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Karriere 28.05.2014
Knapp 770.000 Beschäftigte zählt das deutsche Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt 2014. Das sind gut 10.000 mehr als im Vorjahr. Doch der Fachkräftemangel bleibt problematisch. ... 

Knapp 770.000 Beschäftigte zählt das deutsche Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt 2014. Das sind gut 10.000 mehr als im Vorjahr. Doch der Fachkräftemangel bleibt problematisch.

Mit knapp 770.000 Beschäftigten befindet sich das deutsche Bauhauptgewerbe weiterhin im Aufwärtstrend. Seit der beschäftigungspolitischen Krise im Jahr 2009, als nur 703.000 Menschen in der Branche ihr Auskommen fanden, zählt sie nun gut 60.000 Beschäftigte mehr. Und der Trend werde so schnell nicht abbrechen, lautet die Prognose von Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie: "Dank der günstigen Entwicklung im Wohnungs- und im Wirtschaftsbau wird sich 2014 der Beschäftigungsaufbau im deutschen Bauhauptgewerbe fortsetzen."

Doch trotz der positiven Beschäftigtenzahlen bleibe der Fachkräftemangel ein großes Problem in der Branche. Jedes zweite Bauunternehmen sehe im Fachkräftemangel gar das größte Risiko für seine weitere wirtschaftliche Entwicklung, sagt Bauer. Zumal die Arbeitskräftereserven inzwischen fast ausgeschöpft seien. So lag die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter im April dieses Jahres bei 39.000. Im Jahr 2009 waren es insgesamt noch 30.000 mehr gewesen.

Bei den Bauingenieuren verhält es sich ähnlich. In diesem Jahr habe es noch 1.900 arbeitslose Bauingenieure gegeben, fünf Jahre zuvor seien es noch 1.100 mehr gewesen. Auch die Zahl der Auszubildenden reiche nicht aus, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Im vergangenen Jahr haben etwa 12.000 Azubis einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Gleichzeitig seien aber etwa 16.000 Beschäftigte in den Ruhestand gegangen.

Um die Lücken zu schließen, suchen auch immer mehr Unternehmen nach neuen Mitarbeitern im europäischen Ausland. Insbesondere die europäischen Krisenländer Spanien, Portugal und Griechenland wecken das Interesse der deutschen Bauunternehmen. Die Bemühungen sind offenbar von Erfolg gekrönt, denn die Zahl der Beschäftigten mit ausländischem Pass war 2013 um 11,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten betrug damit 10,7% im September 2013. Im September 2009 habe ihr Anteil erst 7,8% ausgemacht.

Sonja Smalian

Der Arbeitsmarkt für Ingenieure ist stabil

Zwei offene Stellen kommen auf jeden Arbeitslosen in den baunahen
Ingenieurberufen im November 2013, fast genauso wie im Vergleichsmonat
2012.

Zwei offene Stellen kommen auf jeden Arbeitslosen in den baunahen Ingenieurberufen im November 2013, fast genauso wie im Vergleichsmonat 2012.

Bild: BilderBox.com

Karriere 09.01.2014
Die Nachfrage nach Arbeitskräften aus den Ingenieurberufen liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Besonders die Ingenieure in baunahen Bereichen können sich freuen. Die Arbeitslosigkeit in ... 

Die Nachfrage nach Arbeitskräften aus den Ingenieurberufen liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Besonders die Ingenieure in baunahen Bereichen können sich freuen. Die Arbeitslosigkeit in diesem Bereich ist zum Jahresende gesunken.

Rund 57.600 zu besetzende Stellen und 26.791 arbeitslose Ingenieure zählte im November 2013 der Ingenieurmonitor , den der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln herausgibt. In den Ingenieurberufen kamen im Schnitt 2,1 offene Stellen auf einen arbeitslosen Ingenieur. Nicht zuletzt die positive Entwicklung der Absolventenzahlen in den ingenieurwissenschaftlichen Berufen sei eine Ursache für diese Entspannung, heißt es beim VDI.

Besonders hoch war die Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen Bau, Vermessung und Gebäudetechnik und Architekten. Auf diese Gruppe entfielen 15.400 der zu besetzenden Stellen. Mehr Nachfrage gab es nur noch im Bereich Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit etwa 16.000 Vakanzen.

In den baunahen Ingenieurberufen ist damit die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9% gesunken. Damals hatte sie ein neues Hoch erreicht: Von November 2011 bis 2012 waren die Vakanzen für Ingenieure im Bereich Bau um knapp 13% gestiegen. Die Nachfrage hat sich also auf einem recht hohen Niveau gehalten.

Der hohen Zahl an offenen Stellen steht jedoch auch eine hohe Zahl an arbeitslosen Ingenieuren gegenüber. In diese Berechnung werden Stellenwechsler nicht aufgenommen. Basis ist die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Personen. Die größte Gruppe unter den arbeitslosen Ingenieuren stellen die baunahen Ingenieurberufe mit 7.794 Arbeitslosen. Erfreulich ist, dass ihre Zahl sich gegenüber dem Vormonat um 0,6% verringert hat. Das war nicht in allen Ingenieurberufskategorien so: In vier der acht Kategorien sind die Arbeitslosenzahlen gestiegen, teilweise um bis zu 2,8% wie in der Energie- und Elektrotechnik.

„"Trotz des saisonal bedingten Rückgangs der offenen Stellen in den baunahen Ingenieurberufen ist deren Arbeitslosigkeit weiter gesunken. Dies spricht für einen sehr robusten Arbeitsmarkt in diesem Segment”", lautet denn auch die Einschätzung von IW-Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Klös. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigen die Daten jedoch einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den baunahen Ingenieurberufen um 2,5%. Ein langfristiger Trend einer abnehmenden Arbeitslosigkeit ist also noch nicht in Sicht.

In den meisten Ingenieurberufskategorien gibt es weiterhin Fachkräfteengpässe. Mit einem Verhältnis von 3,8 bzw. 3,3 offenen Stellen je Arbeitslosen zeigte sich die Situation in den Kategorien Maschinen- und Fahrzeugtechnik bzw. Energie- und Elektrotechnik unverändert angespannt. Auf diese beiden Kategorien entfielen etwa 50% aller offenen Stellen in Ingenieurberufen, jedoch nur rund 30% aller Arbeitslosen.

Auch die baunahen Berufe sind von den Engpässen betroffen, wenngleich auch leicht unterdurchschnittlich (2,0 zu 1). Auffällig ist jedoch, wie stabil sich dieser Engpass hält. In den knapp anderthalb Jahren seit August 2012 hat er sich kaum verändert. Hingegen liegen die allgemeinen Durchschnittswerte für die Ingenieurberufe mit 2,1 zu 1 im November deutlich niedriger als noch im August 2012 (3,6 zu 1). "“Die stabile Lage am Ingenieurarbeitsmarkt zeigt, dass der Ingenieurberuf eine gute Wahl ist"”, sagt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Es gibt sogar zwei Ingenieurberufskategorien, in denen es rechnerisch keine Engpässe gibt. In der Rohstofferzeugung und -gewinnung sowie in den sonstigen Ingenieurberufen könnten theoretisch alle Vakanzen besetzt werden.

Lust auf den Einstieg in einen Bauberuf? Der Verein Deutscher Ingenieure gibt seit 25 Jahren einen Karriereratgeber heraus. Das rund 280 Seiten starke Buch mit dem Titel ?"Die Welt steht Ihnen offen. Chancen im Ingenieurberuf. Das VDI-Bewerbungshandbuch"? kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.vdi.de (Menü: Karriere). Für seine Karriereberatung bekam der VDI in der jüngsten Mitgliederbefragung die Schulnote gut. Auch der Verband Die Deutsche Bauindustrie informiert in seinem aktuellen Karriereführer Bauingenieure 2013/14 über die verschiedenen Berufswege. Der Download ist gratis (www.bauindustrie.de).

Sonja Smalian

Die Bauarbeiterstiefel bleiben öfter leer

Die Bauarbeiterstiefel verlieren an Attraktivität: Bis September 2013 wurden 2,4% weniger Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft geschlossen als im Vorjahr.

Die Bauarbeiterstiefel verlieren an Attraktivität: Bis September 2013 wurden 2,4% weniger Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft geschlossen als im Vorjahr.

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Karriere 19.12.2013
Nur knapp 9.000 Jugendliche haben bis September dieses Jahres einen Ausbildungsvertrag in der Bauwirtschaft unterschrieben. Das sind 2,4% weniger als im Vorjahr. Branchenübergreifend betrachtet ... 

Nur knapp 9.000 Jugendliche haben bis September dieses Jahres einen Ausbildungsvertrag in der Bauwirtschaft unterschrieben. Das sind 2,4% weniger als im Vorjahr. Branchenübergreifend betrachtet zeigt sich der demografische Wandel in Deutschland sogar noch stärker.

Rund 220 weniger neue Ausbildungsverhältnisse als im Vorjahr sind bis Ende September 2013 in der deutschen Bauwirtschaft geschlossen worden. Obwohl das ein deutlicher Indikator für eine Schieflage ist, steht die Branche mit diesem Minus von rund 2,4% noch verhältnismäßig gut da. Denn branchenübergreifend gibt es 3,7% weniger Neuverträge. Die Bauwirtschaft sei mit “"einem blauen Auge davongekommen"”, sagt Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Und er verbreitete die Hoffnung, dass sich die Ausbildungsstatistik noch verbessern wird. “"Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten noch weitere der 1.300 gemeldeten offenen Ausbildungsstellen in Hoch-, Tief- und Ausbau nachbesetzt werden.”" Begehrt sind bei den Jugendlichen nach wie vor die klassischen Bauberufe wie Maurer, Zimmerer oder Hoch- und Tiefbaufacharbeiter.

Eine Ursache für den Rückgang an neuen Ausbildungsverhältnissen sieht Schmieg im demografischen Wandel. Dass die Baubranche nicht so stark betroffen ist wie andere, führt er auf das hohe Ausbildungsengagement der Bauunternehmen zurück. “"Viele Unternehmer erkennen, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nur erhalten können, wenn sie qualifizierten Nachwuchs ins Unternehmen holen”", sagte Schmieg. Die Bauwirtschaft sieht sich mit einem großen Umbruch konfrontiert: Rund ein Viertel der gewerblichen Beschäftigten stehe kurz vor Rentenbeginn und jährlich würden etwa 13.000 altersbedingt ausscheiden. Das seien mehr als durch die Auszubildenden ausgeglichen werden könne. 2012 habe das Verhältnis von Auszubildenden und Facharbeitern bei zehn zu 100 gelegen. Das entspreche genau dem kritischen Wert, bei dem der Bedarf an Facharbeitern nicht mehr gedeckt werden kann, heißt es in dem Bericht “"Bauwirtschaft im Zahlenbild"”. Um die Zahl der Auszubildenden zu erhöhen, hat der Verband u.a. das Pilotprojekt “"Berufsstart Bau"” ins Leben gerufen. 29 Ausbildungszentren der Bauwirtschaft nehmen an dem mit 3 Mio. Euro geförderten Projekt teil (siehe “"3 Mio. Euro für die Rekrutierung von Azubis"”, IZ 32/13).

Branchenübergreifend hat die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland in diesem Jahr den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Bundesweit gab es nur 530.700 Neuverträge (-3,7%). Besonders hoch ist der Rückgang in Ostdeutschland mit 5,9%. Auch das Ausbildungsplatzangebot sank um 3,5% auf rund 564.200 ebenso wie die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren (-2,1%; 614.300).

Doch es gibt nicht nur Tiefstände, sondern auch Höchstwerte zu vermelden: Wie schwierig es ist, die richtigen Auszubildenden zu finden, zeigt die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze. Diese stieg auf 33.500 - trauriger Rekord seit 1996. 83.600 junge Menschen suchen noch einen Ausbildungsplatz (+10%), von denen rund 62.500 eine Alternative gefunden haben - etwa 21.000 Jugendliche jedoch noch nicht.

Sonja Smalian

Bauingenieure und Architekten sind gesucht

Morgenröte am Bau - zumindest für Bauingenieure und Architekten. Für sie gibt es so viele Stellen wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Morgenröte am Bau - zumindest für Bauingenieure und Architekten. Für sie gibt es so viele Stellen wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Bild: BilderBox.com

Karriere 12.09.2013
Zum dritten Mal hat der Zentralverband der deutschen Bauindustrie den Arbeitsmarkt im Bausektor vermessen lassen. Für Architekten und Bauingenieure gibt es so viele Jobs wie seit zehn Jahren ... 

Zum dritten Mal hat der Zentralverband der deutschen Bauindustrie den Arbeitsmarkt im Bausektor vermessen lassen. Für Architekten und Bauingenieure gibt es so viele Jobs wie seit zehn Jahren nicht mehr. Auch die Zahl der Bauingenieurstudenten erreicht einen neuen Höchststand. Die Akademiker werden aber längst nicht mehr nur von der Baubranche umworben.

Während sich das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot 2012 um rund 8% verkleinerte, stieg es im Bausektor deutlich an: 119.400 offene Stellen gab es im vierten Quartal 2012 im Baugewerbe sowie in den Architektur- und Ingenieurbüros. Das waren fast 15% mehr als im Vorjahreszeitraum. Stark wuchs die Arbeitskräftenachfrage mit einem Plus von fast 36% vor allem in den Architektur- und Ingenieurbüros.

Besonders die Nachfrage nach Akademikern zog weiter an, die 2004 einen Tiefststand erreicht hatte. Damals waren nur 3.300 Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) für Bauingenieure gemeldet worden und 1.400 für Architekten. Die gemeldeten Stellen sind eine Teilmenge des Angebots an offenen Stellen. Bei den Bauingenieuren erreichte die Nachfrage 2012 mit rund 6.000 gemeldeten Stellen den höchsten Stand seit zehn Jahren. Ähnlich sah es bei den Architekten aus mit 2.600 gemeldeten Stellen.

Diese Zahlen nennt der dritte Branchenbericht "Der Arbeitsmarkt im Bausektor 2012", der im Auftrag des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Bundesagentur für Arbeit erstellt wurde. Knapp 4% aller Erwerbstätigen in Deutschland waren 2011 in den Bauberufen beschäftigt. Während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in den Bauberufen seit 2001 von rund 1,8 Mio. auf 1,6 Mio. im Jahr 2011 gesunken war, konnten die Architekten als einzige Gruppe unter den akademischen Berufen ihre Erwerbstätigenzahl um 19.000 (16,7%) steigern.

Vakanzzeiten deutlich erhöht

Dass die Situation am Arbeitsmarkt trotz einiger erfreulicher Zahlen nicht einfacher geworden ist, zeigen die erhöhten Vakanzzeiten. Dauerte es 2002 im Schnitt 56 Tage, bis eine Position in den Bauberufen besetzt war, so waren dafür 2012 schon 77 Tage zu veranschlagen. Besonders langwierig ist der Rekrutierungsprozess bei den Bauingenieuren mit 83 Tagen. Zehn Jahre zuvor hatte er noch 56 Tage gedauert. Am zügigsten geht es nicht etwa bei den nichtakademischen Bauberufen (79 Tage), sondern bei den Architekten, wo eine neue Position schon in 66 Tagen besetzt werden kann. Bereits 2002 hatten die Vakanzzeiten in dieser Berufsgruppe mit 38 Tagen deutlich unter dem Durchschnitt gelegen.

Begehrt sind die Bauingenieure und Architekten jedoch nicht nur von der Bauindustrie (siehe Grafik "Öffentlicher Dienst wird als Arbeitgeber immer bedeutsamer"). Auch wenn die Bauindustrie weiterhin die meisten Stellen meldet, so ist ihr Anteil doch seit 2007 zurückgegangen: So ist das Stellenangebot für Bauingenieure von Architektur- und Ingenieurbüros von 30% auf 26% gesunken; aus dem Baugewerbe von 15% auf 9%. Der Anteil der Stellenangebote aus dem öffentlichen Dienst hingegen stieg von 19% auf 29%. Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Architekten. Während der Anteil der gemeldeten Stellen aus Architektur- und Ingenieurbüros von 55% auf 48% zurückgegangen ist, nahm der Anteil der gemeldeten Stellen im öffentlichen Dienst zu, und zwar von 12% im Jahr 2007 auf 20% im Jahr 2012. Unverändert ist hingegen der Anteil des Baugewerbes mit 7%.

Keine unwichtige Rolle spielt hingegen die Zeitarbeitsbranche: Bei Architekten kam jede vierzehnte bei der BA gemeldete Stelle und bei den Bauingenieuren sogar jede achte von Zeitarbeitsunternehmen. Bezogen auf die Berufe des Bauhauptgewerbes insgesamt, kommt die Nachfrage jedoch überwiegend aus dem Baugewerbe selbst mit 71% der gemeldeten Stellen.

Bauingenieurstudium beliebt

Neue Höchststände melden auch die Hochschulen mit 17.500 Studienanfängern im Bauingenieurwesen im Jahr 2011. Zudem verzeichnete der Studiengang Bauingenieurwesen zwischen 2006 und 2011 im Vergleich aller Studiengänge die stärksten Zuwachsraten. "Hier zeigt sich, dass der Bau als Arbeitgeber nach wie vor attraktiv ist. Das Schaffen bleibender Werte zieht auch bei der Generation Facebook", sagte Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Für ein Architekturstudium hatten sich 2011 rund 12.100 junge Menschen eingeschrieben.

Auch die Absolventenzahlen sind gestiegen: 2011 verließen etwa 6.000 Absolventen des Bauingenieurwesens die Hochschulen und damit deutlich mehr als 2008. Damals gab es einen Tiefstand mit nur 4.800 Absolventen. Doch nicht alle Absolventen stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Denn 43% der Absolventen erwarben einen Bachelorabschluss, von denen viele noch weiterstudieren wollen.

Sonja Smalian

3 Mio. Euro für die Rekrutierung von Azubis

Die mehr als 73.000 Unternehmen im Bauhauptgewerbe beschäftigen im
Jahresdurchschnitt etwa 750.000 Menschen. Nachwuchskräfte gibt es nicht genug. Deswegen sollen jetzt junge Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen für die Branche geworben werden.

Die mehr als 73.000 Unternehmen im Bauhauptgewerbe beschäftigen im Jahresdurchschnitt etwa 750.000 Menschen. Nachwuchskräfte gibt es nicht genug. Deswegen sollen jetzt junge Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen für die Branche geworben werden.

Bild: ZDB

Karriere 15.08.2013
Mehr als 10.000 Berufsanfänger benötigt die Bauwirtschaft jährlich, nur um die aus Altersgründen ausscheidenden Beschäftigten zu ersetzen. Doch schon jetzt bleiben viele Ausbildungsplätze ... 

Mehr als 10.000 Berufsanfänger benötigt die Bauwirtschaft jährlich, nur um die aus Altersgründen ausscheidenden Beschäftigten zu ersetzen. Doch schon jetzt bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Deswegen wurde ein Pilotprojekt zur Nachwuchssicherung aufgelegt. Junge Menschen sollen durch Qualifizierungsmaßnahmen an eine Ausbildung am Bau herangeführt werden. Dafür werden bis zu 3 Mio. Euro bereitgestellt.

Der Bedarf an Nachwuchskräften ist auch in der Bauwirtschaft spürbar: So werden bis 2020 etwa 83.000 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden. Allein als Ersatz für die Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen werden jährlich mehr als 10.000 Berufsanfänger benötigt. Doch bei gleichbleibenden Ausbildungszahlen und Abwanderungsquoten lasse sich nur rund die Hälfte der in Rente gegangenen Beschäftigten ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie von Soka-Bau und F.A.Z. Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen aus dem Jahr 2012.

Obwohl die Prognose für die Bauwirtschaft mit einem nominalen Umsatzwachstum von 1,9% in diesem Jahr positiv ist, können die rund 73.000 Unternehmen des Bauhauptgewerbes ihre Ausbildungsplätze nicht vollständig besetzen. In jedem vierten Baunternehmen blieben im vergangenen Jahr Ausbildungsplätze leer, wie die DIHK-Online-Unternehmensbefragung zum Thema Ausbildung 2013 zeigt. Gründe gab es dafür verschiedene: 25% der befragten Unternehmen gaben an, gar keine Bewerbungen erhalten zu haben. Auch wurden die Ausbildungsplätze nicht angetreten (14%) oder die Verträge nach Beginn der Ausbildung wieder gelöst (16%). Zwei Drittel der Unternehmen gab jedoch an, keine geeigneten Bewerbungen erhalten zu haben. Dabei zeigt sich die Branche offen für lernschwächere Jugendliche: Jeder fünfte Betrieb würde bei Bereitstellung von Fördermitteln Lernschwächere einstellen.

Die Branche versucht mit Qualifizierungsmaßnahmen gegenzusteuern und hat das Pilotprojekt "Berufsstart Bau" auf den Weg gebracht. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten sollen gezielt Maßnahmen durchgeführt werden, um junge Menschen auf eine Ausbildung in der Branche vorzubereiten. Dafür werden bis zu 3 Mio. Euro aus der umlagefinanzierten Berufsausbildungsförderung von der Baubranche bereitgestellt. Die rund 73.000 Unternehmen der Baubranche zahlen jeweils 2,3% der Bruttolohnsumme ein. Dies summiere sich auf etwa 300 Mio. Euro pro Jahr, so eine Sprecherin des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Initiatoren des Projekts sind der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.

Das Pilotprojekt setzt auf regionale Maßnahmen in den deutschlandweit rund 200 überbetrieblichen Ausbildungsstätten in Zusammenarbeit mit den regionalen Bauunternehmen. Interessierte Ausbildungszentren können sich mit ihren Ideen für das Pilotprojekt bewerben und erhalten dann entsprechende Gelder. Ziel sei es, die Maßnahmenteilnehmer auf den Beginn einer Bau-Berufsausbildung im Sommer 2014 vorzubereiten.

Sonja Smalian