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So viel verdient ein CRE-Manager

Rund drei Viertel der betrieblichen Immobilienmanager haben im vergangenen Jahr eine höhere Vergütung erhalten. Die Basisgehälter stiegen im Schnitt um 6%.

Rund drei Viertel der betrieblichen Immobilienmanager haben im vergangenen Jahr eine höhere Vergütung erhalten. Die Basisgehälter stiegen im Schnitt um 6%.

Bild: BilderBox.com

Karriere 20.02.2014
Mehr Geld gab es 2013 für Corporate Real Estate Manager (CRE). Drei Viertel erhielten ein höheres Grundgehalt, wie eine Studie von CoreNet Global (CNG) zeigt. Doch wer in Europa ... 

Mehr Geld gab es 2013 für Corporate Real Estate Manager (CRE). Drei Viertel erhielten ein höheres Grundgehalt, wie eine Studie von CoreNet Global (CNG) zeigt. Doch wer in Europa betriebliche Immobilien betreut, verdient weniger als in Nordamerika.

Die Grundgehälter der CRE-Manager, die mehrheitlich in international tätigen Konzernen beschäftigt sind, stiegen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 6%. Auch von höheren Boni und sonstigen Vergünstigungen konnten 45% der Befragungsteilnehmer berichten und jeder dritte erhielt an langfristigen Zielen orientierte Vergünstigungen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Vergütungsstudie von CoreNet Global (CNG) und FPL Associates, an der sich 291 Mitglieder aus 244 verschiedenen Unternehmen beteiligten. Insgesamt listet die Studie Gehaltsinformationen zu 19 verschiedenen Positionen auf, vom Head of Corporate Real Estate bis zu Senior-Level Workplace Services (u.a. Arbeitsplatz- und Flächenplanung). Aufgrund einer starken Beteiligung der nordamerikanischen Mitglieder gibt es nicht für jede Position auch Angaben zum europäischen Raum. CNG zählt weltweit mehr als 7.300 Mitglieder, davon ca. 950 in Europa.

Doch die positiven Meldungen stützen sich vor allem auf die qualitativen Aussagen der Befragungsteilnehmer. Die konkreten Zahlen sprechen oft eine andere Sprache. Die mitunter extremen Schwankungen (bis zu 60% Abweichung vom Vorjahreswert) können jedoch dadurch beeinflusst sein, dass die Datenbasis für Europa sehr gering ist und sich die Zusammensetzung der Teilnehmergruppe jedes Jahr ändert. Die Studienmacher selbst verzichten denn auch auf Jahresvergleiche der konkreten Zahlen.

2013 erhielt ein Head of Corporate Real Estate im Durchschnitt ein Grundgehalt von rund 98.650 Euro. Zusammen mit variablen Vergütungskomponenten addiert sich die Vergütung auf etwa 124.000 Euro. Dabei umfasste die interne Einheit des betrieblichen Immobilienmanagements, für die der Leiter dieser Einheit zuständig ist, im Median 17 Beschäftigte (Durchschnitt: 121) bei einer Unternehmensgröße von 13.000 Beschäftigten im Median (Durchschnitt: ca. 44.000). Ein Regional Head of Corporate Real Estate erhält nach der Studie ein Grundgehalt in Höhe von ca. 104.580 Euro, das mit Boni insgesamt ca. 126.980 Euro erreicht.

Der Vergleich mit Nordamerika zeigt, dass ein europäischer Leiter des betrieblichen Immobilienmanagements im Durchschnitt ein Fünftel (Grundgehalt) bis ein Drittel (Gesamtvergütung) weniger verdient als sein Kollege westlich des Atlantiks. Bei der Position Regional Head of CRE ist die Differenz geringer und beträgt zwischen 10% (Grundgehalt) und 18% (Gesamtvergütung). Die Differenz kommt vor allem durch die variablen Vergütungsanteile zustande.

Doch neben den konkreten Zahlen zu der Vergütung offenbart die Studie auch einen Einblick in das Personalmanagement der CREM-Einheiten. 91% der Befragungsteilnehmer haben theoretisch Anrecht auf einen jährlichen Bonus bei entsprechender Leistung. Dieser so genannte Cash-Bonus ist bei 45% der Teilnehmer im vergangenen Jahr gestiegen, im Schnitt um 22%. Die Höhe des Cash-Bonus hängt bei jedem Zweiten von der Unternehmensgesamtperformance ab. Thomas Glatte, Präsident für Zentraleurope bei CNG, erwartet, dass künftig die internen CREM-Ziele stärker bei der individuellen Vergütung berücksichtigt werden, auch wenn die Unternehmensgesamtperformance den Rahmen vorgeben werde. Gerade in Deutschland seien die CREM-Einheiten noch sehr stark beratend und weniger selbst operativ tätig.

Mit Erschrecken sieht er jedoch das Umfrageergebnis, dass nur 36% der Befragten angeben, dass ihre CREM-Einheit über ein langfristiges Anreizsystem verfügt. In der aktuellen Diskussion spreche sich die Wirtschaftspresse eher gegen Programme aus, die kurzfristige Erfolge pushen und belohnen. Nichtsdestotrotz sind 88% der Befragten in Boni-Programme eingebunden, die sich an langfristigen Zielen orientieren.

Darüber hinaus gibt es noch eine Liste von zusätzlichen Nebenleistungen des Arbeitgebers: Weltweit dominieren Handys und mobile Geräte vor Parkplätzen. In Deutschland sei nach wie vor der Dienstwagen ein wichtiges Statussymbol, so Glatte. Hierarchieebenen würden gerade in der Industrie auch über Arbeitsplatzmaße ausgedrückt. Darüber hinaus seien Kantinenzuschüsse ein weit verbreiteter Klassiker. Die Entwicklung der Vergütung für CRE-Manager sieht Glatte positiv und auch die Befragungsteilnehmer blicken voller Zuversicht in die Zukunft: 79% rechnen mit weiter steigenden Grundgehältern.

Der Immobilienberufsverband CoreNet Global bietet eine Qualifizierung für CRE-Manager an, die mit dem Weiterbildungszertifikat Master of Corporate Real Estate abschließt. Kooperationspartner für die Fortbildung in Deutschland ist die Irebs Immobilienakademie (www.irebsimmobilienakademie.de) an der Universität Regensburg. Absolventen der Irebs-Weiterbildung Corporate Real Estate Manager qualifizieren sich mit ihrem Abschluss für die Endphase der CNG-Weiterbildung, die dreitägigen Capstone-Seminare.

Sonja Smalian