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Degewo & Co.: Spielerischer Umgang mit Compliance

Ein Mitarbeiter von CompCor (5.v.l.) übergibt den Compliance-Beauftragten der sechs städtischen Berliner Wohnungsbauunternehmen - nicht etwa einen Koffer voller Geld, sondern den Spielekoffer mit "der Integrity Now!"-Variante für die Wohnungswirtschaft.

Ein Mitarbeiter von CompCor (5.v.l.) übergibt den Compliance-Beauftragten der sechs städtischen Berliner Wohnungsbauunternehmen - nicht etwa einen Koffer voller Geld, sondern den Spielekoffer mit "der Integrity Now!"-Variante für die Wohnungswirtschaft.

Quelle: Stadt und Land, Urheber: Werner Popp

Karriere 17.05.2017
Für Mitarbeiter der sechs kommunalen Berliner Wohnungsvermieter soll Compliance keine abstrakte Angelegenheit bleiben: Sie sollen vielmehr auf spielerische Weise ein Bewusstsein für ... 

Für Mitarbeiter der sechs kommunalen Berliner Wohnungsvermieter soll Compliance keine abstrakte Angelegenheit bleiben: Sie sollen vielmehr auf spielerische Weise ein Bewusstsein für Compliance-relevante Situationen entwickeln und üben, regelkonforme Lösungen für ebensolche Fälle zu finden.

Die Mitarbeiter der sechs städtischen Berliner Wohnungsgesellschaften sollen Compliance künftig spielerisch lernen. Die Firma CompCor Compliance Solutions, die rund um Compliance-Themen berät und Trainingsmaßnahmen für die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und Regeln anbietet, hat mit Degewo, Gesobau, Gewobag, Howoge, Stadt und Land sowie der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) eine wohnungswirtschaftliche Variante eines Simulationsspiels ("Integrity Now!") zur Mitarbeiterschulung in Compliance-Fragen entwickelt. An Fallbeispielen aus der Praxis sollen die Mitarbeiter ihre Regelkenntnis verbessern und feststellen, ob sie immer im Einklang mit den abstrakten Verhaltensmaßregeln, die in ihren Unternehmen gelten, handeln - oder diese Regeln womöglich verletzen.

Eine Spielrunde des Brettspiels dauert 60 Minuten. Indem sich die Spieler mit einem Moderator über ihre Lösungsvorschläge für knifflige Situationen austauschen, soll ihr Problembewusstsein für Compliance-relevante Situationen geschärft werden. Die sechs kommunalen Wohnungsfirmen wollen ihre Mitarbeiter nach und nach in Trainings und Workshops mit dem Spiel vertraut machen. Es wird bereits in anderen Branchen, z.B. der Automobilindustrie (VW, Audi), der Energiewirtschaft (RWE) oder der Pharmaindustrie (Novartis) eingesetzt.

Harald Thomeczek

CG Gruppe kommt nach München

Johannes Altmayr.

Johannes Altmayr.

Quelle: CG Gruppe, Urheber: Elena Jochmann

Köpfe 09.05.2017
Der Berliner Projektentwickler CG Gruppe hat eine Niederlassung in München eröffnet. Geleitet wird diese von Ex-Patrizia-Mann Johannes Altmayr. ... 

Der Berliner Projektentwickler CG Gruppe hat eine Niederlassung in München eröffnet. Geleitet wird diese von Ex-Patrizia-Mann Johannes Altmayr.

13 Jahre lang stand Johannes Altmayr in Diensten der Augsburger Patrizia - nun leitet der 52-Jährige die neue Münchner Niederlassung des Berliner Projektentwicklers CG Gruppe. Außerdem hat er Marcus Hermes als Geschäftsführer der hauseigenen Marke VauVau abgelöst. Hermes' Vertrag wurde aufgelöst. Er war erst zum 1. November 2016 vom Wiener Baukonzern Porr zur CG Gruppe gewechselt.

Altmayr soll also nicht nur die erste Niederlassung der CG Gruppe in Süddeutschland aufbauen, sondern führt als VauVau-Markenchef auch die Geschäfte derjenigen Artists-Living-Gesellschaften, die an sechs Standorten bundesweit VauVau-Projekte entwickeln. Für die Immobilien-AG Patrizia Immobilien war er auf verschiedenen Leitungspositionen tätig, zuletzt als Head of Acquisitions Residential der Tochtergesellschaft Patrizia Deutschland Transactions. Davor war er Geschäftsführer von Patrizia Acquisition & Consulting. In Summe verantwortete Altmayr in den vergangenen neun Jahren den Ankauf von Wohngebäuden und Wohnungsportfolios in Deutschland für die Fonds der Patrizia-KVG.

Neben Altmayr hat auch Stefan Wilmshöver (60) den Weg von Patrizia zur CG Gruppe gefunden. Wilmshöver, bei Patrizia zuvor Head of Real Estate Development Germany West, leitet seit März 2017 die Düsseldorfer Niederlassung der CG Gruppe.

Harald Thomeczek

Immo-Chefaufseher verdienen vergleichsweise gut

Relativ betrachtet gehört Wulf Bernotat eher zu den Besserverdienern unter den Dax-Aufsichtsratschefs. In absoluten Zahlen steht er im hinteren Mittelfeld.

Relativ betrachtet gehört Wulf Bernotat eher zu den Besserverdienern unter den Dax-Aufsichtsratschefs. In absoluten Zahlen steht er im hinteren Mittelfeld.

Quelle: imago, Urheber: Sven Simon

Karriere 27.04.2017
Ein angemessenes Gehalt ist immer auch eine Frage der Relation, findet die Unternehmensberatung hkp/// group. Darum seien die Aufsichtsratsvorsitzenden vieler Dax-Konzerne, gemessen an der ... 

Ein angemessenes Gehalt ist immer auch eine Frage der Relation, findet die Unternehmensberatung hkp/// group. Darum seien die Aufsichtsratsvorsitzenden vieler Dax-Konzerne, gemessen an der Vergütung ihrer jeweiligen Vorstandschefs, eher unterbezahlt. Für viele Chefkontrolleure der Immobilienunternehmen und -banken im Dax und MDax gilt das nicht unbedingt.

Im Durchschnitt verdient ein Vorstandsvorsitzender 14,3 Mal so viel wie der Chefaufseher des jeweiligen Unternehmens, hat die hkp/// group ausgerechnet. Der Chefkontrolleur der im Dax notierten Wohnungs-AG Vonovia kommt in diesem Rechenspiel vergleichsweise gut weg: Vorstandsvorsitzender Rolf Buch erhält mit 3,1 Mio. Euro (Direktvergütung nach HGB) "nur" 10,4 Mal so viel wie der Aufsichtsratsvorsitzende, Wulf Bernotat, mit 300.000 Euro.

Platz fünf und ...

Nur vier der 27 in der hkp-Analyse berücksichtigten Chefaufseher von Dax-Konzernen verdienten - in Relation zu dem, was der jeweilige Unternehmenslenker für seine Arbeit erhält - im vergangenen Jahr besser als Bernotat. Ein weiterer schneidet genauso gut ab wie Bernotat. Doch die Mehrzahl (16) derer, für die eine Analyse möglich war, steht vergleichsweise schlechter da. Besonders groß ist der Gehaltsunterschied bei SAP (32,8), HeidelbergCement (30,9) und der Deutschen Börse (28). Bei den acht übrigen Unternehmen ist ein Vergleich aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich.

... und Platz 18 im Gehaltsranking für Vonovia-Chefaufseher

In absoluten Zahlen landet Bernotat im Dax-Gehaltsranking der Aufsichtsratsvorsitzenden für 2016 allerdings lediglich auf Platz 18. Spitzenverdiener war erneut Paul Achleitner, der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, mit einer Gesamtvergütung von 800.000 Euro, gefolgt von Norbert Reithofer von BMW (610.660 Euro) und Gerhard Cromme von Siemens (605.000 Euro).

"Für einen Aufsichtsratsvorsitzenden muss man mindestens 50 Arbeitstage veranschlagen, bei Banken deutlich mehr", sagt Regine Siepmann, Partnerin bei der hkp/// group. Auf einen allgemeingültigen Vervielfacher mag sich Siepmann nicht festlegen, dafür hänge die Angemessenheit des Gehalts eines Aufsichtsratschefs im Einzelfall von zu vielen Aspekten ab. Doch wenn man ihren Ansatz zu Ende denkt und unterstellt, dass selbst der fleißigste Vorstandsvorsitzende nicht mehr als 350 Tage im Jahr arbeiten kann, landet man ungefähr beim Faktor Sieben.

TAG-Vorstände erhalten nicht mal viermal so viel wie der Aufsichtsratschef

Viele der Aufsichtsratschefs von Immo-AGs und -banken im MDax schneiden nach einer Auswertung der hkp/// group für die Immobilien Zeitung übrigens mehrheitlich besser ab als Bernotat - zwar nicht in absoluten Zahlen, aber eben relativ gesehen: So bekommen etwa die drei Vorstandsmitglieder von TAG Immobilien - einen Vorstandsvorsitzenden gibt es seit dem Wechsel von Rolf Elgeti in den Aufsichtsrat nicht mehr - im Durchschnitt nur das 3,7fache des Gehalts des Aufsichtsratsvorsitzenden Elgeti.

Bei der Deutschen Pfandbriefbank liegt das Vergütungsverhältnis von Vorstandsvorsitz und Aufsichtsratsvorsitz bei 5. Bei der LEG Immobilien wird sozusagen mit 7,5 Mal genommen, und der Aareal-Bank-Chef verdient gut neunmal so viel wie der Oberaufseher der Wiesbadener Immobilienbank. Bei Hochtief (22,7) und Deutsche Wohnen (14,9) kommen die Aufsichtsratsvorsitzenden hingegen nicht so gut weg.

Mehr zu alledem lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Immobilien Zeitung (Nr. 18/17) vom 04. Mai 2017.

Harald Thomeczek

"Die Frage ist: Wer kann den Job? Die Ausbildung wird sekundär"

Egbert Schumacher, Bereichsleiter Personal bei der LEG Immobilien.

Egbert Schumacher, Bereichsleiter Personal bei der LEG Immobilien.

Quelle: LEG Immobilien AG

Karriere 27.04.2017
Wohnungsunternehmen machen im IZ-Arbeitgeberranking traditionell keinen Stich. Egbert Schumacher, Personalchef der Wohnungs-AG LEG Immobilien, will das ändern. Im Interview verrät ... 

Wohnungsunternehmen machen im IZ-Arbeitgeberranking traditionell keinen Stich. Egbert Schumacher, Personalchef der Wohnungs-AG LEG Immobilien, will das ändern. Im Interview verrät Schumacher, wie er das anstellen will. Und was die LEG unternimmt, um die Zufriedenheit der vorhandenen Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz zu erhöhen.

Immobilien Zeitung: Herr Schumacher, die IZ fragt Studenten Jahr für Jahr nach ihren Wunscharbeitgebern. Wohnungsunternehmen landen im IZ-Arbeitgeberranking für gewöhnlich unter ferner liefen. Für die LEG hat 2016 nur ein einziger von damals 588 Teilnehmern votiert, und selbst die im Dax gelistete Vonovia kam nur auf zwei Nennungen. Irgendwie eine Idee, woran das liegt?

Egbert Schumacher: Das liegt nach meiner Auffassung eindeutig daran, dass nicht bekannt ist, wie spannend und attraktiv die Arbeit in einem Wohnungsunternehmen ist. Auch mir war dies in dieser Ausprägung nicht bewusst, als ich vor rund dreieinhalb Jahren von der IT- in die Immobilienbranche wechselte. Die Branche muss also ihren Bekanntheits-, Sichtbarkeits- und Attraktivitätsgrad in der Öffentlichkeit steigern.

IZ: Wie wichtig nehmen Sie das ausbaufähige Abschneiden der LEG in unseren Studentenumfragen?

Schumacher: Wir sind hier sehr sportlich unterwegs und möchten künftig im IZ-Arbeitgeberranking sichtbarer in Erscheinung treten. Hierfür bauen wir unser Hochschulmarketing ständig aus: Wir nehmen z.B. an Messen und "Campus meets Company"-Veranstaltungen teil, führen Lehrveranstaltungen an Hochschulen durch und unterstützen Bachelor- und Masterarbeiten. Im Rahmen einer Arbeitgebermarkenbildung arbeiten wir in einer eigens hierfür gebildeten Projektgruppe intensiv daran, Netzwerke und Kooperationen mit verschiedenen Universitäten und Bildungseinrichtungen aufzubauen. Mit gezielten Kampagnen wollen wir Studierenden und Absolventen die LEG als potenziellen künftigen Arbeitgeber präsentieren.

IZ: Mit welchen Pfunden wuchern Sie denn beim Nachwuchs?

Schumacher: Die LEG macht Absolventen Angebote, die zu ihrer Lebenssituation passen. Junge Menschen fokussieren ganz andere Werte als ältere Mitarbeiter. Bei ihnen ist beispielsweise die Hoheit über die Arbeitszeit ein wichtiges Thema. Und sie wollen sich zunehmend in unterschiedlichen Karriereformen ausprobieren können. Daher bieten wir ihnen die Chance, sich im Rahmen von Mosaik-Karriere-Modellen zu verwirklichen.

IZ: Wie groß ist in einem Wohnungsunternehmen wie der LEG der Bedarf an studierten Leuten?

Schumacher: Hier kommt es immer auf die Einzelfallbetrachtung an. Statt eines Studiums kann natürlich auch die Weiterbildung zum Immobilienfachwirt ausreichen, oder ein Bewerber mit einer Ausbildung als Immobilienkaufmann bzw. -kauffrau und entsprechender Berufserfahrung und/oder entsprechenden Weiterbildungen kann ebenfalls geeignet sein. Wir schreiben vakante Positionen häufig sowohl für studierte Köpfe als auch für Kandidaten mit immobilienwirtschaftlicher Ausbildung aus.

Wegen des sich immer weiter verknappenden Fach- und Führungskräfteangebots werden Unternehmen zukünftig immer weniger fragen: Wer hat welche Ausbildung?, sondern sie werden vermehrt fragen: Hier ist der Job, wer kann den? Hierbei spielt dann der Ausbildungsgrad eine sekundäre Rolle.

IZ: Gesetzt den Fall, Sie suchen dezidiert Hochschulabsolventen: Sollen das dann Leute mit einem speziellen immobilienwirtschaftlichen Studium sein?

Schumacher: Ob es ein immobilienwirtschaftliches, ein BWL- oder ein juristisches Studium sein soll, ist vom Aufgabengebiet abhängig. Vor kurzem haben wir z.B. zehn Bauingenieure eingestellt.

IZ: Wie viele Berufseinsteiger mit Studienabschluss stellen Sie pro Jahr durchschnittlich ein?

Schumacher: Das schwankt von Jahr zu Jahr. Wir stellen ca. fünf bis zehn Berufseinsteiger mit Studienabschluss ein.

IZ: Wie dramatisch ist der Fachkräftemangel in der Wohnungswirtschaft im Allgemeinen und bei der LEG im Besonderen?

Schumacher: Der Fachkräftemangel in der Wohnungswirtschaft macht sich zwar bemerkbar, aber noch gelingt es, die vakanten Stellen in akzeptablen Zeiträumen zu besetzen. Dies trifft auch auf die LEG zu: Wir sind stolz darauf, im vergangenen Jahr 820 Bewerbungen für unsere zwölf Ausbildungsplätze erhalten zu haben. Auch die Anzahl der Initiativbewerbungen kann sich sehen lassen: 2016 haben sich 203 Interessierte initiativ auf verschiedene Tätigkeiten bei uns beworben.

IZ: Die LEG hat 2014 zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Was haben Sie aus dieser Befragung mitgenommen?

Schumacher: Die Befragung hat uns in den überwiegenden Punkten bestätigt und einige Aufschlüsse über Handlungsfelder gegeben - allerdings keine "blinden Flecken" aufgezeigt. Eine wesentliche Erkenntnis war, dass wir uns dem Thema Employer Branding/internes Marketing widmen müssen. Denn wie die Umfrage zeigte, konnte sich ein Teil der Mitarbeiter nicht mit unseren Produkten bzw. Dienstleistungen identifizieren. Dies wurde thematisiert - und die Identifikation durch vielfältige Aktionen anschließend gesteigert.

In Workshops, in denen wir die Ergebnisse der Befragung mit den Mitarbeitern diskutierten, zeigte sich zudem, dass die Qualität der Zusammenarbeit von Führungskraft und Mitarbeiter steigerungsfähig war. Es gab den Wunsch nach mehr Austausch und Kommunikation untereinander, und zwar sowohl bereichsintern wie regionen- bzw. bereichsübergreifend.

Wir haben daher u.a. das Mitarbeiterjahresgespräch angepasst: Jeder Mitarbeiter gibt jetzt auch seinem Vorgesetzten ein Feedback. So entsteht ein Dialog auf Augenhöhe. Und im Rahmen der Führungskräfte-Entwicklung wurde besonders viel Wert auf eine systematische Weiterbildung und Kalibrierung aller Führungskräfte gelegt.

Aktuell warten wir übrigens gespannt auf die Ergebnisse der zweiten Befragung, die das unabhängige Institut Great Place to Work im März bei der LEG durchgeführt hat. Die Ergebnisse werden uns im Mai vorliegen.

IZ: Sie haben sich vorgenommen, die Perspektive der Mitarbeiter in die Führungsgrundsätze zu integrieren: Was heißt das?

Schumacher: Die klassische Unterscheidung "Hier oben die Führungskraft, da unten der gewöhnliche Mitarbeiter" ist mittlerweile nicht mehr so trennscharf zu ziehen wie noch vor zehn Jahren. Eigenverantwortung und -initiative, unternehmerisches Denken, Kritikfähigkeit sind Kompetenzen, die wir von jedem Mitarbeiter erwarten.

IZ: Wie lange wird es noch dauern, bis ein Wohnungsunternehmen in die Top Ten des IZ-Arbeitgeberrankings aufsteigt? Dort tummeln sich heute Maklerhäuser, Asset- und Fondsmanager oder Projektsteuerer.

Schumacher: Wir von der LEG hoffen, dies in ein bis zwei Jahren geschafft zu haben.

IZ: Herr Schumacher, Danke für das Gespräch.


Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Das IZ-Arbeitgeberranking 2017 erscheint am 6. Juli 2017 in der IZ 27/2017. Bereits in der IZ 20/2017 vom 18. Mai 2017 werden die zentralen Ergebnisse der Arbeitsmarktbefragung unter Studierenden veröffentlicht.

Harald Thomeczek

IS24 bekommt neue Doppelspitze

Köpfe 20.04.2017
ImmobilienScout24 tauscht seine Geschäftsführung aus. Mit sofortiger Wirkung übernehmen Michael Bütter und Thomas Schroeter die Spitze des Unternehmens. Das neue Führungsduo folgt auf Judith ... 

ImmobilienScout24 tauscht seine Geschäftsführung aus. Mit sofortiger Wirkung übernehmen Michael Bütter und Thomas Schroeter die Spitze des Unternehmens. Das neue Führungsduo folgt auf Judith Jungmann und Stephan Spaete.

Bütter (47) deckt dabei den immobilienwirtschaftlichen Schwerpunkt ab. Er ist seit Oktober 2015 Senior Vice President beim Mutterkonzern Scout24. Von 2008 bis 2013 war er Chief Compliance Officer des Vonovia-Vorgängers Deutsche Annington gewesen. Auch während der folgenden knapp vier Jahre beim Anlagenbauer Ferrostaal hatte er unter anderem als Vorstandsmitglied von RICS Deutschland Kontakt zur Immobilienbranche gehalten.

Schroeter (38) hingegen entstammt der IT-Wirtschaft. Seit März 2017 leitete er als Senior Vice President den Bereich Marketing & Product bei ImmobilienScout24. Zuvor hatte er seit 2014 für den Online-Marktplatz eBay gearbeitet, zuletzt als COO Deutschland. Darüber hinaus war er Geschäftsführer der Ende 2016 von eBay verkauften Tochterfirma ViA-Online. Weitere Stationen waren die Privatkundenbank Clariden Leu in der Schweiz sowie das Beratungsunternehmen The Boston Consulting Group in München.

Die Vorgänger Jungmann und Spaete scheiden nach Angaben von ImmobilienScout24 in gegenseitigem Einvernehmen aus dem Unternehmen aus. Beide hatten seit Anfang 2016 an der Spitze des Immobilienportals gestanden. Jungmann war seit Ende 2014 zudem Leiterin der HR-Abteilung der gesamten Scout24-Gruppe.

Kurz zuvor hatte ImmobilienScout24 gemeldet, sich mit 25% an dem Start-up wg-suche.de zu beteiligen. Die Investitionssumme liegt im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es. Damit baue das Portal seine Reichweite bei einer "jungen und mobilen Zielgruppe" aus, erklärt das IS24-Management.

Das WG- und Wohnportal wg-suche.de will vor allem Studenten und Berufseinsteiger zusammenbringen, die eine Unterkunft suchen bzw. anbieten. Auf der Plattform sollen individuelle Profile helfen, den richtigen Mitbewohner zu finden. Das Start-up legt seinen Schwerpunkt auf 30 angesagte Studentenstädte in Deutschland. Es hat nach eigenen Angaben rund 300.000 Nutzer im Monat (am Desktop und mobil), die typischerweise zwischen 18 und 28 Jahre alt sind.

Peter Dietz,Volker Thies

Klaus Kirchberger führt OFB und GWH in Personalunion

Klaus Kirchberger.

Klaus Kirchberger.

Quelle: OFB Projektentwicklung GmbH

Köpfe 18.04.2017
Die Helaba-Wohnungstochter GWH bekommt einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der Mann heißt Klaus Kirchberger und hat bereits einen Vorsitz der Geschäftsführung inne: bei der ... 

Die Helaba-Wohnungstochter GWH bekommt einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der Mann heißt Klaus Kirchberger und hat bereits einen Vorsitz der Geschäftsführung inne: bei der GWH-Schwester OFB Projektentwicklung.

Zwei Töchter, ein Chef: Klaus Kirchberger (59), seit Anfang 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Helaba-Tochtergesellschaft OFB Projektentwicklung, wurde in der vergangenen Woche auch zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Helaba-Wohnungstochter GWH Immobilien Holding berufen. Kirchberger behält sein Chefamt bei der OFB und führt künftig also beide Tochterunternehmen der Landesbank Hessen-Thüringen. Der bisherige GWH-Chef Bernhard Braun gibt das Zepter zum 30. April 2017 ab und beginnt dann einen neuen Lebensabschnitt (Ruhestand). Das bisherige gewöhnliche Mitglied der GWH-Geschäftsführung, Stefan Bürger, steigt zum stellvertretenden Vorsitzenden auf.

"Zusammenarbeit der beiden Konzerngesellschaften intensivieren"

Kirchberger soll "mit seinen sehr umfangreichen Erfahrungen in den verschiedensten Geschäftsfeldern der Immobilienwirtschaft die Zusammenarbeit der beiden Konzerngesellschaften der Helaba intensivieren, z.B. bei der Realisierung gemischter Quartiersentwicklungen. Ich wünsche ihm viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit", wird Helaba-Immobilienvorstand Jürgen Fenk in einer Mitteilung der Landesbank zitiert. Viel gemeinsame Zeit bleibt beiden jedoch nicht: Fenk scheidet bekanntlich zum 30. September 2017 aus dem Helaba-Vorstand aus. Er lässt seinen Vertrag auslaufen.

Kirchberger war bis zu seinem Wechsel in die OFB-Geschäftsführung Anfang 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Freiberger Holding. Bürger gehört der obersten GWH-Führungsriege seit 2014 an.

Braun wurde 1995 Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft. Im Jahr 2002 avancierte er zum Sprecher der GWH-Geschäftsführung. Seit 2007 fungiert er als CEO der GWH Immobilien Holding.

Die GWH Wohnungsgesellschaft Hessen ist eine Tochtergesellschaft der GWH Immobilien Holding. Sie bewirtschaftet rund 50.000 Wohnungen. Die GWH Immobilien Holding wiederum ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Helaba und stellt gleichsam das Muttertier der wohnungswirtschaftlichen Beteiligungen der Bank dar.

Harald Thomeczek

Platz 20 in Dax-Gehaltsliga

Das Grundgehalt des Vorstandschefs von Vonovia, Rolf Buch, wurde 2016 um 11% angehoben. Insgesamt erhielt er eine Gehaltserhöhung von knapp 3%.

Das Grundgehalt des Vorstandschefs von Vonovia, Rolf Buch, wurde 2016 um 11% angehoben. Insgesamt erhielt er eine Gehaltserhöhung von knapp 3%.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 06.04.2017
Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hat im vergangenen Jahr eine Gesamtdirektvergütung von 4,2 Mio. Euro erhalten - knapp 3% mehr als 2015. Doch im Vergleich aller 30 Dax-Häuptlinge rutscht er ab. ... 

Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hat im vergangenen Jahr eine Gesamtdirektvergütung von 4,2 Mio. Euro erhalten - knapp 3% mehr als 2015. Doch im Vergleich aller 30 Dax-Häuptlinge rutscht er ab.

Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Personalberatung Kienbaum hervor. Demnach verdiente der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größtem Wohnungsvermieter im vergangenen Jahr etwas weniger als Adidas-Chef Kasper Rorsted mit hochgerechneten 4,25 Mio. Euro, aber rund 300.000 Euro mehr als Oliver Bäte von der Allianz (3,9 Mio. Euro). Bestverdiener Bill McDermott von SAP kam 2016 auf 13,4 Mio. Euro und verdiente damit mehr als dreimal so viel wie Buch. Tabellenletzter ist Commerzbank-Chef Martin Zielke mit 1,48 Mio. Euro.

Kienbaum hat für seine Analyse die Festvergütung sowie die kurzfristigen und langfristigen variablen Vergütungsbestandteile der 30 Dax-Vorstandschefs addiert. Was die langfristigen Elemente angeht, wurden 2016 die tatsächlichen Zuflüsse berücksichtigt und nicht mehr, wie in den Analysen der Vorjahre, die gewährten Zuwendungen. Der Versorgungsaufwand blieb außen vor.

Für Rolf Buch bedeuten die so errechneten 4,2 Mio. Euro nur eine kleine Gehaltserhöhung in Höhe von 2,78% (2015: 4,1 Mio. Euro). Aber immerhin: Neun der 30 Dax-Vorstandschefs haben 2016 teils erheblich weniger verdient als im Vorjahr. So mussten die Chefs der Energieversorger RWE und E.ON, Rolf Martin Schmitz und Johannes Teyssen, Einbußen von 24% bzw. 17% hinnehmen. Nur gut jeder Zweite der 30 Herren, 17 an der Zahl, sah überhaupt eine Gehaltssteigerung.

Andererseits: Im Durchschnitt kletterten die Gehälter um satte 15% auf 4,9 Mio. Euro (2015: 4,4 Mio. Euro). Selbst ohne die beiden Spitzenverdiener von SAP und Daimler (Dieter Zetsche: 12,46 Mio. Euro) stiegen die Gesamtgehälter um 7% auf 4,6 Mio. Euro. Zurückzuführen waren die Gehaltssteigerungen vor allem auf die Langfristvergütungen. Die Grundgehälter blieben praktisch konstant.

Das Grundgehalt von Vonovia-Chef Buch legte 2016, im Dax-Vergleich eher untypisch, um 11,1% auf eine 1 Mio. Euro zu. Die Short-term Incentives notierten fast unverändert bei 694.800 Euro (2015: 693.000 Euro). Die Long-term Incentives machten mit 2,53 Mio. Euro den größten Batzen an Buchs Gehalt aus. Anders als bei vielen der anderen 29 Dax-Vorstandschefs traten diese bei Buch damit auf der Stelle (2015: 2,51 Mio. Euro).

Für 2015 hatte Kienbaum die Dax-Gehaltsliga noch nach einer anderen Systematik berechnet. Damals landete Buch mit 2,86 Mio. Euro auf Platz 25. Wendet man für 2015 jedoch rückwirkend die neue Methodik an, hätte Buch im vorvergangenen Jahr mit 4,1 Mio. Euro Platz 17 belegt. Rang 20 im Jahr 2016 würde also einen kleinen Abstieg für den Wohnungsmanager bedeuten.

Harald Thomeczek

ver.di: 6,5% mehr für Beschäftigte der Wohnungswirtschaft!

Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, die unter die Tarifbindung der Flächentarifverträge fallen, haben 6,5% mehr Lohn und Gehalt verdient - finden die Gewerkschaften.

Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen, die unter die Tarifbindung der Flächentarifverträge fallen, haben 6,5% mehr Lohn und Gehalt verdient - finden die Gewerkschaften.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: ah_fotobox

Karriere 05.04.2017
6,5% mehr Lohn und Gehalt - das fordert die Gewerkschaft ver.di für die 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft, die unter die Tarifbindung der Flächentarifverträge fallen. ... 

6,5% mehr Lohn und Gehalt - das fordert die Gewerkschaft ver.di für die 64.000 Beschäftigten in der Wohnungswirtschaft, die unter die Tarifbindung der Flächentarifverträge fallen.

Für die unteren Entgeltgruppen sollen es mindestens 150 Euro mehr sein. Azubis sollen 100 Euro mehr bekommen und außerdem unbefristet übernommen werden. Die erste Verhandlungsrunde in Düsseldorf ist gestern ohne Einigung, ja "ohne ein konkretes Angebot der Arbeitgeber" zu Ende gegangen, wie ver.di berichtet.

Beschäftigte "leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalknappheit"

"Der Branche geht es wirtschaftlich sehr gut, aber die Beschäftigten leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalknappheit. Sie erwarten deswegen eine deutliche materielle Anerkennung ihrer Leistung", erklärt Ute Kittel, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, die 6,5%-Forderung. Ver.di verhandelt zusammen mit der IG Bau.

Die zweite Verhandlungsrunde ist auf den 16. Mai 2017 terminiert. In diesem Jahr geht es den Gewerkschaften übrigens nicht nur um mehr Geld: Nach den Entgeltverhandlungen wollen sie auch den Manteltarifvertrag, in dem alle Arbeitsbedingungen geregelt sind, "modernisieren".

Der aktuell gültige Tarifvertrag, auf den sich die Verhandlungsparteien im Juli 2015 geeinigt hatten und der eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2017 hat, sah u.a. eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,4% ab dem 1.Juli 2015 vor. In einer zweiten Stufe, zum 1. Juli 2016, wurden die Löhne und Gehälter um weitere 2,2% angehoben.

Harald Thomeczek