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"150.000 Euro Festgehalt sind keine Seltenheit"

Westwind besetzte 2019 jeweils 25 Jobs im kaufmännischen Development und im technischen Projektmanagement.

Westwind besetzte 2019 jeweils 25 Jobs im kaufmännischen Development und im technischen Projektmanagement.

Quelle: Westwind

Karriere 23.01.2020
Michael Harter besetzte mit seiner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search 2019 knapp 100 Positionen für Fach- und Führungskräfte aus der Immobilienbranche. Der Markt für ... 

Michael Harter besetzte mit seiner Personalberatung Westwind Real Estate Executive Search 2019 knapp 100 Positionen für Fach- und Führungskräfte aus der Immobilienbranche. Der Markt für Projektentwickler brummt, sagt Harter - und das, obwohl er eigentlich leergefegt ist. Um noch an gute Leute zu kommen, setzen Development-Firmen viele Hebel in Bewegung.

Immobilien Zeitung: Herr Harter, die Projektentwicklung gilt ob ihrer Komplexität und hoher Renditen als Königsdisziplin der Immobilienwirtschaft. Ähnlich anspruchsvoll dürfte es zurzeit sein, einen erfahrenen Projektentwickler zu einem Jobwechsel zu bewegen.

Michael Harter: Stimmt. Viele Development-Unternehmen haben in den letzten vier, fünf Jahren eingestellt, viele Projektentwickler sind schon gewechselt - der Markt ist eigentlich leergefegt. Hinzu kommt: Im Vergleich z.B. mit einem Asset-Manager, der praktisch jedes Quartal verfügbar ist, kann man Projektentwickler im Grunde nur alle drei, vier Jahre loseisen. Sie wollen schließlich ihr Projekt fertigstellen, schon aus Identifikation mit dem eigenen Projekt. Nicht zu vergessen: Projektentwickler erhalten einen beachtlichen Teil ihres Bonus erst mit Projektabschluss.

IZ: Welche Hebel setzen Ihre Kunden also in Bewegung, um heute noch gute Leute rumzukriegen? Ich nehme an, Geld ist auch ein Faktor ...

Harter: Die Boni-Kultur nimmt tatsächlich zu. Sehr gängig ist mittlerweile eine Beteiligung am Projekterfolg. Es gibt auch Modelle der Unternehmensbeteiligung, etwa eine prozentuale Beteiligung am Projektentwicklungsgewinn oder Unternehmensanteile. Wenn der Unternehmer klug ist, beteiligt er seinen Entwickler am Projekt, weil der dann z.B. maximales Baurecht rausholt. Oder der Firmeninhaber zahlt dem Entwickler eine Effizienzprämie. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Punktlandung bei Qualität, Zeit und Kosten erheblich. So lassen sich z.B. Nachtragsforderungen einschränken.

IZ: Was verdient ein Projektentwickler mit Track-Record, der vielleicht schon zwei, drei Projekte mit zwei-, dreistelligen Millionenvolumina realisiert hat?

Harter: 150.000 Euro sind in so einem Fall keine Seltenheit - als Festgehalt. Die Bandbreite des Fixums fängt bei ca. 80.000 Euro an und hört je nach Unternehmenskultur bei etwa 240.000 Euro auf. Die kriege ich aber nicht, wenn ich einer von zehn Entwicklern in einem größeren Haus bin, sondern nur, wenn ich als Einzelkämpfer die Klaviatur der Mehrwertschaffung nachweislich beherrsche: Grundstück akquirieren, Planungsrecht besorgen, Baurecht schaffen, einen Vertrag mit dem Generalunternehmer verhandeln, noch vor der Fertigstellung die Mietverträge abschließen und das Projekt an einen Endinvestor verkaufen.

IZ: Was kommt auf so ein komfortables Grundgehalt noch an Bonus obendrauf?

Harter: Zwei Monatsgehälter on top sind für einen Projektentwickler untere Bonusgrenze und daher als Wechselgrund nicht ausschlaggebend. Legt der Unternehmer auf Basis einer klaren Zielvereinbarung mit definierten Bausteinen ein halbes oder ganzes Jahresfixum als Erfolgsprämie drauf, macht das trotzdem weniger als ein Promille seiner Projektkalkulation aus.

IZ: Mitunter ist zu hören, dass die Gehälter für Projektentwickler sinken und in der jüngeren Vergangenheit eine gewisse Beruhigung auf dem Jobmarkt eingekehrt ist.

Harter: Ganz im Gegenteil: Der Markt brummt! Die Gehälter fallen nicht, sondern steigen - sagen wir mal - zurückhaltend progressiv. Nur die wenigsten Entwickler versuchen, die Situation auszunutzen. Dass Developer freigesetzt werden, weil es keine Grundstücke mehr gibt oder diese zu teuer eingekauft wurden, haben wir noch nicht beobachtet.

IZ: Geld ist sicher nicht das Einzige, was bei der Anwerbung zieht.

Harter: Das Thema Flexibilität wird großgeschrieben. Ein Tag Homeoffice pro Woche ist z.B. oft attraktiver als ein Dienstwagen. Grundsätzlich werden flexible Arbeitszeiten immer wichtiger: Auch der Projektentwickler will schließlich die Möglichkeit haben, seine Kinder von der Schule abzuholen. Mobilität ist ein weiteres Thema: In Metropolen mit ihrem Großstadtverkehr will so manche Fachkraft lieber eine Bahncard 100 als ein Firmenauto, um bei dem Verkehrsaufkommen überhaupt noch einen zeitlichen Vorteil zu haben. Besonders für Jüngere ist Flexibilität heute das, was früher ein Firmenwagen war. An Bedeutung gewinnen zudem Kita-Plätze, die der Arbeitgeber für seinen Mitarbeiter organisiert.

IZ: Eröffnet der enge Markt Chancen für Leute, die sonst nicht so gefragt wären?

Harter: Sicher, es werden auch wieder 58-Jährige vermittelt, die große Berufserfahrung mitbringen. Denn da kann sich der Arbeitgeber relativ sicher sein, dass der Mitarbeiter bis zur Rente bleibt. Hier spielen die Themen Loyalität und Routine herein. Es gibt sogar Beispiele von pensionierten 72-Jährigen, die auf Zwei-, Drei-Tage-Basis arbeiten.

IZ: Danke für das Gespräch, Herr Harter!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek

Ferdinand Rock macht gemeinsame Sache mit den Laub-Brüdern

Holger Lahm (links) und Ferdinand Rock, die beiden Managing Partner von Tristone.

Holger Lahm (links) und Ferdinand Rock, die beiden Managing Partner von Tristone.

Quelle: Das Kraftbild, Urheber: Severin Schweiger

Köpfe 22.01.2020
Ferdinand Rock, lange Jahre München-Chef von JLL und zuletzt Geschäftsführer Development bei Investa, und Optima Aegidius bündeln ihre Kräfte. Ulf und Jens Laub, die ... 

Ferdinand Rock, lange Jahre München-Chef von JLL und zuletzt Geschäftsführer Development bei Investa, und Optima Aegidius bündeln ihre Kräfte. Ulf und Jens Laub, die geschäftsführenden Gesellschafter des Münchner Projektentwicklers, haben zusammen mit Rock und Holger Lahm, der ebenfalls von Investa kommt, die Gesellschaft Tristone Real Estate gegründet. Tristone soll "Nischen" besetzen, in denen sich Optima Aegidius bisher nicht tummelte.

Die Laub-Brüder halten über Optima Aegidius 50% an Tristone. Die restlichen 50% teilen sich Lahm und Rock. Gehalten werden die Anteile der beiden Managing Partner Rock und Lahm, der bei der Investa Holding Head of Underwriting war, über je eigene Beteiligungsvehikel. Im Falle von Rock heißt das Vehikel, das nur zu diesem Zweck gegründet wurde, Real Estate 5 Rocks.

Ins Beuteschema von Tristone passen gewerbliche Projektentwicklungen und Value-add-Objekte - und zwar nicht nur in München, wo Tristone seinen Sitz hat, sondern auch in Berlin sowie in den Speckgürteln der beiden Metropolen. Was die Assetklassen angeht, schlägt Rocks Prägung auf Büroimmobilien durch. (Rock leitete früher den Bereich Bürovermietung bei JLL.) Doch auch Industrieimmobilien kommen infrage.

"Wir bedienen jetzt auch Nischen, die wir bisher vernachlässigten"

"Wir freuen uns, mit Ferdinand Rock und Holger Lahm zwei ausgewiesene Experten mit hervorragenden Referenzen für unsere Firmengruppe gewonnen zu haben. Die erste Entwicklung für 50 Mio. Euro steht schon kurz vor Abschluss, weitere sollen folgen. Unsere Marktbreite wird mit Tristone nochmals an Fahrt aufnehmen, da wir jetzt auch die Nischen bedienen, die wir bisher vernachlässigt haben", lassen Jens und Ulf Laub als Inhaber und Vorstände der Optima-Aegidius-Firmengruppe ausrichten. Den erwähnten ersten gemeinsamen Coup wollen die Partner in München landen.

Was mit "Nischen" gemeint ist, erläutert Rock im Gespräch mit der Immobilien Zeitung: "Tristone macht kleinere Projekte als Optima Aegidius, aber - zusammen mit anderen Kapitalquellen aus dem Inland und Ausland - auch größere." Heißt Pi mal Daumen in Zahlen ausgedrückt: Tristone schaut sich auch Projekte in der Größenordnung unter 50 Mio. Euro an sowie größere mit Volumina von über 100 Mio. Euro.

Tristone entwickelt auch im Bestand und guckt sich in den Speckgürteln um

Die schiere Projektgröße ist aber nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal: Rock und Lahm nehmen auch Bestände in Augenschein - während die Laubs sich klassischerweise auf den Neubau konzentrieren. Und: Tristone zieht auch die Großräume rings um München und Berlin in Betracht, die sich Optima Aegidius eher nicht anschauen würden.

Bei kleinen und mittelgroßen Projektvolumina investiert Tristone auf die eigene Bilanz. "Für größere Volumina beziehen wir ausgewählte Kapitalsammelstellen ein", so Rock. Als Unternehmen der Optima-Aegidius-Firmengruppe hofft er, mit seiner jungen Firma "von den Stärken eines renommierten Projektentwicklers mit rund 3 Mrd. Euro Projektentwicklungserfahrung und einem aktuellen Track von 200.000 qm alleine in Berlin und München" zu profitieren.

Für alle Freunde sprechender Namen: "Tristone" soll die "dreifache Expertise" zum Ausdruck bringen, die die Gründer in der neuen Gesellschaft gebündelt sehen. Als da wären: "umfassende Marktkenntnis, Kapitalmanagement und Realisierung profitabler Gebäude".

Harald Thomeczek

Günther Schleip baut Fondsgeschäft für Höllers ABG auf

Günther Schleip.

Günther Schleip.

Quelle: ABG

Köpfe 22.01.2020
Nach den Abgängen von Gordon Gorski, Thomas Hohwieler und Marcus Müller hat ABG Real Estate nun zwei Neuzugänge zu vermelden. Eine weitere Führungskraft aus dem Bestand verlängerte ihren ... 

Nach den Abgängen von Gordon Gorski, Thomas Hohwieler und Marcus Müller hat ABG Real Estate nun zwei Neuzugänge zu vermelden. Eine weitere Führungskraft aus dem Bestand verlängerte ihren Vertrag. An der Spitze der ABG steht seit dem Jahreswechsel Ulrich Höller.

Ulrich Höller vertraut die Leitung des frisch aus der Taufe gehobenen Geschäftsbereichs Kapitalanlagen der ABG Real Estate Group dem früheren LIC-Geschäftsführer Günther Schleip (52) an. Die neue Managementeinheit ABG Capital deckt innerhalb der ABG-Gruppe das Investmentgeschäft mit Immobilienfonds und Club-Deals ab. Schleip, der mit LIC Asset Management US-Immobilienfonds für institutionelle Investoren auflegte, soll diesen Bereich komplett neu aufbauen. Bisher konzentrierte sich die ABG auf die Projektentwicklung.

Auch die Development-Division verzeichnet einen personellen Neuzugang: Thomas Stenke (60) ist seit November 2019 als Senior-Projektmanager für die neue ABG unterwegs. Er kam vom Generalunternehmer W. Markgraf aus Bayreuth. Sein direkter Chef Guido Wiese (53) hat seinen Vertrag als Geschäftsführer von ABG Development unterdessen zum Januar 2020 um weitere fünf Jahre verlängert. Zweiter Geschäftsführer von ABG Development neben Wiese ist Carsten Faust.

Höller nimmt die Zügel in die Hand

Höller, zuletzt in Diensten der GEG German Estate Group, ist zum 1. Januar 2020 in die Rolle des Partners und geschäftsführenden Gesellschafters der ABG geschlüpft. Er ist Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) und hat sein Büro in Frankfurt, wo das Unternehmen eine eigene Einheit unterhält. Der bisherige Unternehmenslenker Dr. Walter Wübben (74) zieht sich nach dem Einstieg Höllers aus dem operativen Geschäft zurück. Der Mitgesellschafter Dr. Rainer Sticken (69) wird das Unternehmen im Laufe des Frühjahrs 2020 komplett verlassen. Gesellschafter sind dann nur noch Wübben und Höller.

Bis zum Einstieg von Höller firmierte das Unternehmen als ABG Allgemeine Bauträgergesellschaft. Dritte Managementeinheit der neuen ABG neben Kapitalanlagen und Projektentwicklungen ist der Bereich Immobilienmanagement (Vermietung, Finanzierung, Asset-Management). Dieser wird von den drei Geschäftsführern Bernhard Visker, Hans-Georg-Presser und Sandra Biebel geleitet.

Harald Thomeczek

Aysel Torocuoglu steigt zur Geschäftsführerin von TSIM auf

Köpfe 17.01.2020
Tishman Speyer Investment Management (TSIM) hat eine Nachfolge für Frank Schäfer gefunden, der zu Peakside Capital gewechselt ist. Aysel Torocuoglu bildet nun neben Nils Skornicka die ... 

Tishman Speyer Investment Management (TSIM) hat eine Nachfolge für Frank Schäfer gefunden, der zu Peakside Capital gewechselt ist. Aysel Torocuoglu bildet nun neben Nils Skornicka die Geschäftsführung. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören die Themen Risikomanagement und Operations. Die 45-Jährige ist im Oktober 2018 zu Tishman Speyer in Deutschland gestoßen, damals bereits als Director Riskmanagement and Operations. Zu ihren früheren beruflichen Stationen zählen Savills Investment Management und Schroder Property Kapitalgesellschaft.

TSIM will sein institutionelles Geschäft ausbauen. "Seit der Gründung der TSIM als Kapitalverwaltungsgesellschaft 2018 haben wir für institutionelle Mandate rund 640 Mio. Euro in zentrale Lagen investiert", erläutert Geschäftsführer Skornicka. "Wir planen die weitere Expansion in Deutschland und den wichtigsten europäischen Märkten."

Anke Pipke