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Mehr als 250 Studenten besuchten das IZ-Karriereforum 2023 in Frankfurt.

Mehr als 250 Studenten besuchten das IZ-Karriereforum 2023 in Frankfurt.

Quelle: Career Pioneer, Urheber: Alexander Sell

Karriere 25.05.2023
Auf ihrer Suche nach einem Einstiegsjob verlassen sich Nachwuchskräfte nicht allein auf die Aufgabenprofile in Stellenausschreibungen. Sie setzen zudem auf die Erfahrungsberichte von ... 

Auf ihrer Suche nach einem Einstiegsjob verlassen sich Nachwuchskräfte nicht allein auf die Aufgabenprofile in Stellenausschreibungen. Sie setzen zudem auf die Erfahrungsberichte von Mitarbeitern. Beim Karriereforum in Frankfurt standen die Themen Arbeitsumgebung und Unternehmensphilosophie im Fokus vieler Einzelgespräche.

Zum 13. Mal trafen beim IZ-Karriereforum Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft auf Studenten, die in der Branche Fuß fassen wollen. Von verschiedenen Hochschulen aus ganz Deutschland zog es mehr als 250 Nachwuchskräfte zur Job- und Karrieremesse nach Frankfurt. Der erste Anlaufpunkt für die meisten war dabei die Jobwall mit fast 200 Stellenausschreibungen, die einen ersten Überblick über die Möglichkeiten bei den rund 40 Ausstellerunternehmen lieferte. Die Arbeitgeber standen derweil direkt als Ansprechpartner bereit. Für die Messebesucher besonders interessant: Berichte aus dem Alltag von jungen Mitarbeitern wie Trainees und dualen Studenten. Sie interessierten sich nicht nur für deren Aufgaben, sondern auch ganz konkret für ihren Tagesablauf im Unternehmen und wollten wissen, wie sie das Teamgefüge und die Aufgabenverteilung bei ihrem Arbeitgeber wahrnehmen.

"Das ist genau das, was die jungen Bewerber heute besonders interessiert", sagt Patrick Rodrigues am Stand des Property-Management-Anbieters Tattersall Lorenz. Vor allem diejenigen, die das Unternehmen noch nicht kannten, stellten ihm und seinen Kollegen Fragen zu Teamgrößen, Arbeitszeiten und Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens. "Dem Nachwuchs ist es bei der Jobwahl zunehmend wichtig, nicht nur die geforderten Aufgaben und Projekte eines Unternehmens zu kennen, sondern auch zu wissen, in welchem Umfeld sie arbeiten. Der Wunsch nach freier Zeiteinteilung und Tage im Homeoffice ist dabei groß", sagt der Mitarbeiter. Auf Fragen dieser Art hatte er sich bereits im Vorfeld vorbereitet, denn während sich viele bei einem Bewerbungsgespräch nicht trauen, so detailliert ihre Wünsche zur Arbeitstaggestaltung zu äußern, nutzten sie die Gelegenheit, auf der Messe Philosophie und Organisationsstrukturen von Unternehmen kennen zu lernen.

Studenten nutzen gerne Service-Angebote rund um die Bewerbung

Neben Projektentwicklern, Beratungsunternehmen und Investment-Häusern präsentierten sich auch Arbeitgeber aus dem Bereich Corporate Real Estate auf der Messe und stellten ihre Einstiegsmöglichkeiten vor. "Wir werden oft gefragt, was wir hier machen", sagt Lena Herwig vom Immobilienteam des Modehauses H&M. "Standorte finden, Märkte analysieren und Gebäude so am Laufen halten, dass der Kunde nichts davon mitbekommt, sind wichtige Aufgaben bei uns. Zwar wirken wir – gerade für junge Bewerber – auf den ersten Blick nicht wie das klassische Immobilienunternehmen, doch die Einstiegsmöglichkeiten für Immobilienexperten sind bei uns vielfältig", sagt Herwig.

Auch Studentin Lea Hüttl, die an der Technischen Hochschule Aschaffenburg Internationales Immobilienmanagement im Bachelor studiert, kannte nicht alle Unternehmen auf der Messe. "Gerade wenn man noch studiert und auf der Suche nach einer Werkstudentenstelle ist, spielt der Standort eine wichtige Rolle. Zwischen Campus und Job kann man nur bedingt pendeln. Je mehr Unternehmen man aus der näheren Umgebung kennt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zusammenpasst."
Sie nutzte den Tag aber nicht nur für die konkrete Suche nach einem Praktikum im anstehenden Praxissemester, sondern vordergründig dafür, die Spielregeln bei Bewerbungsgesprächen kennen zu lernen. "Ich bin, was das angeht, noch sehr unerfahren und kann deshalb schlecht abschätzen, wie ich meine Stärken am besten herausstellen kann", sagt sie. Schon am Vormittag hat sie sich deshalb von Fotograf Dennis Möbus ablichten lassen. Die Bilder will sie als Bewerbungsfotos verwenden. "Wichtig ist mir der CV-Check am Nachmittag", ergänzt sie. Dabei überprüften Profis der Personalberatung Arina ihre vorbereiteten Unterlagen, um sie sowohl das Layout betreffend als auch inhaltlich den Bedürfnissen von Arbeitgebern anzupassen.

An den Ausstellerständen berichteten junge Mitarbeiter auch, wie sie selbst ihren Arbeitgeber von sich überzeugen konnten. Panels und Vorträge von erfahrenen Branchenakteuren sowie Unternehmenspräsentationen wurden in diesem Jahr von der Bühne größtenteils in den begleitenden Online-Teil der Veranstaltung verlegt. Dort können sich Besucher wie Hüttl auch im Nachgang der Veranstaltung Coachings anschauen und die Stellenangebote der Ausstellerunternehmen noch einmal mit ihren Eindrücken aus den persönlichen Gesprächen abgleichen.

Janina Stadel

Dr. Sasse kämpft gegen die Brexit-Gerüchteküche

Großbritannien steht am Scheideweg.

Großbritannien steht am Scheideweg.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: FotoIdee

Karriere 07.02.2019
Eberhard Sasse, Vorstand des Facility-Management-Konzerns Dr. Sasse, muss in diesen Tagen viel reden. Das aktuelle Thema: der Brexit. Vor allem seine osteuropäischen Mitarbeiter, die für ... 

Eberhard Sasse, Vorstand des Facility-Management-Konzerns Dr. Sasse, muss in diesen Tagen viel reden. Das aktuelle Thema: der Brexit. Vor allem seine osteuropäischen Mitarbeiter, die für ihn im UK arbeiten, sind aufgrund zahlreicher Gerüchte und Horrorszenarien beunruhigt - zu Unrecht, sagt Sasse.

Die Briten sind eine große Spielernation. "Im Rugby wird bis zur letzten Sekunde mit harten Bandagen gekämpft", berichtet Eberhard Sasse, selbst beruflich wie privat eng mit dem UK verbunden. Deswegen werde es den Vorstand des familiär geführten Facility-Management-Unternehmens Dr. Sasse auch nicht verwundern, wenn es in der Brexit-Frage erst im letzten Moment eine Einigung mit der EU geben würde. "Brüssel muss sich dabei auch bewegen", mahnt er. Schließlich sei und bleibe England ein wichtiger Teil Europas. Und eben auch ein Teil seines eigenen Geschäfts. Sasse zählt u.a. drei Flughäfen (Bristol, Edinburgh, London Luton), die beiden Universitäten Oxford University und Anglia Ruskin University, 20 Betriebshöfe und 200 Busse zu seinen betreuten Objekten, der Kundenstamm beläuft sich auf 350. Der Facility-Manager gilt als zweitgrößter Dienstleister in der Busreinigung und -betankung im Vereinigten Königreich.

Hinter all den Aufträgen steckt zudem die Verantwortung für insgesamt 1.300 Mitarbeiter auf der Insel. 400 davon stammen aus anderen EU-Ländern, die meisten sind im gewerblichen Bereich, z.B. als Reinigungskräfte, aktiv. Viele von ihnen sind derzeit unsicher, wie sich ihre Zukunft im Vereinigten Königreich gestaltet. Müssen sie Ende März ihre Sachen packen und gehen? "Gerade in der britischen und deutschen Boulevardpresse werden Gerüchte geschürt und Schrecken verbreitet", sagt Sasse. Auch in sozialen Medien würden Horrorszenarien gemalt, die so nicht eintreten werden. Aber seine Mitarbeiter, gerade die Nicht-Briten aus Polen, Tschechien, Slowakei oder Rumänien, lesen sie und machten sich Sorgen. Sasses größte Aufgabe ist es daher momentan, "mit den Leuten zu reden". "Beruhigen" will er nicht sagen, das greift zu kurz. "Wir machen sie mit der Realität vertraut", betont er.

Zu dieser Realität gehöre u.a., dass jeder auch noch nach dem Brexit-Datum im Land bleiben und arbeiten dürfe. Die britische Regierung habe versichert, dass es selbst bei einem No-Deal erst mal keine grundlegenden Veränderungen im Leben derer geben werde, die sich zum 30. März 2019 im Land aufhalten. Auch bei einem ungeregelten EU-Austritt gebe es eine Übergangsfrist bis Ende 2020, in der sich jeder registrieren könne, der im Vereinigten Königreich weiter leben und arbeiten möchte (siehe "Wer bleiben will, muss sich registrieren"). Bei einem geregelten Ausstieg läuft die Frist gar bis Mitte 2021. "Die Registrierung ist kostenlos", erklärt Sasse. "Und funktioniert digital", schiebt er nach. Der Aufwand halte sich damit in Grenzen.

Großbritannien verfolgt aus Sasses Sicht mit dieser Haltung ein ureigenes Interesse. Denn das UK hat derzeit eine Arbeitslosenquote von lediglich 4%, die Beschäftigungsrate liegt bei 76% und ist die höchste seit 1971. Das wäre ohne die Mithilfe von Nicht-Briten kaum möglich.

Während die Automobilbranche gespannt auf den lebhaften Brexit-Prozess schaut und Szenarien durchspielen muss, um ihr Geschäft fortführen zu können, wären die Effekte eines Brexits für die Immobilienwirtschaft überschaubar. "Das Immobiliengeschäft bewegt sich meist im Rahmen nationalen Rechts", sagt Sasse. Und in der Branche würden auch keine wichtigen Lieferketten unterbrochen. "Wir müssen da einfach die Sorgen nehmen", fasst der Unternehmenschef zusammen.

Schreckensszenarien mit kilometerlangen Lkw-Staus an den Grenzübergängen kann Sasse nicht nachvollziehen. Als Präsident des Bayerischen IHK-Tags kennt er das Unternehmertum und glaubt daran, dass sich gerade mittelständische Firmen flexibel zeigen. "Unternehmen, die für Logistik zuständig sind, sind smart und werden sich darauf vorbereitet haben." Ebenso lassen ihn Gerüchte, dass Urlaubsflüge gen Spanien wegen fehlender Überfluggenehmigungen gecancelt werden könnten, kalt. "Das werden sich die Spanier genau überlegen, ob sie die britischen Touristen nicht reinlassen", sagt Sasse. Das hätte einschneidende Auswirkungen auf die spanische Tourismusbilanz. "Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird."

Wer bleiben will, muss sich registrieren

Wenn es zu einem Brexit kommt, ist es auf lange Sicht vorbei mit der Freizügigkeit von EU-Bürgern, die im Vereinigten Königreich arbeiten. Das passiert nach aktuellen Planungen allerdings nicht von heute auf morgen. "EU-Bürger sind unsere Freunde, unsere Nachbarn, unsere Kollegen, und wir wollen, dass sie bleiben", heißt es in einem Policy Paper der britischen Regierung. Sie hat eine Übergangsfrist vorgesehen, in der sich die aktuell etwa 3 Mio. EU-Bürger im UK registrieren können. Im Falle des geregelten Brexits können sich Betroffene bis Mitte 2021 anmelden, bei einem No-Deal bis Ende 2020. Anschließend greife das neue Einwanderungsgesetz.
EU-Bürger, die bereits seit mindestens fünf aufeinanderfolgenden Jahren auf der Insel leben, erhalten einen zeitlich unbegrenzten Aufenthaltsstatus (settled status). Wer erst vor kurzem eingereist ist, bekommt den "pre-settled status". Damit ist er berechtigt, fünf Jahre im UK zu bleiben. Anschließend kann er den settled status beantragen.
Auch den Briten in Deutschland steht ein Registrierungsvorgang bevor. Bis Ende Juni 2019 müssen sie sich um einen Aufenthaltstitel bemühen. Das Berliner Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten empfiehlt, sich so schnell wie möglich zu registrieren. api

Hochschulen schauen, was kommt

Wenn das Vereinigte Königreich kein Teil der EU mehr ist, stellt sich auch die Frage nach dem europäischen Hochschulraum. Wie werden sich die allseits beliebten Austauschprogramme mit britischen Hochschulen künftig gestalten? "Die Hochschule Biberach pflegt insbesondere in Bezug auf das Aktivitätsfeld Bau und Immobilien, speziell für den MBA-Studiengang Internationales Immobilienmanagement, enge Kontakte nach England", sagt Anette Schober-Knitz, Pressesprecherin der Hochschule. So werde der 18. Jahrgang des MBA, der gerade begonnen hat, im September 2019 einen dreiwöchigen Block an der Westminster University in London absolvieren. Inwiefern es dabei Veränderungen für die Studenten geben wird, ist noch nicht in vollem Maße klar. "Ein mögliches Brexit-Szenario könnte sein, dass die Teilnehmenden ein Visum für den Eintritt ins und den Aufenthalt im Vereinigten Königreich beantragen müssen", sagt Schober-Knitz. Das könnte zeitliche Verzögerungen bringen. Auch höhere Kosten und Währungseffekte sind nicht auszuschließen.
"Wir wissen nicht, wohin die Reise geht - gerade bei einem ungeregelten Brexit", sagt auch Florian Krüger, Leiter der Hochschulkommunikation an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), an der auch etliche immobilienwirtschaftlich orientierte Studenten eingeschrieben sind. Die DHBW stehe im Austausch mit den 13 britischen Kooperationsuniversitäten. Fraglich wäre neben der Visa-Frage für Studenten aus der EU zum Beispiel, inwiefern andersherum Baden-Württemberg von britischen Nicht-EU-Studenten Gebühren verlangt. Für die laufenden Austausche sieht Krüger derweil keine Probleme. "Wir gehen davon aus, dass sie vom Brexit nicht betroffen sein werden." api

Anke Pipke

Keine Azubis, kein Nachwuchs

So sehen Immobilienkauffrauen aus. Abgelichtet am EBZ Berufskolleg.

So sehen Immobilienkauffrauen aus. Abgelichtet am EBZ Berufskolleg.

Quelle: EBZ

Karriere 08.02.2018
Für Immobilienunternehmen wird es schwerer, Mitarbeiter zu finden. Wer selbst für Nachwuchs sorgt, ist klar im Vorteil. Laut einer Befragung des EBZ - Europäisches Bildungszentrum der ... 

Für Immobilienunternehmen wird es schwerer, Mitarbeiter zu finden. Wer selbst für Nachwuchs sorgt, ist klar im Vorteil. Laut einer Befragung des EBZ - Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft haben die Teilbranchen, in denen eher wenig ausgebildet wird, die größten Personalsorgen. Vor allem bei den Verwaltern klafft die Schere auseinander. Der zusätzliche Personalbedarf ist groß: Im Schnitt wollen die Unternehmen ihren Mitarbeiterbestand in den nächsten fünf Jahren um knapp 10% ausbauen.

Rund 5.100 Unternehmen hat InWIS Forschung & Beratung für die Marktstudie Aus-, Fort- und Weiterbildung des EBZ im zweiten Halbjahr 2017 angeschrieben. Geantwortet haben 335 Unternehmen. Nun ja. Von den Unternehmen, die es schafften, auf die gestellten Fragen zu antworten, stellen die Wohnungsgenossenschaften die relative Mehrheit (knapp 37%); ungefähr jedes vierte Unternehmen (rund 24%) ist eine Wohnungsgesellschaft, und gut jedes fünfte (rund 22%) eine Haus-/Wohnungsverwaltung. Wohn- und Gewerbeimmobilienmakler machen 9% der Teilnehmer aus, und Bauträger bzw. Projektentwickler zusammen ca. 5%. Der Rest sind Dienstleister, insbesondere Facility-Manager. Vier von zehn Unternehmen sitzen in Nordrhein-Westfalen, die anderen rund 60% verteilen sich bunt über den Rest der Republik.

Zur Sache: Mehr als die Hälfte (54,9%) der Teilnehmer beantwortete die Frage "Ist es für Sie bzw. Ihr Unternehmen bislang schwierig, qualifizierte MitarbeiterInnen zu finden?" mit Ja. Bei der letztmaligen Umfrage vor zwei Jahren war der Anteil, der bei der gleichen Frage Ja sagte, noch deutlich kleiner: damals waren es nur 45,5%. Und 2013 - die EBZ-Umfrage wird alle zwei Jahre durchgeführt - hatten es erst 39% als schwierig empfunden, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

Die Unternehmen, die dieses Mal mit von der Partie waren, beschäftigen im Schnitt 38 Mitarbeiter. Die Bandbreite reicht von einigen wenigen Köpfen bis zu hunderten von Mitarbeitern. So unterschiedlich wie die Mitarbeiterstärke ist auch der zusätzliche Personalbedarf der befragten Firmen. Im Schnitt rechnen sie mit einem Mitarbeiterzuwachs von 9,3% in den nächsten fünf Jahren. In absoluten Zahlen: Die Zahl der Beschäftigten soll in diesem Zeitraum von 38 auf 41 Köpfe steigen.

"Fast 10% mehr Personal in fünf Jahren: Bundesweit hochgerechnet ist das eine Riesensumme", sagt EBZ-Vorstandschef Klaus Leuchtmann. Ein wichtiger Treiber des Mehrbedarfs sind die gestiegenen Kundenerwartungen: Diesen Grund führen in der aktuellen Umfrage 55% der Immobilienunternehmen an. Bei der Befragung vor sechs Jahren sagten nur 31%, dass sie mehr Leute einstellen müssen, weil die Ansprüche der Kunden gewachsen seien.

Das erwartete Wachstum der Mitarbeiterzahl gestaltet sich in den einzelnen Teilbranchen bzw. Unternehmensgrößenklassen sehr unterschiedlich, die prognostizierte Wachstumsrate reicht von fast null bis zu mehr als 32%. Im Einzelnen: Die Wohnungsgesellschaften beschäftigen heute im Schnitt 82 Menschen, in fünf Jahren sollen es 88 sein (plus 7%). Vor allem die größeren Wohnungsunternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern haben Personalbedarf: In dieser Gruppe sind im Schnitt knapp 150 Menschen pro Unternehmen angestellt. In den kommenden fünf Jahren soll die Mitarbeiterzahl auf 160 wachsen. Die Wohnungsgesellschaften mit weniger als 20 Beschäftigten rechnen dagegen nicht mit einer steigenden Mitarbeiterzahl. Die Wohnungsgenossenschaften, die heute durchschnittlich 24 Köpfe zählen, gehen von einem Zuwachs von 4% (auf 25 Mitarbeiter) aus.

Richtig großen Personalbedarf haben aber die anderen Teilbranchen, allen voran die Bauträger und Projektentwickler. Diese sehen ihre Belegschaft binnen fünf Jahren von heute durchschnittlich 36 auf 47 Mitarbeiter anschwellen - ein Anstieg von fast einem Drittel. Haus- und Wohnungsverwalter sowie Makler benötigen durchschnittlich 16% mehr Leute. Sie wollen ihr Personal von 15 auf 18 Köpfe bzw. von zwölf auf 14 Mitarbeiter aufstocken. Auch die Dienstleister, die unter Sonstiges firmieren (FM-Anbieter usw.), haben gehörigen Appetit auf frische Kräfte: Ihre Belegschaften sollen von durchschnittlich 95 auf 113 Mitarbeiter zulegen, was einem Plus von 19% entspräche.

Die größten Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, haben die Haus- und Wohnungsverwalter. Von ihnen geben fast drei Viertel (73%) Schwierigkeiten an. Auch unter den Dienstleistern im Topf Sonstiges tun sich überproportional viele - nämlich 67% - mit der Gewinnung gut ausgebildeter Mitarbeiter schwer. Interessant ist, dass diese beiden Gruppen mit am wenigsten selbst ausbilden. Im Schnitt ziehen 69% aller 335 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, eigenen Nachwuchs groß. Unter den Verwaltern liegt der entsprechende Anteil nur bei 57%, und bei den sonstigen Dienstleistern kümmert sich sogar nur jeder Zweite um die Aufzucht von Nachwuchskräften. Zum Vergleich: Die großen bzw. größeren Wohnungsgesellschaften bzw. -genossenschaften bilden (fast) alle selbst aus - mitunter sogar über Bedarf und geben Immobilienkaufleute an den Markt ab.

"In der Wohnungswirtschaft ist die Situation noch vergleichsweise entspannt. Dramatisch ist der Personalmangel in der Haus- und WEG-Verwaltung", sagt Leuchtmann. "Der große Bedarf müsste sich eigentlich auf der Ausbildungsseite niederschlagen - tut er aber nicht. Vor allem kleinere Haus- und Wohnungsverwalter bilden zu wenig aus. Dabei könnte das jedes Unternehmen mit fünf Mitarbeitern", ist sich Leuchtmann sicher. So könnten gerade viele kleinere Immobilienverwalter das Problem lösen, dass sie sich aufgrund überschaubarer Vergütungssätze keine Tarifverträge leisten können - und deshalb keine ausgebildeten Immobilienkaufleute abbekommen, sondern sich mit Quereinsteigern begnügen müssen. "Die Mitarbeiter müssten ein Drittel bis ein Viertel mehr verdienen", schätzt Leuchtmann, "damit die Unternehmen nicht nur Seiteneinsteiger anlocken." Die Not der Verwalter zeige sich beim EBZ in gut gebuchten Fortbildungsprogammen für Seiteneinsteiger.

Harald Thomeczek

Wisag lockt Landschaftsbaustudenten mit Firmenfahrzeug

Karriere 16.11.2017
Der Frankfurter Gebäudedienstleister Wisag bietet ab dem Sommersemester 2018 im Praxisverbund mit der Hochschule Osnabrück den Masterstudiengang Management im Landschaftsbau an. Angesprochen ... 

Der Frankfurter Gebäudedienstleister Wisag bietet ab dem Sommersemester 2018 im Praxisverbund mit der Hochschule Osnabrück den Masterstudiengang Management im Landschaftsbau an. Angesprochen fühlen sollen sich Bachelorabsolventen der Fachrichtung Landschaftsbau oder eines vergleichbaren Studiengangs, z.B. Landschaftsarchitektur, Bauingenieurwesen, Architektur oder Stadtplanung, Gartenbau oder Forstwirtschaft.

Wisag Garten- und Landschaftspflege lockt Kandidaten u.a. mit Praxiserfahrung, die sie in den vorlesungsfreien Zeiten sammeln können, einem festen Arbeitsvertrag direkt ab Studienbeginn und einem Firmenfahrzeug, mit dem sie zwischen der Hochschule und ihren Einsatzorten pendeln können. Auch bei der Wahl eines Themas für die Master-Thesis und der Erstellung der Abschlussarbeit will Wisag die Studenten nicht im Regen stehen lassen. Der Studiengang eignet sich nicht nur für Menschen, die bei der Wisag andocken wollen: Grundsätzlich soll er zu einer Tätigkeit als Projektmanager komplexer Bauvorhaben oder in leitender Position in Bau- und Landschaftsbauunternehmen, Planungs- und Ingenieurbüros, in Verwaltungen, in berufsständischen sowie in Non-Profit-Organisationen befähigen. Das Studium ermöglicht zudem den Zugang zum höheren Dienst.

Harald Thomeczek