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IZ fragt, Studenten antworten

Karriere 13.02.2020
Immobilienstudenten mitgemacht: Am 10. Februar ist der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2020 der Immobilien Zeitung (IZ) gefallen. Gefragt ist eure Meinung zu Traumjobs, Toparbeitgebern ... 

Immobilienstudenten mitgemacht: Am 10. Februar ist der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2020 der Immobilien Zeitung (IZ) gefallen. Gefragt ist eure Meinung zu Traumjobs, Toparbeitgebern oder fairen Gehältern.

JLL ist der Wunscharbeitgeber Nummer eins. Als Einstiegsgehalt schwebt der Jugend eine Summe von 50.000 Euro per annum vor. In zwei bis drei Jahren sollen es dann schon 60.000 Euro sein. Dabei liegt der schnöde Mammon vielen Studenten noch nicht mal besonders am Herzen. Am liebsten wollen sie später mal Projektentwickler werden. Und die Unterschiede der Geschlechter z.B. bei den Gehaltswünschen oder der Vergütung von Praktika sind eklatant. Das sind nur einige der Ergebnisse der Vorjahresumfrage.

Schafft es die Konkurrenz diesmal, Dauersieger JLL vom Thron zu stoßen? Klettern die Gehaltsforderungen ungebremst weiter? Und avanciert der Maklerberuf endlich zum Traumjob? Fragen wie diese beantworten die beiden IZ-Titelgeschichten zur diesjährigen Arbeitsmarktumfrage am 18. Juni und 23. Juli 2020.

Teilnehmen können - eine gültige Studienbescheinigung vorausgesetzt - alle Studierenden, die in den kommenden vier Semestern ihren Abschluss machen. Angesprochen fühlen sollten sich in jedem Fall Studierende der Fächer Architektur, BWL/VWL, Facility-Management/Gebäudetechnik, Geografie, Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement, Ingenieurwesen und Stadtplanung/Raumplanung.

Den Teilnehmern winken etliche Preise

Das Ausfüllen des Online-Fragebogens - ob auf dem Smartphone, mit dem Tablet oder am Desktop-Rechner - sollte nicht länger als etwa zehn Minuten dauern. Als Lohn dieser kleinen Mühe winken viele Preise: u.a. ein Apple iPad Pro, eine Apple Watch Series 5, vier Business-Bags von Picard im Wert von je 250 Euro, 40 IZ-Premium-Pakete, zehn Tickets für Veranstaltungen von Heuer Dialog und 15 Eintrittskarten für die Immobilienmesse Expo Real 2020.

Die Arbeitsmarktumfrage ist Teil der IZ-Joboffensive 2020. Diese wäre nicht möglich ohne eine ganze Reihe starker Partner. Unterstützt wird die Joboffensive in diesem Jahr von Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Colliers International, Corpus Sireo Real Estate, Drees & Sommer, ECE, Expo Real, Gegenbauer/RGM, Kaufland und Patrizia.

Harald Thomeczek

Geld allein macht nicht glücklich

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bild: Milles Studio/fotolia.com

Karriere 02.06.2016
Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ... 

Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ernst nehmen. Denn Geld allein macht die Jungen nicht glücklich.

Fast drei Viertel (72%) aller 588 Studenten, die an der IZ-Umfrage 2016 im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, haben noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium. Bei den 447 Vollzeitstudenten liegt dieser Anteil mit rund 77% höher als bei den 94 Weiterbildungsstudenten, wobei auch hier immerhin 53% noch keinen (neuen) Job für die Zeit danach haben, und den 47 dualen Studenten (66%).

Bei der Umfrage durften allerdings auch Studierende bis vier Semester vor Abschluss mitmachen. Nicht für alle Befragten hat also bislang die Notwendigkeit bestanden, sich nach einer Anstellung für die Zeit danach umzuschauen. Doch auch der Blick auf die 296 Studierenden - gut die Hälfte aller Teilnehmer -, die noch in diesem Jahr fertig werden sollten, offenbart kein substanziell anderes Bild: Von diesen sagten immerhin weniger als 61%, dass sie noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium haben. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil noch deutlich höher: Damals standen 75% derer, die im selben Jahr ihren Abschluss machten, noch ohne Job da.

Also lautet die gute Nachricht für die Arbeitgeber auch in diesem Jahr: Die meisten Nachwuchskräfte sind noch zu haben. Doch wie können sich Unternehmen die Arbeitskraft eines Mitarbeiters in spe sichern? Am besten, indem sie die Kriterien, die Studierende bei ihrer Arbeitgeberwahl anlegen, ernst nehmen.

Welche das sind, zeigt die IZ-Studentenbefragung ebenfalls. Unangefochten auf Platz eins liegt seit Jahr und Tag der Aspekt Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Studenten stehen - und zwar in genau dieser Reihenfolge - Weiterbildungsangebote, die Unternehmenskultur, die Höhe des Gehalts und der Standort des Unternehmens. Wobei sich die Unternehmenskultur im Studenten-Ranking der Aspekte für die Arbeitgeberwahl in diesem Jahr noch vor das Gehalt geschoben hat und damit erstmals auf Rang drei liegt, nach Platz sechs im Vorjahr. Nachwuchskräfte, so möchte man schließen, die sich zunehmend aussuchen können, wem sie ihre Schaffenskraft leihen, können die Jobwahl verstärkt nach vermeintlich soften Faktoren ausrichten.

"Die Gen Y schaut nicht nur aufs Gehalt", weiß Tim Schomberg, im Hauptberuf Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und im Ehrenamt Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany. "Es geht ihr nicht um den letzten Euro, sondern um Pakete." Womit Schomberg zum einen variable, erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile meint, zum anderen aber auch nicht-monetäre Aspekte wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.

Nach Erfahrung von Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo, legen Studierende bei der Auswahl des Arbeitgebers - und zwar stärker als Vorgängergenerationen - höchste Priorität darauf, "schon früh Verantwortung übernehmen und eigenständig arbeiten zu können". Dafür hat bei ihnen offenbar die Bereitschaft abgenommen, sich um der Karriere willen zu entwurzeln: "Wenn sich zum Ende eines Trainee-Programms die Frage stellt, ob wir einen Trainee übernehmen, zeigt sich häufig, dass die Jungen teilweise sehr fokussiert auf ihre Heimatregion sind", berichtet Schönbeck.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE, hat bislang nur selten erlebt, dass Verhandlungen zur Übernahme von Trainees an den Gehaltsvorstellungen scheitern. Angesprochen würden vor allem die Rahmenbedingungen: Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet man mir im Unternehmen? Welche Arbeitsbedingungen und welche Karriereperspektiven habe ich? Identifiziere ich mich mit der Unternehmenskultur?

In puncto Fortentwicklung gehen Arbeitgeber unterschiedliche Wege. Art-Invest Real Estate ist grundsätzlich bereit, Weiterbildungen zu unterstützen: "Macht z.B. ein Mitarbeiter mit Bachelor ein berufsbegleitendes Masterstudium, fördern wir so etwas durchaus finanziell und übernehmen gegebenenfalls die Studiengebühren, wenn der Mitarbeiter die Reisekosten trägt. Für die Präsenzzeiten bringt der Mitarbeiter Urlaubstage ein, und die andere Hälfte steuern wir bei. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter einen Bindungsvertrag über typischerweise drei Jahre unterschreibt", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Verlässt der betreffende Mitarbeiter Art-Invest dennoch vor Ablauf dieser Frist, muss er die übernommenen Studiengebühren anteilig zurückerstatten.

Gerd Kropmanns, bei der Wohnkompanie NRW geschäftsführender Gesellschafter, steht dem Ansinnen von Mitarbeitern, eine Weiterbildung zu machen, grundsätzlich ebenfalls offen gegenüber: "Wir übernehmen auch einen Teil der Kosten von hochwertigen Fortbildungen wie zum Beispiel dem Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs."

Eine Garantie auf eine solche Förderung gibt es freilich nicht: "Hier entscheiden wir individuell und im engen Austausch mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Unabhängig von dem einhergehenden Incentive muss es für beide Seiten Sinn machen und letztendlich ‚erarbeitet‘ sich der Mitarbeiter diese Belohnung während seiner Beschäftigung", erklärt Kropmanns. Die Wohnkompanie NRW finanziert Fortbildungen anteilig vor und vereinbart mit dem Mitarbeiter eine Rückzahlung über die Beschäftigungsjahre. Tritt er vor dem vereinbarten Zeitraum aus, muss er dem Unternehmen anteilig die Kosten zurückerstatten.

In Zeiten boomender Immobilienmärkte mag die Tatsache überraschen, dass die Arbeitsplatzsicherheit - wenngleich sie 2016 nicht mehr ganz so stark gewichtet wurde wie im Vorjahr - weiterhin relativ weit oben im Ranking der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers liegt. Schönbeck erklärt sich das so: "In der Immobilienwirtschaft kann es sensationell gut laufen - aber auch weniger gut." Diese Zyklen, die die Branche kennzeichnen, könnten ein Grund sein, warum junge Menschen, die sich gezielt für eine immobilienspezifische Ausbildung entscheiden - und die also genau wissen, worauf sie sich einlassen -, bei der Jobwahl besonders genau hinschauen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Befragten keine große Rolle. Und zwar unabhängig davon, ob man Männlein oder Weiblein fragt: Den 333 männlichen Studenten sind nur drei Aspekte weniger wichtig, bei den 249 Damen landet dieses Kriterium unter insgesamt 21 Faktoren auf Platz 15.

Harald Thomeczek

Wie viel bin ich wert?

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Bild: olly/Fotolia.com

Karriere 02.06.2016
46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg ... 

46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg fordern. Die Studenten haben offenbar mitbekommen, dass es in der Immobilienwirtschaft zurzeit gut läuft. Im Vorjahr lag der Gehaltswunsch im Schnitt noch bei rund 44.800 Euro.

Was ist die Arbeit, die ich leiste, wert? Diese Frage stellt sich wohl fast jeder ab und zu. Spätestens immer dann, wenn er oder sie sich um einen neuen - oder gar den allerersten festen - Job bewirbt. Natürlich bekommen auch Studenten mit, was in der Branche für diese oder jene Tätigkeit so ungefähr gezahlt wird. Sie machen z.B. Praktika, gehen Werkstudententätigkeiten nach oder studieren dual.

Welches Bruttojahresgehalt sie nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums von ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber fordern werden, wollte die Immobilien Zeitung (IZ) in einer zwischen Februar und April 2016 durchgeführten Umfrage von Studierenden immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge wissen. 588 von ihnen haben an der Befragung zur Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, einer Initiative der IZ, teilgenommen - satte 38% mehr als 2015.

Genau 407 von ihnen (oder 69%) haben sich für einen Studiengang entschieden, der dem Bereich Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement oder Bau- bzw. Projektmanagement zuzuordnen ist. Die Teilnehmer sind im Schnitt 25 Jahre alt; 57% sind männlichen, 43% weiblichen Geschlechts. Ziemlich genau jeder Zweite (293 Personen) wird 2016 mit seinem jetzigen Studium fertig. Knapp die Hälfte der Befragten (278) hat bereits einen akademischen Grad erworben, in fast allen Fällen (95%) war das der Bachelor.

Gefragt wurden die Studenten nicht nur nach ihren Gehaltswünschen zum Berufseinstieg, sondern u.a. auch nach bevorzugten Tätigkeitsbereichen, nach Kriterien der Arbeitgeberattraktivität im Allgemeinen und dem Wunscharbeitgeber im Besonderen sowie nach der Vergütung von Praktikanten. Die Antwort auf die Frage nach dem Gehaltswunsch lautet: Im Durchschnitt verlangen die Studenten gut 46.000 Euro zum Berufseinstieg bzw. von ihrem alten oder einem möglichen neuen Arbeitgeber (siehe die Grafik "Studenten wollen mehr Geld"). 94 der Befragten (oder 16% aller Teilnehmer) bilden sich nämlich berufsbegleitend weiter. Mehr als drei Viertel der Befragten (447 oder 76%) studieren in Vollzeit, und 47 Teilnehmer (8%) gehen einem dualen Studium nach.

Differenziert man das Teilnehmerfeld nach angestrebten Abschlussarten, besuchten Bildungseinrichtungen und der Art des Studiums, zeigt sich eine große Bandbreite an Gehaltsvorstellungen: So verlangen die 274 Master-Studenten, die sich an der Befragung beteiligt haben, durchschnittlich rund 47.450 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. Damit liegen ihre Gehaltswünsche mehr als 10% über denen der 267 Bachelor-Studenten (knapp 43.000 Euro).

Die 157 Personen, die an einer Universität studieren, haben im Schnitt mit knapp 47.800 Euro höhere Erwartungen (+7,5% bzw. 6,5%) als die 356 Studierenden von (Fach-) Hochschulen (rund 44.500 Euro) und die 46 Umfrageteilnehmer von Berufsakademien bzw. Dualen Hochschulen (ca. 44.900). Die 29 Studenten von anderen Bildungseinrichtungen bzw. eigenständigen An-Instituten liegen mit gut 56.600 Euro deutlich darüber.

Die befragten Vollzeitstudenten hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 44.600 Euro. Wer ein duales Studium absolviert, legt die Messlatte durchschnittlich niedriger (42.500 Euro). Die Weiterbildungsstudenten heben mit gut 54.500 den Schnitt.

Das Teilnehmerfeld ist in puncto Fachrichtungen, Bildungseinrichtungen und Abschlussarten also gut gemischt, die Bandbreite der genannten Vergütungsforderungen mithin groß. Was auffällt: Mit knapp über 46.000 Euro verlangen die Studenten in diesem Jahr rund 3% mehr Geld als im Vorjahr (44.775 Euro). Das ist für sich genommen zwar kein großer Sprung. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Gehaltswunsch 2015 allerdings sogar etwas geringer ausfiel als im Jahr davor (2014: 44.825 Euro), erscheint das aktuelle Durchschnittswunschgehalt schon in etwas anderem Lichte.

"Die Studenten registrieren auch die Marktentwicklung", sagt Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross. Groß bestätigt, dass Absolventen die Messlatte in Sachen Gehalt heute höher legen als vor einem Jahr - was ihn aber auch nicht sonderlich überrascht: "In der Wirtschaft insgesamt und in der Immobilienwirtschaft im Besonderen läuft es gut bis sehr gut."

Die Betonung, fügt Groß hinzu, liege auf dem Wörtchen "Forderung": Abschläge von 10% bis 15% seien vereinzelt einkalkuliert. "Die Absolventen gehen davon aus, dass es immer zu einer Gehaltsverhandlung kommt. Sie schlagen deshalb schon im Vorfeld auf ihren eigentlichen Gehaltswunsch ein gewisses Quantum drauf. Welches Gehalt am Ende tatsächlich vereinbart wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn nur wenige Bewerber können ihre Gehaltsforderungen fundiert begründen", so der Personalberater.

Bei einer Gehaltsverhandlung für einen konkreten Job stellt sich auch immer die Frage, welche Qualifikation ein Bewerber mitbringt. "Handelt es sich um einen oder eine 23-Jährige(n) mit Bachelorabschluss oder einen/eine 28-Jährige(n), der/die zunächst eine Berufsausbildung abgeschlossen, somit Berufserfahrung gesammelt, und zusätzlich einen Bachelor draufgesattelt hat?"

Berufsanfängern empfiehlt Groß, sich nicht zu sehr auf die Höhe des Gehalts zu fixieren. Klar treibt die Frage "Wie viel bin ich wert?" jeden um. Groß rät: "Nennen Sie eine Bandbreite statt einer konkreten Zahl! Oder noch besser: Verlangen Sie anstatt eines bestimmten Jahresgehalts ein gutes Festgehalt plus einer erfolgsabhängigen Komponente. Und schlagen Sie Ziele vor, an denen sich diese variable Komponente bemisst."

Zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerbern und Arbeitgebern klafft in aller Regel eine gewisse Lücke. Dies liegt in der Natur der Sache, ist das Gehalt doch immer ein Stück weit Verhandlungssache. Zu vermuten wäre jedoch, dass die Gehaltsvorstellungen sich in Zeiten eines viel zitierten Fachkräftemangels einander immer mehr annähern.

Im Jahr 2015, so zeigte die damalige IZ-Arbeitsmarktbefragung von Studenten und Immobilienunternehmen, war die Differenz von rund 28% auf gut 22% geschrumpft. Die Studierenden erwarteten damals zum Einstieg durchschnittlich ca. 44.775 Euro (2014: 44.825 Euro), während die Unternehmen rund 36.700 Euro (2014: 35.000 Euro) zu zahlen bereit waren. Ob die Unternehmen den Erwartungen der Studenten binnen Jahresfrist weiter entgegengekommen sind, lässt sich mit der aktuellen IZ-Arbeitsmarktbefragung nicht beantworten, denn diese konzentrierte sich auf Studierende.

Personalberater Frank Groß schätzt, dass sich die Schere eher wieder weiter geöffnet hat: "Manche Unternehmen haben ihre Not und ihren Bedarf an Nachwuchs, gerade im Bezug auf die demografische Entwicklung, noch nicht erkannt oder handeln nicht dementsprechend." Seine Prognose: Es wird noch drei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Schere annähernd schließt.

Ungefähr jeder vierte Student (23,8%) möchte laut der aktuellen IZ-Studentenumfrage vorzugsweise in der Projektentwicklung arbeiten (Siehe Grafik "Fast jeder vierte Student will in die Projektentwicklung".). Damit hat die Projektentwicklung, die die Hitliste der beliebtesten Betätigungsfelder traditionell anführt, noch an Attraktivität gewonnen: Im Vorjahr hatten noch 18,5% für diesen Bereich votiert. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren weiterhin, inzwischen allerdings fast gleichauf, Asset- und Property-Management (2016: 14,5%; 2015: 16,8%) sowie Fondsmanagement/Investment (2016: 13,8%; 2015: 13,1%).

Die Gehaltsvorstellungen der Studenten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern differieren stark: Angehende Projektentwickler wollen z.B. knapp 46.100 Euro und damit über 5% mehr als im Vorjahr. Im Asset- und Property-Management wird ein Jahresbruttogehalt von rund 46.150 Euro erwartet, und im Fondsmanagement/Investment sollen es 49.850 Euro sein. In diesen beiden Bereichen sind die Gehaltsforderungen somit, anders als im Development, nur leicht gestiegen. In der Bewertung rechnen die Studenten mit einem Jahresgehalt von gut 45.100 Euro, im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung erwarten sie nur rund 42.400 Euro.

Erwartungen sind das eine, die Zahlungsbereitschaft der Arbeitgeber das andere. Fragt man stichprobenartig in Immobilienunternehmen nach, ob die Gehaltswünsche in den einzelnen Bereichen realistisch sind, erntet man jedoch nur selten Kopfschütteln. Die Abstufung der Vergütung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern "haben die Studenten sehr realistisch eingeschätzt", sagt etwa Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Beim Asset-Manager Corpus Sireo können Berufseinsteiger nach einem 15-monatigen Trainee-Programm, für das vor allem Master-Absolventen infrage kommen, je nach ihrem Bildungsweg und dem Standort, an dem sie für die Firma tätig sind, in aller Regel zwischen 45.000 und 48.000 Euro verdienen. Im Property-Management, für das Corpus Sireo aktuell derzeit vermehrt einstellt, können Absolventen des Trainee-Programms zum Einstieg nur mit 40.000 Euro rechnen, "weil die Marge dort geringer ist", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Im Fonds- und Investment-Management sind "50.000 Euro realistisch".

Mit einem durchschnittlichen Gehaltswunsch von rund 46.150 Euro im Bereich Asset- und Property-Management landen die Studenten ungefähr in der Mitte des von Schönbeck genannten Vergütungsniveaus. Und im Fondsmanagement bzw. Investment treffen sie voll ins Schwarze. In puncto Projektentwicklung sind die Studenten mit 46.000 Euro vergleichsweise bescheiden: "Tatsächlich können Einsteiger mit einer Vergütung auf einem Niveau wie im Fonds- und Investment-Management rechnen, also ungefähr mit 50.000 Euro", so Schönbeck.

Übertriebene Gehaltswünsche äußern nur die wenigsten Absolventen, wie Schönbeck auch aus der Praxis weiß: "Die jungen Leute haben ein gesundes Selbstbewusstsein, aber was das angeht, müssen wir allenfalls ein paar Prozent von ihnen herunterholen."

Bei ECE können Absolventen über Trainee-Programme ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen, denn Center- oder Vermietungsmanager kann man nicht studieren. Je nach Schwerpunkt und Vorerfahrung dauern diese Programme zwischen 20 und 36 Monaten. Was die Gehaltsforderungen von Trainees - also die Einstiegsgehälter nach Studienabschluss und zu Beginn des Trainee-Programms - angeht, kann Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing, die Ergebnisse der Umfrage bestätigen: Üblich seien Erwartungen zwischen 44.000 und 46.000 Euro. "Unsere Trainee-Einstiegsgehälter kommen diesem Rahmen sehr nahe."

Bei der Frage, wie sich der Master- bzw. Bachelor-Abschluss auf das Gehalt auswirken, stellt Hatzer klar: "Für uns zählt die Leistung, die für den Job gefordert ist. Auf der Gehaltsebene macht es für eine spezifische Trainee-Position keinen Unterschied, ob man mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss zu uns kommt, solange unsere Anforderungen erfüllt werden."

Art-Invest Real Estate, Teil der Zech Group, hat sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf die Rekrutierung "fertiger" Projektleiter konzentriert. Seit etwa drei Jahren stellt der Projektentwickler auch Berufseinsteiger ein. "Gute Leute können sich heute aussuchen, wo sie hingehen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Dies lasse sich auch daran ablesen, dass "die Einstiegsgehälter in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen haben, um ca. 15%. Redeten wir damals über 3.500 Euro im Monat, sind es heute eher 4.000 Euro."

Für Art-Invest kein Problem, wenn der Bewerber darauf hoffen lässt, den hohen Ansprüchen an einen Projektentwickler gerecht zu werden: "Uns schreckt das nicht", so von Stengel. "Lieber stellen wir einige gute Leute für ein höheres Gehalt als viele Mittelmäßige für ein durchschnittliches Gehalt ein." Nicht alle Nachwuchskräfte, die sich bei ihm bewerben, erfüllen die komplexen Anforderungen: "Das Feld der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung hat sich sehr geweitet. Es gibt viele Fachhochschulen mit Universitätsrang. Viele Bewerber können nur mittelmäßige oder gar unterdurchschnittliche Abschlüsse vorweisen", erklärt von Stengel.

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter des Wohnungsentwicklers Die Wohnkompanie NRW, wie Art-Invest zur Zech Group zugehörig, stellt den vermeintlichen Fachkräftemangel in Frage - zumindest, was Akademiker betrifft: "Fachkräftemangel besteht schon, aber im Bereich der Handwerkerzünfte. Heute wollen die meisten jungen Menschen ja an die Uni. Dabei verdienen ordentlich ausgebildete Handwerksmeister mehr als viele Studierte." Daher könnten sich "Bewerber den Job immer noch nicht rauspicken", so Kropmanns. Speziell in seinem Metier liege dies auch daran, dass sich viele Gewerbe- zu Wohnungsentwicklern umschulen ließen.

Wer einen immobilienwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt, benötigt Kropmanns zufolge in aller Regel rund zwei Jahre, um für den interdisziplinären Job als Developer fit gemacht zu werden. Branchenfremde müssen meist bis zu drei Jahre geknetet werden, bevor sie in Form sind. Die von den Studenten geäußerten Gehaltsforderungen hält er für "substantiiert": "48.000 Euro habe ich schon oft gehört." Und das ist auch nicht unbedingt übers Ziel hinausgeschossen: Je nach Aus- und Fortbildung sowie dem Arbeitsort könne ein Junior-Developer "zwischen 36.000 und 50.000 Euro" erhalten.

Ein Bachelor-Absolvent mit Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann ist Kropmanns dabei lieber als ein Master-Absolvent ohne: "Die wissen schon, wie es auf einer Baustelle zugeht." Das zahlt sich auch aus: Wer Abi und einen Bachelor-Abschluss mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt am unteren Ende der Skala rechnen, etwa 36.000 Euro. "Mich als Unternehmer kostet das ja nochmal drei Jahre Ausbildung." Ein gelernter Handwerker oder technischer Zeichner dürfte dagegen als Berufsanfänger mit 40.000 bis 43.000 Euro nach Hause gehen.

Gestiegene Gehaltsansprüche macht Kropmanns unter Einsteigern u.a. bei Architekten aus: "Vor etwa fünf Jahren wollten Architekten nach dem Studium bei 2.200 bis 2.400 Euro anfangen. Heute verlangen sie 4.000 Euro." Der Immobilienboom, so scheint es, beschert auch Greenhorns eine dicke(re) Brieftasche.

Für welche Firmen aus der Immobilienwirtschaft die Studenten am liebsten arbeiten würden, erfahren Sie in der Titelstory der IZ 28/2016. Diese erscheint am 14. Juli.

Harald Thomeczek

Asset-Manager stillen Bildungshunger und Wissensdurst

Die Teilnehmer des jüngsten und komplett ausgebuchten Ream-Kurses der Irebs in Hamburg.

Die Teilnehmer des jüngsten und komplett ausgebuchten Ream-Kurses der Irebs in Hamburg.

Bild: Irebs

Karriere 27.05.2016
In Zeiten wie diesen, in denen die Arbeit am Asset Immobilie verstärkt auf die Tagesordnung rückt, weil die Märkte abgegrast und schwierigere Objekte aus Portfolios herausgedreht sind, ... 

In Zeiten wie diesen, in denen die Arbeit am Asset Immobilie verstärkt auf die Tagesordnung rückt, weil die Märkte abgegrast und schwierigere Objekte aus Portfolios herausgedreht sind, sollten doch all jene gute Jobaussichten haben, die für diese Arbeit qualifiziert sind. Und Studiengänge, die diese Kompetenzen vermitteln wollen, müssten eigentlich Hochkonjunktur haben.

Die "begrenzte Verfügbarkeit personeller Ressourcen" ist der zweitgrößte Hemmschuh für Wachstumsambitionen von Immobilien-Asset-Managern. Das sagen fast zwei von drei (63%) der 44 Asset-Management-Dienstleister und Immobilienbestandshalter, die EY für seine "Real Estate Asset Management Studie 2016" befragt hat.

Die häufige Nennung knapper Humanressourcen auf die Frage nach möglichen Engpässen sei damit zu erklären, so Co-Autor Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate, dass "ein hoher Wettbewerb um Asset-Management-Mandate besteht und nur Anbieter mit gut ausgebildeten Mitarbeitern in diesem Wettbewerb bestehen können". Dies wiederum habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Weiterbildungen in dem Bereich geführt, so Fischer. Sei es, dass sich Leute aus anderen Branchensegmenten "gute Chancen auf einen Job im Asset-Management ausrechnen", oder sie "schon im Wechsel begriffen sind".

Fischer spricht nicht nur als Autor der aktuellen Studie und Berater von Immobilien-Asset-Managern. Er spricht auch als Dozent der Irebs. Diese bietet schon seit 2008 den berufsbegleitenden Studiengang Real Estate Asset Management (Ream) an, seit diesem Jahr flankiert vom Studiengang Handelsimmobilien-Asset-Management.

Der im April 2016 an den Start gegangene, insgesamt 18. Jahrgang des berufsbegleitenden Irebs-Studiengangs Ream zählte 30 Teilnehmer und war damit zum ersten Mal ausgebucht: "Damit sind wir an unserer internen Obergrenze. Eine gute Interaktion zwischen den Teilnehmern und Dozenten soll immer möglich sein", sagt Tobias Just, wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer der Irebs Immobilienakademie. Der Handelsimmobilienkurs, der parallel stattfindet, wird zusätzlich von 14 Teilnehmern besucht.

Die Teilnehmerzahlen 2014/2015 und des im April in Hamburg gestarteten ersten Kurses 2016 scheinen gute Argumente für die von EY-Berater Fischer verfochtenen Thesen zu sein: Anno 2014 zählten beide damaligen Kurse zusammen 24 Teilnehmer, dabei verdoppelte sich die Teilnehmerzahl vom ersten zum zweiten Kurs von acht auf 16. Im Jahr 2015 nahmen insgesamt 36 Weiterbildungsstudenten teil. Die Zahl der Köpfe pro Kurs blieb dabei mit 19 und 17 in etwa auf dem Niveau des zweiten Halbjahres 2014. Die 30 Teilnehmer des aktuellen Kurses - die 14 Teilnehmer des Zusatzangebots zu Einzelhandelsimmobilien nicht mitgerechnet - bedeuten, so möchte man meinen, einen echten Sprung nach oben.

Insgesamt 44 Personen sah Fischer bei seiner jüngsten Vorlesung in Hamburg also vor sich, rund zweieinhalbmal so viele wie in den beiden Kursen im Jahr zuvor. Doch nicht nur die reine Quantität, auch die Zusammensetzung des Rekordkurses ist für Fischer aussagekräftig: "Nur etwa ein Drittel der Teilnehmer kam von klassischen Asset-Management-Häusern, die restlichen zwei Drittel waren bunt gemischt: z.B. Facility-Manager, Ingenieure, Makler, Mitarbeiter von Sparkassen und Banken und jemand von einer Hotelgesellschaft, Projektsteuerer und Anwälte."

Die detaillierte Aufschlüsselung des Teilnehmerfelds der Jahrgänge 2014/2015 und des laufenden Kurses, die der Immobilien Zeitung vorliegt, bestätigt Fischers Aussagen. Dieser Analyse ist zu entnehmen, dass es eine immer größere Auffächerung gibt: sei es nach der Fachrichtung, aus der die Studenten kommen, sei es nach der Tätigkeit, die sie aktuell ausüben, oder sei es nach der Branche, in der ihr aktueller Arbeitgeber aktiv ist.

Die Irebs hält ihren Asset-Management-Kurs abwechselnd im Rhein-Main-Gebiet, in München und Hamburg ab. Aktuell findet er zum dritten Mal in der Hansestadt statt. Bei der ersten Veranstaltung im hohen Norden im Jahr 2014 waren acht Leute mit von der Partie, im Jahr 2015 waren es 18, nun also 30: "Qualifiziertes Asset-Management wird offenbar in Hamburg wichtiger, wohl auch, weil die Preissteigerungen der letzten Jahre einfach verdiente Renditen für Investoren erschweren", sagt Just. Wer aggressiv eingekauft habe, z.B. zum 25fachen der Jahresmiete, müsse jetzt z.B. Leerstände reduzieren, um noch eine auskömmliche Rendite zu erzielen. "Und da kommt eben das Asset-Management ins Spiel: Wie kann ich meine Objekte aufwerten? Und was kostet mich das eigentlich?"

Jan Mutl, Geschäftsführer EBS Real Estate Management Institute (EBS Remi) aus Wiesbaden, schlägt in dieselbe Kerbe: "Steigen die Preise, befasst man sich mehr mit dem Bestand. Und da wir in Deutschland inzwischen in eine Phase eingetreten sind, in der weniger gute Objekte aus Portfolios herausgedreht sind, es aber kaum noch etwas zum Zukaufen gibt, liegt die Vermutung nahe, dass die Optimierung der Bestände nun im Vordergrund steht."

Ein Indiz dafür könnte sein, dass auch das EBS Remi nach einer "Pause" im vergangenen Jahr nun, 2016, wieder ein berufsbegleitendes Studium Immobilien-Asset- & Risikomanagement aufgelegt hat. Insgesamt bietet das EBS Remi diesen Kurs zum vierten Mal an: 2009 und 2010 gingen bereits vergleichbare Kurse über die Bühne. Absolute aktuelle Teilnehmerzahlen will Mutl nicht nennen - die Obergrenze hat auch das EBS Remi bei 30 Personen angesetzt -, dafür gibt er aber Zahlen zur Entwicklung von Selbstzahlern und Quereinsteigern preis.

So hat sich die Quote derer, die ihr Studium neben dem Job aus eigener Tasche bezahlen, von 2014 auf 2016 von 41% auf 78% annähernd verdoppelt. Der Anteil von Asset-Managern ist dagegen deutlich gesunken: Lag er 2014 noch bei 41%, sind in diesem Jahr nur noch 12% der Teilnehmer bereits als Asset-Manager tätig.

Für Mutl ist das kein Zufall: "Ich vermute, dass der Anstieg von Quereinsteigern - und damit auch von Selbstzahlern - mit besseren Jobchancen für Asset-Manager zusammenhängt. Diese können zyklisch bedingt sein, dergestalt, dass sich die jeweilige optimale Strategie über den Zyklusverlauf ändert: In - und am Ende von - Boom-Phasen ist es klüger, sich auf das Asset-Management von Portfolios statt auf Transaktionen als Werthebel zu konzentrieren."

Laut Irebs-Geschäftsführer Just liegt die Verteilung auf Selbstzahler und Teilnehmer, die von ihren Arbeitgebern finanziell unterstützt werden, bei den Angeboten der Irebs-Akademie relativ stabil ungefähr bei "fifty-fifty", mit vergleichsweise geringen Schwankungen nach oben wie unten. "Zurzeit bezahlen etwas mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern eine Weiterbildung, damit sie nicht wechseln, und schließen Bindungsverträge mit ihnen ab."

Aber der Anteil der von ihren Arbeitgebern finanziell unterstützten Teilnehmer ist nach Justs Worten aktuell nicht deutlich höher als vor drei Jahren. Was vielleicht auch daran liegt, dass Arbeitnehmer in wirtschaftlich guten Zeiten nicht immer erpicht darauf sind, eine Weiterbildung, mit der sie ja auch ihre Chancen auf einen Wechsel erhöhen, vom Arbeitgeber bezahlen zu lassen.

Bei der Deutschen Immobilien-Akademie (DIA) in Freiburg war im Aufbaustudiengang Asset-Management "die Firmenanmeldung seit je her der übliche Weg", berichtet Thomas Bühren, Prokurist an der DIA. Die Teilnehmerzahlen haben sich seit dem ersten Jahrgang 2007 und 2012 immer zwischen zehn und 15 bewegt. In den vergangenen drei Jahren lagen sie mit rund 15 bis 20 deutlich darüber. Für den nächsten Kurs, der im Oktober 2016 beginnt, liegen bis dato neun Anmeldungen vor. Bühren rechnet erneut mit 15 bis 20 Teilnehmern.

Die höheren Studentenzahlen in den vergangenen drei Jahren erklärt er sich so: "Hier gehen wir einerseits von dem übersichtlichen Bildungsangebot insgesamt aus. Hinzu kommt, dass die DIA aufgrund der Gemeinnützigkeit gegenüber Wettbewerbern einen erheblichen Preisvorteil bietet, und das ohne Einschränkung in der Ausbildungsqualität." Bei der DIA fallen Kosten von insgesamt 3.200 Euro an: 250 Euro Einschreibegebühr und 2.950 Euro Studiengebühr.

Bei der Irebs liegt die Gebühr für die Asset-Management-Studiengänge regulär bei 7.500 Euro plus Mehrwertsteuer. Bei der EBS zahlen Privatpersonen für das Intensivstudium Immobilien-Asset- & Risikomanagement regulär 10.700 Euro, für Unternehmen mit Vorsteuerabzugsberechtigung kostet es 9.900 Euro. "Wir investieren in die Qualität der Lehre und die Betreuung der Studenten, und mit der Teilnahme am Studiengang löst man ein Ticket für unser Alumni-Netzwerk", antwortet Mutl auf die Frage, warum sein Kurs am teuersten ist.

Neben dem Aufbaustudiengang sind bei der DIA 2015/2016 Bühren zufolge vermehrt Anfragen nach Inhouse-Schulungen für das Management von Immobilienbeständen von Bestandshaltern und professionellen Asset-Management-Anbietern eingegangen. Insbesondere größere Gesellschaften hätten einen erheblichen Qualifizierungsbedarf, der durch individuelle, auf den Arbeitgeber abgestimmte Ausbildungskonzepte abgedeckt werden soll, lautet Bührens Schlussfolgerung.

Eine dieser Gesellschaften ist Corpus Sireo: "Wir haben mit der DIA ein Zertifizierungsprogramm für unsere Asset-Manager gestartet", berichtet Tania Schütte, Director Human Resources. Ziel sei es, "erfahrene Kollegen mit hoher Expertise weiter zu professionalisieren". Corpus Sireo übernimmt zu 100% die Kosten für diese Weiterbildungsmaßnahmen.

Das Programm besteht aus Expertise-Modulen, die von der DIA abgebildet werden, und zusätzlich aus Modulen zur Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen als Asset-Manager, die innerhalb der hauseigenen Corpus Sireo Academy stattfinden, erzählt Schütte. Der zuständige Geschäftsführer, Michael Belau, habe die Verantwortung für den praktischen Teil übernommen, der eine Hausarbeit und die Präsentation zur Umsetzung des Erlernten in die Praxis umfasst. Die DIA macht die Abschlussprüfung für die Zertifizierung zum "Certified Real Estate Manager/in (DIA)".

Die EY-Studie hat begrenzte Personalressourcen als Wachstumsbremse für Asset-Manager identifiziert. Einen großen Nachfragesprung bei Weiterbildungsangeboten in diesem Bereich kann jedoch nicht jeder ausmachen: Hanspeter Gondring, wissenschaftlicher Leiter der Akademie der Immobilienwirtschaft (ADI), sieht eher keine deutlich erhöhte Nachfrage nach Fortbildungsprogrammen für Immobilien-Asset-Manager: "Punktuell mag es eine Nachfrage nach Weiterbildungsmöglichkeiten für Asset-Manager geben", holt Gondring aus.

Das Problem sei die Definition und damit der Wirkungskreis eines Asset-Managers: "In Deutschland haben wir eine große Begriffsvielfalt. Einige meinen Property-Manager, andere wiederum Portfolio-Manager, und einige sogar Facility-Manager, wenn sie von Asset-Manager sprechen." Im angelsächsischen Raum werde unter einem Asset-Manager lehrbuchmäßig ein Vermögensmanager verstanden, der die Aufgabe des Eigentümers, entweder als Dienstleistung oder für den Eigenbestand, wahrnimmt. "Für diesen Kreis sehe ich nur eine begrenzte Nachfrage, da hierfür in der Regel neben der fachlichen Qualifikation internationale Erfahrung und eine mehrjährige verantwortungsvolle Berufstätigkeit vorausgesetzt werden", so Gondring.

Er sieht einen größeren Bedarf an Property-Managern, weil diese als Generalisten die gesamte Bandbreite des immobilienwirtschaftlichen Wissens abdecken müssen - von der Immobilienbewertung über Performancemessung und Cashflow-Modellierung bis hin zur Risikoanalyse - und auch rechtliche Grundlagen beherrschen müssen.

Das Property-Management sei eine Querschnittsaufgabe, die einen Generalisten mit einem fundierten allgemein betriebs- und immobilienwirtschaftlichen Wissen verlangt. "Dies decken wir mit unserem Kontaktstudium an der ADI voll ab", so Gondring. "Nach meiner Auffassung sind die bestehenden Weiterbildungsprogramme von ADI und Irebs völlig ausreichend, die Qualifikation für Asset- und Property-Manager zu vermitteln."

Harald Thomeczek

Was wollen Nachwuchskräfte?

Karriere 25.02.2016
Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge.

Angehende Immobilienökonomen erwarten zum Berufseinstieg im Durchschnitt rund 44.800 Euro als Bruttojahresgehalt. Die Projektentwicklung ist und bleibt das Ziel für eine relative Mehrheit (18%) der Studierenden, inzwischen jedoch dicht gefolgt vom Asset- und Property-Management (17%), für das sich immer mehr Studenten begeistern können. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur Joboffensive, einer Initiative der Immobilien Zeitung (IZ), aus dem vergangenen Jahr.

Die Umfrage bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Welche Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um morgen noch konkurrenzfähig zu sein? Was für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung machen Arbeitgeber für Berufseinsteiger attraktiv?

Die IZ führt die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung seit 2001 durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts geben zu können, ist die IZ dabei auf die Unterstützung von dessen künftigen Akteuren angewiesen, der Studierenden. Sie sind aufgerufen, sich auch an der diesjährigen Umfrage zu beteiligen. Diese ist am 22. Februar 2016 gestartet und läuft noch bis zum 17. April 2016. Teilnehmen können Studenten aus den Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder aus verwandten Studiengängen. Einzige Voraussetzung: Sie müssen innerhalb der nächsten vier Semester (voraussichtlich) ihren Abschluss machen.

Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt: Unter allen Teilnehmern werden drei Maßanzüge bzw. -kostüme von Dolzer, 25 Eintrittskarten für die Immobilienmesse Expo Real im Oktober 2016 in München, zehn Tickets von Heuer Dialog für einen Regionen-, Immobilien-, Wohn- oder Fach-Dialog nach Wahl für 2016/2017, 50 Premium-Pakete und 350 Basis-Pakete der IZ sowie zehn Gutscheine für IZ-Shop.de verlost.

Unterstützt wird die Joboffensive 2016 von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, der Expo Real, Patrizia Immobilien, Kaufland und RGM.

Harald Thomeczek

Viele Karrieretermine auf der Expo Real 2015

So sah das CareerCenter noch im vergangenen Jahr aus. 2015 präsentieren sich 22 Arbeitgeber mit einem CareerCorner in der Meet & Retreat Lounge (C2.036) am Messe-Mittwoch.

So sah das CareerCenter noch im vergangenen Jahr aus. 2015 präsentieren sich 22 Arbeitgeber mit einem CareerCorner in der Meet & Retreat Lounge (C2.036) am Messe-Mittwoch.

Bild: sma

Karriere 19.09.2015
Wer die Expo Real für den nächsten Karrieresprung nutzen will, sollte seine Bewerbungsmappe mitnehmen und das Programm studieren. Denn die Messe bietet in diesem Jahr wieder eine Fülle von ... 

Wer die Expo Real für den nächsten Karrieresprung nutzen will, sollte seine Bewerbungsmappe mitnehmen und das Programm studieren. Denn die Messe bietet in diesem Jahr wieder eine Fülle von Netzwerkterminen für Berufseinsteiger und Young Professionals mit Personalern - und auch mit Personalberatern. Denn während des CareerDays gibt es erstmals ein Headhunter-Special.

Die Expo Real wird gern als Arbeitsmesse bezeichnet. Das ist sie auch im Bereich Recruiting. "Die Messe ist ganz klar eine Plattform zur Rekrutierung", sagt Thomas Flohr, Geschäftsführer der Personalberatung Bernd Heuer & Partner Human Resources. Besonders am letzten Messetag erobert das Thema Personal das Messeprogramm. Dann findet traditionell der CareerDay statt, von 9 Uhr bis 14 Uhr im Special Real Estate Forum (C2.240). Berufseinsteiger und Young Professionals erhalten dort einen Überblick über Jobperspektiven in der Immobilienwirtschaft, den Alltag in verschiedenen Berufen und Arbeiten im Ausland.

Parallel zum Veranstaltungsprogramm des CareerDays geht es ganz praktisch zur Sache: 22 Unternehmen, darunter JLL, ECE und Drees & Sommer, präsentieren sich als Arbeitgeber in sogenannten CareerCorners in der Meet & Retreat Lounge (C2.036). An den Ständen beantworten Personaler die Fragen der Besucher zu Einstiegsmöglichkeiten. Wer wissen möchte, wie er sich auf die Mini-Karrieremesse vorbereiten kann, findet auf der Expo-Real-Seite nicht nur ein Ausstellerbooklet mit Kurzbeschreibungen und Suchprofilen der Arbeitgeber, sondern auch einen Bewerberleitfaden zum Download. Individuelles Feedback zu den eigenen Bewerbungsunterlagen gibt es beim Bewerbungsmappencheck in der Lounge ebenfalls. Personalberater Flohr empfiehlt, den Lebenslauf nicht zu überfrachten. Besser sei es, auf einer zusätzlichen Seite sein Know-how-Profil bzw. seine besonderen Stärken und Schwerpunkte separat aufzulisten. Der Flughafen München lädt von 9 Uhr bis 12 Uhr Bewerber auf seinen eigenen Stand (A1.415) zum Gespräch.

Wer wissen möchte, wer den Personalberater eigentlich bezahlt und wie dieser arbeitet, dürfte beim Headhunter-Special oberhalb von Halle C2 im Konferenzraum C21 richtig aufgehoben sein (Beginn: 10 Uhr).

Nach einer Einführung durch Berater Flohr über das Berufsbild gibt es eine Gesprächsrunde mit Personalverantwortlichen zum Thema "Recruiting über Personalberatungen". Dass Headhunter nur die oberste Führungsebene besetzen, ist nicht ganz richtig. Inzwischen beginne ein großer Teil der Mandate schon ab einem Gehaltssegment von 75.000 Euro, sagt Flohr mit Bezug auf eine aktuelle Marktstudie. Ab 12 Uhr stellen sich fünf spezialisierte Personalberatungen jeweils eine halbe Stunde vor und beantworten Fragen. Mit dabei ist u.a. Olaf Kenneweg von Kenneweg Property Personalberatung. Er weiß, wie Geschichten über sogenannte CV-Trader, die Lebensläufe ohne Absprache versenden, die Kandidaten verunsichern. Beim Headhunter-Special haben die Teilnehmer die Chance, alle ihre Fragen zum Ablauf einer Vermittlung und zur Arbeitsweise zu stellen.

Viele Möglichkeiten zum Netzwerken mit Personalern und Fachkräften bieten sich auch an den anderen beiden Tagen, und das nicht nur an den Ausstellerständen. Dazu eignen sich z.B. auch die zahlreichen Preisverleihungen wie die des Nachwuchsförderpreises Ingeborg Warschke (Dienstag, 12 Uhr, A1.320) oder Alumni-Treffen wie der network.mba-Sektempfang der Hochschule Biberach (Dienstag, 15:30 Uhr B2.030).

Schon die Fahrtzeit zur Messe können Interessenten für Gespräche mit Vertretern von Corpus Sireo nutzen. Das Unternehmen bietet wieder einen Shuttle-Service im Doppeldecker an. Los geht es ab 7:30 Uhr vom Hotel Rilano und vom Hotel Leonardo zur Messe - voraussichtlich bis ca. 9:30 Uhr im Halbstundentakt - und abends zurück. Am Messe-Mittwoch fährt der Bus ab 15 Uhr vom Haupteingang Nord zum Hauptbahnhof.

Vor der Messe kann die erste Kontaktaufnahme schon digital erfolgen. Wer ein Online-Ticket hat, kann sich kostenlos über MatchUp!, die Social-Networking-Plattform der Messegesellschaft, anmelden. Studenten und Auszubildende erhalten das MatchUp-Premiumpaket kostenlos. Integriert in das Portal ist eine Jobbörse, in der 2014 rund 230 Stellenangebote hinterlegt waren.

Kein echtes Recruiting-Event, obwohl sicherlich viele Personaler im Publikum sitzen werden, ist eine Diskussionsrunde am Mittwoch von 10 Uhr bis 12 Uhr im Expo Real Forum (A2.540). Dann spricht der ehemalige Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, u.a. mit dem Real Estate Project Executive Emea von Google, Jason Harper, über das Thema "Szenario 4.0: Das Büro der Zukunft ist kein Büro mehr".

Sonja Smalian

Wie sieht der Arbeitsmarkt 2015 aus?

Karriere 26.02.2015
Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen.

Rund 35.000 Euro verdienten Berufseinsteiger in der Immobilienwirtschaft 2014. Doch die Studenten erträumten sich mehr: Sie hätten am liebsten 44.825 Euro bekommen. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr. Sie bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Was für Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um konkurrenzfähig zu sein? Welche Branchensegmente suchen besonders viele Mitarbeiter und mit welchen Qualifikationen punkten Bewerber im Vorstellungsgespräch? Seit 2001 führt die IZ die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts zu geben, ist die IZ auf die Mithilfe von dessen Akteuren angewiesen: Studenten und Arbeitgeber. Beide sind aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, Kaufland, Messe München/Expo Real, Patrizia Immobilien und RGM.

Teilnehmen können Studenten, die ein immobilienwirtschaftliches Fach studieren und innerhalb der nächsten vier Semester ihren Abschluss machen. Unter allen studentischen Teilnehmern werden 300 Informationspakete (Basis) der IZ und zehn IZ-Premium-Pakete sowie zehn Bücher "English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals" und 25 Eintrittskarten für die Expo Real 2015 verlost. Die ersten 600 Teilnehmer erhalten zudem den IZ-Karriereführer 2015/16 kostenlos. Der Ratgeber enthält die vollständige Auswertung der Umfrage, viele Arbeitgeberporträts, eine Übersicht über die Weiterbildungs- und Studienangebote sowie eine Fülle von Karrieretipps.

Die Unternehmen erhalten als Dankeschön für ihre Teilnahme ebenfalls den IZ-Karriereführer 2015/16 für die Immobilienwirtschaft. Sie haben zudem die Möglichkeit, sich mit einem Unternehmensporträt in dem Ratgeber und auf der IZ-Karriereseite www.iz-jobs.de zu präsentieren. Ansprechpartnerin hierfür ist Martina Walker (E-Mail: walker@iz.de).

Bis zum 17. April 2015 können Unternehmen und Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer an der Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage teilnehmen, und zwar unter www.iz-jobs.de/joboffensive.

Sonja Smalian

Jobsuche und Netzwerken auf der Expo Real vorab planen

36.000 Teilnehmer zählte die Expo Real im vergangenen Jahr. Wer die drei Messetage auch zur Jobsuche nutzen will, sollte sich vorher genau überlegen, wen er wann treffen möchte. Nicht immer gelingt es, sich vorab einen festen Termin zu sichern. Doch auch "zufälliges Aufeinandertreffen" kann frühzeitig geplant werden.

36.000 Teilnehmer zählte die Expo Real im vergangenen Jahr. Wer die drei Messetage auch zur Jobsuche nutzen will, sollte sich vorher genau überlegen, wen er wann treffen möchte. Nicht immer gelingt es, sich vorab einen festen Termin zu sichern. Doch auch "zufälliges Aufeinandertreffen" kann frühzeitig geplant werden.

Bild: Messe München

Karriere 11.09.2014
Auf dem Branchentreffen Expo Real geht es nicht nur um Projekte, sondern immer häufiger auch um Jobs. Wie Berufseinsteiger und Wechselwillige die drei Tage optimal für ihre Ziele nutzen können, ... 

Auf dem Branchentreffen Expo Real geht es nicht nur um Projekte, sondern immer häufiger auch um Jobs. Wie Berufseinsteiger und Wechselwillige die drei Tage optimal für ihre Ziele nutzen können, verraten fünf Personalprofis. Auch für Arbeitsuchende sollte die Messe ein Pflichttermin sein.

Rund 36.000 Teilnehmer wälzten sich während der Expo Real 2013 durch die sechs Messehallen in München. Wer da den richtigen Ansprechpartner treffen will, um seiner Karriere einen Schub zu geben, der sollte seine Route rechtzeitig planen. Kontaktmöglichkeiten gibt es während der Fachmesse auf und außerhalb des Messegeländes genug, doch nicht jede ist für die Anbahnung eines Wechsels oder das strategische Netzwerken gleich gut geeignet.

Der Klassiker ist der direkte Besuch am Stand. Viele Unternehmen haben ihre Personalverantwortlichen zumindest an einigen, wenn nicht sogar an allen Tagen mit an Bord. Ist das nicht der Fall, sollten Wechselwillige oder Jobsuchende versuchen, zu jemandem aus dem passenden Fachbereich Kontakt zu knüpfen. Wie offen das Thema Jobsuche dabei angesprochen wird, hängt von der jeweiligen Situation am Stand und vom Kandidaten ab. Wer noch in Lohn und Brot steht, formuliert vielleicht lieber etwas vager. Kandidaten ohne Beschäftigung können offener mit dem Thema umgehen.

Keine zu hohen Erwartungen haben

Doch die Erwartungen dürfen nicht zu hoch gesteckt werden. Der Besuch ist nur eine erste Kontaktanbahnung. Ziel sollte sein, trotz des kurzen Zeitfensters von maximal 15 Minuten in Erinnerung zu bleiben. "Alle weiteren Schritte erfolgen dann nach der Messe", sagt Thomas Körzel, Inhaber des Büros für Karrierecoaching. Wechselwillige oder Jobsuchende sollten auf jeden Fall vermeiden, wirklich jeden Kontakt auf der Messe mit der eigenen Jobsuche zu malträtieren, rät Körzel. Fingerspitzengefühl ist bei dem Thema gefragt.

Wer den Namen seines Ansprechpartners schon kennt oder ihn herausfindet, kann auch versuchen, vorab einen Termin direkt oder z.B. über soziale Netzwerke auszumachen. Und so quasi die Kaltakquise "im Warmen" machen, sagt Carolin Eichholz, Inhaberin von immocoach. Damit die Kontaktanbahnung leichter falle, müsse im Kopf der Schalter vom "Bittsteller" auf "Anbieter" umgestellt werden, lautet ihr Tipp. Mit MatchUp! bietet die Messe München zudem eine neue Teilnehmer-Community an, über die ebenfalls Termine vereinbart werden können.

Einseitiger Kurz-Lebenslauf am besten in Papierform und als digitales Dokument

Was die Kandidaten an Unterlagen mitnehmen sollten, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Ein einseitiger Kurz-Lebenslauf mit Foto bzw. ein Leporello wird von manchen favorisiert, andere sprechen sich für eine rein digitale Variante aus. Nicht fehlen darf die "unique selling proposition", um besser im Gedächtnis zu bleiben, sagt Körzel.

"Kein Papier" will beispielsweise Bruno Bittis, Head of Human Resources bei mfi, haben. Er sei am Stand mit einem iPad unterwegs und schaue sich die Unterlagen gern nur digital an, um sie sich dann noch einmal schicken zu lassen. Bittis macht wenige Termine, um flexibel auf spontane Besuche reagieren zu können. Von Bewerbern erwartet er, dass sie sich auf Gespräche mit Unternehmensvertretern gut vorbereiten und die drei großen Themen ihrer Ziel-Unternehmen kennen.

Termine und Kontaktart vorab planen

Um sich nicht zu verzetteln, sollten Kandidaten ihre Ziele vorab festlegen. Wen will ich kennenlernen und wo gelingt mir das vermutlich am besten? Das kann am Unternehmensstand sein, aber auch beim Alumni-Treffen oder beim Vortrag. Manch ein Unternehmen hält neben dem Stand noch besondere Kontaktformate vor: Der Messe-Shuttle-Service im Doppeldecker-Bus von Corpus Sireo pendelt mehrmals täglich zwischen dem Schwabinger Hotel Pullmann und der Messe. An Bord stehen nicht nur Kaffee und Snacks bereit, sondern auch die Mitarbeiter für Gespräche. Eine gute Möglichkeit für einen Standbesuch bietet sich auch, wenn dort eine Präsentation stattfindet. Dann seien die Mitarbeiter des Unternehmens offener für Gäste, sagt Eichholz.

Basis-Werkzeug des Netzwerkens ist die Visitenkarte. Hier müssen sich Kandidaten überlegen, ob sie ihre geschäftlichen oder ihre privaten Karten verteilen. Auf den privaten Visitenkarten empfiehlt Personalberater Michael Harter ein aussagekräftiges Stichwort anstelle des Abschlusses zu vermerken, z.B. "Assetmanager Wohnimmobilien". Das bleibe besser im Gedächtnis hängen als die Abkürzung Dipl.-Ing., sagt der geschäftsführende Gesellschafter von Westwind Real Estate Executive Search.

Auch Arbeitsuchende gehören auf die Expo

Auch CEOs ohne Job sollten seiner Meinung nach mit erhobenem Haupt zur Expo fahren und ihre privaten Karten unters Volk bringen, sagt Harter. "Das ist sonst eine verpasste Vermarktungschance." Die Expo Real sei das billigste und intensivste Medium, um sich über neue potenzielle Arbeitgeber zu informieren, sagt der Westwind-Chef. Für 300 Euro bis 400 Euro kämen die Besucher hier an die Creme de la Creme der deutschen Immobilienwirtschaft heran. Ein Besuch sei zwar keine Jobgarantie, aber falsche Scham sei genauso wenig angebracht.

Das sieht auch Coach Eichholz so: "Die Expo Real ist das Branchenevent in Deutschland. Wenn man sich da nicht einbringt, dann hat man seine Zugehörigkeit selbst abgeschnitten." Arbeitssuchende müssten sich bewusst machen, dass sie Teil der Immobilienbranche sind, dass sie dahin gehören und das sie dort ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen treffen, sagt Eichholz.

Bei der Kontaktanbahnung darf nicht nur das kurzfristige Ziel der Jobsuche stehen, sondern auch die langfristige Netzwerkpflege. Kandidaten sollten also nicht so sehr danach schielen, wer welche Position hat, sondern auch darauf achten, zu wem man einen guten Draht hat, sagt Karrierecoach Körzel. Diese Kontakte seien für den Aufbau eines Netzwerks mittelfristig wichtig. Auf das eigene Bauchgefühl zu achten, helfe, wenn nach der Messe die Visitenkarten sortiert werden und es zu überlegen gilt, bei wem sich ein Nachfassen lohnt.

Kurzer Erstkontakt zu Personalberatern möglich

Manch einer dürfte die Messe auch nutzen, um bei einem der zahlreichen Personalberater vorstellig zu werden, die ebenfalls auf der Messe sind. Auch hier empfiehlt es sich, vorab einen Termin für ein kurzes Erstgespräch zu vereinbaren. Denn die Personalberater selbst besuchen ihre Auftraggeber, und das sind die Unternehmen. Für umfassende Beratungsgespräche mit Kandidaten fehlt auf der Expo Real deswegen sowohl die nötige Ruhe als auch die Zeit. Solch intensive Gespräche müssten nach der Messe in einem passenden Rahmen stattfinden, sagt Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Deutschland, der zum zweiten Mal mit einem eigenen Stand vertreten ist, wo auch immer ein Ansprechpartner ist.

Die beste Zeit zum Kontakteknüpfen sind seiner Meinung nach die offiziellen Standzeiten. Kandidaten sollten zudem auch rechtzeitig ihr Netzwerk aktivieren. Denn auch die eigenen Geschäftsfreunde könnten als Türöffner zu neuen Kontakten dienen. Auch bei Xing lohne es sich vorab zu schauen, welcher der eigenen Bekannten mit welchem Zielkontakt vernetzt ist. "Planung ist das halbe Leben, auch auf der Expo", sagt Goldhahn.

Neben der Terminplanung spielt auch die äußere Erscheinung keine kleine Rolle. Wer sich bewirbt, sollte auf korrekte Business-Kleidung achten. Das betonen beide Personalberater, obwohl es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Auch zu schwere Taschen oder gar ein Rucksack gehören nicht auf die Messe und bleiben besser Zuhause oder im Hotel. Gratis-Tüten, aus denen Stofftiere oder andere Werbegeschenke lugen, vermitteln ebenfalls leicht einen unerwünschten Eindruck.

CareerDay und Jobmesse am dritten Messetag

Berufseinsteiger und Young Professionals müssen meist noch andere Wege gehen. An sie richtet sich der CareerDay am letzten Messetag. Nichtsdestotrotz sitzen auch regelmäßig Berufserfahrene, Personalberater und Personalverantwortliche im Publikum und informieren sich darüber, welche Ein- und Aufstiegschancen die Unternehmen bieten. Parallel dazu gibt es auch eine Jobmesse - das CareerCenter -, wo sich 22 Unternehmen mit einem kleinen Stand ausschließlich als Arbeitgeber präsentieren. Der Corpus-Sireo-Bus fährt an diesem Tag vom Hauptbahnhof zur Messe. An Bord geben Trainees und Personalverantwortliche während der Fahrt Auskunft zum Unternehmen.

Doch damit hören die Veranstaltungen noch nicht auf. Partys außerhalb des Messegeländes haben oft eher Freizeitcharakter. Bei dröhnenden Bässen mit einem Gin-Tonic in der Hand den Bogen zu möglichen Jobchancen im Unternehmen eines neuen Kontakts zu spannen, dürfte selbst Small-Talk-Profis schwer fallen. Vielversprechender, auch im Hinblick auf langfristiges Netzwerken, sind da Empfänge und Abendessen im kleineren Kreis, die vor und während der Messe stattfinden, sagt Karrierecoach Körzel. Wer dazu keine Einladung erhalten hat, kann trotzdem auch nach dem offiziellen Messeschluss um 18 Uhr Kontakte auf einer der vielen Standpartys knüpfen. Zumindest zu Beginn des Abends dürfte dort noch das eine oder andere Gespräch möglich sein.

Neben den direkten Gesprächen am Stand eignen sich sicherlich auch die zahlreichen Veranstaltungen mitunter für das eigene Netzwerk-Ziel. 190 Termine zählt das Konferenzprogramm der Expo Real derzeit – vom Alumni-Treffen über die Diskussionsrunde bis zur Standparty. Bis zum Messebeginn dürften es noch einige mehr werden. Wer nicht allein auf ein spontanes Kennenlernen setzen will, kann Termine vorab direkt, über soziale Netzwerke oder die neue Teilnehmercommunity MatchUp! der Messe München verabreden. MatchUp! steht nur Messeteilnehmern mit Eintrittskarte zur Verfügung. Mehr als 1.300 Teilnehmer haben sich schon registriert, und dort sind aktuell auch 76 Stellenangebote hinterlegt.

Auch zahlreiche Vereine haben einen Stand auf der Messe und bieten damit eine Plattform für Kontakte. Neben Fachvorträgen organisieren sie auch Netzwerk-Events. Der rund 650 Mitglieder zählende Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft lädt beispielsweise montags auch Nicht-Mitglieder um 17:15 Uhr zum Sektempfang an den Stand des Freistaats Sachsen ein. Am Gemeinschaftsstand der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) sind mehrere Aus- und Weiterbildungsanbieter vertreten, die während der Messe Alumni- bzw. Netzwerktreffen organisieren. Die ADI Akademie der Immobilienwirtschaft lädt ihre Absolventen beispielsweise am Montag um 17 Uhr zum Umtrunk.

Am dritten Messetag findet ab 9:30 Uhr traditionell der CareerDay mit Vorträgen zum Ein- und Aufstieg in der Immobilienbranche im Planning-&-Partnerships-Forum (Halle A2.040) statt. Vor dem Forum präsentieren sich 22 Arbeitgeber der Branche im CareerCenter und sind mit ihren Personalverantwortlichen vor Ort.

Sonja Smalian