Karriere-News

MAT: Sebastian Theißen

Quelle: a|w|sobott, André Sobott

Karriere 25.05.2023
Geschäftsführer von List Eco, Doktorand an der Bergischen Universität Wuppertal. Geboren 1992. ... 

Geschäftsführer von List Eco, Doktorand an der Bergischen Universität Wuppertal. Geboren 1992.

Werdegang

Studierter Green-Building-Ingenieur mit zusätzlichem TGA-/Energie-Schwerpunkt. Als geschäftsführender Gesellschafter Verantwortung für ein 25-köpfiges Team von Spezialist:innen. Zuvor als Projektingenieur und wissenschaftlicher Mitarbeiter an (Forschungs-) Projekten in den USA und Deutschland gearbeitet. Zusätzlich Promotion rund um das nachhaltige und digitale Bauen.

Top-Projekte

Firmengründung und Aufbau der List Eco. Projektleiter der Feuerwache Kaiserswerth: Wiederverwendung von Klinkern, CO2-optimierter Beton, BIM-basierte Ökobilanzen, Zirkularitätsbewertungen und DGNB Platin. Projektleiter, Zukunft Bau Forschungsprojekt: Ökobilanzierung und BIM im nachhaltigen Bauen. Schaffung der Grundlagen für die Umsetzung der Ökobilanzierung auf Basis von Ökobaudat als BIM-Anwendungsfall für zukünftige BIM-Pilotvorhaben des Bundes.

Ziele

Teamausbau der List Eco auf 30 bis 35 Mitarbeiter:innen. Neue Kompetenzen entwickeln/schulen, z.B. den Circular Engineer. Projekte außerhalb Deutschlands realisieren. Beschleunigung und Mitentwicklung neuer Branchenstandards für die Immobilien- und Baubranche. Ich möchte mein Team und mich rund um die List Eco zu einem anerkannten Spezialisten im Markt weiter etablieren, um Klima- und Ressourcenschutz für meine und zukünftige Generationen zu fördern, und hierfür das aktuellste Wissen und Technik aus der Forschung in reale Projekte integrieren.

Motivation als MAT

Ich bin jung und besitze einen enormen Ehrgeiz, gepaart mit wissenschaftlichem Verständnis rund um Nachhaltigkeit/ESG-Kriterien, um Projekte in der Praxis wirklich zu verändern. Gleichzeitig versuche ich permanent selbst weiter junge, motivierte Talente zusammen mit erfahrenen Experten in meinem interdisziplinären Team/Netzwerk und einer modernen Arbeitsumgebung zu vereinen.

Ethische Grundsätze

Chancengleichheit, Fairness gegenüber Mitmenschen und der Umwelt.

Netzwerke und Engagements

Verein Deutscher Ingenieure.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

Hochschule Luzern startet Studiengang Digital Construction

Karriere 13.05.2020
Die Hochschule Luzern startet im Herbst 2020 den Studiengang Digital Construction. ... 

Die Hochschule Luzern startet im Herbst 2020 den Studiengang Digital Construction.

Der neue Studiengang soll den Studenten die Möglichkeit geben, sich einen Mix aus fachlichen und digitalen Kompetenzen in den Studienrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen oder Gebäudetechnik anzueignen. Das Angebot sei nach einem interdisziplinären und praxisorientierten Konzept entwickelt worden. Angesprochen fühlen sollen sich "junge Menschen im deutschsprachigen Raum, welche die digitale Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft aktiv mitgestalten wollen". Angeboten werden zwei Abschlüsse: der Bachelor of Arts mit der Studienrichtung Architektur und der Bachelor of Science mit den Studienrichtungen Building Technology und Structural Engineering.

Absolventen sollen in die Lage versetzt werden: a) auf der Grundlage von Methoden und Tools zur interdisziplinären digitalen Prozess- und Baugestaltung - beispielsweise Building Information Modeling (BIM), parametrisches Modellieren, Internet of Things (IoT) oder Virtual- und Augmented Reality (VR/AR) - digitale Zwillinge von (noch zu errichtenden) Gebäuden zu erstellen. Und b) den Datenfluss und die Kommunikation in komplexen Bauplanungsprozessen unter den Aspekten von Cybersecurity über alle Disziplinen und Planungsphasen hinweg sicherzustellen.

Harald Thomeczek

Lauter glückliche FM-Absolventen

Die Absolventen haben sich diese Formation selbst ausgedacht. Ob das V für Victory stehen soll?

Die Absolventen haben sich diese Formation selbst ausgedacht. Ob das V für Victory stehen soll?

Quelle: HWR-Kurs TFM 2015

Karriere 28.02.2019
Know-how im technischen Facility-Management (TFM) ist gefragt. Die Absolventen des ersten dualen TFM-Studiengangs an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin wurden von den ... 

Know-how im technischen Facility-Management (TFM) ist gefragt. Die Absolventen des ersten dualen TFM-Studiengangs an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin wurden von den Partnerunternehmen mit Kusshand übernommen. Wenn sie nicht gleich mehrere Eisen im Feuer hatten. Doch nicht alle Studienanfänger halten bis zum Ende durch.

Die Praxispartner haben größere Schwierigkeiten damit, Ingenieure zu rekrutieren als Kaufleute mit FM-Wissen." So begründete Andrea Pelzeter, Fachleiterin des Studiengangs an der HWR, vor vier Jahren im Gespräch mit der Immobilien Zeitung, weshalb die Hochschule den Fokus des damaligen dualen Bachelorstudiengangs BWL mit FM-Vertiefung vom kaufmännischen Richtung technisches Wissen verschob.

Die 20 Absolventen des Premierenjahrgangs erhielten Ende 2018 ihre Abschlussurkunden mit dem akademischen Grad Bachelor of Engineering. Einer von ihnen ist Stefan Bicking. Der 29-Jährige hat nach Abitur und Grundwehrdienst einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur im Bereich Energiewirtschaft gemacht. Wie so viele damalige Kommilitonen fand er aber nach dem Studium keine Stelle: "Ich habe schon im vierten, fünften Semester gemerkt, dass die Jobaussichten nicht mehr so toll waren."

Mit technischem Facility-Management klappte es besser. Bicking schickte nur eine einzige Bewerbung ab - und hatte den dualen Studienplatz beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen, kurz: BLB NRW. Der Landesbetrieb gab Bicking zu Beginn eine einjährige Übernahmegarantie. Sollte er eine bestimmte Abschlussnote erreichen, würde diese in einen unbefristeten Vertrag ausgeweitet. "Das habe ich geschafft", erzählt er lächelnd.

Der BLB NRW ist Eigentümer fast aller Landesliegenschaften und vermietet diese an die Nutzer, also Landesbehörden und andere Einrichtungen des Landes. Bicking ist für den technischen Gebäudebetrieb in acht Gerichtsgebäuden zuständig.

TFM fand Bicking anstrengender als sein erstes Studium. Das Intensivstudium an der HWR dauert, inklusive der je dreimonatigen Praxisphasen, nur sechs - und nicht sieben - Semester. Die dichte Taktung zu bewältigen, war für ihn eher "eine Frage des Fleißes, nicht des Intellekts". Allerdings hatte er auch den Vorteil, dass er technisch vorgeprägt war. Das waren nicht alle Kommilitonen: Von den gut 30 Studienanfängern, die im Herbst 2015 die Premiere des umgestellten Studiengangs erlebten, stieg ein Drittel vorzeitig aus. "Bei vielen passte es fachlich nicht - sie waren technisch nicht auf der Höhe. Oder es fehlte der Wille, sich da reinzuarbeiten", erinnert sich Philipp Sartison, ein Kommilitone von Bicking, der wie dieser bis zum Schluss durchhielt.

Drum prüfe, wer mit einem dualen TFM-Studium liebäugelt: "Das Grundverständnis ist wichtig. Wie funktioniert eine Maschine generell? Was ist Strom? Eine technische Ausbildung ist nicht zwingend erforderlich, eine Ausbildung an sich aber schon hilfreich", ist Sartison überzeugt. Wer vorher schon gearbeitet, Hierarchien kennengelernt habe und es gewohnt gewesen sei, Tagesgeschäft zu erledigen, lege dann auch im Studium "mehr Drive" an den Tag.

Drive bewies auch Sartison: Jedes Semester absolvierte er die Praxisphase an einem anderen Standort. "Hamburg, Hannover, Dortmund, Bochum, Berlin", zählt der 27-Jährige auf. So hatte er sich das selbst gewünscht. Die Wahl des Praxispartners fiel auf die RGM, weil sie ihm diese Standortwechsel ermöglichte. "Zusagen hatte ich mehrere."

Vor dem Studium hatte Sartison bei der Lufthansa eine Ausbildung zum Informationselektroniker gemacht. An der HWR lernte er das technische Innenleben von Immobilien kennen - und nicht nur das: "Ingenieursdenke", "Probleme lösen", "beurteilen, ob ein Kundenwunsch sinnvoll ist oder nicht", das sind die Stichworte, die Sartison einfallen, wenn man ihn fragt, ob das Studium ihn gut auf seinen heutigen Job vorbereitet hat.

Jetzt ist Sartison technischer Leiter in der Region Nord beim FM-Dienstleister ISS und führt 40 Kollegen. Zuständig ist er zurzeit vor allem für ein Verwaltungsgebäude des Energieversorgers Vattenfall in Hamburg, das Arne-Jacobsen-Haus (das Vattenfall kürzlich verkaufte, um in einen Neubau zu ziehen). Einen seiner heutigen ISS-Kollegen lernte er als Dozenten im TFM-Studium kennen: "Ich habe mich dort beworben und bin auf einer sehr guten Position gelandet." Insgesamt hatte er gleich drei Eisen im Feuer.

Einen Job nach seinem Geschmack hat offenbar auch ein Absolvent gefunden, der nicht in der Zeitung genannt werden möchte. Was schade ist, weil er doch, wie er sagt, "immer schon hier arbeiten wollte". Als Spezialist für Energiebedarfsplanung darf der 22-Jährige seiner Leidenschaft frönen: Tag ein, Tag aus mit Zahlen zu jonglieren. Seine Mission: Gemeinsam mit Energiebeauftragten in den Regionen ermittelt der junge Mann den Energiebedarf von rund 5.400 Liegenschaften in Deutschland - und soll vor allem herausfinden, wo sich wie Energie einsparen lässt. Wenn man z.B. die Beleuchtung von Leuchtstofflampen auf LED umstellt, "kann das bis zur Hälfte Energie und Geld sparen", hat er ausgerechnet.

Zweifel, dass er nach dem Studium nicht übernommen würde, hatte der junge Mann zu keiner Sekunde. Auch für Wojciech Vorreiter (25), der vorher zwei Ausbildungen zum gebäudetechnischen Assistenten und zum Metalltechniker gemacht hatte, war im Studium "von Anfang an klar, dass ich bei Dussmann übernommen werde, wenn ich gut ankomme". Andere Studenten hätten die gleichen Signale bekommen. "Der Markt braucht Leute ohne Ende." Andere Firmen versuchten, ihn über ehemalige Kommilitonen abzuwerben. Vorreiter widerstand. Gutes Geld verdient er auch bei Dussmann.

Als Junior Specialist Data and Risk Management führt Vorreiter bundesweit Bestandsaufnahmen gebäudetechnischer Anlagen durch und bewertet diese Anlagen sowie dazugehörige Unterlagen. "Ich wollte nicht gleich nach dem Studium zu viel Verantwortung übernehmen." In ca. einem Jahr, schätzt er, kann er selbstständiger arbeiten und wird nicht mehr so viel Unterstützung von seinem Chef brauchen. Auf sein Gehalt, ist er sich sicher, wird sich das nicht negativ auswirken.

Harald Thomeczek

TU München bildet BIM Professionals aus

Karriere 08.08.2017

Berufsbegleitender Studiengang Gebäudeautomation gestartet

Karriere 18.04.2017
Die Hochschule Biberach und die Fachhochschule Münster bieten seit diesem Semester einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Gebäudeautomation an. ... 

Die Hochschule Biberach und die Fachhochschule Münster bieten seit diesem Semester einen berufsbegleitenden Masterstudiengang Gebäudeautomation an.

Das Studienangebot richtet sich an Ingenieure mit einem Diplom- oder Bachelorabschluss in Gebäudetechnik oder einem verwandten Studiengang. Diese sollten Berufserfahrungen bei einem Hersteller von Gebäudeautomationslösungen, einem Systemintegrator oder in einem Planungsbüro gesammelt haben.

Die Durchführung des neuen Studienangebots ist Sache des Weiterbildungsanbieters Akademie der Hochschule Biberach. Der erste Jahrgang des viersemestrigen Masterstudiengangs zählt 14 Teilnehmer. Das Studium kostet 5.900 Euro pro Semester (plus Semesterbeitrag). Während der zwei Jahre wechseln sich Präsenzphasen bzw. Blockwochen mit u.a. E-Learning und Webinaren sowie Praxisprojekten im Betrieb ab. Am Ende winkt der Titel Master of Engineering (M.Eng.). Der zweite Studienjahrgang soll im März 2018 starten.

Die Teilnehmer der ersten Stunde wollten sich alle in das komplexe Themenfeld der Gebäudeautomation vertiefen, um in den Unternehmen, in denen sie bereits tätig seien, neue Aufgaben zu übernehmen, lässt die Hochschule Biberach wissen. Denn die Firmen suchten "händeringend nach Experten der Gebäudeautomation, um die herausfordernden Aufgaben der IT-basierten Gebäudeautomation im Kontext des digitalen Planens, Bauens und Betreibens von Gebäuden aktiv angehen zu können", sagt Professor Dr.-Ing. Martin Becker von der Hochschule Biberach. Becker leitet den Studiengang gemeinsam mit Professor Dr.-Ing. Martin Höttecke von der FH Münster.

Den ersten Präsenzvorlesungsblock haben die Premierenteilnehmer nun an der Hochschule Biberach absolviert. Daran schließt sich ein Blockseminar zu Technischer Gebäudeausrüstung an der Fachhochschule Erfurt an.

Harald Thomeczek

Geld allein macht nicht glücklich

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bei der Wahl des Arbeitgebers werden viele Aspekte gegeneinander abgewogen.

Bild: Milles Studio/fotolia.com

Karriere 02.06.2016
Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ... 

Die meisten Teilnehmer der IZ-Studentenumfrage 2016 sind noch zu haben. Unternehmen, die sich die Schaffenskraft von Talenten sichern wollen, sollten deren Kriterien bei der Arbeitgeberwahl ernst nehmen. Denn Geld allein macht die Jungen nicht glücklich.

Fast drei Viertel (72%) aller 588 Studenten, die an der IZ-Umfrage 2016 im Rahmen der Joboffensive für die Immobilienwirtschaft teilgenommen haben, haben noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium. Bei den 447 Vollzeitstudenten liegt dieser Anteil mit rund 77% höher als bei den 94 Weiterbildungsstudenten, wobei auch hier immerhin 53% noch keinen (neuen) Job für die Zeit danach haben, und den 47 dualen Studenten (66%).

Bei der Umfrage durften allerdings auch Studierende bis vier Semester vor Abschluss mitmachen. Nicht für alle Befragten hat also bislang die Notwendigkeit bestanden, sich nach einer Anstellung für die Zeit danach umzuschauen. Doch auch der Blick auf die 296 Studierenden - gut die Hälfte aller Teilnehmer -, die noch in diesem Jahr fertig werden sollten, offenbart kein substanziell anderes Bild: Von diesen sagten immerhin weniger als 61%, dass sie noch keine Stelle für die Zeit nach dem Studium haben. Im Vorjahr lag der vergleichbare Anteil noch deutlich höher: Damals standen 75% derer, die im selben Jahr ihren Abschluss machten, noch ohne Job da.

Also lautet die gute Nachricht für die Arbeitgeber auch in diesem Jahr: Die meisten Nachwuchskräfte sind noch zu haben. Doch wie können sich Unternehmen die Arbeitskraft eines Mitarbeiters in spe sichern? Am besten, indem sie die Kriterien, die Studierende bei ihrer Arbeitgeberwahl anlegen, ernst nehmen.

Welche das sind, zeigt die IZ-Studentenbefragung ebenfalls. Unangefochten auf Platz eins liegt seit Jahr und Tag der Aspekt Aufstiegsmöglichkeiten bzw. Karriereperspektiven. Ebenfalls hoch im Kurs bei den Studenten stehen - und zwar in genau dieser Reihenfolge - Weiterbildungsangebote, die Unternehmenskultur, die Höhe des Gehalts und der Standort des Unternehmens. Wobei sich die Unternehmenskultur im Studenten-Ranking der Aspekte für die Arbeitgeberwahl in diesem Jahr noch vor das Gehalt geschoben hat und damit erstmals auf Rang drei liegt, nach Platz sechs im Vorjahr. Nachwuchskräfte, so möchte man schließen, die sich zunehmend aussuchen können, wem sie ihre Schaffenskraft leihen, können die Jobwahl verstärkt nach vermeintlich soften Faktoren ausrichten.

"Die Gen Y schaut nicht nur aufs Gehalt", weiß Tim Schomberg, im Hauptberuf Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und im Ehrenamt Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany. "Es geht ihr nicht um den letzten Euro, sondern um Pakete." Womit Schomberg zum einen variable, erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile meint, zum anderen aber auch nicht-monetäre Aspekte wie Weiterentwicklungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen.

Nach Erfahrung von Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo, legen Studierende bei der Auswahl des Arbeitgebers - und zwar stärker als Vorgängergenerationen - höchste Priorität darauf, "schon früh Verantwortung übernehmen und eigenständig arbeiten zu können". Dafür hat bei ihnen offenbar die Bereitschaft abgenommen, sich um der Karriere willen zu entwurzeln: "Wenn sich zum Ende eines Trainee-Programms die Frage stellt, ob wir einen Trainee übernehmen, zeigt sich häufig, dass die Jungen teilweise sehr fokussiert auf ihre Heimatregion sind", berichtet Schönbeck.

Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing von ECE, hat bislang nur selten erlebt, dass Verhandlungen zur Übernahme von Trainees an den Gehaltsvorstellungen scheitern. Angesprochen würden vor allem die Rahmenbedingungen: Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet man mir im Unternehmen? Welche Arbeitsbedingungen und welche Karriereperspektiven habe ich? Identifiziere ich mich mit der Unternehmenskultur?

In puncto Fortentwicklung gehen Arbeitgeber unterschiedliche Wege. Art-Invest Real Estate ist grundsätzlich bereit, Weiterbildungen zu unterstützen: "Macht z.B. ein Mitarbeiter mit Bachelor ein berufsbegleitendes Masterstudium, fördern wir so etwas durchaus finanziell und übernehmen gegebenenfalls die Studiengebühren, wenn der Mitarbeiter die Reisekosten trägt. Für die Präsenzzeiten bringt der Mitarbeiter Urlaubstage ein, und die andere Hälfte steuern wir bei. Voraussetzung ist, dass der Mitarbeiter einen Bindungsvertrag über typischerweise drei Jahre unterschreibt", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Verlässt der betreffende Mitarbeiter Art-Invest dennoch vor Ablauf dieser Frist, muss er die übernommenen Studiengebühren anteilig zurückerstatten.

Gerd Kropmanns, bei der Wohnkompanie NRW geschäftsführender Gesellschafter, steht dem Ansinnen von Mitarbeitern, eine Weiterbildung zu machen, grundsätzlich ebenfalls offen gegenüber: "Wir übernehmen auch einen Teil der Kosten von hochwertigen Fortbildungen wie zum Beispiel dem Kontaktstudium Immobilienökonomie an der Irebs."

Eine Garantie auf eine solche Förderung gibt es freilich nicht: "Hier entscheiden wir individuell und im engen Austausch mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Unabhängig von dem einhergehenden Incentive muss es für beide Seiten Sinn machen und letztendlich ‚erarbeitet‘ sich der Mitarbeiter diese Belohnung während seiner Beschäftigung", erklärt Kropmanns. Die Wohnkompanie NRW finanziert Fortbildungen anteilig vor und vereinbart mit dem Mitarbeiter eine Rückzahlung über die Beschäftigungsjahre. Tritt er vor dem vereinbarten Zeitraum aus, muss er dem Unternehmen anteilig die Kosten zurückerstatten.

In Zeiten boomender Immobilienmärkte mag die Tatsache überraschen, dass die Arbeitsplatzsicherheit - wenngleich sie 2016 nicht mehr ganz so stark gewichtet wurde wie im Vorjahr - weiterhin relativ weit oben im Ranking der wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Arbeitgebers liegt. Schönbeck erklärt sich das so: "In der Immobilienwirtschaft kann es sensationell gut laufen - aber auch weniger gut." Diese Zyklen, die die Branche kennzeichnen, könnten ein Grund sein, warum junge Menschen, die sich gezielt für eine immobilienspezifische Ausbildung entscheiden - und die also genau wissen, worauf sie sich einlassen -, bei der Jobwahl besonders genau hinschauen, wem sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen für die Befragten keine große Rolle. Und zwar unabhängig davon, ob man Männlein oder Weiblein fragt: Den 333 männlichen Studenten sind nur drei Aspekte weniger wichtig, bei den 249 Damen landet dieses Kriterium unter insgesamt 21 Faktoren auf Platz 15.

Harald Thomeczek

Wie viel bin ich wert?

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Die eigene Vergütung ist immer auch Verhandlungssache. Und ob man sich unter Wert verkauft fühlt, hängt nicht zuletzt davon ab, was andere für vergleichbare Tätigkeiten bekommen.

Bild: olly/Fotolia.com

Karriere 02.06.2016
46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg ... 

46.000 Euro: So hoch ist das durchschnittliche Bruttojahresgehalt, das die Teilnehmer der im Frühjahr 2016 durchgeführten Studierendenbefragung im Rahmen der IZ-Joboffensive zum Einstieg fordern. Die Studenten haben offenbar mitbekommen, dass es in der Immobilienwirtschaft zurzeit gut läuft. Im Vorjahr lag der Gehaltswunsch im Schnitt noch bei rund 44.800 Euro.

Was ist die Arbeit, die ich leiste, wert? Diese Frage stellt sich wohl fast jeder ab und zu. Spätestens immer dann, wenn er oder sie sich um einen neuen - oder gar den allerersten festen - Job bewirbt. Natürlich bekommen auch Studenten mit, was in der Branche für diese oder jene Tätigkeit so ungefähr gezahlt wird. Sie machen z.B. Praktika, gehen Werkstudententätigkeiten nach oder studieren dual.

Welches Bruttojahresgehalt sie nach dem Abschluss ihres jetzigen Studiums von ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber fordern werden, wollte die Immobilien Zeitung (IZ) in einer zwischen Februar und April 2016 durchgeführten Umfrage von Studierenden immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge wissen. 588 von ihnen haben an der Befragung zur Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, einer Initiative der IZ, teilgenommen - satte 38% mehr als 2015.

Genau 407 von ihnen (oder 69%) haben sich für einen Studiengang entschieden, der dem Bereich Immobilienwirtschaft/Immobilienmanagement oder Bau- bzw. Projektmanagement zuzuordnen ist. Die Teilnehmer sind im Schnitt 25 Jahre alt; 57% sind männlichen, 43% weiblichen Geschlechts. Ziemlich genau jeder Zweite (293 Personen) wird 2016 mit seinem jetzigen Studium fertig. Knapp die Hälfte der Befragten (278) hat bereits einen akademischen Grad erworben, in fast allen Fällen (95%) war das der Bachelor.

Gefragt wurden die Studenten nicht nur nach ihren Gehaltswünschen zum Berufseinstieg, sondern u.a. auch nach bevorzugten Tätigkeitsbereichen, nach Kriterien der Arbeitgeberattraktivität im Allgemeinen und dem Wunscharbeitgeber im Besonderen sowie nach der Vergütung von Praktikanten. Die Antwort auf die Frage nach dem Gehaltswunsch lautet: Im Durchschnitt verlangen die Studenten gut 46.000 Euro zum Berufseinstieg bzw. von ihrem alten oder einem möglichen neuen Arbeitgeber (siehe die Grafik "Studenten wollen mehr Geld"). 94 der Befragten (oder 16% aller Teilnehmer) bilden sich nämlich berufsbegleitend weiter. Mehr als drei Viertel der Befragten (447 oder 76%) studieren in Vollzeit, und 47 Teilnehmer (8%) gehen einem dualen Studium nach.

Differenziert man das Teilnehmerfeld nach angestrebten Abschlussarten, besuchten Bildungseinrichtungen und der Art des Studiums, zeigt sich eine große Bandbreite an Gehaltsvorstellungen: So verlangen die 274 Master-Studenten, die sich an der Befragung beteiligt haben, durchschnittlich rund 47.450 Euro von ihrem (künftigen) Arbeitgeber. Damit liegen ihre Gehaltswünsche mehr als 10% über denen der 267 Bachelor-Studenten (knapp 43.000 Euro).

Die 157 Personen, die an einer Universität studieren, haben im Schnitt mit knapp 47.800 Euro höhere Erwartungen (+7,5% bzw. 6,5%) als die 356 Studierenden von (Fach-) Hochschulen (rund 44.500 Euro) und die 46 Umfrageteilnehmer von Berufsakademien bzw. Dualen Hochschulen (ca. 44.900). Die 29 Studenten von anderen Bildungseinrichtungen bzw. eigenständigen An-Instituten liegen mit gut 56.600 Euro deutlich darüber.

Die befragten Vollzeitstudenten hegen im Durchschnitt einen Gehaltswunsch von rund 44.600 Euro. Wer ein duales Studium absolviert, legt die Messlatte durchschnittlich niedriger (42.500 Euro). Die Weiterbildungsstudenten heben mit gut 54.500 den Schnitt.

Das Teilnehmerfeld ist in puncto Fachrichtungen, Bildungseinrichtungen und Abschlussarten also gut gemischt, die Bandbreite der genannten Vergütungsforderungen mithin groß. Was auffällt: Mit knapp über 46.000 Euro verlangen die Studenten in diesem Jahr rund 3% mehr Geld als im Vorjahr (44.775 Euro). Das ist für sich genommen zwar kein großer Sprung. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Gehaltswunsch 2015 allerdings sogar etwas geringer ausfiel als im Jahr davor (2014: 44.825 Euro), erscheint das aktuelle Durchschnittswunschgehalt schon in etwas anderem Lichte.

"Die Studenten registrieren auch die Marktentwicklung", sagt Frank Groß vom Personalberatungsunternehmen immopersonal consulting frank gross. Groß bestätigt, dass Absolventen die Messlatte in Sachen Gehalt heute höher legen als vor einem Jahr - was ihn aber auch nicht sonderlich überrascht: "In der Wirtschaft insgesamt und in der Immobilienwirtschaft im Besonderen läuft es gut bis sehr gut."

Die Betonung, fügt Groß hinzu, liege auf dem Wörtchen "Forderung": Abschläge von 10% bis 15% seien vereinzelt einkalkuliert. "Die Absolventen gehen davon aus, dass es immer zu einer Gehaltsverhandlung kommt. Sie schlagen deshalb schon im Vorfeld auf ihren eigentlichen Gehaltswunsch ein gewisses Quantum drauf. Welches Gehalt am Ende tatsächlich vereinbart wird, steht auf einem anderen Blatt. Denn nur wenige Bewerber können ihre Gehaltsforderungen fundiert begründen", so der Personalberater.

Bei einer Gehaltsverhandlung für einen konkreten Job stellt sich auch immer die Frage, welche Qualifikation ein Bewerber mitbringt. "Handelt es sich um einen oder eine 23-Jährige(n) mit Bachelorabschluss oder einen/eine 28-Jährige(n), der/die zunächst eine Berufsausbildung abgeschlossen, somit Berufserfahrung gesammelt, und zusätzlich einen Bachelor draufgesattelt hat?"

Berufsanfängern empfiehlt Groß, sich nicht zu sehr auf die Höhe des Gehalts zu fixieren. Klar treibt die Frage "Wie viel bin ich wert?" jeden um. Groß rät: "Nennen Sie eine Bandbreite statt einer konkreten Zahl! Oder noch besser: Verlangen Sie anstatt eines bestimmten Jahresgehalts ein gutes Festgehalt plus einer erfolgsabhängigen Komponente. Und schlagen Sie Ziele vor, an denen sich diese variable Komponente bemisst."

Zwischen den Gehaltsvorstellungen von Bewerbern und Arbeitgebern klafft in aller Regel eine gewisse Lücke. Dies liegt in der Natur der Sache, ist das Gehalt doch immer ein Stück weit Verhandlungssache. Zu vermuten wäre jedoch, dass die Gehaltsvorstellungen sich in Zeiten eines viel zitierten Fachkräftemangels einander immer mehr annähern.

Im Jahr 2015, so zeigte die damalige IZ-Arbeitsmarktbefragung von Studenten und Immobilienunternehmen, war die Differenz von rund 28% auf gut 22% geschrumpft. Die Studierenden erwarteten damals zum Einstieg durchschnittlich ca. 44.775 Euro (2014: 44.825 Euro), während die Unternehmen rund 36.700 Euro (2014: 35.000 Euro) zu zahlen bereit waren. Ob die Unternehmen den Erwartungen der Studenten binnen Jahresfrist weiter entgegengekommen sind, lässt sich mit der aktuellen IZ-Arbeitsmarktbefragung nicht beantworten, denn diese konzentrierte sich auf Studierende.

Personalberater Frank Groß schätzt, dass sich die Schere eher wieder weiter geöffnet hat: "Manche Unternehmen haben ihre Not und ihren Bedarf an Nachwuchs, gerade im Bezug auf die demografische Entwicklung, noch nicht erkannt oder handeln nicht dementsprechend." Seine Prognose: Es wird noch drei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Schere annähernd schließt.

Ungefähr jeder vierte Student (23,8%) möchte laut der aktuellen IZ-Studentenumfrage vorzugsweise in der Projektentwicklung arbeiten (Siehe Grafik "Fast jeder vierte Student will in die Projektentwicklung".). Damit hat die Projektentwicklung, die die Hitliste der beliebtesten Betätigungsfelder traditionell anführt, noch an Attraktivität gewonnen: Im Vorjahr hatten noch 18,5% für diesen Bereich votiert. Auf den Plätzen zwei und drei rangieren weiterhin, inzwischen allerdings fast gleichauf, Asset- und Property-Management (2016: 14,5%; 2015: 16,8%) sowie Fondsmanagement/Investment (2016: 13,8%; 2015: 13,1%).

Die Gehaltsvorstellungen der Studenten in den einzelnen Tätigkeitsfeldern differieren stark: Angehende Projektentwickler wollen z.B. knapp 46.100 Euro und damit über 5% mehr als im Vorjahr. Im Asset- und Property-Management wird ein Jahresbruttogehalt von rund 46.150 Euro erwartet, und im Fondsmanagement/Investment sollen es 49.850 Euro sein. In diesen beiden Bereichen sind die Gehaltsforderungen somit, anders als im Development, nur leicht gestiegen. In der Bewertung rechnen die Studenten mit einem Jahresgehalt von gut 45.100 Euro, im Projektmanagement bzw. der Projektsteuerung erwarten sie nur rund 42.400 Euro.

Erwartungen sind das eine, die Zahlungsbereitschaft der Arbeitgeber das andere. Fragt man stichprobenartig in Immobilienunternehmen nach, ob die Gehaltswünsche in den einzelnen Bereichen realistisch sind, erntet man jedoch nur selten Kopfschütteln. Die Abstufung der Vergütung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern "haben die Studenten sehr realistisch eingeschätzt", sagt etwa Tim Schomberg, Head of Business Development Institutionals bei Catella Real Estate in München und ehrenamtlicher Chair des Young Leaders Committee von ULI Germany.

Beim Asset-Manager Corpus Sireo können Berufseinsteiger nach einem 15-monatigen Trainee-Programm, für das vor allem Master-Absolventen infrage kommen, je nach ihrem Bildungsweg und dem Standort, an dem sie für die Firma tätig sind, in aller Regel zwischen 45.000 und 48.000 Euro verdienen. Im Property-Management, für das Corpus Sireo aktuell derzeit vermehrt einstellt, können Absolventen des Trainee-Programms zum Einstieg nur mit 40.000 Euro rechnen, "weil die Marge dort geringer ist", sagt Iris Schönbeck, Director Human Resources von Corpus Sireo. Im Fonds- und Investment-Management sind "50.000 Euro realistisch".

Mit einem durchschnittlichen Gehaltswunsch von rund 46.150 Euro im Bereich Asset- und Property-Management landen die Studenten ungefähr in der Mitte des von Schönbeck genannten Vergütungsniveaus. Und im Fondsmanagement bzw. Investment treffen sie voll ins Schwarze. In puncto Projektentwicklung sind die Studenten mit 46.000 Euro vergleichsweise bescheiden: "Tatsächlich können Einsteiger mit einer Vergütung auf einem Niveau wie im Fonds- und Investment-Management rechnen, also ungefähr mit 50.000 Euro", so Schönbeck.

Übertriebene Gehaltswünsche äußern nur die wenigsten Absolventen, wie Schönbeck auch aus der Praxis weiß: "Die jungen Leute haben ein gesundes Selbstbewusstsein, aber was das angeht, müssen wir allenfalls ein paar Prozent von ihnen herunterholen."

Bei ECE können Absolventen über Trainee-Programme ins Center-Management, in die Vermietung oder ins Projektmanagement einsteigen, denn Center- oder Vermietungsmanager kann man nicht studieren. Je nach Schwerpunkt und Vorerfahrung dauern diese Programme zwischen 20 und 36 Monaten. Was die Gehaltsforderungen von Trainees - also die Einstiegsgehälter nach Studienabschluss und zu Beginn des Trainee-Programms - angeht, kann Barbara Hatzer, Head of HR Development & Marketing, die Ergebnisse der Umfrage bestätigen: Üblich seien Erwartungen zwischen 44.000 und 46.000 Euro. "Unsere Trainee-Einstiegsgehälter kommen diesem Rahmen sehr nahe."

Bei der Frage, wie sich der Master- bzw. Bachelor-Abschluss auf das Gehalt auswirken, stellt Hatzer klar: "Für uns zählt die Leistung, die für den Job gefordert ist. Auf der Gehaltsebene macht es für eine spezifische Trainee-Position keinen Unterschied, ob man mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss zu uns kommt, solange unsere Anforderungen erfüllt werden."

Art-Invest Real Estate, Teil der Zech Group, hat sich in den ersten Jahren seines Bestehens auf die Rekrutierung "fertiger" Projektleiter konzentriert. Seit etwa drei Jahren stellt der Projektentwickler auch Berufseinsteiger ein. "Gute Leute können sich heute aussuchen, wo sie hingehen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Rüdiger Freiherr von Stengel. Dies lasse sich auch daran ablesen, dass "die Einstiegsgehälter in den vergangenen drei Jahren deutlich angezogen haben, um ca. 15%. Redeten wir damals über 3.500 Euro im Monat, sind es heute eher 4.000 Euro."

Für Art-Invest kein Problem, wenn der Bewerber darauf hoffen lässt, den hohen Ansprüchen an einen Projektentwickler gerecht zu werden: "Uns schreckt das nicht", so von Stengel. "Lieber stellen wir einige gute Leute für ein höheres Gehalt als viele Mittelmäßige für ein durchschnittliches Gehalt ein." Nicht alle Nachwuchskräfte, die sich bei ihm bewerben, erfüllen die komplexen Anforderungen: "Das Feld der immobilienwirtschaftlichen Ausbildung hat sich sehr geweitet. Es gibt viele Fachhochschulen mit Universitätsrang. Viele Bewerber können nur mittelmäßige oder gar unterdurchschnittliche Abschlüsse vorweisen", erklärt von Stengel.

Gerd Kropmanns, geschäftsführender Gesellschafter des Wohnungsentwicklers Die Wohnkompanie NRW, wie Art-Invest zur Zech Group zugehörig, stellt den vermeintlichen Fachkräftemangel in Frage - zumindest, was Akademiker betrifft: "Fachkräftemangel besteht schon, aber im Bereich der Handwerkerzünfte. Heute wollen die meisten jungen Menschen ja an die Uni. Dabei verdienen ordentlich ausgebildete Handwerksmeister mehr als viele Studierte." Daher könnten sich "Bewerber den Job immer noch nicht rauspicken", so Kropmanns. Speziell in seinem Metier liege dies auch daran, dass sich viele Gewerbe- zu Wohnungsentwicklern umschulen ließen.

Wer einen immobilienwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt, benötigt Kropmanns zufolge in aller Regel rund zwei Jahre, um für den interdisziplinären Job als Developer fit gemacht zu werden. Branchenfremde müssen meist bis zu drei Jahre geknetet werden, bevor sie in Form sind. Die von den Studenten geäußerten Gehaltsforderungen hält er für "substantiiert": "48.000 Euro habe ich schon oft gehört." Und das ist auch nicht unbedingt übers Ziel hinausgeschossen: Je nach Aus- und Fortbildung sowie dem Arbeitsort könne ein Junior-Developer "zwischen 36.000 und 50.000 Euro" erhalten.

Ein Bachelor-Absolvent mit Ausbildung z.B. zum Immobilienkaufmann ist Kropmanns dabei lieber als ein Master-Absolvent ohne: "Die wissen schon, wie es auf einer Baustelle zugeht." Das zahlt sich auch aus: Wer Abi und einen Bachelor-Abschluss mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt am unteren Ende der Skala rechnen, etwa 36.000 Euro. "Mich als Unternehmer kostet das ja nochmal drei Jahre Ausbildung." Ein gelernter Handwerker oder technischer Zeichner dürfte dagegen als Berufsanfänger mit 40.000 bis 43.000 Euro nach Hause gehen.

Gestiegene Gehaltsansprüche macht Kropmanns unter Einsteigern u.a. bei Architekten aus: "Vor etwa fünf Jahren wollten Architekten nach dem Studium bei 2.200 bis 2.400 Euro anfangen. Heute verlangen sie 4.000 Euro." Der Immobilienboom, so scheint es, beschert auch Greenhorns eine dicke(re) Brieftasche.

Für welche Firmen aus der Immobilienwirtschaft die Studenten am liebsten arbeiten würden, erfahren Sie in der Titelstory der IZ 28/2016. Diese erscheint am 14. Juli.

Harald Thomeczek

Ruhr-Uni und Hochtief zertifizieren "BIM Professionals"

Virtuelle Baubesprechung: Sieht so die Zukunft des Planens und Bauens von Gebäuden aus?

Virtuelle Baubesprechung: Sieht so die Zukunft des Planens und Bauens von Gebäuden aus?

Bild: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO/Ludmilla Parsyak Photography

Karriere 18.03.2016
Die Ruhr-Universität Bochum bietet zusammen mit der auf digitales Bauen mit Building Information Modeling (BIM) spezialisierten Hochtief-Einheit Hochtief ViCon und der BIM-Initiative ... 

Die Ruhr-Universität Bochum bietet zusammen mit der auf digitales Bauen mit Building Information Modeling (BIM) spezialisierten Hochtief-Einheit Hochtief ViCon und der BIM-Initiative Planen Bauen 4.0 zum Sommersemester 2016 einen Zertifizierungskurs zum "BIM Professional" an. Die Anbieter verstehen ihr Angebot als "erste standardisierte Ausbildung zum BIM-Experten" hierzulande.

Los geht's am 21. April 2016. Die Teilnehmerzahl ist beim Premierenkurs auf 25 Personen begrenzt. "Anmeldungen liegen vor, ausgebucht ist der Kurs aber noch nicht", sagt René Schumann, Mitglied der Geschäftsleitung von Hochtief ViCon. Das berufsbegleitende Schulungsangebot richtet sich an Ingenieure und Architekten aus allen Leistungsphasen, Bauinformatiker, Führungskräfte und Projektleiter - eben alle, die BIM-Experte werden wollen. Mit dem Zertifikat "BIM Professional für Hoch- und Infrastrukturbau" gebe es endlich eine Möglichkeit zum "kontrollierbaren Nachweis" für BIM-Kompetenzen, verspricht Schumann.

Keine Software-Schulung

Zugangsvoraussetzungen für eine Teilnahme am Lehrgang gibt es nicht. Empfohlen wird, dass Teilnehmer einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss und eine Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren mitbringen. Der modular aufgebaute Kurs verteilt sich über zehn Monate. Das Seminarprogramm besteht aus sechs Modulen plus Abschlussprüfung in Form eines eintägigen Workshops. Eine Softwareschulung gehört explizit nicht zum Programm, denn die Dozenten wollen BIM "als Methode vermitteln und klar von der reinen Anwendung von 3D-Software abgrenzen", heißt es.

Kurs kostet 7.400 Euro

Ein zertifizierter BIM Professional soll nach einem erfolgreichen Kursbesuch "die Steuerung und Koordination von BIM-Prozessen in einem Projekt oder einer Organisation unterstützen" können. Das Abschlusszertifikat der Ruhr-Uni Bochum wird von der Initiative Planen Bauen 4.0, die die Verbreitung von BIM in Deutschland voranbringen soll, anerkannt. Der Kurs kostet 7.400 Euro.

Einheitliche BIM-Standards fehlen bislang in Deutschland

Hochschulen beschäftigen sich intensiv mit BIM, es hat Eingang in Vorlesungen und Abschlussarbeiten gefunden. Auch vereinzelte private Anbieter wie DeuBIM, Vrame oder Mensch und Maschine bieten BIM-Kurse und Workshops an, und der Arbeitskreis Bauinformatik hat im April 2015 Lehrinhalte zur Ausbildung von Kompetenzen im Bereich BIM definiert, die an Universitäten in den Studiengängen des Bauwesens im Fachgebiet Bauinformatik gelehrt werden sollten.

In Deutschland fehlen bislang jedoch verbindliche Standards für die Nutzung von BIM und damit auch für die Aus- und Weiterbildung von "BIM-Managern" und "BIM-Koordinatoren", den in der BIM-Diskussion in Deutschland am häufigsten anzutreffenden Fachrollenbildern. Zur Erklärung: Der BIM-Manager hält die Fäden zwischen den einzelnen am digitalen und kooperativen Planen und Bauen Beteiligten (Bauherr, Architekt, Ingenieur, Generalunternehmer, Projektsteuerer und ausführendes Bauunternehmen) zusammen, während der unter dem BIM-Manager angesiedelte BIM-Koordinator die konkreten Planungsleistungen operativ steuert und Qualitäts- und Kollisionschecks vornimmt.

Harald Thomeczek

Der Geselle als Mentor

Um die Ausbildungsqualität im Baugewerbe und -handwerk zu verbessern, soll ein Geselle als Azubi-Mentor benannt werden.

Um die Ausbildungsqualität im Baugewerbe und -handwerk zu verbessern, soll ein Geselle als Azubi-Mentor benannt werden.

Bild: BilderBox.com

Karriere 07.08.2014
Kleine und mittelständische Unternehmen tun sich bei der Ausbildung manchmal schwer. Doch der Mangel an Nachwuchskräften, hohe Abbrecherquoten und die baldige Verrentung vieler Fachkräfte ... 

Kleine und mittelständische Unternehmen tun sich bei der Ausbildung manchmal schwer. Doch der Mangel an Nachwuchskräften, hohe Abbrecherquoten und die baldige Verrentung vieler Fachkräfte erhöhen den Druck auf die Unternehmen, mehr in ihre Personalarbeit zu investieren. Damit die betriebliche Ausbildung besser gelingt, hat ein Forschungsprojekt an der Bergischen Universität Wuppertal kostenlose Handlungshilfen für ein Mentoringprogramm entwickelt.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre, sagt der Volksmund. Doch wenn es während der Ausbildung knirscht, dann sollten die Betroffenen doch einmal genauer auf die Ursachen schauen. Ein häufiger Beschwerdegrund von Lehrlingen sei, dass sie von verschiedenen Gesellen eines Unternehmens betreut werden und dann Dinge unterschiedlich erklärt bekommen, sagt Melanie Hainz. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bergischen Universität Wuppertal kann sich gut in die Lage der jungen Leute hineinversetzen, denn sie hat einst selbst eine Ausbildung zur Malerin und Lackiererin absolviert. Ebenso wenig wie der ständige Betreuerwechsel hilfreich sei, bringe es etwas, wenn die Azubis nur die ungeliebten Vorarbeiten auf der Baustelle erledigten, wie z.B. das Abreißen der Tapeten. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, müssten sie auch mal von Anfang bis Ende des Auftrags auf einer Baustelle eingesetzt werden.

Damit solche Probleme das Betriebsklima nicht unnötig belasten, hat Hainz ein Mentorenprogramm zur Verbesserung der Ausbildungsqualität entwickelt. Ein Geselle ist Hauptbetreuer des Lehrlings. Neben dem Wissens- und Erfahrungstransfer will das Programm auch die Kommunikation und Motivation erhöhen. Eingebettet war das Projekt in ein dreijähriges Forschungsvorhaben zur Verbesserung im gelebten Arbeitsschutz auf Baustellen (VegAB), das seinen Fokus auf Jugendliche und ältere Beschäftigte legte. Denn schon bei Berufsanfängern sollte ein Bewusstsein für den Arbeitsschutz vorhanden sein, damit der ausgewählte Beruf auch noch im Alter ausgeübt und so dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann, heißt es auf der Homepage des Projekts (www.vegab.uni-wuppertal.de).

Der drohende Fachkräftemangel am Bau ist schon 2012 in einer gemeinsamen Studie des F.A.Z.-Instituts für Management-, Markt- und Medieninformationen und Soka-Bau, der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft und der Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes, berechnet worden: Rund 136.000 gewerblichen Arbeitnehmern im Alter von 45 bis 54 Jahren stehen nur rund 52.000 Auszubildende und Gesellen im Alter zwischen 15 bis 24 Jahren gegenüber. Die Branche kann es sich also nicht leisten, junge Menschen zu verlieren.

Tatsächlich werden in Deutschland - über alle Berufe gesehen - zwischen 20% und 25% der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) aus dem Jahr 2012 zeigt. Bei 70% gab es betriebliche Gründe, wie Konflikte mit Ausbildern oder Betriebsinhabern oder der schlechten Vermittlung von Ausbildungsinhalten, brachte eine BIBB-Umfrage 2002 ans Licht. Das Lösen des Vertrags ist jedoch nicht mit einem kompletten Abbruch gleichzusetzen: Die Hälfte der Befragten schloss einen neuen Ausbildungsvertrag ab und weitere 12% wechselten auf (Berufs-) Schulen oder an die Hochschule.

Positiv wirke es hingegen, wenn sich Azubis und ihre Betriebe schon vor Ausbildungsbeginn kennenlernen würden. Der frühzeitige Kontakt und der Abgleich der Erwartungen der Bewerber mit der Realität scheinen somit wesentliche Faktoren für den Ausbildungserfolg und den Branchenverbleib zu sein, folgert die Studie von F.A.Z./Soka-Bau.

Auch hierfür hat das Forschungsprojekt Handlungshilfen entwickelt, die kostenlos auf der Homepage von VegAB zur Verfügung gestellt werden. Die Broschüre "Fit für die Zukunft" gibt Unternehmen einen Fragen- und Ideenkatalog an die Hand, wie sie sich frühzeitig als Arbeitgeber präsentieren und ihre jungen Mitarbeiter halten können. Das reicht vom Facebook-Auftritt bis zum Austausch mit anderen Bauunternehmen.

Die Handlungshilfe "Mentoring zur Verbesserung der Ausbildungsqualität" liefert zudem Checklisten für die Auswahl des passenden Mentoren-Gesellen und bietet Ideen und Ablaufpläne für die Einführungs- und Feedbackgespräche. Zwei kurze Flyer (Tipps und Tricks für Mentorinnen und Mentoren sowie für Auszubildende) geben auf einen Blick Auskunft zu den Themen. Alle acht Handwerksunternehmen, die sich während der Projektphase als Partner zur Verfügung gestellt hatten, führen das Mentoringprogramm fort.

Berufe am Bau - im Netz

Wer sich über die verschiedenen Berufsbilder der Bauwirtschaft informieren möchte, trifft im Netz auf ein immenses Angebot.

  • www.bau-ausbildung.de: Die Ausbildungsplatzbörse von Soka-Bau im Netz bietet auch Informationen für Arbeitgeber.
  • www.bauberufe.net: Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes stellt die verschiedenen Bauberufe vor. Ein Filtern nach Interessen ist möglich.
  • www.berufsinfo.org: Das Berufsinformationsportal der Handwerkskammer zu Köln informiert über die Berufe in den Bereichen Bau + Ausbau, weist Lehrstellen nach und verrät, welche Berufe sich ähneln.
  • www.bzb.de: Die Bildungszentren des Baugewerbes bieten Inhalte für Berufseinsteiger bis zu Führungskräften.
  • www.bau-dein-ding.de: Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg informiert über sämtliche Einstiegsmöglichkeiten am Bau, vom Praktikum bis zum Studium. Berufsmessen, Berufsbilder und Ausbildungsberufe werden ebenfalls dargestellt.
  • www.grosses-anpacken.de: Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW informiert Jugendliche über Berufe in der Branche.
  • www.bdb-campus.de: Die Studenten des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure organisieren u.a. Baustellenbesichtigungen und haben einen Newsticker auf ihrer Seite.
  • www.weiterbildung-bauwirtschaft.de: Die IG Bauen-Agrar-Umwelt, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wollen das lebenslange Lernen fördern und informieren über bundesweite Aufstiegsfortbildungen.
  • www.deutschland-baut.de: Die gemeinsame Initiative mehrerer Bauunternehmen informiert u.a. über Traineeprogramme und Weiterbildungsmöglichkeiten in der eigenen Akademie.
  • www.werde-bauingenieur.de: Welche Studiengänge, Hochschulen und Abschlüsse es gibt, wird ebenso erläutert, wie der mögliche Arbeitsplatz nach dem Studium.sma

Der Kongress Zukunft Bauen - Wege aus der Nachwuchsfalle findet am 27. August 2014 auf dem Campus Freudenberg der Bergischen Universität Wuppertal statt. Dort stellt auch Melanie Hainz ihre Handlungshilfen vor. Anmeldeschluss ist am 12. August 2014. Ansprechpartner: Frau Alexandra Liesert (Tel.: 0202-439-4225, E-Mail: info@baubetrieb.de).

Sonja Smalian