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Von Krisenmodus noch keine Spur

Guter Dinge gaben sich auf dem IZ-Karriereforum im Mai Johannes Schlosser (Mitte), Patrick Zauner (rechts) und Jan Gatter von LBBW Immobilien.

Guter Dinge gaben sich auf dem IZ-Karriereforum im Mai Johannes Schlosser (Mitte), Patrick Zauner (rechts) und Jan Gatter von LBBW Immobilien.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 17.06.2022
Die Projektentwickler – und unter ihnen vor allem die Wohnungsentwickler – werden zurzeit gleich von mehreren Seiten in die Zange genommen: Lieferengpässe und Rohstoffknappheit, ... 

Die Projektentwickler – und unter ihnen vor allem die Wohnungsentwickler – werden zurzeit gleich von mehreren Seiten in die Zange genommen: Lieferengpässe und Rohstoffknappheit, gestiegene Baupreise und höhere Energiekosten, Inflation und Zinswende, sinkende Nachfrage, Verkaufspreise und Margen unter Druck, ESG-Anforderungen obendrauf. Da liegt die Vermutung nicht fern, dass die Entwickler in dieser Gemengelage beim Personal auf die Bremse treten. Doch weit gefehlt: Noch ist von Krisenmodus keine Spur. Das kann sich jedoch ändern.

Als die Münchner Personalberaterin Sabine Märten vor rund anderthalb Monaten von einem renommierten Projektentwickler mit der Besetzung der Niederlassungsleitung in der bayerischen Landeshauptstadt beauftragt wurde, vermutete sie Bewegung im Markt der Bewerber. Doch sie wurde eines Besseren belehrt, nachdem sie 80 Zielfirmen identifiziert und 50 bis 60 Kandidaten angesprochen hatte. "Fast alle von mir kontaktierten Kandidaten fühlen sich bei ihren Arbeitgebern sehr wohl – von Krisenmodus oder Plan B überlegen noch keine Spur. Im Gegenteil, die Mehrzahl der Unternehmen sucht selbst noch Projektentwickler", klagt Märten von der Schwere ihrer Aufgabe.

Johann Pardun, Senior-Berater bei Westwind Real Estate Executive Search aus Berlin, kann Märten nur zustimmen: "Wir erhalten viele Aufträge und Anfragen; es kommen auch weitere Unternehmen auf den Markt, die Projektleiter suchen. Die Nachfrage bleibt daher auf dem gleichen hohen Niveau wie 2021", resümiert Pardun, der bundesweit Positionen besetzt.

Die Entwickler stellen weiter ein, bleiben aber wachsam

Die von der Immobilien Zeitung befragten Projektentwickler und Bauträger bestätigen den Eindruck, der sich in Gesprächen mit den Headhuntern aufdrängt, ob Ten Brinke und Bonava, BPD und Pandion, Trei Real Estate, Instone oder LBBW Immobilien Development: Sie alle wollen laufende Vorhaben mit unverminderter Kraft vorantreiben und weiter kräftig Leute einstellen. Allerdings wollten nicht alle befragten Developer die Fragen rund ums Thema Krise und Personal beantworten. Das mag daran liegen, dass sie sich in unsicheren Zeiten nicht festlegen wollen.

Ten Brinke sucht wie eh und je Architekten, Bau- und Projektleiter, Vertriebler sowie Kollegen für das Controlling oder die Finanzabteilung. Bei Neueinstellungen seien derzeit keine Befristungen geplant, die über das übliche Maß an befristeten Verträgen hinausgingen, betont Deutschlandgeschäftsführer Jens Wantia, Geschäftsführer von Ten Brinke Projektentwicklung. Doch in Wantias Worte mischen sich Molltöne: "Unbestritten ist, dass steigende Zinsen, Verbraucherkosten und steigende Baupreise zulasten der Marge eines Projektentwicklers gehen und das Risiko von Projektentwicklungen in der Regel erhöhen." Ten Brinke beobachte das Geschehen "aufmerksam" und werde Planungen "gegebenenfalls" überarbeiten.

Alexander Heinzmann, Sprecher der deutschen Geschäftsführung von BPD, betont ebenfalls: "Wir werden weiterhin vakante Stellen besetzen." Dank der Zugehörigkeit zur niederländischen Rabobank seien die laufenden Projekte "durchfinanziert". Heinzmann verhehlt aber auch nicht: "Bei Neueinstellungen fahren wir auf Sicht." Auch der Bauträger Bonava stellt seine Grundaussage – offene Stellen sollen weiter besetzt werden – unter einen Vorbehalt: "Wir schauen uns sehr genau an, welche Auswirkungen die Marktsituation auf unsere Projekte hat, und treffen dann Entscheidungen."

Einen kleinen Nachfragerückgang fände Personalberater Pardun verkraftbar: "Wir kommen von einem sehr hohen Level an Nachfrage – bei einem überschaubaren Angebot. Sie werden in Deutschland vielleicht 10.000 Bauleiter finden, aber sicher keine 10.000 Projektleiter", die das Anforderungsprofil erfüllen, sprich: eine Mischung aus Fach- und Führungskraft darstellen und Kaufmanns- und Technikergene vereinen. Sollte die Nachfrage etwas zurückgehen, würde sie sich "immer noch auf einem hohen Niveau befinden", auch gemessen am überschaubaren Angebot.

Headhunterin Märten hat sich sagen lassen, dass die Wohnungsentwickler in und um München sich mehr oder minder einen Stopp bei den Grundstücksankäufen verordnet haben. Die Antikrisenstimmung überrascht die Personalberaterin trotzdem nicht. Sie erklärt sich das Desinteresse an der von ihr lancierten Jobofferte so: Die Bauträger hätten sich schon "mit Grundstücken vollgesaugt", lange bevor Wolken über dem Entwicklerhimmel aufzogen, und die Finanzierung für die meisten laufenden Projekte stehe längst. Auch ohne zusätzliche Grundstücksankäufe hätten die Entwickler damit genug Arbeit für die nächsten zwei, drei oder vier Jahre. Hinzu komme, dass "alles 20%, 30% mehr Zeit kostet", gerade weil das Entwicklerrisiko zurückgekehrt sei. Da seien erfahrene Kaufleute und Techniker noch wichtiger als vor der Krise.

Das gilt wahrscheinlich auch für Instone. Der Bauträger hat seine Umsatzerwartung fürs laufende Jahr jüngst wegen Materialengpässen, sprunghaft gestiegener Baukosten und der Bauzinswende gekappt. Viele Reservierungen seien zurückgezogen worden, berichtete der Vorstand bei einem Earnings Call. Schlimmstenfalls 200 Mio. Euro Umsatz könnte das den Projektentwickler kosten – bei einer Prognose von 900 Mio. bis 1 Mrd. Euro an Erlösen also 20% oder mehr des Umsatzes. Doch auch Instone tritt nicht auf die Personalbremse: "Wir gehen von einem mittelfristig deutlich steigenden Umsatzvolumen aus", betont Instone-Sprecher Jens Herrmann auf Anfrage und stellt klar: "Dafür müssen wir die Voraussetzungen durch den notwendigen Aufbau von Personalkapazitäten schaffen. Wir stellen weiter ein."

"Wir sehen mittelfristig Chancen auf erfahrene potenzielle Mitarbeiter"

Vom Krisenmodus weit entfernt zeigten sich auch hochrangige Vertreter von LBBW Immobilien Development auf dem von der Immobilien Zeitung ausgerichteten Karriereforum Ende Mai in Frankfurt. "Wir stellen weiter ein", lautet der Tenor der Aussagen von Geschäftsführer Johannes Schlosser, Patrick Zauner (Niederlassungsleiter Frankfurt) und Jan Gatter, Konzernpersonalleiter bei LBBW Immobilien. Erleichterungen bei der Personalakquise können auch die drei Herren von der Immobilientochter der Landesbank Baden-Württemberg nicht feststellen: "Aktuell ist es noch ein Bewerbermarkt."

Pandion-Chef Reinhold Knodel ist der Nächste im Bunde, der "weiterhin ganz normal einstellt, und dies auch mit unveränderten Vertragsmodellen". Der Personalbedarf sei in allen Bereichen "unverändert bzw. mit zunehmendem Geschäftsvolumen steigend". All den vielfältigen Herausforderungen zum Trotz will Knodel die Projektpipeline "moderat" ausbauen. Chancen sieht der Pandion-Chef gerade jetzt vermehrt, weil "andere Marktteilnehmer weniger solide gewirtschaftet haben als wir und jetzt entsprechend unter Druck geraten".

Bonava glaubt ebenfalls, als Gewinner aus der Krise hervorzugehen. Der Bauträger hofft nicht nur auf eine "Normalisierung" der Grundstückspreise, sondern auch darauf, dass "mittelfristig gut ausgebildete und erfahrene potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen werden". Die Krise weckt auch bei Ten-Brinke-Geschäftsführer Wantia Hoffnungen: "Unserer Einschätzung nach wird eine große Vielzahl an Projekten nicht realisiert werden können oder zumindest zurückgestellt werden." Und da, so ist Wantias Aussage zu verstehen, würde Ten Brinke dann eventuell selbst gern in die Bresche springen.

Pepijn Morshuis, CEO der Tengelmann-Tochter Trei Real Estate, bremst: "Die Chancen, die wir alle gerne sehen würden, sind noch nicht da. Es ist dafür noch viel zu früh." Aktuell sei kein Entwickler gezwungen, Notverkäufe vorzunehmen oder Personal zu reduzieren, konstatiert der Trei-Chef. "Dafür dauert die Krise bislang einfach viel zu kurz. Haben wir in zwölf Monaten eine vergleichbare Situation, wird sich das ändern."

Eine gewisse Anspannung ist den Entwicklern anzuhören, dramatisch scheint die Lage nicht zu sein, erst recht nicht auf der Personalseite. Das Haltbarkeitsdatum dieser Aussage ist allerdings nicht unendlich: "Wie sich der Markt mit Blick auf den Herbst entwickeln wird, ist natürlich schwer vorausschaubar", gibt Personalberater Pardun zu bedenken. "Verschiedene Faktoren wie eine mögliche nächste Corona-Welle, Lieferengpässe durch den Ukraine-Krieg, steigende Zinsanforderungen, Inflation und Energiekosten oder auch Maßnahmen in der Baupolitik können einen ohnehin schon angespannten Markt negativ eskalieren lassen."

Noch können sich Fachkräfte kaum vor Jobofferten retten. Nach den Erfahrungen von Personalberaterin Märten haben die Gehälter für Projektentwickler in der bajuwarischen Landeshauptstadt in den vergangenen zwei, drei Jahren kräftig angezogen, im Schnitt um 30% bis 40%, schätzt Märten. "Es haben sich Projektboni durchgesetzt, die auch auf Expertenebene bei kleineren, inhabergeführten Projektentwicklern siebenstellig werden können." Solche prozentualen Beteiligungen am Projektgewinn verteilen sich allerdings auf drei bis fünf Jahre.

Das Gros der kaufmännischen bzw. technischen Senior-Projektentwickler kommt inklusive Projektboni auf 140.000 bis 200.000 Euro Bruttojahresgehalt, überschlägt Köpfejägerin Märten am Beispiel München – "teilweise aber auch wesentlich mehr". Erfahrene Niederlassungsleiter lägen bei 220.000 bis 300.000 Euro. Sprünge machen aber nicht nur Wechsler: Um sich vor Abwerbung zu schützen und ihre Leute zum Bleiben zu bewegen, haben zwei, drei Entwickler, die Märten bekannt sind, "die Bestandsgehälter pauschal um 20%, 30% angehoben".

Harald Thomeczek

Devolution holt Tobias Rödl-Cardinal von Widdern in die Geschäftsführung

Franco Powilleit.

Franco Powilleit.

Quelle: Devolution GmbH

Köpfe 05.01.2022

Der Traumberuf heißt Projektentwickler

Auch Frauen haben die Projektentwicklung als Wunschberuf im Blick. Jede Zweite der befragten Studentinnen strebt in diese Sparte.

Auch Frauen haben die Projektentwicklung als Wunschberuf im Blick. Jede Zweite der befragten Studentinnen strebt in diese Sparte.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Kzenon

Karriere 12.07.2018
"Projektentwicklung ist Lebenserfahrung. Und wichtige Erfahrungen macht man selten im Guten", sagt Christoph Gröner, Chef der CG-Gruppe. Die Projektentwicklung ist also nichts für ... 

"Projektentwicklung ist Lebenserfahrung. Und wichtige Erfahrungen macht man selten im Guten", sagt Christoph Gröner, Chef der CG-Gruppe. Die Projektentwicklung ist also nichts für Zartbesaitete. Dennoch fasziniert dieses Berufsfeld die meisten der Studenten, die an der Arbeitsmarktbefragung von Immobilien Zeitung und Immo Media Consult teilgenommen haben.

Sie gilt als Königsdisziplin der Immobilienbranche: Die Projektentwicklung ist ein vielseitiges und verantwortungsvolles Handlungsfeld. Das macht ihren Reiz aus - auch unter den 418 Studenten, die an der diesjährigen Befragung im Rahmen der IZ-Joboffensive teilgenommen haben. Fast jeder Zweite (46%) hat bei der Frage nach dem künftigen Wunscharbeitsfeld eines seiner zwei Kreuze bei der Projektentwicklung gesetzt. Dabei gab es etliche Alternativen, die von der Makelei über die Bewertung bis hin zur Hausverwaltung reichten. Deutlich hinter der Projektentwicklung landete das Asset-Management auf Platz zwei (29% der Befragten) vor dem Fondsmanagement/Investment (19%), Projektmanagement/-steuerung (18%) und der Immobilienberatung (12%).

Die jungen Leute, die sich in einem immobilienwirtschaftlichen oder themennahen Studium befinden, wissen genau, auf was sie sich bei der Projektentwicklung einlassen. Viele begründen ihre Wahl damit, dass sie eine Arbeit erwartet, die den gesamten Prozess von der Grundstücksakquise bis zum Verkauf der Immobilie umfasst - inklusive Baustellenflair. Hinzu kommt der Kundenkontakt und ein Mix aus Büroarbeit und Auswärtstätigkeiten. Das Gehalt ist dabei nur ein Punkt von vielen. "Gerade zu Beginn der Berufslaufbahn, wenn man selbst noch recht unerfahren ist, ist das vermutlich ein guter Weg, recht schnell vielschichtige Erfahrung zu sammeln", sagt Tobias Webhofen, ein ehemaliger Student an der Irebs-Hochschule in Regensburg.

Doch ist diese Berufswahl wirklich so glücklich? Einerseits drehen sich etliche Baukräne, die Auftragsbücher sind voll, Fachkräfte werden gesucht. Andererseits wird das kurzfristig verfügbare Bauland knapp, die Preise steigen. "Keiner weiß, wie lange die Party noch geht", sagt ein auf Anonymität bedachter Marktbeobachter. Der Boom in der Immobilienbranche werde nicht ewig anhalten. Und wenn das Geld für Projekte ausgeht, würden auch weniger Entwickler gebraucht. "Ach was", sagen hingegen einige Aktive und Arbeitgeber. "Wann ist die Immobilienwirtschaft schon mal richtig zusammengebrochen?", fragt Gerd Kropmanns, Geschäftsführer der Wohnkompanie NRW. "Selbst nach 2007 hatten wir keinen echten Crash." Sein Unternehmen hat die eigenen Projekte zumindest für die nächsten acht Jahre gesichert. Und auch Rüdiger von Stengel, geschäftsführender Gesellschafter und CFO von Art-Invest, beruhigt. Er sieht künftig eine Auflösung der Berufsgrenze zwischen Projektentwickler und Asset-Manager. Die hohen Kosten von Neuentwicklungen auf der grünen Wiese ließen nun Bestandsentwicklungen stärker in den Fokus rücken. Der Bedarf an Entwicklern bleibt demnach hoch. Und das Interesse am Fach offensichtlich ebenso.

In der Champions League der Immoberufe wollen viele spielen. Doch nur wenige schaffen es. Gerade die Vielseitigkeit der Arbeit ist es, die den Studenten abseits vom Fachwissen viel abverlangt. Schon bei der Grundstücksakquise müsse der Entwickler ein gutes Auge beweisen, sagt Kropmanns. Auf der einen Seite bedarf es viel Kreativität, um recht schnell eine Idee zu haben, was dort realisiert werden könnte. Anderseits sind der Fantasie Grenzen gesetzt. Denn der Entwickler dürfe die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht lassen und müsse erkennen, was am Ende marktkonform ist und verkauft werden kann. "Der Projektentwickler muss die mutmaßlichen Bedürfnisse der Gesellschaft erfassen und daraus Geld machen", erklärt auch Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der Berliner CG-Gruppe.

Während des ganzen Prozesses gilt es zudem, unzählige Zügel in der Hand zu halten. "Der Projektentwickler braucht einen inneren Kompass", sagt von Stengel. Er müsse wissen, welcher Schritt vor dem nächsten kommt. "Ein Student kann das kaum leisten, wenn er frisch aus der Hochschule kommt." Deswegen ist es umso wichtiger, dass der junge Mensch erkennt, wann er sich Rat von anderen einholt. Zu großer Stolz ist da fehl am Platz.

Darüber hinaus ist der Umgang mit vielen verschiedenen Charakteren eine alltägliche Herausforderung. Sei es der Bürgermeister, der oft am längeren Hebel sitzt, die Bürgerinitiative, die gegen das Projekt demonstriert, die Bauverwaltung im Rathaus, die sich mit der Genehmigung Zeit lässt, oder der Architekt mit seinen hochfliegenden Entwürfen. "Ganz wichtig ist es, ein Teamplayer zu sein", betont daher Bonava-Personalreferentin Stephanie Voss. Und Kropmanns ergänzt: "Menschenkenntnis und diplomatisches Geschick sind von Vorteil." Das heißt aber in manchen Situationen auch, sich durchsetzen zu können.

Am Ende steht manchmal allerdings auch ein Rückschlag - eine Situation, mit der souverän umgegangen werden muss. Das will gelernt sein und ist nicht selbstverständlich. "Viele Berufseinsteiger sind in ihrem bisherigen Leben von Erfolg zu Erfolg gerannt", berichtet Kropmanns. Sie seien echte Rückschläge oft nicht gewohnt.

Das alles sind Anforderungen, die ein junger Mensch kaum mitbringen kann. "Projektentwicklung ist Lebenserfahrung", sagt Gröner. Jedes Projekt sei anders, jedes bringe neue Herausforderungen mit sich. "Ich selbst lerne auch noch jeden Tag dazu", sagt er. Dementsprechend müssen sich Berufseinsteiger darauf einstellen, dass sie zuerst mit kleineren Aufgaben betraut werden. In aller Regel arbeiten Anfänger die erste Zeit einem erfahrenen Projektentwickler zu. "Sie gehen zum Beispiel gemeinsam in ein Meeting und der Junior macht die operative Nacharbeit", erzählt von Stengel. Der Senior widmet sich in der Zeit dann strategischen Fragen und der Netzwerkpflege. Dabei lernt der Junior den Prozess von A bis Z kennen. Nach etwa zwei Jahren darf er bei Bonava kleine Projekte mit mindestens 30 Wohneinheiten selbst entwickeln. Dabei steht ihm das mindestens zehnköpfige Projektteam mit Rat und Tat zur Seite. Als "erfahrener Projektentwickler" gilt man aus Sicht von Kropmanns erst nach einer etwa zehnjährigen Berufserfahrung.

Ausdauer ist gefragt. Und was für Petra Gacheru, HR-Managerin bei der BPD Immobilienentwicklung, am wichtigsten ist: "Man sollte sich den Beruf aussuchen, für den man Herz und Leidenschaft mitbringt." Dem kann Gröner nur zustimmen. "So richtig etwas auf die Reihe gebracht habe ich seit dem Moment, als ich eine Idee hatte und mich voll reingehängt habe."

Anke Pipke