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ICG und ZIA stellen CSR-Leitfaden vor

Karriere 22.09.2016
Die Immobilienbranche ist voller guter Taten - dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man den "Praxisleitfaden für wirksames soziales-gesellschaftliches Handeln in der deutschen ... 

Die Immobilienbranche ist voller guter Taten - dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man den "Praxisleitfaden für wirksames soziales-gesellschaftliches Handeln in der deutschen Immobilienwirtschaft" der ICG Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft und des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss in die Hand nimmt. Dass es nicht ganz so rosig um die Corporate Social Responsibility (CSR) in der Branche bestellt ist, wissen die Autoren des Leitfadens - der der Öffentlichkeit erst am Corporate Responsibility Day am 28. September in Berlin vorgestellt wird, der Immobilien Zeitung aber vorab exklusiv vorliegt - natürlich selbst. Darum haben sie ihrem Werk eine "Checkliste für erfolgreiches soziales und gesellschaftliches Engagement" als Handreichung für Unternehmen beigegeben, die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft übernehmen und sich damit zugleich selbst belohnen wollen. Die ICG erwartet 200 Teilnehmer auf dem Corporate Responsibility Day, darunter Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftministerium. Die Veranstalter gehen mit gutem Beispiel voran: Emissionen, die durch Anreisen, Papier, Essen etc. entstehen, sollen durch Aufforstung kompensiert werden.

Harald Thomeczek

Ibel rückt an BID-Spitze auf

Köpfe 24.06.2016
Andreas Ibel übernimmt zum 1. Juli 2016 turnusgemäß den Vorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID). Der BID-Vorsitz wechselt jährlich zwischen den sechs ... 

Andreas Ibel übernimmt zum 1. Juli 2016 turnusgemäß den Vorsitz der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID). Der BID-Vorsitz wechselt jährlich zwischen den sechs beteiligten Verbänden. In diesem Rahmen löst der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) jetzt den Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) ab. Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt der Zentrale Immobilien Ausschuss.

"Die zentrale Aufgabe im kommenden Jahr ist und bleibt, mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen", erklärte Ibel bei der jetzt vollzogenen Amtsübergabe. Gleichzeitig warnte er davor, die Immobilienbranche noch weiter zu regulieren, beispielsweise durch eine Verschärfung des Mietrechts. "Das Eckpunktepapier aus dem Bundesjustizministerium, welches die Absenkung der Modernisierungsmieterhöhung sowie eine Ausweitung des Bezugsraums der ortsüblichen Vergleichsmiete vorsieht, gefährdet zukunftsfähiges Wohnen ganzer Bevölkerungsschichten. Wenn sich Investitionen nicht lohnen, werden diese unterbleiben", warnte Ibel. Zudem machte er sich für einen Systemwechsel bei der Energieeinsparverordnung stark.

Volker Thies

Immobilienverwalter verkaufen ihre Dienste nicht teuer genug

Die Grundvergütung von Immobilienverwaltern ist in den vergangenen Jahren offenbar weniger stark gestiegen als die Anforderungen an Verwalter.

Die Grundvergütung von Immobilienverwaltern ist in den vergangenen Jahren offenbar weniger stark gestiegen als die Anforderungen an Verwalter.

Bild: magele/fotolia.com

Karriere 18.05.2016
Die Vergütungssätze von Immobilienverwaltern sind in den vergangenen fünf Jahren kaum gestiegen – beziehungsweise real eigentlich gar nicht, sondern sogar eher gesunken. Diesen Schluss ... 

So habe sich die durchschnittliche monatliche Vergütung in der WEG-Verwaltung bei Objekten mit weniger als 49 Wohneinheiten um weniger als zwei Euro netto auf 19,67 Euro netto erhöht. In der WEG-Verwaltung von mehr als 100 Wohneinheiten betrage die Steigerung im selben Zeitraum durchschnittlich nur 0,90 Euro netto.

Ähnlich ist die Entwicklung den Verbänden zufolge in der Mietverwaltung verlaufen. Bei Mietshäusern mit weniger als zehn Wohnungen erhält der Verwalter laut der Cres-Studie im Durchschnitt 22,74 Euro netto pro Monat. Anno 2010 bekam er laut BSI-Studie 21,31 Euro. Immerhin: Bei Miethäusern mit bis zu 29 Wohneinheiten hat sich seine Vergütung im Schnitt von 19,39 Euro auf 25,00 Euro gesteigert.

Anforderungen an Immobilienverwalter sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen

Dass die Vergütung von Immobilienverwaltern aber nicht nur kaum gestiegen ist, sondern tatsächlich sogar rückläufig ist, begründen die Verbände wie folgt: Der Verbraucherpreisindex in Deutschland sei im betrachteten Zeitraum um sieben Punkte gestiegen, 100 Euro seien heute also rund 6,54 Euro weniger wert als vor fünf Jahren. Dabei seien die Anforderungen an Immobilienverwalter in den letzten Jahren "gerade durch politisch motivierte Zusatzaufgaben wie die Pflichten im Zuge des Meldegesetzes, des Mess- und Eichgesetzes und des Mindestlohngesetzes" deutlich gewachsen.

Marco Wöfle, Wissenschaftlicher Leiter des Cres und Autor der aktuellen Studie, kann keinen direkten, belastbaren Vergleich ziehen, da das Cres erstmals eine solche Erhebung durchgeführt hat. Die Argumentation, dass die Verwalterentgelte de facto rückläufig sind, findet er zumindest nicht unplausibel: Ein Blick in die BSI-Studie zeige, dass "unsere Werte nicht so weit von den BSI-Werten weg sind". Als Beispiel führt auch er die Vergütungssätze von WEG-Verwaltern von Wohnanlagen ab 100 Einheiten an: In dieser Kategorie bewegten sich die Grundvergütungssätze in der BSI-Studie von 2010 zwischen 15,14 Euro und 17,26 Euro. Die Cres-Untersuchung kommt in dieser Kategorie auf 15,58 Euro bis 17,82 Euro.

"Mehr Inhalt zum gleichen Preis"

Die Verwalter würden also "nicht viel mehr verlangen" als vor fünf Jahren, hätten dafür aber mehr zu tun als damals, so Wölfle. Denn all die Gesetze und Verordnungen, die sie inzwischen beachten müssten, hätten ihren Aufwand erheblich erhöht: "Mietrechtsnovellierung, energetische Vorschriften, Brandschutz: All das produziert einen höheren Kostendruck, und es ist fraglich, ob dieser Druck eins zu eins an die Auftraggeber weitergegeben werden konnte", so Wölfle. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gebe es heute "mehr Inhalt zum gleichen Preis".

Harald Thomeczek

Mehr Frauen, mehr Erfolg

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Die Mischung macht's - auch bei den Geschlechtern.

Bild: iStockphoto/zest_marina

Karriere 28.04.2016
Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des ... 

Ein ausgeglichener Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd aus. Das sagen 83% von 43 Immobilienfirmen, die sich an einer Umfrage des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA zu Frauen in der Immobilienwirtschaft beteiligt haben. Das eine oder andere Haus ist schon auf einem guten Weg in Richtung Gender Diversity.

Satte 86% setzen sich nach eigenem Bekunden bereits dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Aber: Nur jedes dritte Unternehmen hat dies auch als ein Unternehmensziel definiert, und einen verbindlichen Plan zur Umsetzung dieses Vorhabens haben lediglich 19%.

"Diversity im Allgemeinen trägt zu einem kreativeren Denken auf Führungsebenen bei", sagt Bärbel Schomberg aus dem Vorstand des Branchenverbands ZIA. Luft nach oben gibt es allemal: Der Frauenanteil auf den ersten beiden Führungsebenen der Firmen, die den Fragebogen ausfüllten, liegt bei 14,5% bzw. 16,1%, auf der Ebene darunter sind 27,6% der Führungskräfte Frauen. Erst auf Führungsebene vier kann man von einer Ausgeglichenheit der Frauen- (44%) und Männeranteile sprechen. Diese Zahlen wirken vor dem Hintergrund höherer Frauenanteile bei Neueinstellungen gering: So sind 34% der von den Umfrageteilnehmern rekrutierten Senior Professionals und 37% der Hochschulabsolventen weiblichen Geschlechts.

Der ZIA befragte 313 Verbandsmitglieder bzw. Mitglieder des Vereins Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft. Die 43 abgeschlossenen Fragebögen entsprechen einer Rücklaufquote von 14%.

Gut, die Geschichte der Frau in der Immobilienwirtschaft ist so lang noch nicht, viele künftige Leaderinnen wachsen erst noch in Führungsrollen hinein. Viele gehen jedoch auf dem Weg nach oben auch verloren. "Junge Frauen mit guter Qualifikation zu finden, ist kein Problem. Schwieriger ist es, sie längerfristig im Unternehmen zu halten. Nach dem ersten Kind steigen viele aus, vor allem im Development bzw. im Baubereich", sagt Nora Steiner, Head of Human Resources von CA Immo. Natürlich erfordere es eine sehr gute Organisation, wenn beide Partner arbeiten wollen. Doch "wir als Firmen müssen auch das nötige Umfeld schaffen, damit Kinder kein Hinderungsgrund mehr sind", fordert Steiner.

In der Projektentwicklung haben es Frauen besonders schwer, mit Kindern am Ball zu bleiben. Denn Projektleiter kommen viel herum, haben den Ort ihres Schaffens häufig weit weg von ihrem Lebensmittelpunkt, müssen flexibel reagieren können und zur Not auch viele Überstunden schieben. Das macht sich bei Stellenausschreibungen bemerkbar: "Bei Junior-Developern halten sich Bewerbungen von Frauen und Männern in etwa die Waage. Für Senior-Positionen überwiegen Bewerbungen von Männern, geschätzt liegt das Verhältnis dort bei 70 zu 30", berichtet Steiner.

Ein mögliches Lösungsmodell, das der österreichische Immobilienkonzern demnächst erstmals im Ernstfall testen wird, ist es, die Verantwortung bei großen Projektentwicklungen auf mehrere Schultern zu verteilen, z.B. in Form einer Doppelspitze. Dann kann bei Elternzeiten auch mitten in einer Projektentwicklung flexibler reagiert werden: Entscheidet sich eine Projektleiterin (oder ein Projektleiter) für eine Babypause, kann ein Kollege bzw. eine Kollegin übernehmen. Durch die Aufteilung auf eine(n) kaufmännische(n) und eine(n) technische(n) Leiter(in) soll es auch leichter möglich werden, als Projektleiter bzw. -leiterin in Teilzeit zu arbeiten.

Der Aufwand für Teilzeitarbeit in der Projektentwicklung ist hoch. Eine Projektleiterin der ECE, die Kinder hat, handhabt ihre Arbeitszeit flexibel: Fordert ein Projekt ihre volle Aufmerksamkeit, verbringt sie mehr Zeit auf der Baustelle. Läuft es in ruhigeren Bahnen, kann sie anschließend kürzer treten. Doch "das erfordert ein hohes Maß an Disziplin und an Abstimmung" mit Kollegen und Dienstleistern, so Ulrike Menzel, Diversity Managerin von ECE.

Ob ein verbindlicher Plan für mehr Führungsfrauen nötig ist? "Nur, wenn niemand im Vorstand oder der Geschäftsführung Frauenförderung zu seiner Herzensangelegenheit erklärt bzw. wenn die Personalabteilung im Recruiting nicht von selbst darauf achtet, dass immer ein gewisser Anteil Frauen in der Endauswahl steht", findet Steiner. Auch bei ECE "achten wir darauf, immer beide Geschlechter bis zur Endauswahl dabei zu haben", sagt Menzel. Und "wenn sich zwei gleich qualifizierte Kandidaten um eine Stelle bewerben, versuchen wir in der Regel, die Frau zum Zug kommen zu lassen", berichtet Menzel.

ECE hat sich 2011 Ziele für mehr weibliche Führungskräfte gesetzt: Im Top-Management und auf Direktoren-Ebene liegt die für 2017 gesteckte Zielmarke bei jeweils 25%. Auf der Chefetage ist dieses Ziel längst erreicht, und auch auf der Führungsebene darunter hat sich der Frauenanteil zwischen 2013 und 2015 auf 29% mehr als verdoppelt. Auf der nächsten Führungsetage ging es auch nach oben (von 10% auf 15%), hier ist jedoch noch ein Stück Weg zu gehen.

Die CA Immo setzt sich keine festen Ziele für Frauenanteile auf den verschiedenen Hierarchieebenen: "Bei unserem jungen Team müssten wir schon jungen Männer kündigen, um den Frauenanteil schnell zu steigern. Das wollen wir nicht", argumentiert Steiner.

"Letztlich braucht es immer den ausdrücklichen Willen der Unternehmensleitung, um den notwendigen Druck auf das Thema Diversity zu erzeugen", sagt Menzel von ECE. "Führungskräfte werden auch pekuniär danach bewertet, ob sie in ihren Teams für eine größere Vielfalt sorgen, oder müssen es zumindest der Unternehmensleitung erläutern", wenn es mit der Durchmischung nicht so klappt.

In den vergangenen fünf Jahren habe die ECE die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Freizeit grundlegend verändert: "War die Akzeptanz z.B. für Homeoffice in der Vergangenheit bei uns eher gering, so ist diese stetig gestiegen", sagt Menzel. In Deutschland nutzen derzeit 169 von rund 2.500 Mitarbeitern das Angebot zur Heimarbeit, "nicht gerechnet diejenigen, die von der Möglichkeit des mobilen Arbeitens Gebrauch machen". Zudem arbeitet rund ein Fünftel der Belegschaft aktuell in Teilzeit, darunter auch Führungskräfte. Laut ZIA-Umfrage greift nur eines von 43 Unternehmen auf Job-Sharing für Führungskräfte als ein Mittel zurück, um den Anteil weiblicher Führungskräfte zu steigern.

Harald Thomeczek

Mehr Erfolg durch mehr Frauen

Einer aktuellen Umfrage zufolge sollen gemischte Teams mit einem ausgeglichenen Anteil von Männern und Frauen auf Führungsebenen dem Unternehmenserfolg zuträglich sein.

Einer aktuellen Umfrage zufolge sollen gemischte Teams mit einem ausgeglichenen Anteil von Männern und Frauen auf Führungsebenen dem Unternehmenserfolg zuträglich sein.

Bild: Robert Kneschke/Fotolia.com

Karriere 18.04.2016
Ein ausgeglichener Anteil an Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd auf ein Unternehmen aus. Dieser Ansicht sind 83% der 43 ... 

Ein ausgeglichener Anteil an Frauen und Männern in Führungspositionen wirkt sich langfristig erfolgsfördernd auf ein Unternehmen aus. Dieser Ansicht sind 83% der 43 Immobilienunternehmen, die an einer Umfrage des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss zum Status quo und den Perspektiven von Frauen in der Immobilienwirtschaft teilgenommen haben.

Immerhin 63% erwarten, dass das Thema Frauen in Führungspositionen für ihre Unternehmensstrategie in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Und so setzen sich laut Umfrage aktuell 86% der Unternehmen dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, nur 14% tun dies nicht. Einen verbindlichen Plan zur Umsetzung dieses Vorhabens haben allerdings nur 19% der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben.

Frauen- und Männeranteile erst auf Führungsebene vier ausgeglichen

Luft nach oben gibt es allemal: Der Frauenanteil auf den ersten beiden Führungsebenen der Firmen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, liegt bei 14,5% bzw. 16,1%, auf der Ebene darunter sind 27,6% der Führungskräfte Frauen. Erst auf Führungsebene vier kann man von einer Ausgeglichenheit der Frauen- (44%) und Männeranteile sprechen. Der aktuelle Frauenanteil auf den oberen Führungsebenen wirkt insbesondere vor dem Hintergrund höherer Frauenanteile bei Neueinstellungen der Umfrageteilnehmer gering: So sind 34% der rekrutierten Senior Professionals und 37% der Hochschulabsolventen weiblichen Geschlechts.

Rücklaufquote von 14%

Der ZIA hatte von Anfang Dezember 2015 bis Mitte Februar 2016 per Online-Umfrage 313 Verbandsmitglieder bzw. Mitglieder des Vereins Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft befragt. Die 43 abgeschlossenen Fragebögen entsprechen einer Rücklaufquote von 14%. Mehr als die Hälfte (56%) der Umfrageteilnehmer erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 50 Mio. Euro und mehr, knapp die Hälfte (46%) beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter.

Der ZIA will seinen Mitgliedsunternehmen in absehbarer Zeit eine Art Werkzeugkasten zur Schaffung ausgeglichener Männer- und Frauenanteile, die von der großen Mehrheit der Umfrageteilnehmer als erfolgsfördernd eingeschätzt wurden, zur Verfügung stellen. Die Studie soll als Datengrundlage für die anstehende Arbeit z.B. im Human-Resources-Ausschuss des Verbandes dienen.

Harald Thomeczek

Bankchef Bettink hört auf

Jan Bettink wird in diesem Jahr die Berlin Hyp verlassen.

Jan Bettink wird in diesem Jahr die Berlin Hyp verlassen.

Bild: Berlin Hyp

Karriere 21.01.2016
Jan Bettink will nicht mehr Chef der Berlin Hyp sein. Er habe den Aufsichtsrat um die vorzeitige Aufhebung seines Vorstandsvertrags gebeten, sagte Bettink der Immobilien Zeitung. Auch den Posten ... 

Jan Bettink will nicht mehr Chef der Berlin Hyp sein. Er habe den Aufsichtsrat um die vorzeitige Aufhebung seines Vorstandsvertrags gebeten, sagte Bettink der Immobilien Zeitung. Auch den Posten des vdp-Präsidenten wird der 61-Jährige abgeben.

Nach dem Ausscheiden von Wolf Schumacher bei der Aareal Bank im September 2015 verlässt mit Bettink nun das zweite Sprachrohr der Immobilienbankerszene die große Bühne. Bereits im vergangenen Sommer hatte Bettink den Aufsichtsrat der Berlin Hyp darüber informiert, dass er seinen Vertrag vorzeitig beenden wird. Spätestens Ende 2016 wird er die Bank verlassen - geht es nach Bettink, vielleicht auch etwas früher. Wohin es ihn verschlägt, sei noch nicht entschieden. "Es gibt noch nichts Konkretes", sagt der 61-Jährige. Fest steht jedoch, dass es nicht ein Vorstandsposten bei einer anderen Bank werden soll: "In der operativen Verantwortung zu stehen, strebe ich nicht mehr an."

Seit 2002 steht Bettink an der Spitze des Immobilienfinanzierers, anfangs als Vorstandssprecher und zwischenzeitlich als Aufsichtsratsvorsitzender, als er in den Vorstand der Konzernmutter LBB wechselte und dort das Geschäftsfeld Immobilienfinanzierung im gesamten Konzern verantwortete. So lange sei er noch nie bei einem Unternehmen gewesen, sagt Bettink. Aus seiner Sicht mit ein Grund für einen Tapetenwechsel. Ein weiterer: Bettink sieht die Berlin Hyp gut aufgestellt. Der Umbau von einer Konzerntochter zu einer eigenständigen Bank ist abgeschlossen. "Ein guter Zeitpunkt, um zu gehen."

Auch das Ehrenamt des vdp-Präsidenten, das Bettink seit 2010 bekleidet, wird er abstreifen. Seine Amtszeit endet ohnehin zur Mitte dieses Jahres. Als sein Nachfolger steht Louis Hagen, der frühere Hauptgeschäftsführer des Verbands, in den Startlöchern. Auf der Mitgliederversammlung am 2. Juni soll Hagen in das Amt gewählt werden.

Der in Köln geborene Bettink begann seine Karriere bei der Westdeutschen Landesbank. Nach Stationen bei anderen Kreditinstituten, u.a. der Bayerischen Vereinsbank und der BfG Hypothekenbank, wechselte er Mitte der 90er Jahre die Seiten und stieg beim Mannheimer Projektentwickler Fay als geschäftsführender Gesellschafter ein - seine letzte Station vor dem Wechsel zur Berlin Hyp. Die diversen Nebenjobs, u.a. ist Bettink Vizepräsident des ZIA und Vorsitzender des Verwaltungsrats der FMS Wertmanagement, werde er "wahrscheinlich behalten".

Während Bettink also der Immobilienbranche zumindest in zweiter Reihe erhalten bleibt, hat man von Ex-Aareal-Chef Schumacher seit seinem überraschenden Abgang nichts mehr gehört. Dass sich der 57-Jährige komplett zurückzieht, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Angeblich habe er sich eine kleine Auszeit verschrieben. Aus Marktkreisen ist jedenfalls zu hören, dass er mit ziemlich hoher Sicherheit auf die "große Bühne" zurückkehren werde.

Nikolas Katzung