Die MATs erobern ihren Platz in der Immobilienwirtschaft
Die Gewinner des MAT Awards 2024.
Quelle: focusonik, Urheber: Niklas Heinze
Mit 30 zusätzlichen Mitgliedern startet das Netzwerk der Most Aspiring Talents (MATs) der Immobilienwirtschaft in seinen inzwischen vierten Jahrgang. Die Nachwuchskräfte sind seit der Gründung der Gruppe zu einem Thinktank zusammengewachsen und wollen ihre Ideen für die Immobilienwirtschaft nach außen tragen. Dabei engagieren sie sich auch über die Grenzen der Branche hinaus.
Ihr Ziel ist es, sich vom Berufseinstieg an miteinander zu vernetzen, und zwar mit Gleichaltrigen aus allen Sparten der Branche. Mit dem MAT-Award 2024, der im April in Berlin verliehen wurde, bekommt nun auch der neue Jahrgang den Zugang zu den Ideen und Kontakten, die bisher innerhalb des Netzwerks entstanden sind.
Jedes Jahr kommen wieder 30 MATs dazu
Neben diesen fortlaufenden Themen stehen aber auch in diesem Jahr wieder einige Veranstaltungen an, zu denen die Mitglieder Zugang erhalten. "Im Juni haben wir alle die Möglichkeit, die Real Estate Arena zu besuchen", schlägt Julia Weber, Mitglied seit dem ersten Jahrgang, eine zeitnahe Gelegenheit vor, sich als MAT in der Öffentlichkeit zu zeigen und dort die anderen MATs persönlich wiederzutreffen. "Wir haben einiges geplant für die Messe", kündigt Weber an. So bereiten die Netzwerkmitglieder unter anderem einen Bühnenauftritt vor. "Dadurch, dass unser Netzwerk so groß ist, haben wir überall jemanden sitzen, der uns bei wichtigen Veranstaltungen mit reinbringt", erklärt MAT-Mitglied Orla Nolan.
Eine große Reichweite erlangten die MATs Anfang dieses Jahres auch durch das KPMG Real Estate Bulletin. Für die Sonderveröffentlichung steuerten sie insgesamt 14 Beiträge zu ganz unterschiedlichen Fachthemen bei. Beispielsweise schrieben Maximilian Woiczikowsky (Director im Investmentmanagement bei TSC Real Estate) und Fabio Merkens (geschäftsführender Gesellschafter von Merkens Real Estate) über Lösungsansätze für einen zukunftsfähigen Pflegeimmobilienmarkt, Leonie Tauscher (Asset-Managerin bei Savills Investment Management) über den Status quo und aktuelle Entwicklungen zur Genderdiversität im Asset-Management, Katrin Scheidhammer (Studentin der Irebs) und Benedikt Gloria (Doktorand und Research Assistant an der Irebs) über den Einsatz von KI in der Immobilienbewertung und Isabel Erben (Projektanalystin bei Momeni) und Lena Moser (Associate im Asset-Management bei Sonar Real Estate) über die Potenziale des zirkulären Bauens. Aktuell erarbeitet das Netzwerk ein Paper in Zusammenarbeit mit der Gif-Zukunftswerkstatt, und beschäftigt sich in diesem Rahmen mit der Frage "Lowtech oder Hightech?".
Weitere Kontakte haben die bisherigen 90 MATs in den vergangenen Monaten zum DGNB geknüpft. Dabei half ihnen Christine Lemaitre, die seit 2023 Mitglied der MAT-Jury ist und gemeinsam mit fünf weiteren Branchenvertretern aus rund 170 Bewerbungen die diesjährigen MATs ausgewählt hat. Sie vermittelte als CEO der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) einen gemeinsamen Workshop mit Vertretern des Verbands. Sie wollen nun zusammen mit dem aktuellen MAT-Jahrgang diskutieren, wie Anreize für DGNB-Zertifizierungen geschaffen werden können. Dafür erhalten alle MATs Gutscheine, um sich weiterbilden zu lassen.
Sichtbarkeit für eigene Ideen bis zur Ministerin
Für den Austausch im Gesamtnetzwerk treffen sich die MATs einmal im Monat virtuell zum MAT-Monday. Dann gibt es Updates für jeden, welche Veranstaltungen anstehen und welche Ergebnisse vorherige Arbeitstreffen gebracht haben. Damit die Strukturen auch bei 120 Mitgliedern noch stimmen, regeln Taskforces und ein Board übergeordnete Themen wie die Organisation und die Strategie des Netzwerks. Die Idee dafür stammt von den Mitgliedern selbst. "Wir sind im ersten Jahrgang quasi mit einem leeren Blatt Papier als Netzwerk gestartet und haben uns nach und nach so aufgestellt, wie wir es für unsere Zwecke für am besten hielten", erklärt Weber. Mit dem Wachstum der Mitglieder verändere sich aber auch die Organisation. "Wir überdenken unseren Aufbau stetig, denn wir wollen uns nicht einschränken sondern weiterentwickeln."
Doch die MATs bleiben längst nicht mehr nur unter sich. Ein halbjähriger Newsletter wird nicht nur von den Mitgliedern und Partnerunternehmen abonniert, sondern auch von weiteren Branchenakteuren und Nachwuchskräften, die selbst mit dem Gedanken spielen, sich als MAT zu bewerben.
Dass dabei nicht nur der berufliche Werdegang und die bisherigen Karrierestationen abgefragt werden, hat einen Sinn. Denn auch sozial engagieren sich die MATs. In einer Kooperation mit Joblinge haben sie bereits Jugendlichen geholfen, sich für ihre Traumstellen zu bewerben. Dafür haben sie CV-Checks gemacht und Tipps gegeben, wie ein Bewerbungsschreiben gestaltet werden sollte – und zwar auch für Interessenten in anderen Branchen, um Vorbild zu sein mit Blick über den Tellerrand.