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Bernd Heuer ist tot

Bernd Heuer ist am 28. Juli 2017 gestorben.

Bernd Heuer ist am 28. Juli 2017 gestorben.

Quelle: Heuer Dialog

Köpfe 31.07.2017
Bernd Heuer ist tot. Heuer verstarb am 28. Juli 2017 im Alter von 77 Jahren. Er ist einer der bekanntesten Köpfe der deutschen Immobilienbranche und hat diese in den vergangenen gut vier ... 

Bernd Heuer ist tot. Heuer verstarb am 28. Juli 2017 im Alter von 77 Jahren. Er ist einer der bekanntesten Köpfe der deutschen Immobilienbranche und hat diese in den vergangenen gut vier Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt. Heuers Pionierarbeit nahm ihren Anfang, als er sich 1975 als Marketingberater für die Bau- und Wohnungswirtschaft selbstständig machte.

Im Jahr 1985 gab er der HR-Beratung in der hiesigen Immobilienwelt mit der Gründung der Bernd Heuer Unternehmens- und Personalberatung, die seit dem Jahr 2000 Bernd Heuer & Partner Human Resources heißt, einen Schub. Anfang der 1990er Jahre hob Heuer den Veranstalter Bernd Heuer Communications aus der Taufe. Seither treffen sich die Entscheider der Branche zum Jahresauftakt auf dem Quo Vadis. Die Kongressgesellschaft ist seit Anfang 2008 eine Beteiligung der IZ Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft, firmiert heute unter dem Namen Heuer Dialog und führt etwa 50 Veranstaltungen im Jahr durch.

Heuer setzte auch für die Aus- und Weiterbildung in der Immobilienwirtschaft wichtige Impulse: So gab er Ende der 1980er Jahre den Anstoß für die Gründung eines immobilienwirtschaftlichen Studiengangs an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel. Später, um die Jahrtausendwende, gründete er den Verein agenda4 mit dem Ziel, Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Verwaltung besser zu vernetzen sowie interdisziplinäres Denken und Arbeiten in der Immobilienwirtschaft zu fördern.

Harald Thomeczek

Stoßt den König vom Thron!

Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek.

Quelle: Immobilien Zeitung

Karriere 06.07.2017
Über 200 Unternehmen haben die 320 Studenten, die der Immobilien Zeitung ihren Wunscharbeitgeber verraten haben, genannt. Doch nur eine kleine Gruppe von Arbeitgebern scheint in den studierenden ... 

Über 200 Unternehmen haben die 320 Studenten, die der Immobilien Zeitung ihren Wunscharbeitgeber verraten haben, genannt. Doch nur eine kleine Gruppe von Arbeitgebern scheint in den studierenden Köpfen wirklich präsent zu sein. Viel zu wenige, findet IZ-Redakteur Harald Thomeczek.

Die Top Ten allein vereinen fast die Hälfte aller in diesem Jahr vergebenen Punkte auf sich. Und gerade mal rund 30 Unternehmen erzielen eine Punktzahl, die der Rede wert ist. Kann doch nicht sein, dass die Immobilienbranche nicht mehr als zweieinhalb Dutzend relevante Arbeitgeber zu bieten hat. Und so ist es ja auch nicht, wie die Studenten selbst wissen: "Mit Sicherheit gibt es noch weitere gute Unternehmen, die nicht so bekannt sind oder mit ihrem Marketing weniger auf die Zielgruppe Student ausgerichtet sind", hat mir eine der Studierenden geantwortet, die ich nach den Wahlmotiven befragt habe.

In der Antwort der jungen Frau scheint mir der Schlüssel zum Verständnis für die unausgewogene Verteilung der abgegebenen Stimmen zu stecken: Die Immobilienwirtschaft ist mittelständisch geprägt und von vielen kleinen, kleineren und mittelgroßen Unternehmen bzw. Arbeitgebern bevölkert - die es bisher vielleicht nicht nötig hatten oder zu haben meinten, Nachwuchsmarketing zu betreiben (oder einfach keine Kapazitäten dafür).

"Für meinen Chef ist Employer Branding ein Fremdwort. In der Vergangenheit hatten wir ja auch nie Probleme, neue Leute zu bekommen - aber das ändert sich langsam", sagte mir die Pressesprecherin eines deutschen Immobilienunternehmens, das immerhin über 100 Mitarbeiter an mehreren Standorten beschäftigt, mal hinter vorgehaltener Hand.

Nicht, dass die Unternehmen, die das IZ-Arbeitgeberranking - meist seit Jahr und Tag - dominieren, keine tollen Arbeitgeber wären. Doch wer sich mit ihnen beschäftigt, merkt schnell, dass sie nicht allein wegen ihrer Qualitäten als Arbeitgeber und ihrer spannenden Tätigkeitsfelder weit vorne stehen, sondern weil sie sich auch darauf verstehen, Nachwuchskräften ihre Vorzüge nahezubringen.

Und noch ein Wort zum unangefochtenen Seriensieger JLL. So sehr ich dem Unternehmen die sicher nicht unverdiente fünfte Titelverteidigung in Folge gönne: Als der Redakteur, der die Abstimmung über den Wunscharbeitgeber deutscher Immobilienstudenten auswerten darf, bitte ich alle Personalverantwortlichen: Tun Sie nicht nur Gutes, sondern reden Sie auch darüber! Zeigen Sie sich dem Nachwuchs: auf Hochschulmessen und Jobbörsen, an Campustagen und Karriereabenden - wann und wo immer möglich. Laden Sie Studierende zu sich ein, erklären Sie das Buhlen um Nachwuchskräfte zur Chefsache. Damit die Auswertung des IZ-Arbeitgeberrankings wieder spannender wird als die Auszählung von Stimmen bei einer Wahl in Nordkorea.

Harald Thomeczek

Zum König gewählt

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Quelle: istockphoto.com, Urheber: nullplus/Montage: IZ

Karriere 06.07.2017
JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo ... 

JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo hat seinen Rang als zweitbegehrtester Brötchengeber des Branchennachwuchses knapp verteidigt. Der Vorjahresvierte CBRE überholt Drees & Sommer und rückt mit großen Schritten auf Platz drei vor.

Rund 220 Unternehmen haben die Teilnehmer der diesjährigen Studentenumfrage von Immobilien Zeitung und Immo Media Consult, die Immobilienwirtschaft, Baumanagement, Facility-Management oder ein verwandtes Fach studieren, auf die - offene - Frage nach ihren Wunscharbeitgebern genannt. Seriensieger JLL vereinte alleine über 12% der gewichteten Stimmen auf sich. Vizemeister Corpus Sireo und CBRE auf Rang drei erhielten 7% bzw. 6,8% aller zugeteilten Zähler. Schon ab Platz vier mit Drees & Sommer (3,4%) wird es recht kleinteilig. 200 Arbeitgeber erhielten weniger als 1% der gewichteten Stimmen. Die zehn Bestplatzierten vereinen zusammen 45,4% aller vergebenen Punkte auf sich.

Gewichtet deshalb, weil die Studenten jeweils bis zu drei von ihnen präferierte Arbeitgeber aufführen konnten und ihre Nennungen priorisieren mussten. Jede Nennung als Wunscharbeitgeber Nummer eins war drei Punkte wert, für einen zweiten Platz gab es zwei Zähler und für einen dritten Platz immerhin noch einen Punkt. Insgesamt verrieten 320 von 548 Umfrageteilnehmer, also rund 58%, uns ihre Favoriten. 264 davon nannten auch noch das Unternehmen, bei dem sie am zweitliebsten arbeiten würden, und 194 vergaben auch noch eine Bronzemedaille. Immerhin rund 42% der Studierenden, die sich durch die 56 Fragen starke Online-Befragung klickten und die erforderliche Studienbescheinigung vorlegten, gaben an, keinen Wunscharbeitgeber zu haben.

Neueinsteiger finden sich in den diesjährigen Top Ten nicht (siehe Tabelle auf dieser Seite). Doch die Karten wurden teilweise neu gemischt: Von der Aufholjagd von CBRE abgesehen, haben sich auch BNP Paribas Real Estate und Union Investment verbessert: Sie klettern von Rang sieben bzw. neun auf Platz sechs respektive sieben. ECE findet sich dafür auf Rang neun wieder. Patrizia Immobilien verteidigt Rang fünf, ebenso wie Beos den zehnten Platz. Apleona, ehemals Bilfinger Real Estate, festigt Rang neun. Der Verkauf an einen Finanzinvestor und die Umfirmierung haben dem Bekanntheitsgrad bzw. der Reputation unter Studierenden offenbar nicht geschadet.

PwC und Ernst & Young verfehlen die Top Ten knapp und teilen sich Platz elf. Mit Cushman & Wakefield (13.) hat es noch ein viertes - vereinfacht gesprochen - Maklerhaus unter die Top 15 geschafft. Auf den weiteren Plätzen folgen die Deka (14.), Art-Invest (15.) und Strabag (16.) - wobei die Strabag wohl eher ob ihrer Projektentwicklungssparte gefragt sein dürfte als ob ihrer Aktivitäten am Bau.

Der Abstieg von Hochtief, dem dreimaligen IZ-Top-Arbeitgeber der Jahre 2009 bis 2011 (also der ersten drei IZ-Arbeitgeberrankings), setzt sich fort: Zwar beschäftigt Hochtief auch heute noch mehr als 80 Mitarbeiter im Bereich der Projektentwicklung, doch der Glanz früherer Tage ist - zumindest im Spiegel des IZ-Arbeitgeberrankings - verflogen, seit der spanische Mehrheitseigentümer die Projektentwicklung nicht mehr zum Kerngeschäft zählt und Hochtief zum reinen Baukonzern umbaut. Mehr als Platz 17 ist für die Essener nicht drin. Auf den weiteren Plätzen folgen die Allianz (18.), Tishman Speyer (19.) und die Deutsche Bank bzw. deren Vermögensverwalter Deutsche Asset Management.

Wohnungsunternehmen sind wie eh und je nur unter ferner liefen im Ranking vertreten, allen voran Dax-Konzern Vonovia auf Position 52. Die Nachfolger der IVG, Triuva und OfficeFirst, verfehlen die Top 20 - selbst wenn man ihre Punktzahlen addiert. Corporates wie die Deutsche Bahn auf Platz 30 oder Bayer und Daimler, beide punktgleich auf Position 36, schneiden besser ab als z.B. Colliers, die Helaba, Credit Suisse und UBS oder DIC.

Beim Blick auf die Wahlmotive fällt auf: Klar kennen Studierende die Unternehmen, für die sie votieren, mitunter auch von innen, weil sie dort z.B. ein Praktikum machen bzw. gemacht haben oder als Werkstudent tätig sind oder waren.

Meist fällen die Studenten ihr Urteil aber aus der Außenperspektive: Von den zwölf in der Umfrage vorgegebenen Aspekten, die die genannten Wunscharbeitgeber für den einzelnen Studenten so begehrt machen, gehörte das Kriterium, bereits persönlich Bekanntschaft mit einem Unternehmen geschlossen zu haben, zu den weniger wichtigen. Nur in 18% der Fälle begründeten die Studenten ihre Wahl damit.

Mit weitem Abstand am wichtigsten ist den Studierenden, dass sie bei dem von ihnen präferierten (künftigen) Arbeitgeber in dem Bereich arbeiten können, für den sie im Studium oder während eines Praktikums Feuer gefangen haben, also z.B. in der Projektentwicklung, im Asset-Management oder im Investment- bzw. Fondsgeschäft. In mehr als jedem zweiten Fall wurde die Wahl eines Top-Arbeitgebers mit der Übereinstimmung des Tätigkeitsfeldes mit den eigenen Wünschen begründet (55%).

Besonders wichtig sind dem Nachwuchs zudem die Karriereperspektiven (38%), das positive Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (36%), die internationale Präsenz eines Unternehmens (31%) und dass ihr (künftiger) Arbeitgeber dort sitzt, wo die Studenten auch leben bzw. leben wollen (30%). Die Größe eines Unternehmens (22%), finanzielle Aspekte (19%) oder das positive Image eines Unternehmens speziell als Arbeitgeber (15,5%) oder Zusatzangebote für Mitarbeiter wie Familien-, Gesundheits- oder Programme für eine gute Balance zwischen Arbeiten und Leben (7%) werden dagegen seltener genannt.

Die Fans von JLL zieht vor allem das positive Image, das das Unternehmen bzw. die Marke - nicht zu verwechseln mit dem Image als Arbeitgeber - ausstrahlt, an. Fast jeder Zweite (49%), der JLL zu seinen drei Wunscharbeitgebern zählt, begründet seine Wahl mit diesem Argument. Das ist deshalb interessant, weil JLL damit eines der ganz wenigen Unternehmen ist, bei denen das gute Image schwerer wiegt als die Übereinstimmung des Tätigkeitsfelds mit den persönlichen Präferenzen einer Nachwuchskraft. Der letztgenannte Aspekt ist natürlich auch für viele JLL-Anhänger nicht unwichtig, ebenso wie die Internationalität und die Karriereperspektiven (je 45%).

Izabela Danner hüpft fast aus dem Hörer, als ihr der Autor dieser Zeilen per Fernsprecher die frohe Botschaft von der Titelverteidigung überbringt. Für die Personalchefin von JLL, die auch dem deutschen Management Board angehört, ist dieser Erfolg keine Selbstverständlichkeit: "Wir haben ein bisschen gezittert", verrät sie. Mit dem abermaligen Titelgewinn sieht Danner, die seit Anfang 2013 Head of Human Resources von JLL ist, all die "harte Arbeit" belohnt, die sie und ihr 19-köpfiges Team im Personalmarketing leisten.

So hat JLL in diesem Jahr bereits u.a. auf sechs Hochschulmessen, etwa auf der Jobbörse IZ-Karriereforum, Präsenz gezeigt. Mindestens drei weitere sollen bis Jahresende folgen. Die Social-Media-Kanäle von JLL Germany bespielen die Personaler gemeinsam mit den Kollegen aus der Marketingabteilung. So wird z.B. für das hauseigene Trainee-Programm auf diesem Wege die Trommel gerührt. Und auf den Karriereportalen Xing und LinkedIn werden nicht nur Stellenanzeigen an die virtuelle Jobwall genagelt, sondern auch Kandidaten angesprochen.

In der realen Welt lässt der Seriensieger ebenfalls kaum etwas unversucht, den Nachwuchs für sich einzunehmen, noch bevor er auf den Arbeitsmarkt kommt. Studenten werden eingeladen, sich in JLL-Niederlassungen an Case-Studies zu versuchen, und lernen so by the way mitunter auch höherrangige Mitarbeiter kennen. So haben sich z.B. Marcel Abel, geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter in Düsseldorf, und vier Teamleiter Anfang Juni Zeit für eine studentische Reisegruppe der HfWU Nürtingen-Geislingen genommen.

Zudem halten Mitarbeiter an ihren ehemaligen Hochschulen Vorlesungen oder stellen JLL als Dienstleister und Arbeitgeber vor. "Unsere wichtigsten Testimonials sind aber unsere Studenten im Haus", ist Danner überzeugt. Und davon gibt es einige: Rund 150 Praktikanten und studentische Aushilfen sind 2017 bereits eingestellt worden. Insgesamt beschäftigt JLL rund 1.300 Mitarbeiter hierzulande.

Beim Zweitplatzierten fällt beim Blick auf die Aspekte der Arbeitgeberwahl zweierlei auf. Zum einen führt jeder Dritte (34%) Corpus-Sireo-Wähler das positive Image als Arbeitgeber ins Feld. Das ist ein vergleichsweise hoher Anteil: Bei JLL und dem Dritten, CBRE, war der gute Ruf als Arbeitgeber jeweils nur für jeden sechsten bis siebten Wähler (17% bzw. 15%) ausschlaggebend. Zum anderen fällt auf, dass vergleichsweise viele Studierende mit Corpus Sireo schon persönlich Bekanntschaft geschlossen haben, nämlich ebenfalls 34%. Bei den JLL- und CBRE-Wählern kennt nur ungefähr jeder vierte bzw. siebte Wähler die Unternehmen schon persönlich (24% bzw. 15%).

"Die Ergebnisse zeigen, dass die ganzen kleinen Bausteine, die wir in den letzten Jahren aufeinandergeschichtet haben, wirken", freut sich Iris Schönbeck, Leiterin Human Resources Management bei Corpus Sireo. "Wir tun schließlich alles dafür, dass man uns kennt; seit einigen Jahren sind wir extrem im Hochschulmarketing unterwegs." An 18 Hochschulen machen Mitarbeiter Studierenden das Unternehmen und den Arbeitgeber Corpus Sireo schmackhaft, sei es direkt auf Karriereabenden oder an Campustagen oder indirekt durch Gastvorträge und Case-Studies.

Zudem werden "studentische Botschafter", sprich: duale Studenten, Praktikanten oder studentische Aushilfen, gezielt dafür eingesetzt, das Unternehmen an den Hochschulen ins rechte Licht zu rücken. Sogar eigene Visitenkarten haben die "Botschafter" designed bekommen. Sich abheben, um aufzufallen: Nach diesem Motto lässt Corpus Sireo jedes Jahr auch eine immer neue Kollektion an Polo-Shirts, Armbändern und Ansteckern entwerfen. Dieses ungewöhnliche Outfit - besonders in einer relativ konservativen Branche wie der Immobilienwirtschaft - soll nicht zuletzt auf Hochschulmessen für Aufmerksamkeit sorgen.

Zudem lädt das Unternehmen kleine Gruppen Studierender regelmäßig in die verschiedenen Niederlassungen ein. "Besonders bei diesen speziellen Veranstaltungen im kleinen Rahmen haben wir immer mehrere Studenten rekrutiert, z.B. als duale Studenten oder Trainees. Veranstaltungen dieser Art mit einer qualitativ hochwertigen Studentengruppe schaffen eine persönlichere Atmosphäre und eine äußerst hohe Recruiting-Effektivität", sagt Schönbeck.

CBRE hat rund 50% mehr Punkte eingefahren als im Vorjahr und den Vorjahresdritten locker überholt - und das bei einer leicht gesunkenen Zahl der Befragten. Fast hätte man sogar die Vizemeisterschaft geholt. Mark Spangenberg, COO von CBRE Germany, und seine Personalchefin Jacobé Gölz sind happy: "Studenten sind ein wichtiger Indikator, darum diskutieren wir das Arbeitgeberranking natürlich intern. Schließlich ist es nicht einfach, gute Leute zu bekommen, ob erfahrene oder Nachwuchsleute", sagt Spangenberg.

CBRE punktet - anders als JLL - vor allem mit seinem internationalen Flair. Fast zwei von drei CBRE-Wählern (63%) führen diesen Aspekt an. Die Übereinstimmung der eigenen Neigungen mit den tatsächlichen Tätigkeitsfeldern wird von 46% als Kriterium genannt - nur noch, muss man sagen, denn vor zwei Jahren waren es noch 68%. Auf Platz drei folgen die Karriereperspektiven (44%).

Mögliche Gründe für die deutliche Verbesserung fallen Gölz viele ein. "Der Besuch von Hochschulmessen ist mittlerweile ein fester Bestandteil in unserem Recruiting", beginnt die Personalerin aufzuzählen. "Angefangen haben wir mal mit nur dem IZ-Karriereforum. In diesem Jahr besuchen wir schon sieben Hochschulmessen." Und am Start bzw. Stand seien dort immer auch Kollegen aus den Fachabteilungen.

Damit sich Studenten und CBRE näherkommen können, lädt man drei, vier Mal im Jahr 20 bis 30 Studenten zu sich nach Frankfurt ein. Das Motto: Open House Day. "Es kommt aber nicht jeder rein, sondern nur Studierende, die uns mit ihrem Motivationsschreiben überzeugt haben", betont Gölz. Schließlich sollen ja Praktikanten und Werkstudenten angeworben werden - aus denen später, wenn es gut läuft, Trainees oder Direkteinsteiger werden. Deutschlandchef Alexander von Erdély macht dem Nachwuchs bei dieser Gelegenheit persönlich seine Aufwartung. Im Anschluss erzählen Kollegen aus den Fachabteilungen von ihrer täglichen Arbeit - ehe sich die Studenten an einem Beispiel aus der Praxis beweisen können. Der heimliche Höhepunkt ist das abschließende Get-together, bei dem die ersten Kontakte geknüpft werden.

Solche Events hinterlassen einen bleibenden Eindruck: "Es kommen immer mehr Firmen auf uns zu und laden uns zu sich ein. Wir Studenten müssen kaum noch selbst aktiv werden. Dadurch wird uns vermittelt, dass um uns gekämpft wird", sagt ein Student, der bei so einem Tag der offenen Tür dabei war.

Harald Thomeczek

Rolf Buch spricht jetzt mehr Klartext als Kauderwelsch

Rolf Buch.

Rolf Buch.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 26.06.2017
"Rolf Buch spricht mehr Kauderwelsch als Klartext", war vor einem Jahr in der Immobilien Zeitung zu lesen. Damals hatte der Chef des Wohnungskonzerns Vonovia bei einer Verständlichkeitsanalyse ... 

"Rolf Buch spricht mehr Kauderwelsch als Klartext", war vor einem Jahr in der Immobilien Zeitung zu lesen. Damals hatte der Chef des Wohnungskonzerns Vonovia bei einer Verständlichkeitsanalyse der Reden von DAX-CEOs schwach abgeschnitten. Buch hat sich die Kritik offenbar zu Herzen genommen: In der diesjährigen Analyse der Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt ist Buch der beste Aufsteiger und hat sich gleichsam aus der Abstiegszone auf die Europokalplätze vorgekämpft.

Der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider und sein Team nehmen seit 2012 die Reden der Vorstandschef auf den Hauptversammlungen unter die Lupe - und bewerten diese auf ihre rein formale Verständlichkeit auf einer Skala von 0 bis 20. Andere Faktoren, die mitspielen, wenn ein unbefangener Zuhörer einem Wirtschaftsboss lauscht - der Aufbau der Rede oder der Vortragsstil etwa - bleiben außen vor.

In diesem Jahr haben die DAX-30-Chefs bei der Analyse im Schnitt 14,4 Punkte erzielt. Damit haben sie sich zum fünften Mal in Folge verbessert. Am verständlichsten spricht Timotheus Höttges von der Telekom: Er stellt mit 19,8 Punkten einen Bestwert auf und ist nahe dran an der Perfektion. Aldo Belloni von Linde hingegen ist mit mageren 5,9 Zählern "nur wenig verständlicher als eine politikwissenschaftliche Doktorarbeit", so Kommunikationsexperte Brettschneider.

Buch springt von Platz 25 auf Rang neun

Vonovia-Chef Buch schafft es unter den DAX-30-Fürsten mit ansehnlichen 16,9 Punkten ins obere Drittel, genauer: auf den neunten Platz. Auf Bundesligaverhältnisse umgerechnet hätte er damit den Sprung auf einen Europokalplatz gepackt. Und das, nachdem er im Vorjahr - als er erstmals mit am Start war - mit Platz 25 bzw. mauen 11,1 Zählern zu den Verlierern des Rankings gehörte. Doch damit nicht genug: Buchs Plus von 5,8 Punkten ist der größte Zugewinn, den einer der 30 Redner in diesem Jahr verzeichnete.

Der Hohenheimer Verständlichkeitsindex misst, wie gut auch Fachfremde - und nicht nur Analysten und sonstige Finanz- und Wirtschaftsexperten - den CEO eines börsennotierten Unternehmens verstehen können. Allergisch reagieren die Messinstrumente der Hohenheimer Kommunikationsforscher auf Bandwurmsätze, (zu viele) abstrakte Begriffe und zusammengesetzte Wörter sowie auf unerklärt verhallende Fachbegriffe.

Bei Buch fallen insbesondere der geringe Anteil von Fremdwörtern und der ebenfalls relativ kleine Anteil von Sätzen mit mehr als zwei Informationseinheiten auf. Auch zeichnet sich sein Vortrag formal dadurch aus, dass er viele Wörter enthält, die im Grundwortschatz vorkommen.

Harald Thomeczek

Aussteller bringen über 400 Jobs zum IZ-Karriereforum mit

Einen Teil der Jobs, die die Arbeitgeber zum IZ-Karriereforum mitbringen, finden die Besucher an der Jobwall. Um das komplette Jobangebot der Unternehmen auszuloten, müssen sie aber die Stände der Aussteller aufsuchen.

Einen Teil der Jobs, die die Arbeitgeber zum IZ-Karriereforum mitbringen, finden die Besucher an der Jobwall. Um das komplette Jobangebot der Unternehmen auszuloten, müssen sie aber die Stände der Aussteller aufsuchen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 08.05.2017
42 Aussteller, 411 Jobs und ein Rahmenprogramm mit Bewerbungsmappencheck, Unternehmensvorstellungen, Vorträgen und dem 8. RICS-Hochschultag - das erwartet die Besucher des ... 

42 Aussteller, 411 Jobs und ein Rahmenprogramm mit Bewerbungsmappencheck, Unternehmensvorstellungen, Vorträgen und dem 8. RICS-Hochschultag - das erwartet die Besucher des IZ-Karriereforums am 20. Mai 2017 in Frankfurt.

Kontakte knüpfen können Studierende und Absolventen, Young Professionals und Fachkräfte mit größerer Berufserfahrung sowie Auszubildende und Schüler auf dem diesjährigen IZ-Karriereforum zu 34 Arbeitgebern und acht Bildungseinrichtungen. Viele Unternehmen stellen sich am 20. Mai 2017 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt erstmals oder nach längerer Abstinenz wieder auf der IZ-Jobbörse ins Arbeitgeberschaufenster: so die Deutsche Asset Management (der Vermögensverwalter der Deutschen Bank), die Maklerhäuser Angermann, Colliers und Catella, der Projektentwickler OVG, die Unternehmensberatung PwC, die beiden Banken Helaba und Aareal sowie der Spezialfondsmanager Triuva.

Stellen für Berufsanfänger und erfahrene Fachkräfte

Gespräche mit den diversen Arbeitgebern, Hochschulen und Weiterbildungsinstituten können die Teilnehmer vorab über die Karriereforum-Verwaltung vereinbaren. Unter den 400 Jobs, die die Aussteller mitbringen, finden sich nicht nur Stellenangebote für Berufseinsteiger. Auch Positionen für junge Berufserfahrene und ältere Fachkräfte sowie Praktika und Werkstudentenjobs sind darunter. Bis zu acht Jobs kann jeder Aussteller an die Jobwall pinnen, die restlichen Jobangebote warten an den Ständen auf die Besucher.

Kontakte knüpfen, Gespräche führen - dabei muss es nicht bleiben: "Wir haben im Nachgang zum IZ-Karriereforum 2016 mit vielen interessanten Nachwuchstalenten gesprochen und daraus drei neue Mitarbeiter für unsere Unternehmensgruppe rekrutiert", sagt Markus Reinert, Vorstandsvorsitzender und CEO der IC Immobilien Gruppe. Der Immobiliendienstleister zeigte im vergangenen Jahr zum ersten Mal auf dem IZ-Karriereforum Präsenz als Arbeitgeber. Der Ertrag: Zwei Studenten wurden als Praktikanten für das technische bzw. das kaufmännische Property-Management gewonnen, ein weiterer fing direkt als Werkstudent bei IC Immobilien an. "Die beiden Praktikanten sind nun unbefristet als Werkstudenten für uns tätig", erzählt Reinert. Der dritte Student hat später ein Trainee-Programm bei IC absolviert - und nun eine Festanstellung als Junior Property-Manager in der Frankfurter Niederlassung erhalten.

Tickets für das IZ-Karriereforum 2017 können für 39 Euro online über http://www.iz-jobs.de/karriere/karriereforum/anmeldung.php gekauft werden. Anmeldeschluss ist der 17. Mai 2017. Kurzentschlossene können sich Tickets auch noch an der Tageskasse sichern, zum Preis von 49 Euro das Stück.

Harald Thomeczek

Knoflach als einflussreichste Immofrau des Jahrzehnts geehrt

Barbara Knoflach, hier zu sehen in Cannes auf der diesjährigen internationalen Immobilienmesse Mipim.

Barbara Knoflach, hier zu sehen in Cannes auf der diesjährigen internationalen Immobilienmesse Mipim.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 02.05.2017
Barbara Knoflach hat den Award für die "Most Influential Woman of the Decade" des Fachmagazins PropertyEU erhalten. Frauen in einer vergleichbaren Position und mit einer ähnlichen ... 

Barbara Knoflach hat den Award für die "Most Influential Woman of the Decade" des Fachmagazins PropertyEU erhalten. Frauen in einer vergleichbaren Position und mit einer ähnlichen beruflichen Vita wie Knoflach seien in der europäischen Immobilienwirtschaft dünn gesät, so die Preisverleiher.

Barbara Knoflach ist zur einflussreichsten Frau der Immobilienwirtschaft in Europa gewählt worden. Der Preis für die "Most Influential Woman of the Decade" wurde Knoflach Ende April im Rahmen der Verleihung der "Deal of the Decade Awards" des Fachmagazins PropertyEU in London überreicht.

"Frauen, die erfolgreich sein wollen, müssen besser sein als der durchschnittliche Mann auf derselben Position. Barbara verfügt über Kompetenz, sie brennt für ihre Sache, macht ihren Job mit Hingabe und hat einen großen Sinn für Humor", sagte Judi Seebus, Chefredakteurin von PropertyEU. Nicht zu vergessen: Sie sei eine der Pionierinnen der europäischen Immobilienwelt - und eine der wenigen Frauen, die heute eine so hochrangige Position bekleiden.

"Eine Quelle der Inspiration für jeden, der in der Branche arbeitet"

Durch ihre Führungsposition bei BNP Paribas Real Estate und ihren Einfluss auf das Geschehen an den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten sei sie eine Quelle der Inspiration für jeden, der in der Branche arbeitet, so Martina Malone vom "Woman of the Decade"-Sponsor Prologis.

Knoflach leitet seit Sommer 2015 als Global CEO Investment Management den gleichnamigen Geschäftsbereich von BNP Paribas Real Estate. Zuvor war sie mehr als 20 Jahre lang bei der SEB: zunächst, ab 1999, als Geschäftsführerin der Investmentgesellschaft und seit 2005 als CEO von SEB Asset Management. Ihre ersten Schritte in der Berufswelt hatte sie nach einem BWL-Studium 1986 bei der Deutschen Bank in Frankfurt in der Projektfinanzierung gemacht. 1991 wechselte sie innerhalb des Deutsche-Bank-Konzerns zur Immobilientochter in den Bereich Consulting und Research.

Das Wörtchen Dekade bezieht sich übrigens auf die vergangenen zehn Jahre, also die Zeit des Bestehens von PropertyEU.

Harald Thomeczek

Studenten gefragt

Karriere 02.02.2017
Der Startschuss für die IZ-Arbeitsmarktbefragung 2017 ist gefallen. Mitmachen können Studenten, die ihr Studium bis zum Wintersemester 2018/2019 beenden. Teilnehmern winken Preise für insgesamt ... 

Der Startschuss für die IZ-Arbeitsmarktbefragung 2017 ist gefallen. Mitmachen können Studenten, die ihr Studium bis zum Wintersemester 2018/2019 beenden. Teilnehmern winken Preise für insgesamt 60.000 Euro.

Studierende immobilienwirtschaftlicher Fächer rechnen mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von rund 46.000 Euro. Ungefähr jeder Vierte von ihnen strebt in die Projektentwicklung. Bei der Arbeitgeberwahl ist Studenten am wichtigsten, dass das Tätigkeitsfeld mit ihren Wünschen übereinstimmt. Auch die Karriereperspektiven, die ein Arbeitgeber bietet, und das Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen spielen eine große Rolle. Konkret sind JLL, Corpus Sireo und Drees & Sommer die beliebtesten Arbeitgeber unter Immobilienstudenten.

Das sind nur einige Ergebnisse der Befragung, die die Immobilien Zeitung und Immo Media Consult im vergangenen Jahr unter Studierenden und Absolventen der Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement sowie aus verwandten Studiengängen durchgeführt hat. Auch in diesem Jahr nimmt die Immobilien Zeitung Gehaltsvorstellungen, Berufswünsche, präferierte Arbeitgeber, die Qualifikationen des Immobiliennachwuchses usw. im Rahmen der IZ-Joboffensive für die Immobilienwirtschaft unter die Lupe. Die Umfrage ist am 1. Februar 2017 auf www.iz-jobs.de gestartet und läuft bis zum 31. März 2017. Für eine Teilnahme gibt es nur eine Voraussetzung: Studierende müssen ihr Studium in den kommenden vier Semestern, also bis zum Wintersemester 2018/19, beenden.

Unter den Teilnehmern werden wieder zahlreiche Preise im Gesamtwert von 60.000 Euro verlost: drei Gutscheine für einen Maßanzug bzw. ein Maßkostüm von Dolzer, zehn Tickets für eine Fachveranstaltung von Heuer Dialog, zehn Gutscheine für IZ-Shop.de, 15 Eintrittskarten zur Immobilienmesse Expo Real 2017 in München, 50 IZ-Premium-Pakete und 350 IZ-Basis-Pakete. Unterstützt wird die Joboffensive 2017 von der Aareal Bank, Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Colliers International, Corpus Sireo, Deutsche Asset Management, ECE, Messe München/Expo Real, Kaufland, Patrizia Immobilien und RGM.

Die Ergebnisse der diesjährigen Arbeitsmarktbefragung werden ab Mai 2017 in der Immobilien Zeitung veröffentlicht. Die Befragung wird seit 2001 durchgeführt.

Harald Thomeczek

"Mehr zarte Schwingungen als große Trends"

Alice Fontana von der Londoner Personalberatung Bohill Partners.

Alice Fontana von der Londoner Personalberatung Bohill Partners.

Bild: hat

Karriere 20.10.2016
Ein Massenexodus aus London zeichnet sich nach dem EU-Referendum nicht ab, und auch von einem Rekrutierungsstopp kann nicht die Rede sein. Völlig spurlos ist das Pro-Brexit-Votum jedoch nicht am ... 

Ein Massenexodus aus London zeichnet sich nach dem EU-Referendum nicht ab, und auch von einem Rekrutierungsstopp kann nicht die Rede sein. Völlig spurlos ist das Pro-Brexit-Votum jedoch nicht am Recruiting-Markt vorbeigegangen, berichtet Personalberaterin Alice Fontana aus London.

Immobilien Zeitung: Frau Fontana, Bohill Partners besetzt von London aus in ganz Europa, ja weltweit Positionen in der Immobilienwirtschaft, rund die Hälfte davon in Großbritannien. Sie selbst machen sich auf die Kandidatensuche, wenn deutsche Immobilienfirmen im Ausland, vorrangig in UK, aktiv(er) werden wollen und rekrutieren für internationale und nationale Immobilienunternehmen Mitarbeiter für Deutschland. Wie hat sich der Brexit auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Alice Fontana: Zunächst muss man sagen, dass bis zum Tag des Referendums Business as usual geherrscht hat. Die wenigsten in London haben damit gerechnet, dass die Briten sich für einen Austritt entscheiden würden.

IZ: Und nach dem Brexit-Schock?

Fontana: Wurden schlagartig einige kleinere Mandate auf Eis gelegt: Am Donnerstag, den 23. Juni, fand das EU-Referendum statt, und als am Freitag darauf das Ergebnis feststand, erhielten wir sofort Anrufe, mit denen Aufträge zurückgezogen wurden.

IZ: Details, bitte!

Fontana: Das ist alles eher unspektakulär, aber bitte: Ein auf Büroimmobilien in Großbritannien spezialisierter Private-Equity-Fonds hat sein Mandat für zwei Positionen, für die wir den Markt schon sondierten, und eine Position in der Pipeline zurückgestellt. Außerdem hat eine paneuropäische Immobilienberatung die Suche nach einem Mitarbeiter in London schlagartig eingestellt. Und die Pläne eines paneuropäischen Immobiliendienstleisters für ein neues Büro in London mit bis zu fünf Mitarbeitern sind wieder in der Schublade verschwunden. Es gab auch weniger deutliche, aber durchausinteressante Reaktionen auf die überraschende Entscheidung pro Brexit: Beispielsweise hat ein internationales Beratungs- und Investmentunternehmen seine britischen Kollegen ermuntert, sich mehr in Richtung Kontinentaleuropa einzubringen.

IZ: Wie kam das denn bei den kontinentaleuropäischen Kollegen an?

Fontana: Natürlich nicht so gut.

IZ: Klingt ja in der Summe doch nicht so, als hätte der Brexit bislang gar keine Wirkung auf das Recruiting in der Immobilienwirtschaft entfaltet.

Fontana: Nun ja, ich würde diese Einzelfälle nicht generalisieren. Seit dem Tag des Brexit-Votums wurden schließlich bei uns keine weiteren Mandate gecancelt. Und der genannte Immobiliendienstleister wird sein Londoner Büro nun wohl doch eröffnen, wie mir in diesen Tagen signalisiert wurde. Eigentlich sehe ich bis jetzt nur Auswirkungen auf kleinere, auf UK spezialisierte Investment-Manager und Sterling-Fonds. Für Fonds, die in Euro, Dollar oder Schweizer Franken investieren, sind der drohende Austritt Großbritanniens aus der EU und das damit verbunden geschwächte Pfund ja eine Opportunität. Auch für opportunistische Fonds könnte Großbritannien jetzt also erst so richtig interessant werden. Gut vorstellbar, dass z.B. bald mehr Deal-Sourcer hierfür gesucht werden. Und große, global tätige Investment- und Fondsmanager mit in Relation geringem Exposure in UK werden ihre paneuropäischen Recruiting-Pläne weiter umsetzen. Schließlich weiß im Moment kein Mensch, wie die Austrittsbedingungen aussehen werden, und vor Anfang 2019 dürfte das auch nicht feststehen.

IZ: Die eine oder andere deutsche Wirtschaftsförderung hat sich im Vorgefühl eines möglichen Massenexodus u.a. Londoner Banken schon in Stellung für Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Vereinigten Königreich gebracht, so geschehen auch auf der Expo Real.

Fontana: Niemand weiß, wie die Austrittskonditionen schlussendlich aussehen werden. Alle hoffen auf einen Schweiz- oder Norwegen-Status. Freiheit des Kapitals wird es nur gegen Freiheit der Arbeitnehmer geben. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass in einem Massenexodus aus UK nach Kontinentaleuropa ganze Teams von London abgezogen und nach Frankfurt oder Paris verlagert werden. Es ist auf jeden Fall viel zu früh, zu behaupten, dass sich andere Städte mit Büros oder Wohnungen für Banker oder Immobilienleute wappnen müssten. Zurzeit ist das alles noch gar nicht absehbar. Die geschilderten Fälle sind nicht mehr als Einzelfälle, und betroffen sind vor allem kleinere, sehr UK-spezifische Marktteilnehmer.

IZ: Gibt es solche Einzelfälle denn auch dergestalt, dass der eine oder andere Arbeitnehmer sich für einen Job auf dem Festland in Stellung bringt?

Fontana: Ja, solche Einzelfälle gibt es: Wir hatten z.B. vor dem Referendum für eine paneuropäische Rolle in Paris Kandidaten aus UK angesprochen. Die meisten dieser britischen Kandidaten sagten uns damals ab. Kurz nach dem Brexit haben sich dann einige dieser Kandidaten überraschend bei uns gemeldet und signalisiert, dass sie doch Interesse an dieser Position hätten. Doch man sollte auch dies nicht überbewerten: Es geht auch hier eher um zarte Schwingungen als um große Trends.

IZ: Wirkt sich das Votum auf die Mandate von Bohill Partners in anderen Ländern aus?

Fontana: Unsere Mandate in anderen Märkten, sei es in Deutschland, Frankreich oder Skandinavien, sind vom Pro-Brexit-Votum der Briten komplett unbeeinflusst geblieben.

IZ: Genug vom Brexit: Welche Profile werden zurzeit am meisten nachgefragt?

Fontana: Gesucht sind u.a. Akquisiteure, also die berühmten Trüffelschweine, die den Riecher für die richtigen Immobilien und Standorte haben. Auch Asset-Manager zur Wertgenerierung nach Zukäufen sind gefragt. Es gibt leider zu wenige Asset-Manager, die gleichzeitig mit der Immobilie und mit Finanzkennzahlen auf hohem Level umgehen können. Im Capital Raising werden Leute gesucht, die mehr aus der deutschen Kapitalseite herausholen können.

IZ: Frau Fontana, vielen Dank für das angenehme und erhellende Gespräch.

Das Interview führte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek