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JLL, CBRE und Beos sichern sich ihr Rampenlicht

JLL, CBRE und Beos ziehen den Nachwuchs an und verteidigen die Spitzenplätze im IZ-Arbeitgeberranking.

JLL, CBRE und Beos ziehen den Nachwuchs an und verteidigen die Spitzenplätze im IZ-Arbeitgeberranking.

Podest Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Trifonenko Ivan

Karriere 08.07.2021
JLL, CBRE und Beos haben es im IZ-Arbeitgeberranking 2021 wieder auf die Spitzenplätze geschafft. Viele Berufseinsteiger schätzen die drei international bekannten Unternehmen als gutes ... 

JLL, CBRE und Beos haben es im IZ-Arbeitgeberranking 2021 wieder auf die Spitzenplätze geschafft. Viele Berufseinsteiger schätzen die drei international bekannten Unternehmen als gutes Karrieresprungbrett. Andere legen seit der Corona-Krise mehr Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz und haben Commerz Real zu einem starken Aufstieg verholfen.

Ob als Immobilienberater, in der Bewertung oder im Facility-Management - JLL bleibt der Toparbeitgeber für viele Studenten. Bereits zum zehnten Mal in Folge haben sie das Unternehmen bei der Umfrage zum IZ-Arbeitgeberranking auf Platz eins gewählt. Und auch die Silber- und Bronzepositionen sind seit dem Vorjahr gleich geblieben. Den zweiten Platz verteidigt der Berater CBRE, den dritten der Asset-Manager und Entwickler Beos. Die drei Spitzenreiter werden von den Studenten als "Traditionshäuser", als "breitgefächert" und als "Global Player" wahrgenommen, obwohl nur wenige von ihnen die Firmen tatsächlich von innen kennen. Die Top Drei haben es geschafft, ihr gutes Image als Arbeitgeber aufrechtzuerhalten - und das obwohl sie pandemiebedingt kaum an den Hochschulen präsent sein konnten (für die vollständigen Top Ten des IZ-Arbeitgeberrankings siehe "Die 10 Wunscharbeitgeber der Studenten" in diesem Artikel).

"Den Bereich Hochschulmarketing haben wir speziell in den vergangenen Monaten aktiv ausgebaut", berichtet Anita Thelen, noch bis Mitte Juli Head of Human Resources Central Europe bei JLL. Das Unternehmen setze auf Gastdozenten, mehr duale Studiengänge und digitale Hochschulmessen. Den Online-Weg sind auch CBRE und Beos gegangen. "Wir sind ein großer Freund von Messen, gerade weil man dort schnell in persönlichen Kontakt treten kann. Leider ging das bei den digitalen Angeboten nur mit Einschränkungen", bedauert Holger Matheis, der im Beos-Vorstand unter anderem fürs Personal zuständig ist. Er hoffe, bald wieder mit mehreren Mitarbeitern persönlich auf den Nachwuchs treffen zu können, um in Gesprächen statt Chats und Streams Gestik und Mimik von Bewerbern besser erleben zu können.

Global Player als Karrieresprungbrett

Studentin Beatrice Pötzl hingegen war zufrieden mit den digitalen Alternativen. "Die Onlinemessen zeigen meiner Meinung nach ganz neue Möglichkeiten auf, eine Karrierewoche umzusetzen. Geht es darum, möglichst viele Firmen kennenzulernen und viele Kurzgespräche zu führen, finde ich sie total sinnvoll", sagt sie. Und noch einen weiteren Vorteil habe sie im Vergleich zu den klassischen Veranstaltungen bemerkt: "Man kann gut Themen ansprechen, bei denen man lieber etwas anonymer bleiben will", dabei denke die Studentin für Ingenieurwesen zum Beispiel an Fragen rund um das Gehalt.

Nicht nur auf Messen waren die Unternehmen im Netz aktiv. Viele haben ihre Social-Media-Aktivitäten ausgebaut, um durch Posts bei Facebook, Instagram, Youtube und in Blogs Einblicke in den Betriebsalltag und in Projekte zu geben und sich so als Marke bei den Followern einzuprägen. Doch viele dieser Beiträge erreichen die Studenten gar nicht. Der Grund: Als Bewerber wollen sie sich selbst nicht zu sichtbar machen. "Sofern es einen Instagram-Account gibt, schaue ich zwar mal drauf, würde einem Unternehmen aber nie aktiv folgen", sagt Larissa Geiger, die kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss im Fach Immobilienwirtschaft steht. Sie begründet ihre Zurückhaltung damit, dass sie ihre eigenen Profile bei Instagram und Facebook nur für Posts aus ihrer Freizeit nutzt und den Unternehmen diese Einblicke nicht gewähren möchte.

Fürs berufliche Netzwerken verwenden die befragten Studenten derzeit vor allem Xing und LinkedIn. Zu einem der wichtigsten Mittel bei der Jobsuche hat sich außerdem die Bewertungsplattform Kununu entwickelt. Viele Absolventen sehen in einer Online-Recherche über das Portal den Vorteil, dass sie dort Meinungen von Mitarbeitern lesen können.

Dass die Plattform zunehmend an Gewicht bei der Imagebildung von großen Firmen gewinnt, zeigt zudem eine Studie des European Real Estate Brand Institutes aus Berlin. Bei einer Umfrage unter 480 Teilnehmern aus der Immobilienbranche bestätigten mehr als drei Viertel der Befragten, dass sie Kununu bei der Jobsuche gezielt aufrufen. Das waren mehr als diejenigen, die angaben, sich auf Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk zu verlassen.

Den Trend haben auch die Arbeitgeber erkannt und reagieren darauf. "Wir nehmen Kununu sehr ernst und freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen. Bei negativen Kommentaren versuchen wir nachzuhaken und Kontakt aufzunehmen, um das dahinterstehende Problem lösen zu können", erklärt Mike Schrottke, Head of People bei CBRE. Mit mehr als 900 Kommentaren finden sich auf der Profilseite des Unternehmens die meisten Bewertungen unter allen aus den Top Ten der Wunscharbeitgeber. Sie stammen von aktuellen Mitarbeitern, ehemaligen Angestellten und auch von Praktikanten und Werkstudenten. Dadurch bilden sie Meinungen aus fast jeder Karrierestufe innerhalb des Unternehmens ab. Viele Firmen nutzen ihr Portal-Profil gezielt für das eigene Employer-Branding. So setzt sich JLL zum Beispiel als "führendes Dienstleistungs-, Beratung- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich" in Szene. Dennoch schneidet der Toparbeitgeber mit einer Weiterempfehlungsquote von 46% durch die Kununu-Community in den vergangenen zwei Jahren schlechter ab als seine Konkurrenten CBRE (88% Weiterempfehlung) und Beos (70% Weiterempfehlung).

Den Nachwuchs stören die Online-Gesamtpunkte bei Kununu weniger. Stattdessen erhoffen sich die Studenten von einer Tätigkeit bei einem internationalen Unternehmen, ihrem Lebenslauf einen Boost verpassen zu können. "Die Karriereperspektiven sind mit dem Firmenimage das Ausschlaggebende für mich", sagt ein 21-jähriger BWL-Student, der JLL zu seinem Wunscharbeitgeber gekürt hat. Andere bezeichnen den Erstplatzierten als ein "gutes Karrieresprungbrett". Bei CBRE denken viele zuerst an das "Prestige" und betonen die "extreme Bekanntheit". Für Beos hat sich ein Student im Bau- und Projektmanagement, der kurz vor dem Abschluss steht, auch aus strategischen Gründen entschieden. Er kennt die Firma aus Erzählungen von Kommilitonen, die dort ein Praktikum gemacht haben, und hat den Eindruck, "es wird einem von Anfang an viel Verantwortung übertragen, sodass die Lernkurve steil ist."

In der IZ-Umfrage bewerteten nur 2% derer, die gerne für JLL arbeiten würden, die Stellen als "sicheren Arbeitsplatz". Mehr als jeder Vierte begründete seinen Wunsch nach einem Arbeitsvertrag dort stattdessen mit der Internationalität des Unternehmens, knapp 20% sehen gute Karrierechancen in einem Job bei dem Spitzenreiter. Auch bei CBRE und Beos spielte der Punkt "sicherer Arbeitsplatz" nur eine geringe Rolle bei der Begründung des Favoriten.

Meldungen über Kurzarbeit haben viele Studenten in den vergangenen Monaten nicht in ihrer Entscheidung beeinflusst. Eduard Enes, der Construction and Real Estate Management studiert, zeigt sogar Verständnis dafür, dass einige Firmen diesen Weg gegangen sind. JLL etwa meldete ab April 2020 ein halbes Jahr Kurzarbeit an, beendete sie jedoch nach vier Monaten. "Zu Beginn dieser Arbeitszeitreduktion waren die Arbeitsverhältnisse mit Werkstudenten beendet worden, um festangestellten Mitarbeitern gegenüber konsistent zu handeln. Sobald es die Situation wieder zuließ, wurden jedoch wieder Werkstudenten eingestellt", erklärt JLL-Personalerin Thelen. Für Enes, der bei einem anderen Unternehmen selbst einen Werkstudentenjob verloren hat, hatte das keinen Einfluss auf seine Wunscharbeitgeberwahl. "Solange das Unternehmen einen konkreten Plan vorzeigt und das Thema offen kommuniziert, würde es mir persönlich nicht den Schlaf rauben."

Viel genauer schaut Enes - wie auch viele seiner Mitstudenten - hin, wenn es um mögliche Auslandserfahrungen kurz nach dem Berufseinstieg geht. Diesen Trend kann auch Matheis bestätigen. "Wir merken, dass Interesse da ist, und bieten die Möglichkeit an, wo es passt. Schließlich wollen wir unsere Mitarbeiter auch später für internationale Projekte einsetzen können", erklärt der Beos-Vorstand. Weil Beos seit 2018 zu Swiss Life Asset Managers gehört, seien Auslandsaufenthalte inzwischen besser möglich. In Zukunft soll das Angebot noch weiter ausgebaut werden. CBRE hat ein eigenes Programm eingerichtet, das darauf abzielt, Mitarbeitern für einen bestimmten Zeitraum Erfahrungen im Ausland zu ermöglichen. Nicht zuletzt, weil in vielen Positionen länderübergreifend gearbeitet wird. "Das bietet viele anregende neue Perspektiven und verhindert einen einseitigen Blick auf den heimischen Markt", erklärt Schrottke den Hintergrund. Alle Unternehmen betonen jedoch, dass die Auslandsaufenthalte zur Stelle passen müssen, wodurch die Wahl des Einsatzorts, der Zeitpunkt und die Dauer eingeschränkt werden können. Zudem bedeutet der Austausch für die Bewerber, dass gute Englischkenntnisse für den Job in der Immobilienbranche immer wichtiger werden.

Doch es gibt auch eine große Gruppe von Studenten, die gerade wegen der Corona-Pandemie viel Wert auf ein langfristiges Arbeitsverhältnis zum Berufseinstieg legt. "Wichtig ist für mich erstmal Berufserfahrungen zu sammeln, da ich festgestellt habe, dass ein guter Abschluss allein nicht alles ist", stellt ein Student klar. Als langfristige Arbeitgeber punkteten in der IZ-Umfrage vor allem Union Investment (Platz zehn), ECE (Platz sieben) und Commerz Real (Platz fünf). Bei Kununu bedient Commerz Real zudem noch einen weiteren Trend, der in der Pandemie entstand: Vertrauen in den Umgang mit der Pandemie. Viele Studenten sehen die besondere Situation als Probe für die potenziellen Arbeitgeber. Sie achten bei Erzählungen von Mitarbeitern, in Praktika und auch bei Kununu auf Berichte über flexible Arbeitsmodelle und Hygienemaßnahmen. Eine BWL-Studentin der TH Darmstadt berichtet, dass sich ihre Vorstellung von einer guten Stelle im vergangenen Jahr verändert hat. "Die Höhe des Gehalts ist weniger wichtig geworden, dafür umso mehr die Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem."

Neue Prioritäten durch Corona-Krise

Mit Kununu-Kommentaren wie "gerade in Coronazeiten ein Glücksgriff" oder "keine Entlassungen aufgrund der Pandemie" hat es Commerz Real zum Aufsteiger des Jahres geschafft und ist im IZ-Ranking von Platz zehn auf fünf nach oben geklettert. Und im Umgang mit Praktikanten scheint das Unternehmen ebenfalls vieles richtig zu machen. Ein Großteil derer, die Commerz Real zu einem ihrer Favoriten kürten, gaben an, die Strukturen im Haus durch Praktika oder ähnliches schon kennengelernt zu haben.

Weniger Erfolg hingegen hatte Corpus Sireo. Im Gegensatz zu Beos scheint der Fonds- und Asset-Manager seit seinem Eintreten in die Unternehmensgruppe von Swiss Life Asset Managers immer weniger von den Studenten wahrgenommen zu werden. Während das Unternehmen 2018 noch ganz vorne im IZ-Arbeitgeberranking auf Platz zwei dabei war, reichten die Punkte in diesem Jahr nur noch für Platz zwölf und damit nicht mehr für die Top Ten. Auch Drees & Sommer musste seit dem vergangenen Jahr einige Plätze einbüßen und rutschte von Rang vier auf acht.

In der Studie des European Real Brand Institutes zählen die beiden Unternehmen zu den weniger bekannten bei den bis 25-Jährigen. Während etwa jeder Vierte der jungen Befragten dort angab, JLL zu kennen, konnten nur 16% etwas mit dem Namen Drees & Sommer anfangen - trotz der Teilnahme an digitalen Messen, Gastvorträgen und Antworten auf jede Kununu-Bewertung. Corpus Sireo kannten gar nur 7%. Wer seinen guten Ruf als Toparbeitgeber verteidigen will, muss also vor allem sichtbar bleiben. Nur Unternehmen, die den Studenten möglichst früh im Kopf bleiben, haben die Chance, schon vor deren Berufseinstieg zum Wunscharbeitgeber zu werden.

Janina Stadel

Die Branche ist beim Homeoffice am Limit

Viele Büros von Immobilienfirmen waren schon vor der Homeoffice- Verordnung so gut wie ausgestorben.

Viele Büros von Immobilienfirmen waren schon vor der Homeoffice- Verordnung so gut wie ausgestorben.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 28.01.2021
Die Bundesregierung will mit ihrer "Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung" mehr Bürobeschäftigte ins Homeoffice bringen. Denn angeblich sind die Büros noch viel zu voll. Bei großen ... 

Die Bundesregierung will mit ihrer "Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung" mehr Bürobeschäftigte ins Homeoffice bringen. Denn angeblich sind die Büros noch viel zu voll. Bei großen Immobilienunternehmen ist jedoch nicht mehr viel Luft nach oben. Das zeigt eine Umfrage der Immobilien Zeitung.

Das Bundesarbeitsministerium unterstellt, dass beim Corona-Homeoffice noch viel Luft nach oben ist. Die aktuellste Zahl, die eine Sprecherin von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ) vorweisen kann, datiert jedoch von Anfang November - ist also fast drei Monate alt. Damals, zu Beginn des zweiten Shutdowns, arbeiteten laut einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung nur 14% der Beschäftigten zuhause. Im April, während der ersten großen Corona-Welle, hatte der Anteil der Homeoffice-Täter unter den gleichen knapp 6.000 befragten Erwerbstätigen noch fast doppelt so hoch gelegen, bei 27%.

Um zu belegen, dass nicht alle Arbeitgeber Homeoffice anbieten, weist Heils Sprecherin darauf hin, dass öffentliche Verkehrsmittel zurzeit stärker genutzt werden als im Frühjahr, sowie auf Berichte von Beschäftigten: "Wir wissen durch Medienberichte und Social-Media-Beiträge, dass nicht alle Unternehmen tun, was sie können."

Negativbeispiele gibt es auch in der Immobilienbranche. Ein "angsterfüllter Mitarbeiter" eines Büroimmobilien-Asset-Managers wandte sich schon Mitte Oktober, als die Infektionszahlen wieder zu steigen begannen, an die IZ: "Genau zu der Zeit, in der Frankfurt zu den Top-Ten-Gebieten mit Corona-Fällen gehört, hebt man nun alle bisherigen Regelungen gänzlich auf und zwingt die Mitarbeiter, wieder in den Normalbetrieb überzugehen und ins Büro zu kommen." Dabei finde "die gesamte Arbeit eines jeden Angestellten ausschließlich am PC statt".

Wie geht die Immobilienbranche mit dem Thema um? Um das herauszufinden, hat die Immobilien Zeitung stichprobenhaft dreizehn große Immobilienunternehmen befragt. Das Ergebnis: Die Befragten lassen ihren Leuten weitgehend freie Hand bei der Wahl des Arbeitsplatzes und reduzieren die Präsenzquote in den meisten Fällen auf 10% bis 25% - schon vor der Homeoffice-Verordnung.

Bei Vonovia seien schon seit Monaten alle, die nicht zwingend im Büro arbeiten müssten, dazu angehalten, mobil bzw. zuhause zu arbeiten, erklärt der DAX-Konzern. Schon Mitte Januar arbeiteten mehr als 90% der Mitarbeiter, die ihrer Beschäftigung normalerweise aus dem Büro heraus nachgehen, daheim. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch wandte sich - nach einer Videokonferenz von Arbeitsminister Heil mit den Personalchefs der DAX-30-Unternehmen - nochmals via Intranet und internem Podcast an die Beschäftigten: "Bitte bleiben Sie im Homeoffice!"

"Bitte bleiben Sie im Homeoffice!"

Auch Deutsche Wohnen (DW) sieht die Homeoffice-Quote am Limit angelangt: "Die Homeoffice-Arbeit haben wir bereits bestmöglich ausgeweitet. Die neue Verordnung wird die Quote bei der DW nicht großartig in die Höhe treiben." Im Frühjahr 2020 verbrachten knapp 80% der rund 1.000 Mitarbeiter einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Heimbüro. "Momentan bewegen sich die Zahlen auf einem ähnlichen Level. Auch wenn ein Großteil der Tätigkeiten digitalisiert wurde, gibt es einzelne Jobprofile, bei denen eine temporäre Präsenz nach wie vor wichtig ist."

Viele andere halten es ebenfalls kaum noch für möglich, die Homeoffice-Quote weiter zu erhöhen. Bei UIRE arbeitet schon seit Ende Oktober 2020 der "überwiegende Teil" der Belegschaft an allen Standorten komplett mobil von zuhause. "Wie bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr stellt lediglich eine Notbesetzung den Geschäftsbetrieb an den Standorten vor Ort sicher", sagt CEO Michael Bütter. Sind alle, die auf der Liste für die Notbesetzung stehen, gleichzeitig im Büro, liegt die Präsenzquote bei rund 20%. Die Intention der neuen Verordnung sieht Bütter als erfüllt an.

Bei BNP Paribas Real Estate klingt es ähnlich: "Wir machen schon seit vielen Wochen alles, was in der Verordnung steht", sagt Chantal Schaum, Head of Public Relations. Mit ca. 5% bis 10% sei die Auslastung in den Büros ohnehin schon sehr gering.

ECE hat die bestehende Regelung nur noch marginal ergänzt. Schon vorher arbeiteten nur maximal 10% der Kollegen gleichzeitig in den Büros - und da seien schon die Leute mitgezählt, die nur einmal die Woche kurz ins Büro kommen, um z.B. umfangreiche Unterlagen auszudrucken, Post abzuholen oder Unterschriften zu leisten.

Auch bei Drees & Sommer sieht man das Potenzial für Kontaktreduzierung mittels Heimarbeit ausgereizt: "Wo immer möglich, arbeiten die Mitarbeitenden von Drees & Sommer mobil von zu Hause aus - das gilt bereits seit einigen Wochen. Derzeit trifft das auf etwa drei Viertel der Belegschaft zu", sagt Sinan Eliguel, Associate Partner und Leiter HR. "Was das weitere Viertel angeht: Allein 300 Mitarbeiter müssen vor Ort bei Bauvorhaben sein, um diese am Laufen zu halten. Die restliche Zahl verteilt sich auch auf Mitarbeiter, die in Urlaub oder krank sind." Unterm Strich nutzen laut Eliguel nur noch etwa 15% der Kollegen bei Drees & Sommer ihren angestammten Büroarbeitsplatz.

Bei CBRE geht ebenfalls kaum noch mehr Homeoffice. Der Immobiliendienstleister lässt nur noch Office-Manager und Mitarbeiter, "die aus businesskritischen Gründen die Büros nutzen müssen", ins Haus. "Je nach Bürolayout und -größe ergibt sich dadurch eine maximale Auslastung zwischen ca. 15% und 25%." De facto liege die Belegungsquote aber niedriger: Im Frankfurter Deutschland-Hauptsitz habe der Peak am 4. Januar bei 11,8% gelegen, seit dem 11. Januar bewege sich die tägliche, maximale Auslastung zwischen 5,9% und 7%. Patrizia nennt keine Anwesenheitsquoten, sieht aber keinen Änderungsbedarf. Schließlich hätten die Mitarbeiter schon vor Heils Vorstoß "weitestgehend" zuhause gearbeitet.

Einen gewissen, wenngleich überschaubaren Effekt löst Heils Verordnung bei Beos und Corpus Sireo aus, beides deutsche Töchter von Swiss Life Asset Managers (Slam). Slam hat die Vorgaben fürs Mobile Office tatsächlich noch einmal verschärft: Die zuvor auf maximal 20% begrenzte Büroauslastung pro Standort wurde nach den neuen Beschlüssen der Regierung auf 10% gesenkt. Zusätzlich zu den unbedingt vor Ort benötigten Kollegen könnten weitere Mitarbeiter die Räumlichkeiten nur noch in dringenden Ausnahmefällen und nur nach Absprache mit ihren Vorgesetzten nutzen.

Commerz Real sieht ebenfalls etwas Spielraum. Die zuvor für alle Standorte angestrebte Obergrenze von 25% pro Team und Standort hat die Banktochter nun aufgehoben: "Ab sofort gilt, dass nur diejenigen im Büro anwesend sein dürfen, die zwingend notwendige und nur vor Ort durchzuführende Tätigkeiten erledigen müssen (z.B. Unterschriften, Sicherstellung IT-Betrieb, Post)", heißt es in einem internen Corona-Update. "Alle anderen arbeiten bitte vorerst bis zum 14. Februar 2021 aus dem Homeoffice."

Bei JLL bleibt es den Mitarbeitern bzw. Teams überlassen, wo sie arbeiten. "Unsere Büros bleiben geöffnet, um jenen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, die zuhause nicht arbeiten können", sagt COO Yama Mahasher. An die Mitarbeiter sei aber zuletzt ein "dringender Appell" ergangen, daheim zu arbeiten, wo es möglich ist. Mitte Januar waren je nach Standort bis zu 50% der Kollegen im Büro.
Nichts zum Thema Homeoffice sagen will Art-Invest.

Präsenz nur mit "zwingendem Grund"

Die Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, die am 27. Januar in Kraft trat und zunächst bis zum 15. März gilt, verpflichtet Arbeitgeber, "bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten das Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen". Von einer Verlagerung solcher Tätigkeiten dürfe der Arbeitgeber nur dann absehen, wenn "zwingende betriebliche Gründe" dagegen sprechen.
Als solche Gründe gelten u.a. "alle Bürotätigkeiten, die Anwesenheit erfordern, z.B. das Verteilen und Bearbeiten eingehender Post, die Entgegennahme von Lieferungen oder Tätigkeiten am Empfang für weiterhin notwendige Kundenkontakte", erläutert Michael Fuhlrott, Arbeitsrechtler von der Hamburger Kanzlei Fuhlrott, Hiéramente & von der Meden.
Auch Tätigkeiten, die eine Einsichtnahme in Unterlagen vor Ort erfordern, z.B. Entgeltabrechnungen, könnten im Büro erbracht werden. Gleiches gelte, wenn auf IT-Systeme aus berechtigten Sicherheits- oder Datenschutzgründen nur vor Ort zugegriffen werden könne. Mit ungenügender technischer Ausstattung dürften Chefs dagegen maximal vorübergehend durchkommen.
Hier sei "zeitnah Abhilfe zu schaffen". Definitiv keine Chance hätten Argumente wie: "Die Kommunikation vor Ort ist wichtig für das Team" oder "Die Produktivität sinkt im Homeoffice". Harald Thomeczek

Harald Thomeczek

JLL bringt Frauen in Führung

Karriere 22.01.2015
JLL Deutschland hat sich als Unternehmen gegen eine Quotenregelung entschieden. Stattdessen setzt das Unternehmen auf ein neues Entwicklungsprogramm, um Frauenkarrieren zu fördern. ... 

JLL Deutschland hat sich als Unternehmen gegen eine Quotenregelung entschieden. Stattdessen setzt das Unternehmen auf ein neues Entwicklungsprogramm, um Frauenkarrieren zu fördern.

JLL Deutschland hat ein Programm entwickelt, um mehr Frauen für Führungspositionen zu qualifizieren. Für das zunächst auf ein Jahr angelegte Entwicklungsprogramm wurden acht Mitarbeiterinnen ausgewählt. Mögliche Kandidatinnen wurden zunächst nominiert und mussten sich dann in einem Assessment-Center beweisen.

Die Teilnehmerinnen erwarten ab diesem Frühjahr nun verschiedene Bausteine: Es wird Workshops geben, die die Themen Selbstmarketing und Gender aufgreifen. Ferner sind Kaminabende mit High Potentials und dem Senior Management von JLL geplant. Mentoring stehe ebenso auf der Agenda wie die Gründung von so genannten Lernpartnerschaften über Standorte und Geschäftsbereiche hinaus, sagt Izabela Danner, Mitglied im Management Board Germany und verantwortlich für Human Resources. Das Programm Female Leadership ist eine globale Initiative des Beratungsunternehmens. Besonders eng kooperiere JLL Deutschland dabei mit JLL Emea, aber auch mit JLL Indien und JLL USA.

Frauen sind bei JLL Deutschland rein rechnerisch in der Mehrheit. Sie stellen knapp 53% der 765 Mitarbeiter. Doch dabei handele es sich überwiegend um Support-Funktionen und weniger um Positionen im Professional- oder Leadership-Bereich, sagt Danner. Das Unternehmen habe sich gegen eine starre Frauenquote ausgesprochen. Stattdessen will JLL durch seine Diversity-Strategie für eine vielfältigere Belegschaft auf allen Hierarchieebenen sorgen, auch im Hinblick auf Genderfragen. Kein Unternehmen auf der Welt dürfe sich eine Quotenfrau leisten, sagt Danner. Das Thema Diversity dient jedoch nicht als Selbstzweck, sondern wird als wichtiger Wettbewerbsfaktor gesehen. Die Kunden hätten sich verändert, seien heterogener geworden, sagt Danner. Diese Vielfalt in der Art der Kommunikation und den Perspektiven würden sie auch von ihren Beratern erwarten. Das Thema Diversity zählt auch deswegen zu den fünf wichtigsten strategischen Zielen des Unternehmens und ist fester Bestandteil der Human-Resources-Strategie.

Dass Personalthemen großgeschrieben werden, zeigt das Unternehmen auch mit der Berufung Danners ins JLL-Management Board Germany zum Jahresanfang 2015. Mit diesem Schritt unterstreiche JLL "nicht zuletzt die immense Bedeutung des Themas Human Resources für die künftige Entwicklung unseres Unternehmens in Deutschland", sagt CEO Frank Pörschke. Die Gewinnung, Weiterentwicklung und Bindung von Talenten zähle zu den wichtigsten strategischen Handlungsfeldern im Personalbereich, betont der JLL-Deutschlandchef.

Auch europaweit engagiert sich das Beratungsunternehmen für mehr Diversität. JLL Großbritannien ist beispielsweise Sponsor der europäischen Diversitäts-Initiative des International Council of Shopping Centers (ICSC), wie das Unternehmen im Herbst anlässlich der Immobilienmesse Mapic in Cannes bekannt gab. Das ICSC-Projekt "Women in Retail Real Estate" hat verschiedene Veranstaltungen u.a. im Rahmen der ICSC-Europakonferenz in Istanbul sowie in Cannes und Mailand organisiert. "Auf diesem Erfolg wollen wir 2015 aufbauen und unsere Diversitätsanstrengungen durch ein breiter gefasstes und vollständigeres Programm erweitern", sagt Mike Morrissey, Executive Vice President des ICSC. Gemeinsam mit JLL plant der Verband Workshops und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Partnern und Mitgliedern.

Sonja Smalian

JLL, die Superfirma

Klar der Superheld unter den Arbeitgebern: JLL lässt im Top-Arbeitgeber-Ranking der Immobilien Zeitung alle anderen genannten Unternehmen weit hinter sich.

Klar der Superheld unter den Arbeitgebern: JLL lässt im Top-Arbeitgeber-Ranking der Immobilien Zeitung alle anderen genannten Unternehmen weit hinter sich.

Bild: istockphoto/darko_a/Montage IZ

Karriere 17.07.2014
Zu welchem Unternehmen zieht es angehende Absolventen immobilienwirtschaftlicher Studiengänge? Klarer Fall: zu JLL. Das Makler- und Beratungshaus erhielt im Top-Arbeitgeber-Ranking der Immobilien ... 

Zu welchem Unternehmen zieht es angehende Absolventen immobilienwirtschaftlicher Studiengänge? Klarer Fall: zu JLL. Das Makler- und Beratungshaus erhielt im Top-Arbeitgeber-Ranking der Immobilien Zeitung doppelt so viele Punkte wie die gemeinsam auf Rang 2 platzierten Unternehmen Corpus Sireo, CBRE und Patrizia Immobilien. Banken und ihre Immobiliengesellschaften sind in der Gunst wieder gestiegen, Wohnungsunternehmen mangelt es nach wie vor daran.

An der Umfrage der Immobilien Zeitung nahmen in diesem Frühjahr 446 Hochschüler teil, die ihr Studium bis März 2016 abschließen wollen. Antworten kamen rund 70 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und anderen Bildungseinrichtungen im Lande. Die Auswertung wirft ein Licht darauf, welche Arbeitgeber vom Nachwuchs favorisiert werden, warum diese Firmen punkten und welche Gruppen – aufgedröselt wird zum Beispiel nach Geschlecht sowie nach Abschluss – sich für wen interessieren. Im Fragebogen wurden keine Unternehmensnamen vorgegeben, die Studenten trugen ihre Favoriten selbst ein.

Und so wurden die Ergebnisse ermittelt: Wer teilnahm, sollte seine drei persönlichen Favoriten-Firmen auf die Ränge 1 bis 3 setzen. Bei der Auswertung wurde dann gewichtet: Für den ersten Platz gab es drei Punkte, für den zweiten zwei, Drittplatzierte erhielten einen Punkt. Von den insgesamt 161 genannten Gesellschaften sind die beliebtesten zehn im Top-Arbeitgeber-Ranking weiter unten auf dieser Seite aufgeführt.

Klarer Favorit bei den Studenten ist JLL. Das Unternehmen mit seinen rund 720 Mitarbeitern in Deutschland steht damit zum dritten Mal in Folge ganz oben auf dem Siegertreppchen, diesmal allerdings mit dem deutlichsten Vorsprung: 129 Punkte erhielt das Beratungsunternehmen und damit doppelt so viele wie die Riege der Zweitplatzierten; letztlich ging mehr als jeder zehnte Punkt an das Makler- und Beratungsunternehmen. Hinter dem ersten Platz geht es so eng zu wie nie zuvor in der nunmehr sechsjährigen Geschichte des Top-Arbeitgeber-Rankings. Mit Corpus Sireo, CBRE und Patrizia kamen gleich drei Unternehmen auf den zweiten Platz (jeweils 61 Punkte), und viel fehlte nicht mehr, da hätte sich auch Drees & Sommer mit 58 Punkten noch auf dem Treppchen dazugesellt.

Auffallend: Während CBRE über die Jahre immer unter den Top 10 zu finden war, haben sich Corpus Sireo und mehr noch Patrizia Stück für Stück nach vorn gearbeitet. Patrizia bekam 2010 noch nicht einmal eine Handvoll Punkte, seither aber ging es nach oben. Auch Corpus Sireo brachte sich bei immer mehr Studenten auf den Radar – in Plätze übersetzt heißt das, die Gesellschaft schob sich zuletzt von Rang 5 (2012) und 4 (2013) nunmehr auf den zweiten Platz. Die 2013 zweitplatzierte ECE fiel jetzt auf den sechsten Rang, Hochtief, etliche Jahre unangefochten strahlender Sieger der Umfrage, rutschte weiter ab: vom dritten Platz auf den zehnten.

Nach welchen Kriterien aber trafen die Umfrageteilnehmer ihre Wunscharbeitgeber-Wahl? Entscheidend war und ist das Tätigkeitsfeld, sprich: Der Nachwuchs muss sich vorstellen können, dass ihm seine Aufgabe Spaß macht, dass er „eigene Ideen einbringen kann“. Das gilt ganz allgemein für alle genannten Brötchengeber in spe. Ein den Wünschen entsprechendes Tätigkeitsfeld fällt beim erstgenannten Wunscharbeitgeber als Kategorie mit 63,1% deutlich stärker ins Gewicht als bei den an zweiter und dritter Stelle genannten Unternehmen (etwa 56%).

Kohle und Karriere sind da wesentlich nachrangiger. Für 41,7% der Studenten, die ein Unternehmen auf Platz 1 gesetzt haben, sind Aufstiegsmöglichkeiten ein entscheidender Punkt.

Wichtig ist ihnen zudem, dass der Standort ihrem Wunsch entspricht (34,5%) und die Firma ein gutes Image hat (33,5%). Und das Geld? Das fällt bei akademisch gebildeten Einsteigern erst einmal nicht so ins Gewicht: Nur 17,5% der Studenten klickten es als entscheidendes Kriterium an. Gut möglich, dass Unternehmen, denen das Sehnen des Nachwuchses weniger gilt, mit dem Finanziellen punkten können. Will heißen: Bei den als zweites und drittes genannten Wunscharbeitgebern ist Geld wichtiger als beim Erstgenannten. Auch die Möglichkeit, in der großen weiten Welt wirken zu können, fällt bei ihnen etwas stärker ins Gewicht.

Ein Blick auf JLL sowie die drei zweitplatzierten Unternehmen Corpus Sireo, CBRE und Patrizia zeigt: JLL punktet bei angehenden Absolventen mit mehreren Kriterien fast gleichermaßen – den Wünschen entsprechende Tätigkeitsfelder, Karriereperspektiven, Internationalität und auch das positive Image werden von jeweils etwa 45% der Studenten, die das Unternehmen auf Platz 1, 2 oder 3 wählten, genannt. Bei Corpus Sireo, CBRE und Patrizia ist hingegen das Aufgabenfeld mit jeweils über 60% klar entscheidend. Patrizia lockt zudem stark mit einem positiven Image, die Internationalität ist einer der nachrangigsten Punkte – womöglich ist Letzteres Studenten nicht wichtig, vielleicht ist es aber auch noch nicht durchgedrungen, dass die Augsburger mittlerweile europaweit agieren. Karriereperspektiven werden bei Corpus Sireo und Patrizia von vielen Nachwuchskräften geschätzt, bei CBRE sind sie weniger wichtig; das Maklerhaus überzeugt weit mehr als die anderen Zweitplatzierten im Ranking mit einem den Wünschen entsprechenden Standort und Internationalität.

Im IZ-Ranking sind die zehn beliebtesten Arbeitgeber aufgeführt. Dass sie von Studenten favorisiert werden, hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass etliche in puncto Tätigkeitsfelder und Asset-Klassen breit aufgestellt sind – und damit unterschiedlich interessierte Absolventen ansprechen. Gut für Nachwuchsrekrutierung und Imagepflege ist zudem die Kooperation mit Hochschulen. Corpus Sireo beispielsweise bietet in Kooperation mit der EBZ Business School ein duales Studium für Masterstudenten an, allein Drees & Sommer stellt etwa 40 Mitarbeiter als Dozenten an Hochschulen ab. Um weitere Zahlen zu nennen: Ein Viertel der 115 Unternehmen, die sich in diesem Jahr an der Joboffensive-Umfrage der IZ beteiligten, engagiert sich an Hochschulen. Mehr noch, nämlich ein Drittel, rekrutiert auf Messen und Veranstaltungen Nachwuchs.

Auf dem IZ-Karriereforum im Juni dieses Jahres beispielsweise präsentierten sich acht der Top 10. Manch einer lässt sich für Messen recht Außergewöhnliches einfallen: Corpus Sireo etwa verloste im Vorfeld der Expo Real 2013 über die Unternehmenswebsite 50 Eintrittskarten an Studenten; am Messestand konnte der interessierte Nachwuchs dann unter anderem mit den drei Personalverantwortlichen sprechen. Letzteres ist ein weiterer wichtiger Aspekt: Nachwuchskräfte werden auf Messen und Veranstaltungen oft von Unternehmens- und Personalchefs informiert. Dass die erste Garde antritt, vermittelt „Ihr seid uns wichtig“ – nicht die schlechteste Botschaft im Kampf um die Besten.

Andersherum registrieren Studenten offensichtlich auch, wenn Unternehmen in Schieflage sind, sich das Personalkarussel schneller dreht oder es andere Querelen gibt. So belegt der langjährige Wunscharbeitgeber Hochtief im aktuellen Ranking nur noch Platz 10, IVG ist von Rang 10 auf Platz 29 gerutscht. Die zuletzt arg ruframponierten Banken mitsamt der ihnen verbundenen Immobiliengesellschaften dagegen sind wieder weiter vorne zu finden: BNPPRE ist auf Platz 8 gelistet, die Deka-Gruppe kommt auf Rang 11, die Deutsche Bank auf Rang 13. Auch Wirtschaftsberatungen und -prüfer schneiden besser ab als im Vorjahr. Zwar schaffte es keine unter die ersten Zehn, Cushman & Wakefield sowie PricewaterhouseCoopers landeten aber nicht weit davon entfernt auf den Plätzen 12 und 14.

ECE als Sechster muss erneut keine Konkurrenz fürchten. Der nächstplatzierte Entwickler und Betreiber von Einkaufstempeln ist mfi (Rang 30); Sonae Sierra und Multi Development erhielten keinen einzigen Punkt und tauchen in der Gesamtliste der 161 Unternehmen damit gar nicht auf.

Wohnungsunternehmen rangieren nach wie vor unter ferner liefen – obwohl etliche börsennotiert sind, Konzernstrukturen und vielfältige Tätigkeitsfelder bieten. Die mit Rang 27 bestplatzierte Wohnungsgesellschaft ist in diesem Jahr die Deutsche Annington. Deutlich weiter hinten folgt Gagfah. In der Beliebtheitsskala von Studenten recht weit unten rangieren zudem Facility-Manager. Nun mögen ein paar Punkte, die Bilfinger und Strabag erhielten, für deren FM-Töchter abgegeben worden sein. Wisag jedoch taucht erst weit unten in der Liste auf, dort, wo nur noch wenige Punkte verzeichnet sind.

Erstaunlich ist, dass unter den 446 Umfrageteilnehmern 230 keinen einzigen Wunscharbeitgeber nannten. In den Vorjahren war das nicht anders, der Anteil lag ebenfalls bei über 50%. Unternehmen könnte das als Hinweis darauf dienen, dass es sich bis zuletzt lohnt, um Absolventen zu werben.cr/sma

Siehe auch weitere Berichte auf den Seiten 14, 15 und 16

Die Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, eine Initiative der Immobilien Zeitung, fördert seit 2001 den Austausch zwischen Arbeitgebern der Immobilienwirtschaft und Berufseinsteigern. Orientierung für den Übergang vom Studium in den Beruf bietet u.a. eine Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage, an der sich in diesem Jahr 115 Immobilienunternehmen und 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge beteiligten. Ein Ergebnis der Umfrage ist das Ranking der Top-Arbeitgeber der Immobilienwirtschaft. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive 2014 von folgenden Unternehmen: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNPPRE, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE, Irebs Immobilienakademie, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM.

Christine Rose,Sonja Smalian