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Moderatorin Sabine Christiansen ergänzt Magna-Aufsichtsrat

Köpfe 14.01.2021
Journalistin Sabine Christiansen gehört nun zum Aufsichtsrat des Projektentwicklers und Asset-Managers Magna Real Estate. Sie übernimmt dort den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden. ... 

Journalistin Sabine Christiansen gehört nun zum Aufsichtsrat des Projektentwicklers und Asset-Managers Magna Real Estate. Sie übernimmt dort den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden.

Christiansen ist seit etwa 18 Jahren geschäftsführende Gesellschafterin von TV 21, seit 2014 Aufsichtsrätin bei Hermes Europe und seit 2016 bei Freenet. Darüber hinaus gehört sie dem Präsidium des CDU-Wirtschaftsrats an und sitzt im Beirat der Consulting Group Christ & Company.

Zukunftstrends im Blick

Die Brücke zur Immobilienwirtschaft will die frühere Moderatorin der Tagesthemen schlagen, um Zukunftstrends des alltäglichen Lebens auf die Agenda zu setzen. Dabei beschäftigen sie Fragen, wie sich das künftige Leben gestalte, wie die Zukunft der Städte aussehe und wie die Gesellschaft sie sozial, kommunikativ, nach- und werthaltig gestalten könne, erklärt sie.

Christiansen trifft im Aufsichtsrat auf den Vorsitzenden Eberhard Hoffmann sowie Hans-Albert Kusserow und Dr. Ingo Rellermeier.

Anke Pipke

Dr. Peters entsendet Björn Jüngerkes zu Zinsbaustein

Köpfe 12.01.2021
Björn Jüngerkes wechselt vom Sachwerteanbieter Dr. Peters Group in die Geschäftsführung der Crowdinvesting-Plattform zinsbaustein.de. Seinem alten Arbeitgeber bleibt Jüngerkes damit ... 

Björn Jüngerkes wechselt vom Sachwerteanbieter Dr. Peters Group in die Geschäftsführung der Crowdinvesting-Plattform zinsbaustein.de. Seinem alten Arbeitgeber bleibt Jüngerkes damit verbunden: Die Dr. Peters Group hält seit Herbst 2019 eine Beteiligung an zinsbaustein.de.

Jüngerkes ist jetzt dritter Geschäftsführer von zinsbaustein.de neben dem bestehenden Management-Team aus Volker Wohlfarth und Rainer Pillmayer. Neben den Bereichen Legal und Finance soll er sich um "die Erweiterung des Geschäftsmodells u.a. durch die Anbindung neuer Produktstrukturen" kümmern, schreibt Zinsbaustein. Dies umfasse auch den Ausbau der Kooperation mit der Dr. Peters Group, wo Jüngerkes drei Jahre lang als Geschäftsführer wirkte und den Erwerb der Beteiligung an zinsbaustein.de einfädelte.

Ein erstes Resultat dieser "Kooperation" ist der Vertrieb eines Publikumsfonds auf zinsbaustein.de. Dieser Alternative Investmentfonds (AIF) ist der ImmoChance Deutschland 10 Renovation Plus (ICD 10 R+) des Mannheimer Emittenten Primus Valor. Bislang bot Zinsbaustein auf seiner Plattform vor allem klassische Crowdinvestments an, die typischerweise als Nachrangdarlehen oder Teilkreditforderungen daherkommen.

Harald Thomeczek

Dominik Brunner ist Mitgründer der Real Estate Academy

Köpfe 06.01.2021

Marcel Kuhs wird CTO bei Blockchain-Proptech RTX 21

Marcel Kuhs.

Marcel Kuhs.

Quelle: RTX 21

Köpfe 14.12.2020
Der Serienunternehmer Kuhs hatte unter anderem Blockchainprojekte für die Medien- und Ölindustrie umgesetzt. Nun kümmert er sich um die Tokenisierung von Immobilien. ... 

Der Serienunternehmer Kuhs hatte unter anderem Blockchainprojekte für die Medien- und Ölindustrie umgesetzt. Nun kümmert er sich um die Tokenisierung von Immobilien.

Marcel Kuhs (Jahrgang 1987) ist seit 1. Dezember 2020 Chief Technology Officer (CTO) des Frankfurter Proptechs RTX 21, einem Start-up, das Immobilienanlagen in blockchainbasierte, elektronisch handelbare Anteile (Tokens) ermöglicht. Kuhs ist Tontechniker und Software-Entwickler. Er nutzte ab 2011 die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel für Medienproduktionen und baute die Medienplattform Dooh auf, die er 2016 verkaufte.

Seine folgenden Projekte waren unter anderem per Blockchain abgesicherte Lieferketten für die Chemieindustrie, später blockchainbasierte Betriebskapitalfinanzierungen für die Ölindustrie. Außerdem analysierte er als Partner von McAfee, einem US-Unternehmen für Sicherheitssoftware, den europäischen Markt für Blockchain-Start-ups.

Im Juli hat RTX 21 seine erste Immobilie tokenisiert

RTX 21 sieht sich selbst an der Schnittsstelle zwischen immobilienwirtschaftlichen (Proptech), finanzwirtschaftlichen (Fintech) und rechtlichen (Legaltech) Technologie-Start-ups. Im Juli 2020 brachte das Unternehmen sein erstes Blockchainprodukt für institutionelle Kunden auf den Markt, es handelte sich um eine gemischt genutzte Immobilie im Wert von 20 Mio. Euro in Offenbach. Künftig will RTX 21 die Blockchaintechnologie auch für Projektentwicklungen, Finanzierung, Versicherung, Asset Management und digitale Ausschreibung nutzen.

Ulrich Schüppler

Karsten Nölling

Karsten Nölling, Kiwi-CEO und zweifacher Vater. Für Hobbys bleibt da wenig Zeit.

Karsten Nölling, Kiwi-CEO und zweifacher Vater. Für Hobbys bleibt da wenig Zeit.

Quelle: Kiwi.ki GmbH

Karriere 10.12.2020
Als Vorsitzender der Geschäftsführung von Kiwi.ki sorgt Karsten Nölling (42) dafür, dass sich Türen digital öffnen. Die Tür zur Immobilienbranche ging für den gebürtigen Marburger eher ... 

Als Vorsitzender der Geschäftsführung von Kiwi.ki sorgt Karsten Nölling (42) dafür, dass sich Türen digital öffnen. Die Tür zur Immobilienbranche ging für den gebürtigen Marburger eher zufällig auf. Den Wirtschaftsingenieur zog es zunächst zu Mercedes-Benz. Es folgten Stationen als Unternehmensberater in Australien und bei McKinsey in Deutschland. Seit 2011 tummelt er sich in der Berliner Start-up-Szene und gründete eine Firma mit einer Concierge-App für Hotelgäste. 2014 betrat er die Büros von Kiwi.ki, zuerst als Vertriebsleiter. Seit 2016 ist er CEO.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Seit 2011 wohne ich in Prenzlauer Berg. Meine Frau und ich haben uns viele Jahre mit der Frage mieten oder kaufen befasst, uns aber bei den stetig steigenden Preisen nicht zum Kauf durchringen können. Mit zunehmender Verwurzelung in Berlin und speziell unserem Viertel haben wir uns 2019 dann aber doch dazu entschieden und wohnen seitdem im Eigentum - und konnten auf unserer ersten WEG-Versammlung auch erfolgreich eine Stimmenmehrheit für die Installation von Kiwi erhalten.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?

Ich habe verschiedene Lieblingsplätze in unserer Wohnung. Neben der Terrasse, auf der wir uns diesen Sommer und gerade auch während der Corona-Zeit oft aufgehalten haben, verbringe ich viel Zeit in unserer Wohnküche, die meiner Frau und mir gleichzeitig als Homeoffice-Arbeitsplatz dient.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt?

Beim Einzug habe ich nicht wirklich Hand angelegt, ich bin allerdings stolzer Monteur von zwei Waschbecken.

Was muss das perfekte Haus oder die perfekte Wohnung unbedingt haben?

Das perfekte Haus ist im Moment eine perfekte Wohnung mit ausreichend Platz. Dann einen gemütlichen Mittelpunkt für die ganze Familie mit ausreichend Licht und im besten Fall einem tollen Blick und eine Terrasse oder großen Balkon. Das perfekte Haus sollte außerdem zentral in Berlin stehen in einem schönen Viertel mit netten Nachbarn und trotz zentraler Lage mit ausreichender Ruhe.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Ich habe noch keine klare Vorstellung, wie ich im Alter wohnen möchte. Meine Frau und ich spielen immer mal wieder mit verschiedenen Gedanken, wenn wir über die Frage nachdenken. Wir können uns ein altes Haus mit großem Garten im Grünen vorstellen. Mitten in Berlin auch noch mit 75 zu wohnen, erscheint uns eher unwahrscheinlich.

Wann, wo und womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Das erste Mal eigenes Geld verdient habe ich mit 18, als ich nach einem Austauschjahr aus den USA zurück war. In Amerika hatten alle meine amerikanischen Freunde Nebenjobs, um ihr eigenes Geld zu verdienen. Ich fand die damit verbundene Freiheit und Selbstständigkeit toll. Ich war noch Schüler und habe in den Sommerferien in der Joghurtfabrik gearbeitet. Ich stand am Ende einer Abfüllanlage und musste kleine Paletten mit Joghurtbechern acht Stunden am Stück auf eine größere Palette stapeln. Dabei haben mir die Aludeckel die Unterarme zerkratzt und ich habe entschieden, dass ein Studium nach der Schule eine gute Idee ist.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Den Weg in die Immobilienbranche habe ich eher zufällig gefunden. Ich fand und finde das Produkt KIWI sehr spannend. Digitaler Türzugang ist in allen Dimensionen ein extrem vielfältiges und komplexes Produkt, das den Alltag von uns allen gerade erst anfängt zu verändern. Während der letzten sechs Jahre in der Immobilienbranche und speziell der Wohnungswirtschaft ist es sehr spannend, das Aufwachen einer noch immer relativ un-digitalen Branche zu begleiten und auch im Rahmen meiner Möglichkeiten mitzugestalten.

Was braucht man Ihrer Einschätzung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Erfolg in meiner Rolle und in dieser Branche braucht zum einen Durchhaltevermögen, Energie, Frustrationstoleranz, Überzeugungskraft. Auf der anderen Seite ein tiefes Verständnis der Prozesse und Sichtweisen der Branche, da nur dann eine digitale Dienstleistung wie Türenöffnen funktioniert und man ein klares Zielbild entwickeln kann.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Größere Erfolge versuchen wir immer wieder im Team zu feiern und den Teams damit Wertschätzung zu zeigen. Das können Erfolge im Sales-Team sein oder ein neues Produktfeature im Engineering-Team oder auch Erfolge mit dem ganzen Team zusammen. Auch einzelne Teammitglieder bekommen für besondere Erfolge kleine Geschenke.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Misserfolge gibt es viele, kleine wie große. Spaß machen sie nie. Am Ende muss man akzeptieren, dass sie Teil der Reise sind und sich nicht zu sehr runterziehen lassen. Und wenn man ehrlich und offen mit anderen Geschäftsführer*innen spricht, geht es allen ähnlich, man muss also seinen persönlichen Umgang damit finden – gleiches gilt auch für beruflichen Stress und Druck. Resilienz ist dabei ein sehr wichtiges Stichwort.

Was stört Sie in der Immobilienbranche (am meisten)? Und was finden Sie besonders gut?

Die Immobilienbranche ist eine extrem relevante und spannende Branche. Keine Branche vereint mehr Wert als Assetklasse auf sich, keine Branche hat einen größeren Einfluss auf das Leben jedes einzelnen. Während z.B. Autos perspektivisch immer mehr aus den Städten verschwinden werden, sind und bleiben Immobilien der definierende Kern von Städten und Dörfern, funktional, architektonisch, emissionstechnisch. Nirgendwo verbringen wir mehr Zeit unseres Lebens als in Immobilien. Wir werden in Immobilien geboren, leben hier mit unseren Partnern, Kindern, Eltern und letztlich sterben wir in Immobilien. Dieser uns alle so stark prägende Aspekt wird von der Branche zu wenig beachtet und auch zu wenig positiv besetzt. Insgesamt verpasst es die Branche, ausreichend ihre gesellschaftliche Relevanz zu verstehen und positiv zu nutzen. Das liegt zu einem großen Teil an der Fragmentierung, hier hat es z.B. die Automobilindustrie mit nur einer Handvoll entscheidender Unternehmen natürlich sehr viel leichter. Gleichzeitig machen die Immobilien-Verbände hier schon heute gute Arbeit und auch zwei großen Wohnungsunternehmen im Dax können nur helfen. Insgesamt bewusster im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu agieren und aktiver zu kommunizieren, ist ein sehr großes Spielfeld für die Branche für die Zukunft. Ich halte die Immobilienbranche nicht zuletzt aus den oben genannten Punkten für sehr spannend. Es gibt nicht die eine Eigenschaft, die mich am meisten stört oder die eine Eigenschaft, die ich besonders gut finde. Dafür sind die Branche und ihre Akteur*innen viel zu vielfältig. Ein Aspekt, den ich herausheben kann ist, dass die Branche immer noch am Anfang der Digitalisierung steht – mit allen Veränderungen für jeden einzelnen von uns. Diese Veränderungen im Rahmen meiner Möglichkeiten mitzugestalten, halte ich für extrem spannend.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Der Ruf der Branche ist deutlich schlechter, als ich sie wahrnehme. Natürlich gibt es die offensichtlichen schwarzen Schafe, ich selber habe als Mieter sehr negative Erfahrungen machen müssen. Insbesondere die Sichtweise einiger Akteure, dass Immobilien einfach nur eine Investmentklasse wie Gold oder Anleihen sind, ist hier nicht hilfreich – insbesondere für Wohnimmobilien. Kein Mensch lebt, liebt oder stirbt in einem Goldbarren oder einer Staatsanleihe. Immobilien sind natürlich auch eine Assetklasse, aber eben nicht nur. Meiner Wahrnehmung nach ist sich die Mehrheit der Immobilienunternehmen dieser Verantwortung bewusst.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil ...

... sie extrem relevant, spannend und vielfältig ist und am Anfang eines umfassenden und sehr spannenden Veränderungsprozesses steht, der durch die veränderten Bedürfnisse und Ansprüche der Menschen an Immobilien und die technische Entwicklung getrieben wird. Diesen Prozess können und müssen gerade junge Menschen mitgestalten.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Wenn ich nicht in der Immobilienbranche wäre, wäre ich heute irgendwo in der Mobilitätsbranche.

Welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Den ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Stattdessen würde ich einen schönen Bahnhof bauen - mit Wohlfühl-Coworking statt kühlen Bahn-Lounges.

Wo oder wie können Sie besonders gut entspannen oder abschalten?

Besonders gut kann ich an der Ostsee auf dem Darß ausspannen.

In welcher Bar/Restaurant/Diskothek kann man Sie häufiger antreffen?

Seit ich Kinder habe, trifft man mich kaum noch in Bars – und seit Corona leider gar nicht mehr. Das Schönbrunn mit Biergarten im Friedrichshain ist im Moment am nächsten dran.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen? Warum?

Es gibt viele Menschen, mit denen ich gerne mal für einen Tag tauschen würde. Egal ob Kranfahrer oder Gesundheitsminister. Ich finde sehr viele Jobs spannend – zumindest für einen Tag.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Ja, Palmen. Aber vielleicht haben wir die ja auch - leider - bald.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben - welchen Traum erfüllen Sie sich?

Für 100.000 Euro mache ich nach Corona eine Reise nach Nord- und Südamerika mit meiner Familie - mit Übernachtung in tollen Hotels. Mit dem Restgeld lasse ich den CO2-Footprint unserer Reise neutralisieren.

IZ

Sarah Schlesinger führt künftig Blackprint Booster alleine

Sarah Maria Schlesinger.

Sarah Maria Schlesinger.

Quelle: Blackprint Booster GmbH

Köpfe 26.11.2020
Die Co-Geschäftsführerin von Blackprint Booster wird CEO und steigt in den Gesellschafterkreis ein. Der bisherige CEO Alexander Ubach-Utermöhl wechselt zum Energiedienstleister Techem, bleibt ... 

Die Co-Geschäftsführerin von Blackprint Booster wird CEO und steigt in den Gesellschafterkreis ein. Der bisherige CEO Alexander Ubach-Utermöhl wechselt zum Energiedienstleister Techem, bleibt der Frankfurter Proptech-Plattform aber als Mitglied des Beirats erhalten.

Sarah Maria Schlesinger (39) hatte sich als geschäftsführende Gründerin von Makasa, einem Proptech für Innenausbau, bereits mit der Start-up-Welt auseinandergesetzt, bevor sie 2019 in die Geschäftsführung von Blackprint Booster einstieg. Erfahrungen im Immobiliensektor sammelte sie zuvor als Head of Operative Marketing & Service Companies beim Shoppingcentermanager und -entwickler Mfi (heute Unibail Rodamco-Westfield). Dort hatte sie unter anderem neue digitale Geschäftsfelder ins Leben gerufen. Als künftige CEO will sie die Position von Blackprint Booster als Proptech-Netzwerkplattform weiter ausbauen.

Ubach-Utermöhl wird Beiratsmitglied und wechselt zu Techem

Ihr bisheriger Kollege und CEO, Blackprint-Booster-Gründungsgesellschafter Alexander Ubach-Utermöhl (40), zieht sich zum 30. November aus dem operativen Geschäft zurück. Er bleibt dem Unternehmen als Mitglied des Beirats verbunden, der neu eingerichtet wird. Außerdem wird er demnächst eine strategische Führungsposition beim Energiedienstleister Techem antreten. Vor seiner Zeit bei Blackprint Booster übte Ubach-Utermöhl vier Jahre lang verschiedene Tätigkeiten im Bereich Debt Lending und Asset Management bei GE Capital Real Estate aus. Davor sammelte er fünf Jahre Erfahrung bei GUV Immobilienmanagement und -organisation in Leverkusen.

Blackprint Booster wurde 2016 gegründet und versteht sich als Accelerator, der die Bau- und Immobilienwelt innovativer, digitaler und nachhaltiger gestalten will. Das Unternehmen vernetzt dazu Proptechs mit etablierten Immobilienunternehmen und berät die Beteiligten dabei, Projekte zur digitalen Transformation erfolgreich umzusetzen.

Ulrich Schüppler

Kein Zwang zu Homeoffice!

Karriere 26.11.2020
Andreas Wende, Managing Partner des Maklerhauses NAI apollo, ist froh, dass Kanzlerin Merkel den Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein Recht auf mobiles Arbeiten gestoppt ... 

Andreas Wende, Managing Partner des Maklerhauses NAI apollo, ist froh, dass Kanzlerin Merkel den Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein Recht auf mobiles Arbeiten gestoppt hat. Dabei hat er gegen mobiles Arbeiten eigentlich gar nichts.

Immobilien Zeitung: Herr Wende, auf LinkedIn haben Sie der Kanzlerin öffentlich dafür gedankt, dass sie den Gesetzentwurf von Arbeitsminister Heil für ein Recht auf mobile Arbeit kassiert hat. Warum? 24 Tage Homeoffice im ganzen Jahr sind doch nicht die Welt.

Andreas Wende: Es geht nicht um die 24 Tage, es geht um die Garantie. Der Entwurf hat in vielen Punkten sicher seine Berechtigung, aber: Er greift in die unternehmerische Freiheit ein, in die Prozesshoheit, wie Unternehmen produzieren und arbeiten möchten. Der Unternehmer muss schon selbst entscheiden können, ob er Homeoffice oder etwas Vergleichbares einführt. Der Staat darf hier nicht eingreifen. Das wäre fahrlässig.

IZ: Urlaub und Sozialversicherung sind ebenso Eingriffe in die unternehmerische Freiheit.

Wende: Es gibt auch praktische Probleme, auf die der Entwurf überhaupt nicht eingeht. Viele Beschäftigte haben sich in den letzten Monaten einen notdürftigen Arbeitsplatz in der Küche oder im Schlafzimmer eingerichtet. Wenn wir als Unternehmen jedem Mitarbeiter einen zweiten Arbeitsplatz bezahlen müssten, würden ganz schöne Kosten auf uns zukommen. Zudem sind die technischen Voraussetzungen oft nicht vorhanden. Die LTE-Versorgung muss da sein, Glasfaser muss da sein - ist es aber häufig nicht. Viele unserer Mitarbeiter haben etwa kaum eine Chance, zuhause mit großen Film- und Fotodateien in der Cloud zu arbeiten.

IZ: Viele Arbeitnehmer freuen sich über Heils Initiative, weil er ihnen ein Mitspracherecht einräumt. Bisher können Firmen nach Gutsherrenart entscheiden, ob, wie oft und wem sie Heimarbeit erlauben.

Wende: Viele Unternehmen, auch unter unseren Kunden, bieten aktiv multilokales Arbeiten an. Dem kann sich kein Arbeitgeber im War for Talents entziehen. Ich kenne keinen, der seinen Mitarbeitern da Daumenschrauben anlegt. Multilokales Arbeiten ist längst in den Köpfen der Chefs angekommen. Das ist eine der größten Disruptionen im Bürobereich.

IZ: Wie oft arbeiten Sie selbst im Homeoffice?

Wende: Ich bin ein großer Freund von multilokalem Arbeiten. Ich arbeite 60%, 70% meiner Zeit multilokal, weil ich in Hamburg lebe, aber in Frankfurt arbeite. Und viele unserer Kunden sitzen in Berlin oder München.

IZ: Wie oft können Ihre rund 100 Mitarbeiter zuhause arbeiten?

Wende: Ein, zwei Tage pro Woche. Im Investment ist das eher möglich, in den Vermietungsteams weniger, weil die mehr kommunizieren und sich sehen müssen.

IZ: Und was machen Mitarbeiter, die keinen so lockeren Chef haben wie Sie?

Wende: Die können sich ja einen neuen Arbeitgeber suchen. Außerdem werden Mitarbeiter 70%, 80% ihrer Zeit immer im Büro verbringen müssen: Meetings, Innovationsworkshop - Kreativität benötigt Raum und Zufall.

IZ: Was sollen Mitarbeiter tun, die zumindest ab und an von zuhause arbeiten wollen und deren Tätigkeit das auch zulässt - und die sich keinen neuen Job suchen wollen?

Wende: Verpflichtende Regelungen braucht es jedenfalls nicht. Das sind alles gelebte Prozesse, das funktioniert auf Zuruf, wenn ein Mitarbeiter morgen mal zuhause arbeiten will. Wir dürfen das Selbstbewusstsein von Mitarbeitern nicht unterschätzen.

IZ: Ihre Researcher haben ausgerechnet, dass Homeoffice in Frankfurt im schlimmsten Fall bis zu 2 Mio. m² Bürofläche leeren könnte. Sie selbst haben schon zu Beginn der Corona-Krise einen Nachfragerückgang auf dem Büromarkt von 10%, 20% prophezeit.

Wende: Plötzlich haben alle festgestellt, dass multilokales Arbeiten funktioniert. In Unternehmen, die vorher 100% im Büro waren, arbeiten die Mitarbeiter jetzt vielleicht zu 30% mobil. Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass Unternehmen auch so viel Fläche sparen. Schreibtische werden vielleicht reduziert, aber dafür werden andere Bereiche ausgebaut: Flächen für Kollaboration, wo die Leute sich ums Lagerfeuer scharen können. Der Durchschnittsbedarf pro Mitarbeiter ist in der Vergangenheit in Deutschland von 28 m² auf 24 m² gesunken. Und der Pro-Kopf-Bedarf wird weiter sinken. Ein Revival der Einzelzelle werden wir sicher nicht erleben. Die Frage ist bei allen Kunden dieselbe: Wie viel Fläche brauche ich, wenn das mit Homeoffice funktioniert? Dabei geht es aber nicht in erster Linie um Quadratmeterreduzierung, sondern um eine Aufwertung der Fläche.

IZ: Unionspolitiker haben einen Gegenentwurf zu Heil vorgelegt. Ein Rechtsanspruch auf mobile Arbeit findet sich dort nicht.

Wende: Dieser Entwurf vermittelt deutlich mehr Praxisnähe. Statt auf Pflichten setzen die Unionspolitiker auf Möglichkeiten. Gut ist auch der Vorschlag, die Einrichtung von Büros mit flexiblen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum zu fördern. Doch nach wie vor fehlt eine zwingend notwendige Novellierung der Arbeitsstättenverordnung. Diese ist zu schwerfällig, um multilokales Arbeiten im Sinne der Mitarbeiter rechtssicher zu ermöglichen.

IZ: Herr Wende, herzlichen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek