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Niesslein schaut in eine Zukunft ohne IVG-Chefposten

Gerhard Niessleins Zukunft ist zunächst eine vor allem private.

Gerhard Niessleins Zukunft ist zunächst eine vor allem private.

Bild: tp

Köpfe 18.05.2011
Gerhard Niesslein, 57, wird seine Arbeit als Vorstandssprecher der IVG Ende Oktober 2011 beenden. Der Schritt erfolge "aus Gründen der persönlichen Lebensplanung", sagte ein Sprecher des ... 
Gerhard Niesslein, 57, wird seine Arbeit als Vorstandssprecher der IVG Ende Oktober 2011 beenden. Der Schritt erfolge "aus Gründen der persönlichen Lebensplanung", sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns. Der gebürtige Österreicher werde zunächst vor allem Privatier sein, heißt es. Nachfolger Niessleins wird nach dem Willen des Aufsichtsrats spätestens zum 1. November 2011 der bisherige Finanzvorstand Wolfgang Schäfers. Ihm soll mindestens ein weiteres Vorstandsmitglied zur Seite gestellt werden.

Die Entscheidung Niessleins, die ein Vermögen von rund 22 Mrd. Euro verwaltende IVG mit Auslaufen seines Drei-Jahres-Vertrags im Herbst zu verlassen, gilt als überraschend. Niesslein war Ende 2008 angetreten, den seinerzeit schwer angeschlagenen Immobilien- und Kavernen-Konzern zu stabilisieren. Marktteilnehmer halten dieses Ziel für erreicht, auch wenn die Bankverbindlichkeiten der Bonner noch immer über 5 Mrd. Euro und die Beleihungsquote bei 70% liegen. Bis 2012 soll die Quote auf 65% zurückgeführt werden. Auch die Probleme bei der Großbaustelle The Squaire am Frankfurter Flughafen hat man nach Einschätzung der IVG inzwischen im Griff. Bis Ende des Jahres sei mit einem Vermietungsstand von mehr als 80% zu rechnen, so der Unternehmenssprecher.

Auch nach Ansicht von Aufsichtsrats-Chef Detlef Bierbaum haben Niesslein und der seit Februar 2009 amtierende Schäfers die vor gut zweieinhalb Jahren formulierten Umstrukturierungsziele erreicht. Dazu zählen laut Bierbaum eine Rückkehr zu finanzieller Stabilität, das erfolgreiche Management des Großprojekts The Squaire - das damals noch Airrail Center hieß -, das Neuausrichten des IVG-Geschäftsmodells für die Zeit nach der Krise und das Aufstellen einer teamorientierten Führungsmannschaft.

Vor seiner Tätigkeit bei der 590 Mitarbeiter zählenden IVG war Niesslein von 1999 bis September 2008 Vorsitzender der Geschäftsführung der damaligen Telekom-Tochter DeTe Immobilien. Er blieb dem Unternehmen, das nach der Übernahme durch die österreichische Strabag in Strabag Property and Facility Services umbenannt worden ist, als Aufsichtsrat verbunden. Auch der Abschied von der IVG soll kein totaler sein. Er wird nach Darstellung der Immobilien-AG dem Unternehmen als neuer Vorsitzender des IVG-Beirats und weiterhin als Vorsitzender der IVG-Stiftung auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand verbunden bleiben.

Bernhard Bomke

BLB.NRW: Ferdinand Tiggemann von seinen Aufgaben entbunden

Ferdinand Tiggemann.

Ferdinand Tiggemann.

Bild: thk

Köpfe 08.11.2010
Ferdinand Tiggemann, bislang Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB.NRW), ist von seinem Arbeitgeber, dem NRW-Finanzministerium, mit sofortiger ... 
Ferdinand Tiggemann, bislang Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB.NRW), ist von seinem Arbeitgeber, dem NRW-Finanzministerium, mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden. Tiggemanns Vertrag läuft formal zum 30. April 2011 aus. Über die Gründe für das Vorgehen gibt es keine offizielle Stellungnahme. Tiggemanns Abberufung wurde in einer Mail mitgeteilt. Absender dieser Mail ist Tiggemanns bisheriger Co-Geschäftsführer Rolf Krähmer. Er sei, so heißt es darin, vom Finanzministerium zum alleinigen Geschäftsführer des BLB.NRW eingesetzt worden. Bereits am Freitag erschien Tiggemann nicht zur Eröffnung des Campus Jülich der FH Aachen und wurde von Harald K. Lange, dem Leiter der Niederlassung des BLB Aachen, vertreten.

Denkbarer Grund für Tiggemanns Abberufung beim BLB.NRW könnten Untersuchungen zum Bau des Landesarchivs im Duisburger Innenhafen sein. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wuppertal für Korruptionsdelikte hat mittlerweile die Ermittlungen wegen Bestechlichkeit und Geheimnisverrat aufgenommen - noch gegen Unbekannt. Grund der Ermittlungen ist die Kaufpreisexplosion des Grundstücks, auf dem das Archiv gebaut wird. Statt der ursprünglichen 2 Mio. Euro, die die Fläche kosten sollte, musste das Land letztlich 21,6 Mio. Euro dafür bezahlen. Wenige Stunden vor der geplanten Kaufvertragsunterzeichnung mit dem Vorbesitzer hatte das Essener Projektentwicklungsunternehmen Kölbl Kruse die Fläche erworben. Woher dieses die Informationen hatte, dass dort das Landesarchiv entstehen soll, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Bereits im Sommer war Tiggemann beurlaubt worden. Damals ging es um Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn um den geplanten Verkauf des Landesbehördenhauses an einen Privatinvestor. Diese Ermittlungen wurden Ende September eingestellt.

Tiggemann war seit Mai 2001 Geschäftsführer des BLB.NRW. Bis Anfang 2000 war Tiggemann bei DeTeImmobilien als Geschäftsführer für Gebäudeunterhaltung zuständig. Nach dem Korruptionsskandal bei der Landesentwicklungsgesellschaft NRW wurde er von Februar 2005 bis Januar 2006 vom Finanzministerium dort als Geschäftsführer eingesetzt - parallel zu seinen Aufgaben beim BLB.NRW.

Thorsten Karl

Wilfried Schmahl

Karriere 21.04.2005
Wilfried Schmahl, seit 2000 Geschäftsführer beim FM-Dienstleister DeTeImmobilien, wurde 1955 im rheinhessischen Stadecken geboren, wo er auchseine Kindheit verbracht hat. Keine 50 km davon ... 

Wilfried Schmahl, seit 2000 Geschäftsführer beim FM-Dienstleister DeTeImmobilien, wurde 1955 im rheinhessischen Stadecken geboren, wo er auchseine Kindheit verbracht hat. Keine 50 km davon entfernt, aber auf deranderen Seite des Rheins, hat Schmahl an der TH Darmstadt Maschinenbaustudiert und 1982 als Dipl.-Ing. abgeschlossen. Schmahl ist passionierterLäufer, verheiratet und hat drei Söhne.

Die Immobilienbranche erinnert an welches Tier?

Bienen - ein ganzes Volk.

Kamen Sie zufällig zur Immobilienbranche?

Ja!

Ihr Lieblingsgericht?

Käsespätzle (von meiner Frau).

Was wären Sie heute, wenn nicht Immobilienprofi?

Landwirt oder Ingenieur hydraulischer Anlagen.

Ihr letzter Besuch im Theater, Kino, Konzert, Stadion ...?

Oper: "Elektra", Stadion: Heimspiele des 1. FC Köln.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie gerne revidieren?

Personalentscheidungen, die eine oder andere erwies sich nicht alsglücklich.

Ihre Lieblingsimmobilie?

Eismeerkathedrale in Tromsø.

Ihr erster Vermieter? Ihr erster Immobilienkauf?

Ein netter alter Herr: die erste Studentenwohnung. Kauf: unser jetzigesWohnhaus.

Können Sie sich vorstellen, für eine gewisse Zeit in die Politik zu gehen?

Nein, nicht mein Ding!

Womit beschäftigen Sie sich gerade besonders intensiv?

Qualität im Facility Management (Dienstleistungsqualität).

Haben Sie einmal eine Nacht im Gefängnis verbracht?

Nein.

Auf einer Party schon mal wegen der Vorurteile über die Immobilienbranchegeärgert?

In letzter Zeit in Frankfurt am Main häufiger.

Was tun Sie in ausweglos erscheinenden Situationen?

Laufen; mit meiner Frau darüber reden (Abstand zur Sache öffnet dieSicht).

Wen würden Sie gerne einmal treffen?

Nigel Kennedy, genialer Geiger und Fußballfan.

Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?

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IZ

BBB-Professoren im Dialog mit der Praxis

Karriere 25.11.2004
Zu ihrem mittlerweile schon 18. Jahrestreffen kamen kürzlich die so genannten BBB-Professoren an der Bauhaus-Universität in Weimar zusammen. Angereist waren 29 Hochschullehrer für ... 

Zu ihrem mittlerweile schon 18. Jahrestreffen kamen kürzlich die so genannten BBB-Professoren an der Bauhaus-Universität in Weimar zusammen. Angereist waren 29 Hochschullehrer für Bauwirtschaft, Baubetrieb und Baumanagement/ Bauverfahrenstechnik aus 18 Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Diskussionsthemen betrafen die Bereiche Ausbildung, Beruf und Forschung.

Zum Forum stießen, neben wissenschaftlichen Mitarbeitern der gastgebenden Hochschule, auch jeweils drei Vertreter der Generalplaner-Zunft und bekannter Generalunternehmer. Von der universitären Ausbildung der Bauingenieure forderten die Generalplaner (vertreten waren Obermeyer Planen + Beraten, CBP Cronauer Beratung Planung Beratende Ingenieure und Assmann Beraten + Planen) u.a. ein verstärktes Einüben interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Architekten und TGA-Fachplanern, Vermittlung von sozialer Kompetenz und Fremdsprachenkenntnissen sowie die Verpflichtung zu lebenslangem Lernen.

Der Spagat zwischen dem Spezialisten- und dem Generalistentum könne dadurch bewältigt werden, dass auch der Generalist mindestens in einer Disziplin sehr sattelfest sein müsse. Eine Spezialausbildung für den Auslandsbau, das internationale Vergaberecht sowie die jeweils zu beachtenden kulturellen Eigenheiten fehle bisher. Seitens der Generalplaner werden von den Absolventen eine solide Grundausbildung und die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten, kaufmännisches Denken und unternehmerisches Handeln, Teamfähigkeit, Methoden- und Sozialkompetenz sowie Mobilität erwartet.

Für Generalunternehmer - so die Vertreter von Hochtief Construction, Strabag und Bilfinger Berger - sind Baumanagement, Massivbau, Ausbau, TGA, Baubetriebs-, Bauverfahrens- und Baumaschinentechnik sowie Vergabe- und Vertragsrecht wichtige Ausbildungsfächer. Bei 60% der Verlustbaustellen, deren Abrechnungssummen weniger als 95% der Herstellkosten ausmachten, sei die Ursache in Angebots- oder Vertragsmängeln zu sehen. Daher haben das Controlling und das Risikomanagement große Bedeutung.

Einstiegs- und Karrierechancen für Bachelor-Absolventen

Zur Frage, welche Berufschancen sich universitären Absolventen mit Bachelor-Abschluss bieten, äußerten sich die Generalplaner zurückhaltend. Einem Bachelor mit sechs Semestern werde bisher der Praktikant vorgezogen, da dieser preiswerter sei. Die Generalplaner forderten eine Bachelor-Ausbildung von mindestens sieben Semestern.

Hierzu liegt mittlerweile das Ergebnis einer Befragung von 672 Unternehmen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Köln, vor. Die überwiegende Mehrheit der Firmen würde Bewerbern mit Bachelor- oder Master-Abschluss jederzeit eine Chance geben. Auch hinsichtlich der Karriere hätten diese Absolventen gute Perspektiven. Bereits 11,5% der vom IW befragten Unternehmen beschäftigen einen Bachelor- und fast 10% einen Master-Absolventen deutscher Hochschulen. Etwa drei Viertel der Unternehmen können sich vorstellen, künftig einen Bachelor oder Master einzustellen. In 73% der Unternehmen, die bereits einen Bachelor-Absolventen beschäftigen, haben diese die gleichen Chancen auf eine Führungsposition wie Absolventen mit traditionellen Hochschulabschlüssen.

Zum Diskussionsthema Forschung forderten die Generalplaner, dass stärker daran gearbeitet werden müsse, die Schnittstellen zwischen den einzelnen Planungs- und Ausführungsdisziplinen zu beherrrschen. Analoge Forderungen betreffen den Übergang von der Planung zur Ausführung (Design/ Construction). Weiterer Forschungsbedarf bestehe hinsichtlich der Bewertung der Qualität von Planungs- und Ausschreibungsunterlagen (Value Management). Betont wurde ferner die künftige Bedeutung des Bauens im Bestand, auch unter Beachtung des Denkmalschutzes, der Schadstoffe in Bauwerken, der Altlasten im Boden sowie der Standardisierung und Automatisierung zur Kostensenkung.

Kapitalvernichtung und Konflikte durch PPP-Projekte

Public-Private-Partnership-Projekte seien für die "Privaten" einerseits große Hoffnungsträger, andererseits bisher vielfach "reine Kapitalvernichtung bis zur Existenzgefährdung", da die Risiken aus sehr hohen Kosten von PPP-Angeboten bei zugleich sehr hoher Bewerberzahl unternehmerisch nicht zu verantworten seien. Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn schließlich ein "gesetzter Bewerber" den Zuschlag erhalte.

In diesem Zusammenhang wurde dafür plädiert, auch die außergerichtliche Streitbeilegung und die partnerschaftliche Vertragskultur zu fördern - nicht zuletzt mit dem Ziel, die Fehlallokation von technischem und kaufmännischem Personal einzudämmen. Besonders betreffe dies die Nachtragsstellung und Nachtragsabwehr, meist unter Einbindung zunehmend umfangreicher juristischer Beratung.

Seitens der BBB-Professoren wurde schließlich an die Baupraktiker appelliert, sich in der Forschungsförderung stärker durch Fördermittel und Kooperation mit den Hochschulen zu engagieren.

In einer Rückschau auf 18 Jahre BBB-Jahrestreffen zog Prof. Dr.-Ing. Claus J. Diederichs Bilanz zwischen den 1986 bei der ersten Tagung in Wuppertal aufgestellten Zielsetzungen und den zwischenzeitlich erreichten Ergebnissen.

Rückschau und Blick in die Zukunft

Ein wahrlich historischer Fortschritt, nur durch die informationstechnologische Revolution denk- und machbar geworden, sei hier herausgegriffen: Den Vergleich und die Bewertung von Schwerpunkten in Forschung und Lehre an den einzelnen Standorten kann mittels Internet heute jeder selbst und "in Echtzeit" vornehmen. Im Jahre 2004 wurden so genannte BBB-Listen im Internet angelegt, die es jedem ermöglichen, zu jeder Zeit Dissertationen und Diplomarbeiten einzupflegen. So kann sich jeder über alle Hochschulstandorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz informieren (www.bbb-listen.de). Derzeit sind von 55 Hochschullehrern 210 Dissertationen und 1.443 Diplomarbeiten eingestellt.

1986 wurde für die weiteren BBB-Tagungen ein Jahresturnus vereinbart, der auch durchgängig eingehalten werden konnte. Das Treffen war seitdem schon in Stuttgart, Braunschweig, Darmstadt, Wiesbaden, Karlsruhe, München, Dortmund, Zürich, Dresden, Wien, Berlin, Innsbruck, Hannover, Aachen, Cottbus, Berlin, Graz und nun auch Weimar zu Gast. Das 19. Treffen wird, wie Diederichs ankündigte, voraussichtlich vom 15. bis 17. September 2005 in Kassel stattfinden. Seit 1989 veranstalten übrigens die Assistenten der BBB-Lehrstühle analoge Jahrestreffen, um ebenfalls die Vorteile aus den persönlichen Kontakten zu nutzen.

Diederichs selbst, Initiator und Koordinator des BBB-Kreises, schlug in Weimar vor, die Koordinatorenrolle einem jüngeren Kollegen zu übertragen. Als sein Nachfolger wurde Prof. Dr.-Ing. G. Girmscheid, ETH Zürich, gewählt.

Der BBB-Professorenkreis sieht auch künftig seine Aufgaben darin, für die zukunftsfähige Ausrichtung von Lehre, Forschung, Weiterbildung und die Internationalisierung der BBB-Fächer im Rahmen der Bau- und Immobilienwirtschaft zu sorgen. Die in Weimar praktizierte Diskussion mit Vertretern der Planer- und Ausführungsseite wurde als gelungen bewertet und soll künftig, auch unter Einbindung der Bauherren-/ Auftraggeberseite, fortgeführt werden. (ae)

IZ