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Vorsorge sticht die meisten Benefits aus

Die Personalberater Stefanie Egbers und Matthias Höppner kennen die Wünsche von Bewerbern.

Die Personalberater Stefanie Egbers und Matthias Höppner kennen die Wünsche von Bewerbern.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Janina Stadel

Karriere 07.11.2024
Zusatzleistungen. Mit Bonuszahlungen und Benefits wollen Arbeitgeber Bewerber anlocken und gleichzeitig ihre Firmenkultur ausdrücken. Doch wer zu viele Angebote macht, muss sich einem hohen ... 

Zusatzleistungen. Mit Bonuszahlungen und Benefits wollen Arbeitgeber Bewerber anlocken und gleichzeitig ihre Firmenkultur ausdrücken. Doch wer zu viele Angebote macht, muss sich einem hohen verwalterischen Aufwand stellen und sollte von Anfang an einige Grenzen beachten.

Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben und die besten Köpfe für sich zu gewinnen, reichen gute Konditionen allein oft nicht aus. Gefragt sind zusätzliche Benefits, die den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entgegenkommen und Wertschätzung vermitteln", sagt Martin Kaßler, Geschäftsführer beim Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV). Die Landesverbände haben deshalb das VDIV-Versorgungswerk gegründet, das Mitgliedsunternehmen Zugang zu Zusatzleistungen ermöglichen soll, die sonst nur großen Konzernen vorbehalten sind. Dazu zählen neben Zusatzkranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen vor allem betriebliche Lösungen zur Altersvorsorge.

Der Wunsch nach dieser Form der Absicherung ist auch Stefanie Egbers, Geschäftsführerin der Personalberatung Rebel HR, aus Gesprächen mit Kandidaten bekannt. "Das Thema erlebt gerade eine gewisse Renaissance. Immer mehr Mitarbeiter werden sich bewusst, dass Vorsorge mit Blick auf die Rente immer wichtiger wird", sagt sie. Und das gelte auch für Nachwuchskräfte: "Durch viel Aufklärung auf Social-Media-Plattformen wird die Absicherung im Alter auch für junge Arbeitnehmer immer interessanter. Sie assoziieren das Thema mit finanzieller Freiheit." Bei der Jobwahl werden die Angebote deshalb oft als "Hardfacts" wahrgenommen, genauso wie das Fixgehalt.

Matthias Höppner, Managing Partner der Personalvermittlung Rectocon, bemerkt seit einigen Monaten, dass zusätzliche Angebote für Mitarbeiter wie Sportkurse, Events oder Clubmitgliedschaften auf dem Arbeitsmarkt immer mehr als selbstverständlich angesehen werden und kaum mehr Einfluss auf die Stellenwahl haben. "Dem Kandidaten kommt es am Ende nicht darauf an, ob er ein Jobrad bekommt oder ob im Büro ein Obstkorb steht. Das, was ernsthaften Bewerbern viel wichtiger ist, sind die Kultur im Unternehmen und die Arbeitsbedingungen. Und diese lassen sich aus den Benefits manchmal ablesen."

Dabei seien die Angebote nicht für jeden Mitarbeiter von gleicher Relevanz. Wer einen weiten Arbeitsweg hat, bevorzuge vermutlich eine klare Homeoffice-Regelung, während einem jungen Familienvater eine gesicherte Kinderbetreuung wichtiger ist und einem Berufseinsteiger die Aussicht auf regelmäßige Fortbildungen außer Haus, meint Höppner.

Modelle wie diese gebe es zwar viele, doch wer den Ansprüchen aller potenziellen Bewerber gerecht werden will, müsse mit einem großen zusätzlichen Aufwand für Führungskräfte rechnen. "Sie müssen dann koordinieren und organisieren, wer wann verfügbar ist und wer wann im Homeoffice arbeitet, und gleichzeitig noch operativ tätig sein. Individualität anzubieten kann ein strukturelles Problem werden", warnt Höppner.

Er empfiehlt Arbeitgebern deshalb, nur die Angebote zu machen, die zu ihrer Unternehmensform passen, statt mit zu vielen Angeboten für sich zu werben. "Helfen kann, sich als Unternehmen zunächst selbst zu definieren und sich zu überlegen, welche Kandidaten man wirklich für sich gewinnen will. Ein konservatives Familienunternehmen bietet sicher mehr Kinderbetreuung, während ein Unternehmen in der Wachstumsphase gegebenenfalls besser mit Erfolgsbeteiligungen oder Boni locken kann."

Egbers grenzt die Entscheidung noch weiter ein und sagt: "Geld muss investiert werden, um Verhaltensweisen zu fördern, wohingegen Benefits, die nicht genutzt werden, eher Geldverschwendung sein können. Etwa, wenn Firmenräder angeschafft werden, aber sie niemand aus der Belegschaft in Anspruch nehmen möchte."

Benedikt Forschner, Fachanwalt für Arbeitsrecht bei der Anwaltskanzlei CMS, betont, dass Zusatzangebote, wenn sie einmal eingeführt wurden, nur schwer wieder abzusetzen sind. "Werden die Zusatzleistungen im Arbeitsvertrag festgehalten, sollten Arbeitgeber daran denken, sie unter Umständen zeitlich zu befristen oder unter Freiwilligkeitsvorbehalt zu stellen", rät er. Letzteres sei zum Beispiel bei Sonderboni wichtig, eine zeitliche Begrenzung bei Angeboten wie Dienstfahrrädern oder Mitgliedschaften in Fitnessstudios. "So können Arbeitgeber von den Leistungen wieder wegkommen, etwa wenn die Kosten steigen oder zu wenige Mitarbeiter davon Gebrauch machen, anstelle sie zeitlich uneingeschränkt gewähren zu müssen."

Aber auch weitere Punkte seien zu berücksichtigen. So müssen sich Arbeitgeber passgenau Gedanken darüber machen, wer aus der Belegschaft von einem Benefit profitieren soll, und dürfen dabei das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz nicht verletzen. "Die Erwägungen zur Gewährung von Benefits, also ihr Zweck, auf dessen Basis dann auch der Kreis der Begünstigten bestimmt wird, sollten intern sauber dokumentiert sein". So könnten Streitigkeiten mit Mitarbeitern vermieden werden, die ein Angebot nicht nutzen dürfen. Das gelte zum Beispiel bei der Auszahlung von Sonderprämien, bei denen genau darzustellen ist, wer sie bekommt und wer leer ausgeht. "Bei Vergütungen hat der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht. Zwar nicht, wenn es um Einführung, Zweck und Budget geht, aber bei der Aufstellung von allgemeinen Regeln etwa zur Verteilung einer Prämie", ergänzt der Fachanwalt.

Forschner betont zudem: "Nach dem Nachweisgesetz müssen wesentliche Vertragsbedingungen dem Arbeitnehmer derzeit noch originalschriftlich, das heißt mit Unterschrift versehen, zukommen. Darunter fallen auch Benefits, auch wenn sie erst im Laufe eines Arbeitsverhältnisses eingeführt werden." Das zusätzliche Festhalten bedeute also nach den derzeitigen Regelungen noch einen administrativen Aufwand, denn ein Verstoß kann sogar zu einem Bußgeld führen.

Ein Hexenwerk seien Benefits aber nicht. "Sie sind an sich nichts Neues, die gab es schon immer. Etwa in Form des Dienstwagens. Somit ist das Thema auch rechtlich an sich kein Neuland. Doch Benefits sind vielfältiger geworden, und sie spielen eine größere Rolle. Dadurch steigt bei Arbeitnehmern die Erwartungshaltung und gleichzeitig bei den Arbeitgebern die Unsicherheit, was sie überhaupt anbieten sollen."

Mit einer soliden betrieblichen Altersvorsorge, so Forschner, seien beide Parteien auf der sicheren Seite. "Eine Altersvorsorge lohnt sich für die meisten. Das bedingt nach wie vor eine Attraktivität, nach dem Motto: bekannt und bewährt." Zudem bestehen bereits viele etablierte Modelle etwa über Direktversicherungen, auf die Arbeitgeber zurückgreifen können. Dadurch bringe das Angebot selbst bei der Ersteinführung nur wenige organisatorische Risiken mit sich.

 

Janina Stadel

Rat der Immobilienweisen tauscht Teil seiner Experten aus

Köpfe 06.11.2024
Das Expertengremium Rat der Immobilienweisen hat vier neue Mitglieder. Sie lösen drei ab, die den Rat verlassen haben und nicht mehr an der Erstellung des Frühjahrsgutachtens ... 

Das Expertengremium Rat der Immobilienweisen hat vier neue Mitglieder. Sie lösen drei ab, die den Rat verlassen haben und nicht mehr an der Erstellung des Frühjahrsgutachtens Immobilienwirtschaft mitwirken.

Drei von fünf Mitgliedern haben den Rat der Immobilienweisen verlassen. Die Expertengruppe wurde im Herbst 2002 gegründet und ist seither vor allem bekannt für das jährliche Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft, das der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) herausgibt. Die Veröffentlichung bietet einen Überblick und Prognosen zur Entwicklung des deutschen Immobilienmarkts. Dabei bekommen die Themenfelder Einzelhandelsimmobilien, Gesundheits- und Sozialimmobilien sowie Wohnimmobilien und Innenstadtentwicklung nun neue Köpfe.

Diese Immobilienweisen kommen:

Für die Einzelhandelsimmobilien ist künftig Joachim Stumpf zuständig. Er gründete 1994 IPH Handelsimmobilien und ist seitdem Gesellschafter und Geschäftsführer des Shopping Center-Betreibers. Seit 2007 ist er zudem in der Geschäftsführung der Muttergesellschaft BBE Handelsberatung vertreten. Das Ressort Gesundheits- und Sozialimmobilien übernimmt Jan Grabow. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ist geschäftsführender Partner und Leiter des Ressorts Altenpflege beim Berater Curacon.

Wohnimmobilien fallen innerhalb des Rats künftig in die Zuständigkeit von Ralph Henger. Er ist seit 2010 für das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln tätig und seit 2014 Dozent für Immobilienökonomie an der Akademie deutscher Genossenschaften (ADG). Das Thema Innenstadtentwicklung übernimmt die Stadtplanerin Christa Reicher. Sie ist seit Oktober 2018 Inhaberin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen und zusätzlich Direktorin des Instituts für Städtebau und europäische Urbanistik an der Fakultät für Architektur an der RWTH Aachen. 

Diese Immobilienweisen gehen:

Nicht länger Mitglied im Rat der Immobilienweisen ist Michael Gerling. Der Geschäftsführer des EHI Retail Institutes war bisher für die Einzelhandelsimmobilien zuständig. Das Ressort Gesundheits- und Sozialimmobilien gibt Carolin Wandzik, die die Geschäftsfeldentwicklung bei der Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung (GOS) leitet, ab. Sie war in der bisherigen Zusammensetzung der Expertengruppe auch für das Thema Innenstadtentwicklung verantwortlich. Ebenfalls aus dem Rat ausgeschieden ist Empirica-Vorstand und Wohnimmobilienexperte Harald Simons. 

Diese Immobilienweisen bleiben:

Weiterhin Mitglieder im Rat bleiben Lars P. Feld und Sven Carstensen. Feld ist seit 2010 Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomie an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und Direktor des Walter Eucken Instituts. Er analysiert für das Frühjahrsgutachten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Carstensen ist für die Themen Investmentmarkt, Büro-, Logistik- und Hotelimmobilien sowie für das Thema Corporate Real Estate zuständig. Er verantwortet als Vorstand Analyse und Bewertung den Büro- und Gewerbebereich bei Bulwiengesa und ist Immobiliengutachter und Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Bulwiengesa Appraisal. Sein zusätzlicher fachlicher Schwerpunkt liegt auf der Investitionsberatung.

Janina Stadel

So finden sich Praxis und Theorie

Anastasija Radke, Sarah Dungs und Nicola Halder-Hass (von links) haben die BiB-Academy ins Leben gerufen.

Anastasija Radke, Sarah Dungs und Nicola Halder-Hass (von links) haben die BiB-Academy ins Leben gerufen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Janina Stadel

Karriere 17.10.2024
Weiterbildung. Um ihre Schwerpunkte an Branchenakteure schon während deren Ausbildung weiterzugeben, bieten die Verbände Bauen im Bestand und Koalition für Holzbau Bildungsprogramme ... 

Weiterbildung. Um ihre Schwerpunkte an Branchenakteure schon während deren Ausbildung weiterzugeben, bieten die Verbände Bauen im Bestand und Koalition für Holzbau Bildungsprogramme an. Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsinstituten sollen Praxiswissen mit der Theorie und der Forschung verbinden und einen kontinuierlichen Austausch mit Branchenprofis aus verschiedenen Sparten garantieren.

Wenn Mitglieder aus mehreren Unternehmen in Verbänden und Netzwerken zusammentreffen, bringen sie in ihren Austausch untereinander Wissen aus dem eigenen Berufsalltag mit ein. Dieses soll beim Verband Bauen im Bestand (BiB) nicht länger den Mitgliedern vorbehalten bleiben. Das war der Gedanke der Vorsitzenden Sarah Dungs, Nicola Halder-Hass, Anastasija Radke und Annabelle von Reutern. Deshalb haben sie die BiB-Academy ins Leben gerufen, die Hochschulen und Weiterbildungsinstitutionen durch Zusammenarbeit Zugang zu Wissen aus dem Verband ermöglichen soll.

Ziel der geplanten Kooperationen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiswissen zur Bestandsentwicklung zu verbinden. "Bislang ist die Immobilienbranche auf den Neubau ausgerichtet, was sich in den Aus- und Weiterbildungsangeboten widerspiegelt. Nur wenige Institutionen bieten Lehrinhalte zum Thema Bauen im Bestand an", sagt die Vorstandsvorsitzende Sarah Dungs. Dabei sei das Thema gefragter denn je. Vor allem Architekten hätten ihr gegenüber in den vergangenen Monaten immer wieder verlauten lassen, dass es ihnen an Hintergrundwissen zum Thema mangelt und sie sich mehr fachlichen Input wünschen würden, um Nachhaltigkeitsziele durch Bestandsumwandlungen erreichen zu können.

Berufserfahrung in thematischen Modulen

Ein komplett eigenständiges Angebot zu schaffen, sei jedoch nicht das Ziel des Verbands. Stattdessen soll die BiB-Academy bestehende Bildungseinrichtungen mit schnell verfügbaren Lehrinhalten unterstützen. "Dies soll den Fokus der Lehre und Ausbildung vom Neubau auf den Bestand verlagern, um die Branche dabei zu unterstützen, ihre Klimaziele zu erreichen, nachhaltiger zu agieren und wieder eine Reparaturkultur zu etablieren."

Acht Vorstandsmitglieder des Verbands haben sich bereit erklärt, dafür Dozentenrollen einzunehmen. "Weil es nicht nur darum geht, über Wissen zu verfügen, sondern es auch zielgerecht weitergeben zu können, haben wir zunächst Verbandsmitglieder ausgewählt, von denen wir wissen, dass sie bereits Erfahrungen mit Vorträgen oder als Ausbilder haben", erklärt Dungs die Wahl. "Wie bei einer Modelagentur können interessierte Ausbildungsstätten die Dozenten, die zu ihren Bedürfnissen passen und die sie gerne buchen würden, anhand von Setkarten aussuchen", erklärt Dungs das Prozedere. Dabei bieten die BiB-Dozenten zu ihren Spezialthemen ganze Lehrmodule an, die je nach Bedarf als einzelne Vorlesungen oder Gastvorträge bis hin zu mehrteiligen Themeneinheiten mit mehreren Sitzungen gebucht werden können.

Das Angebot umfasst die Themen Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und Steuerung von Projekten. Im Laufe der Zeit soll die Palette sukzessive erweitert werden. Bei der Konzeption der Module, erklärt Halder-Hass, wolle sich der Verband nach den konkreten Bedürfnissen der Ausbilder richten. Langfristig will BiB mit dem Programm nicht nur Hochschulen, sondern auch Weiterbildungsstätten erreichen und die Module auch für Berufsausbildungen, etwa über Berufsschulen, zugänglich machen. Halder-Hass denkt dabei vor allem an Inhalte zum Umgang mit nachhaltigen Baumaterialien, die für Handwerker interessant sein könnten.

"Wir sind der Auffassung, dass wir schon jetzt sehr gute Hochschulen haben, und wollen mit unseren Themen direkt an deren Lehrpläne andocken. Dabei geht es uns auch darum, eine Möglichkeit zu schaffen, die Inhalte schnell und unkompliziert in die bestehenden Ausbildungen zu integrieren, also ohne dass Hochschulen ihr gesamtes Curriculum umstellen müssen", betont Radke, dass es dem Verband vor allem um zusätzlichen Input für die Lernenden geht.

Drei Kooperationspartner hat die BiB-Academy schon gefunden. So gibt es erste Absprachen mit der Irebs, der BBW Hochschule und im Rahmen des Studiengangs Real Estate Management mit der Technischen Universität Berlin. "Nun suchen wir weitere Institutionen, die Interesse an unserem Angebot haben. Denn durch diese Form der Zusammenarbeit können wir mit den Unis gemeinsam die Forschung vorantreiben", sagt Halder-Hass und nennt als konkretes Themenfeld das Recycling von Baustoffen. Zudem soll schon während der Ausbildung gezeigt werden, welche Potenziale die Bestandsentwicklung aus wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht mit sich bringt. Dafür verspricht der Verband, dass die Dozenten ohne lange Vorlaufzeit buchbar sind und ihr Wissen pro bono weitergeben.

Ständiger Austausch zwischen Lehre und Praxis

Ein weiteres Bildungsangebot hat die Koalition für Holzbau (KfH) geschaffen. Das Netzwerk will künftig zentrale Themen, die den mehrgeschossigen Holzbau betreffen, an Projektentwickler, Bauherren, Bestandshalter, Planer und Architekten, Sachverständige sowie an Kommunen und Behörden weitergeben. Dafür kooperiert der Verein mit dem Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Form der Holzbau-Akademie. Das Programm soll Anfang kommenden Jahres starten und den Teilnehmern aufzeigen, wie Holzbau rechtssicher und wirtschaftlich planbar gestaltet werden kann.

"Innovationen im Bauen sind nicht eine Frage von Konzepten und Baustoffen. Sie sind auch eine Frage von Wissens- und Kompetenzvermittlung. Das sind die Erfolgsfaktoren für die Marktdurchdringung", sagt Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ. Für ihn verbindet die Gründung der Akademie die Stärken der beiden Partner, sodass das Expertenwissen der Koalition direkt in die Aus- und Weiterbildungen der EBZ integriert werden könne. So seien möglichst viele Branchenakteure aus den Zielberufen erreichbar.

Lorenz Nagel, Sprecher der Ambassadeure der KfH, sagt: "Wir wollen ein kompetentes und fachlich tiefgreifendes Bildungsangebot schaffen. Wir steuern aus unserem Praktikerteam die Fachexpertinnen und -experten bei, die schon heute erfolgreich in Holz bauen. Und das EBZ schafft den Rahmen, den wir brauchen." Er ist sich sicher, dass durch die Kooperation mit dem Ausbildungszentrum genau diejenigen Praktiker aus der Branche erreicht werden können, die sich schon jetzt mit Holzbau auseinandersetzen, sodass der Wissenspool durch gemeinsame Seminare ständig erweitert werden kann.

Janina Stadel

Vier Fragen an Anne Tischer

Anne Tischer.

Anne Tischer.

Karriere 09.10.2024
Frau Tischer, Frauen in Führung (FiF) feiert auf dieser Expo Real fünfjähriges Bestehen. Sind auch Männer eingeladen? ... 

Frau Tischer, Frauen in Führung (FiF) feiert auf dieser Expo Real fünfjähriges Bestehen. Sind auch Männer eingeladen?


Natürlich. Wir sind ein Verein, der sich an alle wendet, weil wir nur gemeinsam den Wandel hin zu mehr Frauen in Führung schaffen. Dafür brauchen wir ein großes und gemischtes Netzwerk, also auch Männer an Bord.

Auf welche drei Meilensteine blicken Sie heute ganz besonders gern zurück?

Wir haben 2022 eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, was Frauen daran hindert, Führungspositionen anzutreten. Sie ist bis heute Futter für unsere Argumentationen. 2023 haben wir einen Speakerinnenpool eröffnet, um Frauen in der Branche mehr Sichtbarkeit für ihre Themen zu ermöglichen. Zudem haben wir das Male-Ally-Netzwerk mit 50 männlichen Botschaftern für mehr gemischte Teams aufgebaut.

Welches Projekt steht als nächsten an?

Wir wollen unsere bisherigen Projekte stärken und stehen im Austausch mit anderen Verbänden, dem Bundesbauministerium und Zertifizierern, um das Thema weibliche Perspektiven in der Stadtplanung und der Architektur anzugehen.

Was müsste in der Branche passieren, damit es Initiativen wie FiF nicht mehr braucht?

Männerdominierte Netzwerke müssten sich für Frauen öffnen, die Führungsstärken von Frauen müssten erkannt und gefördert werden, sodass sie nach ihren Ideen führen könnten, ohne vorherigen Habitus zu kopieren, und Personalentscheidungen müssten häufiger von Frauen getroffen werden. Bestehende Führungskräfte müssen sich für Veränderungen öffnen und einen Wandel hin zu mehr gemischten Teams als Chance für alle sehen. Aber ganz ohne Druck über Zielgrößen und Fristen für mehr Diversität und Inklusion wird es auch nicht gehen.

Unser
Online-Special liefert einen Überblick über alle Messenews zur Expo Real.

Janina Stadel

So sehen Siegerinnen aus

Die Gewinnerinnen des nach Ingeborg Warschke benannten Preises.

Die Gewinnerinnen des nach Ingeborg Warschke benannten Preises.

Karriere 08.10.2024
Bei einer Preisverleihung zeichnete der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft zum elften Mal vier Hochschularbeiten aus. ... 

Bei einer Preisverleihung zeichnete der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft zum elften Mal vier Hochschularbeiten aus.

Janina Stadel