Karriere-News

Die IZ befragt Studierende zu ihren Karrierewünschen

Karriere 11.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen. 

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnahme online möglich

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung. 

Janina Stadel

Die Branche ist in bei den Azubis

Unter den Ausbildungsberufen haben einige aus der Bau- und  Immobilienbranche die Nase vorn.

Unter den Ausbildungsberufen haben einige aus der Bau- und Immobilienbranche die Nase vorn.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: xyz+

Karriere 29.09.2022
Weil Berufe in der Bau- und Immobilienwirtschaft bei Jugendlichen als krisensicher und gut bezahlt gelten, steigt die Nachfrage nach Lehrstellen in der Branche. ... 

Weil Berufe in der Bau- und Immobilienwirtschaft bei Jugendlichen als krisensicher und gut bezahlt gelten, steigt die Nachfrage nach Lehrstellen in der Branche.

Knapp 21% weniger Bewerbungen für Lehrstellen haben Jugendliche im Vergleich zu 2016 im vergangenen Jahr geschrieben. Die Gründe dafür liegen zum einen im demografischen Wandel, denn die Jahrgänge werden kleiner und somit auch der Pool an Schulabsolventen, die für eine Ausbildung infrage kommen. Zum anderen verlassen immer mehr die Schule mit dem Abitur in der Tasche und qualifizieren sich damit für ein Hochschulstudium.

Doch während Berufe wie Metzger, Friseur sowie Tätigkeiten in der Gastronomie und Hotellerie nach Lebensmittelskandalen in der Presse und Stellenstreichungen während der Lockdowns immer unbeliebter werden, nimmt das Interesse, in die Immobilien- und Baubranche einzusteigen, bei jungen Leuten zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, für die Bewerberzahlen und abgeschlossene Ausbildungsverträge seit 2016 miteinander verglichen wurden. Das Fazit der Autoren: Die Bau- und Immobilienbranche lockt mit guten Gehältern, die zum Teil über dem Median aller Berufe liegen, sie verspricht Aufstiegs- und Karrierechancen und gilt als krisensicher und sinnstiftend beim Nachwuchs.

Diese Einstellung beobachtet auch der Handelsimmobilien-Spezialist MEC. Dort starteten im September zum ersten Mal zwei junge Frauen eine dreijährige Lehre zur Immobilienkauffrau. Das Unternehmen bietet die Ausbildung zusätzlich zu dualen Bachelor-Studiengängen an, um die Zielgruppe von qualifizierten Bewerbern zu verbreitern und Mitarbeiter schon in jungen Jahren an sich als Arbeitgeber zu binden.

Mit Erfolg: Rund 60 Interessierte reichten im Premierenjahr ihre Bewerbungsunterlagen ein. Mit dem Zulauf waren die Verantwortlichen zufrieden und organisierten einen Bewerbertag als spezielles Auswahlverfahren, bei dem die Kandidaten nach einer Vorauswahl in der Düsseldorfer Zentrale Aufgaben lösen mussten. Das Ziel war es, durch verschiedene Einzel- und Gruppenaufgaben herauszufinden, wie sich die jungen Talente im Team verhalten und mit Stresssituationen umgehen. "Mit den erbrachten Leistungen waren wir sehr zufrieden, sodass uns die finale Auswahl letztendlich nicht gerade leicht fiel. Am Ende haben wir daher auch berücksichtigt, welche der Kandidatinnen und Kandidaten sich am besten mit unserer wertebasierten Unternehmenskultur identifizieren", berichtet Ausbildungsbeauftragte Gina Wiening.

"Der primäre Ausbildungsort ist unsere Düsseldorfer Zentrale. Hier durchlaufen unsere Auszubildenden alle für das Berufsbild relevanten Abteilungen", erklärt sie das Konzept der Ausbildung. In jeder Abteilung bekommen die Azubis drei Monate lang Einblicke in die Praxis. Zusätzlich besuchen sie Handelsstandorte, um sich vor Ort mit dem Kerngeschäft des Unternehmens, dem Management von Handelsimmobilien, vertraut zu machen. "Da sie alle relevanten Fachbereiche durchlaufen, lernen sie die MEC von Grund auf kennen", sagt Wiening. Wichtig sei das, um die Nachwuchskräfte auf ihre weitere Karriere im Haus vorzubereiten, denn nach den drei Lehrjahren hat MEC noch einiges mit ihnen vor.

"Unser Ziel ist es, sie nach ihrem erfolgreichen Abschluss in verwaltungsbezogenen Positionen einzusetzen und somit langfristig ins Unternehmen zu integrieren", spricht die Ausbildungsbeauftragte über die Zukunftspläne. Doch bis die ersten Lehrstellen ausgeschrieben werden konnten, musste MEC nicht nur den Ablauf im Unternehmen organisieren, sondern auch einen passenden Partner für den theoretischen Teil der Ausbildung finden.

Weil in Düsseldorf keine Berufsschule die Ausbildung begleiten konnte, wich das Unternehmen auf eine Kooperation mit dem Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum aus. Der Anfahrtsweg musste bei der Gestaltung der Zeitpläne im Betrieb mitgedacht werden. "Das Bildungszentrum bietet Blockunterricht und die Möglichkeit, vor Ort zu übernachten", erklärt Wiening. Für die Auszubildenden bedeutet das nun alle drei Wochen einen Wechsel zwischen den Schulungen in Bochum und der Ausbildung im Betrieb.

Früher Einstieg sorgt für Bindung an Arbeitgeber

Beim Beratungsunternehmen BNP Paribas Real Estate gibt es mehr Auszubildende als Studierende. Obwohl das Interesse an einem dualen Studium seit Jahren kontinuierlich steigt, stehen in diesem Jahr neun dualen Studenten 14 Azubis gegenüber. Während ein Fachabitur für ein duales Studium Voraussetzung ist und erste Berufserfahrungen oder Praktika erwünscht sind, ist der Einstieg als Azubi mit einem guten Realschulabschluss möglich. Der Nachwuchs lernt dann in beiden Fällen Kollegen, Kunden und den Markt im Unternehmen kennen und baut sich ein Netzwerk auf, um nach dem Abschluss "bestens für eine langfristige Karriere vorbereitet zu sein".

Deutschlandweit entschieden sich im vergangenen Jahr fast 2.670 Bewerber für eine Ausbildung ohne Studium, die sie für eine berufliche Tätigkeit in Immobilienvertrieb oder -verwaltung qualifiziert. Das sind fast 13% mehr als fünf Jahre zuvor. "Immobilienkauffrau und Immobilienkaufmann sind weiterhin beliebte Berufsbilder", heißt es von Strabag Property and Facility Services. Dort besteht für die fünf angebotenen Azubistellen pro Jahr kein Bewerbermangel.

Nachhaltige Technik lockt junge Auszubildende an

Noch stärker gestiegen ist das Interesse an technischen Berufen, die junge Leute mit der Reduzierung von CO2-Ausstößen in Gebäuden und somit mit dem Thema Nachhaltigkeit assoziieren. So etwa in der Bautechnik und im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Insgesamt kamen die Berufe auf knapp über 31.000 Interessenten im letzten Ausbildungsjahr, das Interesse ist in den Sparten seit 2016 um rund 20% gestiegen. Die Autoren der IW- Studie sehen zudem die verstärkte mediale Präsenz von Handwerker- und Technikerberufen in Social Media als einen Grund für die erhöhte Bewerberzahl.

Beim Unternehmen Caverion, Anbieter von technischer Gebäudeausrüstung, Facility-Services und Energiedienstleistungen, starteten in diesem Jahr 60 Jugendliche ihre Ausbildung, "so viele wie seit Jahren nicht mehr", bestätigt eine Unternehmenssprecherin. Strabag Property and Facility Services besetzte 2022 allein zwölf Azubistellen für Kältemechatroniker. Durch den Einsatz von Nachwuchskräften erhofft sich das Unternehmen eine höhere Innovationsfähigkeit, will Fachkräftemangel vorbeugen und Fehlbesetzungen minimieren, wenn Wechsler aus anderen Unternehmen geholt werden müssen.

Der technische Gebäudedienstleister Spie setzt auf regionale Nähe, um möglichst viele geeignete Azubi-Kandidaten für sich zu gewinnen. Dafür bietet das Unternehmen seine 36 technischen und kaufmännischen Ausbildungen an rund 90 Standorten in ganz Deutschland an, "sodass die jungen Talente sie auch ganz in ihrer Nähe beziehungsweise in ihrer Wunschregion finden", erklärt Bianca Stöhr, Leiterin People, Culture & CSR für Deutschland und Zentraleuropa. Zusammen mit den zehn Bachelorstudiengängen, die das Unternehmen zusätzlich anbietet, kommt Spie jährlich auf rund 300 neue Nachwuchskräfte. "In Zukunft möchten wir noch stärker auf den eigenen Nachwuchs setzen und wollen eine Ausbildungsquote von 10%", kündigt Stöhr an.

Hohe Übernahmequote bei allen Unternehmen

In der Baubranche verbuchte der Tiefbau den größten Bewerberzuwachs. Die Zahl der Interessenten ist seit 2016 um mehr als 40% gestiegen. Darauf reagieren die Unternehmen mit einem ständig wachsenden Ausbildungsangebot. Der Soka Ausbildungs- und Fachkräftereport der Bauwirtschaft verweist auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, die einen Zuwachs an angebotenen Stellen von 1,3% im Hoch- und im Tiefbau allein im Jahr 2021 anzeigen. Beim Bauunternehmen Züblin sind die ausbildenden Direktionen deshalb permanent dran, mehr Stellen zu schaffen und die Zielberufsbilder zu verfeinern. Die Übernahmequote der inzwischen fast 40 auszubildenden Spezialtiefbauer pro Jahr liegt im Unternehmen bei 80%.

Die dauerhafte Bindung des Nachwuchses ans Unternehmen ist für die ausbildenden Betriebe die größte Motivation, Lehrstellen anzubieten. Die Quote an direkten Übernahmen von Azubis lag bei Spie in den vergangenen Jahren bei 90%. "Die weiteren 10% entscheiden sich meist für die direkte Weiterbildung zum Meister oder für ein weiterführendes Studium", erklärt Stöhr, "diesen Weg unterstützen wir sehr gerne, halten den Kontakt – und freuen uns darauf, die ehemaligen Auszubildenden danach wieder bei uns zu begrüßen."

Janina Stadel

Arbeitsmarktumfrage: Die IZ will's wieder wissen

Karriere 14.02.2022
Immobilienstudenten aufgepasst: Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2022 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 3. April ist Eure Meinung zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern ... 

Immobilienstudenten aufgepasst: Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2022 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 3. April ist Eure Meinung zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen gefragt.



Einen
 Berufseinstieg bei einem der Top-Player in der Immobilienbranche sehen viele Studenten und Absolventen als Sprungbrett für die Karriere. Doch seit Ausbruch der Corona-Krise machen sich mehr und mehr Berufseinsteiger Gedanken darüber, wie sicher ein Job in Krisenzeiten ist. Das sind die Ergebnisse der letztjährigen IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten teilgenommen haben. Mit Abstand am begehrtesten waren dabei Stellen als Projektentwickler. Jobs im Asset Management belegten Platz Zwei der Traumberufe und die meisten Berufseinsteiger zog es nach dem Studium zum Arbeiten in eine der großen deutschen Metropolen wie Frankfurt, Berlin, Hamburg und München. 

Doch wie sehr kommt es bei der Wahl des Arbeitgebers tatsächlich auf die Größe des Unternehmens an? Fordern Absolventen beim Berufseinstieg bei einem Startup das selbe Gehalt wie von einem Konzern? Welche Rolle spielen Unternehmenskultur und gelebte Diversity bei der Wahl des ersten Jobs? Und schafft es JLL zum elften Mal in Folge auf Platz Eins im Ranking um die Toparbeitergeber der Nachwuchstalente? Diesen Fragen geht die IZ in der diesjährigen Umfrage, die noch bis Sonntag, 3. April läuft, nach. 

Onlinebefragung mit Chance auf Gewinne

An der Umfrage teilnehmen können alle Studenten, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem immobilienbezogenen Fach abschließen werden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWL-er, Studierende in den Fächern Facility Management und Gebäudetechnik genauso wie Studierende, die Geografie, Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung - egal ob für einen Bachelor- oder einen Masterstudiengang - vorlegt, kann den Fragebogen online auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Desktoprechner ausfüllen. Mitmachen können dabei sowohl Vollzeit- auch auch duale Studenten. Die Teilnahme dauert ca. zehn bis 15 Minuten. 

Belohnt wird die Mühe mit der Chance auf einen von vielen Preisen, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Unter anderem winken 170 Abos der Immobilien Zeitung (Digital + Print), 30 All-inclusive-Tickets für die IZ-Karrierewoche, die in diesem Jahr von Donnerstag, 19. Mai bis Mittwoch, 25. Mai stattfindet, drei mal zwei Eintrittskarten für den Europa Park in Rust und zehn Überraschungsboxen von TrendRaider. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, der Verein Frauen in Führung, Patrizia, RGM Facility Management, Swiss Life Managers Deutschland, Europa Park und TrendRaider die IZ-Arbeitsmarktumfrage. 

Auf einen Blick

Die IZ- arbeitsmarktumfrage 2022 läuft noch bis Sonntag, 3. April. Der Fragebogen ist online abrufbar unter
www.iz-arbeitsmarktumfrage.de.

Janina Stadel

Der bekannteste Arbeitgeber der Branche ist E&V

Eine starke Arbeitgebermarke zieht Talente magisch an.

Eine starke Arbeitgebermarke zieht Talente magisch an.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: alphaspirit

Karriere 27.05.2021
Engel & Völkers (E&V), Vonovia, BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), EY und Hochtief sind die bekanntesten Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft. Allerdings schwindet der ... 

Engel & Völkers (E&V), Vonovia, BNP Paribas Real Estate (BNPPRE), EY und Hochtief sind die bekanntesten Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft. Allerdings schwindet der Bekanntheitsgrad der Firmen beträchtlich, je jünger die potenziellen Bewerber werden.

Welche Immobilienunternehmen haben es geschafft, sich in der Branche eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen? Mit dieser Frage hat sich die Studie "Employer Branding in der Immobilienbranche" beschäftigt. Die Untersuchung wurde von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) zusammen mit dem European Real Estate Brand Institute (Eureb) und mit Unterstützung der DZ Hyp durchgeführt. Die HWR-Forscher um Carsten Baumgarth, der Marketing und Markenführung lehrt, haben hierfür die Antworten von 480 Studierenden, Young Professionals und berufserfahreneren Menschen ausgewertet.

Als das mit Abstand bekannteste Immobilienunternehmen entpuppte sich E&V. 83,5% der potenziellen Bewerber kennen das Maklerhaus. Der im DAX notierte Wohnungskonzern Vonovia folgt mit 68,7%. EY und BNPPRE teilen sich Platz drei (je 61,3%). Hochtief ist das fünfte und letzte der 25 in die Untersuchung einbezogenen Unternehmen, das die Mehrheit der Teilnehmer kennt (56,7%).

Auffällig ist, dass durch die Bank alle Immobilienunternehmen bei den Kohorten Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1980) und Babyboomer (1946 bis 1964) viel bekannter sind als bei den Jüngeren. Beispiel Berlin Hyp: Der Name des Immobilienfinanzierers sagt rund 90% der Älteren etwas - aber nur jedem Dritten aus der Gen Z. ECE, Corpus Sireo sowie das Planungsbüro Albert Speer und Partner kommen bei den Anfang Zwanzigjährigen sogar nur auf Bekanntheitsgrade von unter 10%. Vonovia kennt immerhin jeder zweite Studierende, während Maklerschwergewichte wie CBRE, JLL und Cushman & Wakefield nur Werte von unter 25% bzw. knapp über 10% erreichen.

In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Zusammensetzung der Teilnehmerschaft an der Studie. Die meisten Befragten fallen in die jüngeren Alterskohorten: 61% sind der Generation Y (Jahrgänge 1981 bis 1996) zuzuordnen, weitere 22% der Generation Z (ab 1997). Gemessen an der Gesamtpopulation der Akademiker hierzulande haben überproportional viele der Befragten einen immobilienwirtschaftlichen bzw. wirtschaftlichen Hintergrund, nämlich 70%. Das liegt daran, dass der Online-Link für die Umfrage u.a. an Hochschulen und Alumni-Netzwerken von Wirtschaftshochschulen und Studiengängen mit einem immobilienwirtschaftlichen Schwerpunkt geteilt wurde.

Die restlichen 30% sind Juristen, Informatiker/IT-Spezialisten sowie Leute aus den Bereichen Technik/Naturwissenschaften und Medien/Kommunikation. Denn auch diese werden in der Immobilienbranche gebraucht.

Anders als das Arbeitgeberranking der Immobilien Zeitung (IZ), für das alljährlich Studierende (immobilien-)wirtschaftlicher Fachrichtungen nach ihren Wunscharbeitgebern befragt werden, haben die Autoren der Studie die Frage nach der Bekanntheit bestimmter Arbeitgebermarken nicht offen gestellt, sondern den Teilnehmern eine Liste mit 25 Immobilienunternehmen vorgegeben. Ausgewählt wurden jene Unternehmen, die nach Analyse von Eureb die stärksten B2B-Marken der Branche sind.

Sorgen könnte Arbeitgebern der Branche auch diese Erkenntnis bereiten: Auf die Jüngeren übt die Immobilienwirtschaft als Tätigkeitsfeld eine deutlich geringere Anziehungskraft aus als auf die Älteren. So gibt die Generation X der Branche auf einer Skala von eins (sehr attraktiv) bis fünf (unattraktiv) durchschnittlich die gute Note 1,76, die Babyboomer bewerten die Attraktivität der Immobilienwirtschaft mit 1,33 sogar noch höher. Gen Z und Y sind mit Werten von 2,35 bzw. 2,34 spürbar weniger angetan, obwohl ja relativ viele der Befragten von ihrer Ausbildung her für die Immobilienbranche prädestiniert sind.

Personaler dürfte auch interessieren, was die potenziellen Kandidaten an einem Arbeitgeber schätzen, nämlich eher klassische Merkmale: zuvörderst eine herausfordernde und abwechslungsreiche Tätigkeit, dicht gefolgt von Karriereperspektiven und Aufstiegschancen sowie einem sicheren Job und einem auskömmlichen Gehalt.

Ein hoher ESG-Faktor macht einen Arbeitgeber nicht attraktiver

Dass der (künftige) Brötchengeber sozial und/oder ökologisch nachhaltig aufgestellt ist, ist den Befragten zwar nicht ganz unwichtig, aber kein zentrales Kriterium. Und ein explizites politisch-gesellschaftliches Engagement des Unternehmens ist aus Sicht der Befragten sogar das unwichtigste der ebenfalls 25 abgefragten Kriterien. Diese Prioritätenliste teilen die Gen Z und Y. Auch für sie macht ein hoher ESG-Faktor einen Arbeitgeber kaum attraktiver.

Passenderweise fallen den Teilnehmern - den jüngeren Semestern noch mehr als den älteren - zur Beschreibung der Immobilienbranche die Attribute gewinnorientiert, leistungs- und erfolgsorientiert sowie gut bezahlt ein. Die Adjektive innovativ, nachhaltig und kreativ kommen ihnen dagegen zuallerletzt in den Sinn.

Das diesjährige IZ-Arbeitgeberranking erscheint am 8. Juli in Ausgabe 27/2021.

Harald Thomeczek

Diese Jobs warten auf der Karrierewoche

Bereit? Am 26. Oktober geht die digitale IZ-Karrierewoche los.

Bereit? Am 26. Oktober geht die digitale IZ-Karrierewoche los.

Quelle: imago images, Urheber: Panthermedia

Karriere 22.10.2020
Mit Hilfe der digitalen Karrierewoche der IZ kommende Woche möchten die virtuellen Aussteller jede Menge Jobs besetzen. Sie erwarten eine größere Vielfalt von Bewerbern als sonst beim ... 

Mit Hilfe der digitalen Karrierewoche der IZ kommende Woche möchten die virtuellen Aussteller jede Menge Jobs besetzen. Sie erwarten eine größere Vielfalt von Bewerbern als sonst beim Karriereforum.

In diesem pandemiegeprägten Jahr laden Immobilien Zeitung (IZ) und Heuer Dialog Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft und Bewerber zur digitalen Karrierewoche statt zum Karriereforum in Frankfurt ein. Vom 26. bis 30. Oktober tauschen sich Firmenvertreter digital mit ihren potenziellen neuen Mitarbeitern aus.

Gesprächsstoff dürfte es genug geben. 25 Unternehmen haben sich für das Event angemeldet. Sie haben etliche Jobangebote dabei. Meistens wird die ganze Bandbreite vom Praktikanten bis zum Berufserfahrenen gesucht. Die erste Einstiegshürde ist häufig ein laufendes oder abgeschlossenes immobilienwirtschaftliches Studium und/oder eine entsprechende Ausbildung.

Die zahlreichen Maklerhäuser, die auf der Karrierewoche vertreten sind, rollen ihr Angebot in vielfältigen Einsatzgebieten aus. Savills bietet vor allem Stellen in der Vermietung von Büros oder Logistikimmobilien an, im Bereich Bewertung, im Property- und Facility-Management sowie in der Assistenz. JLL geht es ähnlich. Das Unternehmen bringt rund ein Dutzend Ausschreibungen mit. Sie beziehen sich unter anderem auf Posten aus den Bereichen Valuation & Transaction Advisory, Office Investment und Residential Development. Ein Schwerpunkt liege auf der Bewertungsabteilung. Auch CBRE sucht verstärkt im Segment Valuation nach Neuzugängen, ebenso wie im Property-Management. Trainee-Plätze sind ebenfalls noch zu vergeben.

Vor allem um das Kerngeschäft, die Immobilienberatung und -vermittlung, geht es indes bei Aengevelt Immobilien. Das Familienunternehmen bringt vier offene Positionen für Young Professionals oder langjährig Erfahrene mit. Wer sich mit der Anwendung branchenbekannter IT-Systeme auskennt, sammelt damit weitere Pluspunkte.

Eine besonders große Vielfalt offener Stellen bietet BNP Paribas Real Estate an. Die Liste umfasse "alle unsere Geschäftsbereiche von Transaction, Consulting und Valuation, Property-Management sowie Investmentmanagement bis hin zu unseren Central Functions", teilt das Unternehmen mit.

ECE setzt darauf, über die Karrierewoche Berufseinsteiger beispielsweise für die Wohnprojektentwicklung oder Berufserfahrene für das Asset-, Facility- oder Vermietungsmanagement zu finden. Neue Führungskräfte im Segment Work & Live sind auch willkommen.

Das Format der Karrierewoche findet gleich Zuspruch unter den Firmen. Savills hofft, "dass gegebenenfalls sogar mehr Kandidaten an der IZ-Karrierewoche teilnehmen als zuvor, da das virtuelle Format es für Kandidaten deutschlandweit einfach, kosten- und zeitsparender ermöglicht teilzunehmen". Auch Edge sieht einen Pluspunkt: Durch die Ausdehnung auf eine Woche hätten Teilnehmer mehr Zeit für den Kontakt zu den Unternehmen. Ein weiteres Novum, von dem sich die Unternehmen Erfolg versprechen: Sie treffen bei der Karrierewoche anders als zuvor mehr Berufserfahrene. CBRE begrüßt diese Vorteile, weiß aber, dass "dies nicht den direkten persönlichen Austausch ersetzt, der es Bewerbern noch einfacher macht, ein Gefühl für CBRE zu bekommen".

Anke Pipke

Die Absolventen bleiben bei der Jobwahl selbstbewusst

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Artem

Karriere 23.07.2020
Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen ... 

Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen jedenfalls nicht, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Die eine oder andere Assetklasse ist in der Gunst des Nachwuchses allerdings gesunken.

Das Angebot für Absolventen ist nicht mehr ganz so üppig. So manche Firma hat Stellenausschreibungen auf Eis gelegt und besetzt nur nach, was unbedingt nötig ist. Trainee-Programme wurden im Frühjahr mitunter gestoppt oder, sofern erst für den Herbst geplant, zumindest mit einem dicken Fragezeichen versehen. Der Grund ist noch nicht mal unbedingt, dass es so schlecht läuft. Es ist vielmehr die große Ungewissheit, der sich vor allem Handelsimmobilien ohne Lebensmittelanker, Hotels und Bürogebäude ausgesetzt sehen. Und mit ihnen die Unternehmen, die sie bauen, managen und vermitteln. Maklerhäuser wie Avison Young, NAI apollo, Colliers, Savills, JLL oder BNP Paribas Real Estate führten Kurzarbeit ein. Erzählungen von nicht verlängerten Probezeiten oder gar Kündigungswellen, abgebrochenen Assessment-Centern und gekündigten Werkstudenten machen die Runde.

Mark Spangenberg, COO bei CBRE in Deutschland, beteuert jedoch: "Einen klassischen Einstellungsstopp hatten wir nicht." Und Personalchef Mike Schrottke ergänzt: "Wir haben uns mit dem Thema Kurzarbeit beschäftigt. Es steht aber nicht im Vordergrund. Sowohl das Management als auch unsere Mitarbeiter in den betroffenen Bereichen haben freiwillig auf Gehalt verzichtet und zusätzlich ihren Resturlaub, größtenteils auch ihre Überstunden abgebaut."

Spuren hinterließ das Coronavirus dennoch auch bei CBRE. "Wir schauen noch etwas genauer hin, wo die Bedarfe im Unternehmen sind", gibt Spangenberg zu. Er präzisiert: "Wir sehen in einigen Bereichen Rückgänge, etwa im Retail Leasing und im Hotelsegment gibt es negative Einflüsse. Dort sind wir zurzeit mit Neueinstellungen vorsichtiger." Dafür läuft es beispielsweise im Bereich Industrial & Logistics weiter sehr gut. "Dort gewinnen wir aktuell Marktanteile und haben zuletzt auch verstärkt eingestellt", berichtet Spangenberg. Im Bürobereich laufen alle großen Mandate weiter, heißt es. Das Fazit der Führungskräfte für CBRE Germany: "Im europäischen Vergleich mit anderen Ländergesellschaften kommen wir wohl glimpflich davon." Mangels Glaskugel müssen Spangenberg und Schrottke beim Blick in die Zukunft allerdings orakeln: "Fraglich sind allerdings die Auswirkungen der Rezession und der Entwicklung im Jahr 2021."

Den Studierenden sind die kleinen und großen Einschläge in bestimmten Assetklassen und bei bestimmten Geschäftsmodellen nicht verborgen geblieben. Das gilt auch für die selektivere Einstellungspolitik einiger Unternehmen. Sie sind aber fest davon überzeugt, dass sich die Corona-Pandemie langfristig nicht negativ auf ihre berufliche Laufbahn auswirken wird - und würden sich, wenn sie wieder vor der Wahl stünden, noch einmal für die Immobilienwirtschaft entscheiden.

"Selbstverständlich tangiert die Corona-Krise auch die Immobilienbranche, einige Bereiche durchaus mehr als andere, und es bestehen gewisse Risiken", sagt Farina Lutz, die als selbstständige Immobilienmaklerin tätig ist und an der Hochschule Biberach studiert. "Dennoch hat diese Branche meiner Meinung nach Zukunft und ein enormes Potenzial, weshalb ich meine Entscheidung, diesen Weg eingeschlagen zu haben, nicht bereue", meint sie stellvertretend für viele andere.

Im Branchenvergleich ist die Immobilienwirtschaft in der Corona-Zeit in der Gunst des Nachwuchses sogar gestiegen. Auch weil der Anlagedruck der Investoren sich nicht einfach in Luft aufgelöst hat. Immobilien gelten jetzt noch mehr als sicherer Hafen. Selbst coronabedingte schlechte Nachrichten lassen meist keine Zweifel aufkommen. Ein Beispiel: Der Wohnungsentwickler Instone kassierte die Prognose für 2020 und stellte den Vertrieb eines Projekts in Augsburg aufgrund stockender Nachfrage ein. Schon abgeschlossene Kaufverträge hat er rückabgewickelt. Ein Bachelorstudent von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden, der Instone in der Arbeitsmarktumfrage 2020 der Immobilien Zeitung (IZ) als Wunscharbeitgeber Nummer eins angegeben hat, bleibt bei seiner Wahl: "Instone hat die Entscheidungen in meinen Augen plausibel begründet, weswegen sich meine Wahrnehmung auf das Unternehmen nicht geändert hat."

"Logistikimmobilien hatte ich vor Corona nur latent auf dem Schirm"

Das mag an der Assetklasse liegen: Wohnen steht mehr denn je für Sicherheit. Andere Nutzungsarten haben einen schwereren Stand: "Vor allem die Assetklassen Retail und Hotel würde ich definitiv als kritischer ansehen, da diese durch die Corona-Krise stark gelitten haben bzw. immer noch stark leiden", sagt Amira Hollweg, die Immobilienmanagement im Master an der HAWK studiert. Handel ist natürlich nicht gleich Handel: "Vor Probleme gestellt werden vor allem Einzelhandelsimmobilien abseits der Ia-Lagen und Shoppingcenter", weiß Masterstudent Mario Sterl von der Universität Regensburg (Irebs). Für Sarah Schwarz ist klar: "Für mich kommt der Lebensmitteleinzelhandel an erster Stelle, da er grundsätzlich systemrelevant war und als Gewinner aus der Krise gehen wird." In der IZ-Umfrage hatte die junge Frau, die im vierten Mastersemester Humangeographie mit dem Schwerpunkt Raumplanung, Raumentwicklung und Raumkonflikte an der WWU in Münster studiert, noch CBRE als ihren Favoriten angegeben. Doch mit der Krise hat sich ihr vorheriger Zweitkandidat Lidl vor den Immobiliendienstleister geschoben.

"Bei Hotels mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor"

Hotels haben weiter ihre Fans. Obgleich die Hotellerie wegen des Lockdowns schwer zu kämpfen hat - für Immobilienspezialisten eröffnen sich durch die Umwälzungen, die dem Hotelmarkt prophezeit werden, Chancen. Da ist sich Julius Range, der ebenfalls an der Irebs studiert, sicher: "Hier wird es Insolvenzen geben, die den Markt mit Hotelimmobilien fluten könnten. Die Markenhotellerie wird noch mehr an Einfluss gewinnen. Die Bewertung von Hotelimmobilien wird höhere Risiken einkalkulieren, und die Pachtverträge werden an Krisen angepasst werden müssen. Dort mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor." Ein anderer Regensburger Irebs-Student hat gar eine neue Immobilienart für sich entdeckt: "Mich reizen Einblicke in Logistikimmobilien, die ich vor der Corona-Krise nur sehr latent auf dem Schirm hatte."

Und dann ist da noch der Büromarkt, dem viele einen gewaltigen Wandel voraussagen: "Der Bereich Office wird sich bestimmt durch die neuen Möglichkeiten des Homeoffice stark verändern, und ich bin gespannt, wie sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Deswegen schaue ich auch auf Investmentunternehmen und hinterfrage deren Strategien seit Corona intensiver", erzählt Hollweg. Bei vielen der Studierenden wecken die möglichen Umwälzungen im Bereich Büro besonderes Interesse. Masterstudent Sterl ist sich sicher: "Die Büroimmobilie wird neu gedacht werden, und digitale Lösungen bekommen einen Schub, sodass sich Smart-Office-Solutions schneller am Markt etablieren könnten." Sterl sollte es wissen: Seine Masterarbeit schreibt er über die Wirtschaftlichkeit intelligenter Büroobjekte.

"Wer schlagartig viele Studierende vor die Tür setzt, verliert an Ansehen"

Bei den Nachwuchskräften verloren haben vor allem Unternehmen außerhalb der Immobilienbranche - die durch den Shutdown oft heftigere Einschnitte zu verkraften hatten als die meisten Immobilienunternehmen. "Automobilhersteller fallen aktuell als Arbeitgeber für mich weg. Vor Corona konnte ich mir das gut vorstellen", sagt Tim Hackenberg, der dieses Jahr seinen Bachelorabschluss in Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen macht. Bei Range hat der Umgang mit dem Lockdown die Sicht auf zuvor favorisierte Arbeitgeber negativ beeinflusst. "Bosch und Daimler, die ich zusammen mit Art-Invest angegeben habe, haben auf einen Schlag eine große Anzahl an Praktikanten und Werkstudenten vor die Tür gesetzt. Das halte ich nicht für nachhaltig. Diese Unternehmen haben bei mir an Ansehen verloren." In der Gunst von Alexandra Hell sind insbesondere Unternehmen gesunken, die sich gegenüber ihren Vermietern nicht korrekt verhalten haben: "Es kursierten ja Schlagzeilen, dass manche Großfirmen in der Corona-Krise keine Miete mehr zahlen wollten. Das finde ich überhaupt nicht gut."

Harald Thomeczek

Zum König gewählt

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Timo Tschammler - hier in einer Fotomontage - ist erst seit wenigen Monaten Deutschlandchef von JLL. Für ihn ist es also die erste Krönung zum Top-Arbeitgeber der Immobilienstudenten.

Quelle: istockphoto.com, Urheber: nullplus/Montage: IZ

Karriere 06.07.2017
JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo ... 

JLL zementiert seinen Status als Wunscharbeitgeber von Immobilienstudenten. Im IZ-Arbeitgeberranking 2017 hat es JLL zum sechsten Mal in Folge auf den Königsthron geschafft. Corpus Sireo hat seinen Rang als zweitbegehrtester Brötchengeber des Branchennachwuchses knapp verteidigt. Der Vorjahresvierte CBRE überholt Drees & Sommer und rückt mit großen Schritten auf Platz drei vor.

Rund 220 Unternehmen haben die Teilnehmer der diesjährigen Studentenumfrage von Immobilien Zeitung und Immo Media Consult, die Immobilienwirtschaft, Baumanagement, Facility-Management oder ein verwandtes Fach studieren, auf die - offene - Frage nach ihren Wunscharbeitgebern genannt. Seriensieger JLL vereinte alleine über 12% der gewichteten Stimmen auf sich. Vizemeister Corpus Sireo und CBRE auf Rang drei erhielten 7% bzw. 6,8% aller zugeteilten Zähler. Schon ab Platz vier mit Drees & Sommer (3,4%) wird es recht kleinteilig. 200 Arbeitgeber erhielten weniger als 1% der gewichteten Stimmen. Die zehn Bestplatzierten vereinen zusammen 45,4% aller vergebenen Punkte auf sich.

Gewichtet deshalb, weil die Studenten jeweils bis zu drei von ihnen präferierte Arbeitgeber aufführen konnten und ihre Nennungen priorisieren mussten. Jede Nennung als Wunscharbeitgeber Nummer eins war drei Punkte wert, für einen zweiten Platz gab es zwei Zähler und für einen dritten Platz immerhin noch einen Punkt. Insgesamt verrieten 320 von 548 Umfrageteilnehmer, also rund 58%, uns ihre Favoriten. 264 davon nannten auch noch das Unternehmen, bei dem sie am zweitliebsten arbeiten würden, und 194 vergaben auch noch eine Bronzemedaille. Immerhin rund 42% der Studierenden, die sich durch die 56 Fragen starke Online-Befragung klickten und die erforderliche Studienbescheinigung vorlegten, gaben an, keinen Wunscharbeitgeber zu haben.

Neueinsteiger finden sich in den diesjährigen Top Ten nicht (siehe Tabelle auf dieser Seite). Doch die Karten wurden teilweise neu gemischt: Von der Aufholjagd von CBRE abgesehen, haben sich auch BNP Paribas Real Estate und Union Investment verbessert: Sie klettern von Rang sieben bzw. neun auf Platz sechs respektive sieben. ECE findet sich dafür auf Rang neun wieder. Patrizia Immobilien verteidigt Rang fünf, ebenso wie Beos den zehnten Platz. Apleona, ehemals Bilfinger Real Estate, festigt Rang neun. Der Verkauf an einen Finanzinvestor und die Umfirmierung haben dem Bekanntheitsgrad bzw. der Reputation unter Studierenden offenbar nicht geschadet.

PwC und Ernst & Young verfehlen die Top Ten knapp und teilen sich Platz elf. Mit Cushman & Wakefield (13.) hat es noch ein viertes - vereinfacht gesprochen - Maklerhaus unter die Top 15 geschafft. Auf den weiteren Plätzen folgen die Deka (14.), Art-Invest (15.) und Strabag (16.) - wobei die Strabag wohl eher ob ihrer Projektentwicklungssparte gefragt sein dürfte als ob ihrer Aktivitäten am Bau.

Der Abstieg von Hochtief, dem dreimaligen IZ-Top-Arbeitgeber der Jahre 2009 bis 2011 (also der ersten drei IZ-Arbeitgeberrankings), setzt sich fort: Zwar beschäftigt Hochtief auch heute noch mehr als 80 Mitarbeiter im Bereich der Projektentwicklung, doch der Glanz früherer Tage ist - zumindest im Spiegel des IZ-Arbeitgeberrankings - verflogen, seit der spanische Mehrheitseigentümer die Projektentwicklung nicht mehr zum Kerngeschäft zählt und Hochtief zum reinen Baukonzern umbaut. Mehr als Platz 17 ist für die Essener nicht drin. Auf den weiteren Plätzen folgen die Allianz (18.), Tishman Speyer (19.) und die Deutsche Bank bzw. deren Vermögensverwalter Deutsche Asset Management.

Wohnungsunternehmen sind wie eh und je nur unter ferner liefen im Ranking vertreten, allen voran Dax-Konzern Vonovia auf Position 52. Die Nachfolger der IVG, Triuva und OfficeFirst, verfehlen die Top 20 - selbst wenn man ihre Punktzahlen addiert. Corporates wie die Deutsche Bahn auf Platz 30 oder Bayer und Daimler, beide punktgleich auf Position 36, schneiden besser ab als z.B. Colliers, die Helaba, Credit Suisse und UBS oder DIC.

Beim Blick auf die Wahlmotive fällt auf: Klar kennen Studierende die Unternehmen, für die sie votieren, mitunter auch von innen, weil sie dort z.B. ein Praktikum machen bzw. gemacht haben oder als Werkstudent tätig sind oder waren.

Meist fällen die Studenten ihr Urteil aber aus der Außenperspektive: Von den zwölf in der Umfrage vorgegebenen Aspekten, die die genannten Wunscharbeitgeber für den einzelnen Studenten so begehrt machen, gehörte das Kriterium, bereits persönlich Bekanntschaft mit einem Unternehmen geschlossen zu haben, zu den weniger wichtigen. Nur in 18% der Fälle begründeten die Studenten ihre Wahl damit.

Mit weitem Abstand am wichtigsten ist den Studierenden, dass sie bei dem von ihnen präferierten (künftigen) Arbeitgeber in dem Bereich arbeiten können, für den sie im Studium oder während eines Praktikums Feuer gefangen haben, also z.B. in der Projektentwicklung, im Asset-Management oder im Investment- bzw. Fondsgeschäft. In mehr als jedem zweiten Fall wurde die Wahl eines Top-Arbeitgebers mit der Übereinstimmung des Tätigkeitsfeldes mit den eigenen Wünschen begründet (55%).

Besonders wichtig sind dem Nachwuchs zudem die Karriereperspektiven (38%), das positive Image des Unternehmens bzw. der Marke im Allgemeinen (36%), die internationale Präsenz eines Unternehmens (31%) und dass ihr (künftiger) Arbeitgeber dort sitzt, wo die Studenten auch leben bzw. leben wollen (30%). Die Größe eines Unternehmens (22%), finanzielle Aspekte (19%) oder das positive Image eines Unternehmens speziell als Arbeitgeber (15,5%) oder Zusatzangebote für Mitarbeiter wie Familien-, Gesundheits- oder Programme für eine gute Balance zwischen Arbeiten und Leben (7%) werden dagegen seltener genannt.

Die Fans von JLL zieht vor allem das positive Image, das das Unternehmen bzw. die Marke - nicht zu verwechseln mit dem Image als Arbeitgeber - ausstrahlt, an. Fast jeder Zweite (49%), der JLL zu seinen drei Wunscharbeitgebern zählt, begründet seine Wahl mit diesem Argument. Das ist deshalb interessant, weil JLL damit eines der ganz wenigen Unternehmen ist, bei denen das gute Image schwerer wiegt als die Übereinstimmung des Tätigkeitsfelds mit den persönlichen Präferenzen einer Nachwuchskraft. Der letztgenannte Aspekt ist natürlich auch für viele JLL-Anhänger nicht unwichtig, ebenso wie die Internationalität und die Karriereperspektiven (je 45%).

Izabela Danner hüpft fast aus dem Hörer, als ihr der Autor dieser Zeilen per Fernsprecher die frohe Botschaft von der Titelverteidigung überbringt. Für die Personalchefin von JLL, die auch dem deutschen Management Board angehört, ist dieser Erfolg keine Selbstverständlichkeit: "Wir haben ein bisschen gezittert", verrät sie. Mit dem abermaligen Titelgewinn sieht Danner, die seit Anfang 2013 Head of Human Resources von JLL ist, all die "harte Arbeit" belohnt, die sie und ihr 19-köpfiges Team im Personalmarketing leisten.

So hat JLL in diesem Jahr bereits u.a. auf sechs Hochschulmessen, etwa auf der Jobbörse IZ-Karriereforum, Präsenz gezeigt. Mindestens drei weitere sollen bis Jahresende folgen. Die Social-Media-Kanäle von JLL Germany bespielen die Personaler gemeinsam mit den Kollegen aus der Marketingabteilung. So wird z.B. für das hauseigene Trainee-Programm auf diesem Wege die Trommel gerührt. Und auf den Karriereportalen Xing und LinkedIn werden nicht nur Stellenanzeigen an die virtuelle Jobwall genagelt, sondern auch Kandidaten angesprochen.

In der realen Welt lässt der Seriensieger ebenfalls kaum etwas unversucht, den Nachwuchs für sich einzunehmen, noch bevor er auf den Arbeitsmarkt kommt. Studenten werden eingeladen, sich in JLL-Niederlassungen an Case-Studies zu versuchen, und lernen so by the way mitunter auch höherrangige Mitarbeiter kennen. So haben sich z.B. Marcel Abel, geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter in Düsseldorf, und vier Teamleiter Anfang Juni Zeit für eine studentische Reisegruppe der HfWU Nürtingen-Geislingen genommen.

Zudem halten Mitarbeiter an ihren ehemaligen Hochschulen Vorlesungen oder stellen JLL als Dienstleister und Arbeitgeber vor. "Unsere wichtigsten Testimonials sind aber unsere Studenten im Haus", ist Danner überzeugt. Und davon gibt es einige: Rund 150 Praktikanten und studentische Aushilfen sind 2017 bereits eingestellt worden. Insgesamt beschäftigt JLL rund 1.300 Mitarbeiter hierzulande.

Beim Zweitplatzierten fällt beim Blick auf die Aspekte der Arbeitgeberwahl zweierlei auf. Zum einen führt jeder Dritte (34%) Corpus-Sireo-Wähler das positive Image als Arbeitgeber ins Feld. Das ist ein vergleichsweise hoher Anteil: Bei JLL und dem Dritten, CBRE, war der gute Ruf als Arbeitgeber jeweils nur für jeden sechsten bis siebten Wähler (17% bzw. 15%) ausschlaggebend. Zum anderen fällt auf, dass vergleichsweise viele Studierende mit Corpus Sireo schon persönlich Bekanntschaft geschlossen haben, nämlich ebenfalls 34%. Bei den JLL- und CBRE-Wählern kennt nur ungefähr jeder vierte bzw. siebte Wähler die Unternehmen schon persönlich (24% bzw. 15%).

"Die Ergebnisse zeigen, dass die ganzen kleinen Bausteine, die wir in den letzten Jahren aufeinandergeschichtet haben, wirken", freut sich Iris Schönbeck, Leiterin Human Resources Management bei Corpus Sireo. "Wir tun schließlich alles dafür, dass man uns kennt; seit einigen Jahren sind wir extrem im Hochschulmarketing unterwegs." An 18 Hochschulen machen Mitarbeiter Studierenden das Unternehmen und den Arbeitgeber Corpus Sireo schmackhaft, sei es direkt auf Karriereabenden oder an Campustagen oder indirekt durch Gastvorträge und Case-Studies.

Zudem werden "studentische Botschafter", sprich: duale Studenten, Praktikanten oder studentische Aushilfen, gezielt dafür eingesetzt, das Unternehmen an den Hochschulen ins rechte Licht zu rücken. Sogar eigene Visitenkarten haben die "Botschafter" designed bekommen. Sich abheben, um aufzufallen: Nach diesem Motto lässt Corpus Sireo jedes Jahr auch eine immer neue Kollektion an Polo-Shirts, Armbändern und Ansteckern entwerfen. Dieses ungewöhnliche Outfit - besonders in einer relativ konservativen Branche wie der Immobilienwirtschaft - soll nicht zuletzt auf Hochschulmessen für Aufmerksamkeit sorgen.

Zudem lädt das Unternehmen kleine Gruppen Studierender regelmäßig in die verschiedenen Niederlassungen ein. "Besonders bei diesen speziellen Veranstaltungen im kleinen Rahmen haben wir immer mehrere Studenten rekrutiert, z.B. als duale Studenten oder Trainees. Veranstaltungen dieser Art mit einer qualitativ hochwertigen Studentengruppe schaffen eine persönlichere Atmosphäre und eine äußerst hohe Recruiting-Effektivität", sagt Schönbeck.

CBRE hat rund 50% mehr Punkte eingefahren als im Vorjahr und den Vorjahresdritten locker überholt - und das bei einer leicht gesunkenen Zahl der Befragten. Fast hätte man sogar die Vizemeisterschaft geholt. Mark Spangenberg, COO von CBRE Germany, und seine Personalchefin Jacobé Gölz sind happy: "Studenten sind ein wichtiger Indikator, darum diskutieren wir das Arbeitgeberranking natürlich intern. Schließlich ist es nicht einfach, gute Leute zu bekommen, ob erfahrene oder Nachwuchsleute", sagt Spangenberg.

CBRE punktet - anders als JLL - vor allem mit seinem internationalen Flair. Fast zwei von drei CBRE-Wählern (63%) führen diesen Aspekt an. Die Übereinstimmung der eigenen Neigungen mit den tatsächlichen Tätigkeitsfeldern wird von 46% als Kriterium genannt - nur noch, muss man sagen, denn vor zwei Jahren waren es noch 68%. Auf Platz drei folgen die Karriereperspektiven (44%).

Mögliche Gründe für die deutliche Verbesserung fallen Gölz viele ein. "Der Besuch von Hochschulmessen ist mittlerweile ein fester Bestandteil in unserem Recruiting", beginnt die Personalerin aufzuzählen. "Angefangen haben wir mal mit nur dem IZ-Karriereforum. In diesem Jahr besuchen wir schon sieben Hochschulmessen." Und am Start bzw. Stand seien dort immer auch Kollegen aus den Fachabteilungen.

Damit sich Studenten und CBRE näherkommen können, lädt man drei, vier Mal im Jahr 20 bis 30 Studenten zu sich nach Frankfurt ein. Das Motto: Open House Day. "Es kommt aber nicht jeder rein, sondern nur Studierende, die uns mit ihrem Motivationsschreiben überzeugt haben", betont Gölz. Schließlich sollen ja Praktikanten und Werkstudenten angeworben werden - aus denen später, wenn es gut läuft, Trainees oder Direkteinsteiger werden. Deutschlandchef Alexander von Erdély macht dem Nachwuchs bei dieser Gelegenheit persönlich seine Aufwartung. Im Anschluss erzählen Kollegen aus den Fachabteilungen von ihrer täglichen Arbeit - ehe sich die Studenten an einem Beispiel aus der Praxis beweisen können. Der heimliche Höhepunkt ist das abschließende Get-together, bei dem die ersten Kontakte geknüpft werden.

Solche Events hinterlassen einen bleibenden Eindruck: "Es kommen immer mehr Firmen auf uns zu und laden uns zu sich ein. Wir Studenten müssen kaum noch selbst aktiv werden. Dadurch wird uns vermittelt, dass um uns gekämpft wird", sagt ein Student, der bei so einem Tag der offenen Tür dabei war.

Harald Thomeczek

Ein roter Teppich für den Nachwuchs

Noch fahren die Arbeitgeber nicht mit der Limousine an der Uni vor, um sich Studenten zu angeln. Der sprichwörtliche rote Teppich ist jedoch bereits ausgerollt.

Noch fahren die Arbeitgeber nicht mit der Limousine an der Uni vor, um sich Studenten zu angeln. Der sprichwörtliche rote Teppich ist jedoch bereits ausgerollt.

Quelle: istockphoto.com, Urheber: Tom Merton

Karriere 18.05.2017
Das anhaltende Hoch auf den Immobilienmärkten treibt die Nachfrage nach Fachkräften weiter an. Die Arbeitgeber rollen den roten Teppich aus, um die angehenden Spezialisten an den ... 

Das anhaltende Hoch auf den Immobilienmärkten treibt die Nachfrage nach Fachkräften weiter an. Die Arbeitgeber rollen den roten Teppich aus, um die angehenden Spezialisten an den Hochschulen schon früh von sich zu überzeugen. Die Gehaltswünsche des begehrten Branchennachwuchses klettern. Arbeiten möchten sie am liebsten in der Projektentwicklung und im Asset-Management.

Die Studenten wollen nach dem Abschluss ihres Studiums im Schnitt ein Bruttojahresgehalt von 47.685 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber fordern. Das geht aus der Arbeitsmarktbefragung hevor, die die Immobilien Zeitung (IZ) und Immo Media Consult im Rahmen der IZ-Joboffensive auch in diesem Jahr durchgeführt haben.

Die Befragung fand zwischen Februar und April 2017 statt. Beteiligt haben sich 548 Studierende aus den Fachgebieten Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder verwandten Studiengängen, die ihr Studium in den kommenden vier Semestern, also bis März 2019, abschließen. Gut drei Viertel (78%) sind Vollzeitstudenten, weitere 15% studieren berufsbegleitend und 7% absolvieren ein duales Studium (mehr Details zum Ausbildungsprofil der Befragten finden Sie im Kasten "Die Joboffensive der Immobilienwirtschaft" unten).

Im Jahr 2016 gaben die Studenten im Schnitt gut 46.000 Euro als Gehaltserwartung an. Die Teilnehmer der diesjährigen Umfrage legen die Latte also 3,7% höher. Dabei haben sich die Gewichte im aktuellen Teilnehmerpanel weg von Master- bzw. Uni-Studenten und hin zu Bachelor- und FH-Studenten verschoben: So gehört mehr als die Hälfte (51%) der Befragten der Bachelor-Fraktion an (2016: 45%). Master-Studenten, die im Vorjahr noch leicht die Oberhand hatten (47%), sind nun in der Unterzahl (41%). Zudem ist der Anteil der Uniabsolventen in diesem Jahr von 27% auf 21% gesunken. FH-Studenten machen nun mehr als zwei Drittel (67%) des Teilnehmerfelds aus (2016: 60,5%).

Diese Zahlen sind deshalb interessant, weil Masterstudenten ihren Marktwert mit einem höheren akademischen Grad steigen sehen und also höhere Gehaltsvorstellungen hegen - aktuell im Schnitt 48.504 Euro - als Bachelor-Studenten (45.178 Euro). Und wer an einer Uni studiert, stellt mit 50.152 Euro durchschnittlich deutlich höhere Gehaltsforderungen als FH-Studenten (45.752 Euro). Theoretisch hätte man also eher erwarten können, dass die durchschnittliche Gehaltserwartung im Vorjahresvergleich sinkt oder weniger stark steigt als 2016. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Die nicht unbeträchtlichen und kontinuierlich steigenden Gehaltsforderungen junger Menschen, die in die Immobilienbranche wollen, kommen nicht von ungefähr: "Immobilienstudenten wissen, dass es vergleichsweise wenige Absolventen mit den entsprechenden Fachkenntnissen im Immobilienbereich gibt: Nur einige wenige Universitäten bzw. FHs bieten diesen Studiengang an", sagt Christian Kutz, der an der Universität Regensburg BWL mit der Vertiefung Immobilienwirtschaft und Finanzierung studiert und zurzeit seine Masterarbeit schreibt.

Dominic Horn schließt sein Studium der Immobilienwirtschaft an der HfWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ebenfalls in diesem Jahr ab. Eine Einstiegsstelle hat er schon gefunden: "Es gibt immer viele Stellenangebote für Immobilienstudenten. Arbeitgeber geben sich beispielsweise auf Berufsmessen viel Mühe, Bewerber anzusprechen und von sich zu überzeugen." Auch sein Kommilitone Christian Braun (26) rechnet sich nach dem Abschluss seines Studiums im Sommer gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus. Erstens, "weil wir uns derzeit, auch bedingt durch die Niedrigzinspolitik der EZB, in der Immobilienwirtschaft in Deutschland in einer konjunkturellen Hochphase befinden". Und zweitens, weil er sich mit seinem Studium relativ stark spezialisiert und "viele praxisbezogene Kenntnisse erworben" habe: "Absolventen mit einem immobilienwirtschaftlichen Studium sind sehr gefragt und werden es aufgrund der starken Spezialisierung auch auf absehbare Zeit bleiben", erwartet Braun.

"Der Markt boomt! Und nicht nur Makler haben aktuell Chancen auf Jobs und gutes Geld. Studierte, junge, motivierte Leute sind in jeder Branche gefragt - und zurzeit erst recht bei uns in der Immobilienbranche", sagt eine 27-Jährige, die berufsbegleitend Immobilienökonomie studiert. Ihren Namen in der Zeitung lesen möchte die junge Frau nicht.

Ihren Optimismus teilen viele Studenten. Neun von zehn bewerten ihre Chancen auf einen direkten Berufseinstieg als "gut" (46%) oder "sehr gut" (42%). Die Großwetterlage auf den Immobilienmärkten schlägt sich eben auch an den Bildungsstätten nieder. "Es kommen immer mehr Firmen auf uns zu und laden uns zu sich ein. Dadurch wird uns vermittelt, dass um uns gekämpft wird. Wir Studenten müssen kaum noch selbst aktiv werden", berichtet Johannes Nowotny (26), Bachelor-Student im 7. Semester der Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen.

Nur gut ein Viertel der Befragten (28%) hatte zum Zeitpunkt der Umfrage schon eine Stelle klargemacht, die sie direkt nach dem Studium antreten können. Allerdings konnten sich auch Studenten bis vier Semester vor Abschluss des Studiums beteiligen. Rund die Hälfte der Teilnehmer wird tatsächlich erst 2018 oder gar Anfang 2019 fertig. Für diese stellt sich die Frage nach dem Berufseinstieg noch nicht so stark.

Doch selbst bei den 267 Studenten, die ihr Studium im laufenden Jahr abschließen (wollen), zeigt sich kein ganz anderes Bild: In dieser Gruppe hat nur jeder Dritte schon einen Job, den er unmittelbar nach dem Studium antreten kann. Zwar planen weitere 33%, nach dem Abschluss ein weiteres Studium zu beginnen, meist ein Master-Studium, oder zu promovieren. Doch unterm Strich bleibt immerhin rund ein Drittel, das 2017 seinen Abschluss macht, aber noch keinen Job in der Tasche hat. Wer weiß, dass er "relativ gefragt ist, muss sich nicht mit einem Jahr Vorlauf bewerben", um mit den Worten eines Studenten zu sprechen.

Die Arbeitgeber dagegen bemühen sich, Nachwuchskräfte möglichst früh an sich zu binden. Fast jeder zweite Befragte wurde schon von einem (potenziellen) neuen Arbeitgeber angesprochen. Wie gut die Jobaussichten für Immobilienspezialisten sind, erleben Studierende schon, wenn sie sich z.B. um ein Praktikum oder eine Werkstudentenstelle bewerben: "Ich habe in Bewerbungsgesprächen schon häufiger Aussagen gehört wie: Nach einem Praktikum bei uns im Haus ist der Direkteinstieg nach dem Studium oft üblich", sagt ein 23-Jähriger, der im 7. Semester Internationales Immobilienmanagement auf Bachelor an der Hochschule Aschaffenburg studiert.

Gebuhlt wird auch um Leute, die schon im Job sind und eine immobilienspezifische Fortbildung machen. Ein 28-Jähriger, der als Kreditanalyst für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in einer deutschen Großbank tätig ist und nun das Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs absolviert, weiß davon ein Liedchen zu singen: Nachdem er und seine Studienkollegen die Fortbildung in ihre Profilen in den Karriere-Netzwerken Xing und Linkedin ergänzt hatten, "nahmen die Anfragen von Headhuntern deutlich zu".

Um eine Einschätzung zu erhalten, mit welcher Gehaltsforderung sie nach dem Studium in Bewerbungsgespräche bzw. Gehaltsverhandlungen gehen können, suchen die Studenten in den Firmen, in denen sie Praktika machen oder einen Werkstudentenjob ausüben, das Gespräch mit Vorgesetzten oder fest angestellten Kollegen. Sie tauschen sich mit Alumni ihrer Hochschule aus, fragen auf Karrieremessen und auf Exkursionen bei Immobilienunternehmen gezielt nach Einstiegsgehältern. Oder sie nehmen, wenn sie schon eine Anstellung gefunden haben und vielleicht gar nicht wechseln wollen, Headhunter- und Vorstellungsgespräche wahr, um ihren Marktwert zu testen.

Doch so versiert die jungen Leute darin sind, sich Informationen über das Gehaltsniveau in den einzelnen Bereichen der Immobilienbranche zu beschaffen: "Eigentlich wissen Studenten nie genau, was sie angeben sollen, wenn es um ihre Gehaltsvorstellungen geht", sagt die 26-Jährige, die vor Kurzem ihr Master-Studium in Immobilienmanagement an der Hochschule Aschaffenburg begonnen hat. Ihre persönliche Faustformel hat sie bereits gefunden: "Ich persönlich gehe meist von ca. 2.000 Euro netto aus und rechne es dann auf das Jahr in brutto hoch."

Nicht ausgeschlossen, dass der eine oder andere bei der Einschätzung seines Marktwerts etwas die Bodenhaftung verloren hat. Jemanden, der schon ein paar Jahre in der Immobilienbranche arbeitet und sich gerade fortbildet, überrascht das durchschnittliche Wunschgehalt von fast 48.000 Euro jedenfalls zunächst: "Vom Gefühl her hätte ich eher mit um die 45.000 Euro gerechnet." Eine Erklärung hat er nach der ersten Verwunderung jedoch rasch parat: "Es ist unheimlich viel Geld im Markt, und es wird viel Geld verdient. Da denken viele Studenten sicher, dass auch für sie mehr zu holen ist."

Das Verrückte ist: Auch wenn Studenten ausgeprägte Gehaltserwartungen haben - der schnöde Mammon hat für Berufseinsteiger in der Immobilienbranche nicht den höchsten Stellenwert: Unter 13 in der IZ-Umfrage vorgegebenen Aspekten der Arbeitgeberwahl erzielt die Höhe des Gehalts auf einer Skala von eins (für sehr wichtig) bis sechs (für unwichtig) mit 1,96 Punkten lediglich den vierthöchsten Wert. (Mehr dazu lesen Sie im Artikel "Aussicht auf Karriere ist wichtiger als Geld")

Die Immobilienwirtschaft ist ein weites Feld mit vielen Facetten, und natürlich wird nicht in jedem Teilsegment gleich gut gezahlt. Das beliebteste Betätigungsfeld für Immobilienstudenten ist und bleibt die Projektentwicklung. Mehr als jeder fünfte Befragte (21,2%) will vorzugsweise in diesem Tätigkeitsfeld wirken (siehe Tabelle "Hier wollen Immobilienstudenten arbeiten und das wollen sie dort verdienen" in diesem Artikel). Im Vorjahr wollten noch 23,8% in die Projektentwicklung.

Auf Platz zwei der beliebtesten Spiel-felder folgt mit etwas Abstand das Asset-Management (15,7%). Addierte man die Property-Management-Fans (2,7%) hinzu, landete man bei 18,4%. Zum Vergleich: Im Vorjahr, als beide Tätigkeitsbereiche in der Umfrage noch zusammenfasst wurden, fanden sich nur 14,5% unter diesem Dach ein. Seine Vorjahresplatzierung verteidigt auch das drittbeliebteste Spielfeld für studierende Nachwuchskräfte: das Fondsmanagement/Investment mit 13%.

Die höchsten Gehaltsvorstellungen haben Studierende, die in den Bereich Fonds-Management/Investment wollen: Sie fordern nach dem Abschluss durchschnittlich 49.576 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. HfWU-Student Nowotny, der ins Fonds-Management strebt, hält 50.000 Euro zum Berufsstart für zu hoch gegriffen. Die Relation stimme jedoch: "Uns wird vermittelt, dass in diesem Bereich das meiste Geld zu holen ist."

Christian Kutz will seinen Berufsstart im Immobilien-Investment hinlegen. Aus Gesprächen mit früheren Kommilitonen, die schon in der Arbeitswelt angekommen sind, und mit Ehemaligen seiner Uni weiß er, dass Berufsanfänger mit Master-Abschluss bzw. Trainees im Investmentgeschäft sich in einem Gehaltskorridor von "rund 45.000 bis 60.000 Euro" bewegen.

Asset-Manager in spe hegen den zweithöchsten Gehaltswunsch (48.007 Euro). In der Projektentwicklung, dem angesagtesten Betätigungsgebiet, sind es "nur" 46.515 Euro. Im Bereich Bauen (48.765 Euro), im Corporate Real Estate Management (47.678 Euro), in der Immobilienberatung (47.636 Euro) und im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung (47.174 Euro) wollen Studenten mehr verdienen. Architekten und Ingenieure (44.978 Euro) sowie Interessenten für das Facility-Management (43.500 Euro) und die Bewertung (43.498 Euro) sind leichter zufriedenzustellen.

Die Joboffensive der Immobilienwirtschaft

In diesem Jahr haben 548 Studierende an der Arbeitsmarktbefragung der Immobilien Zeitung im Rahmen der IZ-Joboffensive teilgenommen. Die Umfrage fand von Februar bis April 2017 statt. Im Schnitt waren die Teilnehmer ungefähr 25 Jahre alt, zu 58% waren es Männer, zu 42% Frauen. Knapp die Hälfte werden noch 2017 mit dem Studium fertig, weitere 43% im kommenden Jahr. Gut 70% bzw. 386 Teilnehmer haben sich für einen Studiengang im Bereich Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement entschieden. Der Rest verteilt sich u.a. auf BWL/VWL, Raum-/Stadtplanung, Facility-Management/Gebäudetechnik, Ingenieurwesen und Architektur. Exakt 424 der Befragten studieren in Vollzeit, 39 dual und 85 berufsbegleitend. 115 sind an einer Uni eingeschrieben, 366 an einer FH. Einen Studiengang an einer Berufsakademie oder einer Dualen Hochschule besuchen 42 Teilnehmer, 25 studieren an einer anderen Bildungseinrichtung bzw. an einem eigenständigen An-Institut. Mehr als jeder Zweite (51%) strebt einen Bachelor-Abschluss an, weitere 40% einen Master-Abschluss. Von den Masterstudenten studiert nur die Minderheit on the job (17%) bzw. dual (3%), die überwiegende Mehrheit widmet sich voll und ganz dem Zweitstudium (80%). Die Bachelor-Studenten lernen zu 85% in Vollzeit, 11% erwerben den Bachelor in einem dualen Studiengang und 4% berufsbegleitend. Rund 55% erwerben mit dem aktuellen Studium ihren ersten akademischen Grad. Die Joboffensive wäre nicht möglich ohne die Unterstützung folgender Unternehmen: Aareal Bank, Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Colliers International, Corpus Sireo Real Estate, Deutsche Asset Management, ECE, die Messe München (Expo Real), Kaufland, RGM und Patrizia Immobilien. hat

Harald Thomeczek