Karriere-News

Commerz Real beruft Nicole Arnold in den Vorstand

Köpfe 04.01.2023
Nicole Arnold ist seit Anfang des Jahres Mitglied im Vorstand von Commerz Real. Ihr Vorgänger Siegfried Eschen kehrt zur Commerzbank zurück. ... 

Nicole Arnold ist seit Anfang des Jahres Mitglied im Vorstand von Commerz Real. Ihr Vorgänger Siegfried Eschen kehrt zur Commerzbank zurück.

Commerz Real hat Nicole Arnold in den Vorstand berufen. Die 42-Jährige übt das Mandat seit 1. Januar 2023 aus. Sie folgt auf Siegfried Eschen, der zur Commerzbank zurückgekehrt ist. Dort hatte er bis Juni 2021 sieben Jahre lang im Segment Firmenkunden das Kompetenzzentrum Immobilien aufgebaut und geleitet. Arnold verantwortet im Vorstand von Commerz Real künftig unter anderem das institutionelle und das Mandate-Geschäft. Hier verwaltet die Sachwerte-Tochter der Commerzbank etwa 2 Mrd. Euro über diverse Investmentvehikel in den Bereichen Immobilien und erneuerbare Energien. Arnold verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Strukturierung und im Management von Investmentvehikeln für nationale und internationale Investoren. Hinzu kommen mehr als acht Jahre Führungserfahrung bei Vermögensverwaltern.

Arnold kommt von BNP Paribas Real Estate Investment Management, wo sie seit Januar 2020 die Funktionen des Chief Operating Officers und des Chief Financial Officers ausübte. Davor war sie etwa sieben Jahre bei Universal Investment tätig, zuletzt als Director Real Estate Investment Management. Begonnen hat die promovierte Diplom-Kauffrau ihre berufliche Laufbahn 2004 beim Einkaufszentrums-Betreiber und -Projektentwickler ECE Projektmanagement in Hamburg.

Florian Hartmüller

Flexible Arbeitszeiten steigern Effizienz und Arbeitgeberattraktivität

Die Konzentration von Mitarbeitern hängt von der Tageszeit ab.

Die Konzentration von Mitarbeitern hängt von der Tageszeit ab.

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Karriere 29.09.2022
Hybride Arbeitszeitmodelle sind längst in der Branche angekommen. Bei JLL und Commerz Real dürfen sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten nahezu selbst aussuchen – allerdings in einem ... 

Hybride Arbeitszeitmodelle sind längst in der Branche angekommen. Bei JLL und Commerz Real dürfen sich Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten nahezu selbst aussuchen – allerdings in einem festgesteckten Rahmen. Die Unternehmen punkten damit als Arbeitgeber und können sogar bessere Leistungen von ihren Beschäftigten erwarten.

Mit Arbeitszeitmodellen, die zum individuellen Lebensstil der Mitarbeiter passen, wollen Unternehmen als Arbeitgeber punkten. Viele bieten ihren Mitarbeitern schon seit Jahren die Möglichkeit an, ihren Arbeitstag so zu gestalten, dass Aufgaben auf passende Uhrzeiten gelegt und Pausen nach Bedarf genommen werden können. Doch seit den Homeoffice-Regelungen während der Corona-Pandemie haben viele das mögliche Zeitfenster noch weiter ausgebaut. Die meisten setzen dabei auf eine Gleitzeit, die einen gewissen Rahmen vorgibt, innerhalb dessen das tägliche Stundenziel erreicht werden kann. Und diese Gleitzeit ist bei einigen Unternehmen deutlich größer geworden, als sie es noch vor einigen Jahren war.

Beim Beratungsunternehmen JLL sind dadurch inzwischen Arbeitszeiten zwischen 7 und 21 Uhr möglich, beim Vermögensverwalter Commerz Real können die Mitarbeiter schon um 6 Uhr am Morgen anfangen oder bis 23 Uhr im Büro bleiben. Zudem haben viele Unternehmen neue Teilzeitmodelle geschaffen und bieten sogenanntes Jobsharing an, bei dem sich zwei Mitarbeiter eine Stelle teilen und die damit verbunden Aufgaben untereinander aufteilen.

Der Grund dafür, dass sich immer mehr auf alternative Arbeitszeitmodelle einlassen, liegt auf der Hand: Sie sind angewiesen auf Nachwuchs- und Fachkräfte – und müssen sich bei ihnen als attraktive Arbeitgeber beweisen. Fast drei Viertel aller Beschäftigten wollen ihre Arbeitszeit flexibler gestalten, wie die Umfrage "People at Work 2022: A Global Workforce View" vom ADP Research Institute zeigt. Besonders am Herzen liegt Flexibilität einerseits jungen Leuten zwischen 18 und 24 Jahren, andererseits älteren Beschäftigten über 55 Jahre. In der Immobilienbranche dürften diese Werte noch höher sein – vor allem die Berufe des Maklers und Vertrieblers sind durch unterschiedliche Vor-Ort-Termine schließlich per Definition auf Flexibilität aufgebaut.

Bei JLL macht man keinen Hehl daraus, dass es bei dem Zeitmodell auch darum geht, einen positiven Eindruck auf dem Arbeitsmarkt zu hinterlassen und vielversprechende Kandidaten von sich zu überzeugen. Zwar gibt es schon seit einigen Jahren flexible Arbeitszeiten, aber Corona hat das hybride Arbeiten – zu dem nicht nur orts-, sondern ebenso zeitunabhängiges Arbeiten gehört – vorangetrieben. Auch bei Commerz Real hat die Pandemie der Flexibilität im Unternehmen noch einmal einen Schub gegeben. Die Commerzbank-Tochter will damit die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter unterstützen: "Allein die Möglichkeit zu haben, in Randzeiten liegengebliebene Arbeit zu erledigen oder in Einzelfällen auf einen Wochentag wegen privater Verpflichtungen komplett verzichten und hierfür auf einen Samstag auszuweichen zu können, reduziert den Druck und die Belastung bei den Mitarbeitenden", sagt Christiane Wolfram, Bereichsleiterin People & Culture bei Commerz Real.

Das weiß auch Ulrike Hellert. Sie ist Arbeitspsychologin und Wirtschaftswissenschaftlerin an der FOM-Hochschule in Nürnberg und sagt: "Jeder Mensch kann sich zu unterschiedlichen Zeiten besonders gut konzentrieren. Zwar ist es den meisten auch außerhalb dieser Zeiten möglich zu arbeiten – doch das erfordert mehr Anstrengung." Wann ein Mitarbeiter besonders gut arbeiten kann, hängt vom sogenannten Chronotyp ab, also von der inneren biologischen Uhr. Manche arbeiten morgens besser, andere abends. "Flexible Arbeitszeiten fördern die Produktivität der Mitarbeiter", sagt Hellert. "Und das kommt dann natürlich wiederum dem Arbeitgeber zugute."

Bei JLL kann wohl auch deshalb nahezu jeder arbeiten, wann er möchte – solange er sich an die gesetzlichen Vorgaben hält. Das Arbeitszeitgesetz schreibt nämlich vor, dass Mitarbeiter in der Regel nur acht Stunden pro Tag arbeiten. Pausen sind ebenfalls klar geregelt: Wer an einem Arbeitstag auf sechs bis neun Stunden kommt, dem steht eine Ruhezeit von 30 Minuten zu. An Tagen, an denen die neun Stunden überschritten werden, sind es 45 Minuten. Spätestens nach sechs Stunden muss die Arbeit unterbrochen werden. Am Ende des Tages müssen elf Stunden zwischen dem Feierabend und dem nächsten Arbeitstag frei bleiben.

Um das messen zu können, muss die Arbeitszeit dokumentiert werden – auch bei Vertrauensarbeitszeit, beim mobilen Arbeiten und im Homeoffice. Das hatte der Europäische Gerichtshof bereits im Mai 2019 (Az. C-5/18) klargestellt und die nationalen Gesetzgeber zum Handeln aufgefordert. Passiert ist seither allerdings nichts. Das Bundesarbeitsgericht bringt nun mit einem Beschluss vom 13. September 2022 (Az. 1 ABR 22/21) wieder Schwung in die Sache. Es hält fest, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, "ein System einzuführen, mit dem die von den Arbeitnehmern geleistete Arbeitszeit erfasst werden kann". Wie das genau aussehen muss, ist noch offen.

Das letzte Wort haben die Vorgesetzten

Neben der Erfassung der Arbeitszeit stellt auch das Abstimmen, wer wann arbeitet, Herausforderungen an die Organisation. Bei JLL gibt es eine klare Regelung: Das letzte Wort hat der jeweilige Vorgesetzte. Der entscheidet darüber, ob genügend Mitarbeiter für Kollegen und Kunden erreichbar sind. "Für Mitarbeiter, die vor Ort bei unseren Kunden arbeiten, sind natürlich die jeweiligen Kundenanforderungen zu berücksichtigen", sagt Personalchefin Patricia Offermanns. Am Ende gilt also wohl doch: Der Kunde ist König und bestimmt zumindest teilweise die Erreichbarkeit der Mitarbeiter. Allgemeingültige Empfehlungen "von oben" sind weder bei JLL noch bei Commerz Real verordnet, jedes Team kann seine Guidelines für Arbeitszeiten selbst gestalten. Auch Empfehlungen, wann welche Arbeit erledigt werden sollte, werden nicht ausgesprochen.

Bei Commerz Real gibt es lediglich die einheitliche Vorgabe, dass Teambesprechungen und Dienstveranstaltungen vor 9 und nach 17 Uhr nach Möglichkeit vermieden werden sollen. "In Einzelfällen können zudem innerhalb von Bereichen, Abteilungen oder Teams Service-Zeiten festgelegt werden”, erklärt Personalerin Wolfram. Service-Zeiten sind die Zeiten, in denen der Arbeitsbereich mit einer Mindestanzahl von Mitarbeitern besetzt sein muss, um die betrieblichen Anforderungen mit "vertretbaren Einschränkungen" erfüllen zu können. Die Service- Zeiten liegen immer zwischen 6 und 23 Uhr. Wenn ein Kollege krank oder im Urlaub ist, kümmert sich der Vorgesetzte um die Vertretung in Absprache mit den Teammitgliedern. Das ist auch bei JLL so: "Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass andere Arbeitszeiten gelten, am Ende kommt es ja auf das Ergebnis an und nicht darauf, wann genau am Tag die Aufgaben erledigt werden", heißt es vom Unternehmen. Im Einzelfall könne es dann aber auch mal zu Änderungen der üblichen Arbeitszeit kommen.

All diese Flexibilität ist jedoch nicht für jeden Mitarbeiter das Richtige. Arbeitspsychologin Hellert unterscheidet bei Mitarbeitern zwischen Segmentierern und Integrierern. Während erstere klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit brauchen, tendieren Integrierer dazu, diese Grenzen zu verwischen – und beiden kann es mit ihrem Vorgehen gut gehen.

Thomas Rigotti, Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Mainz, bestätigt: "Jeder Mensch hat einen individuellen Drang nach Flexibilität." Während der eine sein Diensthandy nach Feierabend also am liebsten ausgeschaltet in die Ecke legt, kann es den anderen sogar stressen, nicht auch am Wochenende mindestens einmal seine Mails zu checken. Rigotti glaubt daher nicht, dass flexible Arbeitszeiten zum "Verbummeln" von Aufgaben führen könnten – jedenfalls nicht allein. "Dazu kann nur eine hohe Autonomie gepaart mit Orientierungslosigkeit führen", sagt er. "Und Orientierungslosigkeit rührt meist daher, dass Unternehmen die Ziele ihrer Mitarbeiter nicht klar genug definieren oder kommunizieren." Ein wenig Struktur braucht es, bei aller Flexibilität, dann doch.

Die Autorin: Celine Schäfer ist Journalistin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Celine Schäfer

Christian Horf rückt in den Commerz-Real-Vorstand auf

Köpfe 30.07.2021

Gabriele Volz verlässt Commerz Real wieder

Köpfe 22.04.2021
Commerz Real muss erneut einen Wechsel an der Unternehmensspitze verkraften. Nach gerade mal vier Monaten verlässt Vorstandsvorsitzende Gabriele Volz den Asset-Manager schon wieder. Ihr ... 

Commerz Real muss erneut einen Wechsel an der Unternehmensspitze verkraften. Nach gerade mal vier Monaten verlässt Vorstandsvorsitzende Gabriele Volz den Asset-Manager schon wieder. Ihr Nachfolger steht bereit: Vorstand Henning Koch.

Commerz Real kommt bei der Besetzung seines Vorstands einfach nicht zur Ruhe. Vergangene Woche hat sich Vorsitzende Gabriele Volz mit dem Aufsichtsrat darauf geeinigt, ihren Vertrag zum 30. April 2021 enden zu lassen. Sie hatte erst zu Jahresbeginn, von Wealthcap kommend, den Posten angetreten. Doch offensichtlich traten schon sehr zügig Probleme auf. "Grund der Trennung sind unterschiedliche Auffassungen über die Führung und künftige strategische Ausrichtung der Commerz Real", teilt das Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden mit. Die Aufsichtsratsvorsitzende Sabine Schmittroth bedauert den Weggang von Volz.

Der Chefsessel bleibt allerdings warm. Denn Henning Koch übernimmt Volz' Platz zum 1. Mai - und damit nicht nur den Vorstandsvorsitz von Commerz Real, sondern auch den Vorsitz in der Geschäftsführung der Commerz Real Investmentgesellschaft.

Koch, selbst erst seit einem Jahr Mitglied des Vorstands, kümmerte sich bislang um das Gebiet Transactions und das Asset-Management. Das ist schon lange das Steckenpferd des 43-Jährigen. Im Jahr 2017 stieß er als Global Head of Transactions zur Commerz Real. Damals lagen elf Jahre bei Credit Suisse hinter ihm. Dort war er seit 2013 als Head of Acquisition & Sales Europe tätig. Internationale Transaktionsgeschäfte und Immobilienanlageprodukte prägten seinen Berufsalltag.

Mehr Kontrolle durch die Commerzbank

Künftig dürfte Koch stärker noch als Volz Berührungspunkte zur Konzernmutter Commerzbank haben. Denn ihr Vorstandschef Manfred Knof ist in den Aufsichtsrat der Fondstochter eingezogen. Seine Wahl "unterstreicht deutlich die Bedeutung der Commerz Real für den Commerzbank-Konzern", formuliert es Aufsichtsratschefin Schmittroth.

Mit dem Weggang von Gabriele Volz schmilzt die Besetzung des Commerz-Real-Vorstands auf zwei Personen: Neben Henning Koch hält Dirk Schuster die Stellung, und das seit 2016. Doch sie sollen nicht alleine bleiben. Im Moment liefen bereits Gespräche für eine Erweiterung des Vorstands, teilt Commerz Real auf Anfrage der Immobilien Zeitung mit. Auch ein künftiger Vorstand mit vier Personen sei nicht ausgeschlossen.

Ein Quartett im Vorstand, das gab es zuletzt bei Commerz Real etwa vor einem Jahr. Damals agierten noch CEO Andreas Muschter, Sandra Scholz, Johannes Anschott und Dirk Schuster in diesem Gremium. Muschter verließ das Unternehmen vor rund einem Jahr, Scholz Ende 2020 und Anschott erst vor kurzem, Ende März.

Anke Pipke

Commerz Real holt Siegfried Eschen in den Vorstand

Siegfried Eschen.

Siegfried Eschen.

Quelle: Commerz Real AG

Köpfe 22.04.2021
Nach der Meldung zum Abschied von Gabriele Volz aus dem Vorstand von Commerz Real präsentiert der Asset-Manager nun ein neues Mitglied. Dabei handelt es sich um Siegfried Eschen. Der Experte für ... 

Nach der Meldung zum Abschied von Gabriele Volz aus dem Vorstand von Commerz Real präsentiert der Asset-Manager nun ein neues Mitglied. Dabei handelt es sich um Siegfried Eschen. Der Experte für Immobilienfinanzierungen kommt von der Muttergesellschaft Commerzbank.

Henning Koch und Dirk Schuster bekommen im Juni Unterstützung. Dann wechselt Siegfried Eschen zu ihnen in den Vorstand, vorausgesetzt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stimmt zu. Der 53-Jährige stammt aus dem Mitarbeiterpool der Commerzbank. Seit 2015 leitete er im Segment Firmenkunden das Kompetenzzentrum Immobilien. Dabei geht es um ein Bestandsportfolio von 5 Mrd. Euro.

Eschen hat einen starken Bank-Hintergrund

Vor diesem Posten war er für die Hypothekenbank Frankfurt (früher Eurohypo) etwa als Bereichsleiter Region Mitte zuständig. Damals hatte er bereits mit Großkunden aus dem In- und Ausland zu tun. Und in der Berliner Commerzbank-Gebietsfiliale verantwortete er das Konsortialgeschäft mit Großkunden.

Eschen ist in jüngster Vergangenheit die zweite Besetzung von Führungspositionen bei Commerz Real, die aus den Reihen der Muttergesellschaft stammt. Kürzlich wurde bekannt, dass Commerzbank-Vorstandschef Manfred Knof, selbst erst seit Jahresbeginn im Amt, in den Aufsichtsrat der Tochtergesellschaft eingezogen ist.

Der Vorstand von Commerz Real wird sich also nach dem Abschied von CEO Gabriele Volz Ende April wenige Wochen auf Henning Koch als Volz' Nachfolger auf dem Chefssessel und Dirk Schuster konzentrieren. Siegfried Eschen kommt erst im Juni dazu. Der künftige Zuschnitt der Ressorts stehe noch nicht fest, teilt Commerz Real auf Anfrage mit.

Besetzt eine Frau den vierten Stuhl im Vorstand?

Derweil verfolgt der Asset-Manager den Plan weiter, aus dem Vorstand wieder ein Quartett zu machen - so wie vor etwa einem Jahr. Auch die Besetzung des vierten Stuhls mit einer Frau werde bei den Überlegungen eine Rolle spielen, teilt Commerz Real mit.

Anke Pipke

Frank Löblein kümmert sich um Wohndeals für Aberdeen

Köpfe 10.03.2021
Frank Löblein, zuletzt unter der Flagge von Avison Young aktiv, wird als Head of Residential Transactions für Aberdeen Standard Investments tätig. ... 

Frank Löblein, zuletzt unter der Flagge von Avison Young aktiv, wird als Head of Residential Transactions für Aberdeen Standard Investments tätig.

Aberdeen Standard Investments stockt sein deutsches Immobilienteam im Transaktionssegment auf. Frank Löblein, früherer Geschäftsführer bei Avison Young, wird die Leitung des Teams übertragen, das sich um die Transaktionen von Wohnimmobilien in Deutschland kümmert.

Der 55-Jährige war zuletzt als Geschäftsführer bei Avison Young vor allem für Gewerbe- und insbesondere Einzelhandelsimmobilien zuständig. Darüber hinaus war er früher für BNP Paribas Real Estate als Head of Retail Investments und für die Commerzbank als Abteilungsleiter Immobilienakquisitionen tätig.

In Löbleins Team stößt auch Frank Reichert als Senior Transaction Manager neu hinzu. Zu dessen Kollegen zählen Ralf Hinz (ebenfalls Senior Transaction Manager) und Peter Fabel (Transaction Manager). Die Mannschaft arbeitet derzeit an insgesamt neun Wohnimmobilienfonds und -mandaten.

Insgesamt verwaltet Aberdeen nach eigenen Angaben ein Vermögen in Wohnimmobilien in Höhe von mehr als 8 Mrd. Euro.

Anke Pipke

Dominik P. Felsmann hilft Tikehau Capital bei der Expansion

Köpfe 09.03.2021
Der alternative Vermögensverwalter Tikehau Capital fasst mit einem Büro in Frankfurt auf dem deutschen Markt weiter Fuß. Zum Deutschlandchef wurde Dominik P. Felsmann ernannt. ... 

Der alternative Vermögensverwalter Tikehau Capital fasst mit einem Büro in Frankfurt auf dem deutschen Markt weiter Fuß. Zum Deutschlandchef wurde Dominik P. Felsmann ernannt.

Tikehau Capital will im Geschäft mit Finanzierungen in Deutschland stärker mitspielen. Vor allem im Bereich Private Debt sieht das französische Unternehmen nach eigenen Worten "signifikantes Potential". Weitere Geschäftsfelder sind Real Assets, Private Equity und Capital Markets.

Dominik P. Felsmann soll Tikehau ab Mitte März bei seinem Vorhaben unterstützen und ein lokales Team in Frankfurt aufbauen. Dafür schlüpft er in die Rolle des Head of Germany von Tikehau Investment Management, das unter der Leitung von CEO und Co-CIO Thomas Friedberger steht. Felsmann war zuvor Head of Leveraged Finance Germany bei ABN Amro. Weitere berufliche Stationen waren IKB, HSBC und Commerzbank.

Tikehau hat in der Vergangenheit bereits Erfahrungen mit Immobilientransaktionen in Deutschland gemacht. Der Vermögensverwalter verweist auf Büros, Hotels und Einzelhandelsflächen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 800 Mio. Euro, die finanziert worden seien. Seit 2018 arbeiten die Franzosen mit der DWS Group zusammen.

Anke Pipke

Das Frauenquötchen

Diesen sieben Vorstandsfrauen bei börsennotierten Unternehmen der Immobilienwirtschaft im Dax, MDax und SDax stehen nach Recherchen der Immobilien Zeitung 73 männliche Kollegen gegenüber.

Diesen sieben Vorstandsfrauen bei börsennotierten Unternehmen der Immobilienwirtschaft im Dax, MDax und SDax stehen nach Recherchen der Immobilien Zeitung 73 männliche Kollegen gegenüber.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: kovalto1

Karriere 03.12.2020
Die Frauenquote für Vorstände kommt. Allerdings gilt die Mindestbeteiligung über alle Branchen hinweg nur für rund 70 Unternehmen. In der Immobilienbranche sind Hochtief und die ... 

Die Frauenquote für Vorstände kommt. Allerdings gilt die Mindestbeteiligung über alle Branchen hinweg nur für rund 70 Unternehmen. In der Immobilienbranche sind Hochtief und die W&V-Gruppe mit Wüstenrot betroffen. Die Chefetage von Deutsche Wohnen, immerhin im DAX notiert, hingegen darf frauenfrei bleiben.

Es war eine schwere Geburt, und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spielte den Geburtshelfer, als er sich vor wenigen Wochen überraschend für die Frauenquote in Vorständen aussprach. Der Widerstand in der Union, allen voran von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), war gebrochen. Es war auch an der Zeit. Seit fünf Jahren verpflichtet der Gesetzgeber im Führungspositionengesetz (FüPoG) rund 3.500 Unternehmen, die börsennotiert oder mitbestimmt sind, dazu, sich selbst Ziele für Frauenanteile in ihren Führungsgremien zu setzen. Etwas mehr als 100 voll bestimmte Börsenunternehmen unterliegen seit 2015 einer fixen Geschlechterquote von 30% für die Aufsichtsräte. Trotzdem hat sich seither in den Vorständen herzlich wenig in Richtung Geschlechterparität getan. Dass der Quote für die Aufsichtsräte jetzt die Quote für die Vorstände folgt, ist darum keine Überraschung.

"Noch liegt kein Gesetzesvorschlag vor, deshalb wissen wir nicht genau, was auf welche Unternehmen zukommt", sagt Katharina Stüber, Rechtsanwältin bei der Kanzlei Allen & Overy in Frankfurt. Die Koalitionspartner, die sich nun im Grundsatz einig sind, stehen unter Zeitdruck: "Ist das Gesetzgebungsverfahren nicht bis spätestens Juni durch, käme die Quote in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr - und wäre gescheitert."

Anfang 2022 soll die Quote in Kraft treten

An die Rolle rückwärts glaubt nach Söders Positionierung niemand ernsthaft. Schließlich gibt auch die Kanzlerin den beiden SPD-Bundesministerinnen Franziska Giffey (Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Christine Lambrecht (Justiz) Rückendeckung. Der Fahrplan sieht so aus: Im Januar 2021 soll sich das Bundeskabinett mit der FüPoG-Novelle befassen. Im April 2021 soll das Gesetz verabschiedet werden, im Januar 2022 in Kraft treten. Fraglich ist allerdings noch die genaue Ausgestaltung, und der Teufel steckt bekanntlich im Detail.

Ob das, worauf sich die Große Koalition im Prinzip verständigt hat, direkt zu einer "angemessenen" Berücksichtigung von Frauen auf Top-Positionen führt, ist fraglich. Die Auswahlkriterien, auf die sich die Entscheider in der Politik geeinigt haben, sind nämlich ziemlich eng: Nur börsennotierte, paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern fallen unter die Vorstandsquote. Das erscheint willkürlich: "Ein innerer Zusammenhang zwischen den Kriterien der Börsennotierung und der paritätischen Mitbestimmung mit der Frauenquote besteht nicht", sagt Stüber. "Es ging darum, möglichst viele große Unternehmen zu erfassen, ohne die Welt neu sortieren zu müssen. Sonst hätte man ein Problem mit dem Timing bekommen." Große GmbHs zum Beispiel, selbst wenn sie tausende Mitarbeiter beschäftigen, fallen raus.

Betroffen sind 73 Börsenunternehmen

Nach einer Analyse der Initiative Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar) erfüllen 73 Unternehmen in Deutschland alle drei Kriterien. Die 2015 eingeführte Frauenquote für die Aufsichtsräte börsennotierter und voll mitbestimmter Unternehmen gilt laut Fidar aktuell für 107 Unternehmen, nicht alle haben einen Vorstand mit mehr als drei Personen. Laut dem jüngsten Allbright-Bericht von September 2020 stehen in den Chefetagen der 160 Unternehmen in DAX 30, MDAX und SDAX exakt 671 Vorstandsstühle. "Nehmen wir eine Quote von 30% an, wären 201 Sitze für Frauen vorzusehen. Derzeit sind nur 68 Positionen in weiblicher Hand", rechnet Susanne Eickermann-Riepe, Vorstandsvorsitzende des Instituts für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG), vor.

Für Unternehmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes soll eine Aufsichtsratsquote von 30% und eine Mindestbeteiligung in Vorständen gelten, wie auch bei Körperschaften des öffentlichen Rechts. Nicht alle Unternehmen, die den Bund im Namen tragen, sind betroffen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) etwa, die die Rechtsform einer "bundesunmittelbaren, rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts" hat, fällt nach den derzeitigen Planungen nicht darunter.

Viele Ausnahmen

Aus der Immobilienwelt stehen auf der Liste von Fidar nur der Baukonzern Hochtief und Wüstenrot & Württembergische, die Dachgesellschaft der Bausparkasse Wüstenrot. Beide haben rein männlich besetzte Vorstände mit vier bzw. sieben Herren.

Die im DAX gelisteten Aktiengesellschaften Vonovia und Deutsche Wohnen fallen nicht unter die Quote.

Von der Frauenquote für Vorstände betroffene Unternehmen, die u.a. mit Tochtergesellschaften als Finanzierer, Asset- und Fondsmanager sowie Investoren eine Rolle in der Immobilienwirtschaft spielen, sind Commerzbank und Deutsche Bank, auch die Versicherer Allianz, Munich Re und Talanx.

Auch die Aareal Bank und der auf die Bau- und Immobilienwirtschaft spezialisierte Softwareentwickler Nemetschek, zwei Unternehmen aus dem MDAX, tangiert die Quote nicht, denn sie unterliegen nicht der vollen Mitbestimmung. Letzteres hat sich wie Deutsche Wohnen und Vonovia schon vor Jahren in eine europäische Aktiengesellschaft (Securitas Europaea, kurz SE) umgewandelt. Gewerkschaftern zufolge dient der Wechsel in die SE nicht selten dem Zweck, die Mitbestimmung zu umgehen. Immerhin: Zwei der vier Firmen haben eine bzw. zwei Frauen im Vorstand. Aroundtown, mit einem Immobilienbestand von 22 Mrd. Euro der größte börsennotierte Player auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt, ist ebenfalls nicht betroffen - das Unternehmen hat seinen Sitz in Luxemburg. Das Gleiche gilt für die 40%ige Aroundtown-Beteiligung Grand City Properties mit 63.000 Wohnungen in Deutschland.

Fidar sieht bei 32 Firmen Handlungsbedarf, darunter Hochtief und Wüstenrot & Württembergische. "Aufgrund der geringen Anzahl der relevanten Positionen ist sicher, dass genügend weibliche Top-Führungskräfte zur Verfügung stehen", urteilt Headhunter Werner Knips von Heidrick & Struggles mit Blick auf die Immobilienwirtschaft. "Bereits heute gibt es ausreichend weibliche Talente in den Funktionen CFO, HR, Legal und Digital." Er ergänzt: "Darüber hinaus lohnt immer die Frage, ob der aktuelle Zuschnitt der Vorstandsbereiche und somit die Job-Description für die zu besetzende Position den zukünftigen Zielen und Strategien des Unternehmens gerecht wird." Das ICG hat vor einigen Jahren ein Diversity-Programm aufgebaut und fördert Frauen etwa durch Mentoring sowie Weiterbildung und Vernetzung. "Ein Argument ist ja immer, man wisse nicht, wo man Kandidatinnen für Vorstand und Aufsichtsrat finden könne - nun, hier sind einige!", sagt Manuela Better aus dem Vorstand des ICG.

Auf eine Frau im Vorstand kommen neun Männer

Nur wenn ein Vorstandsmitglied eines nur mit Männern besetzten Gremiums ausscheidet, muss eine Frau an Bord geholt werden. Alternativ kann das Gremium um eine Position erweitert werden, die mit einer Frau besetzt wird. Befürworter der Quote hoffen auf einen Sinneswandel, der die Chefetagen erfassen soll. "Ich war jahrelang gegen die Quote. Wir wollen doch eine freie Wirtschaft und die besten Kräfte an der richtigen Stelle", sagt Anwältin Stüber. Doch die Selbstverpflichtung der Unternehmen hat nicht gefruchtet, wie eine Studie von Allen & Overy belegt. "Fünf Jahre nach der Einführung der freiwilligen Quote sind Frauen in den Vorständen kaum anzutreffen, und die meisten Unternehmen halten sich mit ehrgeizigen Zielen zurück."

Denn bei den seit 2015 geltenden Normen sind keine Mindestzielgrößen vorgegeben. Die Zielgröße null ist erlaubt, wenn damit nicht der Status quo unterschritten wird. Sanktionen sind bislang nicht vorgesehen. Das soll sich laut Referentenentwurf für das neue FüPoG ändern. Unternehmen, die sich auch künftig das Ziel null Frauen im Vorstand setzen, ohne dies gut zu begründen, drohen "empfindliche Bußgelder".

Speziell in der Immobilienwirtschaft ist der Einsatz der Brechstange anscheinend unumgänglich. Hier sind Frauen besonders selten auf dem Top-Level aufzufinden. Daran wollen viele Unternehmen auch nicht groß was ändern, wie die freiwilligen Zielsetzungen für Frauenanteile auf Führungsebenen zeigen (vgl. "Frauen an die Spitze", IZ 22/20). Von 24 Firmen in DAX, MDAX und SDAX, die man der Immobilienbranche zurechnen kann, haben 14 keine Frau im Vorstand, zeigt der September-Bericht der Allbright-Stiftung. Mit dem Ziel 0% Frauen im Vorstand sind u.a. Hochtief und Deutsche Wohnen verzeichnet.

Die Quote ist ein heikles Thema. Sonja Wärntges, Stand September eine von nur fünf weiblichen Vorstandsvorsitzenden der 160 Firmen von DAX bis SDAX und die einzige Immobilien-CEO, stand für ein Gespräch mit der Immobilien Zeitung (IZ) nicht zur Verfügung. Im DUB Unternehmer-Magazin hatte sich die Chefin von DIC Asset vor einiger Zeit gegen eine Vorstandsquote ausgesprochen: "Aus unternehmerischer Perspektive bin ich bezüglich mehr Regulatorik eher zurückhaltend und bevorzuge daher das Instrument der Eigenverantwortung."

Deutsche Wohnen setzt Zielquote im Vorstand auf 20% hoch

Michael Zahn, CEO von Deutsche Wohnen (DW), wollte mit der IZ ebenfalls nicht über die Quote reden. In einem Podcast-Gespräch mit Stephanie Baden, Geschäftsführerin des Urban Land Institute (ULI) für die Dach-Region und zugleich Gründungsmitglied der Initiative Frauen in Führung (FiF), bezog Zahn unlängst jedoch Stellung: "Ich bin kein Freund von Quote und ich bin kein Freund von staatlichen Vorgaben. Ich möchte am Ende des Tages ein erfolgreiches Team." Der DW-Aufsichtsrat hat die Zielquote für den Frauenanteil im Vorstand in seiner Septembersitzung von 0% auf 20% hochgesetzt. Erreicht haben will das Gremium dies bis zum Jahr 2025. Der DW-Aufsichtsrat selbst ist seit Juni 2020 mit zwei Frauen bestückt, das entspricht einem Anteil von 33%. Zahn betont im ULI-Podcast: "Wir beschäftigen mehr als 1.000 Mitarbeiter - von denen sitzen vier im Vorstand. Entscheidender ist doch: Fördern wir Frauen im Unternehmen? Das tun wir." Tatsächlich liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte bei DW laut Unternehmenssprecherin Julia Kieslinger bei 48%.

Helene von Roeder, im Vorstand von Vonovia für die Finanzen zuständig, hält dagegen. "Wenn ich jemanden befördere - und das gilt gerade auf Vorstandsebene -, habe ich das Risiko, ob es funktioniert. Habe ich gelernt, dass es mit einem bestimmten Typ Manager in der Vergangenheit gut geklappt hat, leite ich aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz ab: Wahrscheinlich klappt das auch beim nächsten Mal. Bei einer Frau kann ich das vielleicht weniger gut einschätzen, weil es noch so wenige weibliche Rollenmodelle in Führungspositionen gibt", argumentiert sie pro Quote. "Wir müssen alle viel öfter erleben, dass man viel dazugewinnt, wenn man eine Frau befördert."

"Wir werden die neue Regelung gern umsetzen"

Der spanische Vorstandsvorsitzende von Hochtief, Marcelino Fernández Verdes, den die geplante Vorstandsquote als einen der wenigen tatsächlich betreffen wird, demonstriert Gelassenheit: "Wir werden die neue Regelung gern umsetzen", teilt ein Sprecher im Namen des CEO mit. "Der Hochtief-Vorstand ist seit Jahren ein stabiles, eingespieltes und erfolgreiches Team. Sollten irgendwann Veränderungen anstehen, werden wir alle Kandidatinnen und Kandidaten prüfen und die besten Entscheidungen für das Unternehmen treffen." Wann genau der nächste Vertrag eines der vier Vorstandsmitglieder ausläuft, möchte das Bauunternehmen nicht sagen, dem Geschäftsbericht lässt sich diese Information nicht entnehmen.

Verfechter der Quote feiern den Durchbruch in den (sozialen) Medien. Wasser in den Wein gießt Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow: "Wer entscheidet über die Zusammensetzung des Vorstands? Der Aufsichtsrat. Wir brauchen die Quote für Vorstände, weil die Aufsichtsräte versagt und auf freiwilliger Basis keine substanziellen Ziele gesetzt haben. Aber die Wirkung des FüPoG 2 wäre ungleich größer, wenn die Quote für Aufsichtsräte von bisher gut 100 Unternehmen wie ursprünglich geplant auf etwa 590 ausgeweitet worden wäre." Diese Ausweitung fiel offenbar einem Kompromiss in der Großen Koalition zum Opfer: Die einen bekamen die Vorstandsquote, die anderen konnten den Schaden in Grenzen halten. Das Bundesfrauenministerium geht auf Anfrage hierauf nicht ein. Im Referentenentwurf für das FüPoG 2 ist noch explizit die Rede von einer geplanten "Erweiterung des Anwendungsbereichs der fixen Aufsichtsratsquote auf alle paritätisch mitbestimmten Unternehmen" - egal, ob sie börsennotiert sind oder nicht.

Die Hoffnung ruht auf einer Signalwirkung

Allen-&-Overy-Juristin Stüber glaubt dennoch: Selbst wenn die Quote ein Stück weit Symbolpolitik sein mag, könnte sie eine gewisse Signalwirkung zeitigen. "Die Wirkung von Role Models ist nicht zu unterschätzen, auch wenn es erstmal nur um ca. 30 Vorstandspositionen geht, die künftig mit Frauen besetzt werden müssen. Und auch bei den anderen ca. 40 betroffenen Unternehmen, die jetzt schon eine Frau im Vorstand haben, wird es Personalwechsel geben, bei denen dann die Quote greift." Schulz-Strelow rechnet allerdings mit "vielen vorzeitigen Vertragsverlängerungen im nächsten Jahr", also noch rechtzeitig vor Inkrafttreten der Quote. So könnten sich die Unternehmen bis 2024 oder 2025 Luft verschaffen - mehr als ein paar Jahre voraus dächten viele in ihrer Personalpolitik ja nicht.

Harald Thomeczek