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Dirk Landrock und Janine Zimmermann steigen in Logix-Vorstand ein

Köpfe 15.03.2022
Mit Dirk Landrock und Janine Zimmermann wächst der Vorstand der ehrenamtlichen Initiative für Logistikimmobilien Logix von sechs auf acht Mitglieder. Die Organisation will das Image von ... 

Mit Dirk Landrock und Janine Zimmermann wächst der Vorstand der ehrenamtlichen Initiative für Logistikimmobilien Logix von sechs auf acht Mitglieder. Die Organisation will das Image von Logistikimmobilien bei Marktteilnehmern verbessern.

Dirk Landrock und Janine Zimmermann verstärken ehrenamtlich den Vorstand der Initiative für Logistikimmobilien Logix. Damit wächst das Gremium auf insgesamt acht Mitglieder neben Claudia Boymanns (Messe München), Francisco J. Bähr (Four Parx), Uwe Brackmann (Goldbeck International), Andreas Fleischer (DFI Real Estate Management), Dr. Malte-Maria Münchow (Deka Immobilien) und Rainer Koepke (CBRE).

Landrock ist studierter Architekt und Mitgründer und Inhaber des Planungsbüros Phase 5 mit Sitz in Düsseldorf und Berlin, das auf Generalplanungen in den Bereichen Industrie, Logistik, Wohnen, Büro und Gewerbe spezialisiert ist. Die studierte Bauingenieurin Zimmermann trägt seit 2017 den Titel Head of Logistics bei Drees & Sommer Leipzig. 2021 war sie Mitautorin der Logix-Publikation "Logistik auf der letzten Meile. Real-Labor Stadt".

Janina Stadel

StoneVest holt sich Ex-Deka-Geschäftsführer Thomas Schmengler als Berater

Thomas Schmengler.

Thomas Schmengler.

Urheber: Mara Monetti Fotografie

Köpfe 29.11.2021

Mark Wolter folgt bei La Française auf Jens Göttler

Köpfe 30.03.2021
La Française Real Estate Managers (REM) Germany steht voraussichtlich ab Anfang Mai unter neuer Führung: Mark Wolter folgt dort auf Jens Göttler und übernimmt auch dessen Aufgaben des ... 

La Française Real Estate Managers (REM) Germany steht voraussichtlich ab Anfang Mai unter neuer Führung: Mark Wolter folgt dort auf Jens Göttler und übernimmt auch dessen Aufgaben des Deutschlandchefs. Wolter kommt von Deka Immobilien.

Jens Göttler, als Deutschlandchef und Managing Director für La Française REM tätig, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. Er werde dem Unternehmen allerdings zunächst weiterhin beratend zur Seite stehen, teilt La Française mit. Göttler gibt damit seinen Posten an Mark Wolter ab, der nun für alle Aktivitäten in Deutschland verantwortlich ist. Dazu zählt vor allem das Geschäft im Immobiliensegment und im Asset-Management. Ab Mai führt er zusammen mit seiner Stellvertreterin Sandra Metzger das Immobilienteam.

Fusion mit Veritas Institutional steht an

Im Asset-Management hat Wolter gleich mit einem Umbau zu tun. Zwei Jahre liegt die Übernahme der Veritas-Gruppe zurück, nun gehen ab Mai Veritas Institutional und La Française AM zusammen. Sie bilden gemeinsam La Française Systematic Asset Management. Die beiden Standorte in Hamburg und Frankfurt bleiben erhalten. In der Mainmetropole steht allerdings auf kurze Sicht ein Umzug an die Neue Mainzer Straße 80 bevor. Geleitet wird das Team von Geschäftsführerin Berit Hamann sowie den Geschäftsführern Dennis Jeske und Kay Scherf. Die Veränderungen stehen noch unter dem Vorbehalt, dass die Bafin grünes Licht gibt.

Hinter Wolter liegt zuletzt eine etwa elfjährige Tätigkeit für Deka Immobilien. Dort war er als Managing Director und Head of Real Estate Fund Management Institutional beschäftigt. Zuvor wirkte er bei der Schroder Property Kapitalanlagegesellschaft als Managing Director und Head of Fund Management Germany.

Anke Pipke

Virtuelle Tuchfühlung mit potenziellen Arbeitgebern

So manches Meeting auf der IZ-Karrierewoche entwickelte sich von einem Kennenlernen zu einem echten Vorstellungsgespräch.

So manches Meeting auf der IZ-Karrierewoche entwickelte sich von einem Kennenlernen zu einem echten Vorstellungsgespräch.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: New Africa

Karriere 12.11.2020
Es gab schon bessere Zeiten für einen Berufseinstieg in der Immobilienbranche: Halb so viele Arbeitgeber, halb so viele Jobs wie 2019 - das ist die nackte Bilanz der digitalen ... 

Es gab schon bessere Zeiten für einen Berufseinstieg in der Immobilienbranche: Halb so viele Arbeitgeber, halb so viele Jobs wie 2019 - das ist die nackte Bilanz der digitalen IZ-Karrierewoche 2020. Die gute Nachricht: Corona hin oder her, es gibt noch jede Menge Immobilienunternehmen, die einstellen. Den Teilnehmern sind die Einschläge zwar nicht verborgen geblieben, doch die Zuversicht überwiegt.

Keine Ahnung, wo ich mich bewerben soll. Alles hört sich so superspannend an", sagt eine Studentin. Die junge Frau, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will, berichtet von "wahnsinnig positiven Gesprächen" mit Corpus Sireo, Commerz Real, HIH, Instone oder Bauwens. Die ambitionierte Nachwuchskraft hat sich nach eigenen Angaben einen guten Überblick verschafft, indem sie auf der Karrierewoche mit fast allen 27 Ausstellern gesprochen hat. Vermisst hat sie ein paar große Namen wie Union Investment oder Drees & Sommer.

"Vor Corona gab es so unfassbar viele Jobs, wie Sand am Meer", erzählt die Anonyma. "Jetzt sagen viele Unternehmen, dass sie aufgrund der Corona-Lage gerade keine Jobs für Einsteiger haben. Dies wurde mir von Kommilitonen bestätigt." Angesichts der vielversprechenden virtuellen Meetings auf der Karrierewoche geht sie dennoch davon aus, dass es für qualifizierte und ehrgeizige Talente genug Chancen auf einen zeitnahen und gut dotierten Einstieg gibt, ob als Trainee oder als Junior. "Eine endgültige Bilanz, ob es trotz Corona noch so einfach ist, eine passende Stelle zu finden, werde ich jedoch erst nach den Rückmeldungen auf meine Bewerbungen ziehen können."

Wer dieses oder kommendes Jahr den Arbeitsmarkt betritt, beobachtet das Suchverhalten potenzieller Arbeitgeber genau: "Was mir bereits im Vorhinein bei der Terminvereinbarung aufgefallen ist: Im Gegensatz zum letzten Jahr haben die Unternehmen von sich aus weniger Terminanfragen geschickt, und auch mein Bewerberprofil wurde weniger oft besucht - was sicher auch daran lag, dass weniger Unternehmen an der Messe teilgenommen haben", bilanziert Annalena Graf. Sie studiert an der Technischen Hochschule Aschaffenburg Immobilienmanagement und visiert ihren Bachelor-Abschluss für 2021 an.

Graf hatte per Matching-Verfahren virtuelle Gespräche mit HIH, Deka Immobilien, alstria und Art-Invest klargemacht. "Bei alstria und HIH hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, dass Interesse besteht und die Bereitschaft durchaus da ist, Werkstudenten- und auch Traineestellen zu vergeben", erzählt die Aschaffenburger Studentin. HIH und alstria warben, so der Eindruck von Graf, deutlich mehr um sie als Deka und Art-Invest.

"Jedoch hatte ich bei den Gesprächen mit Deka und Art-Invest auch nicht das Gefühl, dass sie die Bremse angezogen haben, sie haben lediglich weniger aktiv Werbung für ihre Stellen gemacht. Zusammenfassend hatte ich bei keinem der vier Gespräche das Gefühl, dass die Einstellungsbereitschaft derzeit gering ist."

Im Gegensatz dazu hat eine Bachelorabsolventin der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden dieses Gefühl durchaus. Geknickt schaut sie drein, als sie mit dem Verfasser dieser Zeilen videotelefoniert. Im September hat sie ihr Immobilienmanagement-Studium abgeschlossen. Zehn Bewerbungen hat sie schon verschickt - ohne ins Schwarze zu treffen. Die Hoffnung, dass sich das Blatt schnell wenden könnte, hat die IZ-Karrierewoche bei ihr nicht genährt. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass die wollen, dass ich da arbeite. Bei manchen hieß es, wegen Corona haben sie im Moment keine Stellen für Berufseinsteiger. Vielleicht Anfang 2021. Ich soll dann nochmal schauen." Angeboten wurden ihr Traineestellen: "Das wäre in Ordnung - aber keine zwei Jahre." Eine Firma biete zum Einstieg nur Praktika an, keine Junior-Stellen: "Ein Praktikum wäre zur Not auch in Ordnung."

Sarah-Madeline Buschmann hat längst einen Job, mit dem sie glücklich ist: Die 28-jährige gelernte Immobilienkauffrau ist Projektleiterin im Bereich Projektentwicklung bei dem kommunalen Hannoveraner Wohnungsunternehmen hanova. Neben dem Job macht sie den Master Real Estate Management an der EBZ, der Abschluss steht 2021 auf dem Programm.

Eines möglichen neuen Jobs wegen hat Buschmann die digitale IZ-Karrierewoche beileibe nicht besucht, vielmehr wohnte sie Young Professional Talks bei, machte sich für ihre Masterarbeit über das Recherche-Toolkit IZ Research schlau, nahm ein Coaching zu agiler Karrieregestaltung wahr und verfolgte den Bewerbungsaufruf für einen Award für Nachwuchskräfte der Immobilienbranche.

Die Angst von Immobilienabsolventen, die in Corona-Zeiten auf den Jobmarkt kommen, keinen - oder nicht den richtigen - Job zu finden und sich vielleicht unter Wert verkaufen zu müssen, kann Buschmann nachvollziehen. "Zum Glück haben wir die Hürde des Berufseinstiegs bereits genommen und sitzen bei einem verlässlichen Unternehmen fest im Sattel", hat sie neulich zu einer Bekannten aus einem anderen städtischen Unternehmen gesagt. "Manchmal heißt es ja, dass kommunale Arbeitgeber nicht so sexy sind - doch in Sachen Beständigkeit sind diese besonders attraktiv, vor allem in der Krise!"

Mehr Vielfalt, weniger Laufkundschaft

Ein virtuelles Dating kann eine Präsenzveranstaltung nicht ersetzen, ist aber in Corona-Zeiten a) besser als nichts und hat b) sogar den einen oder anderen Vorteil gegenüber einer physischen Messe. Julia Faeser, Personalrecruiterin beim Bauträger Instone Real Estate, ist angetan von der "fast gleichmäßigen Verteilung" der Interessenten auf Studenten, Absolventen und Berufserfahrene. Faeser freut sich außerdem darüber, dass "eine Vielzahl an Bewerbern aus technischen Studiengängen" dabei waren - und nicht nur aus den klassischen Immobilienmanagement-Studiengängen. Der Asset-Manager Beos fügt dem Befund einer stärkeren Ausdifferenzierung des Teilnehmerfelds noch eine Facette hinzu: "Während in den Vorjahren primär Interessenten von uns gut bekannten Hochschulen - u.a. Irebs Regenburg, Holzminden, Aschaffenburg und Geislingen - das Karriereforum besuchten, waren in diesem Jahr auch deutschlandweite Universitäten vertreten, die bisher seltener auf der Präsenzveranstaltung in Frankfurt präsent waren, z.B. die Universität Stuttgart oder die RWTH Aachen." Ein weiterer, unübersehbarer Unterschied: In den Hallen der Frankfurter Goethe-Universität können sich die Besucher treiben lassen. "Die Quantität der Gespräche war geringer als auf der Messe, da Laufkundschaft fehlte", sagt Oksana Hübert von der Deka. "Dafür war die Qualität höher." Kaufland vermisste die Laufkundschaft: In den vergangenen Jahren fischte das traditionell große Kaufland-Team bis zu 170 Besucher aus dem Passantenstrom heraus. Vergangenes Jahr kamen so 50 bis 60 vertiefende Gespräche zustande. Dieses Jahr waren es nur um die 20 Gespräche. "Wer da war, war gut - aber es fehlte die Möglichkeit der Ansprache", bilanziert Nadine Sohlich, Personalerin Immobilien/Bau bei Kaufland. Auch Commerz Real gießt etwas Wasser in den Wein: "Der Kontakt mit dem Bewerber kommt nur durch einen vereinbarten Termin zustande. Im jetzigen Format gibt es möglicherweise eine kleine Hemmschwelle für die Bewerber. Und ein informeller Austausch, wie es auf dem IZ-Karriereforum der Fall sein kann, ist leider nicht möglich." Der Austausch mit anderen Unternehmensvertretern kam dem Fonds- und Asset-Manager ebenfalls zu kurz. Erste Bewerbungen im Nachgang zur Karrierewoche sind bei den Ausstellern angekommen. Deka hat eine von zwei versprochenen Bewerbungen erhalten. Kaufland hat an zwei Kandidaten schon Einladungen für Vorstellungsgespräche verschickt - vor Ort in der Zentrale in Neckarsulm. Auch Corpus Sireo erreichten "vielversprechende Bewerbungen, die bereits erfolgreiche Vorstellungsgespräche ergaben". Harald Thomeczek

Harald Thomeczek

Logistikimmobilienprofis muss man mit der Lupe suchen

Bewerber mit Logistikexpertise stechen oft aus der Masse heraus.

Bewerber mit Logistikexpertise stechen oft aus der Masse heraus.

Quelle: imago images, Urheber: Panthermedia

Karriere 03.09.2020
Spezialisten, die in der Immobilien- und der Logistikwelt gleichermaßen zuhause sind, sind dünn gesät. Nicht immer findet, wer sucht. "Logistikexperten kommen nicht fertig von der Uni", ... 

Spezialisten, die in der Immobilien- und der Logistikwelt gleichermaßen zuhause sind, sind dünn gesät. Nicht immer findet, wer sucht. "Logistikexperten kommen nicht fertig von der Uni", klagt Hansainvest-Chef Nicholas Brinckmann. Oft bleibt da nur, z.B. Immobilienkaufleute selbst zu Logistikprofis zu schulen, wie es etwa auch das Maklerhaus Logivest tut.

Es gibt keine Logistikimmobilien-Spezialisierung an Hochschulen", präzisiert der Sprecher der Geschäftsführung von Hansainvest Real Assets, Brinckmann. Hansainvest setze daher auf "Training on the Job, an der Seite ausgewiesener Experten". So ein Training on the Job hat z.B. Philipp Middendorp, der Head of Logistics Acquisitions bei Hansainvest, durchlaufen.

Middendorp machte 2014 an der Universität Leipzig seinen Master in BWL mit einer Spezialisierung in Immobilienvestments. "Während meines Hochschulstudiums war Logistik noch kein eigenständiges Thema. Zu dieser Zeit war die Anlageklasse Logistik im Kontext des gesamten Immobilieninvestmentmarkts ein untergeordneter Randbereich", erinnert sich Middendorp. "Seitdem haben die Bedeutung und damit auch die Professionalisierung dieses Bereichs aber zugenommen."

Der heutige Logistikchefeinkäufer von Hansainvest hat sich sein Wissen über Logistikimmobilien als Anlageklasse tatsächlich noch direkt bei der Arbeit angeeignet. Als Trainee bei Deka Immobilien begleitete Middendorp zunächst nicht nur in der Nutzungsart Logistik Ankäufe, sondern bekam es auch mit Hotels und Einzelhandel zu tun. Nach dem breiter angelegten Traineeship wurde er zum Investmentmanager befördert und spezialisierte sich auf Logistik.

Doch wie in jedem Job, in dem Köpfchen gefragt ist, darf auch bei einem Logistikimmobilienprofi die Theorie nicht zu kurz kommen: "Wichtig ist, dass man sich durch Seminare, Fachlektüre und durch den Austausch mit Marktteilnehmern stetig weiterbildet und sich über aktuelle Entwicklungen informiert", betont Middendorp.

Ganz ohne Theorie geht es auch bei Kuno Neumeier nicht ab. Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des auf Logistikimmobilien spezialisierten Maklerhauses Logivest empfindet speziell die Einarbeitung von Mitarbeitern ohne Logistikexpertise als echte "Challenge". Er hat nicht zuletzt deshalb zusammen mit der HR-Abteilung ein "eigenes Qualitätsmanagement und ein eigenes Einschulungsprogramm aufgesetzt".

Auf dem Stundenplan stehen bei Logivest zum einen logistikspezifische, fachliche Themen rund um Vermietung oder Projektentwicklung. Die Mitarbeiter sollen - wenn sie nicht schon Logistik-Know-how mitbringen - die "Logistikbrille" aufsetzen und lernen, "die Sprache der Kunden zu sprechen". Und weil Letztere keine homogene Gruppe, sondern sehr vielfältig sind und vom E-Commerce über den Lebensmittelhandel bis zur Industrie reichen, ist das eigentlich auch nicht eine einzige Sprache, sondern babylonisch viele Sprachen.

Geschult werden die Kollegen fortlaufend auch in den IT-gestützten Prozessen. Die Corona-Pandemie streut etwas Sand ins Schulungsgetriebe: "Das ist schon eine Herausforderung, weil große Schulungen und Teamsitzungen nicht mehr möglich sind", erklärt Neumeier.

Anders als das Maklerhaus Logivest, das im September seinen achten Standort in Bremen eröffnet, sind Brinckmann und seine Kollegen auch jenseits deutscher Lande aktiv und benötigen grenzüberschreitendes Know-how: "Aufgrund unseres europäischen Portfolios ist es entscheidend, dass unsere Transaktionsprofis auch die jeweiligen Märkte und Gesetzgebungen kennen", betont der Boss von Hansainvest. Die von ihm mitersonnene Lösung: "Wir haben ein Programm mit mehrmonatigen Hospitanzen bei unseren Netzwerkpartnern im Ausland entwickelt, sei es bei Projektentwicklern, Maklern oder Rechtsanwälten. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht."

Im Gegensatz zu manch anderer Assetklasse hat der Logistik- und Industrieimmobiliensektor Corona & Co. alles in allem unbeschadet überstanden. Gut, vom Maschinenbau oder der Automobilindustrie sind zurzeit eher keine großen Impulse zu erwarten, dafür aber vom E-Commerce oder dem Lebensmitteleinzelhandel. "Momentan", so resümiert Neumeier, "gleicht sich das vom Flächenbedarf her aus."

Neumeier hat vor zehn Jahren als One-Man-Show angefangen. Ende 2019 beschäftigte er bei Logivest rund 70 Mitarbeiter, jetzt sind es 85. Der Umsatz hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Er setzt sich zu etwa 90% aus Provisionen (Vermittlung von Miet- und Kaufverträgen) und zu ca. 10% aus dem Beratungsgeschäft zusammen.

Mit der aktuellen Teamgröße sieht Neumeier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: "Ich würde gern 20 weitere Makler anstellen", sagt der Logivest-Inhaber. Ein Studium müssen potenzielle Kollegen nicht zwingend abgeschlossen haben, eine Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann reicht völlig aus. Studenten sind ebenfalls willkommen, Logivest bietet ihnen Plätze für ein duales Studium im Bereich Immobilienmanagement an. Offene Stellen gibt es schwerpunktmäßig am Sitz in München sowie in Frankfurt und Leipzig. Gesucht werden auch Teamleiter für bestimmte Regionen oder mit gewissen Branchenschwerpunkten, sei es für Vermietung, Neubau oder Investment.

So richtig wohlfühlen würde sich Neumeier mit einer Mannstärke von 120 Kollegen. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? "Mit Corona ist es noch nicht großartig einfacher geworden, gute Leute zu finden", stöhnt Neumeier. "Wir werden nicht gerade überschwemmt mit Initiativbewerbungen. Logistikimmomakler ist ein Spezialgebiet; da gibt's nicht so viele, die das richtig gut machen."

Logivest setzt auf die aktive Rekrutierung von Fachkräften

Weil dem so ist, setzt Neumeier seit gut einem Jahr auf eine aktive Rekrutierung von Fachkräften. Nicht ohne Erfolg: Mit Michael Starre (14 Jahre bei JLL), Dirk Heiertz (ehemals DSV Solutions) und Carsten Felix (vorher Kraftverkehr Nagel) hat Logivest in den vergangenen zwölf Monaten keine Namenlosen verpflichtet.

Hansainvest-Chef Brinckmann ächzt ebenso unter dem Wettbewerb auf dem Personalmarkt. Aktuell sucht der Investment-Manager, der u.a. Spezialfonds für institutionelle Investoren auflegt und befüllt, einen Ankäufer. Offen ist im Logistikbereich außerdem eine Junior-Stelle. Doch leichter gesagt als getan: "Es ist ungleich schwerer, einen Logistikexperten zu finden als jemanden mit einschlägigem Bürohintergrund."

Die Nachfrage nach Logistikexpertise steigt mit dem Investoreninteresse

Logistikimmobilienprofis muss man suchen. Und das hat seinen Grund: "Immer mehr Asset-Manager, Entwickler, Makler und andere Dienstleister drängen in die Logistikimmobilien-Sparte - diese Entwicklung hat seit Corona weiter zugenommen", beobachtet Brinckmann. Die Nachfrage nach Logistikexpertise entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Ankaufsprüfung über das Vermietungs- und Asset-Management bis zur Projektentwicklung - sei enorm. Diese Bewegung folge schlicht einem wachsenden Investoreninteresse.

In anderen Assetklassen entwickelt sich die Nachfrage nach Miet- und Investmentobjekten eher in die Gegenrichtung. Im Einzelhandel ist das vielerorts schon länger zu beobachten. Durch die vergangenen Homeoffice-Monate droht auch so manches Bürohaus zum Ladenhüter zu verkommen. Die Dienste des einen oder anderen Immobilienprofis könnten angesichts der aktuellen Umwälzungen künftig auch nicht mehr benötigt werden - es sei denn, die Betreffenden schulen um: "Ich bin gespannt, ob wir einen größeren Requalifizierungsprozess in der Branche erleben werden. Werden sich Immobilienprofis mit Büro- und Einzelhandelshintergrund Logistik-Know-how erarbeiten?", fragt sich Brinckmann.

Harald Thomeczek

Verdion investiert und stellt ein

Köpfe 02.06.2020
Der britische Entwickler Verdion sieht in der Krise Chancen - und will sie mit zusätzlichen Leuten nutzen. ... 

Der britische Entwickler Verdion sieht in der Krise Chancen - und will sie mit zusätzlichen Leuten nutzen.

Verdion hat Florian Stöbe (34) von Deka Immobilien verpflichtet und mit dem Titel Head of Investment für Deutschland ausgestattet. Stöbe ist seit dem 1. Juni 2020 vom Frankfurter Verdion-Büro aus für den englischen Logistik-Projektentwickler tätig.

Bei Deka Immobilien war er als Senior Investment Manager Logistics für den Ankauf von Bestandsimmobilien und Projektentwicklungen im Logistikbereich in Deutschland, Benelux und Frankreich zuständig. Vorher arbeitete er im Bereich Logistiktransaktionen bei Catella und CBRE.

Weil die Covid-19-Pandemie der Mietnachfrage u.a. aus dem Online-Handel einen "Schub" gegeben hat, vor allem im Lebensmittelbereich bzw. bei innerstädtischen Logistikimmobilien, will "weiter erhebliches Investitionskapital im Sektor einsetzen, insbesondere in Deutschland, Benelux und Skandinavien", kündigt Verdion-Boss Michael Hughes an. "Neben der Berufung von Florian Stöbe planen wir die Schaffung eine Reihe neuer Stellen in diesen Märkten. Gerade Value-Add-Investment-Strategien erfordern tiefes, sektorspezifisches Fachwissen kombiniert mit technischer Kompetenz und starken Netzwerken."

Harald Thomeczek