Seit 1. Februar verstärkt Guido Bennemann als siebter geschäftsführender Gesellschafter die Führungsriege von Zinshausteam & Kenbo. Der 39-Jährige ist bereits seit rund zehn Jahren für das Hamburger Maklerunternehmen tätig. Neben der Kundenbetreuung liegt Bennemanns Schwerpunkt künftig in der Nachwuchsförderung, eine Aufgabe, der sich bisher alle Partner gemeinsam verschrieben hatten. Da Zinshausteam & Kenbo jedoch weiter wachsen wollen, übernimmt Bennemann für den Auf- und Ausbau des Juniorberaterteams nun die Federführung. Ursprünglich studierte der Immobilienmakler Landschaftsarchitektur an der FH Weihenstephan und danach berufsbegleitend Immobilienökonomie an der ADI.

Oskar Handrick (36) verstärkt seit Januar die Geschäftsführung der Immobilienverkaufsplattform realbest. Handrick ist bereits seit Juli 2016 als Chief Operating Officer für realbest tätig, zuvor war er in verschiedenen Positionen beim US-Softwareunternehmen Rosetta Stone aktiv. In seiner neuen Aufgabe ist er neben den Bereichen Operations and Finance auch für das Marketing verantwortlich. Zweiter Geschäftsführer ist der Gründer und CEO von realbest, Mathias Baumeister.

Zusammen mit der Erweiterung der Geschäftsführung hat das Unternehmen am 14. Januar seinen Firmensitz von der Friedenstraße 91 im Berliner Bezirk Friedrichshain in die Bergmannstraße 5 in Kreuzberg verlagert und nutzt dort rund 480 qm Bürofläche, beinahe doppelt so viel wie bisher. Bis Mitte 2017 will das Unternehmen sein monatliches Immobilienverkaufsvolumen auf dann 25 Mio. Euro verdoppeln.

Das Architektur- und Planungsbüro Albert Speer + Partner (AS+P) hat zum Jahreswechsel die Ebene der geschäftsführenden Gesellschafter neu aufgestellt. Gerhard Brand, der über 35 Jahre für AS+P tätig war, schied Ende 2016 ebenso aus dem Führungsgremium aus wie Firmengründer Albert Speer, der dem Unternehmen aber weiterhin als Partner angehört. Neu in die Geschäftsführung berufen wurde Joachim Schares (Jahrgang 1966). Er erwarb 1994 seinen Abschluss in Raum- und Umweltplanung und ist seitdem für AS+P tätig, seit 2008 als Partner. Schares ist bisher vor allem für städtebauliche Großprojekte im nahen Osten und Nordafrika zuständig. Zur Geschäftsführung von AS+P gehören außerdem noch Friedbert Greif (Jahrgang 1959) und Axel Bienhaus (Jahrgang 1970). Das Gremium besteht damit wieder aus drei Personen, nachdem es durch die Berufung von Bienhaus vor einem Jahr vorübergehend vier Geschäftsführer gegeben hatte.

Dirk Hasselbring verlässt die Führung der Hamburg-Trust-Gruppe, der er seit 2011 angehörte. Seinen Platz als Vorsitzender der Geschäftsführung sowie als Geschäftsführer der hauseigenen Fonds-KVG Hamburg Trust Reim übernimmt Georg Reul. Ein Wechsel in turbulenten Zeiten: Empörte Anleger versuchen, das Management in die Zange zu nehmen.

Hasselbring (48) scheide auf eigenen Wunsch aus, heißt es beim Unternehmen. Bereits im Herbst 2016 habe er intern mitgeteilt, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen, sagt Georg Reul (49), der an seine Stelle tritt. Reul war zuletzt Leiter Business Development bei Peakside Capital Advisers. Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Hamburg Trust Grundvermögen und Anlage ist er bereits, die Leitungsfunktion bei der KVG tritt er nach der Genehmigung durch die Bafin an.

Auch über den Zeitpunkt des Stabwechsels herrscht jetzt Klarheit: Nachdem zunächst von einem Ausscheiden Hasselbrings schon im Januar 2017 die Rede gewesen war, stellt das Unternehmen nun klar: Hasselbring ist als Mitglied der Geschäftsführung bis zum 31. Mai 2017 im Amt. Er werde "insbesondere als Geschäftsleiter der Hamburg Trust Reim und für den Übergang für die Gruppe unterstützend und beratend tätig" sein. Hasselbring wolle sich nach fast sechs Jahren im Unternehmen neuen Aufgaben zuwenden.

Strafanzeige und viele Klagen

Hasselbring und sein Noch-Arbeitgeber haben turbulente Zeiten hinter sich. Einige Anleger der geschlossenen US-Fonds Finest Selection I und II haben sich organisiert, um gegen Hasselbring als Fondsgeschäftsführer und Hamburg Trust vorzugehen. Die Anleger haben zudem mehrere Prospekthaftungsklagen angestrengt, von denen in erster Instanz fünf (der Anlegerbeirat spricht von vier) am Landgericht Hamburg zu Gunsten der Anleger entschieden wurden. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Der Beiratsvorsitzende des Finest Selection II hat gegen Hasselbring außerdem bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Strafanzeige wegen des Verdachts auf Treuebruch erstattet.

Es sieht nicht so aus, als würde Hamburg Trust davor einknicken. Das Unternehmen wird, unterstützt von der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, gegen die stattgegebenen Klagen Berufung einlegen. Luther ist der Meinung, die Urteile seien mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung nicht zu vereinbaren. Bezüglich der Strafanzeige prüfen Hamburg Trust und Hasselbring derzeit rechtliche Gegenmaßnahmen. Die Staatsanwaltschaft habe sich in der Sache bisher auch weder bei Hamburg Trust noch bei Hasselbring gemeldet.

Inreal Technologies (Inreal), ein Proptech-Unternehmen aus Karlsruhe, hat seine Führungsebene neu strukturiert und zum 1. Januar 2017 Enrico Kürtös zum CEO berufen. Der 25-Jährige wird neben der globalen Geschäftsentwicklung auch für Vertrieb und Marketing verantwortlich sein. Neben Kürtös ist Moritz Luck, einer der beiden Gründer des Unternehmens, weiterhin in der Geschäftsführung tätig. Inreal bietet eine Software an, die Projektentwicklern und Asset-Managern schon vor Fertigstellung eines Objekts virtuelle Rundgänge ermöglicht. Kürtös ist bereits seit 2012 als Account Manager für Inreal aktiv, zuvor arbeitete er nach einem dualen Ausbildungsprogramm für das Antriebstechnikunternehmen SEW Eurodrive.

Der Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup befördert Michael Henn zum Head of Transactions. Der 40-Jährige ist auf dieser Position nicht nur für alle An- und Verkäufe bundesweit zuständig, sondern kümmert sich mit seinem vierköpfigen Team auch um große Gewerbeflächenvermietungen. Henn war seinen alten Chefs Mathias Düsterdick und Christoph Hüttemann im November 2015 gefolgt und hatte seinen alten Arbeitgeber PDI Property Development Investors (heute: 6B47 Germany) verlassen, als Düsterdick und Hüttemann ihre Beteiligungen an PDI verkauften. Seitdem kümmert er sich bei der Gerchgroup im Ressort von CEO Düsterdick um die Akquisition von Grundstücken (neun) und den Abschluss großer Miet- und Pachtverträge (vier; mit Hotelbetreibern und einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft).

Der Logistikimmobilienentwickler Four Parx aus dem südhessischen Dreieich vermeldet die Verpflichtung eines kaufmännischen Leiters: Erik Schossier (50). Er führt den kaufmännischen Bereich von Four Parx seit Januar 2017 gemeinsam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Francisco J. Bähr. In den vergangenen zehn Jahren war Schossier als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Luxemburg tätig, u.a. sieben Jahre lang bei der Beratungsgesellschaft KPMG Luxemburg.

Jan Dünzelmann (45) hat sein Angestelltenverhältnis als Managing Director Real Estate beim Logistikdienstleister Fiege Ende 2016 nach fünf Jahren beendet und ist wieder in die Selbstständigkeit zurückgekehrt. Zu diesem Zweck hat er die von ihm vor sieben Jahren gegründete Gesellschaft DE Gold, Münster, nach einer fünfjährigen Ruhephase im Januar 2017 wieder wachgeküsst. DE Gold ist ein Projektentwickler bzw. Service-Developer für Logistikdienstleister. So wird Dünzelmann auch weiterhin für Fiege bei ausgewählten Projekten als externer Berater arbeiten. Als geschäftsführende Gesellschafterin von DE Gold fungiert neben Dünzelmann seine Frau Katrin Dünzelmann. Der Bereich Real Estate Development bei Fiege wird nun von Jan Fiege, der diesen zuvor gemeinsam mit Jan Dünzelmann führte, alleine geleitet. In seinen fünf Jahren bei Fiege hat Dünzelmann mit seinem Team fast 250.000 qm Lagerfläche errichtet.

CEO Dirk Brouwers und CFO Hans-Jürgen Meyer verlassen mit sofortiger Wirkung den Vorstand der Dussmann Group. Als Interimschef übernimmt Jörg Braesecke, der seit 2007 Dussmann-Vorstandsmitglied ist. Gleichzeitig vermeldet das Unternehmen mit dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten und früheren Bilfinger-Chef Roland Koch einen prominenten Neuzugang für den Stiftungsrat.

Der Stiftungsrat habe dem Wunsch von Brouwers und Meyer entsprochen, sie vorzeitig und mit sofortiger Wirkung von ihren Vorstandsaufgaben zu entbinden, teilt Dussmann mit. Dies sei im beiderseitigen Einvernehmen geschehen, betont das Unternehmen. Beide waren seit 2011 in ihrer Position, nachdem damals ebenfalls überrschend ihre Vorgänger den Laufpass erhalten hatten. Bis zur Neubesetzung soll Braesecke als Vorstandsvorsitzender die Geschäfte des Unternehmens führen. Dem Vorstand gehört weiter Pietro Auletta an, ab 1. Februar wird wie geplant Hakan Yapici dazustoßen.

Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Vorsitzende des Stiftungsrats, betonte, dass man mit einer veränderten Führungsmannschaft nun neue Wege im operativen Geschäft gehen und die Neuausrichtung zu mehr Wachstum vorantreiben wolle. Sie dankte Braesecke für die kurzfristige Bereitschaft, die Neuaufstellung des Unternehmens hin zu mehr Wachstum und Expansion aktiv und gemeinsam mit dem Stiftungsrat zu begleiten.

Dussmann gab außerdem die Berufung von Koch in den Stiftungsrat bekannt, der aktuell Aufsichtsratsvorsitzender bei UBS Europe und Aufsichtsratsmitglied bei Vodafone ist. Sie freue sich, dass Dussmann Kochs Expertise in Politik und Wirtschaft für das Unternehmen und seine weltweiten Aktivitäten nutzen könne, erklärt von Fürstenberg-Dussmann. Im Stiftungsrat wird er mit dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) auf einen früheren Kollegen treffen.