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Mipim holt Start-ups auf die Bühne

Brandon Weber (ganz vorn), ehemaliger First Vice President von CBRE und nun CEO von Hightower, war einer von acht Start-up-Unternehmern, die sich auf der Mipim 2015 in Cannes vorstellten. Der Live-Pitch kam beim Publikum so gut an, dass die Messe nun ihr Engagement ausbaut und einen Start-up-Wettbewerb ausgelobt hat.

Brandon Weber (ganz vorn), ehemaliger First Vice President von CBRE und nun CEO von Hightower, war einer von acht Start-up-Unternehmern, die sich auf der Mipim 2015 in Cannes vorstellten. Der Live-Pitch kam beim Publikum so gut an, dass die Messe nun ihr Engagement ausbaut und einen Start-up-Wettbewerb ausgelobt hat.

Bild: Mipim

Karriere 10.09.2015
Innovationen sind in der Immobilienwirtschaft ein großes Thema. Die Immobilienmesse Mipim holt sie nun in Form von Start-up-Unternehmen auf die Bühne. In einem Wettbewerb treten die ... 

Innovationen sind in der Immobilienwirtschaft ein großes Thema. Die Immobilienmesse Mipim holt sie nun in Form von Start-up-Unternehmen auf die Bühne. In einem Wettbewerb treten die verschiedenen Unternehmen mit ihren Geschäftsideen während der Mipim UK in London, der Mipim Asia in Hongkong und schließlich der Mipim in Cannes gegeneinander an.

Rund ein halbes Jahr nach dem ersten Live-Pitch von acht Start-up-Unternehmen auf der Mipim 2015 lobt die Messe einen internationalen Wettbewerb für Start-ups aus. "Wir haben gesehen, dass es eine Nachfrage für Veranstaltungen wie den Live-Pitch gab", sagt Julien Sausset, Direktor der Mipim-Messen weltweit. Die digitale Revolution bringe große Umwälzungen, auch für die Immobilienwirtschaft. So kündigte die Blackstone Group Anfang 2015 an, rund 3,3 Mio. USD in das Start-up VTS zu investieren. VTS hat eine digitale Plattform entwickelt, mit der Portfolios mit allen Daten zum Geschäftsverlauf verwaltet werden können. Auch die Messe möchte dabei helfen, die etablierten Akteure mit noch unbekannten Innovatoren zusammenzubringen. Damit die Branchenriesen nicht irgendwann mit einem "Kater aufwachen", sagt Sausset.

Bei den Gründern rennt die Mipim mit ihrem Engagement offene Türen ein. Vier Tage nach Bekanntgabe des Wettbewerbs lagen ihm schon 15 Bewerbungen vor, sagt Sausset. Weitere 30 Start-up-Unternehmen, u.a. aus Frankreich, Großbritannien und auch Deutschland, stünden schon in Kontakt mit der Messegesellschaft. Eine Zusammenarbeit mit einzelnen Hochschulen oder Gründer-Förderprogrammen gebe es jedoch aktuell nicht. Und auch ImmobilienScout24 ist mit seinem Förderprogramm für Start-up-Unternehmen "You is now" noch nicht auf der Mipim präsent gewesen. Das Unternehmen setzte bisher auf Präsentationen bei eigenen Demo Days. Doch die Teams hätten die Möglichkeit, bei anderen Investor-Meetings oder Messen aufzutreten, sagt Sonja May, Senior PR Managerin bei ImmobilienScout.

Seit 2013 gibt die Mipim mit dem Innovation Forum jungen Unternehmen Raum zur Präsentation auf der Messe. 2015 fand der erste Live-Pitch im Palais des Festivals statt, wo auch die Mipim Awards vergeben werden. Die Veranstaltung mit dem Titel "Digital Economy Challenges Real Estate Sector: Disruptors at the Door" ist auf Youtube zu sehen. Vier Minuten hatten die ausgewählten Gründer Zeit, ihre Ideen dem Publikum und einer dreiköpfigen Jury vorzustellen. Danach konnten die Jury, aber auch die Zuschauer (via Twitter) Fragen stellen. Per LED-Leuchtstick stimmte das Publikum auch über die Vorschläge ab. Vorbild war ein internationales TV-Format, bei dem Gründer ihre Geschäftsidee vor einer Jury präsentieren. Hierzulande ist die von VOX ausgestrahlte Sendung unter dem Namen "Die Höhle der Löwen" bekannt. Ähnlich wie der Live-Pitch werden auch die drei Qualifizierungsrunden mit je sechs Teilnehmern verlaufen, von denen jeweils zwei für den finalen Wettkampf am 17. März 2016 in Cannes ausgewählt werden. Sausset sieht vor allem im Bereich der Vermittlung, also der schnelleren Zusammenführung von Käufern und Verkäufern, Anknüpfungspunkte für neue Akteure.

Die Zusammenarbeit mit jungen, innovativen Unternehmen ist für die Immobilienmesse noch relatives Neuland, nicht jedoch für die Computerindustrie. Auf der IT-Messe CeBIT in Hannover würden die etwa 300 Start-up-Unternehmen inzwischen eine der insgesamt 16 Ausstellungshallen füllen, sagt Hartwig von Saß, Leiter Kommunikation der CeBIT. Rund jeder zehnte Aussteller fällt damit in die Kategorie Start-up. Viele Unternehmen würden an ihre Innovationsschranken stoßen und wichtige Impulse durch Start-ups erhalten, um ihre eigene Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln. Während der IT-Messe veranstaltet u.a. der Automobilhersteller VW einen großen Pitch, um neue Geschäftsideen kennenzulernen. Wer mit jungen Unternehmen zusammenarbeiten möchte, müsse das klassische Messegeschäft mit hohen Quadratmeterpreisen überdenken. Die CeBIT beispielsweise biete dieser Zielgruppe eine Plug-&-Play-Lösung an, ein Gesamtpaket inklusive Messestand, sagt von Saß.

So weit ist die Immobilienmesse Expo Real noch nicht. Sie holt das Thema in diesem Jahr zum ersten Mal ins Konferenzprogramm: "Start-ups: Nimmt die Immobilienbranche die neuen Unternehmer wahr?" wird am Messe-Dienstag ab 15 Uhr in Halle A2, Stand 040 im Planning & Partnerships Forum diskutiert. Eine spezielle Ausstellungsfläche für die Zielgruppe hingegen sei derzeit nicht geplant, sagt Katrin Polenz, Projekt-PR-Referentin. Man beobachte die Aktion der Mipim.

Dabei bekunden junge Unternehmen durchaus ihr Interesse an der Münchner Immobilienmesse. Dort sind sie bislang nur als Besucher anzutreffen. Denn das klassische Messe-Konzept einer Mindestgröße des Messestands ist oft (noch) nicht passend. Patrick Burkert, Gründer von Go-Popup, einer Plattform für die Vermittlung von Ladenflächen, sprach über eine Ausstellungsmöglichkeit für Start-up-Unternehmen mit der Messegesellschaft. Auf die Frage, ob er sich auf der Expo Real gern präsentieren würde, lautet seine Antwort: "Ja, ja, ja, auf jeden Fall".

Sonja Smalian

Aydin Karaduman wechselt von Bilfinger zu DIC Asset

Aydin Karaduman.

Aydin Karaduman.

Bild: DIC Asset

Köpfe 04.09.2015
Aydin Karaduman ist zum Vorstandsvorsitzenden von DIC Asset berufen worden. Dort wird er zum Jahresanfang 2016 die Nachfolge von CEO Ulrich Höller antreten, der dann in den Aufsichtsrat des ... 

Aydin Karaduman ist zum Vorstandsvorsitzenden von DIC Asset berufen worden. Dort wird er zum Jahresanfang 2016 die Nachfolge von CEO Ulrich Höller antreten, der dann in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechselt. Zu Karadumans Nachfolger als Executive President der Division Real Estate bei Bilfinger wurde Joachim Ott, Head of Corporate Business Development & Key Account Management von Bilfinger, berufen.

DIC Asset bekommt einen neuen Chef: Zum Jahresanfang 2016 übernimmt Aydin Karaduman (45) den Vorstandsvorsitz des Frankfurter Unternehmens. Der Leiter der Division Real Estate bei Bilfinger und Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Real Estate tritt dann die Nachfolge von CEO Ulrich Höller an, der in den Aufsichtsrat von DIC Asset wechseln soll. Höller gehört seit 2001 als Vorstand der DIC-Gruppe an und übernahm ein Jahr später den Vorsitzstandsvorsitz der Gesellschaft. Höller wird sich künftig auf seine Rolle als Vorstandsvorsitzender der GEG German Estate Group konzentrieren.

Karaduman ist seit Januar 2014 Executive President der Division Real Estate bei Bilfinger. Im Januar 2013 wurde er in die Geschäftsführung der Teilkonzernholding Bilfinger Facility Services berufen, der damaligen Muttergesellschaft von EPM Assetis. Die Geschäfte von EPM Assetis und ihrer Vorgängergesellschaft ThyssenKrupp Dipro hatte Karaduman seit 2003 geführt und im Juli 2007 den Vorsitz der Geschäftsführung der EPM Assetis Gruppe übernommen. Von Mitte 2009 bis Anfang 2013 war er zudem Geschäftsführer von HSG Zander International gewesen.

Seine Nachfolge bei Bilfinger tritt Dr. Joachim Ott an. Ott, bislang Head of Corporate Business Development & Key Account Management von Bilfinger, übernimmt zum 1. Oktober 2015 als Executive President die Leitung der Division Real Estate sowie den Vorsitz der Geschäftsführung von Bilfinger Real Estate.

Sonja Smalian

Arbeitgeber bekennen sich zu ihren homosexuellen Mitarbeitern

Wer Vielfalt im Unternehmen fördern und Diskriminierung vermeiden will, darf dabei das Thema sexuelle Orientierung und sexuelle Identität nicht ausblenden.

Wer Vielfalt im Unternehmen fördern und Diskriminierung vermeiden will, darf dabei das Thema sexuelle Orientierung und sexuelle Identität nicht ausblenden.

Bild: promesaartstudio/Fotolia.com

Karriere 15.01.2015
Der Völklinger Kreis und die Karrieremesse Sticks & Stones haben erstmals das Arbeitgebersiegel "Pride 175" verliehen. Damit werden Unternehmen ausgezeichnet, die bei ihrem ... 

Der Völklinger Kreis und die Karrieremesse Sticks & Stones haben erstmals das Arbeitgebersiegel "Pride 175" verliehen. Damit werden Unternehmen ausgezeichnet, die bei ihrem Diversity-Management schwule, lesbische, bisexuelle sowie trans- und intersexuelle Menschen (LGBTI) explizit berücksichtigen. In diesem Jahr haben sich 23 Unternehmen zertifizieren lassen, darunter auch Piepenbrock und Jack-Hoang-BeratungPlanungBau.

Der Name des Arbeitgebersiegels Pride 175 erinnert an Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuchs. Dieser stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern noch bis 1994 unter Strafe. Nur vier Jahre zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von der internationalen Liste der Krankheiten gestrichen, seitdem gilt Homosexualität nicht mehr als "psychische Störung". In dem Vierteljahrhundert danach ist viel passiert: Prominente wie Guido Westerwelle und Klaus Wowereit haben sich während ihres aktiven Berufslebens "geoutet". Doch so mancher, wie der Fußballstar Thomas Hitzlsperger, äußert sich erst nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn. Wieder andere wagen niemals diesen Schritt. Dabei kostet das Verstecken oder Kaschieren der eigenen sexuellen Orientierung viel Kraft, die anderswo fehlt.

Das neue Arbeitgebersiegel will nun Unternehmen auszeichnen, die sich aktiv gegen Diskriminierung stellen und für mehr Vielfalt in ihren Unternehmen einsetzen. Diversity-Management werde in Unternehmen häufig nur partiell gefördert, sagt Bernd Ostermayer, Pressesprechers des Völklinger Kreises - Berufsverband schwuler Führungskräfte. Oftmals beschränke es sich auf einzelne Kategorien wie beispielsweise die Frauenförderung. Doch Diversity-Management beinhalte auch weitere Kategorien wie Alter, Behinderung, kulturelle Herkunft, Nationalität, Religion oder eben sexuelle Identität. Unternehmen, die auch letztere Dimension leben, sollen mit dem Siegel ausgezeichnet werden. "Unser Ziel ist ein ganzheitliches Diversity-Management", sagt Ostermayer.

Wer sich zertifizieren lassen möchte, muss zunächst die Pride-175-Resolution durch die Geschäftsführung oder eine vertretungsberechtigte Person unterzeichnen. Alternativ kann sich das Unternehmen auch zur "Charta der Vielfalt" bekennen. Mit der Pride-175-Resolution verpflichten sich die Unterzeichner u.a. dazu, "Diskriminierung und Mobbing aufgrund von sexueller Orientierung und/oder geschlechtlicher Identität in unserem Unternehmen/unserer Organisation nicht [zu] tolerieren, dies intern [zu] kommunizieren und Maßnahmen zur Vorbeugung und zum adäquaten Umgang damit ein[zu]führen". Inwiefern LGBTI-Diversity-Maßnahmen in der Organisation umgesetzt werden, wird in einem zweiten Schritt per Fragebogen abgefragt. Des Weiteren müssen sich die Unternehmen verpflichten, an einer LGBTI-Veranstaltung bzw. -Projekt teilzunehmen oder ein solches finanziell zu fördern. Von der Unternehmenshomepage soll es einen Link zur Pride-175-Resolution bzw. der Charta der Vielfalt geben und die Unternehmen können auf ihrer Website eine Aussage zur Wertschätzung ihrer LGBTI-Mitarbeiter/innen veröffentlichen. Die Teilnahme an dem Zertifizierungsverfahren ist kostenlos. In diesem Jahr wurden 23 Unternehmen ausgezeichnet, u.a. Pfizer, Ebay, Siemens, Hogan Lovells, White & Case und auch Piepenbrock und Jack-Hoang-BeratungPlanungBau.

Arnulf Piepenbrock, geschäftsführender Gesellschafter der Piepenbrock Unternehmensgruppe, ist stolz auf die Auszeichnung: "Gerade in Zeiten des demografischen Wandels ist eine offene Unternehmenskultur ein zentrales Kriterium. Wir werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und setzen aktiv auf Inklusion und Respekt gegenüber allen unseren Mitarbeitern." Das FM-Unternehmen beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter aus 121 Nationen. Diversity-Management ist ein Baustein des Arbeitskreises Nachhaltigkeitsmanagement. Das Unternehmen hat nicht nur die Charta der Vielfalt unterzeichnet, sondern sich auch zwei Mal am bundesweiten Diversity-Tag beteiligt. Es unterhält eine eigene Webseite zum Thema Nachhaltigkeit und verfügt über einen Code of Conduct, der "jegliche Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung" untersagt. Bei einem Ombudsmann können Verstöße anonym gemeldet werden. Im Intranet und in Seminaren zur Nachhaltigkeit wird über das Siegel berichtet werden.

Als Mitglied im Völklinger Kreis hat Ralf Jack-Hoang, Geschäftsführer von Jack-Hoang BeratungPlanungBau, frühzeitig von dem Siegel erfahren. Für ihn sei es wichtig, mit der Zertifizierung ein solches Zeichen auch gegenüber Kunden und Mitarbeitern zu setzen. Aus diesem Grund wird er das Siegel auf seine Unternehmenswebseite stellen. Mit seinem Institut für integrale Vielfalt und Chancengleichheit unterstützt er Unternehmen bei ihrem Diversity-Management. Offene Diskriminierung hat er in seiner Vergangenheit in der Immobilienbranche nicht erlebt. Dennoch habe er sich erst mit Mitte 30 geoutet, als er beruflich auf festem Boden stand. "Die Immobilienbranche ist nicht der Vorreiter", sagt Jack-Hoang. Aber sie sei auch nicht der Nachzügler. Wie mit dem Thema in Unternehmen umgegangen werde, sei von vielen Einzelfaktoren abhängig.

Von Diskriminierung in der Branche ist Professor Jürgen Erbach jedenfalls nichts zu Ohren gekommen. Er lehrt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden und gehört dort zudem der Gleichstellungskommission an. 1997 gründete er das Unternehmen Ipem Immobilien Projektentwicklungs- und Management Aktiengesellschaft. Er selbst ist immer sehr offen mit seiner gleichgeschlechtlichen Partnerschaft umgegangen und hat es früher seinen Studenten in der ersten Vorlesung kurz erzählt. Dann hätten alle geklatscht.

Sonja Smalian