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Bei diesen Berufen wird es jetzt schon eng

Im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik ist der Fachkräftemangel
deutlich messbar. "Nach der Halbierung der Ausbildungsplätze von 70.000 auf 35.000 in den letzten 15 Jahren haben wir 2012 noch einmal einen Rückgang auf jetzt 33.600 verkraften müssen

Im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik ist der Fachkräftemangel deutlich messbar. "Nach der Halbierung der Ausbildungsplätze von 70.000 auf 35.000 in den letzten 15 Jahren haben wir 2012 noch einmal einen Rückgang auf jetzt 33.600 verkraften müssen

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Karriere 30.05.2013
Der Fachkräftemangel in Deutschland wurde vermessen. Stark betroffen ist das Berufsfeld Bau und Gebäudetechnik, das Rang vier belegte in der Engpassanalyse 2013 des Instituts der deutschen ... 

Der Fachkräftemangel in Deutschland wurde vermessen. Stark betroffen ist das Berufsfeld Bau und Gebäudetechnik, das Rang vier belegte in der Engpassanalyse 2013 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Knapp 31% der Berufsgattungen in diesem Bereich attestierten die Forscher Fachkräftemangel. Akademiker gibt es nicht genug, doch es fehlen vor allem Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Im Berufsfeld Bau und Gebäudetechnik haben die Forscher den Fachkräftemangel in 62 verschiedenen Berufsgattungen untersucht - und zählen davon 19 zu so genannten Engpassberufsgattungen (31%). Eine Gattung umfasst jeweils ähnliche Einzelberufe. Besonders stark betroffen sind Berufe aus der Gattung Gebäude- und Versorgungstechnik, der Kältetechnik sowie Sanitär, Heizung und Klimatechnik.

Besonders häufig fehlt es an Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung. Diese Qualifikation wird in neun der 19 Engpassberufsgattungen gesucht. So gibt es nicht genug Fachkräfte in der Kältetechnik und im Bereich Sanitär, Heizung, Klimatechnik. Die Schwierigkeiten in der Rekrutierung sind in diesem Segment so groß, dass die Handwerkskammer Rhein-Main 50 Azubi-Anwärter aus Spanien für kleine und mittelständische Unternehmen in der Region anwarb ("Gaudís Nachfahren kommen", IZ 17/13).

Engpässe bei 60% der Akademikerberufe

Doch relativ gesehen ist der Anteil der Engpassberufe in dem Segment der Akademiker am höchsten. Bei sechs von zehn Berufsgattungen auf dieser Qualifikationsstufe (u.a. vierjährige Hochschulausbildung oder entsprechende Berufserfahrung) stellten die Forscher einen Fachkräfteengpass fest. Davon sind u.a. die Berufsgattungen Hochbau, Bauplanung und -überwachung, Vermessungstechnik sowie Ver- und Entsorgung betroffen. In diese Berufsgattungen fallen z.B. Berufe wie Ingenieure der Versorgungstechnik und Wärmewirtschaftsingenieure.

Auch an Beschäftigten mit Fortbildungsabschluss, also Meister und Techniker, herrscht in bestimmten Berufsgattungen Mangel. Dazu zählen u.a. die Gebäudetechnik und wieder der Bereich Sanitär, Heizung, Klimatechnik.

Die angewandte Methode der Forscher ist einfach: Sie haben die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitslosenzahlen durch die Zahl der gemeldeten offenen Stellen dividiert. Da viele Positionen jedoch nicht ausgeschrieben werden, wurde die Zahl der offenen Stellen entsprechend verschiedener Untersuchungen nach oben korrigiert. Ein Engpass liegt vor, wenn die Relation aus Arbeitslosen und offenen Stellen zwei oder weniger beträgt. In der Auswertung wurden all diejenigen Berufsgattungen berücksichtigt, für die bundesweit mehr als 100 Arbeitslose gezählt wurden. Das traf im Untersuchungszeitraum Dezember 2012 auf die Hälfte der rund 1.286 Berufsgattungen, die ca. 24.000 Einzelberufe umfassen, in der Klassifikation der Berufe 2010 zu. Diese Klassifikation wurde modernisiert, sodass die aktuelle Engpassanalyse nicht mit vorhergehenden vergleichbar ist.

Meist fehlen Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung

Über alle untersuchten Berufsfelder gesehen mangelt es besonders häufig an Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung. 58 der 111 Engpassberufe fallen in diese Qualifikationsstufe. Das entspreche rund 20% aller Berufsgattungen mit diesem Anforderungsniveau. Bei der Rekrutierung dieser Qualifikationsstufe klagen 66% der Kleinbetriebe mit bis zu 49 Mitarbeitern über massive Schwierigkeiten. Es mangelt auch an Kandidaten mit Fortbildungsabschluss wie Meister und Techniker und an Akademikern (29 bzw. 25 Engpassberufe). Besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind die drei Berufsfelder Energie/Elektro, Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Metall. Keinen Fachkräftemangel kennen der Analyse zufolge z.B. die Landwirtschaft und der Gartenbau.

Sonja Smalian

Joboffensive 2013: Ihre Stimme zählt!

Karriere 21.02.2013
Am 18. Februar 2013 fiel der Startschuss für die diesjährige Joboffensive. An der jährlichen Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung können Immobilienunternehmen und Studenten ... 

Am 18. Februar 2013 fiel der Startschuss für die diesjährige Joboffensive. An der jährlichen Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung können Immobilienunternehmen und Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer teilnehmen. Welche Einstiegsgehälter in der Immobilienbranche gezahlt werden, in welchen Segmenten Nachwuchskräfte gesucht werden und welche Anforderungen Arbeitgeber erfüllen müssen, untersucht die Umfrage. Schirmherrin der Initiative ist Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.

Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 19. April 2013 möglich. Teilnehmen können Immobilienunternehmen und Studenten der Immobilienwirtschaft sowie verwandter Studiengänge (u.a. Facility-Management, Bauingenieurwesen) sowie angehende Immobilienfachwirte und -ökonomen. Für die Unternehmen wurde die Teilnahme in diesem Jahr vereinfacht. Sie brauchen sich nur mit einer E-Mail-Adresse anzumelden.

Unter allen studentischen Teilnehmern werden Preise im Gesamtwert von rund 60.000 Euro verlost, u.a. 320 IZ-Jahresabonnements, 20 IZ-Premium-Abonnements mit Archivzugang, 25 Eintrittskarten zur Expo Real 2013 sowie fünf Reisen inklusive Hotelübernachtung und Eintritt zum IZ-Karriereforum 2013 am 15. Juni in Frankfurt am Main. Die ersten 660 studentischen Teilnehmer sowie alle teilnehmenden Unternehmensvertreter erhalten zudem den IZ-Karriereführer 2013/14 mit der vollständigen Auswertung kostenlos. Geben Sie uns Ihre Stimme!

Unterstützer der Joboffensive 2013 sind die Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, Bilfinger Facility Services, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE Projektmanagement, Irebs Immobilienakademie, IVG Immobilien, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM.

www.iz-jobs.de/joboffensive

Sonja Smalian

Die Vermessung des Mindestlohns

Mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe erachten den Mindestlohn als wichtig.

Mehr als drei Viertel der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe erachten den Mindestlohn als wichtig.

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Karriere 06.12.2012
Vor 15 Jahren wurde im Bauhauptgewerbe der Mindestlohn eingeführt. Die befürchteten Beschäftigungsverluste sind durch dieses neue Werkzeug jedoch nicht eingetreten, wie zwei aktuelle ... 

Vor 15 Jahren wurde im Bauhauptgewerbe der Mindestlohn eingeführt. Die befürchteten Beschäftigungsverluste sind durch dieses neue Werkzeug jedoch nicht eingetreten, wie zwei aktuelle Studien nachweisen. Dennoch zeigten sich große Veränderungen für die Belegschaft in dieser Phase.

Als am 1. Januar 1997 im Bauhauptgewerbe ein tariflicher Mindestlohn eingeführt wurde, war die Branche Vorreiter. Auf Basis des Arbeitnehmerentsendegesetzes war der erste Mindestlohn in Deutschland eingeführt worden, und das zu einer Zeit, als die Branche ächzte. Nach der Wiedervereinigung hatte es zunächst einen Bauboom in den neuen Bundesländern gegeben. Doch seit 1995 befand sich das Gewerbe im Abwärtstaumel und die Zahl der Beschäftigten halbierte sich bis 2005 von etwa 1,41 Mio. Beschäftigten auf ca. 717.000 Beschäftigte, wie Zahlen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie zeigen. Seitdem sind die Zahlen ungefähr konstant geblieben. 2011 zählte das Bauhauptgewerbe rund 734.000 Beschäftigte.

Welche Auswirkungen hatte nun der Mindestlohn auf die Entwicklung am Bau? Diese Frage untersuchte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und kam zu interessanten Ergebnissen.

Erstens lässt sich statistisch kein Einfluss des Mindestlohns auf die Beschäftigungsentwicklung nachweisen, d.h. der Beschäftigungsabbau war konjunkturbedingt. Zu dieser Einschätzung kommt auch eine Untersuchung des DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, das verschiedene Studien zu dem Thema ausgewertet hat.

Für Ostdeutschland weist die IAB-Untersuchung jedoch größere Auswirkungen auf die Entlohnung durch den Mindestlohn nach als in Westdeutschland. So orientieren sich die Löhne im Osten immer häufiger am Mindestlohn. Das hat zur Folge, dass die Lohnunterschiede zwischen den Beschäftigten zurückgegangen sind und Facharbeiter erhalten nur geringfügig mehr als einfache Arbeiter. Offenbar konnten besonders ostdeutsche Geringverdiener vom Mindestlohn profitieren, heißt es. Dennoch halten 80% der ostdeutschen Beschäftigten im Baugewerbe die Lohnuntergrenzen für zu niedrig, wie eine Umfrage ergab. Nur 17% der ostdeutschen Beschäftigten empfinden ihren Lohn als gerecht, während das in Westdeutschland jeder zweite tut. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass das Thema Mindestlohn wichtig sei (West: 77%; Ost: 83%). Dennoch kann kaum ein Baubeschäftigter die Höhe der aktuellen Mindestlöhne benennen.

Sonja Smalian