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Was Immobilienfirmen Einsteigern zahlen

Was der erste Gehaltsscheck eines Betriebswirts in der Bau- oder Immobilienbranche zeigt, ist nicht nur von seinem Studienabschluss abhängig.

Was der erste Gehaltsscheck eines Betriebswirts in der Bau- oder Immobilienbranche zeigt, ist nicht nur von seinem Studienabschluss abhängig.

Quelle: istockphoto.com, Urheber: AndreyPopov

Karriere 10.08.2017
BWL-Absolventen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdienen laut einer aktuellen Gehälterauswertung in Bauunternehmen im Schnitt gut 45.000 Euro. Für Immobilienunternehmen weist die ... 

BWL-Absolventen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdienen laut einer aktuellen Gehälterauswertung in Bauunternehmen im Schnitt gut 45.000 Euro. Für Immobilienunternehmen weist die Analyse ein niedrigeres Durchschnittsgehalt von rund 44.000 Euro für Betriebswirte aus. Diese Zahlen bilden die Verdienstmöglichkeiten von BWLern in der Immobilien- und Baubranche offenbar ganz gut ab. Insbesondere in der Immobilienwirtschaft scheint für Berufsanfänger jedoch auch mehr drin zu sein.

Wer einen Master-Abschluss in BWL gemacht hat und in der Immobilienbranche arbeitet, erhält laut besagter Gehaltsdatenanalyse der Hamburger Vergütungsberatung Gehalt.de und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Durchschnitt ein Bruttojahresgehalt von ca. 50.100 Euro. Die Bachelor-Absolventen kommen demnach mit ca. 39.200 Euro deutlich schlechter weg. In der Bauwirtschaft zeigt sich eine ähnliche Relation, hier verdienen BWLer der Untersuchung zufolge jedoch etwas mehr als in Immobilienfirmen, nämlich durchschnittlich 51.700 Euro bzw. 42.200 Euro.

Dafür wird in Immobilienunternehmen mit einem Master-Abschluss in der Spitze besser verdient: 25% der Master-Absolventen in Immobilienunternehmen kriegen mehr als ca. 59.100 Euro. In Bauunternehmen fängt die Gruppe der Spitzenverdiener unter den Master-Absolventen schon bei knapp 54.900 Euro an. In der Immobilienbranche ist allerdings laut der Analyse auch das Gefälle größer als in der Bauwirtschaft: So erhalten 25% der in Immobilienfirmen tätigen Bachelor-Absolventen weniger als rund 31.500 Euro. Unter den Bachelor-Absolventen in der Baubranche verdienen die 25% mit den niedrigsten Gehältern immerhin bis zu 36.300 Euro.

Die genannten Zahlen fußen auf 145 (Bau) bzw. 62 (Immobilien) Gehaltsdatensätzen. Insgesamt wurden 3.288 Datensätze aus den vergangenen zwölf Monaten per Zufallsstichproben ausgewertet. Über alle Branchen hinweg verdienen BWL-Einsteiger im Durchschnitt 43.947 Euro. Am meisten bekommen sie in der Autoindustrie (52.226 Euro). Unternehmensberatungen (51.803 Euro), Versicherungen (51.444 Euro) und Banken (50.703 Euro) folgen. Ca. 90% aller Angaben wurden von Arbeitnehmern beim Ausfüllen von Online-Fragebögen auf Gehalt.de bzw. dem Gehaltsportal Gehaltsvergleich.com gemacht und wurden einer Plausibilitätsprüfung unterzogen.

Die Frage ist nur, wie zuverlässig sie das Gesamtbild in der Immobilien- und Bauwelt abbilden. Die ist schließlich sehr heterogen, und die Gehälter schwanken von Region zu Region mit u.a. den Lebenshaltungs- und Immobilienkosten stark. Außerdem gibt die Auswertung keinen Aufschluss darüber, wie viele der Betreffenden ein BWL-Studium mit Immobilienspezifizierung - die preistreibend wirken könnte - absolviert haben. Hinzu kommt, dass die Durchschnittswerte nicht nur die Gehälter von Frischlingen, sondern auch von Leuten mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung enthalten.

Den Kölner Personalberater Olaf Kenneweg überrascht es, dass "im Bereich Bau mehr - wenn auch nicht so viel, aber immerhin - als in der Immobilienwirtschaft zu verdienen sein soll". Davon mal abgesehen, scheinen die ermittelten Durchschnittsgehälter ein zutreffendes Abbild der Branche zu geben: Kenneweg hält für bau- und immobilienwirtschaftliche Absolventen Einstiegsgehälter von 42.000 bis 48.000 Euro für realistisch. Bei Top-Kandidaten seien auch Ausschläge bis zu 50.000 oder 52.000 Euro möglich. Mit der Berufserfahrung klettern die Gehälter nämlich relativ schnell, wenn die Leistung stimmt. Nach drei Jahren sind Kenneweg zufolge realistischerweise 54.000 bis zu 70.000 Euro drin.

Wer ein gutes bis sehr gutes Gehalt anstrebt, muss einiges mitbringen, zuförderst ein spezialisiertes bau- und immobilienwirtschaftliches Studium. Gefragt sind je nach Ausrichtung BWL mit der Vertiefungsrichtung Immobilienwirtschaft, ein Abschluss in Bau- bzw. Wirtschaftsingenieurwesen oder in Architektur. Für das Rechnungswesen und das Controlling reicht auch ein BWL-Studium mit den üblichen kaufmännischen Vertiefungen, aber ohne Immobilienspezifizierung. Weiterhin schätzen Arbeitgeber praxisrelevante Praktika und zumindest in Teilbereichen gute bis sehr gute Englischkenntnisse "und eine entsprechende Persönlichkeit mit dem notwendigen Drive, die nicht nur an die Work-Life-Balance denkt, sondern mehr erreichen möchte als andere", skizziert Kenneweg.

In den unterschiedlichen Teilsegmenten wird unterschiedlich gut gezahlt: Ein Asset-Manager z.B. verdient in aller Regel besser als ein Property-Manager, aber schlechter als ein Portfolio- oder Fonds-Manager. Auf dem Arbeitsmarkt insgesamt stehen die Zeichen für den Immobiliennachwuchs günstig: Ein Junior-Projektentwickler, der noch vor fünf Jahren 42.000 Euro im Einstieg verdienen konnte, kann heute ein Jahresgehalt von 48.000 Euro erzielen.

Auch der Personalchef eines Immobilienvermögensverwalters, den die IZ befragt hat, käme mit 44.000 Euro in Verhandlungen mit Berufseinsteigern nicht mehr weit. "Die Leute, die wir brauchen, kriegen wir aktuell ab 4.000 bis 4.200 Euro brutto im Monat", sagt er. Macht um die 50.000 Euro im Jahr. "Das ist aber nur das Grundgehalt. Da kommen 10% als Bonus obendrauf." Das liegt auch daran, schränkt der Personaler ein, dass er a) ausschließlich "Top-Absolventen" sucht und b) mit Investment-Banken, M&A-Beratungen, Private-Equity-Gesellschaften und Investment-Boutiquen um die besten Köpfe kämpft. Das treibt die Preise. Für die Immobilienbranche insgesamt will er seine Aussagen aufgrund der hohen und speziellen Anforderungen, die er an Kandidaten stellt, nur bedingt gelten lassen.

Ganz wichtig sind dem HR-Chef des Vermögensverwalters neben einem exzellenten Studienabschluss möglichst viele Praktika, zumindest ein Schuss internationale Erfahrung, z.B. durch ein Masterstudium im Ausland, und perfekt sitzendes Englisch. "Solche Leute gibt es durchaus - aber sie sind am meisten gesucht. Das ist ein ganz aggressiver Markt." Um gute Leute länger zu halten, muss der Mann allerdings nicht nur zu Beginn des Anstellungsverhältnisses gewaltige Anstrengungen unternehmen. Der abwerbungswillige Wettbewerb schläft nicht: "Unsere Leute kriegen wöchentlich Anrufe. Wir müssen die Gehälter darum entsprechend dem Marktwert anheben. Geld darf nicht der Grund sein, dass wir gute Leute verlieren, wenn alle anderen Rahmenbedingungen passen." In den ersten vier, fünf Berufsjahren - vor allem in fetten Jahren wie diesen - verdopple ein sehr guter Absolvent sein Gehalt und stoße in den sechsstelligen Bereich vor.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, beantwortet die Frage nach dem Einsteigergehalt von BWLern in ihrem Haus so: "Berufseinsteiger mit BWL-Studium werden bei JLL individuell nach ihren Erfahrungen und Kenntnissen eingestuft. Wer relevante Praktika und Berufserfahrung vorweisen kann, hat entsprechende Vorteile." Zudem spiele es eine Rolle, in welchem Geschäftszweig die neuen Kollegen anfangen: In den Transaktionsbereichen gibt es Umsatzbeteiligungen, in anderen Abteilungen hingegen einen Ermessensbonus auf Grundlage getroffener Zielvereinbarungen. "Insofern kann es trotz gleichen Studiengangs Unterschiede in den Vergütungsmodellen geben."

Danner wird noch etwas konkreter: Die Studenten, die JLL im IZ-Arbeitgeberranking 2017 zum begehrtesten Arbeitgeber des Branchennachwuchses gewählt haben, hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 47.000 Euro. "Als Gesamtvergütung kann das aufgehen", sagt Danner. "Aber nicht als Grundgehalt, sondern als Gesamtpaket inklusive Boni, und auch nicht für Trainees, sondern nur für Direkteinsteiger."

Die Studenten, die Corpus Sireo bei der IZ-Arbeitsmarktumfrage 2017 zu ihrem Wunscharbeitgeber erkoren und das Unternehmen damit auf Platz zwei im IZ-Arbeitgeberranking gehievt haben, erwarten von ihrem künftigen Arbeitgeber im Schnitt ein Bruttojahresgehalt von rund 46.000 Euro nach dem Abschluss ihres derzeitigen Studiums. "Die Größenordnung stimmt", sagt Iris Schönbeck, Head of Human Resources Management von Corpus Sireo.

Das Unternehmen ist offen für Bewerber mit Bachelor- oder Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft oder Immobilienwirtschaft/-management und idealiter ersten praktischen Erfahrungen. Schönbeck präzisiert: "Berufseinsteiger können nach dem Abschluss eines Trainee-Programms bei uns in Abhängigkeit von ihrem Bildungsweg - Bringen sie einen Bachelor oder einen Master mit? Haben sie Praktika gemacht, und, wenn ja, wie viele? - und dem Standort, an dem sie für uns tätig werden, in aller Regel mit marktgerechten Gehältern von 45.000 und 48.000 Euro rechnen."

Beim Kölner Baukonzern Strabag mit u.a. der Projektentwicklungstochter Strabag Real Estate hält man die von Gehalt.de ermittelten Gehälter für BWL-Einsteiger für "einigermaßen realistisch". Letztlich sei immer das Stellenprofil ausschlaggebend dafür, wie viel jemand bei Strabag verdiene. Grundsätzlich erfolge die Einstufung der Einstiegsgehälter nach Tarif. Abweichungen nach oben nicht ausgeschlossen, wenn "einschlägige Praktika, erste Vorerfahrung oder Zusatzqualifikationen" vorliegen. Zwischen unterschiedlichen Studienrichtungen würden jedenfalls keine Unterschiede gemacht.

Harald Thomeczek

Exporo stellt kräftig neue Leute ein und zieht um

Die vier Exporo-Gründer von links nach rechts: Tim Bütecke, Julian Oertzen, Simon Brunke und Björn Maronde.

Die vier Exporo-Gründer von links nach rechts: Tim Bütecke, Julian Oertzen, Simon Brunke und Björn Maronde.

Quelle: Exporo

Karriere 03.03.2017
Die Hamburger Crowdinvesting-Plattform Exporo ist buchstäblich auf Wachstumskurs. Weil man am bisherigen Sitz aus allen Nähten platzt, zieht das Unternehmen in neue Büros in der ... 

Die Hamburger Crowdinvesting-Plattform Exporo ist buchstäblich auf Wachstumskurs. Weil man am bisherigen Sitz aus allen Nähten platzt, zieht das Unternehmen in neue Büros in der HafenCity.

Exporo hat 1.200 qm Bürofläche im Vespucci-Haus von Axa Real Estate Investment Managers gemietet. Diese verteilen sich auf 1.000 qm Bürofläche in der fünften Etage und weitere 200 qm Konferenz- und Aufenthaltsfläche inklusive Dachterrasse im Dachgeschoss. In den bisherigen Büros mit der Adresse Großer Burstah 31 sitzen rund 40 Mitarbeiter auf 280 qm. Insgesamt beschäftigt Exporo aktuell rund 50 Leute: In Oldenburg unterhält man zwei Servicecenter.

Viele zusätzliche Mitarbeiter gesucht

Im Vespucci-Haus hat Exporo vorsorglich ein paar hundert Quadratmeter mehr angemietet, als man derzeit tatsächlich benötigt: Exporo will aktuell noch 30 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. "Bis Ende 2017 wollen wir 80 Mitarbeiter haben, davon 17 im Immobilienteam", sagt Vorstand Julian Oertzen. Aktuell zählt die Immobilienmannschaft von Exporo inklusive Oertzen neun Köpfe.

Das Personal- und Flächenwachstum begründet Oertzen damit, dass Exporo mit neuen Produkten expandieren will. Aktuell hat man sich ins angestammte Revier der Banken vorgewagt und gibt nun auch Fremdkapital, genauer: erstrangig besicherte Immobilienkredite.

Zwei neue Immobilienspezialisten eingestellt

Gerade hat Exporo erst zwei Immobilienspezialisten eingestellt: Thomas Lange (43) und Thomas Stadler (30). Sie prüfen und bewerten potenzielle Immobilienprojekte für den Schwarm. Lange kommt von der SEB, wo er Prokurist war. Auch die Depfa Bank und die BfG Bank finden sich in seinem Curriculum Vitae. In seiner Bankenvergangenheit hat Lange schon ausgiebig mit der Finanzierung von Projektentwicklungen zu tun gehabt. Stadler leitete bisher als Prokurist das Property-Management bei der Haspa HanseGrund, die ebenso wie die Hamburger Sparkasse zur Haspa-Gruppe gehört.

Zurzeit läuft der Innenausbau für die neuen Büros, der Bezug kann voraussichtlich Mitte April über die Bühne gehen. Verwaltet wird die Immobilie übrigens von JLL.

Nachtrag: Nach Informationen der Immobilien Zeitung wurde der Vertrag zwischen AXA und EXPORO durch die Firma hellomonday vermittelt.

Harald Thomeczek

Karriere-Kick-off auf dem Career Day

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Bild: Messe München

Karriere 29.09.2016
Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all ... 

Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all jene, die eine (neue) Stelle suchen, und Arbeitgeber strecken dort ihrerseits die Fühler nach Kandidaten aus. Unverhohlen um Talente bzw. Jobs gebalzt wird traditionell auf dem Career Day am dritten Messetag.

Fast zwei Dutzend Aussteller haben dieses Jahr einen "Career Corner" gemietet und präsentieren sich dem Branchennachwuchs, zuvörderst Studierenden, Absolventen und jungen Berufserfahrenen als Immobilienarbeitgeber. Die Unternehmen nutzen diese Plattform nicht aus Jux und Dollerei: "Stichworte wie War for Talents oder Fachkräftemangel sind in aller Munde. Auch wir spüren den zunehmenden Konkurrenzdruck im Kampf um gut qualifizierte und motivierte Nachwuchs-Talente", sagt Markus Reinert, CEO von IC Immobilien.

Der Property- und Asset-Manager nimmt zum ersten Mal am Career Day teil. Im Juni hat IC Immobilien die Zelte bereits an einem anderen Fangbecken aufgeschlagen, ebenfalls erstmals:

"Wir haben schon mit der Teilnahme am IZ-Karriereforum an der Frankfurter Uni gute Erfahrungen gemacht und wollen unsere Präsenz auf Jobmessen, Hochschultagen etc. weiter verstärken", so Reinert.

Mit der Ausbeute zeigt er sich nicht unzufrieden: "Im Nachgang zum IZ-Karriereforum haben wir mit einigen interessanten Nachwuchstalenten gesprochen und konnten daraus auch einige Praktikanten und Werkstudenten für verschiedene Niederlassungen rekrutieren."

Ihre Premiere als Aussteller auf dem Career Day feiern 2016 auch Bonava (ehemals NCC), Arcadis, KGAL, Industria Wohnen und Comfort. Die Erwartungen, mit denen sie ins Rennen um die besten Talente gehen?

"Wir erhoffen uns durchaus, vielversprechende Gespräche zu führen - egal ob mit Berufseinsteigern oder Studenten", heißt es beim Projektsteuerer Arcadis. Kathrin Alisch, Personalleiterin beim Wohnimmobilienentwickler Bonava, formuliert es so: "Wir wollen unsere Kontaktfläche allgemein erweitern, vom Studenten bis zu erfahrenen Spezialisten."

Den eigenen Bekanntheitsgrad steigern und sich als attraktiven Arbeitgeber herausstellen wollen sie alle, ob Newcomer oder alte Hasen. Und, wenn es gut läuft, auch den einen oder anderen Kandidaten von sich überzeugen - mitunter auch mit zeitlicher Verzögerung: "Eine Messe ist oft auch auf lange Sicht erfolgreich, wenn sich der Kandidat bzw. die Kandidatin nach Studienabschluss oder bei der konkreten Berufs(um-)orientierung an das Gespräch zurückerinnert und wieder auf uns zukommt", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL.

Das Treiben in den Career Corners ist eher einem Speed-Dating als einem Bewerbungsgespräch ähnlich: "Das ist ein erstes Kennenlernen, der eigentliche Bewerbungsprozess findet im Nachgang der Veranstaltung statt", sagt etwa Anne Posthoff, Referentin HR und Marketing bei Drees & Sommer. Ähnlich sieht das Christoph Schulz, Director bei Ernst & Young Real Estate: "Der Auftritt dient eher dazu, ersten Kontakt aufzunehmen, das Unternehmen vorzustellen und auszuloten, ob weitere Gespräche für beide Seiten zielführend sein können."

Die Erwartungen von Neuling Comfort orientieren sich an einer bekannten Jobmesse: "Unsere Erfahrungen von ähnlichen Jobbörsen (IZ-Karriereforum) sind, dass durchaus konstruktive Gespräche entstehen können." Aktuell ist Comfort auf der Suche nach Junior Consultants im Bereich Investment und Vermietung in Düsseldorf und Hamburg. Außerdem biete der Bereich Research & Consulting in Hamburg Stellen für Praktikanten und Werkstudenten an.

Der Wohnungsfondsmanager Industria Wohnen bringt ein bis zwei Studienplätze für ein duales Studium mit der Fachrichtung Immobilienwirtschaft sowie mindestens zwei Ausbildungsplätze für Immobilienkaufleute zur Messe mit. Zudem hält man die Augen nach Nachwuchskräften im Asset- und Property-Management offen. KGAL startete 2015 ein Trainee-Programm und hat derzeit u.a. einen Trainee im Immobilienbereich. Für Oktober 2017 sucht der Asset-Manager wieder u.a. einen neuen Real-Estate-Trainee für das 22-monatige Programm, in dem man nach einer Einführungsphase die Bereiche Asset-, Transaktions- und Portfolio-Management durchläuft.

Nicht weniger als neun Aussteller verdienen, zumindest auch, mit der Gewerbeflächenvermietung oder der Investmentmakelei Geld. Etwa Engel & Völkers Commercial. "Der Career Day hat sich für unser Unternehmen bisher als Erfolg dargestellt. Die gute Auswahl an qualifizierten Kandidaten sowie die Möglichkeit, sich als Unternehmen zu präsentieren, ist sehr in unserem Sinne", sagt Henning Jungmann, Gebietsleiter Commercial bei E&V Commercial in Hamburg.

Wir beabsichtigen in diesem Jahr mit mehr Personal vor Ort zu sein." Die Plattform Career Day habe E&V Commercial "im letzten Jahr diverse Bewerbungen an unterschiedlichen Standorten verschafft. Einige Bewerber arbeiten seitdem in unserem Netzwerk."

Auch andere Teilnehmer haben Positives zu berichten: CBRE z.B. hat 2015 eine Absolventin auf dem Career Day kennengelernt, die mittlerweile als Analystin in der Research-Abteilung arbeitet, und das Maklerhaus Lührmann fand dort letztes Jahr eine Vertriebsassistentin. Die Beratungsgesellschaft PwC berichtet, in den vergangenen Jahren "immer wieder interessierte und motivierte Bewerber beim Career Day kennengelernt und im Nachgang einige Praktikanten- und Einstiegspositionen besetzt" zu haben.

Demografischer Wandel hin, War for Talents her: Die Aussteller gehen betont entspannt ins Rennen um die Nachwuchskräfte. Kerstin Böhler etwa, HR-Managerin beim Investment-Manager Patrizia Immobilien: "Wir möchten uns gerne als Arbeitgeber präsentieren und unseren Gesprächspartnern vermitteln, wer Patrizia ist und was uns als Arbeitgeber ausmacht. Auf der anderen Seite möchten wir natürlich auch interessante Kandidaten kennenlernen. Wenn sich dadurch auch noch eine Zusammenarbeit ergibt, umso besser!"

Schon im Vorjahr waren 22 Unternehmen auf dem Career Day mit von der Partie. Doch von Stagnation kann keine Rede sein: Weil der Career Day in der Meet & Retreat Lounge stattfindet, sei standbau- und platztechnisch nur Platz für 22 Aussteller. "Wir hatten noch sieben Unternehmen auf der Warteliste, denen wir leider keine Corner mehr zuteilen konnten", berichtet Isabella Bayer von der Messe München.

Zu den Glücklichen, die eine Ecke ergattert haben, gehört BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Immobiliendienstleister bietet nicht nur Praktika und Werkstudentenplätze an: Im Oktober startet der Bewerbungsprozess für Ausbildungsplätze sowie Plätze für duale Studenten. Während andere Aussteller darauf warten, dass die Studenten zu ihnen kommen, sorgt BNPPRE selbst für Besucher in seinem Career Corner. Das Unternehmen organisiert dieses Jahr mit der Hochschule Rhein-Main ein Netzwerk-Format, "das an unseren Besuch der Hochschule in Wiesbaden anknüpft. 40 Studierende aus dem Studiengang Immobilienmanagement besuchen uns dieses Jahr in dem Career Corner", erzählt Tino Benker-Schwuchow, Head of HR von BNPPRE.

Getrübt wird ein Auftritt auf dem Career Day für manchen Teilnehmer durch die Tatsache, dass Professionals dort eher nicht rekrutiert werden können. "Für die Anwerbung berufserfahrener Mitarbeiter eignet sich die Veranstaltung bisher leider nicht. Es sind ausschließlich Absolventen oder noch studierende Kandidaten dabei. Wir würden eine Entwicklung hin zu einem breiteren Bewerberpool sehr begrüßen!", sagt Henning Jungmann von E&V Commercial.

Auch Carolin Dißmann aus dem Personalmanagement des Kölner Maklerhauses Greif & Contzen bemängelt die Dominanz von Studenten und Absolventen. "Professionals sind sicher vereinzelt auch beim Career Day, aber primär handelt es sich aus unserer Sicht noch um ein Format, das vornehmlich von Studenten und Absolventen angenommen wird. Wir würden eine breitere Positionierung und Attraktivierung als Karriereveranstaltung auch für Professionals sehr begrüßen."

CBRE hat 2016, neben u.a. Traineestellen im Bereich Capital Markets für Absolventen, auch einige Jobs für Berufserfahrene im technischen Bereich sowie für Bewertung, Architektur, Investment und Vermietung im Gepäck. Aber auch Deutschland-CEO Alexander von Erdély konstatiert: "Am vergangenen Career Day kamen nur vereinzelt berufserfahrene Mitarbeiter auf uns zu, die sich allgemein über Einstiegsmöglichkeiten informieren wollten. Die eindeutige Mehrzahl der Interessenten waren Studierende und Absolventen."

Anja Hechler, Associate Director Human Resources beim Beraterhaus Savills, das 2016 erstmals seit fünf Jahren wieder am Career Day dabei ist, hat eine einfache Erklärung für die überschaubare Präsenz gestandener Fach- und Führungskräfte: "Berufserfahrene werden sich aus unserer Sicht eher nicht auf dem Career Day über neue Jobs informieren. Da dort wahrscheinlich auch der jetzige Arbeitgeber vertreten ist, dürfte es schwierig sein, Gespräche über neue Jobs mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber im Career Corner zu führen."

Doch was auf dem Career Day nicht klappt, kann ja trotzdem an anderen Ecken und Enden der Messe klappen, wie die Aussteller unisono bestätigen: "Die Expo Real an sich ist als Networkingevent natürlich prädestiniert dafür, dass man auch mit berufserfahrenen Kanditaten in Kontakt kommt", sagt z.B. Christoph Schulz von EY Real Estate.

Career Day 2016

Studenten, Absolventen, Young Professionals: Das ist die Zielgruppe des sogenannten Career Day auf der Expo Real, der traditionell am dritten Messetag stattfindet. In diesem Jahr tummeln sich Talente und Talentspäher am Donnerstag, den 6. Oktober 2016, in der Meet & Retreat Lounge in Messehalle A2. Dort präsentieren sich von 9 bis 14 Uhr 22 Aussteller in "Career Corners" dem Nachwuchs. Flankiert wird das Ganze von einem eigenen Konferenzprogramm nebenan im Planning & Partnerships-Forum mit Diskussionsrunden zu Themen wie "Recruiting in Real Estate" oder "Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft". Zusätzlich mit im Angebot für den Branchennachwuchs: ein Bewerbungsmappencheck mit Profis. Zur Vorbereitung auf Gespräche mit Personalern dient ein Bewerberleitfaden, den man online auf der Website der Expo Real studieren kann. Dort finden sich wertvolle Hinweise, etwa "Zeigen Sie sich durch sinnvolle Fragen motiviert und interessiert." Im vergangenen Jahr dürften mindestens rund 680 Studenten auf der Messe unterwegs gewesen sein. Zumindest wurden so viele vergünstigte Eintrittskarten verkauft. Vereinzelt laden Unternehmen Studentengruppen ein, bestellen und bezahlen also gesammelt Studententickets für diese. hat

Harald Thomeczek

Ein Schwung neuer Investmentmakler für C&W

Offen für Newcomer: C&W auf dem IZ-Karriereforum 2016.

Offen für Newcomer: C&W auf dem IZ-Karriereforum 2016.

Bild: Alexander Sell

Köpfe 29.07.2016
Stühlerücken unter den Kapitalmarktexperten der deutschen Großmakler: Fünf Profis aus Berlin, Frankfurt und Hamburg wechseln Branchenkreisen zufolge von JLL und CBRE zum Wettbewerber ... 

Stühlerücken unter den Kapitalmarktexperten der deutschen Großmakler: Fünf Profis aus Berlin, Frankfurt und Hamburg wechseln Branchenkreisen zufolge von JLL und CBRE zum Wettbewerber C&W. Mit Alexander Kropf, derzeit noch Leiter Office Investment bei JLL in Berlin, soll wohl die vakante Position des Deutschlandchefs für den Investmentbereich bei C&W besetzt werden.

Wie JLL bestätigt, hat Kropf per Ende Januar 2017 gekündigt, sein JLL-Kollege Clemens von Arnim beendet seinen Vertrag Ende November 2016 - wie zu hören ist, um dann das Berliner Investmentgeschäft für C&W zu leiten. Dritter im Bunde ist Richard Tucker, leitender Büro-Investmentmakler aus dem Frankfurter JLL-Büro. Auch er werde demnächst zu C&W wechseln, heißt es. Ebenso die beiden Senior Directors Investment bei CBRE Simon Jeschioro (Frankfurt) und Marc Rohrer (Hamburg).

Von C&W war zur den Wechselgerüchten kein Kommentar zu erhalten. Es gilt jedoch als offenes Geheimnis, dass der Konzern sein deutsches Capital-Markets-Team massiv aufstocken will bzw. muss. Die aktuelle Besetzung sei zu klein, um den Markt angemessen zu bedienen. Zehn bis 15 weitere Investmentmakler würden in Deutschland - zusätzlich zu den fünf Neuzugängen der Führungsriege - noch zusätzlich gebraucht, die entsprechenden Investitionspläne stehen. "Wir kaufen keine Überkapazitäten. Selbst wenn der Markt morgen einbrechen sollte, bräuchten wir diese neuen Leute", heißt es aus dem Umfeld des Unternehmens.

Monika Leykam

Lokale Kräfte mit Auslandserfahrung bevorzugt

Nicht nur der chinesische Drache ruft: Weltweit gibt es einige aufstrebende Märkte, für die sich auch internationale bzw. westliche Immobilienunternehmen interessieren. Doch neue Jobs entstehen in diesen Märkten vor allem für Menschen mit lokalem Know-how

Nicht nur der chinesische Drache ruft: Weltweit gibt es einige aufstrebende Märkte, für die sich auch internationale bzw. westliche Immobilienunternehmen interessieren. Doch neue Jobs entstehen in diesen Märkten vor allem für Menschen mit lokalem Know-how

Bild: sma

Karriere 21.03.2013
Große Projekte, hohe Investitionssummen und eine Prise Exotik: Arbeiten im Ausland klingt für viele Deutsche reizvoll. Das bürokratische Klein-Klein in der Heimat hinter sich zu lassen, neues ... 

Große Projekte, hohe Investitionssummen und eine Prise Exotik: Arbeiten im Ausland klingt für viele Deutsche reizvoll. Das bürokratische Klein-Klein in der Heimat hinter sich zu lassen, neues Terrain zu erorbern, an Projekten mitzuarbeiten, die es so in Deutschland nicht gibt, und sich auch persönlich weiterzuentwickeln - das alles wirkt anziehend. Mehr als die Hälfte der Immobilienstudenten kann sich einen Auslandseinsatz vorstellen. Doch lässt sich das auch leicht verwirklichen? Die IZ hat sich auf der Immobilienmesse Mipim einmal umgehört.

Die Türkei war Country of Honour bei der diesjährigen Mipim in Cannes. Im türkischen Pavillon zeigten viele lokale Unternehmen, deren Namen nur wenige Deutsche fehlerfrei aussprechen dürften, ihre aktuellen Großprojekte. Das Land boomt und gilt als Emerging Market. In dem EU-Anrainerstaat ist jeder zweite Einwohner jünger als 25 Jahre. Doch nicht nur die interessante demografische Situation, auch der zunehmende Konsum machen das Land für deutsche Immobilienunternehmen interessant.

Vor Ort ist auch der Stuttgarter Projektsteuerer Drees & Sommer aktiv. Das Unternehmen erwirtschaftet aktuell rund ein Viertel seines Umsatzes im Ausland. In der Türkei berät Drees & Sommer u.a. Shoppingcenterentwickler bei der Qualitätssicherung und im Controlling. Für junge Deutsche bieten sich jedoch keine Jobmöglichkeiten. "Wir suchen türkische Mitarbeiter", sagt Geschäftsführer Sascha Hempel, der für das Geschäft in der Türkei zuständig ist. Der ideale Kandidat sei in der Türkei aufgewachsen, habe bis zu fünf Jahre lang Auslandserfahrung gesammelt, um dann in die Heimat zurückzukehren. Dem zehnköpfigen Team gehören Türken oder türkischstämmige Mitarbeiter an.

Das dürfte viele Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer enttäuschen. Denn 56% der insgesamt 714 Teilnehmer der Joboffensive 2012 können sich einen Einsatz im Ausland vorstellen. Besonders mobil sind die Studenten an Universitäten: Drei Viertel von ihnen zieht es in die Ferne.

Auf der Wunschliste der Studenten stehen ganz oben die beiden englischsprachigen Länder USA (22%) und Großbritannien (20%). An dritter Stelle kommt jedoch bereits die Option "Land egal - Hauptsache weg". Jeder Zehnte hat also keine Länderpräferenz. Jeweils rund 2% würden am liebsten in der Türkei und China anheuern.

In dem asiatischen Riesenreich hat Drees & Sommer gerade das Projekt Audi Research & Development Center Beijing abgeschlossen. Bei dem 8.000 m2 großen Gebäude, das am 1. Februar dieses Jahres eingeweiht wurde, hatte das Unternehmen die Projektsteuerung übernommen. Das Team vor Ort in Peking und Schanghai umfasst 20 Mitarbeiter, davon sind 14 lokale Mitarbeiter.

Doch das Unternehmen suche auch deutsche Mitarbeiter für China, sagt Bernhard Unseld, Partner und Managing Director von Drees & Sommer. Neben Expatriates, die bereit sind, für ein paar Jahre rüberzugehen, beschäftige das Unternehmen auch ein bis zwei Werkstudenten. Für das Visum müssen die Teilnehmer mindestens zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen. Mit dieser Vorgabe der chinesischen Behörden kann Unseld jedoch gut leben. Das Unternehmen bietet Mitarbeitern ein zweijähriges Trainingsprogramm an, um sie auf ihren Einsatz im fernen Osten vorzubereiten, dazu zählt u.a. Weiterbildung im Kosten- und Qualitätsmanagement. Wer sich dann für den Auslandseinsatz meldet, erhält neben dem Gehalt z.B. auch Wohnungszuschüsse und eine private Krankenversicherung. "Wir wollen nicht, dass die Leute wegen des Geldes dorthin gehen", betont Unseld. Dennoch biete der Einsatz in einer Landesgesellschaft durchaus die Chance, rascher Verantwortung zu übernehmen. Unseld habe beobachtet, dass die Mitarbeiter eine sehr rasante persönliche Entwicklung gemacht haben. Es werde jedoch kein Aufstiegsversprechen gegeben. Für 2014 soll das Büro in Peking zwei Geschäftsführer und ein vierzigköpfiges Team umfassen, so der Plan. Unseld rechnet damit, dass davon nur 15 bis 20 Mitarbeiter Expats sein werden. Das Unternehmen ist auch auf der Suche nach in Deutschland ausgebildeten Chinesen und hat dafür schon Kontakt zu Hochschulen in Trier und Kaiserslautern aufgenommen.

Auf Chinesen, die ihre Ausbildung im Ausland erhalten haben, setzt auch Robert T. Lie, Managing Director der Real Estate Group von Citic Capital mit Sitz in Hongkong. Das Unternehmen beschäftigt im Immobilienbereich 35 Mitarbeiter, die alle chinesischstämmig bzw. Chinesen sind. "Wer in Asien arbeiten möchte, der sollte dort studieren", sagt David P. Roberts, CEO von Aedas, die insgesamt 2.500 Mitarbeiter beschäftigen, davon 1.500 in Asien. Das Unternehmen ist auch in den sich öffnenden Märkten Myanmar und Malaysia tätig.

Auch wenn Jones Lang LaSalle weltweit viel Wert auf eine diversifizierte Belegschaft legt, geht auch in Asien der Trend eher dahin, lokale Kräfte zu rekrutieren. Wer jedoch als westlicher Absolvent unbedingt nach Asien möchte, der sollte sich vor Ort niederlassen, so der Tipp von Alistair Meadows, Head of International Capital Group Asia Pacific bei Jones Lang LaSalle. Auch wenn das ein risikobehafteter Weg sei, könne der Kandidat damit sein besonderes Commitment zum Ausdruck bringen.

Sonja Smalian