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Telekom-Großauftrag hält ISS-Personaler auf Trab

Techniker mit Erfahrung sind bei ISS Communications Services derzeit gesuchte Leute.

Techniker mit Erfahrung sind bei ISS Communications Services derzeit gesuchte Leute.

Quelle: ISS

Karriere 04.10.2018
Der Facility-Manager ISS Deutschland muss noch 2.000 Mitarbeiter rekrutieren, um ab Mitte 2019 den Großauftrag der Telekom stemmen zu können. Dabei behilflich sind ein frisch ... 

Der Facility-Manager ISS Deutschland muss noch 2.000 Mitarbeiter rekrutieren, um ab Mitte 2019 den Großauftrag der Telekom stemmen zu können. Dabei behilflich sind ein frisch eingerichtetes Recruiting Center, ein Staffelplan, Befragungen von Mitarbeitern und Überlegungen, die Ausbildungsprogramme zu stärken.

Es sind nur noch knapp acht Monate, dann wird es ernst. Ab Juli 2019 übernimmt ISS Deutschland das integrierte Facility-Management für die Telekom an 9.000 bundesweit verteilten Standorten. Die Eigenleistungsquote liegt bei 80%. Das bedeutet, dass tausende Gebäude, Antennen, Türme, Masten und technische Anlagen gepflegt werden müssen. Es sei in der Endstufe der größte Vertrag der ISS-Group. Der Personalbedarf für diese zusätzlichen Aufgaben kann sich sehen lassen: Der Telekom-Auftrag bindet rund 6.000 Mitarbeiter. Etwa die Hälfte davon will ISS von Strabag übernehmen, das den Auftrag an das Unternehmen mit seinem Stammsitz in Dänemark abgeben muss. Die Übergangsquote gibt ISS mit 98% an. Die zusätzlichen Kollegen gehören dann zu der extra für die Telekom gegründeten Tochtergesellschaft ISS Communications Services.

Mehr als 2.000 Mitarbeiter sind es noch, die ISS aktuell für den Großauftrag rekrutieren muss. Die Bandbreite reicht von Führungs- bis zu Servicekräften, hinzu kommt der übliche Personalbedarf in anderen Gesellschaften. Eine beachtliche Zahl, bedenkt man den kurzen Zeitraum, der noch bleibt, und den aktuellen Fachkräftemangel gerade unter Technikern und Ingenieuren, der auch schon Unternehmen mit deutlich weniger Bedarf Sorgen bereitet. Und damit nicht genug: "Außer den Mitarbeitern, die für den Auftragsstart notwendig sind, werden viele weitere gesucht, um die von uns angestrebte Eigenleistungstiefe und Servicebreite zu erreichen", erklärt Annika Arnold. Die Leiterin Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding hält sich bei der Reihenfolge, wann welche Stellen besetzt werden müssen, strikt an ihren Staffelplan. ISS sucht Architekten, Teamleiter und Projektmanager sowie erfahrene Techniker. Vor allem der Bedarf an Projektmanagern ist groß. Ihre Aufgabe ist es zunächst, die Vorarbeit für den Telekom-Auftrag zu erledigen, den Bestand aufzunehmen sowie Optimierungspotenziale zu identifizieren. "Da sind wir schon gut aufgestellt, brauchen aber noch viele motivierte Kollegen, die Interesse haben, diesen Bereich mit uns auf- und auszubauen", sagt Arnold. "Dafür sind wir auch mit Experten aus den Fachbereichen bei der Expo Real vor Ort, um Interessierten Fragen zu beantworten und weitere Informationen zu geben." Aktuell sind etwa 70 Mitarbeiter für die Telekom Transition bei der zuständigen ISS Communications Services tätig. "Weitere Mitarbeiter sind noch formell anderen Abteilungen zugeordnet, unterstützen derzeit und werden später mehr und mehr für den Telekomauftrag hinzugezogen", erklärt die Leiterin des Recruitings.

Im Oktober/November wird sich Arnold und ihr Team um die nächste Stufe zur Erweiterung des Transition-Teams kümmern. Diesmal stehen Techniker und Servicetechniker sowie weiterhin Ingenieure für den Bereich Bau im Fokus. Das Onboarding für diese Mitarbeiter ist für Februar anvisiert. Generell sucht ISS Communications Services verstärkt Fachkräfte und erfahrene Mitarbeiter mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung.

Auf der letzten Etappe kommen dann die Reinigungskräfte hinzu. Durch eine Personalübernahme von der Strabag-PFS-Tochter DIW kann ISS bereits auf 300 Raumpfleger zugreifen. Zusammen mit den beiden Töchtern ISS Facility Services Nord und Süd kümmern sie sich um die T-Shops. Darüber hinaus werden weitere etwa 350 Reinigungskräfte benötigt.

Die Suche nach künftigen Mitarbeitern geht ISS strukturiert an. Anlässlich des Telekom-Auftrags hat der Facility-Manager ein eigenes Recruiting-Center aufgebaut. Es besteht aus sieben inhäusigen Recruitern sowie HR-Assistenten. Außerdem helfen bei der Akquise eine Handvoll Personaldienstleister mit. Sie sind teils branchenspezifisch auf Bau, Technik und Catering ausgerichtet, teils aber auch generalistisch orientiert.

Um die Werbung und Anzeigen zur Personalakquise zielgenau schalten zu können, haben sich Arnold und ihr Team mit Teilen der bereits bestehenden Belegschaft zusammengesetzt. Sie haben Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen und Positionen genau befragt, was sie sich in ihrem Job wünschen, was ISS seinem Personal bieten soll. "Dadurch haben wir wichtige Hinweise erhalten, wie wir die Zielgruppe richtig ansprechen können", erläutert Arnold. "So haben wir Informationen erhalten, welche Fachzeitschrift der Projektmanager liest oder welche sozialen Medien der Techniker nutzt. Damit fahren wir sehr gut." Darüber hinaus arbeitet ISS mit Firstbird zusammen, einem digitalisierten Programm für Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Aktionen.

Ein weiterer Kanal zur Bewerberansprache ist der unmittelbare Kontakt mit Interessierten. ISS veranstaltet dafür zum einen selbst Bewerbertage an seinen Standorten mit Mini-Assessment-Centern. Vor allem Kandidaten für Aufgaben im gewerblichen Bereich nutzen die Gelegenheit, bringen ihre Bewerbung mit und gehen ggf. gleich mit einem Job nach Hause.

ISS ist zudem auf etwa zehn Messen übers Jahr verteilt vertreten, teils sind es Job-, teils Fachmessen. Dazu zählen u.a die INservFM in Frankfurt, das FM Kolloquium in Berlin, der VDI-Recruiting-Tag in Düsseldorf, die Jobmesse 40 plus in Stuttgart und Hamburg, das IZ-Karriereforum in Frankfurt und die Online-Präsenz Soldata für Mitglieder der Bundeswehr. Auch die Expo Real in München ist Bestandteil des Messekalenders. Dort ist ISS Deutschland zusammen mit T-Systems an einem Stand vertreten.

Der kurzfristige Personalbedarf durch den Telekom-Auftrag ist allerdings nur der Anfang. Der Facility-Manager muss weiterdenken. Denn die Altersstruktur der zu übernehmenden Strabag-Mitarbeiter zeigt: "Die demografische Entwicklung bestätigt sich auch hier", sagt Peter-Paul Gross, Leiter des Bereichs Talent Management & Organizational Development. Er folgert daraus für das Unternehmen: "Das Thema Ausbildung wird noch wichtiger für uns." ISS wolle sich künftig noch breiter aufstellen und sich als starker Ausbilder profilieren. Zum Tragen kommt hier das Know-how, das ISS mit den Strabag-Mitarbeitern erhält. "Es kommt viel professionelle Expertise für uns hinzu", erklärt Gross. Auch beim Thema Ausbildung. "Wir prüfen viele der vorhandenen Ideen und werden bestimmt auch die eine oder andere Idee von den neuen Kollegen übernehmen", stellt Gross in Aussicht.

Damit verbunden wäre auch, dass ISS neue Berufsbilder in sein Ausbildungsprogramm aufnehmen könnte. Gross denkt dabei zum Beispiel an Immobilienkaufleute und Mechatroniker für Kältebau.

Neben Berufsschülern hat Gross auch Abiturienten oder erfahrene Kräfte im Blick. Es sollen daher künftig mehr junge Leute die Chance auf ein duales Studium erhalten. Gerade liefen die Gespräche mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg über eine Zusammenarbeit, besonders mit Blick auf die Richtungen Wirtschaftsingenieurwesen, technisches FM und Dienstleistungsmanagement.

Anke Pipke

Dem Teamgeist auf die Sprünge helfen

Die Deutsche Reihenhaus reiste u.a. schon nach Madeira. So gemütlich wie hier ging es dabei nicht immer zu.

Die Deutsche Reihenhaus reiste u.a. schon nach Madeira. So gemütlich wie hier ging es dabei nicht immer zu.

Bild: Deutsche Reihenhaus

Karriere 06.05.2016
Gemeinsame Aktivitäten außerhalb des betrieblichen Alltags können den Zusammenhalt von Mitarbeitern stärken und das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen fördern. Ein Allheilmittel ... 

Gemeinsame Aktivitäten außerhalb des betrieblichen Alltags können den Zusammenhalt von Mitarbeitern stärken und das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen fördern. Ein Allheilmittel sind sie jedoch nicht.

Bei Strabag PFS hat ein firmeninternes Fußballturnier Tradition, das noch zu DeTe-Immobilien-Zeiten seinen Ursprung hat. Damals, so erzählt man sich, kam in der Belegschaft die Idee auf, eine Region gegen eine andere antreten zu lassen. "Wenn ihr das selbst organisiert kriegt, dann macht das mal", soll es von oben geheißen haben. Und die Mitarbeiter machten mal.

Die Belegschaft organisiert das Turnier seit Anbeginn komplett selbst, doch ohne Unterstützung der Konzernleitung wäre das Strabag-Fußballturnier wohl nicht der Event mit 500 oder mehr aktiven Teilnehmern und Zuschauern, der er heute ist. Die Kosten für Übernachtung, Platzmiete und die Party nach der Show trägt das Unternehmen. Zusätzlich schenkt es den Teilnehmern einen Arbeitstag zur Anreise. Die Teams strömen aus vielen deutschen und der einen oder anderen internationalen Niederlassung des Immobiliendienstleisters zum Firmenkick: Gesichtet wurden schon Mannschaften aus Ungarn oder der Slowakei. "Das ist gut angelegtes Geld", ist sich Kommunikationschef Oliver Stumm sicher.

Neuerdings sind auch die Kollegen des von Strabag PFS 2014 übernommenen Industriedienstleisters DIW dabei: Ein ranghoher Manager, so berichtet der Kommunikationsleiter, erkundigte sich, als er von dem Teamevent erfuhr, ob auch eine Truppe aus seinem Hause beim Strabag-Cup mittun dürfe. Die Antwort: Da müssen Sie schon die Mitarbeiter fragen, die sich um die Organisation kümmern, denn das Unternehmen hält sich in organisatorischen Fragen raus. "Allein die Vorbereitung ist schon eine Teambuilding-Maßnahme", sagt Stephen Esken, Keeper und Kapitän des Teams Real REM. Schließlich wollen Teams gebildet, ein Austragungsort und eine Location für die Aftershow gefunden und Zimmer für alle Anreisenden gebucht werden etc. Eskens Team setzt sich - ganz bewusst - aus bundesweit verstreuten Mitarbeitern zusammen. Esken kickte anno 2007 erstmals mit, damals noch als Azubi. Er spielte u.a. mit seinem damaligen Teamleiter und heutigen Head of Facility Services Germany, Thorsten May, in einer Mannschaft. "Außerhalb des Protokolls lernt man Kollegen und Vorgesetzte ganz anders kennen", sagt Esken. "Es ist gut, auch in Hamburg oder München oder in ganz anderen Sparten Gesichter zu kennen und zu wissen, wen man anrufen kann, wenn mal was ist", sagt der Leiter An- und Vermietung West und Frankfurt. Die nächste Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, hat Esken im September im Erfurt, wo das Turnier dieses Jahr stattfindet. Im vergangenen Jahr waren 15 Mannschaften, darunter zwei vom Kunden Deutsche Telekom, dabei. Kicker und Zuschauer zusammengenommen summierte sich die Zahl der Teilnehmer auf rund 600.

Die Deutsche Reihenhaus ist mit rund 150 Mitarbeitern an fünf deutschen Standorten um ein Vielfaches kleiner als Strabag PFS mit über 14.500 Köpfen an 250 deutschen Standorten und Niederlassungen in elf weiteren Ländern. Der Bauträger setzt zur Förderung des Zusammenhalts zum einen auf Tagesausflüge, auf denen einzelne Abteilungen auf Kosten der Firma etwas unternehmen, sei es Quadfahren, Bowlen oder eine Führung über die Dächer des Kölner Doms.

Alle zwei Jahre, immer Ende Mai, bietet das Unternehmen allen Mitarbeitern zudem die Teilnahme an einer Auslandsreise an. Dieses Jahr geht es mit rund 90 Mitarbeitern für fünf Tage nach Malta, davor war man u.a. auf Madeira. Gut 2.000 Euro pro Reiseteilnehmer für Flug, Hotel, Guides usw. plus anderthalb Tage zusätzlichen Urlaub lässt sich die Deutsche Reihenhaus das kosten. Die Organisation der Reisen sowie die Auswahl der Herausforderungen, die auf die Reisenden warten, übernimmt traditionell, seit der ersten Reise 2002, der Vorstand.

Catherine Boisserée, Leiterin Personal der Deutschen Reihenhaus, erinnert sich noch gut an eine Mountainbike- Tour in Montenegro: "Die einen schoben die anderen praktisch den Berg hoch. Man muss auf unseren Reisen manchmal über Grenzen gehen. Aber das Schöne war, dass Rad-Cracks und weniger Ambitionierte zusammen unterwegs waren, weil die Teams sich zufällig bilden."

"Ein Erholungsurlaub soll das ja auch ausdrücklich nicht sein. Allen ist klar, dass es darum geht, gemeinsam aktiv zu sein", ergänzt Kollegin Franziska Bertelsmeier, die als Juristin für das Unternehmen tätig ist. "Man hat nicht mit jeder Abteilung Berührungspunkte. Durch die Reisen lernt man die Gesichter zu den Namen kennen", sagt sie. Damit das tatsächlich klappt, ist der Tagesablauf klar strukturiert. Ist der Abmarsch für morgens um sieben vorgesehen, kommt nicht ein Kollege zu spät, versichern Boisserée und Bertelsmeier.

"Thrill öffnet die Menschen", sagt Christoph Martin, Geschäftsführer der Yezzt-Gruppe, die Offroad-Trainings mit Geländewagen, Kanu-, Rafting- oder Canyoning-Touren als Teamevents u.a. für Firmen anbietet. "Kommen Endorphine ins Spiel, wird der Umgang mit dem Mitmenschen plötzlich ein ganz anderer", so Martin. Selbst Alphamännchen, die im Büro oder auf der Baustelle schnell aneinandergeraten, lernen sich in freier Wildbahn schätzen, wenn es z.B. gilt, ohne Guide (aber unter Aufsicht) eine Wildwasserpassage zu meistern.

Die Teilnehmer der Yezzt-Events haben ihre entscheidenden Aha-Erlebnisse oft in den stillen Momenten, wenn der Guide ein Spiel in die Tour einstreut. Sollen sie z.B. eine knapp vier Quadratmeter große Plane komplett von oben nach unten umdrehen, während sie die ganze Zeit über auf derselben stehen, wiederholt sich fast mit der Regelmäßigkeit eines Naturgesetzes ein ganz bestimmtes Muster. Häufig reißt ein Alphatier die Situation an sich, hat sofort eine Lösung parat und weiß diese auch mit Verve durchzusetzen. Doch mit ebenso schöner Regelmäßigkeit sind die erstbesten Ideen der Leitbullen zum Scheitern verdammt. Was folgt, sind betretenes Schweigen und verschämte Blicke - und die Gruppe beginnt, gemeinsam an einer Lösung zu tüfteln. Man tauscht sich aus und stimmt sich ab, ein jeder wird gehört.

"Situationen aus dem betrieblichen Alltag treten klarer hervor", sagt Martin. Die Prozesse, die sich in Team-Spielen und auf Kletter- oder Bike-Touren abspielen, seien "kleine Parabeln auf die Realität". Wer es vergessen oder verdrängt hat, dem fällt hier wieder auf und ein, dass er auf die anderen angewiesen ist und sie auf ihn. Nur dass es hier wie unter einem Brennglas deutlicher hervortritt. Firmen buchen Events bei Yezzt oft, weil es in der Kommunikation knirscht oder am gegenseitigen Grundvertrauen fehlt. Mehr als Denkprozesse anzustoßen, könne ein Event, das einige Stunden dauert, nicht, dämpft Martin übertriebene Erwartungen. Und "wenn zwei Abteilungen ernsthaft im Clinch liegen, sind eintägige Veranstaltungen kein Allheilmittel, sondern könnten die Situation noch verschärfen". In solchen Fällen empfiehlt er langfristig angelegte, z.B. von Psychologen moderierte Teamentwicklungsmaßnahmen.

Harald Thomeczek