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Die Assetklasse ist zweitrangig

Längst nicht alle Bewerber sind auf eine Immobilienart festgelegt.

Längst nicht alle Bewerber sind auf eine Immobilienart festgelegt.

Quelle: Career Pioneer GmbH & Co. KG, Urheber: Alexander Sell

Karriere 13.06.2024
Inhalte aus dem Studium und erste Erfahrungen in Praktika bringen Nachwuchskräften die Eigenheiten verschiedener Gebäudetypen nahe. Doch gerade in ersten Karrierejahren bleibt es nicht ... 

Inhalte aus dem Studium und erste Erfahrungen in Praktika bringen Nachwuchskräften die Eigenheiten verschiedener Gebäudetypen nahe. Doch gerade in ersten Karrierejahren bleibt es nicht immer bei den Favoriten.

Durch den eigenen Bezug im Alltag, bleibt das Segment Wohnen die beliebteste Assetklasse der Berufseinsteiger. Mehr als drei Viertel der 516 Hochschulabsolventen, die an der diesjährigen Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) teilgenommen haben, können sich vorstellen, sich beruflich mit der Gebäudeart zu befassen. Doch nur die wenigsten geben eine einzige Immobilienart als Wunsch an. So können sich mehr als 60% auch die Arbeit mit Büros und jeder dritte Teilnehmer mit Handelsimmobilien vorstellen. Fast genauso viele interessieren sich für Logistikgebäude.

Dass Berufseinsteiger nur selten nach einer Arbeit mit einer bestimmten Assetklasse suchen, merken die Mitarbeiter von Office First an ihrem Ausstellerstand beim IZ Karriereforum. "Obwohl wir das Wort Büro im Namen tragen, bedienen wir auch andere Assetklassen, wie zum Beispiel Wohnen", erklären sie den Besuchern immer wieder. Für viele ist das ein Grund, sich genauer über Einstiegsmöglichkeiten im Unternehmen zu informieren. "Letzten Endes müssen die Aufgaben passen und der Standort", sagt ein Student, der einen Praktikumsplatz sucht.

Bei Savills zeigen Nachwuchsmakler in diesem Jahr verstärkt Interesse an Logistikimmobilien, weil sie die Größe reizt. Doch im Gespräch mit den Mitarbeitern wird vielen klar, dass durch niedrigere Mietpreise pro Quadratmeter auch Gewerbe- oder Büroflächen zu guten Boni und Provisionen führen können. Diese Aussicht sorgt bei manchem schnell für Interesse in diesem Segment.

Einen Wechsel zwischen den Assetklassen hat Celine Lee bereits hinter sich. "Viele steigen erst einmal im Feld Wohnen ein, weil man dazu in der Ausbildung und im Studium oft den meisten Input bekommt", sagt sie. Auch sie sei diesen Weg gegangen, bis sie sich vor vier Monaten umentschieden hat und ins Property-Management von CEV Handelsimmobilien wechselte. "Ausschlaggebend waren für mich der Umgang mit den Mietern und die Möglichkeit, individuellere Mietverträge zu gestalten", sagt sie. In Gesprächen mit Berufseinsteigern auf dem Karriereforum merkt sie, dass die meisten klar zwischen Wohn-, Gewerbe- und Handelsimmobilien unterscheiden. Gerade, wer in einem Praktikum schon Erfahrungen mit einer Assetklasse gesammelt hat, steuere bei der Jobsuche häufig die passenden Unternehmen an. Dabei ist für die Young Professional nach ihrem eigenen Wechsel klar: "Eine gute Ausbildung liefert die Grundlagen, die auf jede Gebäudeart anzuwenden sind. Erst im Laufe der Jahre zeigen sich die Eigenheiten der verschiedenen Immobilientypen. Wer für einen Wechsel bereit bleibt, hält sich mehr Auswahlmöglichkeiten in den ersten Berufsjahren offen."

Janina Stadel

Wen die großen Maklerhäuser suchen

Auf dem IZ Karriereforum knüpfen Immobilienunternehmen erste Kontakte zu Berufseinsteigern.

Auf dem IZ Karriereforum knüpfen Immobilienunternehmen erste Kontakte zu Berufseinsteigern.

Quelle: Career Pioneer, Urheber: Alexander Sell

Karriere 31.05.2024
Auf dem IZ Karriereforum und anderen Karrieremessen werben große Maklerhäuser für sich als Arbeitgeber. Sie suchen Nachwuchskräften, mit denen sie ihre Geschäftsfelder bespielen ... 

Auf dem IZ Karriereforum und anderen Karrieremessen werben große Maklerhäuser für sich als Arbeitgeber. Sie suchen Nachwuchskräften, mit denen sie ihre Geschäftsfelder bespielen wollen. Von den freien Stellen zielen dabei nur die wenigsten auf den klassischen Maklerberuf ab.

Rückläufige Deal-Zahlen auf dem schwachen Transaktionsmarkt haben sich in den vergangenen Monaten auf die Personalstrukturen großer Maklerhäuser ausgewirkt. Doch obwohl Top-Manager ausgetauscht und ganze Einheiten umstrukturiert oder zusammengestrichen wurden (siehe "Die fetten Jahre bei den Maklern sind vorbei"), buhlen die Unternehmen weiter um die Gunst von Nachwuchskräften, die sie bei ihrem Karrierestart für sich gewinnen wollen.

Für sie halten die Firmen, die sich als Immobiliendienstleister sehen, zahlreiche Angebote bereit. Bis zu 100 Jobs und Praktika sind ständig parallel bei CBRE besetzt, das entspricht etwa knapp 5% der Gesamtmitarbeiterzahl von rund 2.200 in Deutschland. Und das soll auch so bleiben, sagt Mike Schrottke, Head of People Deutschland. "Für das Jahr 2024 planen wir, unser Angebot an Stellen für Nachwuchskräfte weiter zu erhöhen, um den wachsenden Anforderungen unseres Unternehmens gerecht zu werden", kündigt er an. Allein 15 Stellenausschreibungen will das Unternehmen am 8. Juni an der Jobwall der Messe IZ Karriereforum in Frankfurt aushängen. Weitere finden sich auf der CBRE-Webseite, darunter Ausbildungs-, Praktikanten- und Werkstudentenstellen.

Doch um den Nachwuchs für einen Einstieg in eine Maklerfirma zu begeistern, müssen sich die Arbeitgeber aus dem Segment einiges einfallen lassen. Bei der diesjährigen Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) haben nur 47 von 516 befragten Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, angegeben, am liebsten als Makler in die Branche einsteigen zu wollen. Das entspricht knapp über 9% der Umfrageteilnehmer von Hochschulen aus ganz Deutschland. Nur etwa jeder Dritte von ihnen möchte sich mit Büroimmobilien, fast die Hälfte interessiert sich für die Assetklasse Wohnen. Dass von diesen nicht einmal die Hälfte vorhat, drei Jahre oder länger im ersten Job zu bleiben, legt die Vermutung nahe, dass sie das Maklergeschäft vor allem als Einstieg in die Branche sehen. Eine weitere Interpretation: Sie möchten in Vermittler-Segment nur die Zeit zwischen ihrem Bachelorabschluss und einem spezialisierten Masterstudium überbrücken.

Nicht mal jeder Vierte möchte ein Trainee sein

Auf eine Traineestelle als vertiefende Ausbildung will sich nicht einmal jeder Vierte kommenden Immobilienprofis einlassen. Stattdessen schwebt den meisten (25) ein Direkteinstieg über eine Junior-Position vor. Drei Viertel sehen ihre Chance für diesen Weg als gut oder sogar sehr gut an. Darauf, wie viele feste Anstellungen in den kommenden Monaten angeboten werden, will sich allerdings aufgrund des derzeitigen Marktumfelds kaum ein Unternehmen festlegen.

"Grundsätzlich möchten wir in all unseren Bereichen die Möglichkeit für einen Direkteinstieg anbieten. Die genaue Anzahl hängt vom jeweiligen Bedarf im Laufe des Jahres ab", sagt etwa Stephan Domke, Head of HR bei BNP Paribas Real Estate. Ausgschrieben hat das Unternehmen momentan 14 Stellen, für die Studenten oder frische Absolventen infrage kommen. Nach diesen wollen sich die Mitarbeiter bis in den Herbst hinein auf Karrieremessen umschauen. Die Schwerpunkte der Suche liegen dabei auf Berufseinsteigern, die sich für eine Tätigkeit im Property- und Asset-Management interessieren.

Cushman & Wakefield sucht zwar deutschlandweit nach jungen Kandidaten für die Vermietung, will aber auch gezielt Nachwuchskräfte für die Abteilungen Project Development Services und Valuation rekrutieren, um diese Dienstleistungsangebote an den Standorten Frankfurt und Berlin zu erweitern. Dafür hält das Unternehmen Ausschau nach Immobilienkaufleuten und Absolventen von BWL-Studiengängen mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft.

Ganz klassisch in der Immobilienberatung werden also nur wenige Nachwuchskräfte gesucht, stattdessen wollen die Unternehmen ihre weiteren Geschäftsfelder aufstocken und diese mit Nachwuchskräften personell bespielen. Gute Chancen haben deshalb Generalisten, die sich erst im Laufe der kommenden Jahre auf einen beruflichen Schwerpunkt festlegen wollen und ihre Spezialisierung so den Bedürfnissen der Arbeitgeber anpassen können. JLL formuliert seine Erwartungen an Nachwuchskräfte so: "Es gibt keinen bestimmten Schwerpunkt, welcher besonders gefragt ist. Wir legen besonders auf den persönlichen Eindruck wert, und das Gesamtbild ist entscheidend."

Bis zu 100 Gespräche pro Messetag

Der Fokus der Nachwuchssuche liege laut dem JLL-Sprecher in diesem Jahr auf dem Transaktionsgeschäft im Bereich Capital Markets. In diesem Geschäftsfeld hat das Unternehmen aktuell drei Analyst-Rollen als Direkteinstieg zu vergeben. Weitere könnten im Laufe des Jahres folgen – ebenso wie Stellen für Praktikanten und Werkstudenten. Wenige Wochen vor dem IZ Karriereforum haben die Mitarbeiter schon mehr als zehn Kennenlerngespräche mit interessierten Besuchern fest ausgemacht. Mit 80 bis 100 Gesprächen rechnet das Unternehmen insgesamt für diesen Tag. Wobei die Vertreter am Stand davon ausgehen, dass während des Kennenlernens auf der Messe vor allem organisatorische Fragen zu Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten gestellt werden. Etwa 20 bis 25 nachhaltige Kontakte zu Interessierten sollen dabei entstehen, sodass im Nachgang der Veranstaltung über Telefonate genauer geschaut werden kann, wer tatsächlich für eine Stelle infrage kommt.

Mit einem ähnlichen Zulauf am Stand rechnet auch Savills. "Beim Karriereforum offene Positionen für Nachwuchskräfte werden in der Regel im Nachgang zu mindestens 80 Prozent besetzt", berichtet Jeanette Bußmann, Head of Talent Acquisition Germany, von den Messeerfahrungen aus den vergangenen Jahren. Von insgesamt zwölf studentischen Jobs sind in diesem Jahr zwar schon acht vergeben, doch bei dem Karriereforum in Frankfurt hat das Unternehmen zwei Stellen für einen Direkteinstieg im Gepäck. Beide spielen sich im Property-Management ab. Diesen Geschäftsbereich baut Savills neben den Sparten Facility-Management und Workplace Consulting seit etwa drei Jahren gezielt weiter aus. "Zudem planen wir zukünftige Positionen in den Bereichen Valuation, Corporate Finance, Agency und Financial Planning & Analysis", sagt Bußmann.

Sie und ihre Kollegen, die auf Messen als Ansprechpartner bereit stehen, sind auch auf kritische Gespräche mit den jungen Interessenten vorbereitet. "Wir gehen von Fragen zum aktuellen wirtschaftlichen Umfeld und der Wachstumsstrategie des Unternehmens im schwierigen Markt aus", sagt sie. Als Antwort halten die Savills-Mitarbeiter unter anderem Informationen zu den internationalen Aktivitäten des Unternehmens vor und verweisen auf die Unterschiede je nach Assetklasse. "Dementsprechend stellen wir hauptsächlich Kolleginnen und Kollegen in Bereichen ein, die derzeit viele Anfragen beziehungsweise eine große Pipeline haben und in denen wir mit positiven Ergebnissen rechnen", erklärt Bußmann.

Selbstverständlich schauen die Arbeitgeber ebenfalls genau hin, welche Nachwuchskräfte sie im Nachgang noch einmal kontaktieren. So sucht Savills vorzugsweise nach Absolventen von betriebswirtschaftlichen und technischen Studiengängen. "Aber vor allem muss die Person zu Savills und unserer Unternehmenskultur passen. Denn ein wichtiger Aspekt für uns ist der persönliche Match", betont Bußmann.

Um den Pool an passenden Kandidaten zu erweitern, sieht sich CBRE nicht nur unter Hochschulabsolventen um. "Seit 2022 haben wir unser Engagement verstärkt, insbesondere Talente mit abgeschlossener Ausbildung zu gewinnen", erklärt Personalchef Schrottke. "Hierfür haben wir innerhalb unseres People Teams eine spezielle Position geschaffen, die sich ausschließlich mit der Rekrutierung und Integration dieser Fachkräfte beschäftigt." Für Schrottke spiegelt diese Strategie das Bestreben des Unternehmens wider, ein "umfassendes und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Entwicklung und das Wachstum aller Mitarbeiter fördert". Derzeit seien im Unternehmen Mitarbeiter mit rund 120 verschiedenen Ausbildungs- und Karrierewegen beschäftigt. "Wir schätzen Quereinsteiger ebenfalls sehr, da sie durch ihre einzigartigen Perspektiven und Erfahrungen dazu beitragen, unsere Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern und zu erweitern", ergänzt er. Außerdem wolle das Unternehmen in der kommenden Zeit den Standort Stuttgart ausbauen. "Hier erweitern wir unser Angebot über den Bereich Building Consultary hinaus", kündigt er an.

Konkret bedeutet das, dass weitere Geschäftsfelder am Standort bedient werden sollen, wodurch absehbar weiteres Personal notwendig wird. Das Asset-Management zählt dabei schon länger zu den größeren Geschäftsfelder des Unternehmens. Das kommt den Nachwuchskräften bei ihrer Jobsuche zugute: In der Arbeitsmarktumfrage gaben immerhin 8,6% der Befragten an, sich für diese Sparte beim Berufseinstieg zu interessieren. Sie landet unter den beliebtesten Tätigkeitsfeldern auf dem dritten Platz, direkt nach der Projektsteuerung (12,6%) und der Projektentwicklung (13,8%).

Das IZ-Karriereforum 2024 findet am 8. Juni an der Goethe-Universität in Frankfurt statt.

Janina Stadel

Gefragte Arbeitgeber - Platz 10: Savills

Anabel Wunderlich, Director Human Resources.

Anabel Wunderlich, Director Human Resources.

Quelle: Savills Immobilien Beratungs-GmbH

Karriere 13.07.2023
Immobilien Zeitung