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Wie wohnen wir, wenn wir 200 Jahre alt werden?

Karriere 13.03.2019
Die Irebs Immobilienakademie schreibt den "6. Ideenpreis Immobilien für eine alternde Gesellschaft aus". Gesucht werden diesmal Zukunftsvisionen für eine Wohnungswirtschaft im Jahr 2080 - ... 

Die Irebs Immobilienakademie schreibt den "6. Ideenpreis Immobilien für eine alternde Gesellschaft aus". Gesucht werden diesmal Zukunftsvisionen für eine Wohnungswirtschaft im Jahr 2080 - allerdings unter der Voraussetzung, dass die Menschheit die mittlere Lebenserwartung in den nächsten 15 Jahren bei voller Gesundheit um rund 50 Lebensjahre verlängert.

Die Lebenserwartung ist schon in den vergangenen Jahrzehnten in fast allen Ländern der Erde gestiegen. Die einschlägigen Bevölkerungsvorausberechnungen gehen von einer Fortschreibung dieser Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten aus. Damit würde aber auch die Zahl älterer Menschen steigen, die mit körperlichen Einschränkungen leben müssen. Denn der Alterungsprozess bringt Beschwerlichkeiten mit sich – jedenfalls Stand heute.

Technikgläubige wie der israelische Historiker Yuval Harari erwarten jedoch, dass der Fortschritt auf den Feldern der Biotechnologie, der künstlichen Intelligenz und der Robotik den Aktionsradius vor allem älterer Menschen in den nächsten Jahrzehnten viel stärker erweitern könnte, als die gängigen Bevölkerungsvorausberechnungen unterstellen. Harari hält es für möglich, dass die Lebenserwartung bereits in den kommenden 15 Jahren auf 150 bis 200 Jahre zunimmt.

Gute Essays gesucht, keine wissenschaftlichen Beiträge

Wie werden wir wohnen, wenn Harari mit seiner Prognose Recht behielte? Gefragt sind Zukunftsvisionen für die Wohnungswirtschaft im Jahr 2080. Ideen für dieses Szenario sollen natürliche Personen entwerfen, in die Form eines Essays gießen und bis zum 13. Mai 2019 einreichen. Die Arbeiten sollen 5.000 bis 10.000 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen. Die besten Essays werden mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro prämiert und auf der Website der Irebs Immobilienakademie veröffentlicht.

Bewertet werden die eingereichten Aufsätze von Professor Dr. Tobias Just, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Irebs-Akademie, Sponsor Frank Löwentraut, Geschäftsführer von Aaetas Consult, und Professor Dr. Stefanie Birkner von der Universität Oldenburg. Die drei wollen gute Essays lesen und keine wissenschaftlichen Beiträge. Es zählen also Argumente und gute Sprachbilder.

Bewerbungen für den "6. Ideenpreis Immobilien für eine alternde Gesellschaft" können unter der E-Mail-Adresse ideenpreis@irebs.de eingereicht werden. Die Preisverleihung findet am 29. Juni 2019 im Kloster Eberbach in Eltville statt. Die Immobilien Zeitung ist Medienpartner des Wettbewerbs - und das schon, seit dieser anno 2014 ins Leben gerufen wurde.

Harald Thomeczek

Gute Geschäfte, fürstliche Gehälter

Karriere 12.03.2019
Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und ... 

Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und Asset-Managern in Private-Equity-Häusern und bei institutionellen Fondsmanagern hat das weiter Auftrieb gegeben. Am besten schneiden laut dem aktuellen Vergütungsbericht der Personalberatung Bohill Partners Eigenkapitalbeschaffer bei Finanzinvestoren ab. Allein ihr Festgehalt belief sich im vergangenen Jahr auf bis zu 300.000 Euro. Obendrauf kommt ein leistungsabhängiger Bonus von bis zu 200% des Fixums.

Wie lange der Aufschwung auch der Gehälter anhält, steht in den Sternen: Brexit-Gezerre, Handelskonflikte und marktimmanente Entwicklungen lassen Wolken der Ungewissheit aufziehen. "Es gibt Unternehmen, denen Deutschland zu teuer geworden ist. Andere wollen erst noch in Deutschland einsteigen. Insgesamt ist die Branche nicht mehr so bullish und vorsichtiger mit Prognosen. Ich bin gespannt, was die Immobilienmesse Mipim in Cannes bringt", sagt Alice Fontana, Managing Partner von Bohill Partners.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in der IZ 11/2019, die am 14. März erscheint.

Harald Thomeczek

Weltfrauentag: Die Mischung macht's

Immobilienfrauen auf dem Vormarsch: In Studiengängen mit Immobilienbezug ist das Geschlechterverhältnis schon in etwa ausgeglichen.

Immobilienfrauen auf dem Vormarsch: In Studiengängen mit Immobilienbezug ist das Geschlechterverhältnis schon in etwa ausgeglichen.

Quelle: iStockphoto, Urheber: Minerva Studio

Karriere 08.03.2019
Die Immobilienbranche besteht zur Hälfte aus Frauen. Das glaubt nicht, wer nächste Woche die internationale Immobilienmesse Mipim in Cannes besucht. Denn nur jede siebte Führungsposition ... 

Die Immobilienbranche besteht zur Hälfte aus Frauen. Das glaubt nicht, wer nächste Woche die internationale Immobilienmesse Mipim in Cannes besucht. Denn nur jede siebte Führungsposition in einem Immobilienunternehmen ist hierzulande mit einer Frau besetzt. Dabei tun gemischte Teams gut - nicht in jedem Fall der operativen Performance eines Unternehmens, aber ganz bestimmt seinem Image. Das mussten diese Woche auch die Vorstandsherren von Engel & Völkers schmerzhaft erfahren.

Geschlechtergemischte Teams auf Führungsebene wirken sich langfristig positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg aus. Das glauben acht von zehn Immobilienunternehmen, die der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) vor drei Jahren zu "Frauen in der Immobilienwirtschaft" befragte. Einen empirischen Beweis dafür gibt es jedoch nicht.

Die Voraussetzungen für einen ausgeglichenen Anteil von Männern und Frauen in Führungspositionen wären zumindest gegeben: Die Geschlechterverteilung unter den Beschäftigten in der Immobilienbranche ist laut einer Ende 2017 veröffentlichten Studie, die das Fraunhofer Institut im Auftrag des ZIA erstellte, etwa fifty-fifty (Datenquelle: Statistisches Bundesamt).

Auf Führungsebenen kommen Frauen kaum vor

Doch zu früh gefreut: Je weiter hinauf es geht, desto dünner scheint die Luft für das weibliche Geschlecht zu werden. Besagter ZIA-Umfrage zufolge liegt der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene von Immobilienunternehmen nämlich nur bei mickrigen 14,5%. Auf der zweiten Führungsebene sieht es auch nicht viel besser aus (16%). Erst auf unteren Hierarchieebenen ist die Waage halbwegs im Gleichgewicht (44% Frauen).

Wenn Männer weibliche Vorbilder haben

Die nackten Zahlen stehen im Widerspruch dazu, dass heute kaum noch jemand öffentlich in Abrede stellen würde: Frauen tragen entscheidend zum Unternehmenserfolg bei. So stand das diese Woche auch in einem Tweet, den Engel & Völkers anlässlich des heutigen Weltfrauentags (8. März) auf Twitter absetzte. Der Vorstand des Maklerhauses ließ sich für diese Aktion öffentlichkeitswirksam stolz ablichten und berichtete, welche Frauen ihn besonders beeindrucken.

Das Problem daran: Das fünfköpfige Führungsgremium ist komplett mit Männern besetzt. Der Widerspruch zwischen Wort und Wirklichkeit fiel der Maklerfirma leider erst auf, als sich schon ein Shitstorm über das Unternehmen ergossen hatte, durch dessen Wucht dem Tweet von Engel & Völkers selbst die – hämische – Aufmerksamkeit seriöser Medien wie Süddeutscher Zeitung oder Stern verschaffte.

Zum operativen Erfolg tragen Frauen nicht mehr bei als Männer

Studien, die einen Zusammenhang zwischen einer über die Geschlechter hinausgehenden Diversität im Management und harten bilanziellen Kennzahlen herstellen, sind nichts Neues. So ermittelte die Unternehmensberatung McKinsey schon 2010, dass börsennotierte Unternehmen mit Vorstandsfrau(en) im Schnitt 15% mehr Gewinn machen. "McKinsey hat aber nicht kontrolliert, welchen Einfluss andere Faktoren möglicherweise auf den Unternehmenserfolg hatten. Ob die Frauen wirklich die Ursache für die Overperformance sind, können solche Studien nicht belegen", sagt Liesa Schrand.

Die 27-Jährige hat sich für ihre Doktorarbeit am Lehrstuhl für Immobilienmanagement der Universität Regensburg mit dem Einfluss u.a. des Geschlechts auf die Performance beschäftigt. Zum einen nahm Schrand die Entwicklung von börsennotierten US-Reits (Real Estate Investment Trusts) im Zeitraum von 2005 bis 2016, zum anderen rund 100 Projektarbeitsgruppen mit jeweils drei bis vier Studierenden an der International Real Estate Business School (Irebs) unter die Lupe.

Investoren honorieren aber, wenn Frauen im Vorstand sind

Bei den Reits untersuchte sie, wie sich – unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren – Frauen auf Vorstandsebene auf harte buchhalterische Kennziffern wie den Return on Equity (RoE) oder die Funds from Operations (FFO) einerseits und weichere, marktbasierte Kennzahlen wie den Price per NAV (Aktienpreis in Relation zum Nettovermögenswert des Immobilienportfolios) auswirken. Und bei den Projektgruppen ermittelte sie, welche Eigenschaften der Mitglieder einer Gruppe der Leistung derselben förderlich sind.

Die Resultate lassen die heute gern geteilte These, Frauen trügen entscheidend zum Unternehmenserfolg bei, in einem differenzierteren Licht erscheinen. Bei den US-Reits machte sich die Präsenz von Frauen im Vorstand nämlich nicht in besseren bilanziellen Kennzahlen bemerkbar – wohl aber in besseren marktbasierten Kennziffern wie dem Aktienpreis. "Investoren sehen eine Frau im Vorstand als positives Signal: Das zeigt, dass das Unternehmen sich um das Thema Corporate Governance kümmert. Anleger honorieren so etwas", sagt Schrand.

Bessere Ergebnisse, wenn man sich nicht von vornherein einig ist

Noch deutlicher zeigte sich die Belanglosigkeit des rein biologischen Geschlechts bei den Projektgruppen: Hier wirkte sich das Geschlecht der Gruppenmitglieder nicht auf die Note aus, die eine Gruppe für ihre Arbeit erhielt. Entscheidend waren vielmehr die Vorerfahrungen der einzelnen Mitglieder und deren Können, gemessen an den Noten, die die Einzelnen für vorherige Arbeiten erhalten hatten.

Ist die These "Die Mischung macht's" damit also widerlegt? "Nein, natürlich nicht. Meine Studien geben nur einen anderen Blickwinkel auf das Thema. Ich glaube schon, dass Frauen eine andere Perspektive reinbringen. Das kann man aber nicht messen", sagt Schrand. Homogene Gruppen kämen vielleicht leichter zu einer Entscheidung, weil sie sich grundsätzlich besser verstehen. "Durch unterschiedliche Ansichten und Vorerfahrungen können in einer Gruppe jedoch schlussendlich bessere Ergebnisse entstehen", sagt Schrand. Das Geschlecht, verstanden als soziale Rolle, ist da – neben Ethnie und Hautfarbe, Alter, sexueller Orientierung oder Behinderungen – eine von vielen Stellschrauben.

It's not all about profit, stupid!

Der konkrete Nutzen für das Unternehmen ist aber nur die eine Seite der Medaille. "Bei Diversität und Inklusion (D&I) geht es nicht nur um Profit", sagt Judith Gabler, Managing Director Europe beim Berufsverband RICS. "Eine echte D&I-Kultur schafft ein besseres Arbeitsumfeld für Mitarbeiter. Sie gibt jedem eine faire Chance, erfolgreich seinen Job zu machen, unabhängig von Geschlecht, Religion oder sozialer Herkunft."

Wer es z.B. versäume, Müttern – die sich ja meistens immer noch mehr als Väter um die Kinder kümmern – flexible Job-Lösungen zu bieten, verschenke Potenzial, weil sie so nicht das Optimum auf sich herausholen können, so Gabler. Oder er verliert sie gleich ganz. Und das sei ganz sicher nicht zum Wohle seiner Kunden. Hier schließt sich der Kreis: Firmen, die ihren Mitarbeitern die Bühne für deren bestmögliche Performance bereiten, tun sich letztlich selbst einen Gefallen, weil davon auch der Kunde profitiert.

Die Immobilienbranche hat ein Teilzeitproblem

Von optimalen Arbeitsbedingungen speziell für in Teilzeit tätige Mütter ist so manche Immobilienfirma noch deutlich entfernt. Thomas Beyerle, Group Head of Research von Catella, der 2012 erstmals den Status quo von Frauen in der deutschen Immobilienbranche untersuchte, sieht "ein starkes Defizit bei Teilzeitbeschäftigungen. Hier wird leider noch immer dogmatisch argumentiert, nach dem Motto: alles oder nichts." Aus seinem persönlichen Umfeld weiß er aber auch, dass es durchaus möglich ist, z.B. über Arbeitszeitkonten in Teilzeit zu arbeiten. "Es geht, wenn man das Angebot schafft. Und streng ökonomisch argumentiert: Zwei halbe Stellen leisten letztlich mehr als eine ganze. Man muss es nur wollen – auf beiden Seiten."

Das Missverhältnis der Frauenanteile auf den unteren und oberen Hierarchieebenen sieht Beyerle langsam in eine Balance der Geschlechter übergehen: In den Executive-Programmen ist das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Teilnehmern zwar immer noch 3:1, wie Beyerle aus eigenen Vorlesungen weiß, doch in den Bachelor- und Masterstudiengängen die Quote bereits ausgeglichen, "mit einer leichten Tendenz zu den Damen". Noch sei der vorherrschende Diskurs historisch bedingt "vom Mann, weiß, 50 plus geprägt". Doch das wird nicht so bleiben: "Es rückt eine ganze Generation von Frauen nach, welche meines Erachtens in den kommenden zehn Jahren das aktuelle Missverhältnis stärker ausgleichen wird."

Harald Thomeczek

Marcus Badmann steigt bei bulwiengesa appraisal auf

Marcus Badmann.

Marcus Badmann.

Urheber: Nicolas Felder

Köpfe 01.03.2019
Der Geschäftsführer-Posten, den Ralf Fröba bei bulwiengesa appraisal freigeräumt hat, ist nun wieder vergeben. Marcus Badmann (49), bislang Prokurist und Head of Valuation in der ... 

Der Geschäftsführer-Posten, den Ralf Fröba bei bulwiengesa appraisal freigeräumt hat, ist nun wieder vergeben. Marcus Badmann (49), bislang Prokurist und Head of Valuation in der Immobilienbewertungsgesellschaft, steigt in die Chefetage auf. Dort arbeitet er mit Geschäftsführer-Kollege Sven Carstensen zusammen.

Badmann ist seit 2016 bei der 100%igen bulwiengesa-Tochter. Zuvor fand man den Diplom-Bauingenieur in leitenden Funktionen u.a. bei DTZ Zadelhoff Te Leung, NAI apollo valuation & research sowie Dr. Lübke. bulwiengesa appraisal wurde 2014 gegründet und zählt zwölf Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt, München, Berlin und Hamburg.

Anke Pipke

Nachfolge: Geschäftsaufgabe für viele Baufirmen ein Thema

Karriere 22.02.2019

Architekten freuen sich über mehr Gehalt

Mehr Geld für angestellte Architekten, aber noch kein echter Geldsegen.

Mehr Geld für angestellte Architekten, aber noch kein echter Geldsegen.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: ArtFamily

Karriere 14.02.2019
Architektur- und Planungsbüros zahlen ihren Mitarbeitern deutlich mehr als noch vor ein paar Jahren. Überstunden werden jetzt häufiger vergütet. Die gute Auftragslage und das ... 

Architektur- und Planungsbüros zahlen ihren Mitarbeitern deutlich mehr als noch vor ein paar Jahren. Überstunden werden jetzt häufiger vergütet. Die gute Auftragslage und das überschaubare Personalangebot machen es möglich. Bei Versicherungen, Banken oder Immobilienunternehmen verdienen Architekten trotzdem immer noch viel besser.

Im Jahr 2017 erhielten angestellte Architekten in Architektur- bzw. Planungsbüros ein Bruttojahresgehalt von im Schnitt 48.000 Euro. Das waren fast 20% mehr als im Jahr 2012 mit durchschnittlich 40.500 Euro. Damals beteiligten sich erstmals die Architektenkammern aller Bundesländer an der Beschäftigtenbefragung des Marktforschungsunternehmens Reiß & Hommerich im Auftrag der Bundesarchitektenkammer. Die in der Studie genannten Gesamtbruttojahresgehälter verstehen sich jeweils inklusive aller zusätzlichen Geldleistungen und Überstundenvergütungen.

"Viele Architektur- und Planungsbüros befanden sich vor zehn Jahren in einer deutlichen Krise. Die Gehälter der Angestellten waren bescheiden. Die schon längere Zeit gute Baukonjunktur beschert den Büros eine gute Auftragslage. Das geben sie an ihre Mitarbeiter weiter", erklärt Nicole Reiß, Geschäftsführerin von Reiß & Hommerich, den nur auf den ersten Blick gewaltigen Anstieg der Architektengehälter.

Die Büroinhaber teilen die Früchte ihrer Arbeit freilich nicht ganz uneigennützig mit den Beschäftigten: "Sie suchen händeringend nach Personal. Da wird das Gehalt gerne als Anreiz gesetzt, um neue Mitarbeiter zu werben oder vorhandene zu halten." Positiv ist zudem: Die Überstunden werden jetzt häufiger vergolten. "Die Mitarbeiter bekommen jetzt öfter einen Gegenwert. Das war früher anders", weiß Reiß.

Die Marktforscherin konstatiert einen "Personalmangel" und eine "Nachwuchsproblematik". Diese treten allerdings nicht unbedingt in der Quantität der Absolventen, sondern in deren Qualität in Erscheinung: "Durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse sind viele Architektur- und Planungsbüros unsicher, was sie von Bachelor-Absolventen erwarten können. Da kommt der Mangel teilweise auch her", beschreibt Reiß das Problem. "Nicht jeder Bachelorabsolvent hat die gleiche Qualifikation wie damals Diplom-Absolventen. Die Zahl der Masterabsolventen liegt offenbar unter dem, was der Markt zurzeit gebrauchen könnte."

Gut gebrauchen können Architekten auch Versicherungen und andere Konzerne mit großem Immobilienbestand. Dort verdienen sie deutlich besser. Anno 2017 lag das durchschnittliche Bruttojahresgehalt inklusive aller zusätzlichen Gehaltsbestandteile in der Untersuchungsgruppe gewerbliche Wirtschaft 70.000 Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 13% seit 2012 (62.000 Euro). "Große Unternehmen zahlen meist besser als Architekturbüros, die eher kleine Strukturen aufweisen", so Reiß.

Besser als in Architektur- und Planungsbüros verdienen Architekten auch im öffentlichen Dienst. Im Jahr 2017 lag das Jahresgehalt in diesem Bereich bei durchschnittlich 60.352 Euro. Das sind immerhin 10% mehr als im Jahr 2012 (55.000 Euro). "Auch der öffentliche Dienst hat Probleme, Mitarbeiter zu finden, wenn sie Stellen besetzen wollen", stellt Reiß fest.

An der detaillierten Online-Befragung beteiligten sich im vergangenen Jahr insgesamt rund 9.800 als Angestellte tätige Mitglieder der Architektenkammern. Sie gaben u.a. Auskunft zu den Themen Gehaltsentwicklung, Arbeitszeit, Überstunden oder Urlaubstage oder berufliche Fort- und Weiterbildung. Gut 80% von ihnen sind Hochbauarchitekten, der Rest hat Landschaftsarchitektur, Stadtplanung oder Innenarchitektur studiert. Etwas mehr als die Hälfte arbeitet in Architektur- und Planungsbüros, jeweils rund ein Viertel im öffentlichen Dienst und in der gewerblichen Wirtschaft. Etwa jeder Zehnte ist in der Immobilien- bzw. Wohnungswirtschaft oder im Bereich Projektentwicklung/-steuerung/-management tätig. Diese beiden Bereiche werden von den Verfassern der Studie unter gewerbliche Wirtschaft subsumiert.

Die kompletten Ergebnisse der Befragung finden sich auf der Internetseite der Bundesarchitektenkammer.

Harald Thomeczek

Studis verraten Vorlieben

Karriere 07.02.2019
Die IZ-Arbeitsmarktumfrage geht in die nächste Runde. Künftige Arbeitgeber gewinnen wertvolle Einblicke in die Erwartungen junger Einsteiger. Und Studenten winken zahlreiche Preise. ... 

Die IZ-Arbeitsmarktumfrage geht in die nächste Runde. Künftige Arbeitgeber gewinnen wertvolle Einblicke in die Erwartungen junger Einsteiger. Und Studenten winken zahlreiche Preise.

Knapp 47.000 Euro Bruttojahresgehalt dürfen es schon sein, wenn junge Absolventen in die Praxis der Immobilienwirtschaft einsteigen. So haben es sich die 418 Teilnehmer an der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) im vergangenen Jahr gewünscht. Und damit nicht genug. Erstmals wurde auch untersucht, wie hoch das Gehalt nach drei Jahren ausfallen darf. Die Antwort: Satte 20% mehr sollten drin sein.

Die meisten der Befragten würden ihr Geld übrigens am liebsten in der Projektentwicklung verdienen, erst deutlich dahinter landete das Asset-Management auf Platz zwei vor dem Fondsmanagement/Investment und Projektmanagement/-steuerung. Im Ranking des Wunscharbeitgebers steht allerdings kein Projektentwickler. Auch im vergangenen Jahr ging wieder das Immobilienberatungsunternehmen JLL als Sieger vom Platz. Ein bemerkenswertes Imageplus verbuchte Beos. Wer wird wohl diesmal auf dem Treppchen stehen?

Nun sind die Studenten wieder auf der Seite iz-jobs.de/arbeitsmarktumfrage aufgerufen, etwas zu ihren Erwartungen an den künftigen Arbeitgeber zu verraten und gleichzeitig zu zeigen, was sie ihren Chefs im Gegenzug bieten können. Teilnehmen dürfen alle Studenten der Immobilienwirtschaft und verwandter Studiengänge. Durchgeführt wird die Onlinebefragung von der IZ in Zusammenarbeit mit Immo Media Consult.

Wer mitmacht, hat die Chance auf etliche Preise, u.a. ein Apple iPad Pro, vier Armbanduhren von Kapten & Son im Wert von jeweils 250 Euro, vier Business-Bags von Picard im Wert von jeweils 250 Euro, 15 Karten zur Expo Real 2019 sowie etliche Dienstleistungspakete aus dem Hause der Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft. Die Befragung ist ein Teil der Joboffensive 2019, zu der u.a. auch das IZ-Karriereforum zählt. Die Jobmesse findet am 25. Mai an der Frankfurter Goethe-Universität statt. Etliche Branchenvertreter präsentieren sich dabei den zahlreichen Nachwuchskräften als künftige Arbeitgeber. Die Joboffensive wird von Unternehmen der Immobilienwirtschaft unterstützt. Dazu zählen Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Colliers International, ECE, Corpus Sireo Real Estate, Expo Real, Kaufland, RGM und Patrizia.

Die Arbeitsmarktumfrage ist auf iz-jobs.de/arbeitsmarktumfrage abrufbar. Sie läuft noch bis zum 31. März 2019. Die Umfrage ist Teil der IZ-Joboffensive für die Immobilienwirtschaft.

Anke Pipke