Karriere-News

Ihre gewählten Filter:

Keine Azubis, kein Nachwuchs

So sehen Immobilienkauffrauen aus. Abgelichtet am EBZ Berufskolleg.

So sehen Immobilienkauffrauen aus. Abgelichtet am EBZ Berufskolleg.

Quelle: EBZ

Karriere 08.02.2018
Für Immobilienunternehmen wird es schwerer, Mitarbeiter zu finden. Wer selbst für Nachwuchs sorgt, ist klar im Vorteil. Laut einer Befragung des EBZ - Europäisches Bildungszentrum der ... 

Für Immobilienunternehmen wird es schwerer, Mitarbeiter zu finden. Wer selbst für Nachwuchs sorgt, ist klar im Vorteil. Laut einer Befragung des EBZ - Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft haben die Teilbranchen, in denen eher wenig ausgebildet wird, die größten Personalsorgen. Vor allem bei den Verwaltern klafft die Schere auseinander. Der zusätzliche Personalbedarf ist groß: Im Schnitt wollen die Unternehmen ihren Mitarbeiterbestand in den nächsten fünf Jahren um knapp 10% ausbauen.

Rund 5.100 Unternehmen hat InWIS Forschung & Beratung für die Marktstudie Aus-, Fort- und Weiterbildung des EBZ im zweiten Halbjahr 2017 angeschrieben. Geantwortet haben 335 Unternehmen. Nun ja. Von den Unternehmen, die es schafften, auf die gestellten Fragen zu antworten, stellen die Wohnungsgenossenschaften die relative Mehrheit (knapp 37%); ungefähr jedes vierte Unternehmen (rund 24%) ist eine Wohnungsgesellschaft, und gut jedes fünfte (rund 22%) eine Haus-/Wohnungsverwaltung. Wohn- und Gewerbeimmobilienmakler machen 9% der Teilnehmer aus, und Bauträger bzw. Projektentwickler zusammen ca. 5%. Der Rest sind Dienstleister, insbesondere Facility-Manager. Vier von zehn Unternehmen sitzen in Nordrhein-Westfalen, die anderen rund 60% verteilen sich bunt über den Rest der Republik.

Zur Sache: Mehr als die Hälfte (54,9%) der Teilnehmer beantwortete die Frage "Ist es für Sie bzw. Ihr Unternehmen bislang schwierig, qualifizierte MitarbeiterInnen zu finden?" mit Ja. Bei der letztmaligen Umfrage vor zwei Jahren war der Anteil, der bei der gleichen Frage Ja sagte, noch deutlich kleiner: damals waren es nur 45,5%. Und 2013 - die EBZ-Umfrage wird alle zwei Jahre durchgeführt - hatten es erst 39% als schwierig empfunden, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

Die Unternehmen, die dieses Mal mit von der Partie waren, beschäftigen im Schnitt 38 Mitarbeiter. Die Bandbreite reicht von einigen wenigen Köpfen bis zu hunderten von Mitarbeitern. So unterschiedlich wie die Mitarbeiterstärke ist auch der zusätzliche Personalbedarf der befragten Firmen. Im Schnitt rechnen sie mit einem Mitarbeiterzuwachs von 9,3% in den nächsten fünf Jahren. In absoluten Zahlen: Die Zahl der Beschäftigten soll in diesem Zeitraum von 38 auf 41 Köpfe steigen.

"Fast 10% mehr Personal in fünf Jahren: Bundesweit hochgerechnet ist das eine Riesensumme", sagt EBZ-Vorstandschef Klaus Leuchtmann. Ein wichtiger Treiber des Mehrbedarfs sind die gestiegenen Kundenerwartungen: Diesen Grund führen in der aktuellen Umfrage 55% der Immobilienunternehmen an. Bei der Befragung vor sechs Jahren sagten nur 31%, dass sie mehr Leute einstellen müssen, weil die Ansprüche der Kunden gewachsen seien.

Das erwartete Wachstum der Mitarbeiterzahl gestaltet sich in den einzelnen Teilbranchen bzw. Unternehmensgrößenklassen sehr unterschiedlich, die prognostizierte Wachstumsrate reicht von fast null bis zu mehr als 32%. Im Einzelnen: Die Wohnungsgesellschaften beschäftigen heute im Schnitt 82 Menschen, in fünf Jahren sollen es 88 sein (plus 7%). Vor allem die größeren Wohnungsunternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern haben Personalbedarf: In dieser Gruppe sind im Schnitt knapp 150 Menschen pro Unternehmen angestellt. In den kommenden fünf Jahren soll die Mitarbeiterzahl auf 160 wachsen. Die Wohnungsgesellschaften mit weniger als 20 Beschäftigten rechnen dagegen nicht mit einer steigenden Mitarbeiterzahl. Die Wohnungsgenossenschaften, die heute durchschnittlich 24 Köpfe zählen, gehen von einem Zuwachs von 4% (auf 25 Mitarbeiter) aus.

Richtig großen Personalbedarf haben aber die anderen Teilbranchen, allen voran die Bauträger und Projektentwickler. Diese sehen ihre Belegschaft binnen fünf Jahren von heute durchschnittlich 36 auf 47 Mitarbeiter anschwellen - ein Anstieg von fast einem Drittel. Haus- und Wohnungsverwalter sowie Makler benötigen durchschnittlich 16% mehr Leute. Sie wollen ihr Personal von 15 auf 18 Köpfe bzw. von zwölf auf 14 Mitarbeiter aufstocken. Auch die Dienstleister, die unter Sonstiges firmieren (FM-Anbieter usw.), haben gehörigen Appetit auf frische Kräfte: Ihre Belegschaften sollen von durchschnittlich 95 auf 113 Mitarbeiter zulegen, was einem Plus von 19% entspräche.

Die größten Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, haben die Haus- und Wohnungsverwalter. Von ihnen geben fast drei Viertel (73%) Schwierigkeiten an. Auch unter den Dienstleistern im Topf Sonstiges tun sich überproportional viele - nämlich 67% - mit der Gewinnung gut ausgebildeter Mitarbeiter schwer. Interessant ist, dass diese beiden Gruppen mit am wenigsten selbst ausbilden. Im Schnitt ziehen 69% aller 335 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, eigenen Nachwuchs groß. Unter den Verwaltern liegt der entsprechende Anteil nur bei 57%, und bei den sonstigen Dienstleistern kümmert sich sogar nur jeder Zweite um die Aufzucht von Nachwuchskräften. Zum Vergleich: Die großen bzw. größeren Wohnungsgesellschaften bzw. -genossenschaften bilden (fast) alle selbst aus - mitunter sogar über Bedarf und geben Immobilienkaufleute an den Markt ab.

"In der Wohnungswirtschaft ist die Situation noch vergleichsweise entspannt. Dramatisch ist der Personalmangel in der Haus- und WEG-Verwaltung", sagt Leuchtmann. "Der große Bedarf müsste sich eigentlich auf der Ausbildungsseite niederschlagen - tut er aber nicht. Vor allem kleinere Haus- und Wohnungsverwalter bilden zu wenig aus. Dabei könnte das jedes Unternehmen mit fünf Mitarbeitern", ist sich Leuchtmann sicher. So könnten gerade viele kleinere Immobilienverwalter das Problem lösen, dass sie sich aufgrund überschaubarer Vergütungssätze keine Tarifverträge leisten können - und deshalb keine ausgebildeten Immobilienkaufleute abbekommen, sondern sich mit Quereinsteigern begnügen müssen. "Die Mitarbeiter müssten ein Drittel bis ein Viertel mehr verdienen", schätzt Leuchtmann, "damit die Unternehmen nicht nur Seiteneinsteiger anlocken." Die Not der Verwalter zeige sich beim EBZ in gut gebuchten Fortbildungsprogammen für Seiteneinsteiger.

Harald Thomeczek

Wohninvest: Harald Panzer übergibt an Bernd Fickler

Köpfe 30.01.2018
Harald Panzer (54), Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienunternehmens Wohninvest Holding aus Fellbach vor den Toren Stuttgarts, legt das operative Geschäft in die Hände ... 

Harald Panzer (54), Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienunternehmens Wohninvest Holding aus Fellbach vor den Toren Stuttgarts, legt das operative Geschäft in die Hände von Bernd Fickler (52). Die Stabübergabe erfolgt am 19. Februar 2018. Von da an ist Fickler alleiniger Geschäftsführer. Bisher, genauer: seit dem vergangenen Jahr, teilen sich beide Herren die Geschäftsführung. Von 2012 bis Anfang 2017 war Fickler Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Waiblingen - dann wurde die Zusammenarbeit überraschend beendet. Laut Waiblinger Kreiszeitung ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts der Untreue gegen Fickler. In einem Monat wolle die Staatsanwaltschaft entschieden haben, ob Anklage gegen Fickler erhoben werde, schreibt die Lokalzeitung heute auf ihrer Internetseite.

Panzer habe die Vorwürfe gegen den künftigen Alleingeschäftsführer von Wohninvest als "geradezu lächerlich" bezeichnet. Das 2005 gegründete Unternehmen zählt heute nach eigenen Angaben rund 75 Mitarbeiter, darunter eine fünfköpfige Geschäftsleitung, managt Assets im Wert von gut 450 Mio. Euro und macht einen Umsatz von mehr als 200 Mio. Euro im Jahr.

Harald Thomeczek

Jan Sander verlässt CBRE Preuss Valteq

Köpfe 29.01.2018
Jan Sander wird die schrumpfende Geschäftsführung von CBRE Preuss Valteq verlassen: Der ehemalige Preuss-Geschäftsführer wechselt zu einem Wohnungsunternehmen. ... 

Jan Sander wird die schrumpfende Geschäftsführung von CBRE Preuss Valteq verlassen: Der ehemalige Preuss-Geschäftsführer wechselt zu einem Wohnungsunternehmen.

Im Zuge der angekündigten Verkleinerung der Geschäftsführung von CBRE Preuss Valteq wird Managing Director Jan Sander das Unternehmen verlassen. Sander gehe zu einem lokalen Wohnungsbauunternehmen in seiner Region, sagte Jürgen Scheins, einer der drei verbleibenden Geschäftsführer von CBRE Preuss Valteq, im Gespräch mit der Immobilien Zeitung (IZ). Die beiden anderen ehemaligen Preuss-Geschäftsführer in der Geschäftsführung von CBRE Preuss Valteq, Rainer Stiller und Bernd Weißbrodt, werden dieser künftig zwar nicht mehr angehören, bleiben der CBRE-Tochter laut Mark Spangenberg, COO von CBRE Germany und Geschäftsführer von CBRE Preuss Valteq, jedoch auf ihren bisherigen leitenden Posten erhalten: Stiller ist Head of Engineering, Weißbrodt wirkt als Head of Project Management.

CBRE hatte Preuss und Valteq nacheinander im Jahr 2014 übernommen. Als der Projektmanager und der Technikberater vor einem Jahr zusammengeführt wurden, zählte die Geschäftsführung von CBRE Preuss Valteq neun Köpfe - offensichtlich zu viele für ein Unternehmen mit damals ca. 170 und heute rund 190 Leuten. Die Verschlankung der Geschäftsführung auf nur noch drei Köpfe - nämlich diejenigen von Scheins und Spangenberg und denjenigen von Jürgen Kreisel, bisher Geschäftsführer bei Drees & Sommer - sei „faktisch“ schon umgesetzt, berichtete Scheins.

Nach der Verschmelzung Anfang 2017 sind mehrere (leitende) Mitarbeiter der CBRE-Tochter in den vergangenen Monaten abtrünnig geworden.

Wie die neue Geschäftsführung die Abgänge bewertet und wie sie das Unternehmen personell aufstellen will, lesen Sie in der nächsten Printausgabe der IZ (Nr. 5/18), die diesen Donnerstag erscheint.

Harald Thomeczek