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S&P-Finanzfrau Doris Hertel führt HBP

Doris Hertel.

Doris Hertel.

Quelle: Sontowski & Partner Group, Urheberin: Christine Blei

Köpfe 11.02.2020
Doris Hertel, die Leiterin Finance & Transaction bei der Sontowski & Partner Group (S&P), ist jetzt zusätzlich Geschäftsführerin von HBP Hausbaupartner. Und damit sind der ... 

Doris Hertel, die Leiterin Finance & Transaction bei der Sontowski & Partner Group (S&P), ist jetzt zusätzlich Geschäftsführerin von HBP Hausbaupartner. Und damit sind der Personalien bei S&P nicht genug.

Bei HBP, einem Gemeinschaftsunternehmen von S&P und Mauss Bau, kümmert sich Hertel um die gleichen Themen wie bei S&P. In der Geschäftsführung des Reihenhausentwicklers trifft sie auf den bisherigen Alleingeschäftsführer Dietrich Reiter, der das Joint-Venture seit 2018 lenkt. Hertel ist seit 2004 bei S&P und hat schon anderen Ausgründungen wie GRR oder Pegasus Capital Partners auf die Sprünge geholfen.

Und noch mehr Personalien: Dr. Tilman Engel, lange Jahre Leiter Controlling bei S&P, kümmert sich seit Jahresbeginn als Teil der Geschäftsleitung um die kaufmännischen Fragen im Hause S&P. Sein Vorgänger Boris Jordan konzentriert sich dafür nun voll und ganz auf seine Geschäftsführertätigkeit bei Pegasus. Engel arbeitet seit 2007 für S&P.

Zudem betätigt sich Tim Christ seit Jahresbeginn als kaufmännischer Projektentwickler für HBP. Der 41-Jährige war vorher knapp fünf Jahre bei Mauss Bau in einer vergleichbaren Funktion im Bereich Wohnentwicklungen tätig.

HBP baut nach neuem Konzept

HBP will in der ersten Jahreshälfte 2020 das zweite Projekt nach einem neuen Konzept in Erlangen-Höchstadt umzusetzen beginnen. Bei diesem Konzept sollen standardisierte Bau- und Planungsprozesse die Kaufpreise im Zaum halten. Das Pilotprojekt hat HBP in Eckental-Eschenau abgeschlossen. Sechs weitere Grundstücke in der Metropolregion Nürnberg seien bereits fest angebunden, bei vier zusätzlichen Grundstücken stehe man in Verhandlungen, heißt es.

Harald Thomeczek

Baumindestlohn: Arbeitgeber stimmen Schlichterspruch zu

Die neuen Mindestlöhne auf dem Bau sind endlich sicher gelandet.

Die neuen Mindestlöhne auf dem Bau sind endlich sicher gelandet.

Quelle: imago images, Urheber: Jochen Tack

Karriere 17.01.2020
Bis zum heutigen 17. Januar 2020 hatten die Arbeitgeber aus der Bauindustrie und dem Bauhandwerk Zeit, sich zum Schlichterspruch für die Mindestlöhne auf dem Bau zu verhalten. ... 

Bis zum heutigen 17. Januar 2020 hatten die Arbeitgeber aus der Bauindustrie und dem Bauhandwerk Zeit, sich zum Schlichterspruch für die Mindestlöhne auf dem Bau zu verhalten. "Buchstäblich in letzter Minute" haben sie sich nun, wie die Gewerkschaft IG Bau formuliert, "noch richtig entschieden", sprich: Die Arbeitgeber haben den Schlichterspruch angenommen. Damit liegt die unterste Lohngrenze nun bei 12,55 Euro.

Den von den Arbeitgebern angepeilten einheitlichen Branchenmindestlohn wird es bis auf Weiteres nicht geben. Statt dessen bleibt es bei einer Zweiteilung in Mindestlohn 1 - die Lohnuntergrenze für Hilfsarbeiten auf dem Bau - und Mindestlohn 2 für qualifiziertere Arbeiten in den alten Bundesländern und Berlin.

Konkret: Der Mindestlohn 1 steigt bundesweit ab dem 1. April 2020 um 2,9% auf 12,55 Euro pro Stunde. Der Mindestlohn 2 bleibt erhalten und klettert im April um jeweils 1,3% auf 15,40 Euro im Westen bzw. 15,25 Euro in Berlin. Die neuen Mindestlöhne gelten nur bis Ende 2020.

Nach der Verhandlung ist vor der Verhandlung

Die Arbeitgeber sehen schon in der zweiten Jahreshälfte 2020 einer Fortsetzung des Ringens um die vermeintlich richtige Branchenmindestlohnstruktur entgegen. Sie wollen einen einheitlichen Mindestlohn, weil der Zoll es dann leichter habe zu kontrollieren, ob die Mindestlohngrenzen in der Lohngruppe 2 tatsächlich eingehalten werden. Nach früheren Angaben der IG Bau von Ende Oktober 2019 schwebte der Arbeitgeberseite ein einheitlicher Mindestlohn in Höhe von 12,40 Euro die Stunde vor.

Bauhandwerk und Bauindustrie hätten sich mit der Annahme des Schlichterspruchs kurz vor Ablauf der Frist "buchstäblich in letzter Minute noch richtig entschieden", atmet die Baugewerkschaft erleichtert auf. Die Arbeitnehmervertreter hatten für den Fall der Fälle ein Absacken der Lohnuntergrenze auf das Niveau des gesetzlichen Mindestlohns (9,35 Euro) befürchtet. Ein solcher "Lockruf für Dumping-Firmen aus dem In- und Ausland" könne, so das vergangene Woche gezeichnete Worst-Case-Szenario der Gewerkschaft, dazu führen, "die Unternehmen des Bauhandwerks und der Bauindustrie wirtschaftlich abzudrängen, die Tariflöhne zahlen, ordentliche Arbeit leisten und Qualität liefern".

Die Sozialpartner wollen jetzt umgehend beim Bundesarbeitsministerium beantragen, dass die neuen Mindestlöhne für alle im Bauhauptgewerbe in Deutschland tätigen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelten. Laut IG Bau sind das auf Arbeitnehmerseite mehr als 200.000 Bauarbeiter.

Harald Thomeczek

Es muss ja nicht gleich ein Studium sein

Vermessungsingenieure demonstrieren beim Praxistag auf der Alea-Baustelle in Bad Vilbel die Arbeit per Drohne.

Vermessungsingenieure demonstrieren beim Praxistag auf der Alea-Baustelle in Bad Vilbel die Arbeit per Drohne.

Karriere 16.01.2020
Bauarbeiter oder Polier gehören selten zu den Berufen, die Eltern ihren Kindern wünschen. An diesem Punkt müsse die Bauwirtschaft ansetzen und über die attraktiven Jobchancen ... 

Bauarbeiter oder Polier gehören selten zu den Berufen, die Eltern ihren Kindern wünschen. An diesem Punkt müsse die Bauwirtschaft ansetzen und über die attraktiven Jobchancen aufklären, sagt Thomas M. Reimann, CEO des Bauunternehmens Alea. In Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Baumeister bringt er Schüler auf die Baustelle. Da geht es um Handfestes: Werkzeuge, Karriere und Geld.

In der Grundschule fängt es oft schon an. Eltern arbeiten an der Karriere ihrer Kinder. Ihr Ziel: Der Nachwuchs soll später mit einem Abschluss "Summa cum laude" ins Berufsleben starten. Nur so würden ihm ein hohes Gehalt, Anerkennung und ein sorgenfreies Leben ermöglicht, meinen sie.

Die Realität sieht allerdings genauso oft anders aus. Im Ingenieurstudiengang gebe es mancherorts im zweiten Semester eine Abbrecherquote von 50%, berichtet Thomas M. Reimann, CEO des Bad Vilbeler Bauunternehmens Alea Hoch- und Industriebau. Viele Studierende fühlten sich angesichts der hohen Anforderungen im Fach Mathematik überfordert und kehrten der Baubranche den Rücken. "Dabei sind viele prädestiniert für den Bau", ist Reimann überzeugt. Nur die Form des Studiums sei dann eben nichts für sie.

Der Alea-Chef will nun über die verschiedenen Berufsbilder am Bau aufklären - sowohl junge Leute als auch Eltern und Lehrkräfte. Und das nicht nur bei Berufsinformationsabenden an den Schulen. "Die laufen doch immer alle gleich ab", sagt er und denkt an Power-Point-Präsentationen und Theorie. Reimann will eher das nutzen, was den Bau ausmacht: Anpacken unter freiem Himmel.

Seit Herbst vergangenen Jahres lädt er in Zusammenarbeit mit der Initiative Zukunft Fachkraft des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Hessen Frankfurt, zu dessen Vorstand Reimann gehört, Schülergruppen in der beruflichen Orientierungsphase auf eine seiner Baustellen ein. Dabei lässt er sich nicht lumpen, Schüler aus Hanau hat er per Shuttle-Service nach Bad Vilbel gebracht. Insgesamt haben bisher 50 Schüler an der Baustellenaktion teilgenommen. In einer drei- bis vierstündigen Führung geben ihnen Vertreter verschiedener Gewerke Einblicke in ihren Alltag. Da kann dann auch mal eine zierliche Schülerin Steine mauern - dank der Unterstützung mit hydraulischem Hebewerkzeug ist das kein Hexenwerk. Poliere berichten über die Abläufe und Anforderungen, Betonbauer und Facharbeiter präsentieren ihre Arbeit.

Der Polier erklärt, die Drohne steigt auf

Um die Bandbreite der Berufe noch vielfältiger werden zu lassen, will Reimann künftig verstärkt mit Partnern zusammenarbeiten. Den Anfang hat er mit dem Vermessungsbüro TPI aus Dreieich gemacht. Sie präsentierten den Schülern ihre Arbeit mit einer Drohne. Der Einsatz moderner Technik gilt für Reimann als ein Schlüssel, um junge Leute von der Arbeit am Bau zu überzeugen.

Der Aktionstag auf der Baustelle endet traditionell mit einem gemeinsamen Essen von Schülern und Arbeitern, bei dem Alea-Chef Reimann höchstpersönlich z.B. Eintopf mit Würstchen verteilt.

Fünf weitere Klassen aus dem Rhein-Main-Gebiet haben sich bereits angekündigt, in den nächsten drei Monaten rechnet Reimann mit etwa 120 Schülern auf seinen Baustellen. Koordiniert wird die Aktion von Erich Schleßmann, ehemaliger schulfachlicher Dezernent im Staatlichen Schulamt in Hanau. Der Ruheständler ist ehrenamtlich aktiv, hält den Kontakt zum Kultusministerium, koordiniert Termine und pflegt sein Netzwerk, um die Initiative Zukunft Fachkraft mit Leben zu füllen.

Ein Netzwerk soll es auch sein, das künftig die Schulaktionstage finanziell mittragen soll. Dafür sucht Reimann weitere Partner. "Ein Tag kostet etwa 3.000 bis 3.500 Euro", schätzt er. Der größte Kostentreiber sind dabei die Filmaufnahmen des Medienpartners 100places. In den Clips, die auch auf YouTube abrufbar sind, erzählen die Jugendlichen von ihren Erfahrungen, die sie auf der Baustelle gesammelt haben. Ein Schüler sagt z.B. sinngemäß: "Ich wollte eigentlich studieren, doch jetzt glaube ich, eine Ausbildung ist eher etwas für mich." Ein wichtiger Aha-Moment für junge Leute in der Entscheidungsphase, wohin sie ihre berufliche Reise führen soll, könnte auch die Information sein, wie die Verdienstaussichten auf der Baustelle sind. Reimann vergleicht dazu gerne ein Bauingenieurstudium und den Werdegang bis zum Werkpolier. Bis der Student erst nach etwa sieben Jahren als Berufseinsteiger ein Bruttogehalt von etwa 3.500 bis 3.800 Euro verdiene, habe der Azubi schon Geld auf die Seite legen können. In den ersten Jahren bekomme er monatlich etwa 1.000 Euro, anschließend rund 3.000 Euro brutto. Nach fünf bis sechs Jahren und einer Weiterbildung zum Werkpolier stehen laut Reimann 4.000 bis 4.300 Euro brutto auf dem Gehaltsscheck - Tendenz nach oben. Denn die Perspektiven in der Bauwirtschaft seien gut, bis 2040 rechnet Reimann mit nachhaltigen Bauaktivitäten. Das Fazit des Frankfurter Bauunternehmers: "Der Verdienst in der Bauwirtschaft kann höher sein als nach einem Bauingenieurstudium."

Das Engagement Reimanns und Schleßmanns trägt bereits erste Früchte. Alea liegen drei Anfragen für ein Praktikum und zwei Anfragen für eine Ausbildung vor. Die Eltern will Reimann künftig stärker mit ins Boot nehmen. Sie sollen zum Beispiel in einer Broschüre über die Attraktivität von Berufen am Bau informiert werden.

Handwerkstag fordert Werkunterricht

Der Hessische Handwerkstag (HHT) will das Unterrichtsfach Werken und Technik in die Klassenzimmer zurückbringen. "Den Werkunterricht nicht mehr haben zu wollen, war ein schulpolitischer Fehler", sagt HHT-Präsident Bernd Ehinger. So gingen nicht nur Fähigkeiten verloren, die ein jeder im Alltag brauche. "Ich bin davon überzeugt, so ein Unterrichtsfach trägt dazu bei, dass Schüler später auch die Idee einer Ausbildung im Handwerk entwickeln." Das neue Fach soll in allen Schulformen in der Sekundarstufe I und II eingeführt und Lehrkräfte entsprechend aus- und weitergebildet werden. Zudem seien Investitionen in Werkräume, Materialien und Werkzeuge nötig.

Die Resolution kann online unter www.handwerk-hessen.de abgerufen werden. Anke Pipke

Anke Pipke