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Becken macht Markus Reinert zum COO

Markus Reinert.

Markus Reinert.

Quelle: Becken Holding

Köpfe 17.01.2024
Markus Reinert ist von der IC Immobilien Gruppe zu Becken gewechselt. Dort ist er als COO seit Anfang des Jahres unter anderem für die Koordinierung des Asset- und Property-Managements ... 

Markus Reinert ist von der IC Immobilien Gruppe zu Becken gewechselt. Dort ist er als COO seit Anfang des Jahres unter anderem für die Koordinierung des Asset- und Property-Managements verantwortlich.

Becken will zusammen mit der Tochtergesellschaft Industria seine Geschäftsbereiche Asset- und Property-Management sowie ESG-Refurbishment deutlich ausweiten. Unterstützen wird dabei künftig Markus Reinert, der am 1. Januar 2024 sein Amt als Chief Operating Officer (COO) der Becken Holding angetreten hat. Zuvor war der 58-Jährige mehr als acht Jahre Sprecher der Geschäftsführung der IC Immobilien Gruppe gewesen. Auf der neuen Position fungiert Reinert als Schnittstelle zwischen dem Development sowie dem Asset- und Property-Management. Außerdem gehört die Koordinierung des letztgenannten Geschäftsfelds mit den Manage-to-ESG-Aktivitäten von Becken zu seinen Kernaufgaben.

Das Asset- und Property-Management im Wohnbereich ist bei Industria in Frankfurt gebündelt. Geschäftsführer Jürgen Hau führt in diesem Bereich etwa 60 Mitarbeiter. Zusätzliche externe Mandanten sollen sowohl aus dem Wohnimmobilien- als auch verstärkt aus dem gewerblichen Bereich kommen. Zu den externen Mandaten, die Industria bereits managt, gehören zum Beispiel Wohnbestände von Wealthcap.

Vor seiner Tätigkeit bei der IC Immobilien Gruppe war Reinert gut vier Jahre Head of Property- und Asset-Management und Investor Services bei Cushman & Wakefield. Mehr als 20 Jahre arbeitete Reinert außerdem für JLL in verschiedenen Funktionen und Positionen, davon sieben Jahre als Managing und International Director und Mitglied des deutschen Management Boards.
Florian Hartmüller

IC-Chef will 2019 den Turnaround schaffen

Markus Reinert ist seit Juni allein im Vorstand der IC Immobilien Gruppe. Im kommenden Jahr könnte er wieder Verstärkung bekommen.

Markus Reinert ist seit Juni allein im Vorstand der IC Immobilien Gruppe. Im kommenden Jahr könnte er wieder Verstärkung bekommen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 27.09.2018
Bei der IC Immobilien Gruppe hat sich einiges verändert: Der Vorstand ist geschrumpft und das weitere Personal setzt sich teils anders zusammen als zuvor. Aktuell trimmt der Asset- und ... 

Bei der IC Immobilien Gruppe hat sich einiges verändert: Der Vorstand ist geschrumpft und das weitere Personal setzt sich teils anders zusammen als zuvor. Aktuell trimmt der Asset- und Property-Manager seine Auftragsbücher auf Wirtschaftlichkeit.

Seit dem 1. Juni dieses Jahres ist Markus Reinert Alleinvorstand der IC Immobilien Gruppe. Zu diesem Zeitpunkt hatte Chief Financial Officer Joachim Sauer das Unternehmen verlassen. Im Jahr davor war bereits Chief Operating Officer Mark Balkenhol ausgeschieden. Als Alleinkämpfer möchte sich Reinert wegen der weiteren im Unternehmen vorhandenen Führungsebenen aber nicht sehen. „Wir verfügen über 20 Führungsspieler.“ Dennoch soll der Vorstand voraussichtlich im kommenden Jahr wieder erweitert werden. Reinert selbst hat seinen Vertrag mit IC jüngst bis zum Jahr 2023 verlängert.

Seine Gesamtmannschaft hat der Asset- und Property-Manager in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich verändert. Innerhalb von 24 Monaten wurden etwa 150 neue Leute eingestellt, während die Anzahl der Gesamtbeschäftigten etwa konstant blieb. Aktuell verfügt IC über 250 Mitarbeiter.

Selektion betrieb IC bei der Kundenauswahl. „Wir brauchen Kunden, mit denen wir wachsen können und auf einer partnerschaftlichen Ebene agieren“, erklärt Reinert. Das bedeutet, dass IC bei Bieterverfahren für künftige Mandate nur dann mitgeht, wenn der Dienstleister der Meinung ist, dass eine partnerschaftliche Zusammenarbeit möglich ist.

Zudem analysiert das Unternehmen auch seine bestehenden Verträge. Wenn IC bei einem Auftrag Geld verloren hat oder der Aufwand nicht zum Honorar passt, beendet das Unternehmen die Zusammenarbeit - sofern der Kunde nicht mit sich reden lässt. „Die Komplexität des Geschäfts ist enorm gewachsen und wir zahlen an das Personal keine Dumpingpreise“, betont Reinert. Der Lohn liege eher auf dem Niveau dessen, was auch die Kunden ihren Mitarbeitern zahlen. Bei den Auftraggebern wachse aber die Nachfrage nach der Qualität der Dienstleistungen und das Interesse, sich durch das Outsourcing auf die eigenen strategischen Themen konzentrieren zu können.

Als Reinert 2015 zu IC kam, lag das Betriebsergebnis mit 11 Mio. Euro im negativen Bereich. Im Geschäftsjahr 2016 schrumpfte der Verlust auf 1,5 Mio. Euro. 2017 fiel nur noch ein geringes Minus an. „Wir wollen 2019 den kompletten Turnaround schaffen.“ Der Umsatz der Gruppe lag zuletzt über 20 Mio. Euro und bewegt sich Reinert zufolge in Richtung der 30 Mio. Euro. Auf seine 2016 aufgestellte Prognose, wonach er 2020 einen Umsatz von 40 Mio. Euro erwirtschaften wollte, möchte sich der Vorstand nicht mehr festlegen. Wie stark IC weiterwachse, hänge davon ab, ob der Property-Manager Unternehmen hinzukaufe.

Sein Leistungsspektrum hat IC über die Jahre stark ausgebaut. Neben dem klassischen Property-Management bietet das Unternehmen Asset-Management und Fondsmanagement an, steuert Revitalisierungs- und Umbauarbeiten und unterstützt bei Transaktionen und Vermietungen. Zudem betreibt der Dienstleister seit 2016 gemeinsam mit IPH das Gemeinschaftsunternehmen IPH Centermanagement, ist aber auch eigenständig als Manager von Einzelhandelsflächen aktiv. Zunehmend ein Thema ist laut Reinert die Gesellschaftsbuchhaltung für Objektgesellschaften.

Die Assets under Management des Dienstleisters umfassen gut 10 Mrd. Euro. Etwa 55% entfallen davon auf Büroimmobilien und 22% auf Shoppingcenter und Fachmarktzentren. Der Rest verteilt sich zu jeweils 5% auf sonstigen Einzelhandel, Logistik, Hotels, Pflegeheime und weitere Immobilien. Zu den Kunden, etwa 50% von ihnen sind internationale Investoren, zählen u.a. Wealthcap, Office First und Amundi Real Estate.

Softwareseitig setzt IC auf SAP. Das Unternehmen nutzt je nach Kundenwunsch aber auch andere Systeme z.B von Yardi, MRI, iMS oder iX-Haus. Bei der IT modern aufgestellt, zu sein, sei auch den Mitarbeitern zunehmend wichtig. Daneben achten diese laut IC immer stärker darauf, eine ausgewogene Work-Life-Balance zu erhalten. Deshalb bietet der Dienstleister flexible Arbeitszeitmodelle an. Vorsichtig agiert er hingegen beim Thema Homeoffice. Das hält Reinert für das Asset- und Property-Management für weniger geeignet.

Lars Wiederhold

Gestatten, wir sind die Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft!

Nur wer sich ins Schaufenster stellt, fällt auch ins Auge. Hier präsentieren sich die Delegationen der 42 Aussteller des IZ-Karriereforums 2017, darunter 34 Arbeitgeber und acht Bildungseinrichtungen.

Nur wer sich ins Schaufenster stellt, fällt auch ins Auge. Hier präsentieren sich die Delegationen der 42 Aussteller des IZ-Karriereforums 2017, darunter 34 Arbeitgeber und acht Bildungseinrichtungen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 01.06.2017
Natürlich hat die deutsche Immobilienwirtschaft noch ein paar Arbeitgeber mehr zu bieten als die Unternehmen, die sich als Aussteller auf dem IZ-Karriereforum 2017 zeigten. Doch nur zu ... 

Natürlich hat die deutsche Immobilienwirtschaft noch ein paar Arbeitgeber mehr zu bieten als die Unternehmen, die sich als Aussteller auf dem IZ-Karriereforum 2017 zeigten. Doch nur zu diesen konnten die Nachwuchskräfte der Branche einen ganzen Tag lang Tuchfühlung aufnehmen. In Zeiten, in denen sich die meisten Bewerber ihrer guten Verhandlungsposition bewusst sind, könnte das für die Unternehmen vielleicht den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Recruiting bedeuten. Bewerber andererseits, die sich ob der guten Zeiten zurücklehnen, droht eine Bauchlandung, denn: Nur weil die Zeiten für die Branche gut sind, macht man noch lange nicht automatisch Karriere.

Um die 70 Gesprächsanfragen hat die IC Immobilien Gruppe im Vorfeld von Bewerbern erhalten. Damit gehörte der Immobiliendienstleister in diesem Jahr zu den gefragtesten Ausstellern. Markus Reinert, Vorstandsvorsitzender und CEO der IC Immobilien Gruppe, und Katrin Beddig, Leiterin Personalentwicklung und Recruiting, hatten also gut daran getan, das Messeteam von fünf Teilnehmern im vergangenen Jahr auf nun acht Leute auszubauen.

"Letztes Jahr gab es so einen starken Zustrom von wissbegierigen Studierenden", begründet Reinert die Verstärkung der Messemannschaft. Dass die IC Immobilien Gruppe auf dem IZ-Karriereforum überhaupt mit von der Partie ist, geht nicht zuletzt auf die Initiative von Reinert zurück, der erst vor zwei Jahren die Leitung des Unternehmens übernommen hat. In dieser Zeit hat der u.a. auf Property- und Asset-Management spezialisierte Dienstleister rund 100 neue Köpfe eingestellt - also etwa jeden Dritten der aktuell im Unternehmen Beschäftigten. "Junge Kollegen waren vorher einfach unterrepräsentiert", die Belegschaft habe eine "Auffrischung" nötig gehabt, so Reinert.

So einfach, wie das klingt, war das allerdings nicht: "Die Immobilienbranche hat ja nicht erst seit gestern ein Nachwuchsproblem", konstatiert Reinert. Talente aus festen Anstellungsverhältnissen loszueisen und ans eigene Unternehmen zu binden, sei jedoch nicht leichter, als Nachwuchskräfte vor dem bzw. zu Beginn ihres Arbeitslebens für sich zu gewinnen. Gleichwohl sei immer nur "eine gewisse Anzahl von Talenten länger im Unternehmen zu halten".

Rund zwei Dutzend Stellen hatte Reinerts Messedelegation zum IZ-Karriereforum 2017 mitgebracht. Etwa zwei Drittel davon waren Studierenden und Absolventen vorbehalten, das restliche Drittel richtete sich an Young Professionals mit etwas Berufserfahrung. Alle 34 Arbeitgeber unter den 42 Ausstellern - die anderen acht waren Institute der Aus- und Weiterbildung - hatten zusammen 411 Jobs auf den Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt mitgebracht: 154 Praktikumsstellen, 65 Trainee-Plätze, 88 Jobs für Berufseinsteiger und 104 Stellen für (Young) Professionals.

Diese 411 Jobs trafen auf knapp 400 Bewerber, vor allem Studierende, Absolventen und Berufstätige. Die meisten Aussteller wurden bereits im Vorfeld mit Anfragen überschüttet und machten über die Karriereforum-Verwaltung vorab Gesprächstermine mit den Studierenden, Absolventen und jungen Berufserfahrenen aus. So auch Thomas Beyerle, Managing Director von Catella Property Valuation aus Frankfurt. Er führte etwa "26 Gespräche im 15-Minuten-Takt".

Beyerles Fazit mit einem Tag Abstand: "Für Catella war es ein sensationeller Erfolg. Besonders weil die Disziplin der Bewerber - nur eine No-show-Person - sehr hoch war. Durch die Vorfeldterminierung war es eine sehr runde Sache für uns." Doch auch die Laufkundschaft blieb am Catella-Stand nicht aus: Rund drei von vier Besuchern hatten zwar im Vorfeld feste Slots bekommen, doch immerhin 25% waren laut Beyerle "Spontanbesucher". Alles in allem seien ca. 80% mit "Vorbildung zu Catella" am Stand aufgeschlagen. Mitgebracht hatten Beyerle und zwei Mitstreiter primär Jobs für Investment-Analysten, im Vertrieb, in der Projektentwicklung und - "meiner Person geschuldet" - im Immobilien-Research.

Nur einen kleinen Wermutstropfen gab es für die Catella-Delegation: "Ehrlicherweise sind sich die meisten Bewerber aber auch ihrer aktuellen Position als Gesuchte in einem engen Bewerberumfeld bewusst." Die Bodenhaftung hätten sie dennoch nicht verloren, "gerade in Gehaltsfragen und beim Zeiteinsatz", versichert Beyerle.

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hatte gleich mehrere Trainee-Stellen zum IZ-Karriereforum mitgebracht. "Trainees suchen wir nach längerer Zeit erst seit Neuestem wieder", berichtete Nicole Wazynski aus dem Bereich Personalentwicklung/Nachwuchs- und Potenzialmanagement. Die Trainees in spe sollen idealerweise noch in diesem Jahr loslegen und mit dem 18-monatigen Durchlauf durch die Immobilienabteilungen der Bank starten.

Zwei Nachwuchs-Immobilienbanker scheinen Wazynski und ihre Kollegin Vanessa Funk aus dem Human Resources Management der Helaba auf dem IZ-Karriereforum zumindest gefunden zu haben: "Es haben sich zwei Kandidaten herauskristallisiert, die sich mit 99%iger Wahrscheinlichkeit bewerben werden - und die ich den Entscheidern in unseren Fachbereichen auch empfehlen würde", so Funk. Und warum? "Zum einen haben die beiden Immobilienwirtschaft studiert und wollen ganz klar in die Immobilienfinanzierung. Zum anderen waren sie bestens über die Helaba informiert und haben passgenaue Fragen gestellt."

Wer Interesse hat, eine Kreditgrundlagenausbildung bei einem der größten deutschen gewerblichen Immobilienfinanzierer zu absolvieren und später - eine anschließende Übernahme vorausgesetzt - Neugeschäft an Land zu ziehen oder die Risikobrille aufzusetzen, dem sei gesagt: Gern gesehen sind bei der Helaba etwa BWLer mit einem immobilienwirtschaftlichen Schwerpunkt im Studium und/oder einem immobilienspezifischen Praktikum.

Friederike Schurr aus dem Bereich Führungskräftebetreuung und Recruiting der Deka Bank beschrieb ihre Wunschvorstellung für die Gewinnung von Nachwuchskräften so: "Ein idealer Weg wäre, dass wir uns bereits im Studium durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten kennenlernen und sich dann ein Traineeprogramm beziehungsweise der Direkteinstieg anschließt." Im Geschäftsfeld Immobilien (inklusive Immobilienfinanzierung) mit insgesamt rund 600 Mitarbeitern gebe es jedes Jahr einige Traineestellen für Berufseinsteiger sowie Direkteinstiegsmöglichkeiten für Absolventen wie für Professionals.

Im vergangenen Jahr hat sich der Besuch der Immobilien-Jobbörse für die Deka gelohnt: "Wir haben viele interessante Kontakte zu Studierenden auf dem Karriereforum geknüpft, von denen einige die Deka in einem Praktikum oder Aushilfsjob neben dem Studium kennengelernt haben", erinnerte sich Schurr.

Um den Nachwuchs noch im Studentenstadium auf sich aufmerksam zu machen, unterhält die Deka verschiedene Kooperationen mit Hochschulen, zum Beispiel mit der Hochschule Anhalt im sachsen-anhaltinischen Bernburg, die einen Masterstudiengang in Immobilienbewertung anbietet. U.a. lädt die Deka Immobilien die angehenden Immobilienbewerter ab und an zu sich nach Frankfurt ein: "Die Studenten haben uns erst gestern, am Vortag des Karriereforums, besucht", erzählte Carina Müller aus dem Bereich Planung und Entwicklung für die Geschäftsfelder Immobilien. Auch diese Bemühungen tragen Früchte: Vier ehemalige Studierende der Hochschule Anhalt arbeiten heute bei der Deka.

Talente früh anzusprechen und im besten Fall auch schon an sich zu binden: darauf setzt auch Daniel Kühne, Bereichsleiter Human Resources von OfficeFirst. Kühne war schon in den Vorjahren auf dem IZ-Karriereforum unterwegs und damals sogar am selben Stand anzutreffen wie in diesem Jahr - allerdings unter anderer Flagge, nämlich derjenigen der IVG. Als diese im vergangenen Herbst ein zum Kernportfolio erklärtes, 3,3 Mrd. Euro schweres Immobilienpaket mit ca. 100 Objekten an den Private-Equity-Investor Blackstone verkaufte - offizieller OfficeFirst-Eigner ist Blackstone seit dem 1. April 2017 -, wurden Kühne und weitere rund 90 Mitarbeiter gleichsam mitverkauft.

Für Kühne hat sich das Modell bewährt, "Nachwuchskräfte aus einem Praktikum oder einem Werkstudentenjob heraus in eine Festanstellung zu übernehmen". In den vergangenen fünf Jahren, als er noch für die IVG auf dem Karriereforum dabei war, habe er "viele interessante Personen und Lebensläufe kennengelernt, und es haben sich daraus viele konkrete Engagements ergeben". Auf dem diesjährigen Karriereforum suchte Kühne vor allem Praktikanten und Werkstudenten für das (technische) Asset-Management, Investment und Portfoliomanagement. Bereiche also, in denen die von einem Eigentümer wie Blackstone angepeilte Wertsteigerung generiert werden soll.

Bedarf an neuen, jungen Köpfen besteht bei OfficeFirst jedoch nicht nur, weil Blackstone traditionell auf Wertentwicklung setzt, sondern auch, weil OfficeFirst jetzt "die Plattform für alle Gewerbeimmobilieninvestments von Blackstone in Deutschland ist", so Kühne.

Carsten Liede, Head of Human Resources von Colliers International Deutschland, hatte gleich 15 Jobs auf dem IZ-Karriereforum 2017 im Angebot. Denn sein Haus ist personell auf Wachstumskurs, wie Liede einem kurzen Gespräch mit dem Reporter - im letzten freien Zeitfenster, das sein proppenvoller Terminkalender hergab - stolz vorausschickte: "Unsere Belegschaft ist in den vergangenen zwölf Monaten um 10% gewachsen."

Die Stellenangebote, die Liede an der Goethe-Universität Frankfurt ausbreitete, waren ein bunter Mix aus Praktika und Werkstudentenplätzen für Studierende sowie Jobs für Absolventen und Young Professionals mit zwei, drei Jahren Berufserfahrung. "Viele Studierende suchen noch nach Orientierung, einige wissen aber schon ziemlich genau, wo sie hinwollen", resümierte Liede die rund 120 Gespräche, die er und seine Kollegen von Colliers am Stand führten. Im Laufe des Tages erhielt er direkt 30 Bewerbungen, fünf weitere kamen per E-Mail im Nachgang an, "und ich rechne mit weiteren", berichtete Liede einige Tage nach der Veranstaltung. Von den bisher eingegangenen Bewerbungen habe man "fast alle" an die Fachbereiche weitergeleitet.

Colliers-Wettbewerber CBRE hatte den Auftritt auf dem Karriereforum zur Chefsache erklärt und Deutschland-CEO Alexander von Erdély geschickt. Dieser wählte eine geschickte Taktik, um die Bewerber zu CBRE zu locken: Im Rahmen des Tagungsprogramms sprach er im ersten Vortrag des Tages darüber, wie die allgegenwärtige Digitalisierung Berufsbilder in der Immobilienbranche verändert - um am Ende seiner Ausführungen darauf hinzuweisen, dass sich CBRE später in der Aussteller-Session als Arbeitgeber vorstellen würde. Warum CBRE um die Gunst von Nachwuchskräften buhlt, verriet von Erdély am Rande seiner Vortrags: Man wolle den Umsatz in Deutschland in den kommenden acht Jahre verdoppeln.

Auch Arcadis entsandte u.a. einen ranghohen Unternehmensvertreter aus dem operativen Business: Managing Director Martin Ritterbach. Er brachte sieben Jobs mit. Für die Projektsteuerung, das Kerngeschäft von Arcadis, und für den Bereich (General-)Planung hielt er vor allem Ausschau nach Architekten sowie Bau- und Wirtschaftsingenieuren mit und ohne Berufserfahrung. Für die umsatzmäßig kleinste, aber wachsende Immobiliensäule von Arcadis in Deutschland - das Beratungsgeschäft - kommen auch Bewerber ohne technischen Hintergrund, Wirtschaftswissenschaftler etwa, infrage. Auf dem IZ-Karriereforum traf Ritterbach zwar "nur wenige, die direkt am 1. Juli anfangen können". Er hatte aber schon zur Halbzeit mit drei Besuchern des Arcadis-Standes Vorstellungsgespräche fest vereinbart.

Zu einem vielversprechenden Kandidaten pflegt Ritterbach gern auch über einen längeren Zeitraum Kontakt: Einen jungen Mann etwa, der für ein längeres Praktikum bei einem Immobilienunternehmen nach Hongkong geht, habe er auf dem Karriereforum gebeten, ihm vier Monate vor Beendigung des Praktikums eine Mail zu schreiben, damit man - anhaltendes beiderseitiges Interesse vorausgesetzt - die weiteren Schritte besprechen könne, berichtete Ritterbach.

"So mache ich das immer: Wer sich wirklich für uns interessiert, soll mir in den nächsten Tagen persönlich eine E-Mail schreiben. Ich filtere das dann für die Personalabteilung und die Kollegen aus den Fachabteilungen", erzählte Ritterbach bei strahlendem Sonnenschein auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt.

Knapp 400 Studierende hatten sich auf den Weg zum IZ-Karriereforum 2017 gemacht - deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Marktlage ist so gut, dass Immobilienstudenten zurzeit nicht mehr von sich aus aktiv werden müssen - zumindest wird das so an einigen Bildungsstätten verbreitet. Die Aussichten sind ja für Absolventen und Young Professionals wirklich (immer noch) sehr gut. "Etwas mehr Demut über die derzeit hervorragende Marktlage der Branche täte den Studierenden dennoch sehr gut", sagte Personalberater Olaf Kenneweg von Kenneweg Property Personalberatung mit Blick auf den Rückgang der Teilnehmerzahlen.

"Und es ist die Pflicht der Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter, den Studierenden aufzuzeigen, dass es auch andere Zeiten gab: Zeiten - zuletzt vor weniger als zehn Jahren -, in denen hervorragende, langjährige Fachkräfte aus einer ungekündigten Position woanders einen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben und - bevor sie ihren ersten Arbeitstag hatten - schon die Kündigung im Briefkasten vorfanden", betonte Kenneweg.

Sicher, derzeit gebe es überhaupt keine Signale, dass sich Geschichten wie diese bald wiederholen könnten, räumte Kenneweg ein. Dass so was jedoch "schneller kommen kann, als uns allen lieb ist, hat die überwiegende Mehrheit der heutigen Marktteilnehmer bereits mindestens einmal erleben müssen". Und an den Nachwuchs gerichtet: "Studierende sind immer noch ihres eigenen Glückes Schmied. Allein der guten Zeiten wegen macht niemand Karriere."

Die Studierenden, die sich der Reporter stichprobenhaft herauspickte, waren durch die Bank ziemlich guter Dinge, was ihre Jobchancen angeht. Den Schweinezyklus kennen sie freilich aus dem Hörsaal, dass er ihnen aber mal leibhaftig begegnet - kaum zu glauben. Zu rosig ist die Lage: Ein junger Mann beispielsweise, der an der HfWU Nürtingen-Geislingen Immobilienwirtschaft auf Bachelor studiert und sein Studium voraussichtlich kommenden März abschließt, gab schwer lächelnd zu Protokoll: "Es kommt schon rüber, dass Fachkräfte gesucht werden."

Harald Thomeczek