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Immo-Mittelständler als vorbildliche Arbeitgeber geehrt

Karriere 20.02.2017
Das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität (zeag) und das Institut für Führungs- und Personalmanagement der Universität St. Gallen haben 80 Mittelständlern das Top-Job-Siegel für ihre ... 

Das Zentrum für Arbeitgeberattraktivität (zeag) und das Institut für Führungs- und Personalmanagement der Universität St. Gallen haben 80 Mittelständlern das Top-Job-Siegel für ihre Vorbildlichkeit als Arbeitgeber verliehen. Unter den Ausgezeichneten finden sich auch einige Vertreter der Immobilien- und Bauwelt. Bereits zum dritten Mal nach 2013 und 2015 konnte der Asset- und Fondsmanager bzw. Projektentwickler Beos mit aktuell 121 Mitarbeitern die Plakette einheimsen. Der Massivhaushersteller Kern-Haus (275 Mitarbeiter) erhielt die Auszeichnung zum zweiten Mal. Last but not least wurden auch der Mieterausbauspezialist APOprojekt (230 Mitarbeiter) und Sehlhoff Ingenieure + Architekten (235 Mitarbeiter) ausgezeichnet. Diese Unternehmen können nun zwei Jahre als Top-Arbeitgeber aus dem Mittelstand für sich werben. So lange darf ein Top-Job-Siegel nämlich genutzt werden.

Insgesamt hatten sich 102 Mittelständler um eine Auszeichnung beworben - etwa jeder Fünfte ging also leer aus. In die Bewertung fließen zu einem Drittel die Instrumente der Personalarbeit ein. Die Ergebnisse einer Online-Mitarbeiterbefragung machen zwei Drittel am Ergebnis aus. Das Top-Job-Siegel wird seit 16 Jahren verliehen. U.a. wird bewertet, wie gut (oder schlecht) die Mitarbeiter Familien- bzw. Privatleben und den Beruf unter einen Hut kriegen können und wie hoch die "Erschöpfungswerte" in der Belegschaft sind.

Harald Thomeczek

(K)ein Fall für zwei?

Karriere 26.01.2017
Nicht jeder kann oder will Vollzeit arbeiten. Mit klassischer Teilzeitarbeit werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber aber oft auch nicht richtig glücklich. Ein möglicher Ausweg: Jobsharing. Mancher ... 

Nicht jeder kann oder will Vollzeit arbeiten. Mit klassischer Teilzeitarbeit werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber aber oft auch nicht richtig glücklich. Ein möglicher Ausweg: Jobsharing. Mancher Immobilienarbeitgeber tastet sich schon ran.

Als glühender Verfechter zeigt sich Torsten Kuß, Geschäftsführer der Arikon Baugesellschaft Hamburg. "In einer Branche mit Fachkräftemangel müssen wir als Arbeitgeber auf die Bedürfnisse der Menschen Rücksicht nehmen", sagt er. Ein Erweckungserlebnis hatte Kuß, als er einen Vortrag der Gründerinnen der Jobsharing-Plattform Tandemploy hörte.

Kuß baut derzeit die Arikon Baugesellschaft Hamburg als Teil der Firmengruppe Arikon auf. Aktuell sind zwei ausdrücklich jobsharing-freundliche Stellen für Bauleitung und Kalkulation ausgeschrieben. "Ich glaube, dass wir so brachliegende Mitarbeiter-Ressourcen erschließen können. Schließlich kann oder will nicht jeder ganztags arbeiten", erklärt Kuß. Jobsharing ist dabei für ihn ein Baustein, in einem veränderten Arbeitsmarkt noch gute (junge) Leute zu bekommen und zu halten. Weil die wertvolle Ressource Personal in seiner boomenden Branche schon heute knapp ist - abzulesen an der Zahl und Qualität der Bewerbungen -, kommt Kuß seinen Mitarbeitern entgegen und stimmt z.B. auch seinen Terminkalender auf ihre Bedürfnisse ab.

Auch Patrizia Immobilien möchte "in den kommenden Jahren verstärkt Beschäftigungsverhältnisse in diesem Anstellungsmodell anbieten", kündigt Simone Böck, Head of HR Operations, an. "Derzeit prüfen wir, welche Positionen dafür infrage kommen." Viele hochqualifizierte Bewerber, die nur in Teilzeit arbeiten können/wollen, landen heute auf halben Stellen, für die sie überqualifiziert sind - oder bleiben zuhause. "Hier liegt ein enorm großes Fachkräftepotenzial brach, das es insbesondere in Zeiten eines drohenden Fachkräftemangels zu heben gilt", drückt sich Böck fast wortgleich mit Kuß aus. "In Zeiten immer individueller werdender Lebensentwürfe betrifft das im Übrigen längst nicht nur Frauen."

Die ECE hat bereits "gute Erfahrungen" mit Jobsharing-Modellen gemacht. So teilten sich schon mehrfach zwei Centermanagerinnen die Leitung eines Einkaufszentrums. Im Februar geht wieder ein solches Tandem an den Start. Und im Bereich Communications führten zwei Kolleginnen die Abteilung Corporate Relations & Sustainability gemeinsam.

"Gerade Führungspositionen sind aus unserer Sicht gut für Jobsharing-Modelle geeignet, da aufgrund der anspruchsvollen Aufgaben ein Teilen manchmal sinnvoller ist als eine bloße Reduzierung der Arbeitszeit", findet die ECE. Und für den nächsten Karriereschritt muss Jobsharing kein Hindernis sein: Eine der beiden Leiterinnen der Abteilung Corporate Relations & Sustainability ist inzwischen zur Direktorin für den Bereich Sustainability & Internal Services aufgestiegen.

Für diverse Arbeitgeber spielt Jobsharing noch keine große Rolle. Union Investment Real Estate z.B. kann derzeit noch keine verstärkte Nachfrage nach diesem Arbeitszeitmodell durch Bewerber erkennen. Ähnlich fällt die Antwort des Kölner Baukonzerns Strabag aus. Grundsätzlich sei man ja allen Arbeitszeitmodellen gegenüber aufgeschlossen, konkret habe man im Strabag-Konzern jedoch niemanden im Rahmen eines Jobsharings beschäftigt. Andere Arbeitgeber verweigern schlicht die Aussage - was vermuten lässt, dass man geteilte Arbeit dort weder praktiziert noch sich mit dem Thema beschäftigt und daher in diesem Kontext nicht in Erscheinung zu treten wünscht.

Bei der Kölner GAG, mit über 42.000 Wohnungen einer der größten Wohnungsvermieter der Republik, hat man kein Problem damit, im Zusammenhang mit dem Thema genannt zu werden, obwohl auch die GAG dieses Arbeitszeitmodell aktuell nicht aktiv verfolgt. Weniger aus Vorbehalten gegen die Idee an sich als vielmehr aus praktischen Zwängen, wie es heißt: Diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der GAG in Teilzeit arbeiten bzw. arbeiten wollen, machen bzw. wollen das in der Regel vormittags, sodass es auf die Teilzeitarbeit im herkömmlichen Sinne hinauslaufe.

Ein zweites Argument, das die GAG ins Feld führt: Beim Jobsharing ist eine Stabübergabe erforderlich, um Reibungsverluste zu vermeiden - was sicherlich nicht unkompliziert sei. Dennoch, so betont man, stehe man dem Modell nicht grundsätzlich abgeneigt gegenüber, wenn Mitarbeiter hier selbst die Initiative ergreifen.

Neue Wege geht die CA Immo, wenngleich geteilte Arbeit hier nicht reduzierte Arbeitszeit bedeutet. "In der Abteilung für Buchhaltung und Steuern haben wir zum 1. Januar 2017 eine Doppelspitze installiert", berichtet Personalchefin Nora Steiner. Als klar war, dass die vorherige Head of Accounting & Taxes, in deren Händen die Gesamtleitung der Abteilung lag, das Unternehmen verlassen würde, kam aus der Abteilung selbst der Vorschlag, aus den eigenen Reihen ein Tandem aus zwei gleichberechtigten Partnern zu bilden.

Steiner verspricht sich davon "erhöhte Flexibilität, maximiertes Know-how und eine gute Akzeptanz seitens der Mitarbeiter", da der Vorschlag für dieses Modell ja von ebendiesen kam. Sie verhehlt jedoch nicht, dass es eine Umstellung fürs ganze Unternehmen bedeutet und daher einer guten Vorbereitung bedurfte. "Fragen wie: ‚Wen spricht man bei diesem oder jenem Thema an?‘, müssen vorab geklärt sein." Auch unerlässlich: Die Vorgesetzten bis hinauf zum Finanzvorstand sicherten ihre volle Unterstützung bei inhaltlichen Fragen zu.

Harald Thomeczek

WI-Projektsteuerung: Röhrborn ist der Dritte im Bunde

Benjamin Röhrborn.

Benjamin Röhrborn.

Bild: WI-ImmoGroup

Köpfe 24.11.2016
Benjamin Röhrborn (44), ehemaliger Niederlassungsleiter Berlin-Brandenburg des Wohnungsentwicklers formart, ist seit dem 1. November 2016 Geschäftsführer von WI-Projektsteuerung. Die ... 

Benjamin Röhrborn (44), ehemaliger Niederlassungsleiter Berlin-Brandenburg des Wohnungsentwicklers formart, ist seit dem 1. November 2016 Geschäftsführer von WI-Projektsteuerung. Die Geschäftsführung seines neuen Arbeitgebers ist mit Röhrborns Berufung auf drei Personen gewachsen: Die beiden bisherigen Geschäftsführer Frank Winkel (41), der Unternehmensgründer, und Helge Knedlik (52) bleiben auf der Kommandobrücke und bekommen in Gestalt von Röhrborn als Drittem im Bunde Unterstützung.

WI-Projektsteuerung ist eine Tochtergesellschaft der Hildesheimer WI-ImmoGroup, die Senioren- und Pflegeimmobilien entwickelt und zur Kapitalanlage im Teileigentum vertreibt. Die Tochter bündelt die bundesweite Development- und Projektsteuerungsaktivität der Gruppe. Aktuell haben die Niedersachsen 22 Projektentwicklungen in der Planung oder im Bau.

Röhrborn ist ein altgedienter Hochtief-Recke: Für Hochtief baute er 2006 das Geschäftsfeld der Seniorenimmobilienentwicklung auf. Später, 2011, entwickelte er für Hochtief das Produktsegment Mikroapartments. Zuletzt, seit Oktober 2013, leitete er die Berliner Niederlassung der zwischenzeitlich an den Immobilien-Investmentmanager Activum verkauften formart. Auch die WI-ImmoGroup gehört seit kurzem einem Activum-Fonds.

Harald Thomeczek

DFH: Kaske nimmt das Ruder wieder selbst in die Hand

Gestatten, der neue DFH-Vorstand: Hermann Wüst, Eigentümer Siegfried Kaske und Bernhard Scholtes (v.l.n.r.).

Gestatten, der neue DFH-Vorstand: Hermann Wüst, Eigentümer Siegfried Kaske und Bernhard Scholtes (v.l.n.r.).

Bild: DFH

Köpfe 10.11.2016
Die DFH Deutsche Fertighaus Holding hat ihren Vorstand umgekrempelt: Der bisherige Vorstandsvorsitzende Thomas Sapper geht. Er wird ersetzt durch den DFH-Eigentümer und bisherigen ... 

Die DFH Deutsche Fertighaus Holding hat ihren Vorstand umgekrempelt: Der bisherige Vorstandsvorsitzende Thomas Sapper geht. Er wird ersetzt durch den DFH-Eigentümer und bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Kaske.

Sappers Abgang überrascht, denn sein Vertrag wurde erst im März 2015 um fünf Jahre verlängert. Und erst Ende September 2016, also nur rund sechs Wochen vor seinem Ausscheiden, hat er sich zum Präsidenten des Europäischen Fertighausverbands wählen lassen. Die Personalrochade im Vorstand wirkt daher nicht wie von langer Hand geplant, sondern mutet eher überstürzt an. In Unternehmenskreisen heißt es entsprechend, Sapper sei kurzfristig mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. DFH teilt dazu auf Anfrage lediglich mit, man beteilige sich nicht an "Marktspekulationen".

Der DFH-Vorstand setzt sich künftig jedenfalls nicht mehr aus zwei, sondern aus drei Personen zusammen: Kaske stehen Bernhard Scholtes und Hermann Wüst zur Seite. Wüst, Jahrgang 1956, ebenfalls ein ehemaliges DFH-Vorstandsmitglied (2001 bis 2009), zieht wie Kaske vom Aufsichtsrat in den Vorstand um und ist dort nun für Technik, Auftragsabwicklung und EDV/IT zuständig. Kaske kümmert sich im Vorstand um Vertrieb, Unternehmens- und Führungskräfteentwicklung sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Scholtes behält sein Vorstandsmandat und bleibt für Finanzen und Rechnungswesen, Controlling, Personal, Recht und allgemeine Verwaltung verantwortlich.

Umsatz soll 2016 auf etwa 450 Mio. Euro klettern

DFH wird nach aktuellen Angaben 2016 rund 2.900 Fertighäuser realisieren, rund 800 mehr als 2015. Der Umsatz soll in diesem Jahr von 340 Mio. auf etwa 450 Mio. Euro zulegen. In dem im März 2016 veröffentlichten Konzernabschluss für 2015 ging DFH noch von einem Umsatz von "nahezu 500 Mio. Euro" aus.

Ein ökonomischer Hintergrund für Sappers Ausscheiden gilt als eher unwahrscheinlich. Wirtschaftlich stehe die DFH "extrem gut da", betont denn auch Sappers alter Arbeitgeber. Und weiter: "Zu der auch von Herrn Sapper eingeleiteten Wachstumsstrategie und den umgesetzten Investitionen in den Ausbau unserer Produktion und des Musterhausnetzes gab es nie einen Dissens. Aus diesen getätigten Investitionen resultiert das enorme Wachstum der DFH – auch in Zukunft wird dies so sein."

Welche Gründe sonst Sappers überraschendes Aus als DFH-Chef motiviert haben, darüber hüllt sich die DFH in ein beredtes Schweigen: "Führungsstruktur und -philosophie mussten der Größenordnung, in der sich die DFH-Gruppe nach jahrelangem Wachstum mittlerweile befindet, und derjenigen, in die sie noch wachsen will, angeglichen werden."

Sapper, Jahrgang 1966, war seit 2011 CEO von DFH. Er verantwortete Marketing und Vertrieb, Technik, IT und Organisation, Auftrags­abwicklung sowie die Öffentlichkeitsarbeit und gehörte dem Vorstand seit der Gründung der DFH im Jahr 2001 an.

Neuer Vertriebsgeschäftsführer für massa haus

Die mit Sappers Abgang bei der DFH-Marke massa haus gerissene Lücke füllt Oliver Dümcke. Dümcke, zuletzt Generalbevollmächtigter im DFH-Vertrieb, folgt Sapper als Geschäftsführer dieser Vertriebslinie.

Kaske, Jahrgang 1950, ist seit 2005 Aufsichtsratschef. Er führte das Fertighausunternehmen als Vorstandschef bereits von 2001 bis 2004. Kaske ist Vorstandsvorsitzender der Divaco-Unternehmensgruppe, die Anteilseigner von DFH ist.

Harald Thomeczek