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Die Wohnungswirtschaft holt sich den Nachwuchs direkt von der Schulbank

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

Durch Schnupperveranstaltungen wollen Unternehmen wie Vonovia Schülern zeigen, welche Berufsbilder es in der Wohnungswirtschaft gibt.

Quelle: Vonovia, Urheber: Jörg Senger/Territory

Karriere 28.03.2024
Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche ... 

Mit Schulkooperationen und durch Angebote wie Schnupperpraktika wollen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft Schüler kurz vor ihrem Abschluss auf die Karrieremöglichkeiten in der Branche aufmerksam machen. Aber auch die richtigen Onlinekanäle für Stellenangebote gewinnen bei der Suche nach Auszubildenden an Bedeutung.

Die Wohnungswirtschaft galt lange als klassischer Einstieg in die Immobilienbranche, auch weil dort viele Ausbildungsberufe angeboten werden, für die kein Studienabschluss nötig ist. Doch nun haben die Unternehmen zunehmend Probleme, Nachwuchskräfte zu finden. Die Gründe sind bekannt: Die Gesellschaft altert, die Zahl der Arbeitnehmer sinkt. Hinzu kommt, dass die Babyboomer nach und nach in Rente gehen, was den Konkurrenzdruck beim Buhlen um die besten Köpfe weiter verschärft. Wie ernst die Lage ist, zeigt eine zum Jahreswechsel veröffentlichte Studie des Bochumer Forschungsinstituts InWIS im Auftrag des Europäischen Bildungszentrums der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ). Insgesamt bestätigten 66% der befragten 232 Wohnungsunternehmen, dass sie Schwierigkeiten bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern haben.

Vor allem technisches und handwerkliches Personal wird in der Wohnungswirtschaft händeringend gesucht, weiß Sabine Thiede. Sie ist Leiterin Ausbildung bei Vonovia, dem größten privaten Wohnungsanbieter in Deutschland, der rund 16.000 Mitarbeiter hat. Sie erklärt: "Obwohl es auch in den kaufmännischen Ausbildungsberufen nicht ganz leicht ist, geeignete Nachwuchskräfte zu finden, ist es in den gewerblichen Ausbildungsberufen deutlich anspruchsvoller, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern." Aktuell sind demnach vor allem Ausbildungen für die Handwerksberufe Anlagenmechaniker und Elektroniker schwer zu besetzen, genauso wie der IT-Bereich, der im Zuge der zunehmenden Digitalisierung immer weiter ausgebaut wird.

Das Wohnungsbauunternehmen Heimstaden geht in Sachen Nachwuchssuche buchstäblich an die Quelle: Die Skandinavier, die mit Wohnimmobilien in Schweden, Norwegen, Dänemark und Deutschland zu den größten privaten Eigentümern in Europa gehören, arbeiten seit vergangenem Jahr mit der Gemeinschaftsschule Campus Hanna Höch in Berlin-Reinickendorf zusammen. Das, so sagt Head of People & Culture Manuel Kiep, sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Persönliche Begegnungen sollen Interesse wecken

Auszubildende im Beruf Immobilienkaufmann oder -frau stellen im Zuge der Kooperation nämlich regelmäßig ihre Arbeit vor, wodurch Heimstaden das Interesse der Schüler an der Wohnungswirtschaft wecken und so potenzielle neue Azubis finden kann. Das Unternehmen sucht derzeit vor allem Anlagenmechaniker, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker, die zusätzlich zu den bestehenden rund 300 Mitarbeitern in Deutschland gebraucht werden.

"Insbesondere bei der Suche nach Auszubildenden spielt der persönliche Austausch eine entscheidende Rolle, vor allem wenn es um Schülerinnen und Schüler vor dem Schulabschluss geht", sagt Kiep. Heimstaden sieht neben solchen Schulkooperationen auch Schnupperpraktika oder Informationsveranstaltungen wie einen Girls Day, bei dem Schülerinnen für einen Tag ein Unternehmen besuchen, als guten Ansatzpunkt, um das Interesse junger Leute schon vor dem eigentlichen Karrierestart zu wecken.

Die Wohnungsvermieter müssen – wie auch Unternehmen anderer Branchen – als Arbeitgeber attraktiv bleiben und dürfen den Anschluss nicht verlieren, wissen Experten wie Heimstaden-Personaler Kiep. Er denkt längst darüber nach, wie er Ausbildungsprofile attraktiver und zeitgemäßer machen kann: Durch einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit etwa und durch mehr interdisziplinäres Arbeiten und Freiraum für Eigeninitiative. Was für junge Menschen bei der Wahl ihrer Arbeitsstätte eine immer stärkere Rolle spielt, sind positive Werte, ein gutes Image und soziales Engagement des Arbeitgebers ebenso wie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Das gelte nicht nur für Einsteigerpositionen, sondern auch für solche, die spezielles, oft über mehrere Jahre erworbenes Fachwissen erfordern. Für diese lasse sich in der Wohnungswirtschaft immer schwerer Leute finden, beobachtet Kiep. Dazu zählt er Tätigkeiten in der Bauprojektentwicklung, die zwar keine klassischen Ausbildungsberufe darstellen, als Grundlage aber durchaus eine Ausbildung im Immobilienbereich haben können.

Klar ist für Heimstadens Personalchef: Die Unternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um potenzielle Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Auf Online-Jobportalen und Ausbildungsbörsen wie Stepstone, Indeed, Ausbildung.de und Azubiyo finden sich laufend mehrere hundert Offerten aus allen Bereichen der Wohnwirtschaft. Die Palette reicht von der Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder der Immobilienkauffrau über Angebote für Anlagentechniker und Mosaikleger bis zu dualen Studienangeboten. Sie kommen nicht nur von großen Konzernen, sondern auch von kommunalen Wohnungsunternehmen wie Degewo in Berlin oder GAG in Köln, die für 2024 wieder kaufmännische Azubis suchen.

Die Wahl der richtigen Recruitingkanäle spielt bei der Suche nach aussichtsreichem Nachwuchs eine zentrale Rolle. Das EBZ hat bei seiner Befragung von 190 Ausbildungsbetrieben und 634 Schülern des EBZ-Berufskollegs herausgefunden, dass das private Umfeld bisher noch der wichtigste Kanal ist, wenn es darum geht, jungen Menschen das Berufsfeld der Wohnungswirtschaft zu empfehlen. Noch größere potenzielle Reichweite haben aber Online-Jobbörsen und soziale Medien wie Tiktok, Instagram und Youtube. Sie sind aus der Lebenswelt der Digital Natives kaum wegzudenken, werden von der Branche aber noch nicht in großem Stil bespielt.

Um guten, interessierten Nachwuchs zu gewinnen und zu halten, setzen Unternehmen wie Vivawest – einer der größten Quartiersentwickler in Nordrhein-Westfalen – und die Unternehmensgruppe Saga aus Hamburg – ein weiterer Platzhirsch der kommunalen Wohnungsbranche – auch immer stärker auf Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Geld-Prämien, Fahrkostenzuschüsse, eigene Diensthandys und iPads sowie Fitness- und Gesundheitsangebote, die sie schon in Stellenausschreibungen bewerben.

Die Autorin: Imke Reiher ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.



Imke Reihe

Uwe Eichner wechselt von GAG zu Vivawest

Köpfe 21.09.2020
Aus Gerüchten wird nun Gewissheit: Uwe Eichner übernimmt von Claudia Goldenbeld den Geschäftsführerposten beim Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest. Zum Jahresbeginn 2021 verabschiedet ... 

Aus Gerüchten wird nun Gewissheit: Uwe Eichner übernimmt von Claudia Goldenbeld den Geschäftsführerposten beim Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest. Zum Jahresbeginn 2021 verabschiedet sich Eichner von der Gesellschaft GAG Immobilien, der er seit fast 14 Jahren die Treue hielt.

Nun ist es offiziell: Uwe Eichner wechselt zum 1. Januar 2021 zu Vivawest. Der Aufsichtsrat habe ihn zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt, teilt Vivawest mit. Damit nimmt er den Platz ein, den Claudia Goldenbeld als Sprecherin des Gremiums "auf eigenen Wunsch" zum 30. November 2020 freimacht. Dann wird sie gut zwei Jahre die Sprecherfunktion ausgeübt haben, seit 2013 sitzt sie in der Vivawest-Geschäftsführung.

Hinter Eichner liegen etwa 14 Jahre GAG-Zugehörigkeit. Seit 1. Februar 2007 führte er zunächst als Vorstand, seit Juni 2011 als Vorstandsvorsitzender das Kölner Wohnungsunternehmen. Zu seinen Schwerpunkten zählten die Themen Finanzen und Personal. Vor etwa einem Jahr erst wurde sein Vertrag noch bis Ende März 2023 verlängert.

GAG sucht noch einen Nachfolger

Der GAG-Aufsichtsrat werde nun mit dem verbleibenden Vorstandsmitglied Kathrin Möller auf die Suche nach einem Nachfolger gehen. Ihr Vertrag läuft noch bis Ende Juni 2025, betonen die Kölner.

So ganz unbekannt sind Eichner die Vivawest-Gepflogenheiten und die Ruhrgebietsmentalität allerdings nicht. Von Dezember 1999 bis Januar 2007 war er Geschäftsführer von Wohnbau Auguste Victoria und Wohnbau Westfalen. Beides sind Vorgängergesellschaften von Vivawest.

Eichner trifft im Vivawest-Vorstand auf Dr. Rals Brauksiepe und Haluk Serhat.

Anke Pipke

Cube Real Estate setzt zwei neue Bereichsleiter ein

Britta Welmans.

Britta Welmans.

Quelle: Cube Real Estate, Urheber: Stefan Gatzke

Köpfe 18.11.2019
Der Leverkusener Projektentwickler Cube Real Estate stockt sein Team weiter personell auf. Britta Welmans und Thorsten Näbig stoßen als Bereichsleiter hinzu, die an Geschäftsführer Tilman ... 

Der Leverkusener Projektentwickler Cube Real Estate stockt sein Team weiter personell auf. Britta Welmans und Thorsten Näbig stoßen als Bereichsleiter hinzu, die an Geschäftsführer Tilman Gartmeier berichten. Welmans fokussiert sich auf die Segmente Finanzen, Recht und Risiko. Sie ist von Baton Immobilien, wo sie ein gutes Jahr lang als Interimsmanagerin fungierte, zu Cube Real Estate gewechselt. Zuvor war die Volljuristin von 2013 bis 2018 stellvertretende Bereichsleiterin Recht bei der Vivawest Wohnen in Gelsenkirchen.

Näbig, der künftig den Bereich Controlling leitet, scheint derweil weniger vertraut mit der Immobilienwirtschaft. Sein früherer Arbeitgeber ist der Medizintechnik-Konzern DentsplySirona. Dort war er als Group Controller tätig. Von 2003 bis 2010 verdiente Näbig sein Geld beim Automobilzulieferer Proseat, zuletzt als Regional Controller Central Europe.

Darüber hinaus wird das Team von Cube Real Estate durch Jerome Schwittau unterstützt, der im Business Development unter Teamleiterin Fatos Karakuyu seine berufliche Laufbahn beginnt. Der 26-Jährige hält den Master of Arts, den er an der Hochschule Fresenius Köln erworben hat.

Anke Pipke

Immofirmen als familiengerechte Arbeitgeber zertifiziert

Karriere 24.06.2016
Familienfreundlicher Arbeitgeber: 273 Unternehmen dürfen sich (weitere) drei Jahre mit diesem Siegel schmücken, darunter auch einige aus der Immobilienbranche. Sie haben gestern das Zertifikat ... 

Familienfreundlicher Arbeitgeber: 273 Unternehmen dürfen sich (weitere) drei Jahre mit diesem Siegel schmücken, darunter auch einige aus der Immobilienbranche. Sie haben gestern das Zertifikat "audit berufundfamilie" von der Auditierungsgesellschaft berufundfamilie Service erhalten.

Aus der Immobilienbranche ausgezeichnet wurden folgende Firmen: Hallesche Wohnungsgesellschaft, Halle (Saale); GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt, Halle (Saale); Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft, Chemnitz; ECE Projektmanagement, Hamburg; Gesellschaft für Bauen und Wohnen, Hannover, und GBH Mieterservice Vahrenheide, Hannover; Vivawest Wohnen, Gelsenkirchen; GAG Immobilien, Köln; Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, Frankfurt am Main; Strabag - Direktion Baden-Württemberg, Stuttgart, und GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München. Zu den 24 Hochschulen, die gestern das Zertifikat empfangen haben, gehören auch die Hochschule Biberach und die HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst.

Nach drei Jahren läuft das Zertifikat ab

Die aktuell ausgezeichneten Unternehmen und Hochschulen haben das Auditierungsverfahren in den vergangenen zwölf Monaten durchlaufen und das Zertifikat erstmals erhalten oder sie haben sich rezertifizieren lassen. Das Zertifikat gilt jeweils für drei Jahre und muss dann erneuert werden, wenn das jeweilige Unternehmen das Siegel nicht verlieren will. Die praktische Umsetzung wird von der mit dem Auditierungsverfahren betrauten Gesellschaft berufundfamilie Service jährlich überprüft: Nach dem Erhalt des Zertifikats bzw. einer Rezertifizierung müssen die Arbeitgeber den Auditoren jedes Jahr berichten, wie sie sich in puncto Familienfreundlichkeit weiterentwickelt haben bzw. belegen, dass sie selbstgesteckte Ziele erreicht haben. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende beriebsindividuelle personalpolitische Ziele in acht Handlungsfeldern, z.B. lebensphasenbezogene Arbeitszeit, mit den Auditoren vereinbart werden.

Insgesamt tragen aktuell 991 Arbeitgeber das Zertifikat für eine familiengerechte Personalpolitik. Rund 1.600 Unternehmen wurden seit 1998 damit ausgezeichnet. Das Audit berufundfamilie/familiengerechte hochschule beruht auf einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Schirmherren sind die Bundesfamilienministerin und der Bundeswirtschaftsminister. berufundfamilie Service hat die Lizenz für das europaweite Audit.

Harald Thomeczek

Punkten mit Personalarbeit

Karriere 03.12.2015
Vier Unternehmen der Immobilienbranche stehen auf der Shortlist für den diesjährigen Human Resources Excellence Award des Fachmagazins Human Resources Manager. ... 

Vier Unternehmen der Immobilienbranche stehen auf der Shortlist für den diesjährigen Human Resources Excellence Award des Fachmagazins Human Resources Manager.

Immer häufiger messen sich Unternehmen der Immobilienwirtschaft öffentlich mit ihrer Personalarbeit. Auf der Shortlist für die zum vierten Mal ausgelobten HR Excellence Awards stehen Vivawest Wohnen, Caverion Deutschland, die Bausparkasse Schwäbisch-Hall und die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft. Insgesamt konkurrieren gut 110 Unternehmen in 40 Kategorien miteinander.

Nominiert in der Kategorie Employer-Branding-Strategie für kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) ist Vivawest Wohnen. Der Jury gefiel, dass die Mitarbeiter die Arbeitgebermarke selbst ausgestaltet haben. Caverion Deutschland überzeugte mit seinem ersten Caverion Freeride Camp in der Kategorie KMU Karriere- und Recruiting-Event. Von den elf Teilnehmern, die zusammen mit Fach- und Führungskräften 2015 ein Wochenende im Schnee verbrachten, erhielten vier einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Zudem betreute Caverion drei Abschlussarbeiten und vermittelte zwei Praktikumsplätze unter den "Freeridern".

Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft rief ihre Mitarbeiter anlässlich des 90. Firmenjubiläums zu 90 guten Taten auf. Es wurden deutlich mehr: 127 gute Taten erbrachten die 386 Mitarbeiter und engagierten sich insgesamt 1.504 Stunden lang ehrenamtlich. Für ihr Unternehmen gab es dafür die Nominierung in der Kategorie KMU Mitarbeiterengagement. Mit ihrer Umsetzung einer strategischen Personalplanung punktete die Bausparkasse Schwäbisch-Hall in der gleichnamigen Kategorie für Konzerne.

Sonja Smalian