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"Den ganz großen Homeoffice-Hype sehe ich nicht"

Viele Arbeitnehmer sind wegen Corona ins Homeoffice gewechselt. Ob sie auch dort bleiben, ist aber ungewiss.

Viele Arbeitnehmer sind wegen Corona ins Homeoffice gewechselt. Ob sie auch dort bleiben, ist aber ungewiss.

Quelle: imago images, Urheber: Skata

Karriere 28.05.2020
Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie und wo Menschen arbeiten, innerhalb kürzester Zeit massiv verändert. Welche dieser Veränderungen Bestand haben werden, muss sich aber noch ... 

Die Corona-Pandemie hat die Art und Weise, wie und wo Menschen arbeiten, innerhalb kürzester Zeit massiv verändert. Welche dieser Veränderungen Bestand haben werden, muss sich aber noch zeigen. Homeoffice könnte den Büroflächenbedarf reduzieren, die Angst vor Ansteckungen Einfluss auf die technische Ausstattung der Arbeitsplätze nehmen. Branchenexperten sehen der Entwicklung gelassen entgegen.

"Mitarbeiter freuen sich, ins Büro zu dürfen"

Die ersten Rückkehrer schlagen ihre Zelte wieder in ihren angestammten Büros auf. Der Papierstapel auf dem heimischen Schreibtisch wird kleiner, der im Büro wächst. In einer Umfrage des Digitalverbands bitkom gaben 49% der Befragten bereits zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland an, aufgrund der Einschränkungen ganz oder teilweise ins Homeoffice gewechselt zu sein. Jetzt kehren viele dieser Arbeitnehmer wieder zurück und auf den Bürofluren setzt wieder zaghaftes Leben ein. So auch bei der Helaba-Tochter OFB Projektentwicklung. "Unsere Mitarbeiter freuen sich darauf, wieder ins Büro zu dürfen. Die Kommunikation auf dem Flur fehlt einfach", berichtet Klaus Kirchberger, der Vorsitzende der Geschäftsführung.

Kirchberger rechnet nicht damit, dass die jüngsten Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause aus dazu führen werden, dass künftig deutlich mehr Arbeitnehmer dauerhaft im Homeoffice arbeiten werden. "Homeoffice kann in einigen Fällen durchaus sinnvoll sein und natürlich wächst das. Aber das war auch schon vor Corona der Fall. Den ganz großen Homeoffice-Hype sehe ich nicht." Entsprechend gehe er auch nicht davon aus, dass sich der Büroflächenbedarf durch ein Mehr an Homeoffice-Regelungen entscheidend verringern wird.

Das sehen Andreas Iding, Geschäftsführer von Goldbeck Services, und Norman Kustos, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens neotares, ganz ähnlich. "Einen Paradigmenwechsel bemerke ich nicht. Homeoffice kann für die Zukunft eine Ergänzung zum normalen Büroumfeld sein, aber es auf keinen Fall ersetzen", sagt Iding.

Inzwischen mehren sich allerdings auch die Wortmeldungen aus der Wirtschaft, die durchaus für die nahe Zukunft größere Umbrüche voraussehen. So hat etwa das Unternehmen Twitter angekündigt, allen seinen Arbeitnehmern die Möglichkeit für die dauerhafte Heimarbeit einzuräumen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg prognostiziert, dass mittelfristig etwa 50% der Facebook-Angestellten von zu Hause aus arbeiten werden.

Rechtlicher Anspruch auf Homeoffice ist umstritten

Verschiebungen könnten sich in Zukunft ergeben, sollte der Gesetzgeber tatsächlich ein grundsätzliches Recht auf Homeoffice einführen. Der jüngste Vorstoß dazu stammt von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der bis zum Herbst eine entsprechende Gesetzesvorlage erarbeiten will. Ähnliches hatte er allerdings schon einmal angekündigt, dann war die Initiative aber im Sande verlaufen. Doch auch im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD wird das Thema angeschnitten. So haben die Fraktionen vereinbart, mobile Arbeit zu fördern und zu erleichtern und hierfür einen rechtlichen Rahmen zu schaffen. "Die Bundesregierung beabsichtigt, diese Vorgaben des Koalitionsvertrags in dieser Legislaturperiode umzusetzen", heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag. Das muss zwar noch lange nicht bedeuten, dass es am Ende wirklich ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice geben wird, es zeigt aber zumindest, dass gesetzliche Änderungen sehr wahrscheinlich sind. Kirchberger warnt jedoch davor, Arbeitnehmern pauschal die Wahlmöglichkeit für die Arbeit von zu Hause aus einzuräumen. "Das wäre schon ein wirklich großer Eingriff in die Freiheit der Unternehmen. Ich hoffe deshalb, dass dieser Plan nicht umgesetzt werden kann." Kustos führt darüber hinaus datenschutzrechtliche Bedenken ins Feld.

Davon abgesehen dürfe das Büro nicht allein auf seine Funktion als Arbeitsstätte reduziert werden. Es diene schließlich als Identifikationsort des Arbeitnehmers mit der Firma, für die er im Einsatz ist. "Die Identifikation mit dem eigenen Arbeitgeber wird künftig eine große Rolle spielen. Alleine schon, um die Arbeitskräfte an den Arbeitgeber zu binden. Dabei spielt das Büro eine wichtige Rolle, sonst wird der Arbeitgeber austauschbar." Gebremst sieht er durch die Pandemie-Erfahrungen der vergangenen Monate allerdings den Trend zu allzu offenen Bürolösungen. "Open Office ist jetzt natürlich nicht so stark angesagt."

Veränderungen könnten sich im Hinblick auf die Gebäudeausstattung ergeben. Vor allem die Lüftung spiele dabei eine Rolle. "Was eine coronasichere Lüftungstechnik angeht, gibt es derzeit eine große Nachfrage. In vielen Fällen ist so etwas machbar, etwa mit separaten Lüftungen für die einzelnen Büroräume. Aber es muss technisch und auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Das ist nicht immer ganz einfach", sagt Kustos.

Auch in Sachen intelligente Gebäudesteuerung, Automation und Nachverfolgung der Wege einzelner Personen in den Gebäuden könne die Krise Wirkung zeigen, glaubt Iding. "Corona muss kein Einzelfall bleiben, wir können in Zukunft immer wieder in solche Situationen geraten. Was wir jetzt gesehen haben, ist, dass vielfach eine ganze Etage dichtgemacht werden musste, weil es einen einzelnen Verdachtsfall gab. Da gibt es gute technische Möglichkeiten, mit denen für eine bessere Trennschärfe gesorgt werden kann", sagt er.

Robin Göckes

GWH: Klaus Kirchberger konzentriert sich auf die OFB

Köpfe 07.01.2020
Die Geschäftsführung der GWH Immobilien in Frankfurt setzt sich seit Jahresbeginn neu zusammen. Klaus Kirchberger gibt den Vorsitz an den bisherigen Vize Stefan Bürger ab. Neu hinzu ist ... 

Die Geschäftsführung der GWH Immobilien in Frankfurt setzt sich seit Jahresbeginn neu zusammen. Klaus Kirchberger gibt den Vorsitz an den bisherigen Vize Stefan Bürger ab. Neu hinzu ist bekanntlich Matthias Voss gekommen, der von Assetando Real Estate nach Frankfurt wechselt.

Klaus Kirchberger beendet die Zeit mit den beiden Vorsitzen in der GWH und der OFB Projektentwicklung. Er will sich künftig ausschließlich auf letztere konzentrieren. Sie gehört wie die GWH zur Immobiliengruppe der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Seit Mai 2017 hatte Kirchberger die Vorsitze in beiden Unternehmen inne. "Beide Unternehmen, sowohl GWH als auch OFB, platzieren sich derzeit außerordentlich gut im Markt, weshalb die bisherige Doppelfunktion Kirchbergers im Sinne beider Unternehmen nicht fortgeführt wird", teilt die GWH mit. Und Kirchberger ergänzt: Die hervorragende Performance beider Unternehmen erfordere die volle Konzentration der Geschäftsführungen auf Geschäft, Markt- und Zukunftsentwicklung.

Voss wechselt von der Elbe an den Main

Bürger, selbst seit 2014 Mitglied der GWH-Geschäftsführung, bleibt in dem Gremium aber nicht alleine. Ihm zur Seite steht - wie angekündigt - seit Anfang Januar Matthias Voss. Er wechselt von der Hamburger Assetando Real Estate an den Main. Zu seinen Hauptthemen gehören nun Unternehmensfinanzierung, Bilanzierung, Steuern und Controlling. Sein Wissen aus dem Asset-, Property- und Fondsmanagement will die GWH für ihre weitere Entwicklung nutzen.

GWH Immobilien bewirtschaftet vor allem in der GWH Wohnungsgesellschaft etwa 48.000 Wohnungen. Die GWH Bauprojekte errichtet im Jahr durchschnittlich 250 bis 300 Wohnungen für den Eigenbestand und den Vertrieb. Seit 2018 ist die Gruppe zudem in Hannover und Erfurt, Leipzig sowie Gotha vertreten. Mit der Gründung der GWH WertInvest hat sich die Gruppe ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet.

Anke Pipke

Klaus Kirchberger führt OFB und GWH in Personalunion

Klaus Kirchberger.

Klaus Kirchberger.

Quelle: OFB Projektentwicklung GmbH

Köpfe 18.04.2017
Die Helaba-Wohnungstochter GWH bekommt einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der Mann heißt Klaus Kirchberger und hat bereits einen Vorsitz der Geschäftsführung inne: bei der ... 

Die Helaba-Wohnungstochter GWH bekommt einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der Mann heißt Klaus Kirchberger und hat bereits einen Vorsitz der Geschäftsführung inne: bei der GWH-Schwester OFB Projektentwicklung.

Zwei Töchter, ein Chef: Klaus Kirchberger (59), seit Anfang 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Helaba-Tochtergesellschaft OFB Projektentwicklung, wurde in der vergangenen Woche auch zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Helaba-Wohnungstochter GWH Immobilien Holding berufen. Kirchberger behält sein Chefamt bei der OFB und führt künftig also beide Tochterunternehmen der Landesbank Hessen-Thüringen. Der bisherige GWH-Chef Bernhard Braun gibt das Zepter zum 30. April 2017 ab und beginnt dann einen neuen Lebensabschnitt (Ruhestand). Das bisherige gewöhnliche Mitglied der GWH-Geschäftsführung, Stefan Bürger, steigt zum stellvertretenden Vorsitzenden auf.

"Zusammenarbeit der beiden Konzerngesellschaften intensivieren"

Kirchberger soll "mit seinen sehr umfangreichen Erfahrungen in den verschiedensten Geschäftsfeldern der Immobilienwirtschaft die Zusammenarbeit der beiden Konzerngesellschaften der Helaba intensivieren, z.B. bei der Realisierung gemischter Quartiersentwicklungen. Ich wünsche ihm viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit", wird Helaba-Immobilienvorstand Jürgen Fenk in einer Mitteilung der Landesbank zitiert. Viel gemeinsame Zeit bleibt beiden jedoch nicht: Fenk scheidet bekanntlich zum 30. September 2017 aus dem Helaba-Vorstand aus. Er lässt seinen Vertrag auslaufen.

Kirchberger war bis zu seinem Wechsel in die OFB-Geschäftsführung Anfang 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Freiberger Holding. Bürger gehört der obersten GWH-Führungsriege seit 2014 an.

Braun wurde 1995 Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft. Im Jahr 2002 avancierte er zum Sprecher der GWH-Geschäftsführung. Seit 2007 fungiert er als CEO der GWH Immobilien Holding.

Die GWH Wohnungsgesellschaft Hessen ist eine Tochtergesellschaft der GWH Immobilien Holding. Sie bewirtschaftet rund 50.000 Wohnungen. Die GWH Immobilien Holding wiederum ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Helaba und stellt gleichsam das Muttertier der wohnungswirtschaftlichen Beteiligungen der Bank dar.

Harald Thomeczek