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"Werte sind unsichtbarer Luxus"

Daniel Salzhuber ist Gründer des Beratungsunternehmens Elle Consulting. Quelle: Yo’ Elle Consulting GmbH

Daniel Salzhuber ist Gründer des Beratungsunternehmens Elle Consulting. Quelle: Yo’ Elle Consulting GmbH

Karriere 04.10.2024
ESG. Mit ihrem Unternehmen Yo’Elle Consulting bietet Daniela Salzhuber Controlling- und Analyseleistungen und entwickelt mit ihren Kunden Langzeitstrategien für ... 

ESG. Mit ihrem Unternehmen Yo’Elle Consulting bietet Daniela Salzhuber Controlling- und Analyseleistungen und entwickelt mit ihren Kunden Langzeitstrategien für Wertschöpfung. Zum 11. Firmenjubiläum setzte sie sich bei einem Workshop mit dem Thema Werte auseinander. Ihrer Einladung sind Immobilienprofis aus verschiedenen Sparten der Branche gefolgt. Ihr Ziel: Erfahrungen aus der Projektbearbeitung mit unterschiedlichen Teams abgleichen.

Immobilien Zeitung: Sie haben Branchenakteure aus ganz Deutschland zu einem Workshop zum Thema Werte an einen Tisch gebracht. Wer war alles dabei?

Daniela Salzhuber: Insgesamt sind 16 Immobilienprofis aus ganz Deutschland zusammengekommen. Unter ihnen waren Finanzierungsexperten wie zum Beispiel von der DZ Hyp oder der Berlin Hyp, aber auch Vertreter von Bauunternehmen wie Strabag und der Hochschule Fresenius. Zudem sind auch CEOs gekommen wie Matthias Herter von der Wohnungsgesellschaft Meravis und Timo Tschammler von Twain Towers.

IZ: Was war ihre Motivation? Welche konkreten Lösungen wollten sie für ihre Arbeit mitnehmen?

Salzhuber: Der Wert der Assetklasse Immobilien wandelt sich und somit auch die Möglichkeiten für eine langfristige Wertschöpfung. Die Teilnehmer wollten sich mit anderen Entscheidern aus der Branche austauschen und sehen, mit welcher Haltung sie dem aktuellen Markt begegnen. Dabei ging es ihnen um einen Austausch von Perspektiven und nicht zuletzt auch darum, sich ihre eigenen Positionen bewusst machen.

IZ: Welche Impulse gab es für die Auseinandersetzung mit dem Thema?

Salzhuber: Grundlage für die Gespräche war eine Sammlung von Zitaten von Philosophen und Wirtschaftsgrößen. Diese galt es zu hinterfragen. Aussagen wurden miteinander verglichen und mit der eigenen Lebenswelt abgestimmt. Gegensätzlichkeiten wurden trotz Emotionen erstaunlich tolerant diskutiert und Sichtweisen bis in den späten Abend hinein ausgetauscht. Das geht gemeinsam viel schneller, als wenn wir alle im Homeoffice allein vor uns hin brüten.

IZ: Man denkt immer, den Immobilienprofis geht es nur ums Geld. Welche Werte waren es, die die Teilnehmer im Workshop wirklich umgetrieben haben?

Salzhuber: Natürlich ging es in den Gesprächen auch ums Geld und um ein gutes Überleben jedes Einzelnen und der Unternehmen. Das Ausloten zwischen Sicherheitsdenken und Mut, "out of the Box" zu agieren, lockte fast alle in der Runde aus der Reserve. Es ergab sich hieraus schnell ein Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen, Erwartungen und Sehnsucht nach Wandel. Dabei zeigte sich, dass jede Form von Veränderung Leistungsbereitschaft voraussetzt.

IZ: Wie können kapitalistische Werte und zwischenmenschliche Werte auf einen Nenner gebracht werden?

Salzhuber: Auch im Kapitalismus zählen Freiheit, Wachstum, Kreativität und Verantwortung, auch wenn es dabei um Wettbewerb, Marktwirtschaft und Gewinnmaximierung geht. Werte sind kostenfrei, ein unsichtbarer Luxus. Es gibt keine Gebühr, kein Honorar, keine Steuern für sie und dennoch sind sie Grundlage für Entscheidungen. Sie schaffen Identifikation mit einem Projekt oder einer Aufgabe und somit mit dem eigenen Job und dem Arbeitgeber – und gerade die junge Generation sucht nach einem Sinn in ihrem beruflichen Tun.

IZ: Spielten auch Alters- und Generationenunterschiede bei der Diskussion eine Rolle?

Salzhuber: Die Unterschiede zu überwinden stellt einen entscheidenden Teil der Zukunft und unseres Erfolgs dar. Nicht umsonst gibt es neben dem klassischen Coaching seit einigen Jahren Reverse Mentoring. Es braucht gegenseitige Wertschätzung. Aus eigener Erfahrung als Dozentin und aus der Zusammenarbeit mit jungen Leuten kann ich dazu alle nur ermutigen. Eine Frage für die ältere Generation könnte sein: Wie wären wir, wenn wir in unserer Laufbahn niemals durch eine Krise gegangen wären?

IZ: Wer muss Werte innerhalb eines Unternehmens vorleben?

Salzhuber: Alle sind gefragt. Heutzutage haben viele Unternehmen ein Leitbild mit Kernsätzen, die für alle Mitarbeiter im Unternehmen verständlich sind und bestenfalls gemeinsam mit allen aufgestellt wurden. Transportiert werden müssen die Werte und die damit verbundene Kultur von Führungskräften. Sie haben eine Vorbildfunktion. Doch gelebt werden müssen sie von jedem einzelnen Mitarbeiter.

IZ: Sind Werte zeitlos? Und wann sollten die eigenen einmal überdacht werden?

Salzhuber: Zitate aus der Antike sind noch immer sehr beliebt. Gelegentlich frage ich mich, ob die Menschen sich immer wieder denselben Themen stellen müssen. Somit, glaube ich, sind Werte auf jeden Fall zeitlos. Jede Zeit fordert diese auf ihre Art und Weise ein und bringt uns alle immer wieder auf den Kern. Jeder ist frei, sich so oft über Werte Gedanken zu machen, wie er will. Jeder in seinem Rahmen. Überhaupt nicht über Werte nachzudenken kommt, glaube ich, kaum vor. Viele Menschen bemerken vielleicht nicht, dass sie es tun.

IZ: Welche Anregungen von außen können Werte innerhalb eines Unternehmens beeinflussen?

Salzhuber: Als Wirtschaftsbetriebe sind Projektentwickler, Dienstleister oder Generalunternehmer dazu angehalten, effizient zu wirtschaften, um das Fortbestehen eines Unternehmens für alle Mitarbeiter zu sichern. ESG ist für mich eine neue Begrifflichkeit für einen alten Wertekanon, der dringend wieder gelebt werden sollte. Die Nachkriegsgeneration hat das automatisch gelebt. Wir brauchen möglicherweise diese formalen Vorgaben als Erinnerung, um den Wert von Ressourcen wiederzuentdecken.

IZ: Gibt es typisch deutsche Werte?

Salzhuber: Typisch deutsche Werte gibt es viele. Sicherlich gehören hochkarätige Ingenieurskunst, Innovationsstärke sowie Zuverlässigkeit dazu. Zu viel Regulatorik engt den Handlungsspielraum deutlich ein. Deshalb müssen wir Zeit für Inspiration und Nachdenken finden. Nur so entstehen trotz Einschränkungen von außen neue Lösungen.

IZ: Wie wichtig sind verdeutlichte Werte für die Mitarbeitergewinnung?

Salzhuber: Werte im gegenseitigen Miteinander zu vermitteln halte ich für einen Schlüssel zum Erfolg. Im Bewerbungsgespräch lassen sich Werte erläutern und konkrete Beispiele aufzeigen. Als Unternehmensleitung kann man den Mitarbeiter vor allem spüren lassen, dass man an ihn glaubt.

IZ: Es gibt viele unterschiedliche Sparten innerhalb der Branche. Wie können ihre Werte und Interessen zusammenpassen?

Salzhuber: Letztendlich haben wir alle das gleiche Interesse. Nämlich über Immobilienprojekte für uns ein schönes Leben und eine ökonomische Grundlage zu schaffen. Wir hängen alle miteinander zusammen. Es macht wenig Sinn, das gemeinsame Organigramm des Immobilienlebenszyklus zu zerpflücken. Wir bemerken bereits jetzt schon alle, dass die Insolvenzen bei den Projektentwicklern nicht nur Auswirkungen auf Planungsbüros und ausführende Firmen nach sich ziehen. Genauso funktioniert es auch in die andere Richtung. Wachstum kann nur gemeinsam gelingen.

IZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Janina Stadel.

Janina Stadel

ICG besetzt Positionen im Vorstand um

Köpfe 06.12.2023
Das Institut für Corporate Governance (ICG), ein Think-and-Do-Tank für die Immobilienwirtschaft, hat Isabella Chacón Troidl und Steffen Szeidl in den Vorstand gewählt. ... 

Das Institut für Corporate Governance (ICG), ein Think-and-Do-Tank für die Immobilienwirtschaft, hat Isabella Chacón Troidl und Steffen Szeidl in den Vorstand gewählt.

Im Vorstand des Instituts für Corporate Governance (ICG) haben Christiane Hager und Timo Tschammler den Staffelstab an Isabella Chacón Troidl und Steffen Szeidl weitergegeben. Troidl ist CEO bei BNP Paribas Real Estate Investment Management (Reim), Szeidl führt Drees & Sommer als CEO.

Weitere Mitglieder des ICG-Vorstands sind Prof. Dr. Sven Bienert (IREBS), Dr. Johannes Conradi (Blacklake Management Partner), Burkhard Dallosch (Deka Immobilien Investment und Westinvest), Susanne Eickermann-Riepe (Vorsitzende des Rics European World Regional Boards), Dr. Pamela Hoerr (Deutsche Pfandbriefbank), Werner Knips (Gründer des ICG) und Dr. Hans Volkert Volkens (Blacklake Management Partner).
Janina Stadel

Timo Tschammler steigt bei Mount Real Estate Capital Partners aus

Timo Tschammler.

Timo Tschammler.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

Köpfe 15.05.2023
Als Gesellschafter und als Geschäftsführer ist Timo Tschammler bei Mount Real Estate Capital Partners ausgeschieden. Das Unternehmen leiten jetzt Roger Neumann und Christoph Wittkop ... 

Als Gesellschafter und als Geschäftsführer ist Timo Tschammler bei Mount Real Estate Capital Partners ausgeschieden. Das Unternehmen leiten jetzt Roger Neumann und Christoph Wittkop zusammen mit Detlef Thomßen.

Gründungspartner Timo Tschammler hat seine Anteile an Mount Real Estate Capital Partners veräußert. Auch seine Rolle als Geschäftsführer des Kapitalpartners und Beraters mit Sitz in Hamburg hat er abgegeben. Dadurch verkleinert sich der Gesellschafterkreis auf Roger Neumann und Christoph Wittkop, die zusammen mit Detlef Thomßen die Geschäftsführung bilden. Der frühere Mitgesellschafter Gisbert Beckers hat das Unternehmen bereits 2021 verlassen. Als Grund nannte das Unternehmen damals unterschiedliche Auffassungen zur Geschäftsstrategie bei den Gesellschaftern. Tschammler will sich auf seine anderen unternehmerischen Beteiligungen konzentrieren. Dazu zählen Twain Towers, G-Parx Storage Solutions, PAR Capital Advisors, From Scratch und die London Gate Vermögensverwaltung.

Janina Stadel

Verein Fif gründet vierköpfigen Beirat

Köpfe 23.11.2022
Als beratendes Gremium setzt der Verein Frauen in Führung (Fif) Timo Tschammler, Florian Feltes, Isabelle Rogat und Werner Albrecht ein. Das Team soll u.a. bei der inhaltlichen Ausrichtung der ... 

Als beratendes Gremium setzt der Verein Frauen in Führung (Fif) Timo Tschammler, Florian Feltes, Isabelle Rogat und Werner Albrecht ein. Das Team soll u.a. bei der inhaltlichen Ausrichtung der Vereinsarbeit unterstützen.

Der Verein Frauen in Führung (Fif) hat einen Beirat gegründet, der ab sofort seine Arbeit aufnimmt. Das beratende Gremium bilden Timo Tschammler, Managing Partner von Mount Real Estate Capital Partners und Twain Towers, Prof. Dr. Florian Feltes, Professor für Digital Leadership und HR an der XU Exponential University in Potsdam und Mitgründer des Software-Unternehmens Zortify, und Podcast-Host Idabelle Rogat. Sie ist als Director of Trends & DEI Specialist für die Werbeagentur Thjnk tätig und engagiert sich im Nushu Female Business Netzwerk als Co-Leader der Junior-Gruppe. Weiteres Mitglied ist Werner Albrecht, der als Geschäftsführer der Stadtwerke München für Personal, Immobilien und Bäder verantwortlich ist.

Der vierköpfige Beirat soll die Initiative Fif, die sich für mehr Frauen in Führungspositionen in der Immobilienwirtschaft einsetzt, zur inhaltlichen Ausrichtung der Vereinsarbeit beraten. Dabei sollen die Beiräte zum Beispiel Schwerpunkte und Themen für Studien, Umfragen und Kampagnen vorschlagen und bei der Auswahl von Interviewpartnern bei Fif-Veranstaltungen helfen.

Janina Stadel

Are you MAT? Ja!

Bei der Preisverleihung Ende April in Berlin war der Jubel der MATs 2022 groß.

Bei der Preisverleihung Ende April in Berlin war der Jubel der MATs 2022 groß.

Quelle: Förderverein der Deutschen Immobilienwirtschaft, Urheber: Thomas Rosenthal

Karriere 05.05.2022
Mit den nächsten 30 Mitgliedern startet das Nachwuchsnetzwerk der Most Aspiring Talents (MATs) in das zweite Arbeitsjahr. Gemeinsam wollen sie Ideen als Inspiration für die gesamte ... 

Mit den nächsten 30 Mitgliedern startet das Nachwuchsnetzwerk der Most Aspiring Talents (MATs) in das zweite Arbeitsjahr. Gemeinsam wollen sie Ideen als Inspiration für die gesamte Immobilienwirtschaft entwickeln und konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen der Branche finden. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen der Branche soll der Schlüssel dazu sein.

Neugierig lassen die alten MATs aus dem vergangenen Jahr ihre Blicke beim Einlass zur MAT-Award-Verleihung in Berlin immer wieder in Richtung Eingangstür schweifen. "Hast du schon jemanden entdeckt, den du kennst?", fragen sie sich gegenseitig, als sie am Abend der Verkündung der neuen Netzwerk-Mitglieder auf den zweiten Jahrgang warten. "Letztes Jahr war ich der einzige in meinem Umfeld, der sich beworben hatte. In diesem Jahr kenne ich sechs Leute, die eine Bewerbung abgeschickt haben", erzählt MAT-Mitglied Tobias Burkhart beim Warten auf die Kandidaten 2022 und war gespannt, ob ein Bekannter zur Verleihung des zweiten MAT-Awards durch den Förderverein der Deutschen Immobilienwirtschaft erscheinen würde. Die 30 Nachwuchstalente bis 30 Jahre, die am Abend mit der Auszeichnung nach Hause gehen durften, werden wie ihre Vorgänger automatisch in das MAT- Netzwerk aufgenommen und starten gemeinsam mit den 30 bestehenden Mitgliedern des Jahrgangs 2021 in ein neues Arbeitsjahr.

Der Award als Türöffner ins Netzwerk

"Ich habe die Aktivitäten der MATs das ganze Jahr über verfolgt ? vor allem über Social Media ? und ich wollte ein Teil davon werden", erklärt Lisa Bek ihre Motivation, sich zu bewerben. Im letzten Jahr habe sie es schon einmal versucht, aber für eine Nominierung habe es nicht gereicht. "Ich habe mir in der zweiten Runde mehr Mühe gegeben. Meine Visionen sind die gleichen geblieben, aber ich habe die Zeit genutzt und meine Ziele und Vorstellungen im Bewerbungsschreiben besser auf den Punkt gebracht", fasst sie ihre Vorbereitungen zusammen. Mehr als sieben Stunden, so schätzt Bek, hat sie investiert, um neben dem Pflichtfragebogen auch ein Vorstellungsvideo und Empfehlungsschreiben einzureichen. Beruflich will sie mehr bezahlbares Wohnen in Deutschland schaffen. Mit den MATs will sie Lösungsansätze finden, die die Branche inspirieren sollen. "Wir können allein nicht die Welt verändern, aber wir können als Gruppe diejenigen überzeugen, die an den Stellschrauben drehen, und somit als junges Netzwerk ein Schlüssel für Veränderung sein", ist die neue MAT überzeugt. Dabei wünscht Bek sich vor allem einen Generationenwechsel in den Management- und Chefetagen. Sie selbst ist 27 und COO des Unternehmens Wohnraum: "Führen ist keine Altersfrage, sondern eine Frage von Kompetenzen und Mut."

Das Nachwuchsnetzwerk teilt diese Ansicht. Als die Mitglieder des ersten Jahrgangs auf der Bühne ihre bisherigen Arbeitsergebnisse präsentierten, sprachen sie auch New Work als ganzheitliches Arbeitskonzept an und forderten mehr Diversität in Unternehmen. Denn der Austausch unter den MATs beschränkt sich nicht auf ihre bisherigen beruflichen Erfolge. Stattdessen wollen die Mitglieder ihre unterschiedlichen Perspektiven aus dem Berufsalltag einbringen, um neue Leitsätze für die Arbeitswelt und eine soziale und nachhaltige Immobilienwirtschaft zu gestalten.

Engagement über den Job hinaus

Um die Frage "Are you MAT?" mit einem Ja beantworten zu können, mussten die Anwärter in den Bewerbungen ihr soziales Engagement über den Job hinaus und ehrenamtliche Tätigkeiten nachweisen können. Anne Tischer, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Frauen in Führung (FiF), schätzt dieses Alleinstellungsmerkmal am Netzwerk. Gemeinsam mit Timo Tschammler unterstützte sie in diesem Jahr zum ersten Mal die bestehende Jury, die sich aus den Branchen- und Netzwerkprofis Andreas Schulten, Thomas Porten, Thomas Beyerle, Susanne Eickermann-Riepe, Larissa Lapschies, Sandra Scholz und Andreas Ubach-Utermöhl zusammensetzt. Gemeinsam suchten sie aus mehr als 160 Einreichungen die 30 besten Kandidaten für den zweiten Jahrgang aus. "Motivation, Engagement und der Einsatz für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung machen zusammen 50% der Bewerbung aus", betont Tischer. Dass sich das im Handeln der Gruppe widerspiegelt, könne sie aufgrund einer ideellen Partnerschaft der MATs mit ihrem Verein bestätigen. "Wir setzen uns mit FiF für eine moderne Führungskultur ein. Genau das fordern auch die MATs", sieht sie eine Parallele.

Die Stichworte Nachhaltigkeit, ESG, Digitalisierung und Diversität haben sie und ihre Jury-Kollegen in fast jeder Bewerbung gelesen. Dem Gremium aber sei wichtig gewesen, in welchem Zusammenhang die Wörter fielen, betonte Tischers Jurykollege Schulten gegenüber den Kandidaten. Dabei wollten die Juroren vor allem konkrete Ideen lesen und sehen, "wie die Kandidaten die Begriffe mit Leben füllen", beschreibt er die Kandidatenauswahl. Den MATs und allen, die sich im kommenden Jahr bewerben wollen, gibt er einen Tipp, der sowohl für das Anschreiben als auch für die weiteren Netzwerkaktivitäten gilt: "Sagt nicht nur, dass ihr etwas verändern wollt, sondern sagt ganz konkret, wie ihr etwas verändern wollt!"

Erste Ideen dafür liefern am Abend der großen MAT-Party Gastredner auf der Bühne. Arnd Boekhoff, Projektleiter der Viva con Agua Stiftung und Vorstand beim Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland, stellte das Projekt Villa Viva vor. Dabei handelt es sich um ein Gästehaus in Hamburg, dessen Einnahmen genutzt werden sollen, um Menschen auf der ganzen Welt mit Trinkwasser zu versorgen. Michael Braungart, Geschäftsführer von Braungart Epea ? Internationale Umweltforschung, bot Input zum Thema Cradle-to-Cradle-Baustoffe. Timo Tschammler berichtete von seiner Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine, etwa davon, wie er ein Hotel zur Unterkunft umfunktionierte und von abenteuerlichen Evakuierungen der Menschen aus dem Kriegsgebiet.

Die MATs aus beiden Jahrgängen legen noch an dem Abend los mit dem Netzwerken: Gleich nach dem Kennenlernen zwischen "Alt" und "Neu" tauschen sie die ersten Eindrücke unter anderem zu den vorgestellten Projekten aus. In den kommenden Monaten wollen sie zusammenwachsen. Wie bei den ersten 30 MATs setzt sich auch der zweite Jahrgang aus jungen Talenten zusammen, die in unterschiedlichen Disziplinen der Branche tätig sind. So finden sich unter ihnen u.a. Projektentwickler, Start-up-Gründer, Digitalisierungs- und Investmentexperten. Sie befassen sich beruflich beispielsweise mit der Umnutzung von Kirchengebäuden, generationenübergreifenden Wohnkonzepten, flexiblen Arbeitsmodellen und Quartiersentwürfen für die Zukunft.

Mit anderen Netzwerken aus der Immobilienbranche werden sie ihre Ideen beim Netzwerktreffen NextImmoGen anlässlich des IZ-Karriereforums am 21. Mai in Frankfurt teilen. Wenige Wochen später wollen sie einer gemeinsamen Einladung des Immobilienverbands Deutschland (IVD) und des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) nach Berlin folgen. Bei der mehrtägigen Veranstaltung soll es darum gehen, welche Rolle die Next Gen in Verbänden, Branchenorganisationen und Parteien einnehmen kann. "Wir werden dabei auch der Frage auf den Grund gehen, welche Rolle Lobbyismus in einer Basisdemokratie einnimmt und wie diese in der Immobilienwirtschaft gelebt wird", setzt MAT-Initiator Frederik Walbaum den Maßstab für eine Wertedebatte.

Janina Stadel

MAT-Netzwerk wächst auf 60 Köpfe

Karriere 21.04.2022
Seit einem Jahr arbeiten 30 Nachwuchstalente der Branche als MATs in einem Netzwerk zusammen. Jetzt kommt ein zweiter Jahrgang dazu. Die IZ streamt live die Preisverleihung der zweiten MAT-Awards. ... 

Seit einem Jahr arbeiten 30 Nachwuchstalente der Branche als MATs in einem Netzwerk zusammen. Jetzt kommt ein zweiter Jahrgang dazu. Die IZ streamt live die Preisverleihung der zweiten MAT-Awards.

Als Most Aspiring Talents (MAT) der Immobilienwirtschaft haben sich im April vergangenen Jahres 14 junge Frauen und 16 junge Männer zusammengefunden. Seitdem haben sie zusammen mehr als 1.000 Stunden Netzwerkarbeit betrieben und dabei in verschiedenen Besetzungen an 26 Talks, Interviews und Paneldiskussionen teilgenommen. "Wir hätten nicht erwartet, dass wir als Netzwerk so präsent sein würden. Aber gerade deshalb war es uns wichtig, uns inhaltlich zu positionieren", fasst Mitglied Niklas Querfeld das erste Jahr zusammen.

Dabei war es von Anfang an das Ziel der 30 MATs, möglichst verschiedene Blickwinkel auf die Themen der Branche zu verarbeiten, denn sie kommen aus 15 verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft: vom Vertriebler über den Projektentwickler bis zum Versicherer.

Der Austausch lief zum Teil digital, aber auch bei insgesamt sechs Events live, zu denen die MATs im Laufe des Jahres eingeladen wurden. Dabei haben sich ganz unterschiedliche Themen herauskristallisiert, mit denen sich die Mitglieder beschäftigen. So setzen sie sich für mehr Transparenz rund um die ESG-Regulatorik ein und sehen als passendes Mittel dafür digitale Tools, die messbare Daten darstellen. Auch wenn es um die Transformation von Prozessen geht, verfolgen sie innovative Lösungen durch Proptechs. Um Immobilien langlebiger und damit nachhaltiger zu gestalten, wollen sie zudem den Cradle-to-Cradle-Ansatz fördern und diskutieren über Möglichkeiten, Lieferketten für Baumaterialien zu verkürzen. Weil viele von ihnen im Beruf beobachtet haben, dass Bestandsimmobilien zum Teil nur rudimentär saniert wurden, fordern sie ein serielles Modernisieren, um Klima- und Energieeffekte zu erzielen und im Vergleich zum Neubau Ressourcen einzusparen.

Durch den Einsatz von lokalen Experten wollen sie zudem ländlichen Regionen neue Chancen verschaffen. Innenstädte hingegen, so die Vision der MATs, sollen durch Mischnutzungskonzepte gestärkt werden. Für die eigene Arbeitswelt fordern die MATs mehr Diversität in den Unternehmen. Sie sind sich sicher, dass durch mehr Perspektiven auch mehr Möglichkeiten in der Branche entstehen und ein Miteinander auf Augenhöhe möglich ist. Dabei sehen sie nach zwei Jahren Pandemie mobiles Arbeiten als Selbstverständlichkeit im Beruf. Entsprechende Konzepte wollen sie beibehalten, verorten das Stichwort "New Work" aber nicht nur in Bezug auf die Arbeitsplatzgestaltung, sondern setzen sich für mehr agile und flexible Konzepte in der gesamten Arbeitswelt ein.

Ihre Ansätze haben sie in 13 Fachartikeln veröffentlicht. "Doch das ist nur ein Zwischenstand. Wir arbeiten an diesen Themen noch immer intensiv weiter, und es werden auch neue dazu kommen", kündigt Mitglied Sarah-Madeline Buschmann an.

Wer Teil des Netzwerkes wurde, entschied im vergangenen Jahr eine Fachjury, die bei der Auswahl der Nachwuchstalente sowohl auf deren bisherige berufliche Erfolge und den Ausbildungsgrad schaute als auch auf ihr Engagement für die Branche und soziale Projekte außerhalb des Jobs. Gleiches gilt bei der Erweiterung des Netzwerks, die jetzt ansteht. Bei einer Preisverleihung in Berlin wird am Freitag, 22. April, bekanntgegeben, welche Nachwuchstalente den zweiten Jahrgang des Netzwerkes bilden.

Die Jury, die sich seit der ersten Runde aus den Netzwerk- und Branchenexperten Thomas Beyerle, Susanne Eickermann-Riepe, Larissa Lapschies, Thomas Porten, Sandra Scholz, Andreas Schulten und Alexander Ubach-Utermöhl zusammensetzt, hat dafür in diesem Jahr Verstärkung von Anne Tischer und Timo Tschammler bekommen. Sie haben aus knapp 190 Bewerbungen 30 Nachwuchstalente bis 30 Jahre ausgewählt, die den Award als Schüssel zum Netzwerk erhalten. Die Immobilien Zeitung (IZ) streamt die Verleihung am Freitag, 22. April ab 18 Uhr live auf iz.de.

Janina Stadel

Die IZ streamt die Verleihung der MAT-Awards

Verleihung der MAT-Awards 2021 im Schlachthof in Wiesbaden.

Verleihung der MAT-Awards 2021 im Schlachthof in Wiesbaden.

Quelle: Heuer Dialog, Urheber: Johannes Haas

Karriere 14.04.2022
Ein Jahr nachdem sich 30 Nachwuchstalente der Immobilienwirtschaft als MATs in einem Netzwerk zusammengefunden haben, kommt am 22. April ein neuer Jahrgang dazu. Die Immobilien Zeitung ... 

Ein Jahr nachdem sich 30 Nachwuchstalente der Immobilienwirtschaft als MATs in einem Netzwerk zusammengefunden haben, kommt am 22. April ein neuer Jahrgang dazu. Die Immobilien Zeitung streamt die Preisverleihung der MAT-Awards live aus Berlin.

Als Most Aspiring Talents (MATs) der Immobilienwirtschaft bilden im April vergangenen Jahres 14 junge Frauen und 16 junge Männer ein Netzwerk. Wer dessen Mitglied wurde, entschied im vergangenen Jahr eine Fachjury, die bei der Auswahl der Nachwuchstalente sowohl auf deren bisherige berufliche Erfolge und den Ausbildungsgrad schaute als auch auf ihr Engagement für die Branche und soziale Projekte außerhalb des Jobs. Gleiches gilt für die Erweiterung des Netzwerks, die jetzt ansteht. Bei einer Preisverleihung in Berlin wird am Freitag, 22. April, bekanntgegeben, welche Nachwuchstalente den zweiten Jahrgang des Netzwerks vertreten.

Die Jury, die sich seit der ersten Runde aus den Netzwerk- und Branchenexperten Thomas Beyerle, Susanne Eickermann-Riepe, Larissa Lapschies, Thomas Porten, Sandra Scholz, Andreas Schulten und Alexander Ubach-Utermöhl zusammensetzt, hat dafür in diesem Jahr Verstärkung von Anne Tischer und Timo Tschammler bekommen. Sie haben aus knapp 190 Bewerbungen 30 Nachwuchstalente bis 30 Jahre ausgewählt, die den Award als Schüssel zum Netzwerk erhalten. Die Immobilien Zeitung streamt die Preisverleihung am Freitag, 22. April ab 18 Uhr
live auf iz.de.

Mehr als 1.000 Stunden Austausch

Seit der Gründung des Netzwerks haben die bisher 30 Mitglieder zusammen mehr als 1.000 Stunden Netzwerkarbeit geleistet und dabei in verschiedenen Besetzungen an 26 Talks, Interviews und Paneldiskussionen teilgenommen. "Wir hätten nicht erwartet, dass wir als Netzwerk so präsent sein würden. Aber gerade deshalb war es uns wichtig, uns inhaltlich zu positionieren", fasst Mitglied Niklas Querfeld das erste Jahr zusammen.

Dabei war es von Anfang an das Ziel der 30 MATs, möglichst verschiedene Blickwinkel auf die Themen der Branche zu verarbeiten, denn sie kommen aus 15 verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft: vom Vertriebler, über den Projektentwickler bis zum Versicherer.

Themen aus verschiedenen Blickwinkeln

Der Austausch lief zum Teil digital, aber auch bei insgesamt sechs Events live, zu denen die MATs im Laufe des Jahres eingeladen wurden. Dabei haben sich ganz unterschiedliche Themen herauskristallisiert, mit denen sich die Mitglieder beschäftigen. So setzen sie sich für mehr Transparenz rund um die ESG-Regulatorik ein und sehen als passendes Mittel dafür digitale Tools, die messbare Daten darstellen. Auch wenn es um die Transformation von Prozessen geht, wollen sie innovative Lösungen durch Proptech-Unternehmen nutzen. Um Immobilien langlebiger und damit nachhaltiger zu gestalten, möchten sie zudem den Cradle-to-Cradle-Ansatz fördern und diskutieren über Möglichkeiten, Lieferketten für Baumaterialien zu verkürzen. Weil viele von ihnen im Beruf beobachtet haben, dass Bestandsimmobilien zum Teil nur rudimentär saniert wurden, fordern sie ein serielles Modernisieren, um Klima- und Energieeffekte zu erzielen und im Vergleich zum Neubau Ressourcen einzusparen.

Durch den Einsatz von lokalen Experten wollen sie zudem ländlichen Regionen neue Chancen verschaffen. Innenstädte hingegen, so die Vision der MATs, sollen durch Mischnutzungskonzepte gestärkt werden. Für die eigene Arbeitswelt erwarten die MATs mehr Diversität in den Unternehmen. Sie sind sich sicher, dass durch mehr Perspektiven auch mehr Möglichkeiten in der Branche entstehen und ein Miteinander auf Augenhöhe möglich ist. Dabei sehen sie nach zwei Jahren Pandemie mobiles Arbeiten als Selbstverständlichkeit im Beruf. Entsprechende Konzepte wollen sie beibehalten, verorten das Stichwort "New Work" aber nicht nur in Bezug auf die Arbeitsplatzgestaltung, sondern machen sich für mehr agile und flexible Konzepte in der gesamten Arbeitswelt stark.

Ihre Ansätze haben sie in 13 Fachartikeln veröffentlicht. "Doch das ist nur ein Zwischenstand. Wir arbeiten an diesen Themen noch immer intensiv weiter, und es werden auch neue dazu kommen", kündigt Mitglied Sarah-Madeline Buschmann an. Dabei können und sollen sich auch die Mitglieder des zweiten Jahrgangs einbringen.

Janina Stadel