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Chefs von Immo-GmbHs verdienen mittelprächtig

Ist das Glas nun halb voll oder halb leer?

Ist das Glas nun halb voll oder halb leer?

Bild: andriano_cz/Fotolia.com

Karriere 22.12.2016
Geschäftsführer von GmbHs erhalten im Schnitt ein Jahresfestgehalt von 128.839 Euro. In Immobilien- und Bauunternehmen schneiden die Chefs deutlich schlechter ab. ... 

Geschäftsführer von GmbHs erhalten im Schnitt ein Jahresfestgehalt von 128.839 Euro. In Immobilien- und Bauunternehmen schneiden die Chefs deutlich schlechter ab.

Konkret erhalten Geschäftsführer von Immobilien-GmbHs laut der Studie "GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2017" von BBE media 112.662 Euro fix im Jahr. In der Bauwirtschaft sind es in vergleichbarer Position 114.938 Euro. Damit verdienen GmbH-Geschäftsführer in Baufirmen 10,8% und in Immobilienunternehmen 12,6% weniger als die Chefs von GmbHs insgesamt. Am besten kommen Chefs in der Industrie weg (156.823 Euro).

Für die Studie wurden Gehaltsdaten - u.a. Festgehälter und Tantiemen - von 3.430 GmbH-Geschäftsführern aus 68 Branchen bzw. fünf Wirtschaftszweigen (Dienstleister, Einzel- und Großhandel, Handwerk und Industrie) ausgewertet. Das Jahresfixum im Handwerk beträgt 114.532 Euro. Bau-Geschäftsführer liegen also ziemlich genau auf dem Durchschnittsniveau dieses Wirtschaftszweigs. Unter den Dienstleistern, zu denen auch die Immobilienfirmen gehören, beläuft sich das Festgehalt im Schnitt auf 127.979 Euro. Die Dienste von Geschäftsführern von Dienstleistern allgemein werden also 13,6% höher honoriert als die Leistungen der Chefs von Immobilien-GmbHs.

Ergebnisabhängige Vergütungsbestandteile erhalten 81,5% der Bau- und 69,3% der Immobilien-Geschäftsführer. Über alle Wirtschaftszweige liegt der Anteil bei 76,3%. Auch die Höhe der Tantiemen, die Immobilien-GmbHs ihren Geschäftsführern zahlen, liegt mit durchschnittlich 26.423 Euro unter dem Gesamtschnitt von 33.391 Euro bzw. unter dem Wert aller Dienstleister (31.206 Euro). Rechnet man Festgehälter und Tantiemen zusammen, verdienen die Top-Führungskräfte von Dienstleistungs-GmbHs insgesamt 14,5% mehr als ihre Pendants in Immobilienunternehmen.

Harald Thomeczek

Mitarbeiter auf Hochtouren

Radeln beim Denken macht produktiver.

Radeln beim Denken macht produktiver.

Bild: vgajic/istockphoto

Karriere 17.11.2016
Sie wollten immer schon wissen, wie Sie an der Produktivitätsschraube Ihrer Mitarbeiter drehen können? Dann dürfte Sie interessieren, was holländische Forscher in Tests mit Leuten von ... 

Sie wollten immer schon wissen, wie Sie an der Produktivitätsschraube Ihrer Mitarbeiter drehen können? Dann dürfte Sie interessieren, was holländische Forscher in Tests mit Leuten von CBRE in den Niederlanden herausgefunden haben.

Forscher von Unis in Amsterdam und Utrecht ließen 120 Mitarbeiter von CBRE in Holland von Dezember 2015 bis Juni 2016 unter wechselnden Bedingungen testarbeiten. Sie untersuchten, wie sich insgesamt sieben verschiedene Einflussfaktoren wie Ernährung, Lichtverhältnisse oder Bewegung auf die Produktivität der Mitarbeiter auswirken. Sinn der Übung: "Der Gen Z zeigen, warum es noch sinnvoll ist, ins Büro zu gehen", berichtet Alexander von Erdély, Deutschlandchef von CBRE.

"Früher ist man ins Büro gegangen, weil dort das Equipment zum Arbeiten war - das hat man inzwischen selbst zuhause", so von Erdély. "Heute geht man ins Büro, um z.B. die Kreativität zu steigern." Insbesondere die 20-Jährigen erwarteten mehr vom Arbeitgeber als einen Platz zum Arbeiten.

Die Wissenschaftler teilten die CBRE-Leute in zwei gleich große Gruppen auf, eine Test- und eine Kontrollgruppe. Beide mussten simpel anmutende Tests durchführen, z.B. in einem Text sämtliche Stellen markieren, an denen der Buchstabe F vorkommt.

Allerdings mussten sie diese Tests unter unterschiedlichen Bedingungen absolvieren. Während die einen z.B. vorher mit Schokoriegeln gefüttert wurden, bekamen die anderen Spinat-Smoothies oder Obst. Das Resultat: Bei einem ersten Buchstabentest kurz nach dem Genuss dieser Lebensmittel lagen beide Gruppen noch gleichauf.

Nach ein paar Stunden jedoch war die Smoothie- der Schokoriegel-Gruppe in puncto Konzentrationsfähigkeit weit enteilt: Während erstere eine Trefferquote von 91% vorweisen konnte, war letztere nur noch halb so treffsicher (45%). Alle Ernährungstests zusammengenommen, war die Gruppe, bei der die Forscher auf eine gesunde Ernährung achteten, 11% produktiver als die Kontrollgruppe.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Versuchen mit künstlicher Beleuchtung: Eine Testgruppe arbeitete unter Lampen, deren Schein den Tageslichtverlauf simuliert, die andere unter konventioneller Beleuchtung. Gruppe eins zeigte beim Buchstabentest eine um 12% höhere Genauigkeit als Gruppe zwei und war unterm Strich 10% produktiver. "Die Leute aus der Testgruppe wollten gar nicht mehr zurück in ihre alten Büros", schmunzelt Erdély.

Auch Bewegung stellte sich als förderlich heraus: Die Forscher setzten die Probanden zum Meeting auf Standfahrräder und ließen sie beim Konferieren moderat strampeln. Die Testgruppe hatte nicht nur die Agenda schneller abgearbeitet als die Kontrollgruppe, sie glänzte auch mit einer 12% höheren Genauigkeit beim Buchstabentest. Und das nach nur wenigen Minuten Radeln.

Summa summarum führten Bewegung, gutes Futter, simuliertes Tageslicht usw. zu einer um 18% höheren Produktivität. Und: Die Testgruppe schaffte ihr Pensum auch lockerer als die Kollegen. Beide Gruppen bezifferten nämlich regelmäßig auf einer Skala von 0 (Langeweile) bis 150 (Burnout), wie viel Aufwand sie treiben müssen, um ihre Arbeit zu bewältigen. Bei der Testgruppe war dieser Wert über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg 10% besser als der Wert der anderen Gruppe.

"Das erste Quartal ist traditionell für Makler eher ruhig, danach nimmt das Geschäft Fahrt auf. Doch in der Testgruppe stieg das Wohlbefinden bis Mai an! Danach fiel es zwar ab - aber nicht unter das hohe Niveau vom Januar", so Erdély.

Harald Thomeczek

Große Gehaltsspanne

Karriere 17.11.2016
Das Baugewerbe bezahlt seine Führungskräfte mit am schlechtesten, die Immobilienwirtschaft dagegen überdurchschnittlich gut. ... 

Das Baugewerbe bezahlt seine Führungskräfte mit am schlechtesten, die Immobilienwirtschaft dagegen überdurchschnittlich gut.

Die Personal- und Managementberatung Kienbaum hat 11.000 Einzelpositionen aus 1.000 Unternehmen und 31 Branchen ausgewertet. Über alle Führungsebenen hinweg erhält eine Führungskraft in Deutschland in diesem Jahr durchschnittlich eine Gesamtdirektvergütung von 122.000 Euro. In der Grund- und Wohnungswirtschaft streicht man auf solchen Positionen zurzeit im Schnitt 129.000 Euro ein (plus 5,7%). Damit liegt diese im Branchenvergleich im oberen Viertel.

Das Baugewerbe liegt am unteren Ende der Rangliste: Dort verdienen Führungskräfte nur 99.000 Euro im Jahr, also 18,9% weniger als im Branchendurchschnitt. Die drei Branchen, die die Leistungen ihrer Leader am großzügigsten honorieren, sind Versicherungen (178.000 Euro), der Handel (176.000 Euro) und die Pharmaindustrie (158.000 Euro).

Das Gehalt einer Führungskraft wächst in aller Regel mit der Anzahl der Beschäftigten und dem erzielten Umsatz: So verdient eine Führungskraft in der Grund- und Wohnungswirtschaft in Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern im Schnitt 149.000 Euro. Das sind 9,6% mehr als der Durchschnitt aller von Kienbaum untersuchten Branchen (136.000 Euro). In Firmen mit weniger als 100 Leuten bekommt man in der Immobilienwirtschaft auf Führungsebene nur noch 95.000 Euro. Der Branchendurchschnitt liegt hier mit 100.000 Euro etwas höher.

Bei einem jährlichen Umsatz von über 500 Mio. Euro kassiert eine Führungskraft in der Grund- und Wohnungswirtschaft laut Kienbaum 153.000 Euro bzw. 8,5% mehr als in den betrachteten Branchen im Schnitt (141.000 Euro). In der Umsatzgruppe von 100 Mio. bis 500 Mio. Euro im Jahr verdienen Führungskräfte in der Immobilienbranche mit 115.000 Euro dagegen 7,3% weniger als im Branchenschnitt (124.000 Euro) - und übrigens auch ein bisschen weniger als im Baugewerbe (116.000 Euro).

Harald Thomeczek

Vonovias CSR noch ausbaufähig

Karriere 20.10.2016
Vonovia hat in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) offenbar noch Luft nach oben. Das legt zumindest das "Good Company Ranking 2016" nahe, für das Wissenschaftler die aktuellen ... 

Vonovia hat in Sachen Corporate Social Responsibility (CSR) offenbar noch Luft nach oben. Das legt zumindest das "Good Company Ranking 2016" nahe, für das Wissenschaftler die aktuellen Geschäftsberichte der Dax-30-Konzerne ausgewertet haben.

Die Wissenschaftler der TU Dresden, der Universität Hohenheim, der Uni des Saarlandes und der HHL Leipzig Graduate School of Management untersuchten, ob und wie die Unternehmen u.a. ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, der Umwelt und ihren Mitarbeitern nachkommen und wie sie dies auch für Außenstehende nachvollziehbar und messbar kommunizieren. Im Gesamtranking landet der Wohnungsvermieter mit 45,2 von 100 möglichen Punkten auf dem 30. und damit letzten Platz. Spitzenreiter Daimler und die Zweit- und Drittplatzierten Bayer und SAP erzielen jeweils mehr als 70 Punkte. Die durchschnittlich erreichte Punktzahl liegt bei 61,5 Punkten.

Für das Ranking wurden die Konzerne in den Kategorien Gesellschaft, Mitarbeiter, Umwelt und "Financial Integrity" - wie verantwortungsvoll die Aktiengesellschaften also mit dem Geld ihrer Kapitalgeber umgehen - unter die Lupe genommen. Die ersten drei Kategorien wurden mit je 20 (möglichen) Punkten gewichtet, die finanzielle Integrität schlug mit 40 Punkten zu Buche, weil die wirtschaftliche Performance ja die Grundlage für ein segensreiches Wirken auf den anderen Feldern ist, so Rankinginitiator Klaus Rainer Kirchhoff, CEO von Kirchhoff Consult.

Das schlechte Abschneiden von Vonovia ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Wohnungsgesellschaft in puncto unternehmerischer Verantwortung praktisch auf ganzer Linie versagt hat. Kirchhoff stellte klar: "Dass Vonovia in Sachen Transparenz und Kommunikation noch nicht so entwickelt ist wie es sein sollte, und viele Informationen, die wir für die Beurteilung gebraucht hätten, nicht verfügbar waren, ist sicher auch damit zu erklären, dass Vonovia noch recht frisch an der Börse ist." Für das Ranking wurden keine Interviews mit Unternehmensvertretern geführt, sondern ausschließlich Geschäftsberichte ausgewertet.

Lobend erwähnte Kirchhoff mit Blick auf die Bochumer Wohnungsgesellschaft ein "umweltorientiertes Gebäudemanagement" und "eine starke Kundenorientierung sowie viele Maßnahmen zur Umsetzung der Kundenzufriedenheit". Dort, wo es um eine "direkte Geschäftsbeziehung" gehe, mache Vonovia eine gute Figur.

Sobald es mit Blick auf Gesellschaft und Umwelt über "direkte Geschäftsbeziehungen" hinausgeht, fänden sich jedoch kaum verwertbare Informationen zu CSR-Zielen und messbaren Fortschritten. "Schwer zu sagen, ob das alles nicht vorhanden ist oder es nur nicht kommuniziert wird." So sei trotz einer "grundsätzlich guten Positionsbestimmung im Bereich Human Resources" auch "keine klare Personalstrategie erkennbar". Vonovia sei zwar in der beruflichen Ausbildung stark und fördere gezielt benachteiligte Jugendliche: "Aber das reicht eben nicht."

Auch bei den anderen Konzernen sehen die Autoren der Studie den größten Spielraum im Personalmanagement: "Bei einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit junger Mitarbeiter von dreieinhalb Jahren würde man sich wünschen, dass die Unternehmen sich bei Mitarbeiterbindung und -motivation oder Weiterbildung mehr einfallen lassen."

Bei der "Financial Integrity", zu deren Messung die Autoren laut Kirchhoff im Grunde wie Aktienanalysten Finanzkennzahlen bzw. die Leistungsfähigkeit und Stabilität einer AG abklopften - als notwendige Bedingung nachhaltigen Handelns -, kann sich Vonovia anscheinend noch steigern: Wissenschaftler der HHL Leipzig Graduate School of Management jedenfalls, die diesen Aspekt untersuchten, wollen bei Vonovia eine "mangelhafte Offenlegung strategischer Zielgrößen im Wertmanagement" erkannt haben. Im gesonderten Financial-Integrity-Ranking landet Vonovia auf Platz 24, in puncto Umwelt und Gesellschaft jeweils auf dem letzten Platz und in der Kategorie Mitarbeiter auf Rang 28.

Harald Thomeczek

Gleich und gleich gesellt sich gern - oder etwa nicht?

"Send the elevator down!", denkt sich diese Nachwuchskraft vielleicht. Oder will sie es lieber auf eigene Faust probieren?

"Send the elevator down!", denkt sich diese Nachwuchskraft vielleicht. Oder will sie es lieber auf eigene Faust probieren?

Bild: iStockphoto/Minerva Studio

Karriere 13.10.2016
In ihren Zwanzigern lehnen Frauen aus der Immobilienwirtschaft eine Frauenquote ab, genauso wie Damen ab 50. Fragt sich, wie sonst mehr Frauen als heute in Immobilienunternehmen Karriere ... 

In ihren Zwanzigern lehnen Frauen aus der Immobilienwirtschaft eine Frauenquote ab, genauso wie Damen ab 50. Fragt sich, wie sonst mehr Frauen als heute in Immobilienunternehmen Karriere machen können sollen: Für die meisten Firmen ist das nämlich kein explizites strategisches Ziel, wie der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft mit einer Umfrage unter Frauen aus der Branche herausgefunden hat.

Finden Sie auch, dass immer der beste Kandidat den Job bekommen sollte - und nicht eine Frau, nur weil sie eine Frau ist? Ergibt ja eigentlich Sinn. Wenn es denn wirklich immer so wäre: "Menschen bevorzugen Menschen, die ihnen ähnlich sind", erklärt Liesa Schrand, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der International Real Estate Business School der Universität Regensburg. Der Fachbegriff für dieses Phänomen: "Similarity Attraction Theory". Überspitzt formuliert, so Schrand, bringen "Clubs aus reichen weißen Männern" wieder nur weiße männliche Führungskräfte hervor. Sie forscht derzeit am Beispiel amerikanischer Immobilienaktiengesellschaften dazu, ob und, wenn ja, welchen Mehrwert Diversität in Gestalt eines höheren Frauenanteils Unternehmen bringt.

"Frauenanteile steigen, wenn mehr Frauen in Führung sind", bestätigt Cornelia Eisenbacher, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft. Wenn es stimmt, dass mit der schieren Anzahl von Frauen in Führungspositionen auch die Chancen für andere Frauen auf einen Job steigen, ist es schon etwas enttäuschend, dass eine Erhöhung des Frauenanteils bei knapp zwei Dritteln der Immobilienunternehmen nicht in der Unternehmensstrategie verankert ist. Dies hat eine aktuelle Umfrage des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft zutage gefördert, an der sich 448 Frauen beteiligten.

Als leichten Widerspruch zur Fahrstuhltheorie - Frauen schicken den Fahrstuhl nach unten, wenn sie selbst oben angekommen sind - lässt sich ein anderes Ergebnis der Befragung interpretieren: Nur in der Altersklasse der 31- bis 49-Jährigen überwiegt der Anteil derjenigen, die eine Frauenquote befürworten. Die Über-50-Jährigen und, noch überraschender, vor allem die 21- bis 30-Jährigen lehnen eine Frauenquote in der Mehrzahl ab. Wie das? Was die Über-50-Jährigen angehe, versucht sich Jovita Galster-Döring, Vorstand des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft, an einer Erklärung. Es sei nicht ausgeschlossen, dass diejenigen, die es geschafft haben, "sich keine Konkurrenz heranzüchten wollen". Und die Jungen? "Die sind noch sehr optimistisch", erklärt Vorstandskollegin Eisenbacher.

Mit der Umfrage hat der Verein noch eine ganze Reihe anderer interessanter Erkenntnisse zutage gefördert. Zum Beispiel die "Unternehmenstreue der Damen", wie es Galster-Döring formuliert: So haben 21% der 264 Befragten, die länger als zehn Jahre in der Immobilienwirtschaft tätig sind, ihren Arbeitgeber noch nie gewechselt. Und weitere 19% nur einmal.

Spannend, wenngleich erklärungsbedürftig, ist auch der durch die Studie ermöglichte Einblick in die Gehaltsabrechnungen der Immobilienfrauen. Die 136 Frauen, die sich selbst im "Topmanagement" verorten, verdienen demnach im Durchschnitt knapp 107.000 Euro. Im Mittelmanagement liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt mit gut 106.000 Euro praktisch genauso hoch. Eine Erklärung hierfür liegt in der Struktur des Teilnehmerfelds: "Unter den Hauptantwortenden befinden sich viele Selbstständige", so Galster-Döring. Logisch, wer z.B. eine Hausverwaltung betreibt und besitzt, ist selbst natürlich ein "Topmanager" im eigenen Haus.

Etwas irritierend wirkt auf den ersten Blick zudem die Tatsache, dass eine Fachkraft mit Personalverantwortung mit durchschnittlich knapp 87.000 Euro deutlich weniger verdient als eine Fachkraft ohne Personalverantwortung, die gut 101.000 Euro bekommt. Wie kann das sein? Galster-Döring: "Viele Unternehmen fördern heute Fachkarrieren", und auf diesem Pfad kann man mitunter sogar (deutlich) besser verdienen als auf einer Führungsposition. Man denke nur an einen (Investment-) Makler bzw. eine Maklerin, der/die am Umsatz, den er bzw. sie macht, beteiligt wird - in Zeiten wie diesen kommt da sicher einiges zusammen.

Zwei Drittel der Immofrauen, so zeigt die Studie ebenfalls, können ein abgeschlossenes Studium vorweisen, und knapp 15% haben ein Weiterbildungsstudium. Es beginnen ungefähr genauso viele Frauen wie Männer ein immobilienwirtschaftliches Studium - und schließen dieses auch ab, heißt es seitens des Immofrauenvereins. Ein Rundgang auf dem IZ-Karriereforum, das die Immobilien Zeitung alljährlich im Rahmen der IZ-Joboffensive in Frankfurt veranstaltet, bestätigt diese Einschätzung. Rätselhaft, so denkt man bei einem Rundgang durch die Messehallen auf der Expo Real, wo diese Damen hinterher verlorengehen. "Damit sich die Hallen irgendwann nicht merklich leeren, werden die Frauen zunehmend in der Immobilienwirtschaft ankommen müssen", warnt Galster-Döring. hat

Der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft hat im Rahmen seiner aktuellen Studie auch eine Checkliste für Bewerberinnen erarbeitet. Mit dieser sollen Frauen vor einer Bewerbung prüfen können, wie gut ihre Chancen in einem Unternehmen mutmaßlich sind.

Harald Thomeczek

Immobilienfrauen auf dem Prüfstand

Da geht's lang, Mädels!

Da geht's lang, Mädels!

Bild: IZ

Karriere 04.10.2016
Was verdienen eigentlich Frauen in der deutschen Immobilienbranche? Fragen wir doch einfach mal nach! ... 

Was verdienen eigentlich Frauen in der deutschen Immobilienbranche? Fragen wir doch einfach mal nach!

Dachte sich wohl der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft. 420 Damen antworteten auf diese Frage. Das Ergebnis: 136 Befragte klassfizieren sich selbst als zum Top-Management gehörig. Doch 61% davon verdienen nicht mehr als 96.000 Euro im Jahr. Weitere 18% aus dieser Gruppe gehen mit einem Bruttojahresgehalt von 96.000 bis 120.000 Euro nach Hause, und 12% rangieren in der Gehaltsklasse von 120.000 bis 168.000 Euro. Rund 9% verdienen mehr. Dazu sei gesagt, dass 14 Immofrauen (10%), die sich zum Top-Management zählen, in Teilzeit arbeiten, und fast die Hälfte angibt, freiberuflich tätig zu sein.

Von den 52 Immofrauen, die sich im mittleren Management verorten - darunter sieben in Teilzeit bzw. zwei freiberuflich Tätige - verdienen ebenfalls rund 60% bis zu 96.000 Euro. In die Kategorie 96.000 bis 120.000 Euro fallen 21%, und bei gut 17% summiert sich das Bruttojahresgehalt auf bis zu 168.000 Euro. Nur 2% im Mittelmanagement bekommen mehr für ihre Arbeit. Unter den 51 Fachkräften mit Personalverantwortung gehen 77% mit Gehältern von unter 96.000 Euro nach Hause. Rund 16% erhalten bis zu 120.000 Euro, und die restlichen 8% gehören mit Gehältern von bis zu 168.000 Euro zu den Spitzenverdienern dieser Gruppe. Für die 117 Fachkräfte ohne Personalverantwortung ist zu 99% bei 120.000 Euro Schluss.

Frauen halten ihrem Arbeitgeber lange die Treue, auch das ist ein Ergebnis der Umfrage: 133 von ihnen oder 32% haben noch nie und 24% (102 Teilnehmerinnen) nur einziges Mal innerhalb der Immobilienwirtschaft den Arbeitgeber gewechselt. Dabei sind 42% bzw. 50% dieser beiden Gruppen schon länger als zehn Jahre und 25% bzw. 32% zwischen fünf und zehn Jahre in der Immobilienbranche aktiv.

Alle wichtigen Ergebnisse der Umfrage, an der sich 448 Damen beteiligten, werden am Mittwoch um 15:30 Uhr im Pressezentrum vorgestellt.

Harald Thomeczek