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Was wollen Studierende vom Arbeitsmarkt?

Karriere 14.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten, sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen.

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation.

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung.

Janina Stadel

Die IZ befragt Studierende zu ihren Karrierewünschen

Karriere 11.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen. 

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnahme online möglich

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung. 

Janina Stadel

Die IZ befragt Studenten zu ihren Karrierewünschen und Jobaussichten

Karriere 01.03.2023
Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2023 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 16. April ist die Meinung von Studenten zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen ... 

Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2023 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 16. April ist die Meinung von Studenten zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen gefragt.

Zum Beginn ihrer Karriere wollen die Nachwuchskräfte in der Immobilienwirtschaft vor allem eins: einen Arbeitgeber mit einem guten Ruf und einen sicheren Arbeitsplatz. Doch im Unternehmen angekommen steht nicht mehr nur das Gehalt im Fokus. Stattdessen geht es ihnen bei der Wahl ihres Arbeitsgebers langfristig auch um den Teamzusammenhalt und um Vorbilder im Unternehmen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben.

Fragen zum Berufseinstieg

Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung, und große Konzerne schätzten die meisten als stabileren Arbeitgeber ein als Startups und Kleinstunternehmen. Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Haben die Inflation, Lieferengpässe und das Ende der Pandemie die Sicht auf einen guten Arbeitgeber verändert? Wie sicher ist sich der Nachwuchs, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben und was wollen die jungen Talente beim Berufseinstieg verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 16. April läuft. 

An der Umfrage teilnehmen können alle Studenten, die in den kommenden vier Semestern ein Bachelor- oder Master- Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug abschließen werden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten in den Fächern Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie Studenten, die Geografie, Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben.

Fragebogen online

Wer eine gültige Studienbescheinigung vorlegt, kann den
Fragebogen online auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Desktoprechner ausfüllen. Mitmachen können dabei sowohl Vollzeit- als auch duale Studenten. Die Teilnahme dauert etwa zehn bis 15 Minuten. Belohnt wird die Mühe mit der Chance auf einen von vielen Preisen, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Unter anderem winken Abos der Immobilien Zeitung (Digital + Print), Tickets für das IZ-Karriereforum am 13. Mai in Frankfurt, ein Apple iPad, AirPods der dritten Generation und Eintrittskarten für den Europa Park in Rust. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Patrizia, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Schwarz Dienstleistung KG, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, Kaufland und H&M die IZ-Arbeitsmarktumfrage.

Janina Stadel

Dreso kämpft sich zu JLL und CBRE aufs Podest

Karriere 14.07.2022
Vom Berufseinstieg bei einem Big Player versprechen sich Studenten eine sichere und steile Karriere. Doch im Unternehmen angekommen, stehen vor allem Persönlichkeiten im Fokus der ... 

Vom Berufseinstieg bei einem Big Player versprechen sich Studenten eine sichere und steile Karriere. Doch im Unternehmen angekommen, stehen vor allem Persönlichkeiten im Fokus der Nachwuchskräfte. Das hat Auswirkungen auf einige Platzierungen im IZ-Arbeitgeberranking 2022.

"Man verwaltet große Summen und trägt viel Verantwortung", dieses Bild hat Student Paul seit frühen Bachelorsemestern vom Berater, Dienstleister, Makler und Investmentmanager JLL. Nach seinem Studium würde er gerne für den Branchenriesen arbeiten. So wie er sind auch viele seiner Kommilitonen fasziniert von hohen Geschäfts- und Mitarbeiterzahlen. Von ihnen versprechen sie sich sichere Arbeitsplätze, hohe Gehälter und die Möglichkeit, schon früh in der Karriere Verantwortung zu übernehmen. Je mehr Abteilungen in einem Haus vertreten sind, desto mehr Einblicke in die Branche erwarten sie schon als Werkstudenten und wollen Jobs vor dem Abschluss nutzen, um sich auf ein Tätigkeitsfeld innerhalb der Branche festzulegen.

Mit diesen Argumenten haben es in diesem Jahr wieder drei Big Player der Branche aufs Treppchen im Rennen um den Titel Top-Arbeitgeber geschafft. Mehr als 170 Wunscharbeitgeber haben die 429 Studenten genannt, die an der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung (IZ) teilgenommen haben. Die meisten Punkte gingen zum elften Mal in Folge an JLL. Vor allem Bachelor- und FH-Studenten nannten das Unternehmen als ihren Favoriten. Doch weil sich das Unternehmen ein Image als sicheren Arbeitgeber aufgebaut hat, gab es auch Punkte von Absolventen, die eigentlich gerne für ein anderes Unternehmen arbeiten würden, die "sichere Bank" aber auf ihre persönlichen Plätze zwei und drei setzten.

Um sich beim Nachwuchs zu positionieren, macht JLL laut Patricia Offermanns, Head of Human Resources Central Europe, vor allem auf Messen für Berufseinsteiger, durch Gastdozentenschaften und bei Netzwerktreffen auf sich aufmerksam. Mit die meisten Bewerber kämen über diese Kanäle und über das Netzwerk der eigenen Mitarbeiter.

Die Silbermedaille verteidigt wie in den vergangenen Jahren CBRE – und das sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweit- und Drittstimmen. Um Nachwuchskräfte zu überzeugen, baut der Berater seit einigen Jahren gezielt das Hochschulmarketing aus.

Laut Mike Schrottke, Head of People Deutschland, stellt CBRE dabei "die Größe und internationale Verflechtung", die Breite an Dienstleistungen und Assetklassen und die Arbeitsumgebung heraus. Vor allem die Studenten, die CBRE auf den persönlichen Platz drei setzten, begründeten ihre Wahl damit, dass sie Wert auf einen langfristigen Arbeitsplatz bei einem bekannten Branchenplayer legen. Studenten, die CBRE als ihren Favoriten angaben, berichteten zusätzlich von persönlichen Begegnungen mit Mitarbeitern bei Veranstaltungen, die ihnen ein Gefühl von gutem Zusammenhalt im Team vermittelten.

Genau durch dieses Argument mischt das Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer (Dreso) das Treppchen auf. Letztes Jahr noch auf Platz acht, hat es sich um fünf Plätze auf Rang drei vorgekämpft – und ist somit der Aufsteiger des Jahres im Rennen um den Titel. Bestehende und ehemalige Praktikanten und Werkstudenten schwärmen vom "Dreso-Spirit", wie sie ihn nennen. Gemeint ist damit ein "familiäres Umfeld im Team", berichtet ein 26-jähriger Student für Stadt- und Raumplanung der HfWU in Nürtigen-Geislingen davon, wie er die Arbeitsatmosphäre bei einem Praktikum wahrgenommen hat. Laut Head of HR, Sinan Eliguel, ist das kein Zufall: "Um eine positive Arbeitsatmosphäre, Fairness und Offenheit zu fördern, setzen wir auf regelmäßige Teambuildings."

Mit jährlich rund 300 Stellen für Studenten bietet Drees & Sommer die meisten Einstiegsmöglichkeiten vor dem Abschluss an. Mindestens drei Monate sollen Praktikanten bleiben. Trotz Homeoffice-Regelungen in den Teams ließ das Unternehmen die Studenten im vergangenen Jahr möglichst oft in Präsenz arbeiten. "So können Praktikanten beispielsweise Einblicke in Bauprojekte vor Ort bekommen und ihren Teamkollegen auf der Baustelle über die Schulter schauen", erklärt Eliguel.

Um auf die Praktikumsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, lädt Drees & Sommer regelmäßig zu Campus meets Company Events ein. Studenten und Absolventen aus fachlich passenden Studienrichtungen bekommen dann Führungen durch die Büros und Einblicke in aktuelle Projekte, die Aufgaben der Mitarbeiter und deren Umgang miteinander. Zwei Jahre lang musste die Veranstaltungsreihe pausieren, kurz nach Ende der harten Corona-Kontaktbeschränkungen haben bereits drei Treffen am Stuttgarter Hauptsitz wieder stattgefunden, weitere sind für die zweite Jahreshälfte geplant.

Durch die persönliche Präsenz bei den Studenten hat Drees & Sommer den Projektentwickler und Asset-Manager Beos vom Treppchen gekickt. Das Unternehmen, das seit 2018 zu Swiss Life Asset Managers gehört, jedoch weiterhin unter eigenem Namen agiert, ist um drei Plätze auf Rang sechs abgerutscht, obwohl den Studenten das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens positiv aufgefallen ist. Zwar zählt das Thema zu den großen Herausforderungen der Branche, doch nur jeder bzw. jede Zweite gab an, dass nachhaltiges Handeln für ihn tatsächlich eine wichtige bis sehr wichtige Rolle bei der Jobwahl spielt.

Der Mutterkonzern Swiss Life Asset Managers belegt Platz zehn und schafft es damit erstmalig ins Ranking. Einige Punkte für den Vermögensverwalter wurden eigentlich an die Marke Corpus Sireo vergeben, die sich im letzten Jahr aus der Top Ten verabschieden musste. Dass das Unternehmen im Sommer 2021 vollständig in Swiss Life Asset Managers überging, war einigen beim Voting offenbar nicht bewusst. In der Kommunikation an mögliche Bewerber setzte der 690 Mitarbeiter starke Konzern weniger auf die Aufklärung über die Strukturen, sondern auf Gesichter – und hat es ausgerechnet während der Kontaktbeschränkungen geschafft, bei Messen ein stärkeres Bild von den Persönlichkeiten zu vermitteln als zuvor. "Durch die Verschiebung ins Digitale war die Teilnahme mehrerer Unternehmensvertreter möglich, da An- und Abreise wegfielen und standortübergreifend partizipiert werden konnte", sagt CEO Per Erikson.

Obwohl das Gehalt für die mehr als 400 befragten Studierenden der wichtigste Punkt bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber ist, haben sie im Nach-Corona-Jahr ein deutliches Augenmerk auf die Personen in den Unternehmen gelegt. Davon profitierte Commerz Real: Der Asset- und Investmentmanager hat sich seit 2021 erneut um einen Platz nach vorne gekämpft und belegt 2022 Rang vier. Fast jeder fünfte Commerz-Real-Wähler gab persönliche Erfahrungen als Grund für seinen Favoriten an. Gerade durch die Praktika hinterließ das Unternehmen das Bild eines "modernen, aufgeschlossenen und zukunftsorientierten Arbeitgebers". Mit diesen Eindrücken hat Commerz Real fast nur Erstnennungen erhalten. Auf allen weiteren Plätzen ab Rang 5 mussten die Konkurrenten im Vergleich zum Vorjahr Stimmen einbüßen.

Dass das Tätigkeitsfeld und Aufstiegschancen bei der Jobwahl passen müssen, zeigt die Art, wie sich Absolventen über mögliche Stellen informieren. Ausschreibungen hinterfragen sie genau und holen sich Erfahrungsberichte bei Bekannten oder früheren Praktikantinnen ein. Für rund 65% der Studenten sind eine exakte Aufgabenbeschreibung und aufgeführte Verantwortlichkeiten wichtig bis sehr wichtig bei der Entscheidung, ob ihnen eine Stelle zusagt. 80% legen Wert auf Weiterbildungsangebote und fast 90% benannten Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen als wichtig bis sehr wichtig bei der Job- und somit bei der Arbeitgeberwahl.

Einsteiger suchen Internationalität
Berufseinsteiger möchten am liebsten schon früh in der Karriere ins Ausland. Von einem international tätigen Unternehmen erwarten sie deshalb, das es dies ermöglicht, zeigt die IZ-Arbeitsmarktumfrage 2022. Doch bei manchen Arbeitgebern, die die Studierenden zu ihren Top-Arbeitgebern wählten, schätzen sie die Möglichkeiten falsch ein.

Wie genau eine Stelle in der Praxis aussehen kann, zeigt der Gewerbemakler BNP Paribas über seine Online-Präsenzen und verteidigt seinem Ruf als guten Ausbilder und den fünften Platz. "Über verschiedene Social-Media-Kanäle und Kampagnen bieten wir einen authentischen Einblick in unseren Unternehmensalltag, zum Beispiel in Form von Erfahrungsberichten von Mitarbeitenden, Video-Content sowie unserem Podcast", nennt Philipp Benseler, Head of Human Resources, Marketing & Communications, einige Beispiele. In einer Podcastfolge vom März spricht er selbst über Unternehmensspirit, Teamevents und offene Einstiegspositionen.

„Die neue Generation legt auf zwei Dinge viel Wert. Sie wollen zwar flexibel arbeiten, gucken aber sehr wohl auch auf Gehalt, Förder- und Karrieremöglichkeiten.“
Silke Paffhausen, Senior Manager Human Resources bei Beos Art-Invest

Zwei Plätze weiter unten, auf Rang sieben, reiht sich hinter Beos Art-Invest ein. Dort kennt Silke Paffhausen, Senior Manager Human Resources, die Vorstellungen von jungen Bewerbern und sagt: "Die neue Generation legt auf zwei Dinge viel Wert. Sie wollen zwar flexibel arbeiten, gucken aber sehr wohl auch auf Gehalt, Förder- und Karrieremöglichkeiten."

Bei Präsenzmessen hat sie festgestellt, dass Kandidaten sich zum einen über konkrete Unternehmensprojekte informieren, aber zum anderen auch wissen wollen, "ob sie von den Leuten um sich herum etwas lernen können". Dass beides miteinander zusammenhängt, ließe sich am besten in persönlichen Gesprächen oder während eines Praktikums vermitteln. "In jeder unserer Niederlassung sind permanent zwei bis drei Praktikanten, die mitlaufen", berichtet Paffhausen. "Weil Praktikanten bei uns voll eingebunden werden, profitieren wir von der Unterstützung. Zudem entsteht ein inhaltlicher Austausch mit den Hochschulen", sagt sie und ergänzt, "Praktika sind außerdem eine gute Recruitingmöglichkeit." Das liege daran, dass die Mitarbeiter sehen, wie Kandidaten sich im Alltag und bei Problemlösungen schlagen. Gleichzeitig nutzen die Studierenden die Gelegenheit auch selbst für ihre berufliche Orientierung.

Platz acht teilen sich ECE und Union Investment. Bei ECE gaben nur 13% der Wähler an, das Unternehmen bereits persönlich durch einen Job oder Praktikum kennengelernt zu haben, im Vergleich zum letzten Jahr ist es um einen Platz abgerutscht. Dennoch waren die Wähler, die sich zum Großteil mit Einzelhandelsimmobilien beschäftigen wollen, überzeugt, dort in ihren Wunschtätigkeiten aufgehen zu können. Zudem kamen viele Stimmen von Studenten, die sich auch die Arbeit im Bereich der Corporates gut vorstellen könnten. Von denen, die für Union Investment stimmten, begründeten nur knapp über 5% ihre Wahl mit persönlichen Erfahrungen. 2021 waren es noch 9%. Kai Johnson, Leiter Personal Hamburg, erklärt, dass seit der Corona-Pandemie studentische Stellen reduziert wurden. Der Grund: Weil viele Mitarbeiter im Homeoffice sind, können Praktikanten nicht in gewünschtem Umfang betreut werden. Dennoch hat die Fondsgesellschaft zwei Plätze gutgemacht, im vergangenen Jahr bildete sie noch das Schlusslicht der Top Ten und hatte weniger Stimmen als der Investmentmanager Patrizia, der sich 2022 aus den besten Zehn verabschieden musste.

Obwohl die Gehaltswünsche der Studenten wachsen (siehe "Beim Gehalt haben es Einsteiger eilig", IZ 25/2022), sind sie während des Studiums bereit, auch für wenig Geld ein Praktikum zu machen, denn es dient als Türöffner in die Branche. Rund die Hälfte der Befragten hat bereits ein Pflichtpraktikum absolviert, ein freiwilliges haben rund 40% angetreten. Rund 60% davon wurden laut Angaben der Studenten vergütet, im Schnitt mit zehn Euro pro Stunde.

Beim Gehalt haben es die Einsteiger eilig
Schon im ersten Berufsjahr verlangen die Teilnehmer der IZ-Arbeitsmarktumfrage mehr Geld, als viele Unternehmen zahlen. Doch langfristig sind ihre Vorstellungen von einer guten Bezahlung nicht unrealistisch. Die Zwischenschritte bis zum Zielgehalt vergessen aber die meisten.

Von den Top Ten von 2022 äußerten sich nur Drees & Sommer, ECE und Commerz Real konkret zu Gehältern für Praktikanten. Sie liegen zwischen 1.770 und 2.100 Euro. Wie das Ranking in diesem Jahr zeigt, nehmen Studenten vor Ort im Unternehmen nicht nur die Karrieremöglichkeiten, sondern auch den Umgang in den Teams und die Persönlichkeiten auf verschiedenen Positionsebenen unter die Lupe. Und so gaben in der IZ-Umfrage mehr als 80% der Studierenden an, dass sie die Unternehmenskultur stark bis sehr stark gewichten, wenn es letztlich um die Entscheidung für einen Job geht.

Janina Stadel

IZ befragt Studierende zu Jobaussichten und Arbeitgebern

Karriere 08.03.2022
Studenten aufgepasst: Bis zum 3. April ist eure Meinung wieder gefragt. Macht mit bei der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung 2022 und gewinnt mit etwas Glück einen von vielen tollen ... 

Studenten aufgepasst: Bis zum 3. April ist eure Meinung wieder gefragt. Macht mit bei der Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung 2022 und gewinnt mit etwas Glück einen von vielen tollen Preisen. 

Großer Konzern, oder doch lieber ein Startup? Wie hoch sollte ein Einstiegsgehalt ausfallen und wie viel Wert legen Berufseinsteiger auf eine Unternehmensphilosophie, hinter der sie wirklich stehen? Das alles will die Immobilien Zeitung von Studenten wissen, die kurz vor dem Wechsel von der Hochschule in den Beruf stehen. 

Themen rund um den Karrierestart

Im vergangenen Jahr haben rund 400 junge und angehende Immobilienprofis an der Befragung teilgenommen. Die meisten von ihnen wollten nach dem Studium im Projektmanagement Fuß fassen. Einen Karrierestart bei einem großen Unternehmen - allen voran JLL - sahen viele der Befragten als gutes Karrieresprungbrett. Doch seit Ausbruch der Corona-Pandemie legen viele ein gezieltes Augenmerk darauf, dass eine Anstellung auch langfristig als gesichert gilt. Wie haben zwei Jahre Pandemie die Ansprüche von Berufseinsteigern verändert? Wie selbstverständlich ist mobiles Arbeiten für sie und für welche Unternehmen aus der Branche würden sie am liebsten arbeiten? Das soll die IZ-Arbeitsmarktumfrage 2022 zeigen.  

Sie läuft noch bis Sonntag, 3. April. Mitmachen kann jeder, der in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug abschließt und eine aktuelle Studienbescheinigung vorweisen kann. Dazu gehören sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten in Fächern wie Architektur, BWL, Facility Management, Geografie, Stadtplanung, Projektmanagement und Immobilienwirtschaft. 

Online mitmachen

Den Fragebogen gibt es
online, das Ausfüllen dauert etwa 15 Minuten. Belohnt wird die Mühe mit der Chance auf einen von vielen Preisen, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Zu gewinnen gibt es u.a. Tickets für die IZ-Karrierewoche, die in diesem Jahr vom 19. bis 25. Mai stattfindet, Abos der Immobilien Zeitung, Eintrittskarten für den Europa Park in Rust und Überraschungsboxen von Trendraider. 

Partner der IZ-Arbeitsmarktumfrage in diesem Jahr sind BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, der Verein Frauen in Führung, Patrizia, RGM Facility Management, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Europa Park und Trendraider.
Janina Stadel

Arbeitsmarktumfrage: Die IZ will's wieder wissen

Karriere 14.02.2022
Immobilienstudenten aufgepasst: Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2022 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 3. April ist Eure Meinung zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern ... 

Immobilienstudenten aufgepasst: Der Startschuss für die Arbeitsmarktumfrage 2022 der Immobilien Zeitung (IZ) ist gefallen. Bis zum 3. April ist Eure Meinung zu Toparbeitgebern, Wunschgehältern und Traumberufen gefragt.



Einen
 Berufseinstieg bei einem der Top-Player in der Immobilienbranche sehen viele Studenten und Absolventen als Sprungbrett für die Karriere. Doch seit Ausbruch der Corona-Krise machen sich mehr und mehr Berufseinsteiger Gedanken darüber, wie sicher ein Job in Krisenzeiten ist. Das sind die Ergebnisse der letztjährigen IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten teilgenommen haben. Mit Abstand am begehrtesten waren dabei Stellen als Projektentwickler. Jobs im Asset Management belegten Platz Zwei der Traumberufe und die meisten Berufseinsteiger zog es nach dem Studium zum Arbeiten in eine der großen deutschen Metropolen wie Frankfurt, Berlin, Hamburg und München. 

Doch wie sehr kommt es bei der Wahl des Arbeitgebers tatsächlich auf die Größe des Unternehmens an? Fordern Absolventen beim Berufseinstieg bei einem Startup das selbe Gehalt wie von einem Konzern? Welche Rolle spielen Unternehmenskultur und gelebte Diversity bei der Wahl des ersten Jobs? Und schafft es JLL zum elften Mal in Folge auf Platz Eins im Ranking um die Toparbeitergeber der Nachwuchstalente? Diesen Fragen geht die IZ in der diesjährigen Umfrage, die noch bis Sonntag, 3. April läuft, nach. 

Onlinebefragung mit Chance auf Gewinne

An der Umfrage teilnehmen können alle Studenten, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem immobilienbezogenen Fach abschließen werden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWL-er, Studierende in den Fächern Facility Management und Gebäudetechnik genauso wie Studierende, die Geografie, Immobilienwirtschaft/-management bzw. Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung - egal ob für einen Bachelor- oder einen Masterstudiengang - vorlegt, kann den Fragebogen online auf dem Smartphone, dem Tablet oder am Desktoprechner ausfüllen. Mitmachen können dabei sowohl Vollzeit- auch auch duale Studenten. Die Teilnahme dauert ca. zehn bis 15 Minuten. 

Belohnt wird die Mühe mit der Chance auf einen von vielen Preisen, die unter allen Teilnehmern verlost werden. Unter anderem winken 170 Abos der Immobilien Zeitung (Digital + Print), 30 All-inclusive-Tickets für die IZ-Karrierewoche, die in diesem Jahr von Donnerstag, 19. Mai bis Mittwoch, 25. Mai stattfindet, drei mal zwei Eintrittskarten für den Europa Park in Rust und zehn Überraschungsboxen von TrendRaider. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, der Verein Frauen in Führung, Patrizia, RGM Facility Management, Swiss Life Managers Deutschland, Europa Park und TrendRaider die IZ-Arbeitsmarktumfrage. 

Auf einen Blick

Die IZ- arbeitsmarktumfrage 2022 läuft noch bis Sonntag, 3. April. Der Fragebogen ist online abrufbar unter
www.iz-arbeitsmarktumfrage.de.

Janina Stadel

Nachhaltige Wohnungsbestände? Ideen gibt es genug!

20 Mitglieder des MAT-Netzwerks diskutierten über Maßnahmen für nachhaltigeres Wohnen.

20 Mitglieder des MAT-Netzwerks diskutierten über Maßnahmen für nachhaltigeres Wohnen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Janina Stadel

Karriere 09.12.2021
Durch nachhaltige Baustoffe, einheitliche Verordnungen und digitale Tools für den Alltag kann die Wohnungswirtschaft ihren CO?-Ausstoß in Zukunft senken. Damit diese Ideen auch umgesetzt ... 

Durch nachhaltige Baustoffe, einheitliche Verordnungen und digitale Tools für den Alltag kann die Wohnungswirtschaft ihren CO?-Ausstoß in Zukunft senken. Damit diese Ideen auch umgesetzt werden können, braucht es viel Kommunikation zwischen allen Vertretern der Immobilienbranche ? und mit der Politik, die in den Augen der Akteure vieles ausbremst. Das ist das Ergebnis zu dem zwanzig junge Frauen und Männer, alle Mitglieder des Nachwuchsnetzwerks Most Aspiring Talents (MATs), gekommen sind. Zwei Tage lang haben sie in einer Zukunftswerkstatt gemeinsam mit Patinnen und Paten aus der Praxis ? unter anderem Meravis-Chef Matthias Herter, ZIA-Geschäftsführerin Aygül Özkan und Sarah Maria Schlesinger, Geschäftsführerin von blackprintpartners ? an konkreten Maßnahmen für die Immobilienwirtschaft gearbeitet.

Was wir von der Politik fordern, ist ein weißes Blatt Papier", insistiert Projektentwicklerin Sarah-Madeline Buschmann. Sie schwenkt zur Veranschaulichung ein leeres DIN-A4-Blatt. Die Zustimmung im Plenum ist groß, als die Kollegen und Kolleginnen ihrer Arbeitsgruppe "Bauen" erklären, dass es ihnen bei dem Blatt um Bauverordnungen geht.

Buschmanns Ziel ist es, die Wohnungswirtschaft nachhaltiger zu machen. 55% weniger Treibhausgase bis 2030, so lauten die klaren Vorgaben der EU. Wenn es nach den Mitgliedern des MAT-Netzwerks geht, soll die Wohnungswirtschaft das vorgegebene Ziel schon früher erreichen. Wie das möglich werden soll, dafür haben die Nachwuchstalente der Immobilienwirtschaft in einem zweitägigen Workshop Ideen gesammelt und Konzepte entworfen.

In einem Planspiel haben sie verschiedene Rollen und damit auch unterschiedliche Sichtweisen eingenommen. Als Vertreter der Politik, von Wohnungsunternehmen, der Bauwirtschaft, der Mieter, der Verbände und der Digitalunternehmen der Branche ging es darum, Lösungen zu finden. Beraten wurden sie dabei von Praktikern, die in der jeweiligen Sparte aktiv sind (siehe "Rollenspiel: Der Weg zum klimaneutralen Wohnungsbestand"). Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen galt es anschließend für die MATs in einer großen Abschlussdiskussion vorzustellen ? und auch gegen die Interessen der anderen "Branchenakteure" zu verteidigen. Alle präsentieren eine Liste von konkreten Maßnahmen, die ihrer Meinung nach jetzt zu ergreifen sind, um Wohnungsbestände klimaneutral zu machen, oder um zumindest nachhaltig CO2 einzusparen. Die Schaffung von bundeseinheitlichen Regelungen, die für mehr Klarheit bei Projekten sorgen, landete beim Team Bauwirtschaft dabei ganz oben auf der Prioritätenliste.

"Es gibt in Deutschland tausende Bauvorschriften. Viele von ihnen sind historisch gewachsen und müssen bei jedem Vorhaben miteinander abgeglichen werden", moniert Buschmann, "aber damit nicht

genug. Es kommen ständig neue hinzu. Etwa ganz aktuell für CO2-Regelungen." Sie fordert deshalb mit Nachdruck: "Man muss sich auch mal trauen, die alten rauszuschmeißen."

Team Bauen: "Eine schlanke Bauverordnung für alle Bundesländer"

Franziska Weis, im normalen Leben Product Developerin bei Patrizia und an diesem Tag Politkerin, kann das gut nachvollziehen. Gemeinsam mit Gianluca Martinelli und Maximilian Woiczikowsky machte sie sich für die Vereinheitlichung von Vorschriften in den verschiedenen Bundesländern stark. Es falle vielen Akteuren der Bau- und Immobilienbranche schwer, den Überblick über alle geltenden Verordnungen zu behalten, argumentierte Weis. Doch Gruppenpate Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klima, stellt klar, dass die Unterschiede in den Bauverordnungen nicht nur mit den Zuständigkeiten der Länder, sondern auch mit den Gegebenheiten in den Regionen zusammenhängen: "Es ist eben so, dass der Punkt hohe Schneebelastung in Bayern wichtiger ist als in Schleswig-Holstein", nennt er ein Beispiel. Mit seiner Gegenrede holt er auch Team Bauen auf den Boden der Tatsachen.

Team Politik: "Sekundärrohstoffe im Bau fördern"

Doch Weis und ihre Mitstreiter lassen als Nachwuchspolitiker im Planspiel nicht locker. Sie liefern neue Ansätze für eine Politik, von der die Immobilien- und die Bauwirtschaft profitieren können. Die Verordnungen, die die Ministerien festsetzen, so wollen es die MATs, sollen dazu führen, dass Immobilien nachhaltiger werden, besonders in Bezug auf die verwendeten Baustoffe. "50% aller Abfälle entstehen in der Immobilienindustrie, allein 8% der weltweiten CO2-Emission bei der Zementproduktion", nennt Weis konkrete Zahlen. Sie möchte diese Abfälle verstärkt wieder nutzbar zu machen. In Eigenregie hat sie deshalb recherchiert, welche Maßnahmen andere Länder schon ergriffen haben, um bei Bauvorhaben Ressourcen zu schonen. Eine Möglichkeit ist eine Primärrohstoffsteuer. Sie wird in Schweden seit 1996 auf Kies erhoben und hat unter anderem dazu geführt, dass dieser Rohstoff aus Kostengründen beim Straßenbau sparsamer eingesetzt wird. Doch Weis, Martinelli und Woiczikowsky möchten seitens der Politik positive Anreize setzen. Sie schlagen daher vor, in Deutschland den umgekehrten Weg zu gehen. Statt die Primärrohstoffe zu verteuern, wollen sie das Recycling von vorhandenem Material belohnen. Team Politik ist sich sicher, dass sich Subventionen für Unternehmen, die Sekundärbaustoffe aufbereiten, für mehrere Seiten lohnen würden. Zum einen, weil langfristig mehr Sekundärrohstoffe für die Bauindustrie bereitstünden, zum anderen aber auch, weil sie die Aufbereitungsverfahren durch die erhöhte Nachfrage schneller weiterentwickeln könnten. "So können neue Geschäftszweige in der Branche entstehen", nennt Woiczikowsky einen weiteren Vorteil. Martinelli denkt noch in eine andere Richtung und wünscht sich als Rollenspiel-Politiker von der "echten" Politik: "Gerade bei öffentlichen Ausschreibungen sollten Projekte, die von Anfang an mit diesen Stoffen planen, bevorzugt werden."

"Der Bedarf an Baustoffen wächst, weil der Bedarf an Wohnungen immer größer wird", weiß auch Bauvertreterin Buschmann und betont, dass in den kommenden vier Jahren schätzungsweise 1,5 Mio. zusätzliche Wohnungen in Deutschland bereitgestellt werden müssen. Schon beim Bau Rohstoffe einzusparen und gleichzeitig den Anteil versiegelter Flächen in den Städten möglichst gering zu halten, so lautet das Ziel, das Mark Andresen benennt. Er ist Referent des Vorstands bei Europa-Center und ebenfalls im Team Bauen. "Wir könnten vorhandene Bestandsimmobilien umbauen und so abändern, dass wir dem aktuellen Bedarf gerecht werden", ist er sich sicher. Dabei denkt Andresen geminsam mit Michael Sandbichler in seiner Arbeitsgruppe groß: Umstrukturierung von ganzen Quartieren, mehr gemischt genutzte Gebäude, die Wohnen und Gewerbe auf engem Raum kombinieren. "Im Erdgeschoss der Nahversorger und in den oberen Stockwerken Wohnungen in verschiedenen Größen und auf dem Dach eine Kita mit Spielplatz", beschreibt er eine ihrer Ideen, "und das könnte man noch weiter ausbauen." Dann, so überlegen die drei weiter, könnten in Mehrfamilienhäusern Sharing-Angebote für Fahrräder und Autostellplätze bis hin zu Rasenflächen und Hobbyräumen in den Kellern für neue Raumaufteilungen sorgen und die benötigte Fläche pro Bewohner reduzieren.

An dieser Stelle schlägt erneut die Realität in Form der Bauregularien zu, deren Sinnhaftigkeit die Politikvertreter Doods betont und etwa auf Gesundheitsschutz verweist ? und ihre Einhaltung anmahnt. Doch alle MATs bedauern, dass eine Experimentierklausel in der vergangenen Legislaturperiode keinen Einzug ins Baulandmobilisierungsgesetz gefunden hat, obwohl sich Branchenverbände wie etwa der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) seit Jahren dafür stark machen. Die Norm ist als eine befristete Ausnahmeregelung gedacht, die es den Kommunen für einige Jahre erleichtern soll, Wohnen und Gewerbe auf näherem Raum zusammenzubringen, ohne den strengen Auflagen der TA Lärm zu unterliegen. So könnten verschiedene Arten der Lärmdämmung getestet und die Vor- oder Nachteile nach Ende der Frist ausgewertet werden.

"Wir brauchen vielleicht nicht nur eine Bauverordnung, sondern zusätzlich eine Umbauverordnung", macht Beate Kleinewefers aus der Arbeitsgruppe Bauen, die als Consultant für BIM Solutions bei Drees & Sommer arbeitet, einen weiteren Vorschlag in Richtung Bestandsimmobiliennutzung. "Bei Neubauprojekten kann man vieles anders angehen, weil man von Anfang an weiß, welche Regularien zu befolgen sind. Für Nachrüstungen müsste es Zwischenschritte geben. Und das meinen wir ganz praktisch: Wenn Mieter im Haus sind, muss die Möglichkeit bestehen, Maßnahmen nach und nach zu treffen. So, dass ein Haus trotz Sanierung durchgängig bewohnt bleiben kann."

Team Mieter: "Wir brauchen finanzielle Unterstützung"

Für diese Idee gehen bei rund zwei Dritteln der 20 Mats und ihrer Paten grüne Papp-Schilder in Luft. So drücken sie ihre Zustimmung aus. Verhalten hingegen bleiben die Reaktionen in der Gruppe von Elena ter Glane. Sie ist als Manager Corporate Development für Art-Invest tätig ist und nimmt im Rollenspiel gemeinsam mit Katharina Sophie Tietz und Benjamin Reichel die Perspektive der Mieter ein. Sie haben Bedenken, wenn es um aufwendige Sanierungen geht ? und zwar aus finanziellen Gründen. "Wir müssen als Mieter auch den Geldbeutel im Blick behalten. Wir lehnen nachhaltige Wohnungen nicht ab, weil wir sie nicht wollen, sondern weil die Mieten oft zu hoch sind. Es herrscht ein Angebotsmarkt und kein Nachfragemarkt. Das gilt vor allem für die großen Städte", macht Tietz, sonst Vorstandsreferentin bei Union Investment Real Estate und nicht Mietervertreterin, deutlich. Für Tietz ist klar, die Mieter würden gerne einen Teil zum klimaneutralen Wohnen beitragen, doch sie brauchen dabei Unterstützung, um die Kosten dafür tragen zu können. Eine Mietsteigerung nach einer Sanierung sei gerade für einkommensschwache Familien nicht tragbar.

Knapp 90 Klebezettel mit Wünschen an Wohnungsunternehmen hat die Arbeitsgruppe Mieter über Stunden gesammelt und als große Mindmap an eine Wand gepinnt. Im Alltag denken sie beim Umweltschutz in den eigenen vier Wänden an Heizkosten, an Grünflächen im Quartier und an Haushaltsabfälle. "Mülltrennung wird uns seit Kindheitstagen eingetrichtert. Manche Mieter sind einfach zu faul oder sehen den Mehrwert darin nicht. Wenn aber ein Zähler am Müllschacht im Mehrfamilienhaus anzeigen würde, wie viel Energie aus den Abfällen im Bio-Heizkraftwerk produziert werden kann, könnte das zu mehr Genauigkeit animieren", glaubt Reichel, Junior Associate bei Habona Invest Asset Management.

Im Brainstorming wurde den Mietervertretern schnell klar, dass es in vielen Wohnungen an Transparenz fehlt. "Wir würden gerne unseren Energieverbrauch senken, aber wir wissen ja gar nicht, was wir im Moment verbrauchen", fasst Tietz im Plenum das Problem vieler Mieter zusammen. "Soll ich mir einen neuen Kühlschrank kaufen? Verbraucht der dann weniger?", wirft sie eine Alltagsfrage in die Runde. Nur die Angaben zur Energieeffizienzklasse auf den Produkten seien für die Mieter nicht ausreichend, um ein genaues Bild über den Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2-Austausch bei längerer Nutzung zu bekommen. Stattdessen sehen die MATs die Vermieter in der Pflicht, ihrer Interessensgruppe nicht nur eine Abrechnung über Nebenkosten vorzulegen, sondern auch aufzuschlüsseln, wie diese zustande kommen.

Team Wohnungsanbieter:"Verbrauchseinsparung der Mieter belohnen"

Chiara Künzle, Marvin Greim und Niklas Querfeld und Jakob Wischhusen, die sich als Wohnungsunternehmen positioniert haben, müssen dazu nicht lange grübeln. Sie hatten als Wohnungsvermieter und -verwalter einen ähnlichen Ansatz ins Auge gefasst. "Wir müssen transparent machen, wie die CO2-Bilanz einer jeden Wohnung aktuell ist. Der Mieter muss sehen, dass er nicht nur CO2 einsparen kann, wenn er auf seinen Plastik-Strohhalm verzichtet, sondern wenn er den Verbrauch von jedem seiner Haushaltsgeräte kennt", führt Irebs- Doktorantin Künzel aus. Wie das gehen könnte, weiß Querfeld. Er schlägt vor: "Da muss eine technische Lösung her. Wir brauchen eine App." Sie wünschen sich ein Tool, das direkt an Steckdosen gekoppelt werden kann und so den Verbrauch eines jeden Geräts in Echtzeit abbildet.

In der Gruppe der Digitalisierer denken Christoph Schmidt, Linda Mayr und Enrico Kürtos noch einen Schritt weiter. Schmidt ist CEO des Proptechs Docestate und weiß, dass eine App nur zum Erfolg führt, wenn sie auch regelmäßig und flächendeckend zum Einsatz kommt. "Mietern müssen Anreize zur App-Nutzung gemacht werden. Sie sollen durch das Angebot den eigenen Verbrauch nicht nur verstehen und beobachten, sondern ganz bewusst umstellen. Dafür könnten die Vermieter Belohnungen bereitstellen. Zum Beispiel Freikilometer mit einem E-Auto aus der Quartiersgarage", schlägt er vor.

Zustimmung kommt dafür nicht nur von den Mietern. Auch die Wohnungsunternehmen könnten sich sein solches Angebot gut vorstellen. Die Baugruppe formuliert die nächste Sharingidee und denkt an geteilte Parkplätze im Quartier. Doch da rudern die Digitalisierer erst einmal zurück und zerstören die Illusion einer schnellen Lösung. Kürtös wendet sich an die Vermieter und verlangt: "Dann müsst ihr uns aber auch die entsprechenden Daten zur Verfügung stellen."

Team Verbände: "Mehr Kommunikation zwischen den Akteuren"

Dass genau dieser Punkt zum Problem werden könnte, hat Tobias Burkhard, der sich dem Team Verbände angeschlossen hat, schon geahnt. Er studiert Facility-Management und kennt das Problem der uneinheitlichen Datendokumentation. Burkhard beschreibt: "Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Oft werden die Zahlen in Excel-Tabellen festgehalten. Das kostet im Arbeitsalltag Unmengen an Zeit in der Erfassung und bei der Auswertung merkt man oft, dass die Dokumentationen lückenhaft sind oder beim Festhalten der Daten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt wurden." Digitale Tools zur Erfassung gebe es zwar schon etliche auf dem Markt, doch mit ihnen werde oft nur der Verbrauch ab der Einführung erfasst. "Ein weiteres Problem ist, dass die Produkte, die die Daten erheben, viel zu unterschiedlich sind."

Burkhards Mitstreiter ist Philipp Luckas, der als Vorsitzender des Vereins Students meet Real Estate an der Hochschule Aschaffenburg schon Erfahrungen mit der Arbeit der Verbände gesammelt hat. Luckas Und Burkhard sehen die Verbände als einen Schlüssel auf dem Weg zu einem einheitlichen Dokumentationssystem für die gesamte Branche. "Wir müssen hier erst schauen, wer welche Datensätze hat und wer welche davon braucht", notiert sich Burkhard und erklärt, "erst wenn die Zahlen vergleichbar sind, können sie so abgebildet werden, dass auch die Mieter sie nachvollziehen können." Die Verbände sollten die einzelnen Akteure wie Vermieter, Verwalter, Property-Manager und die App-Entwickler dafür an einen Tisch bringen und einen gemeinsamen Weg finden, wie die Daten als Grundlage für die App überhaupt bereitgestellt werden können. Aus Sicht eines Vermieters fordert Querfeld an dieser Stelle mehr Druck von der Regierung: "Damit das Ganze nicht aufgeschoben werden kann, muss die Politik dafür sorgen, dass in einem festen Zeitfenster alle Verbrauchsdaten in einheitliche Systeme übertragen werden."

Team Proptech: "Einheitliche Daten für die gesamte Branche"

Deshalb sehen die Rollenspiel-Verbände sich nicht nur Vermittler innerhalb der Branche, sondern es zudem als ihre Aufgabe mit Politikern ins Gespräch zu kommen, um die Interessen der Branchenakteure zu erklären und deren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wie wichtig es ist, alle Hemmschuhe anzusprechen, zeigt ein weiterer Einwurf seitens Team Proptech. "Bei der App zum Beispiel müssen die Datenerhebungen und Verarbeitungen nämlich auch noch mit dem Datenschutz konform gehen", heißt es leicht genervt von Schmidt.

Zurück bleibt zunächst etwas Frust. Denn schnell standen sich im Plenum die Vertreter der verschiedenen Sparten in Opposition gegenüber. Wie im echten Leben, so ein Fazit. Deshalb, da sind sich die MATs wieder einig, muss das Thema Nachhaltigkeit nun angegangen werden, ohne dass noch mehr Zeit vergeht. Denn im Rollenspiel habe sich ? ähnlich wie im Berufsleben vieler MATs ? gezeigt, dass die Immobilienwirtschaft nur vorankommt, wenn sich die einzelnen Akteure zusammentun und sich gegenseitig anschieben, fasst Burkhard zusammen. Sein abschließendes Beispiel: "Es ist Aufgabe der Politik, veraltete Verordnungen zu streichen. Aber als Branche müssen wir uns gemeinsam Gehör verschaffen und so Druck ausüben, damit Bauverordnungen und Co. in der aktuellen Legislaturperiode gesichtet werden."

Rollenspiel: Der Weg zum klimaneutralen Wohnungsbestand

Für einen zweitägigen Workshop haben sich 20 der insgesamt 30 Mitglieder des Netzwerks der Most Aspiring Talents (MATs) der Immobilienwirtschaft in Hannover getroffen. Dabei haben sie Ideen für eine nachhaltigere Wohnungswirtschaft erarbeitet. Um Vorschläge für möglichst viele Akteure der verzahnten Branche zu finden, haben die Nachwuchstalente in einem Rollenspiel die Perspektiven von verschiedenen Akteuren und Interessensgruppen eingenommen und in sechs Kleingruppen konkrete Maßnahmen für unterschiedliche Adressaten erarbeitet. Zum Abschluss galt es im Plenum die entwickelten Konzepte vorzustellen.

Als Unterstützung standen den MATs in der Arbeitsphase Paten zur Seite. Matthias Herter, CEO der Meravis Immobiliengruppe, begleitete die Mitglieder der Arbeitsgruppe Wohnungsunternehmen, diejenigen, die die Proptechs repräsentierten, wurden von blackprintpartners-Geschäftsführerin Sarah Schlesinger beraten, und Staatssekretär Frank Doods vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klima unterstützte die Arbeitsgruppe Politik. Als Patin für die Baugruppe reiste Dilek Ruf an. Sie ist Vorsitzende des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Niedersachsen. Den MATs, die sich mit den Aufgaben von Verbänden beschäftigten, stand Aygül Ozkan, Geschäftsführerin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), zur Seite. Die Arbeitsgruppe, die die Interessen der Wohnungsmieter repräsentierte, tauschte sich mit Dirk Kotylak, dem stellvertretenden Landesgeschäftsführer des niedersächsischen Landesverbands des Sozialverbands Deutschland (SoVD) aus.



Janina Stadel

Die Branche ist beim Homeoffice am Limit

Viele Büros von Immobilienfirmen waren schon vor der Homeoffice- Verordnung so gut wie ausgestorben.

Viele Büros von Immobilienfirmen waren schon vor der Homeoffice- Verordnung so gut wie ausgestorben.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 28.01.2021
Die Bundesregierung will mit ihrer "Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung" mehr Bürobeschäftigte ins Homeoffice bringen. Denn angeblich sind die Büros noch viel zu voll. Bei großen ... 

Die Bundesregierung will mit ihrer "Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung" mehr Bürobeschäftigte ins Homeoffice bringen. Denn angeblich sind die Büros noch viel zu voll. Bei großen Immobilienunternehmen ist jedoch nicht mehr viel Luft nach oben. Das zeigt eine Umfrage der Immobilien Zeitung.

Das Bundesarbeitsministerium unterstellt, dass beim Corona-Homeoffice noch viel Luft nach oben ist. Die aktuellste Zahl, die eine Sprecherin von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ) vorweisen kann, datiert jedoch von Anfang November - ist also fast drei Monate alt. Damals, zu Beginn des zweiten Shutdowns, arbeiteten laut einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung nur 14% der Beschäftigten zuhause. Im April, während der ersten großen Corona-Welle, hatte der Anteil der Homeoffice-Täter unter den gleichen knapp 6.000 befragten Erwerbstätigen noch fast doppelt so hoch gelegen, bei 27%.

Um zu belegen, dass nicht alle Arbeitgeber Homeoffice anbieten, weist Heils Sprecherin darauf hin, dass öffentliche Verkehrsmittel zurzeit stärker genutzt werden als im Frühjahr, sowie auf Berichte von Beschäftigten: "Wir wissen durch Medienberichte und Social-Media-Beiträge, dass nicht alle Unternehmen tun, was sie können."

Negativbeispiele gibt es auch in der Immobilienbranche. Ein "angsterfüllter Mitarbeiter" eines Büroimmobilien-Asset-Managers wandte sich schon Mitte Oktober, als die Infektionszahlen wieder zu steigen begannen, an die IZ: "Genau zu der Zeit, in der Frankfurt zu den Top-Ten-Gebieten mit Corona-Fällen gehört, hebt man nun alle bisherigen Regelungen gänzlich auf und zwingt die Mitarbeiter, wieder in den Normalbetrieb überzugehen und ins Büro zu kommen." Dabei finde "die gesamte Arbeit eines jeden Angestellten ausschließlich am PC statt".

Wie geht die Immobilienbranche mit dem Thema um? Um das herauszufinden, hat die Immobilien Zeitung stichprobenhaft dreizehn große Immobilienunternehmen befragt. Das Ergebnis: Die Befragten lassen ihren Leuten weitgehend freie Hand bei der Wahl des Arbeitsplatzes und reduzieren die Präsenzquote in den meisten Fällen auf 10% bis 25% - schon vor der Homeoffice-Verordnung.

Bei Vonovia seien schon seit Monaten alle, die nicht zwingend im Büro arbeiten müssten, dazu angehalten, mobil bzw. zuhause zu arbeiten, erklärt der DAX-Konzern. Schon Mitte Januar arbeiteten mehr als 90% der Mitarbeiter, die ihrer Beschäftigung normalerweise aus dem Büro heraus nachgehen, daheim. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch wandte sich - nach einer Videokonferenz von Arbeitsminister Heil mit den Personalchefs der DAX-30-Unternehmen - nochmals via Intranet und internem Podcast an die Beschäftigten: "Bitte bleiben Sie im Homeoffice!"

"Bitte bleiben Sie im Homeoffice!"

Auch Deutsche Wohnen (DW) sieht die Homeoffice-Quote am Limit angelangt: "Die Homeoffice-Arbeit haben wir bereits bestmöglich ausgeweitet. Die neue Verordnung wird die Quote bei der DW nicht großartig in die Höhe treiben." Im Frühjahr 2020 verbrachten knapp 80% der rund 1.000 Mitarbeiter einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Heimbüro. "Momentan bewegen sich die Zahlen auf einem ähnlichen Level. Auch wenn ein Großteil der Tätigkeiten digitalisiert wurde, gibt es einzelne Jobprofile, bei denen eine temporäre Präsenz nach wie vor wichtig ist."

Viele andere halten es ebenfalls kaum noch für möglich, die Homeoffice-Quote weiter zu erhöhen. Bei UIRE arbeitet schon seit Ende Oktober 2020 der "überwiegende Teil" der Belegschaft an allen Standorten komplett mobil von zuhause. "Wie bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr stellt lediglich eine Notbesetzung den Geschäftsbetrieb an den Standorten vor Ort sicher", sagt CEO Michael Bütter. Sind alle, die auf der Liste für die Notbesetzung stehen, gleichzeitig im Büro, liegt die Präsenzquote bei rund 20%. Die Intention der neuen Verordnung sieht Bütter als erfüllt an.

Bei BNP Paribas Real Estate klingt es ähnlich: "Wir machen schon seit vielen Wochen alles, was in der Verordnung steht", sagt Chantal Schaum, Head of Public Relations. Mit ca. 5% bis 10% sei die Auslastung in den Büros ohnehin schon sehr gering.

ECE hat die bestehende Regelung nur noch marginal ergänzt. Schon vorher arbeiteten nur maximal 10% der Kollegen gleichzeitig in den Büros - und da seien schon die Leute mitgezählt, die nur einmal die Woche kurz ins Büro kommen, um z.B. umfangreiche Unterlagen auszudrucken, Post abzuholen oder Unterschriften zu leisten.

Auch bei Drees & Sommer sieht man das Potenzial für Kontaktreduzierung mittels Heimarbeit ausgereizt: "Wo immer möglich, arbeiten die Mitarbeitenden von Drees & Sommer mobil von zu Hause aus - das gilt bereits seit einigen Wochen. Derzeit trifft das auf etwa drei Viertel der Belegschaft zu", sagt Sinan Eliguel, Associate Partner und Leiter HR. "Was das weitere Viertel angeht: Allein 300 Mitarbeiter müssen vor Ort bei Bauvorhaben sein, um diese am Laufen zu halten. Die restliche Zahl verteilt sich auch auf Mitarbeiter, die in Urlaub oder krank sind." Unterm Strich nutzen laut Eliguel nur noch etwa 15% der Kollegen bei Drees & Sommer ihren angestammten Büroarbeitsplatz.

Bei CBRE geht ebenfalls kaum noch mehr Homeoffice. Der Immobiliendienstleister lässt nur noch Office-Manager und Mitarbeiter, "die aus businesskritischen Gründen die Büros nutzen müssen", ins Haus. "Je nach Bürolayout und -größe ergibt sich dadurch eine maximale Auslastung zwischen ca. 15% und 25%." De facto liege die Belegungsquote aber niedriger: Im Frankfurter Deutschland-Hauptsitz habe der Peak am 4. Januar bei 11,8% gelegen, seit dem 11. Januar bewege sich die tägliche, maximale Auslastung zwischen 5,9% und 7%. Patrizia nennt keine Anwesenheitsquoten, sieht aber keinen Änderungsbedarf. Schließlich hätten die Mitarbeiter schon vor Heils Vorstoß "weitestgehend" zuhause gearbeitet.

Einen gewissen, wenngleich überschaubaren Effekt löst Heils Verordnung bei Beos und Corpus Sireo aus, beides deutsche Töchter von Swiss Life Asset Managers (Slam). Slam hat die Vorgaben fürs Mobile Office tatsächlich noch einmal verschärft: Die zuvor auf maximal 20% begrenzte Büroauslastung pro Standort wurde nach den neuen Beschlüssen der Regierung auf 10% gesenkt. Zusätzlich zu den unbedingt vor Ort benötigten Kollegen könnten weitere Mitarbeiter die Räumlichkeiten nur noch in dringenden Ausnahmefällen und nur nach Absprache mit ihren Vorgesetzten nutzen.

Commerz Real sieht ebenfalls etwas Spielraum. Die zuvor für alle Standorte angestrebte Obergrenze von 25% pro Team und Standort hat die Banktochter nun aufgehoben: "Ab sofort gilt, dass nur diejenigen im Büro anwesend sein dürfen, die zwingend notwendige und nur vor Ort durchzuführende Tätigkeiten erledigen müssen (z.B. Unterschriften, Sicherstellung IT-Betrieb, Post)", heißt es in einem internen Corona-Update. "Alle anderen arbeiten bitte vorerst bis zum 14. Februar 2021 aus dem Homeoffice."

Bei JLL bleibt es den Mitarbeitern bzw. Teams überlassen, wo sie arbeiten. "Unsere Büros bleiben geöffnet, um jenen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten, die zuhause nicht arbeiten können", sagt COO Yama Mahasher. An die Mitarbeiter sei aber zuletzt ein "dringender Appell" ergangen, daheim zu arbeiten, wo es möglich ist. Mitte Januar waren je nach Standort bis zu 50% der Kollegen im Büro.
Nichts zum Thema Homeoffice sagen will Art-Invest.

Präsenz nur mit "zwingendem Grund"

Die Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, die am 27. Januar in Kraft trat und zunächst bis zum 15. März gilt, verpflichtet Arbeitgeber, "bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten das Arbeiten im Homeoffice zu ermöglichen". Von einer Verlagerung solcher Tätigkeiten dürfe der Arbeitgeber nur dann absehen, wenn "zwingende betriebliche Gründe" dagegen sprechen.
Als solche Gründe gelten u.a. "alle Bürotätigkeiten, die Anwesenheit erfordern, z.B. das Verteilen und Bearbeiten eingehender Post, die Entgegennahme von Lieferungen oder Tätigkeiten am Empfang für weiterhin notwendige Kundenkontakte", erläutert Michael Fuhlrott, Arbeitsrechtler von der Hamburger Kanzlei Fuhlrott, Hiéramente & von der Meden.
Auch Tätigkeiten, die eine Einsichtnahme in Unterlagen vor Ort erfordern, z.B. Entgeltabrechnungen, könnten im Büro erbracht werden. Gleiches gelte, wenn auf IT-Systeme aus berechtigten Sicherheits- oder Datenschutzgründen nur vor Ort zugegriffen werden könne. Mit ungenügender technischer Ausstattung dürften Chefs dagegen maximal vorübergehend durchkommen.
Hier sei "zeitnah Abhilfe zu schaffen". Definitiv keine Chance hätten Argumente wie: "Die Kommunikation vor Ort ist wichtig für das Team" oder "Die Produktivität sinkt im Homeoffice". Harald Thomeczek

Harald Thomeczek