer ausfiel als im Jahr davor (2014: 44.825 Euro), erscheint das aktuelle Durchschnittswunschgehalt schon in etwas anderem Lichte.

"Die Studenten registrieren auch die Marktentwicklung", sagt Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross. Groß bestätigt, dass Absolventen die Messlatte in Sachen Gehalt heute höher legen als vor einem Jahr - was ihn aber auch nicht sonderlich überrascht: "In der Wirtschaft insgesamt und in der Immobilienwirtschaft im Besonderen läuft es gut bis sehr gut."

Die Betonung, fügt Groß hinzu, liege auf dem Wörtchen "Forderung": Abschläge von 10% bis 15% seien vereinzelt einkalkuliert. "Die Absolventen gehen davon aus, dass es immer zu einer Gehaltsverhandlung kommt. Sie schlagen deshalb schon im Vorfeld auf ihren eigentlichen Gehaltswunsch ein gewisses Quantum drauf. Welches Gehalt am Ende tatsächlich vereinbart wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn nur wenige Bewerber können ihre Gehaltsforderungen fundiert begründen", so der Personalberater.

Bei einer Gehaltsverhandlung für einen konkreten Job stellt sich auch immer die Frage, welche Qualifikation ein Bewerber mitbringt. "Handelt es sich um einen oder eine 23-Jährige(n) mit Bachelorabschluss oder einen/eine 28-Jährige(n), der/die zunächst eine Berufsausbildung abgeschlossen, somit Berufserfahrung gesammelt, und zusätzlich einen Bachelor draufgesattelt hat?"

Berufsanfängern empfiehlt Groß, sich nicht zu sehr auf die Höhe des Gehalts zu fixieren. Klar treibt die Frage "Wie viel bin ich wert?" jeden um. Groß rät: "Nennen Sie eine Bandbreite statt einer konkreten Zahl! Oder noch besser: Verlangen Sie anstatt eines bestimmten Jahresgehalts ein gutes Festgehalt plus einer erfolgsabhängigen Komponente. Und schlagen Sie Ziele vor, an denen sich diese variable Komponente bemisst."

Zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerbern und Arbeitgebern klafft in aller Regel eine gewisse Lücke. Dies liegt in der Natur der Sache, ist das Gehalt doch immer ein Stück weit Verhandlungssache. Zu vermuten wäre jedoch, dass die Gehaltsvorstellungen sich in Zeiten eines viel zitierten Fachkräftemangels einander immer mehr annähern.

Im Jahr 2015, so zeigte die damalige IZ-Arbeitsmarktbefragung von Studenten und Immobilienunternehmen, war die Differenz von rund 28% auf gut 22% geschrumpft. Die Studierenden erwarteten damals zum Einstieg durchschnittlich ca. 44.775 Euro (2014: 44.825 Euro), während die Unternehmen rund 36.700 Euro (2014: 35.000 Euro) zu zahlen bereit waren. Ob die Unternehmen den Erwartungen der Studenten binnen Jahresfrist weiter entgegengekommen sind, lässt sich mit der aktuellen IZ-Arbeitsmarktbefragung nicht beantworten, denn diese konzentrierte sich auf Studierende.

Personalberater Frank Groß schätzt, dass sich die Schere eher wieder weiter geöffnet hat: "Manche Unternehmen haben ihre Not und ihren Bedarf an Nachwuchs, gerade im Bezug auf die demografische Entwicklung, noch nicht erkannt oder handeln nicht dementsprechend." Seine Prognose: Es wird noch drei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Schere annähernd schließt.

Ungefähr jeder vierte Student (23,8%) möchte laut der aktuellen IZ-Studentenumfrage vorzugsweise in der Projektentwicklung arbeiten (Siehe Grafik "Fast jeder vierte Student will in die Projektentwicklung".). Damit hat die Projektentwicklung, die die Hitliste der beliebtesten Betätigungsfelder traditionell anführt, noch an Attraktivität gewonnen: Im Vorjahr hatten noch 18,5% für diesen Bereich votiert. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren weiterhin, inzwischen allerdings fast gleichauf, Asset- und Property-Management (2016: 14,5%; 2015: 16,8%) sowie Fondsmanagement/Investment (2016: 13,8%; 2015: 13,1%).

Die Gehaltsvorstellungen der Studenten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern differieren stark: Angehende Projektentwickler wollen z.B. knapp 46.100 Euro und damit über 5% mehr als im Vorjahr. Im Asset- und Property-Management wird ein Jahresbruttogehalt von rund 46.150 Euro erwartet, und im Fondsmanagement/Investment sollen es 49.850 Euro sein. In diesen beiden Bereichen sind die Gehaltsforderungen somit, anders als im Development, nur leicht gestiegen. In der Bewertung rechnen die Studenten mit einem Jahresgehalt von gut 45.100 Euro, im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung erwarten sie nur rund 42.400 Euro.

Erwartungen sind das eine, die Zahlungsbereitschaft der Arbeitgeber das andere. Fragt man stichprobenartig in Immobilienunternehmen nach, ob die Gehaltswünsche in den einzelnen Bereichen realistisch sind, erntet man jedoch nur selten Kopfschütteln. Die Abstufung der Vergütung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern "haben die Studenten sehr realistisch eingeschätzt", sagt etwa Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Beim Asset-Manager Corpus Sireo können Berufseinsteiger nach einem 15-monatigen Trainee-Programm, für das vor allem Master-Absolventen infrage kommen, je nach ihrem Bildungsweg und dem Standort, an dem sie für die Firma tätig sind, in aller Regel zwischen 45.000 und 48.000 Euro verdienen. Im Property-Management, für das Corpus Sireo aktuell derzeit vermehrt einstellt, können Absolventen des Trainee-Programms zum Einstieg nur mit 40.000 Euro rechnen, "weil die Marge dort geringer ist", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Im Fonds- und Investment-Management sind "50.000 Euro realistisch".

Mit einem durchschnittlichen Gehaltswunsch von rund 46.150 Euro im Bereich Asset- und Property-Management landen die Studenten ungefähr in der Mitte des von Schönbeck genannten Vergütungsniveaus. Und im Fondsmanagement bzw. Investment treffen sie voll ins Schwarze. In puncto Projektentwicklung sind die Studenten mit 46.000 Euro vergleichsweise bescheiden: "Tatsächlich können Einsteiger mit einer Vergütung auf einem Niveau wie im Fonds- und Investment-Management rechnen, also ungefähr mit 50.000 Euro", so Schönbeck.

Übertriebene Gehaltswünsche äußern nur die wenigsten Absolventen, wie Schönbeck auch aus der Praxis weiß: "Die jungen Leute haben ein gesundes Selbstbewusstsein, aber was das angeht, müssen wir allenfalls ein paar Prozent von ihnen herunterholen."

Bei ECE können Absolventen über Trainee-Programme ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen, denn Center- oder Vermietungsmanager kann man nicht studieren. Je nach Schwerpunkt und Vorerfahrung dauern diese Programme zwischen 20 und 36 Monaten. Was die Gehaltsforderungen von Trainees - also die Einstiegsgehälter nach Studienabschluss und zu Beginn des Trainee-Programms - angeht, kann Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing, die Ergebnisse der Umfrage bestätigen: Üblich seien Erwartungen zwischen 44.000 und 46.000 Euro. "Unsere Trainee-Einstiegsgehälter kommen diesem Rahmen sehr nahe."

Bei der Frage, wie sich der Master- bzw. Bachelor-Abschluss auf das Gehalt auswirken, stellt Hatzer klar: "Für uns zählt die Leistung, die für den Job gefordert ist. Auf der Gehaltsebene macht es für eine spezifische Trainee-Position keinen Unterschied, ob man mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss zu uns kommt, solange unsere Anforderungen erfüllt werden."

Art-Invest Real Estate, Teil der Zech Group, hat sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf die Rekrutierung "fertiger" Projektleiter konzentriert. Seit etwa drei Jahren stellt der Projektentwickler auch Berufseinsteiger ein. "Gute Leute können sich heute aussuchen, wo sie hingehen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Dies lasse sich auch daran ablesen, dass "die Einstiegsgehälter in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen haben, um ca. 15%. Redeten wir damals über 3.500 Euro im Monat, sind es heute eher 4.000 Euro."

Für Art-Invest kein Problem, wenn der Bewerber darauf hoffen lässt, den hohen Ansprüchen an einen Projektentwickler gerecht zu werden: "Uns schreckt das nicht", so von Stengel. "Lieber stellen wir einige gute Leute für ein höheres Gehalt als viele Mittelmäßige für ein durchschnittliches Gehalt ein." Nicht alle Nachwuchskräfte, die sich bei ihm bewerben, erfüllen die komplexen Anforderungen: "Das Feld der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung hat sich sehr geweitet. Es gibt viele Fachhochschulen mit Universitätsrang. Viele Bewerber können nur mittelmäßige oder gar unterdurchschnittliche Abschlüsse vorweisen", erklärt von Stengel.

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter des Wohnungsentwicklers Die Wohnkompanie NRW, wie Art-Invest zur Zech Group zugehörig, stellt den vermeintlichen Fachkräftemangel in Frage - zumindest, was Akademiker betrifft: "Fachkräftemangel besteht schon, aber im Bereich der Handwerkerzünfte. Heute wollen die meisten jungen Menschen ja an die Uni. Dabei verdienen ordentlich ausgebildete Handwerksmeister mehr als viele Studierte." Daher könnten sich "Bewerber den Job immer noch nicht rauspicken", so Kropmanns. Speziell in seinem Metier liege dies auch daran, dass sich viele Gewerbe- zu Wohnungsentwicklern umschulen ließen.

Wer einen immobilienwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt, benötigt Kropmanns zufolge in aller Regel rund zwei Jahre, um für den interdisziplinären Job als Developer fit gemacht zu werden. Branchenfremde müssen meist bis zu drei Jahre geknetet werden, bevor sie in Form sind. Die von den Studenten geäußerten Gehaltsforderungen hält er für "substantiiert": "48.000 Euro habe ich schon oft gehört." Und das ist auch nicht unbedingt übers Ziel hinausgeschossen: Je nach Aus- und Fortbildung sowie dem Arbeitsort könne ein Junior-Developer "zwischen 36.000 und 50.000 Euro" erhalten.

Ein Bachelor-Absolvent mit Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann ist Kropmanns dabei lieber als ein Master-Absolvent ohne: "Die wissen schon, wie es auf einer Baustelle zugeht." Das zahlt sich auch aus: Wer Abi und einen Bachelor-Abschluss mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt am unteren Ende der Skala rechnen, etwa 36.000 Euro. "Mich als Unternehmer kostet das ja nochmal drei Jahre Ausbildung." Ein gelernter Handwerker oder technischer Zeichner dürfte dagegen als Berufsanfänger mit 40.000 bis 43.000 Euro nach Hause gehen.

Gestiegene Gehaltsansprüche macht Kropmanns unter Einsteigern u.a. bei Architekten aus: "Vor etwa fünf Jahren wollten Architekten nach dem Studium bei 2.200 bis 2.400 Euro anfangen. Heute verlangen sie 4.000 Euro." Der Immobilienboom, so scheint es, beschert auch Greenhorns eine dicke(re) Brieftasche.

Für welche Firmen aus der Immobilienwirtschaft die Studenten am liebsten arbeiten würden, erfahren Sie in der Titelstory der IZ 28/2016. Diese erscheint am 14. Juli.

Harald Thomeczek