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Bau profitiert von Flüchtlingen

Auf dem Bau arbeiten, gemessen an seiner Größe, überdurchschnittlich viele Flüchtlinge.

Auf dem Bau arbeiten, gemessen an seiner Größe, überdurchschnittlich viele Flüchtlinge.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: alexandre zveiger

Karriere 19.06.2019
Der Bau profitiert mehr als andere Branchen von Flüchtlingen. Das zeigen Auswertungen von Soka-Bau (Sozialkassen der Bauwirtschaft) anlässlich des Weltflüchtlingstags am morgigen 20. ... 

Der Bau profitiert mehr als andere Branchen von Flüchtlingen. Das zeigen Auswertungen von Soka-Bau (Sozialkassen der Bauwirtschaft) anlässlich des Weltflüchtlingstags am morgigen 20. Juni.

Die Auswertung von Soka-Bau fußt auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach waren zum Ende des dritten Quartals 2018 - aktuellere Zahlen sind bei der BA nicht verfügbar - fast 300.000 Menschen aus den Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig in Deutschland beschäftigt. Das waren fast 50% mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor. Der größte Teil davon arbeitet(e) im Bereich Arbeitnehmerüberlassung, gefolgt vom Gastgewerbe und dem Handel. Immerhin rund 10% der Personen aus den Asylherkunftsländern gehen einer Beschäftigung im Baugewerbe nach. Gemessen an der Größe des Baus als Wirtschaftsbereich sind das überdurchschnittlich viele.

Fast jeder fünfte Flüchtling in Ausbildung entfällt auf Bau- und Ausbaugewerbe

Noch sehr viel deutlicher profitiert der Bau von Flüchtlingen bei der Ausbildung künftiger Facharbeiter. So liegt der Anteil der Auszubildenden im Bau- und Ausbaugewerbe an allen Azubis in Deutschland laut Soka-Bau bei rund 10%, während rund 19% aller Azubis aus den Asylherkunftsländern auf das Bau- und Ausbaugewerbe entfallen. Flüchtlinge hatten also, folgert Soka-Bau, in den vergangenen zwei Jahren maßgeblichen Anteil an dem "starken" Anstieg der neuen Ausbildungsverhältnisse in der Bauwirtschaft von rund 7,5% im Jahr 2017 bzw. gut 8% im vergangenen Jahr.

Harald Thomeczek

Jugend, auf zum Bau!

Auf Deutschlands Baustellen arbeiten immer mehr Über-50-Jährige.

Auf Deutschlands Baustellen arbeiten immer mehr Über-50-Jährige.

Bild: Schieferwelt.de

Karriere 22.07.2016
In der deutschen Bauwirtschaft greift der demografische Wandel offenbar besonders deutlich um sich. Inzwischen ist jeder dritte Erwerbstätige im Baugewerbe 50 Jahre oder älter. ... 

In der deutschen Bauwirtschaft greift der demografische Wandel offenbar besonders deutlich um sich. Inzwischen ist jeder dritte Erwerbstätige im Baugewerbe 50 Jahre oder älter.

Der Anteil der älteren Erwerbstätigen (Arbeitnehmer und Selbstständige) im Baugewerbe, also im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, ist laut dem European Labour Force Survey von Eurostat von 2008 bis 2015 von 23% auf 33,5% gestiegen. In absoluten Zahlen waren im vergangenen Jahr rund 900.000 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft 50 Jahre oder älter.

Zwar ist der Anteil dieser Altersgruppe auch in der gesamten deutschen Wirtschaft gestiegen - von 26,7% auf 35% - und liegt damit immer noch höher als in der Bauwirtschaft, doch der Anstieg im Baugewerbe (10,5 Prozentpunkte) fiel stärker aus als in der Gesamtwirtschaft (8,3 Prozentpunkte), meldet die Soka-Bau. Grundsätzlich spiegele sich die in der Erhebung des europäischen Statistikamts gezeichnete Entwicklung auch in den von Soka-Bau erhobenen Beitragsmeldungen für die gewerblichen Arbeitnehmer der Bauwirtschaft wider. Die Soka-Bau vereint die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft sowie die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes unter einem Dach.

Zahl der Unter-50-Jährigen auf dem Bau schrumpft

Dass der demografische Wandel im Baugewerbe besonders stark um sich greift, legen auch folgende Vergleiche nahe: Im verarbeitenden Gewerbe lag der Anteil der Altersklasse Ü50 vor sieben Jahren auf dem gleichen Niveau wie in der Bauwirtschaft, legte seitdem aber weniger stark zu. So ist die absolute Zahl älterer Erwerbstätiger am Bau seit 2008 um 55,4% nach oben geklettert, während sie im verarbeitenden Gewerbe nur um 29,5% und in der Gesamtwirtschaft um 39,1% zulegte. Und in den Altersgruppen der in der Bauwirtschaft tätigen 25- bis 49-Jährigen sowie der 15- bis 24-Jährigen stieg die absolute Zahl der Erwerbstätigen nicht etwa nur schwächer als bei den Über-50-Jährigen, sondern sank um 6% bzw. um 13,4%.

Harald Thomeczek