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Karriere-Kick-off auf dem Career Day

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Auf dem Career Day, traditionell am dritten Tag der Expo Real, werfen Personalverantwortliche wie Peter Jaksch von Patrizia Immobilien (hier im Hintergrund) die Fangnetze nach Talenten aus.

Bild: Messe München

Karriere 29.09.2016
Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all ... 

Zur Expo Real fährt man nicht nur, um Deals einzufädeln, Geschäftsmöglichkeiten auszuloten oder alte Freunde und neue Bekannte zu treffen. Die Messe ist auch eine Spielwiese für all jene, die eine (neue) Stelle suchen, und Arbeitgeber strecken dort ihrerseits die Fühler nach Kandidaten aus. Unverhohlen um Talente bzw. Jobs gebalzt wird traditionell auf dem Career Day am dritten Messetag.

Fast zwei Dutzend Aussteller haben dieses Jahr einen "Career Corner" gemietet und präsentieren sich dem Branchennachwuchs, zuvörderst Studierenden, Absolventen und jungen Berufserfahrenen als Immobilienarbeitgeber. Die Unternehmen nutzen diese Plattform nicht aus Jux und Dollerei: "Stichworte wie War for Talents oder Fachkräftemangel sind in aller Munde. Auch wir spüren den zunehmenden Konkurrenzdruck im Kampf um gut qualifizierte und motivierte Nachwuchs-Talente", sagt Markus Reinert, CEO von IC Immobilien.

Der Property- und Asset-Manager nimmt zum ersten Mal am Career Day teil. Im Juni hat IC Immobilien die Zelte bereits an einem anderen Fangbecken aufgeschlagen, ebenfalls erstmals:

"Wir haben schon mit der Teilnahme am IZ-Karriereforum an der Frankfurter Uni gute Erfahrungen gemacht und wollen unsere Präsenz auf Jobmessen, Hochschultagen etc. weiter verstärken", so Reinert.

Mit der Ausbeute zeigt er sich nicht unzufrieden: "Im Nachgang zum IZ-Karriereforum haben wir mit einigen interessanten Nachwuchstalenten gesprochen und konnten daraus auch einige Praktikanten und Werkstudenten für verschiedene Niederlassungen rekrutieren."

Ihre Premiere als Aussteller auf dem Career Day feiern 2016 auch Bonava (ehemals NCC), Arcadis, KGAL, Industria Wohnen und Comfort. Die Erwartungen, mit denen sie ins Rennen um die besten Talente gehen?

"Wir erhoffen uns durchaus, vielversprechende Gespräche zu führen - egal ob mit Berufseinsteigern oder Studenten", heißt es beim Projektsteuerer Arcadis. Kathrin Alisch, Personalleiterin beim Wohnimmobilienentwickler Bonava, formuliert es so: "Wir wollen unsere Kontaktfläche allgemein erweitern, vom Studenten bis zu erfahrenen Spezialisten."

Den eigenen Bekanntheitsgrad steigern und sich als attraktiven Arbeitgeber herausstellen wollen sie alle, ob Newcomer oder alte Hasen. Und, wenn es gut läuft, auch den einen oder anderen Kandidaten von sich überzeugen - mitunter auch mit zeitlicher Verzögerung: "Eine Messe ist oft auch auf lange Sicht erfolgreich, wenn sich der Kandidat bzw. die Kandidatin nach Studienabschluss oder bei der konkreten Berufs(um-)orientierung an das Gespräch zurückerinnert und wieder auf uns zukommt", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL.

Das Treiben in den Career Corners ist eher einem Speed-Dating als einem Bewerbungsgespräch ähnlich: "Das ist ein erstes Kennenlernen, der eigentliche Bewerbungsprozess findet im Nachgang der Veranstaltung statt", sagt etwa Anne Posthoff, Referentin HR und Marketing bei Drees & Sommer. Ähnlich sieht das Christoph Schulz, Director bei Ernst & Young Real Estate: "Der Auftritt dient eher dazu, ersten Kontakt aufzunehmen, das Unternehmen vorzustellen und auszuloten, ob weitere Gespräche für beide Seiten zielführend sein können."

Die Erwartungen von Neuling Comfort orientieren sich an einer bekannten Jobmesse: "Unsere Erfahrungen von ähnlichen Jobbörsen (IZ-Karriereforum) sind, dass durchaus konstruktive Gespräche entstehen können." Aktuell ist Comfort auf der Suche nach Junior Consultants im Bereich Investment und Vermietung in Düsseldorf und Hamburg. Außerdem biete der Bereich Research & Consulting in Hamburg Stellen für Praktikanten und Werkstudenten an.

Der Wohnungsfondsmanager Industria Wohnen bringt ein bis zwei Studienplätze für ein duales Studium mit der Fachrichtung Immobilienwirtschaft sowie mindestens zwei Ausbildungsplätze für Immobilienkaufleute zur Messe mit. Zudem hält man die Augen nach Nachwuchskräften im Asset- und Property-Management offen. KGAL startete 2015 ein Trainee-Programm und hat derzeit u.a. einen Trainee im Immobilienbereich. Für Oktober 2017 sucht der Asset-Manager wieder u.a. einen neuen Real-Estate-Trainee für das 22-monatige Programm, in dem man nach einer Einführungsphase die Bereiche Asset-, Transaktions- und Portfolio-Management durchläuft.

Nicht weniger als neun Aussteller verdienen, zumindest auch, mit der Gewerbeflächenvermietung oder der Investmentmakelei Geld. Etwa Engel & Völkers Commercial. "Der Career Day hat sich für unser Unternehmen bisher als Erfolg dargestellt. Die gute Auswahl an qualifizierten Kandidaten sowie die Möglichkeit, sich als Unternehmen zu präsentieren, ist sehr in unserem Sinne", sagt Henning Jungmann, Gebietsleiter Commercial bei E&V Commercial in Hamburg.

Wir beabsichtigen in diesem Jahr mit mehr Personal vor Ort zu sein." Die Plattform Career Day habe E&V Commercial "im letzten Jahr diverse Bewerbungen an unterschiedlichen Standorten verschafft. Einige Bewerber arbeiten seitdem in unserem Netzwerk."

Auch andere Teilnehmer haben Positives zu berichten: CBRE z.B. hat 2015 eine Absolventin auf dem Career Day kennengelernt, die mittlerweile als Analystin in der Research-Abteilung arbeitet, und das Maklerhaus Lührmann fand dort letztes Jahr eine Vertriebsassistentin. Die Beratungsgesellschaft PwC berichtet, in den vergangenen Jahren "immer wieder interessierte und motivierte Bewerber beim Career Day kennengelernt und im Nachgang einige Praktikanten- und Einstiegspositionen besetzt" zu haben.

Demografischer Wandel hin, War for Talents her: Die Aussteller gehen betont entspannt ins Rennen um die Nachwuchskräfte. Kerstin Böhler etwa, HR-Managerin beim Investment-Manager Patrizia Immobilien: "Wir möchten uns gerne als Arbeitgeber präsentieren und unseren Gesprächspartnern vermitteln, wer Patrizia ist und was uns als Arbeitgeber ausmacht. Auf der anderen Seite möchten wir natürlich auch interessante Kandidaten kennenlernen. Wenn sich dadurch auch noch eine Zusammenarbeit ergibt, umso besser!"

Schon im Vorjahr waren 22 Unternehmen auf dem Career Day mit von der Partie. Doch von Stagnation kann keine Rede sein: Weil der Career Day in der Meet & Retreat Lounge stattfindet, sei standbau- und platztechnisch nur Platz für 22 Aussteller. "Wir hatten noch sieben Unternehmen auf der Warteliste, denen wir leider keine Corner mehr zuteilen konnten", berichtet Isabella Bayer von der Messe München.

Zu den Glücklichen, die eine Ecke ergattert haben, gehört BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Immobiliendienstleister bietet nicht nur Praktika und Werkstudentenplätze an: Im Oktober startet der Bewerbungsprozess für Ausbildungsplätze sowie Plätze für duale Studenten. Während andere Aussteller darauf warten, dass die Studenten zu ihnen kommen, sorgt BNPPRE selbst für Besucher in seinem Career Corner. Das Unternehmen organisiert dieses Jahr mit der Hochschule Rhein-Main ein Netzwerk-Format, "das an unseren Besuch der Hochschule in Wiesbaden anknüpft. 40 Studierende aus dem Studiengang Immobilienmanagement besuchen uns dieses Jahr in dem Career Corner", erzählt Tino Benker-Schwuchow, Head of HR von BNPPRE.

Getrübt wird ein Auftritt auf dem Career Day für manchen Teilnehmer durch die Tatsache, dass Professionals dort eher nicht rekrutiert werden können. "Für die Anwerbung berufserfahrener Mitarbeiter eignet sich die Veranstaltung bisher leider nicht. Es sind ausschließlich Absolventen oder noch studierende Kandidaten dabei. Wir würden eine Entwicklung hin zu einem breiteren Bewerberpool sehr begrüßen!", sagt Henning Jungmann von E&V Commercial.

Auch Carolin Dißmann aus dem Personalmanagement des Kölner Maklerhauses Greif & Contzen bemängelt die Dominanz von Studenten und Absolventen. "Professionals sind sicher vereinzelt auch beim Career Day, aber primär handelt es sich aus unserer Sicht noch um ein Format, das vornehmlich von Studenten und Absolventen angenommen wird. Wir würden eine breitere Positionierung und Attraktivierung als Karriereveranstaltung auch für Professionals sehr begrüßen."

CBRE hat 2016, neben u.a. Traineestellen im Bereich Capital Markets für Absolventen, auch einige Jobs für Berufserfahrene im technischen Bereich sowie für Bewertung, Architektur, Investment und Vermietung im Gepäck. Aber auch Deutschland-CEO Alexander von Erdély konstatiert: "Am vergangenen Career Day kamen nur vereinzelt berufserfahrene Mitarbeiter auf uns zu, die sich allgemein über Einstiegsmöglichkeiten informieren wollten. Die eindeutige Mehrzahl der Interessenten waren Studierende und Absolventen."

Anja Hechler, Associate Director Human Resources beim Beraterhaus Savills, das 2016 erstmals seit fünf Jahren wieder am Career Day dabei ist, hat eine einfache Erklärung für die überschaubare Präsenz gestandener Fach- und Führungskräfte: "Berufserfahrene werden sich aus unserer Sicht eher nicht auf dem Career Day über neue Jobs informieren. Da dort wahrscheinlich auch der jetzige Arbeitgeber vertreten ist, dürfte es schwierig sein, Gespräche über neue Jobs mit einem potenziellen neuen Arbeitgeber im Career Corner zu führen."

Doch was auf dem Career Day nicht klappt, kann ja trotzdem an anderen Ecken und Enden der Messe klappen, wie die Aussteller unisono bestätigen: "Die Expo Real an sich ist als Networkingevent natürlich prädestiniert dafür, dass man auch mit berufserfahrenen Kanditaten in Kontakt kommt", sagt z.B. Christoph Schulz von EY Real Estate.

Career Day 2016

Studenten, Absolventen, Young Professionals: Das ist die Zielgruppe des sogenannten Career Day auf der Expo Real, der traditionell am dritten Messetag stattfindet. In diesem Jahr tummeln sich Talente und Talentspäher am Donnerstag, den 6. Oktober 2016, in der Meet & Retreat Lounge in Messehalle A2. Dort präsentieren sich von 9 bis 14 Uhr 22 Aussteller in "Career Corners" dem Nachwuchs. Flankiert wird das Ganze von einem eigenen Konferenzprogramm nebenan im Planning & Partnerships-Forum mit Diskussionsrunden zu Themen wie "Recruiting in Real Estate" oder "Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft". Zusätzlich mit im Angebot für den Branchennachwuchs: ein Bewerbungsmappencheck mit Profis. Zur Vorbereitung auf Gespräche mit Personalern dient ein Bewerberleitfaden, den man online auf der Website der Expo Real studieren kann. Dort finden sich wertvolle Hinweise, etwa "Zeigen Sie sich durch sinnvolle Fragen motiviert und interessiert." Im vergangenen Jahr dürften mindestens rund 680 Studenten auf der Messe unterwegs gewesen sein. Zumindest wurden so viele vergünstigte Eintrittskarten verkauft. Vereinzelt laden Unternehmen Studentengruppen ein, bestellen und bezahlen also gesammelt Studententickets für diese. hat

Harald Thomeczek

"HR ist in alle Prozesse von Beginn an eingebunden"

Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL in Frankfurt, gehört dem deutschen Management Board des Immobiliendienstleisters an.

Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL in Frankfurt, gehört dem deutschen Management Board des Immobiliendienstleisters an.

Bild: JLL

Karriere 29.09.2016
Izabela Danner hat die Personalarbeit von JLL in Deutschland komplett umgekrempelt. Wer für JLL arbeiten will, kommt an der Personalchefin des Immobiliendienstleisters und ihrem Team nicht ... 

Izabela Danner hat die Personalarbeit von JLL in Deutschland komplett umgekrempelt. Wer für JLL arbeiten will, kommt an der Personalchefin des Immobiliendienstleisters und ihrem Team nicht vorbei.

Immobilien Zeitung: Frau Danner, die Expo Real wird gern als "Arbeitsmesse" tituliert. Gilt das auch in dem Sinn, dass dort Arbeitsuchende ihre Chancen auf einen neuen Job ausloten bzw. Unternehmen rekrutieren?

Izabela Danner: Na klar. Wir lieben diese Messe: Sie ist der Treffpunkt des Jahres. Wir führen dort in drei Tagen rund 100 Interviews. Der Career Day am dritten Messetag ist unser Schwerpunkt für Studenten bzw. Absolventen und Young Professionals. Aber auch Senior-Kandidaten mit fünf oder zehn Jahren Berufserfahrung begegnen uns auf der Messe. Selbst Führungspositionen haben wir dort schon besetzt. Darüber hinaus treffen sich auf der Expo Real in unserem JLL-Alumni-Netzwerk aktuelle und ehemalige Kollegen. Auch dies ist für unser Recruiting nicht unwichtig: Seit ich bei JLL bin - seit Anfang 2013 also -, sind viele ehemalige Mitarbeiter zu JLL zurückgekehrt oder haben Interesse daran geäußert.

IZ: Wie viele Kollegen kündigen denn im Schnitt pro Jahr? Drei nicht ganz unbekannte Investmentmakler aus Berlin und Frankfurt - Alexander Kropf, Clemens von Arnim und Richard Tucker - hat JLL z.B. aktuell verloren.

Danner: Absolute Zahlen kann ich Ihnen nicht nennen, aber: Die Fluktuationsquote hat sich in den letzten drei Jahren fast halbiert.

IZ: Was hat sich denn seit Ihrem Antritt fundamental beim Thema Recruiting geändert?

Danner: Früher war der Bereich Human Resources dezentral und rein administrativ aufgestellt: Jeder Abteilungsleiter hat beispielsweise separat Kandidaten-Interviews geführt und Jobs vergeben; die Personalabteilung hat dann oft nur noch den Arbeitsvertrag aufgesetzt. Heute gibt es HR-Business-Partner für alle Abteilungen und Standorte, die das Business beraten und betreuen. HR ist in alle Prozesse von der Anwerbung, Rekrutierung über die gesamte Entwicklung bis zum Austritt von Beginn an eingebunden. Die Business-Heads fragen: Welche Qualifikationen bringt er oder sie mit? Wir fragen hingegen: Wer ist das eigentlich, der da zu uns kommen soll?

IZ: Was für Leute können Sie nicht gebrauchen?

Danner: Wer nur vor sich hinarbeitet - selbst wenn er das sehr gut macht - ohne Teil eines Teams sein zu wollen, passt nicht zu uns.

IZ: Haben Sie schon mal einen Abteilungsleiter davon überzeugen können, jemanden nicht einzustellen, den er gerne gehabt hätte, weil Sie bzw. Ihre Personalabteilung den Kandidaten für ungeeignet hielten?

Danner: Nicht nur einmal. Und wenn es anders wäre, bräuchten wir diese HR-Rolle auch nicht. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und bringen eine andere Perspektive auf den Tisch. Dadurch werden Entscheidungen in der Regel besser.

IZ: Der Leiter der Frankfurter JLL-Niederlassung, Jan Stadelmann, hat seinen Job gekündigt, weil "die Leitung der Deutschlandzentrale mit knapp 400 Mitarbeitern dazu führte, dass fast nur noch administrative Arbeit zu erledigen war", wie er der IZ sagte. Er wolle wieder stärker im Transaktionsgeschäft arbeiten. Wie können Sie Führungskräfte im Unternehmen halten, die keine Führungskräfte mehr sein wollen?

Danner: HR bietet jedem, der bei JLL kündigt, Exit-Interviews an und fragt nach den Beweggründen für eine Kündigung. Unsere Niederlassungsleiter haben eine klare Rollenbeschreibung, die aus geschäftlichen und repräsentativen Aufgaben in der jeweiligen Region bzw. Stadt sowie aus Führungsaufgaben besteht. Zu Ihrem genannten Zitat von Herrn Stadelmann möchte ich mich nicht äußern.

Was den zweiten Teil Ihrer Frage angeht: Seit ich hier bin, gab es einige Fälle, in denen wir Führungskräften einen Umstieg in eine Fachkarriere angeboten haben, was diese auch annahmen. Oder wir wurden von den Führungskräften selbst auf einen solchen Umstieg angesprochen. Ein solcher Wechselprozess kann bis zu eineinhalb Jahre dauern. U.a. auch deshalb, weil er mit einer großen Veränderung verbunden ist: für die Kollegen selber, für das Team, für die Strukturen etc.

IZ: Ist der Umstieg von einer Führungs- zu einer Fachkarriere mit Einbußen beim Gehalt verbunden?

Danner: Die Vergütung vorher und die Vergütung nachher sind im Prinzip absolut identisch. Wir nehmen niemandem etwas weg. Im Gegenteil: Ein Umsatzträger - z.B. ein Investmentmakler, der viele Deals abschließt - kann mehr verdienen als eine Führungskraft.

IZ: Wenn Sie mit jedem, der geht, ein Abschiedsgespräch führen: Welche Gründe bewegen Führungskräfte im Besonderen und Mitarbeiter im Allgemeinen zum Kündigen?

Danner: Das werde ich Ihnen nicht verraten. Nur so viel: Die drei Hauptgründe vor meiner Zeit waren andere als heute. Als ich kam und davon erfuhr, sagte ich mir: Es kann nicht sein, dass uns Mitarbeiter aus diesen Gründen verlassen. Diese Baustellen haben wir deshalb erfolgreich abgearbeitet.

IZ: Sind die aktuell wichtigsten Kündigungsgründe für Mitarbeiter weniger "schlimm" für JLL als die wichtigsten Kündigungsgründe vor Ihrem Antritt?

Danner: Es geht nicht um schlimm oder weniger schlimm. Es geht darum, dass Mitarbeiter uns nicht mehr hauptsächlich aus den Gründen verlassen, die vor vier Jahren galten. Unser Anspruch ist es, aus den Feedbacks unserer Mitarbeiter zu lernen. Was mich darüber hinaus zuversichtlich macht, ist: JLL fragt alle zwei Jahre nach dem Grad der Motivation der Mitarbeiter in allen Landesgesellschaften. Als ich kam, 2013, stand JLL Deutschland in diesem internen Länder-Ranking im unteren Mittelfeld. Bei der aktuellen Umfrage für den JLL Employee Engagement Index sind wir im obersten Bereich gelandet. Das Engagement ist stets gestiegen.

IZ: Wie viele Mitarbeiter hat JLL hierzulande?

Danner: Wir haben zurzeit über 1.200 Mitarbeiter. Wir kommen von ca. 950 Mitarbeitern Ende 2015. In den vergangenen Jahren sind wir beim Personal organisch, also ohne Effekte aus Übernahmen, im Durchschnitt um rund 8% gewachsen. Im ersten Halbjahr 2016 war das Wachstum mit rund 10% noch stärker: Insgesamt haben wir exakt 314 Mitarbeiter eingestellt, von Replacements über Neueinstellungen bis hin zu Studenten. Darunter waren rund 200 Festanstellungen. Und allein im Monat August haben wir 58 Mitarbeiter eingestellt. Wir können jede helfende Hand gebrauchen.

IZ: Frau Danner, Danke für das Gespräch.

Das Interview führte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek

Wie Studenten bei den Top-Arbeitgebern landen können

Izabela Danner, Personalchefin von JLL.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 14.07.2016
JLL, Corpus Sireo, Drees & Sommer: Das sind 2016 die drei beliebtesten Arbeitgeber bei Studenten, die in die Immobilienwirtschaft wollen. Doch wollen diese Arbeitgeber umgekehrt auch ... 

JLL, Corpus Sireo, Drees & Sommer: Das sind 2016 die drei beliebtesten Arbeitgeber bei Studenten, die in die Immobilienwirtschaft wollen. Doch wollen diese Arbeitgeber umgekehrt auch Berufseinsteiger einstellen? Und, wenn ja, was für Studenten oder Absolventen suchen sie und für welche Jobs? Last but not least: Welche Einstiegsmöglichkeiten bieten die Arbeitgeber?

Der Wege, bei einem Unternehmen anzudocken, sind viele: Praktikum, Werkstudententätigkeit, duales Studium, Direkteinstieg, Trainee-Programm. Doch nicht überall ist alles möglich, und der Zuschnitt z.B. von Trainee-Programmen unterscheidet sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Drum prüfe auch, wer sich auf Zeit nur bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet, möchte man da mit Schiller ausrufen. Denn: "Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang", heißt es bekanntlich in seinem Gedicht "Das Lied von der Glocke".

Bei JLL, 2016 das fünfte Jahr in Folge Sieger im IZ-Arbeitgeberranking, ist laut Personalchefin Izabela Danner "der Direkteinstieg die gängige Variante". Das in mehr als 80 Ländern aktive Unternehmen ist in Deutschland in den Geschäftsfeldern Investment, Vermietung, Immobilienbewertung, Immobilienfinanzierung, Immobilien-Asset-Management, Corporate Real Estate Management, Shopping Center Services, Projektmanagement und Innenausbau tätig.

Wer bei JLL landen will, sollte eine betriebs-, immobilienwirtschaftliche, technische (Architektur, Ingenieurwesen, IT und Datenmanagement) oder juristische Qualifikation mitbringen. Was den Abschluss angeht, "beschäftigen wir sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten, wobei unser Fokus auf Master liegt", sagt Danner. Auch Soft Skills sind gefragt, insbesondere in der Tätigkeit als Makler:"Bei JLL macht man nicht als Einzelkämpfer, sondern immer im Team Geschäft. Infos und Daten werden geteilt, es gibt nicht ‚deinen‘ und ‚meinen' Kunden, sondern nur JLL-Kunden", stellt Danner klar.

Im laufenden Jahr wird JLL im gesamten Kalenderjahr voraussichtlich rund 250 Mitarbeiter eingestellt haben. Davon wird rund ein Viertel Berufseinsteiger sein. In der zweiten Jahreshälfte 2016 sind noch etwa zehn bis 15 Stellen mit Einsteigern zu besetzen. Derzeit werden vor allem für die Bereiche Innenausbau, Projektentwicklung und -management, Bewertung sowie Vermietung und Investment Kandidaten gesucht.

Dass der Direkteinstieg bei JLL die übliche Form des Einstiegs ist, heißt nicht, dass es nicht auch anders geht: Neun bis zwölf Trainees fangen pro Jahr bei JLL in Deutschland an. "Das Trainee-Programm ist für diejenigen gedacht, die noch nicht genau wissen, wo sie hinwollen", erklärt Danner. Die JLL-Trainees hierzulande starten immer im Juni. Die nächste Ausschreibungsrunde beginnt Ende 2016/Anfang 2017. In diesem Jahr hat JLL auch Trainees in Hamburg, München und Berlin eingestellt, nicht mehr nur in Frankfurt. Auch 2017 sollen an diesen Standorten Plätze angeboten werden. Das Trainee-Programm von JLL dauert nicht länger als zwölf Monate. Die Trainees sind in dieser Zeit jeweils drei Monate in vier verschiedenen Abteilungen unterwegs.

Beim diesjährigen Zweiten im IZ-Arbeitgeberranking, Corpus Sireo, kann der Branchennachwuchs erste praktische Erfahrung über ein Schülerpraktikum, ein studentisches Praktikum, als studentische Aushilfe oder über eine Abschlussarbeit sammeln. Der Berufseinstieg läuft hier in aller Regel über ein Trainee-Programm, der Direkteinstieg ist für Berufsanfänger bei Corpus Sireo hingegen eher die Ausnahme.

Corpus Sireo sucht derzeit sowohl Trainees als auch duale Studenten, die während ihres Ausbildungsprogramms in verschiedenen Unternehmensbereichen eingesetzt werden können. "Die Einsätze finden oft in den Bereichen Acquisition, Asset Management, Development, Letting und Sales statt", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources. Das duale Studium auf Bachelor oder Master biete Corpus Sireo regelmäßig an allen Standorten an.

Bewerber für das Traineeprogramm von Corpus Sireo sollten ein Bachelor- oder Masterstudium in den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Betriebswirtschaft oder Immobilienwirtschaft/-management und erste praktische Eindrücke mitbringen. Wer nach einem abgeschlossenen Studium in einer dieser Fachrichtungen als Trainee bei Corpus Sireo angeheuert hat, durchläuft in 15 Monaten fünf Stationen.

"Die fünfte Station bleibt in der Regel offen und dient bereits als Einstieg zur Übernahme nach Beendigung des Programms", erläutert Schönbeck. Voraussichtlich ab Mitte 2017 haben Trainees auch die Möglichkeit, ins Property-Management reinzuschnuppern. Dieser Bereich wird bei Corpus Sireo gerade aufgebaut und soll dann auch als Station im Trainee-Programm angeboten werden.

Auf die jeweils besten Trainees wartet als Auszeichnung ein Einsatz bei Swiss Life Asset Manager (Slam), dem Eigentümer von Corpus Sireo. Wer sich mit "hervorragenden Leistungen und Engagement" hervorgetan habe, könne für weitere drei Monate bei SLAM in Zürich und künftig auch in Frankreich eingesetzt werden.

Für das Jahr 2016 hat Corpus Sireo aktuell noch drei Traineestellen zu besetzen. Auch für 2017 sucht man bereits Trainees, ebenso duale Masterstudenten für das Sommersemester 2017, die sich für ein Studium mit vertiefter Praxis in Kooperation mit der Hochschule Aschaffenburg interessieren. "Wir verfügen hier über insgesamt ca. 15 Stellen pro Jahr", berichtet Schönbeck.

JLL testet neuerdings auch die Variante duales Studium. "Wir erarbeiten dazu gerade ein Konzept", erzählt Danner. Momentan sei in einem Pilotprojekt ein knappes halbes Dutzend dualer Studenten bei JLL in Berlin an Bord, u.a. auch bei dem von JLL übernommenen, auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierten Asset-Manager Acrest. Aktiv um duale Studenten werben wolle sie derzeit aber (noch) nicht, so Danner.

Beim drittplatzierten Wunscharbeitgeber der Immobilienstudenten, dem Projektmanager und Berater Drees & Sommer, ist ein duales Studium laut Friederike Schammann-Vogel, Leiterin HR, "eher in Unterstützungsbereichen" vorgesehen, weniger in den Kerngeschäftsfeldern Projektmanagement, Engineering oder Consulting. "Hier sind Einsteiger, die ein duales Studium absolviert haben, bei uns eher die Ausnahme. Wer für uns arbeiten will, muss fachliches Rüstzeug mitbringen und einen Fuß im Bauwesen haben. Darum haben wir so viele Akademiker an Bord", erläutert Schammann-Vogel.

Ein Trainee-Programm im Sinne einer befristeten Anstellung, an deren Ende über eine Weiterbeschäftigung entschieden wird, bietet Drees & Sommer nicht an, sondern nur unbefristete Anstellungen "mit einem intensiven hausinternen Ausbildungsplan". Ins kalte Wasser geworfen werden Frischlinge also nicht, versichert die Personalchefin: "Wenn wir uns für jemanden entschieden haben, erhält er oder sie in allen Leistungsbereichen eine zweijährige systematische Weiterbildung mit Vorlesungen, Seminaren, Mentoring etc. von unseren Experten." Ein Einstieg ist nicht nur in der Projektsteuerung, dem mit Abstand bedeutendsten Geschäftszweig, sondern in allen Bereichen möglich.

Um bei Drees & Sommer im Projektmanagement zu arbeiten, sollte man möglichst Studiengänge wie Bauingenieurwesen oder Wirtschaftsingenieurwesen mit einer Spezialisierung in Bau- oder Immobilienwirtschaft absolviert haben. Für den Bereich Engineering werden technisch geprägte Köpfe gesucht, etwa Versorgungstechniker, Bauphysiker, Elektrotechniker oder Maschinenbauer. Vor allem in den beratenden Geschäftsbereichen sind vermeintlich weiche Kompetenzen sehr wichtig, Fachwissen allein reicht nicht: "Im Projektmanagement spielen soziale Kompetenzen eine große Rolle, weil wir dort nah am Kunden sind. Bei einem Bauvorhaben muss man die Belange und die Sichtweise des Kunden erkennen und verstehen lernen", so Schammann-Vogel. Wie man Wissen und Handeln verbindet, wird in der hauseigenen Academy von Drees & Sommer in Form von Soft-Skills-Präsenzschulungen gelehrt. Wer ins Projektmanagement strebt, dem sollte zudem klar sein, dass er sich nicht auf einen Schreibtischjob einlässt: "Die Kollegen pendeln immer zwischen dem Kunden, der Baustelle und dem eigenen Büro hin und her."

Wer bei Drees & Sommer anfangen will, sollte auch Sprachkenntnisse mitbringen oder aufbauen,: "Wir suchen Leute, die auch flexibel international für uns arbeiten wollen." Drees & Sommer hat bei Bauvorhaben an 40 Standorten weltweit seine Finger im Spiel, u.a. auch in China oder Saudi-Arabien.

Bachelor-Studenten sind bei Drees & Sommer grundsätzlich ebenso willkommen wie Master-Absolventen, aber: "Wir honorieren es, wenn jemand einen Master-Abschluss mitbringt, und wir honorieren es auch, wenn er schon internationale Erfahrungen gesammelt hat - und es sind eben meist Master-Studenten, die mehr gesehen haben und mehr und vielfältigere Erfahrungen mitbringen", so Schammann-Vogel.

Ende 2016 wird sie insgesamt rund 100 Absolventen neu eingestellt haben. "Viele davon sind schon vorher als Studenten und/oder Praktikanten bei uns gewesen. Es ist bei uns gute Tradition, Mitarbeiter aus diesem Pool zu übernehmen." Über das Jahr verteilt arbeiten rund 600 Praktikanten und Studenten bei Drees & Sommer. Im Augenblick sind es insgesamt rund 250, davon etwa 200 in Deutschland.

Harald Thomeczek

JLL ist der Top-Arbeitgeber 2016

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, bejubelt - hier in einer Fotomontage - den fünften Titel als Top-Arbeitgeber.

Bild: Ljupco Smokovski/Fotolia.com, Montage: IZ

Karriere 13.07.2016
Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der ... 

Selbst dem FC Bayern ist es in 53 Jahren Fußballbundesliga nicht gelungen, fünf Titel in Folge einzufahren. JLL hat das nun geschafft: Im achten IZ-Arbeitgeberranking hat der Immobilienberater 2016 zum fünften Mal in Serie den Titel als begehrtester Wunscharbeitgeber von Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge abgeräumt.

Exakt 588 Studierende nahmen im Frühjahr 2016 an der Befragung im Rahmen der Joboffensive der Immobilien Zeitung (IZ) teil. Wie in den Vorjahren seit 2009 wurden sie dabei u.a. auch danach gefragt, für welches immobilienwirtschaftliche Unternehmen sie am liebsten nach dem Abschluss ihres Studiums arbeiten würden. Bei der Beantwortung dieser Frage konnten sie bis zu drei Wunscharbeitgeber nennen, und zwar sortiert nach Präferenz (eine Gleichgewichtung zweier oder mehrerer Namen war nicht möglich). Diese Frage war offen, es wurden keine möglichen Wunscharbeitgeber im Fragebogen vorgegeben. Insofern ist das Arbeitgeberranking auch ein Spiegel des Bekanntheitsgrads der einzelnen genannten (Immobilien-) Unternehmen.

Von den 588 Befragten haben 312 Teilnehmer oder 53% mindestens einen Wunscharbeitgeber genannt. Fast die Hälfte, rund 47%, nannte gar keinen Wunscharbeitgeber. Unterm Strich verteidigte JLL, seit 2012 durchgängig ganz oben auf dem Treppchen, seinen Titel als Top-Arbeitgeber souverän, baute seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten sogar deutlich aus. Der Makler/Immobilienberater kam auf eine Gesamtpunktzahl von 190. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr (+93%), als JLL 98 Punkte für den Titel reichten. Die Zahl der Umfrageteilnehmer und auch die Zahl der insgesamt vergebenen Punkte hat 2016 im Vorjahresvergleich zwar auch deutlich zugelegt, aber jeweils nur weniger als halb so stark wie die Punktzahl von JLL (+38%). Die Steigerung des Serien-Champions ist also bei Weitem nicht nur mit dem größeren Teilnehmerfeld zu erklären.

Corpus Sireo auf Platz 2

Die Silbermedaille geht in diesem Jahr an Corpus Sireo. Der Asset- und Fondsmanager, Projektentwickler und Makler fuhr 109 Punkte ein. Damit ist auch Corpus Sireo überproportional stark gewachsen: Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen 69 Punkte, die Steigerungsrate in diesem Jahr beträgt also satte 58%. 2015 hatte sich Corpus Sireo noch mit dem dritten Platz hinter Bilfinger begnügen müssen.

Zu den Gewinnern des diesjährigen Arbeitgeberrankings gehört auch Drees & Sommer. Der Projektsteuerer steht seit dem ersten IZ-Arbeitgeberranking 2009 immer in den Top 10. In diesem Jahr gelang erstmals der Sprung unter die Top 3. Landete Drees & Sommer 2015 mit 47 Zählern noch auf Platz sechs, sicherte man sich diesmal mit 81 Punkten (72% mehr als im Vorjahr!) Rang drei.

Das Tätigkeitsfeld ist entscheidend bei der Arbeitgeberwahl

Um die Wahl ihres Wunscharbeitgebers zu begründen, konnten die Studierenden aus zwölf vorgegebenen Aspekten pro genanntem Arbeitgeber bis zu drei Kriterien als entscheidend benennen oder frei andere Kriterien auflisten. Die größte Rolle spielt für die Studierenden demnach, dass das Tätigkeitsfeld mit den eigenen Wünschen übereinstimmt. Fast 60% der Teilnehmer machten hier ihr Kreuzchen. Die Karriereperspektiven, die ein Unternehmen eröffnet, sind der zweitwichtigste Aspekt bei der Arbeitgeberwahl (41%). Das positive Image eines Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (34%) wurde von den Studierenden am dritthäufigsten als Antwort angegeben.

Die Anziehungskraft der Unternehmen speist sich aus durchaus unterschiedlichen - vermuteten oder tatsächlichen - Eigenschaften (siehe "Die Top-10-Arbeitgeber" auf dieser Seite). So landet bei JLL das Tätigkeitsfeld im Ranking der wichtigsten Aspekte nur auf Platz vier, während es bei sieben Top-Ten-Platzierten (Corpus Sireo und Drees & Sommer sowie CBRE, Patrizia, Bilfinger, Union Investment und Beos) das allerwichtigste Kriterium für die Studenten ist und bei ECE und BNP zumindest zu den drei wichtigsten Aspekten gehört.

Die größte Zugkraft haben bei JLL die Karriereperspektiven. Mehr als die Hälfte (52%) derer, die JLL als Wunscharbeitgeber aufführen, fühlen sich davon angezogen. Interessant ist das auch deshalb, weil 2015 nur knapp 38% derer, die damals für JLL votiert haben, dieses Kriterium zur Begründung ihrer Entscheidung anführten. "Super! Das freut mich riesig", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources im Management Board Germany von JLL in Deutschland. "Ich habe nicht verstanden, warum wir im vergangenen Jahr in diesem Punkt so schwach abgeschnitten haben. Daran haben wir gearbeitet."

Gewinner sind im Nachwuchsmarketing aktiv

So nimmt JLL laut Danner allein an acht Hochschulmessen im Jahr teil. Auch das Management Board zeigt bei solchen Gelegenheiten Präsenz: "Timo Tschammler war dieses Jahr z.B. auf dem RICS Hochschultag", der im Rahmen des IZ-Karriereforums 2016 in Frankfurt stattfand. JLL schickt zudem Mitarbeiter als Dozenten an Hochschulen oder organisiert Kaminabende für Talente. Schließlich bietet das Unternehmen Studierenden Plätze für freiwillige Praktika und Pflichtpraktika sowie Werkstudententätigkeiten an. Im Durchschnitt beschäftigt JLL um die 100 bis 120 Praktikanten und Studenten pro Jahr.

Während bei JLL die Karriereperspektiven das größte Pfund sind, ist die Übereinstimmung der Tätigkeitswünsche mit den Tätigkeitsbereichen, in denen ein Unternehmen aktiv ist, bei Corpus Sireo und noch mehr bei Drees & Sommer ein viel wichtigeres Kriterium für die Studierenden als beim Erstplatzierten. Während nur gut ein Drittel der JLL-Anhänger aufgrund dieser Übereinstimmung gern bei JLL anheuern würde, gilt das für mehr als die Hälfte der Corpus-Sireo-Fans (51%) und sogar für 69% von denen, die bei Drees & Sommer ihre Karriere starten wollen. Die Karriereperspektiven werden bei Corpus Sireo und Drees & Sommer dafür weniger stark gewichtet als bei JLL: Jeweils 43% der Befragten, die diesen Unternehmen ihre Stimme geben, nennen sie als Grund für ihre Wahl.

Ein positives Image wirkt magnetisch

Das positive Image zieht bei Drees & Sommer (49%) mehr als bei JLL (43%) oder Corpus Sireo (39%). Dafür hat JLL in puncto Internationalität die Nase vorn (43%): Bei Drees & Sommer spielt die Tatsache, dass das Unternehmen rund um den Erdball an Bauprojekten beteiligt ist, nur für jeden Dritten eine Rolle.

Für das Management von Corpus Sireo hat das gute Abschneiden beim Arbeitgeberranking "eine sehr hohe Bedeutung, denn es erleichtert uns das Recruiting", sagt Bernd Wieberneit, der in der Konzerngeschäftsführung u.a. den Bereich Human Resources (HR) verantwortet. Studenten nehmen Unternehmen in erster Linie ja von außen wahr, sei es als Aussteller auf Messen oder über PR- bzw. Marketingmaßnahmen. "Daher versuchen wir hier gezielt Präsenz zu zeigen und mit Studierenden im Gespräch zu bleiben, egal ob an ausgewählten Unis oder bei Branchenveranstaltungen", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Über verschiedenste Personalmarketingmaßnahmen habe man die Zahl der Werkstudenten, Praktikanten und dualen Studenten ausgebaut: "Denn wer könnte anderen Studenten über die Arbeit und die Menschen bei Corpus Sireo mehr verraten als die, die bei uns waren!", so Schönbeck.

Auch Drees & Sommer setzt viele Hebel in Bewegung, um Studierende auf sich aufmerksam zu machen und bei ihnen auch dann in guter Erinnerung zu bleiben, wenn sich die Wege trennen. So machen 70 Lehrbeauftragte aus den eigenen Reihen indirekt Werbung für Drees & Sommer als Arbeitgeber. Außerdem "versuchen wir, immer in Kontakt mit Studenten, die bei uns ein Praktikum gemacht oder eine Werkstudententätigkeit ausgeübt haben, zu bleiben, mitunter auch über die erste Berufsstation hinweg", sagt Friederike Schammann-Vogel, Leiterin HR bei Drees & Sommer. Die Studierenden werden zu Messen, auf denen Drees & Sommer als Aussteller dabei ist, Fachvorträgen oder Workshops eingeladen. "Und zum Geburtstag schicken wir ihnen eine handgeschriebene Glückwunschkarte", so Schammann-Vogel.

Praktikanten tragen positive Erfahrungen zurück an die Unis

Das jährliche IZ-Arbeitgeberranking bewertet sie als eine "bedeutende Außenbild-Rückmeldung einer sehr wichtigen Zielgruppe. Denn die Studenten von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen." Das Ranking zeige, "dass die jungen Leute, die schon als Praktikanten oder Werkstudenten bei uns gearbeitet haben, bei ihren Kommilitonen positiv über uns berichten". Und wer von den heutigen Absolventen nicht sofort bei Drees & Sommer anfange, behalte das Unternehmen zumindest in positiver Erinnerung: "Eventuell für einen späteren Einstieg bei uns, oder um einmal auf Kundenseite oder in einer Kooperation mit uns zusammenzuarbeiten."

Die Studenten, die in diesem Jahr an der Abstimmung zum Top-Arbeitgeber der deutschen Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, listen insgesamt 245 Namen auf. Die deutsche Immobilienbranche ist mittelständisch geprägt, die Bandbreite und Heterogenität an Betätigungsfeldern und die Zahl der dort aktiven Firmen sind groß, und verheißungsvolle Immobilienarbeitgeber finden sich auch unter Unternehmen, deren Kerngeschäft nichts mit Immobilien zu tun hat.

Unter den Genannten sind Einzelhandelsketten wie Rewe, Edeka oder Kaufland, Autobauer wie Audi oder Daimler, BMW oder VW, BASF, die Deutsche Bahn oder Online-Händler Zalando und Flughafenbetreiber Fraport. Mehr als eine einstellige Punktzahl erreichen 27 Unternehmen. 182 Unternehmen bekommen nur drei Punkte oder weniger.

Wohnungsunternehmen? Uninteressant für die Befragten

Auffällig ist, dass Wohnungsunternehmen auch 2016 nur sehr selten genannt werden. So kommt das erste Immobilienunternehmen im Dax 30, Vonovia, nur auf vier Zähler - was immer noch mehr ist als die drei Pünktchen, die LEG oder TAG Immobilien erhalten. Die Deutsche Wohnen taucht gar nicht auf. Der Wohnimmobilienboom, geglückte Fusionen und spektakulär gescheiterte Übernahmeversuche haben an der schwach ausgeprägten Attraktivität - oder der mangelnden Bekanntheit - der großen Wohnungsvermieter hierzulande anscheinend nichts geändert.

Das Wohnungsunternehmen mit den meisten Zählern, nämlich sechs, ist die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft. Jedenfalls, wenn man Formart als Wohnungsentwickler außen vor lässt; die Ex-Hochtief-Tochter landet mit 21 Zählern immerhin auf Platz 17. Hochtief selbst, in den ersten drei Jahren des Arbeitgeberrankings immer auf Platz eins, schneidet als 13. mit 27 Zählern nicht viel besser ab.

Umstrukturierungen schaden den Bauunternehmen

Der Abstieg von Hochtief seit 2014 dürfte nicht zuletzt auf die Übernahmeschlacht mit dem heutigen Mehrheitseigentümer, dem spanischen Baukonzern ACS, und anschließende Verkäufe von Immobilienaktivitäten zurückzuführen sein. Mit Bilfinger hat in diesem Jahr ein weiterer Baukonzern und Immobiliendienstleister, der in turbulenteres Fahrwasser geraten ist, Federn gelassen: Gewinnwarnungen, Rekordverlust und Führungswechsel haben vermutlich dazu beigetragen haben, dass die Arbeitgeberattraktivität abgenommen hat.

Studenten von 112 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und Dualen Hochschulen sowie Weiterbildungsinstituten haben 2016 an der IZ-Umfrage teilgenommen. Rund 70% haben sich für einen Studiengang entschieden, der den Bereichen Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement bzw. Bau- und Projektmanagement zuzuordnen ist.

Die Studenten sind im Schnitt 25 Jahre alt. Jeder zweite Teilnehmer schließt sein aktuelles Studium in diesem Jahr ab. Knapp die Hälfte hat bereits einen akademischen Grad, meist den Bachelor.

In acht Jahren Arbeitgeberranking haben es nur 18 Unternehmen geschafft, in die Top Ten einzuziehen. Wer das - neben den aktuellen zehn Besten - war und wie sich alle 18 Firmen über die Jahre entwickelt haben, sehen Sie im Artikel "Die Top-Arbeitgeber 2009 bis 2016".

Einen Artikel mit weiteren Details zu den Aspekten der Arbeitgeberwahl im IZ- Arbeitgeberranking 2016 lesen Sie in Ausgabe 29, die am 21. Juli 2016 erscheint.

Harald Thomeczek

Die Legende vom Makler, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Bild: iStock/Diane Diederich

Karriere 25.02.2016
Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein ... 

Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein Gerücht.

Wer Personalwechsel in der Immobilienwirtschaft verfolgt, gewinnt schnell den Eindruck, dass Immobilienmakler - und vor allem jene aus einschlägigen internationalen Beratungsunternehmen - ein besonders wechselfreudiges Völkchen sind. Kenner schätzen die jährliche Fluktuationsrate unter Maklern auf 25% bis 30%, andere halten eher eine Größenordnung von 10% bis 15% für realistisch. Ab einem bestimmten Level an Macht und Gehalt nehme der Drang, sich zu verändern, zwar spürbar ab, berichtet ein Headhunter. Aber alles in allem dürften Immobilienmakler, über alle Altersgruppen und Hierarchie-Ebenen hinweg, im groben Durchschnitt etwa alle drei bis vier Jahre das Pferd wechseln, schätzt er.

Wer sich bei den üblichen Verdächtigen umhört, erntet mit diesem Versuch einer Annäherung an die Materie jedoch nur Kopfschütteln: "25% bis 30%?!", wundert sich Mark Spangenberg, der als Chief Operating Officer von CBRE in Deutschland u.a. für das Thema Human Resources zuständig ist. "Bei uns ist das absolut kein Thema", beteuert er. Die CBRE GmbH beschäftigt rund 650 Mitarbeiter, davon arbeitet rund ein Viertel als Makler (160). Die Fluktuationsquote unter den Mitarbeitern beziffert Personalchef Spangenberg auf erstaunlich geringe 7% in den vergangenen Jahren. Dies sei auch bei den Maklern der Fall.

Bei Colliers International, Ende 2015 mit gut 270 Mitarbeitern in Deutschland unterwegs, bewegt sich die Fluktuationsrate "auf branchenüblichem Niveau im einstelligen Prozentbereich mit Schwankungen in beide Richtungen, je nach spezifischer Marktsituation", gibt Carsten Liede, Head of Human Resources, zu Protokoll. Ob das wie bei CBRE auch für die Gruppe der Makler gilt, bleibt eine offene Frage, denn eine Differenzierung nach Maklern und Nicht-Maklern nimmt das Unternehmen nicht vor.

Das kanadische Maklerhaus für Gewerbeimmobilien Avison Young, das erst Ende 2014 in deutschen Landen gestartet ist, aber schon 34 Köpfe zählt, will dieses Wachstumstempo beibehalten, wie Udo Stöckl, Geschäftsführer in Deutschland und Partner von Avison Young, erklärt: Kurzfristig, bis Ende 2016 plant er mit 60 Mitarbeitern. "Unsere Wachstumspläne sind aber bis 2020 ausgelegt: Ziel ist, dass wir bis dahin auf 200 bis 220 Mitarbeiter wachsen", die weit überwiegend in der Makelei tätig sein sollen.

Wie schafft es ein neuer Marktteilnehmer, in so kurzer Zeit so viele Leute zu rekrutieren? Stöckl verweist auf die Möglichkeit, sich an Avison Young in Kanada zu beteiligen (er selbst ist einer von aktuell drei deutschen Partnern): "Das ist vor allem für Senior-Mitarbeiter attraktiv." Ein zweiter Punkt seien flache Hierarchien: "Es gibt keinen Head of Emea, nur einen CEO in Kanada." Zur Rekrutierung nutze man die guten Kontakte bereits angeworbener Kollegen - "Netzwerke sind ein unheimlicher Hebel".

Signifikant höhere Gehälter oder Provisionsbeteiligungen setzt Avison Young, versichert Stöckl, nicht als Instrument der Anwerbung ein. Er sagt, Höhe und Ausgestaltung der Vergütung unterschieden sich "nicht substanziell" vom Wettbewerb, spricht von "konkurrenzfähigen Umsatzbeteiligungen". Wie die Vergütungsstrukturen bei Avison Young genau aussehen, behält Stöckl lieber für sich. Ebenso wie alle anderen von der Immobilien Zeitung befragten Maklerhäuser/Immobilienberatungsunternehmen.

Headhunter verweisen auf die große Heterogenität der Vergütungsmodelle. Diese seien eben von Region zu Region, Assetklasse zu Assetklasse oder Marktteilnehmer zu Marktteilnehmer sehr verschieden und hingen auch stark vom Erfahrungs- und Hierarchielevel ab. Als Faustformel könne aber gelten: "Ein Makler verdient im Durchschnitt etwa ein Drittel seines Jahresumsatzes, den er macht, als Gesamtbruttojahresgehalt."

"Jedes Unternehmen hat einen anderen Fokus bei der Vergütung", berichtet Marcus Lemli, Vorsitzender der Geschäfts

führung von Savills Deutschland. Das eine bietet ein höheres Fixum, bei einem anderen sind variable Anteile größer. Und auch bei der Progression der Erfolgsbeteiligung eines Maklers mit einer wachsenden Zahl von Abschlüssen unterscheiden sich die einzelnen Häuser voneinander. "Die Unterschiede in der Vergütung insgesamt sind mittlerweile aber nicht mehr so groß wie früher."

Um auf Avison Young zurückzukommen: Sein Haus, so Geschäftsführer Udo Stöckl weiter, profitiere sicher davon, dass nicht in allen Maklerhäusern "im Moment die höchste Zufriedenheit herrscht". Mag ja sein, aber fähiges Personal gibt es nicht wie Sand am Meer: "Die guten Leute sind im Grunde vergeben", sagt Peter Schreppel, Deutschlandchef von CBRE. Wie realistisch ist es daher, dass es Avison Young gelingt, seine Wachstumsziele in puncto Mitarbeiterzahl zu erreichen? Izabela Danner, Mitglied im deutschen Management Board von JLL und dort verantwortlich für Human Resources (HR), gibt zu bedenken: "Prinzipiell ist es derzeit sehr schwierig, gute Nachwuchskräfte zu finden und an das eigene Unternehmen zu binden." Dafür seien erhebliche Anstrengungen, eine Vielzahl ausgefeilter HR-Maßnahmen und entsprechende Ressourcen erforderlich.

Susanne Ollmann, Personalleiterin bei Aengevelt, erklärt, nach der Expansionslust von Avison Young befragt:

"Immobilienmakler sind Vertriebler, die den Vertriebserfolg lieben und suchen. Daher ziehen manche dem Erfolg, mit anderen Worten: dem Geld, hinterher, will heißen: dorthin, wo sie für sich den größten Vertriebserfolg vermuten bzw. wo ihnen dies - eventuell zusammen mit einem höheren Fixgehalt - versprochen wurde."

Allerdings, gibt Ollmann zu bedenken, seien gerade solche Unternehmen nicht nur sehr dynamisch bei der Einstellung, sondern auch bei Entlassungen, zum Beispiel, wenn das Geschäftsmodell sich nicht wie geplant entwickle und/oder die entsprechenden Marktanteile nicht in den avisierten, meist recht kurzen Zeiträumen erreicht würden.

Zum zyklischen und volatilen Immobilienmarkt, findet Ollmann, passe eine solche Vorgehensweise "nur bedingt: Wer seinen Arbeitgeber wechselt wie sein Hemd, weil er meint, die Wiese ist auf der anderen Seite des Zauns immer grüner und saftiger, läuft Gefahr, seinem Image und Ansehen zu schaden."

Wie sich dies auf die Fluktuationshöhe bei Aengevelt auswirkt? Von "unter 10%" in den vergangenen Jahren ist die Rede. Auch bei den Maklern im eigentlichen Sinne soll sie im "einstelligen Prozentbereich liegen". Weil nicht jeder Mitarbeiter in den Boomjahren Verlockungen widerstehen könne, sei jedoch über die Jahre eine gewisse Schwankungsbreite zu verzeichnen, heißt es.

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli gibt die Fluktuationsrate im Jahr 2015 mit praktisch unschlagbar niedrigen 4,7% an. Dieser Wert bezieht sich jedoch nur auf Professionals, und Makler werden nicht gesondert erfasst. "Diese geringe Fluktuationsrate erklärt sich aus der Phase der Unternehmensentwicklung, in der wir uns befinden: Wir wachsen in unseren Märkten und erweitern unser Dienstleistungsangebot", so Lemli. So ergäben sich für Mitarbeiter, die mehr wollen, Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Etwa, indem sie mehr Verantwortung übernehmen, in einen anderen Unternehmensbereich wechseln oder einen neuen Unternehmensbereich mit aufbauen können.

"Sind gewisse Positionen vergeben, kann ein Wechsel für den nächsten Karriereschritt Sinn machen", sagt Lemli mit Blick auf die Branche insgesamt. Warum Savills für solche Wechselwilligen attraktiv sei? "Bei uns sind noch nicht alle Positionen besetzt. Berufserfahrenen bieten wir die Chance, ihr Geschäft auf einer globalen Plattform und mit viel Freiraum individuell weiterzuentwickeln."

Izabela Danner von JLL nennt keine konkrete Fluktuationsrate, versichert aber, man habe diese "durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Sinne der Mitarbeiterzufriedenheit in den vergangenen Jahren nachhaltig reduzieren können". Fluktuation korreliere unmittelbar mit dem Immobilienzyklus - und sei "nicht prinzipiell nachteilig, solange sie ein gesundes Maß nicht überschreitet". Entscheidend sei, Fluktuation "bewusst zu managen".

Dabei profitieren auch Arbeitgeber davon, dass "die Branche traditionell klein ist und stark von Networking geprägt. Man kennt sich, und auf informeller Ebene findet viel Austausch statt, der sich auch in Abwerbemaßnahmen äußert. Zudem sind Makler prinzipiell extrinsisch motiviert", so Danner weiter. Die Einschätzung, die durchschnittliche Fluktuationsrate liege bei 10% bis 15%, decke sich mit "unseren Erfahrungen".

Wie man Leute, die mit den Hufen scharren, bei der Stange hält? Um, erklärt Peter Schreppel, versierte, erfolgshungrige Vertriebler zu halten, bedürfe es natürlich einer gewissen "Flexibilität", was in Ausnahmefällen auch schnellere Beförderungen und dergleichen mehr bedeute.

Harald Thomeczek

Die Türsteherinnen der drei Top-Arbeitgeber

Izabela Danner leitet den Personalbereich bei JLL Deutschland. Zum Jahresende sucht das Unternehmen wieder rund zehn Trainees für das im Juli 2016 beginnende Programm.

Izabela Danner leitet den Personalbereich bei JLL Deutschland. Zum Jahresende sucht das Unternehmen wieder rund zehn Trainees für das im Juli 2016 beginnende Programm.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 16.07.2015
JLL, Bilfinger und Corpus Sireo heißen die drei Top-Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft in diesem Jahr. Wie Studenten und Absolventen bei ihren Traum-Unternehmen einsteigen können, verraten ... 

JLL, Bilfinger und Corpus Sireo heißen die drei Top-Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft in diesem Jahr. Wie Studenten und Absolventen bei ihren Traum-Unternehmen einsteigen können, verraten ihre Personalchefinnen. Eintrittspfade gibt es viele.

Die drei unterschiedlichen Unternehmen eint, dass sie alle breit aufgestellt sind und eine Vielzahl von Tätigkeitsfeldern bieten. Und genau darauf legen Immobilienstudenten Wert: ein zu ihrer Qualifikation passendes Tätigkeitsfeld (siehe Artikel "Wer die Wahl hat, hat die Qual"). "Der Maklerstempel ist gut, der Stempel ist auch richtig", sagt Izabela Danner, verantwortlich für Human Resources bei JLL Deutschland. "Aber bei uns gibt es noch viel mehr." Weltweit machen Dienstleistungen für Konzerne, sogenannte Corporates, die Hälfte des JLL-Geschäfts aus. In Deutschland überwiege noch das Maklergeschäft. Schon jetzt gibt es Einsatzfelder wie u.a. Leasing, Bewertung, Asset-Management, Debt Advisory, Projektentwicklung, Property-Management oder Residential Investments. Die unterschiedlichen Dienstleistungen werden für verschiedene Assetklassen angeboten. "Wir haben für alle etwas da", sagt Danner, die Mitglied im Management Board Germany von JLL ist.

Der Konzern Bilfinger hat ebenfalls einiges im Angebot: Neben Hochbau und Facility-Services erbringt zudem Bilfinger Real Estate u.a. Dienstleistungen in den Bereichen Asset- und Property-Management, Corporate Solutions, Centermanagement oder Real Estate Consulting. Und Corpus Sireo bietet u.a. mit den Geschäftsfeldern Projektentwicklung, Asset-Management, Investmentmanagement und Makler eine bunte Palette an Tätigkeiten an.

Das dürfte den Studierenden gefallen, denn ihre Interessen sind breit gefächert: Am beliebtesten ist nach wie vor die Projektentwicklung, in die es 18% zieht, gefolgt vom Asset- und Property-Management sowie dem Fondsmanagement/Investment. Die vier Einsatzgebiete Facility-Management, Projektsteuerung, Bewertung und Corporate Real Estate Management wirken auf jeweils 6% bis 8% der Studierenden anziehend, wie die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. 428 Studierende immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer gaben in diesem Jahr Auskunft zu ihrer Qualifikation, ihren Berufs- und Gehaltsvorstellungen sowie ihren Wunsch-Arbeitgebern. Die Studierenden zieht es in die Praxis. 65% wollen direkt nach ihrem aktuellen Studium ins Berufsleben einsteigen.

Welche Chancen bieten die drei beliebtesten Unternehmen also den Nachwuchskräften? Bei JLL ist sowohl der Direkteinstieg als auch ein Traineeprogramm möglich. Zwölf Monate dauert das Programm, in dem die Einsteiger verschiedene Bereiche durchlaufen, um sich danach beispielsweise zwischen Valuation und Investment entscheiden zu können. Es komme gut an, dass es so kurz ist, sagt Danner. Wer dieses Jahr erfolgreich absolviert hat, der wird auch übernommen, betont die HR-Leiterin.

Bei Bilfinger Real Estate steigen Hochschulabsolventen in der Regel direkt ein, sagt Liselotte Gruse, Division HR Head für die Division Bilfinger Real Estate. So gebe es beispielsweise ein Junior-Centermanagerprogramm. Aber in den anderen Geschäftsbereichen, u.a. Capital Markets Consulting, Property Development Consulting, sei ein Einstieg ebenso möglich wie in den Zentralbereichen (HR, Rechnungwesen etc.). Konzernweit gebe es zudem auch Traineeprogramme. Bei Bilfinger würden Immobilienaffine oft in den Bereichen Hochbau und Facilities Services beginnen.

Bei Corpus Sireo fangen Berufsneulinge als Trainee an, um die Komplexität des Unternehmens kennenzulernen. Nimmt sie lieber Bachelor- oder Masterabsolventen? "Wir haben keine Präferenz", sagt Iris Schönbeck, Head of Human Resources Management bei Corpus Sireo. Alle Anfänger durchlaufen dasselbe 15 Monate währende Traineeprogramm. Fünf Stationen lernen die Trainees kennen, davon dürfen sie zwei selbst wählen. Betreut werden sie in der Station von einem Buddy, über das Programm hinweg zudem von einem Mentor. Ab 2016 wird das Traineeprogramm auf 18 Monate verlängert, damit auch eine Station bei Swiss Life möglich sei, dem Eigentümer von Corpus Sireo.

Doch es muss nicht immer gleich ein Arbeitsvertrag unterschrieben werden, um die drei Top-Arbeitgeber kennenzulernen. Sie bieten alle drei Praktika an. Allein JLL beschäftigt rund 180 Praktikanten jährlich. Hinzu kommen Stellen für Werkstudenten. Bei Corpus Sireo gibt es 30 bis 40 Stellen für Werkstudenten. Wer sich gut macht, wird bei Corpus Sireo for Students aufgenommen. Die Mitglieder werden u.a. zu Firmen-Events und Weiterbildungen eingeladen. Aus diesem Pool würden sich nicht selten Praktikanten rekrutieren, sagt Schönbeck. Bilfinger fördert zudem Studierende mit dem Deutschlandstipendium und lädt die Geförderten zu Veranstaltungen ein. Dies soll künftig noch ausgebaut werden.

Karriereperspektiven sind den Studierenden ebenfalls sehr wichtig. Leider sei in den Köpfen immer noch verankert, dass Karriere etwas mit Führung zu tun hat, sagt Schönbeck. Doch nicht jeder könne Führungskraft werden, auch wenn die Unternehmen Führungsnachwuchs durchaus fördern. JLL unterstützt mit einem Führungsnachwuchsprogramm junge Talente über einen Zeitraum von zwei Jahren. Bei Bilfinger gibt es beispielsweise ein Leadership Performance Programm. Neben einer gezielten Entwicklung von Führungskräften werden aber auch Karrierepfade für Spezialisten angeboten. Die Fachkarriere wird bewusst entwickelt.

Weiterbildung wird bei den drei Top-Arbeitgebern groß geschrieben. Corpus Sireo und Bilfinger setzen dabei auch auf ihre unternehmenseigenen Akademien. Corpus Sireo wird sich zudem ab dem kommenden Jahr wieder verstärkt um die Ausbildung kümmern und rekrutiert nach dem Sommer drei bis fünf Kandidaten für die Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. -frau.

Für die Studierenden war bei der Wahl von JLL zum Wunscharbeitgeber das Thema Internationalität besonders wichtig. Das Beratungsunternehmen arbeitet an einem Austauschprogramm für Mitarbeiter, das dreimonatige Aufenthalte in anderen Büros innerhalb der Emea-Region ermöglicht. Voraussetzung für die Teilnahme ist jedoch ein passender Tauschpartner. 2014 habe es acht Emea-Tauschpärchen gegeben. "Es ist unser Ziel, den Austausch zu fördern", sagt Danner. Das Programm werde systematisch ausgebaut und soll auch exotische Ziele wie Istanbul oder Moskau umfassen.

Auch Bilfinger kann mit Internationalität locken. Der Konzern ist mit seinen mehr als 60.000 Mitarbeitern in rund 40 Ländern aktiv. Gerade engagiert sich Gruse dafür, dass eine deutsche Berufseinsteigerin in Großbritannien in der Projektentwicklung eingesetzt werden kann.

Wie vielen Berufseinsteigern werden die drei HR-Verantwortlichen in diesem Jahr noch die Türe aufhalten? JLL hat 20 offene Positionen für Direkteinsteiger und sucht bis zum Jahresende zehn Trainees für das im Juli 2016 beginnende Programm. Für die relativ junge Gesellschaft Tetris, die sich mit Innenausbau beschäftigt, werden 20 bis 30 Leute gebraucht.

Bei Bilfinger gibt es in diesem Kalenderjahr rund 150 Stellen für Berufseinsteiger, davon zehn in der Division Bilfinger Real Estate. Corpus Sireo sucht bis zum Jahresende fünf bis zehn Kandidaten für sein Traineeprogramm. Anders als bei JLL gibt es keinen festen Stichtag, sodass Bewerber das ganze Jahr über jederzeit ihre Unterlagen einschicken können.

Dazu kommen bei allen drei Unternehmen zusammengenommen noch hunderte von Praktikantenpositionen und Stellen als Werkstudent. Um an die Tür eines Top-Arbeitgebers zu klopfen, muss man zuerst den Arm ausstrecken. Also: An die Lebensläufe, fertig, los!

Sonja Smalian

JLL beruft zwei neue Mitglieder ins deutsche Führungsteam

Izabela Danner.

Izabela Danner.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Köpfe 05.11.2014
JLL hat zwei neue Mitglieder in sein Management Board berufen: Izabela Danner (41) und Dr. Christian Koch (43) werden das Führungsteam künftig verstärken. ... 

JLL hat zwei neue Mitglieder in sein Management Board berufen: Izabela Danner (41) und Dr. Christian Koch (43) werden das Führungsteam künftig verstärken.

Danner war zum 14. Januar 2013 von DTZ Deutschland zu Jones Lang La Salle Deutschland gewechselt und leitete seitdem den Personalbereich. Bei DTZ war sie Head of Human Resources Northern Europe und Mitglied des deutschen Management Committees gewesen. Sie wird zum Jahresanfang 2015 in das JLL-Management-Board aufrücken. "Mit der Berufung von Izabela Danner unterstreichen wir nicht zuletzt die immense Bedeutung des Themas Human Resources für die künftige Entwicklung unseres Unternehmens in Deutschland", sagt JLL-CEO Dr. Frank Pörschke. Die Gewinnung, Weiterentwicklung und Bindung von Talenten zähle zu den wichtigsten strategischen Handlungsfeldern im Personalbereich, sagt der JLL-Deutschlandchef.

Schon zum 17. November 2014 wird Koch Mitglied im JLL-Führungskreis. Er ist operativ verantwortlich für die Bereiche Corporate Solutions und Real Estate Advisory Services. Er kommt von der IKB Deutsche Industriebank, wo er zuletzt als Managing Director und Co-Head Real Estate tätig gewesen war.

Dem deutschen Management Board gehören derzeit Dr. Frank Pörschke (CEO Germany), Peter Orend (CFO Germany), Jörg Ritter (Retail), Rüdiger Thräne (Regional Manager Berlin) und Timo Tschammler (Office & Industrial) an.

Sonja Smalian

"Schnell als Teil des Teams fühlen"

Izabela Danner, Head of Human Resources bei JLL, arbeitet an neuen Einstiegsmöglichkeiten und Karrierepfaden. Offenbar mit Erfolg, denn 2013 verzeichnete JLL die niedrigste Fluktuation seit drei Jahren.

Izabela Danner, Head of Human Resources bei JLL, arbeitet an neuen Einstiegsmöglichkeiten und Karrierepfaden. Offenbar mit Erfolg, denn 2013 verzeichnete JLL die niedrigste Fluktuation seit drei Jahren.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Karriere 17.07.2014
JLL ist der beliebteste Arbeitgeber bei Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer, und das mit großem Abstand vor den drei punktgleichen Verfolgern. Das Beratungsunternehmen bietet vom ... 

JLL ist der beliebteste Arbeitgeber bei Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer, und das mit großem Abstand vor den drei punktgleichen Verfolgern. Das Beratungsunternehmen bietet vom Praktikum bis zum Direkteinstieg zahlreiche Einstiegschancen für Studenten und Absolventen an und überlegt auch die Einführung eines dualen Studiums.

Drei Mal Platz zwei und danach drei Mal Platz eins: So sieht die Erfolgsbilanz von JLL bei den bislang sechs Top-Arbeitgeberumfragen der Immobilien Zeitung aus. Damit wurde das Unternehmen von den Studenten am häufigsten aufs Siegertreppchen gehoben. Für dieses eindeutige Votum haben die Studenten ihre Gründe: Das Tätigkeitsfeld, die Karriereperspektiven, die Internationalität und das positive Image waren ausschlaggebend für die Wahl der künftigen Berufseinsteiger (vgl. dazu die Artikel auf den Seiten 1, 14 und 15) – eine Zielgruppe, die von JLL umworben wird. Das Unternehmen bietet zahlreiche Einstiegs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Studenten und Absolventen: Etwa 70 bis 80 Praktikanten und mehr als 40 Werkstudenten werden jährlich gesucht. Etwa die Hälfte der Praktikumsplätze werde inzwischen über Empfehlungen von Ex-Praktikanten besetzt, sagt Izabela Danner, Head of Human Resources. Wer als Werkstudent überzeugen konnte, hat gute Chancen, nach dem Studienende übernommen zu werden. Die etwa zwölf Traineeships beginnen wieder im Oktober und rund 15 offene Direkteinstiegspositionen will Danner noch bis zum Jahresende mit Berufseinsteigern besetzen. Das Beratungsunternehmen suche sowohl Bachelor- als auch Masterabsolventen, sagt die Personalchefin. Bewerber mit einer klassischen Ausbildung zum Immobilienkaufmann und Zusatzausbildungen seien ebenfalls willkommen. „Wir haben auch immer mal wieder Interesse an Quereinsteigern, denn die Kunden verändern sich“, sagt Danner. JLL beschäftigt auch Geografen oder Psychologen, die allerdings müssen eine „Immobilienschnittstelle“ mitbringen. Der klassische Einstieg erfolge für Absolventen über die Bewertungsabteilung. Aber auch in den Bereichen Leasing und Investment sei ein Einstieg möglich, und zwar in allen Assetklassen (Retail, Office, Industrial und Logistics). Was sicherlich nicht jeder weiß, auch Architekten und Ingenieure haben bei dem Beratungsunternehmen eine Chance und werden für die Projektentwicklungsabteilung gesucht. Bei den Property- Managern legt JLL hingegen Wert darauf diese selbst auszubilden. Derzeit prüft JLL, ob das Konzept des dualen Studiums zum Unternehmen passt, und plant ein entsprechendes Pilotprojekt. Fällt das Urteil positiv aus, sollen sich sowohl Mitarbeiter wie auch Externe dafür bewerben können.

Bei Studenten kommen der offene Umgang, der humorvolle Ton und die flachen Hierarchien gut an, sagt Danner. Die Mannschaft ist jung: Das Durchschnittsalter der rund 720 Mitarbeiter beträgt 36 Jahre. Beim Praktikantenstammtisch, der sich alle sechs Wochen in Frankfurt trifft, ist nicht selten ein Mitglied der Geschäftsleitung dabei. Flache Hierarchien bedeuten allerdings auch weniger Aufstiegschancen. Danner arbeitet deswegen an neuen Karrierepfaden, die eine stetige inhaltliche Weiterentwicklung beinhalten anstelle von rein hierarchisch orientierten Kaminkarrieren. „Neue Mitarbeiter sind eine Ressource, die wir sehr schnell integrieren“, sagt Danner, denn sie sollen schnell die Möglichkeit haben, Verantwortung zu übernehmen. Deswegen erhalten sie schon drei Wochen vor dem Jobantritt eine Mappe mit allen wichtigen Informationen zu JLL als Arbeitgeber. Innerhalb der ersten drei Monate gibt es eine zweitägige Onboarding-Veranstaltung, bei der sie auch von CEO Frank Pörschke begrüßt werden. „Die Leute sind dadurch schneller vernetzt und fühlen sich als Teil des Teams“, sagt Danner. Es sei wichtig, direkt aus dem Mund des Chefs mehr über die strategischen Pläne von JLL zu erfahren, dann seien die Neuen auch „viel schneller im Job“.

Das bieten und erwarten die Top-Arbeitgeber

Jedes zweite Immobilienunternehmen will bis zum Frühjahr 2015 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Das war eine Kernaussage der diesjährigen Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 115 Unternehmen beteiligt haben. 27% der zu besetzenden Positionen sind für Berufseinsteiger reserviert. Wer sollte sich also aktuell bei den Platzierten der Ränge zwei bis zehn des Arbeitgeberrankings bewerben und welche Qualifikationen verlangen die Top-Arbeitgeber von Nachwuchskräften? Und vor allem, wie viele Berufseinsteiger wollen die von den Studenten ausgezeichneten Immobilienunternehmen bis Ende dieses Jahres konkret einstellen und in welchen Bereichen ihres Unternehmens?

2. CORPUS SIREO

Wir suchen aktuell neue Kolleginnen und Kollegen für unser 15-monatiges Trainee-Programm. Darüber hinaus bieten wir Absolventen die Möglichkeit, Theorie und Praxis in Form eines dualen Master-Studiums zu verbinden. Voraussetzung sind ein erfolgreich abgeschlossenes, immobilienspezifisches Studium und praktische Erfahrung. Wir legen Wert auf selbstständiges, vorausschauendes Arbeiten, hohe Kundenorientierung und Spaß an Teamarbeit. 2014 stellen wir insgesamt noch zehn Berufseinsteiger ein. Diese möchten wir vorwiegend in den Bereichen Sales & Letting der Asset-Management-Sparte einsetzen. Job-Einsteiger fördern wir aufgabenspezifisch, beispielsweise mit Entwicklungsdialogen oder Trainings in der Corpus Sireo Academy.

Iris Schönbeck, Director Human Resources.

2. CBRE

CBRE wird den bisherigen Wachstumskurs nachhaltig fortsetzen und bietet überzeugten Teamplayern mit sehr guten Englischkenntnissen, interkultureller Kompetenz und akademischem Abschluss (Wirtschafts-/Ingenieurwissenschaft) vielfältige Karrierechancen. In den nächsten Monaten suchen wir Nachwuchskräfte vor allem in den Bereichen Bewertung (7), Corporate Services (4), Vermietung (2 Office, 2 Retail, 2 Industrial). Beste Möglichkeiten für einen breitgefächerten Einstieg in unsere Immobilienwelt bietet ab Frühjahr 2015 unser abteilungsübergreifendes Traineeprogramm an verschiedenen Standorten. Details werden im Spätherbst u.a. auf unserer Website www.cbre.de/de_de/careers bekannt gegeben.

Jacobé Gölz, Head of Administration & Human Resources Germany.

2. PATRIZIA IMMOBILIEN

Aktuell haben wir über 20 Stellen an verschiedenen deutschen Standorten ausgeschrieben, insbesondere in den Bereichen Property-Management, Asset-Management und in der Projektentwicklung. Wir freuen uns über hochmotivierte Bewerber, die nicht nur technisch und kaufmännisch erstklassig qualifiziert sind, sondern die für die Immobilien-Branche brennen. Für uns als europäisches Immobilien-Investmenthaus sollten neue Mitarbeiter hervorragend ausgebildete Immobilien-Experten sein und eine intensive Neugier am internationalen Geschäft verspüren. Grenzüberschreitende Teamplayer sind gefragt. Die Zahl der Neueinstellungen hängt stark von den sich auf den internationalen Immobilienmärkten bietenden Opportunitäten ab.

Peter Jaksch, Group Head of Human Resources.

5. DREES & SOMMER

Wir stellen Studenten und Absolventen aus Bachelor- und Masterstudiengängen ein. Absolventen dualer Studiengänge sind ebenso willkommen. Bewerber sollten technisches und/oder kaufmännisches Know-how mitbringen. Die technischen Kompetenzen sind unverzichtbar in einem Unternehmen, das Kunden u.a. im Bereich der Gebäudetechnik berät und bautechnische Analysen durchführt. Nachwuchs mit kaufmännischem Background suchen wir z.B. für die beratenden Tätigkeiten im Lean Construction Management, der Prozessberatung und dem Workplace Consulting. Bis Ende 2014 wollen wir weitere 14 Berufseinsteiger für das Engineering, Projektmanagement Infrastruktur und Hochbau sowie Consulting einstellen.

Heike Steffen, Personalreferentin.

6. ECE

Wir bieten vielfältige Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen und Young Professionals, die sich mit ihren Ideen gerne in unsere interdisziplinären Teams einbringen. 2014 stellen wir bis zu 30 Hochschulabsolventen ein und auch Praktikanten werden gesucht. Aktuell bieten wir zwei Plätze für unser im Oktober startendes Traineeprogramm Asset-Management. Hierbei tauchen die Trainees tief in die Welt unseres Portfolio-Business ein. Einen Master-Abschluss, Begeisterung für Teamarbeit, eine hohe Kommunikations- und Problemlösefähigkeit sollten die Bewerber hierfür mitbringen. Auch für die Bereiche Center-Management und Leasing bieten wir 2014 Einstiegsmöglichkeiten als Trainees oder Young Professionals an.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing.

7. BILFINGER

Bilfinger offeriert seinen Kunden ein breites Leistungsspektrum rund um die Immobilie. Deshalb bieten wir Bewerbern verschiedenste Einstiegsmöglichkeiten, vom Trainee bis hin zum Direkteinstieg mit On-the-Job-Programm für Hochschulabsolventen der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. Unsere Mitarbeiter folgen keinem festen, vordefinierten Karriereweg: Vielfältige Aufgaben und verantwortungsvolle Projekte ermöglichen eine konzern- und fachübergreifende Entwicklung, eben den ganz persönlichen Karriereweg. Von den rund 40 Berufseinsteigern, die 2014 in unserem Geschäftsfeld Building and Facility ihre Karriere beginnen, erwarten wir deshalb vor allem hohe Flexibilität und ein gesundes Maß an Neugierde.

Liselotte Gruse, Division HR Head.

8. BNPPRE

Auch 2014 haben wir bereits wieder eine Vielzahl neuer Kolleginnen und Kollegen in allen unseren Geschäftsbereichen rekrutiert. Aktuell besetzt die BNP Paribas REIM in München noch einen 12-monatigen Traineeposten. Und schon bald beginnen wir mit der Suche nach 18 neuen Auszubildenden für 2015. Praktikanten und Werkstudenten stellen wir gern jederzeit und in allen unseren Geschäftsbereichen ein ? hier sollte nicht gezögert werden, eine Initiativbewerbung einzureichen. Wir freuen uns auf Bewerbungen immobilieninteressierter Kandidatinnen und Kandidaten unabhängig vom Studienschwerpunkt sowie Abschluss (Bachelor oder Master).

Aileen Schneider, Head of Human Resources.

9. UNION INVESTMENT

Als Anbieter offener Immobilienfonds suchen wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette Verstärkung. Neben den Kernkompetenzen wie z.B. Investment- und Asset-Management werden auch in Support-Funktionen wie z.B. im internationalen Steuerrecht und Sachverständigenwesen Profis gesucht. Auch im institutionellen Immobiliengeschäft wachsen wir sehr stark. Als fachliche Qualifikation setzen wir i.d.R. eine immobilienwirtschaftliche Ausbildung voraus. Wir suchen Mitarbeiter, die sich mit hohem professionellem Anspruch für unsere gemeinsamen Ziele einsetzen. Aufgrund der zunehmenden Internationalität unserer Immobilienaktivitäten legen wir auch besonderen Wert auf interkulturelle Kompetenzen.

Kai Johnson, Gruppenleiter Personal Hamurg.

10. HOCHTIEF

Wir suchen sowohl Master- als auch Bachelorabsolventen. Studenten sollten neben der theoretischen Ausbildung rechtzeitig Praxiserfahrungen (u.a. Praktika, praxisrelevante Studienarbeit) sammeln. Wertvoll können auch interkulturelle Erfahrungen sein. Uns ist es wichtig, dass es sich bei den Bewerbern um vielseitige, aufgeschlossene Menschen handelt, die flexibel und teamfähig sind sowie Verantwortungsbewusstsein und Eigeninitiative mitbringen. Wir suchen ca. 40 Absolventen (Ingenieure für die Bereiche Engineering, Building, PPP, Projektentwicklung sowie Kaufleute für Zentralfunktionen wie z.B. Business Development oder kfm. Projektsteuerung) sowie Praktikanten und Werkstudenten je nach Bedarf.

Martina Steffen, Leiterin Konzernabteilung Personal.

Sonja Smalian

Platz 1: JONES LANG LASALLE

Trainees und Praktikanten bei Jones Lang LaSalle aus den Bereichen Office Leasing, Office Investment, Retail Leasing, Portfolio Investment und Human Resources an einem Tisch.

Trainees und Praktikanten bei Jones Lang LaSalle aus den Bereichen Office Leasing, Office Investment, Retail Leasing, Portfolio Investment und Human Resources an einem Tisch.

Bild: Jones Lang LaSalle

Karriere 18.07.2013
"Konzept für Fachkarrieren entwickelt"Zum fünften Mal steht Jones Lang LaSalle (JLL) auf dem Siegerpodest beim Top-Arbeitgeberranking der Immobilien Zeitung und belegt wie schon im Vorjahr den ... 

"Konzept für Fachkarrieren entwickelt"

Zum fünften Mal steht Jones Lang LaSalle (JLL) auf dem Siegerpodest beim Top-Arbeitgeberranking der Immobilien Zeitung und belegt wie schon im Vorjahr den ersten Platz. Das Beratungsunternehmen beschäftigt in 70 Ländern rund 40.000 Mitarbeiter, davon etwa 820 in Deutschland. Derzeit etabliert das Maklerhaus neben einer Führungskarriere auch eine Fachlaufbahn. Wer sich dafür qualifizieren will, muss vor allem viel Umsatz erwirtschaften.

Das Logo von Jones Lang LaSalle ist in deutschen Städten nur schwer zu übersehen, prangt es doch häufig auf großen Bannern, die sich über Hauswände spannen, um auf freie Flächen in dem Gebäude hinzuweisen. Nützlicher Nebeneffekt der Außenwerbung ist auch, dass die jungen Immobilienstudenten so auf Schritt und Tritt auf einen möglichen Arbeitgeber hingewiesen werden. Auch wenn die Zielgruppe das Unternehmen dadurch stärker im Blick haben dürfte als so manches andere, waren für die Wahl zum Top-Arbeitgeber die "inneren Werte" ausschlaggebend: Stimmt das Tätigkeitsfeld mit meinen Berufswünschen überein? Diese Frage ist auch in diesem Jahr wieder das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Wunscharbeitgebers.

Aktuell gibt es 20 offene Stellen für Berufseinsteiger

Berufseinsteiger können bei JLL als Direkteinsteiger oder als Trainee in verschiedenen Geschäftsfeldern anfangen. "Aktuell gibt es 20 offene Stellen für Nachwuchskräfte, u.a. in den Bereichen Valuation, Vermietung, Leasing und Corporate Solutions", sagt Izabela Danner, Head of Human Resources von JLL Deutschland. Wer sich für den Direkteinstieg interessiert, findet die entsprechenden Stellenausschreibungen auf der Karriereseite der Unternehmenshomepage.

Eine sehr große Nachfrage herrscht nach den Traineeprogrammen, die in den Bereichen Investment, Vermietung, Bewertung und Corporate Solutions angeboten werden. Auch diese werden im Internet ausgeschrieben. Bewerbungen für die ca. sechs Plätze sind zwischen November und Juni möglich. Die Traineeprogramme beginnen jeweils im Oktober, und die Trainees durchlaufen innerhalb eines Jahres drei verschiedene Abteilungen. Parallel dazu werden sie u.a. in Präsentations- und Kommunikationstechniken weitergebildet und üben Kundengespräche.

Bei Berufseinsteigern steht JLL, das in diesem Jahr sein 40-jähriges Deutschland-Jubiläum feiert, mit seinen Einstiegsangeboten hoch im Kurs. Von den jährlich rund 4.000 Bewerbungen stammen 70% von Berufseinsteigern und Young Professionals mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung.

Unter den befragten Studenten der IZ-Joboffensive konnte JLL bei Männern und Frauen gleichermaßen punkten. Das gelang nur noch einem weiteren Unternehmen aus der Liste der Top 15 des IZ-Arbeitgeberrankings: Cushman & Wakefield. Auch die besuchten Hochschultypen haben kaum einen Einfluss auf die Arbeitgeberwahl: JLL erhielt 12% aller von Universitätsstudenten und 11% aller von Fachhochschulstudenten vergebenen Punkte. Anders sieht es hingegen aus, wenn der Blick auf den angestrebten Abschluss fällt: Während 12% der von Bachelorstudenten vergebenen Punkte auf JLL entfallen, sind es bei den Masterstudenten nur 7%.

Unternehmen müssen Karriereperspektiven aufzeigen

Zweitwichtigstes Kriterium bei der Wahl des Wunscharbeitgebers sind für die befragten Studenten die möglichen Karriereperspektiven im Unternehmen. In diesem Bereich erweitert das Beratungsunternehmen gerade sein Angebot. Neben der klassischen Führungskarriere entwickelte JLL Deutschland im vergangenen Jahr ein Konzept für eine Fachlaufbahn.

Mit sechs Mitarbeitern wurde ein Pilotprojekt gestartet, und auf Basis dieser Erfahrungen wird das Konzept bis Herbst dieses Jahres im Rahmen des Talentmanagements in einen Karrierepfad gegossen

Fachkarriere ist ein Pfad für Umsatztreiber

Wer sich für eine Fachkarriere entscheidet, trägt keine Mitarbeiterverantwortung und ist somit "frei fürs Kerngeschäft". Das heißt aber auch, dass die Fachkarriere vor allem eine Laufbahn für Top-Umsatzbringer ist. Wer sich dafür qualifizieren möchte, sollte eine Million Euro Umsatzvolumen im Jahr generieren.

Darüber hinaus sollten die Mitarbeiter etwa zehn Jahre Berufserfahrung mitbringen und sich auch innerhalb der Organisation viel Kompetenz erworben haben. Die sechs Teilnehmer des Pilotprojekts hatten mindestens die erste Direktorenstufe, den Rang des Associate Director, erreicht. Berufseinsteiger beginnen meist als Junior Consultant. Danach folgen die Laufbahnstufen Consultant, Senior Consultant und Principal Consultant. Auf der Direktorenstufe gibt es nach dem Associate Director die drei Ebenen National, Regional und International Director.

Wer hingegen eher eine klassische Führungskarriere anstrebt, der muss wissen, dass er künftig etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit mit Personalthemen zubringen wird. Die Führungslaufbahn beinhaltet denn auch in erster Linie Management- und Führungsthemen und strategisches Denken. Doch gerade die Personalthemen sind nicht jedermanns Sache. Auch deswegen bietet JLL nun die Fachkarriere an. Zwischen beiden Karrierepfaden ist auch später noch ein Wechsel möglich. Der Zugang zu den beiden Laufbahnen führt über das Mitarbeitergespräch und die zuständige Führungskraft. Beide Laufbahnen werden gleichwertig vergütet so Danner. Und auch beim Status werde kein Unterschied gemacht.

Sonja Smalian