Karriere-News

Die IZ befragt Studierende zu ihren Karrierewünschen

Karriere 11.03.2024
Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre ... 

Die Arbeitsmarktumfrage 2024 der Immobilien Zeitung (IZ) hat begonnen. Bis zum 21. April können Studierende aus immobilienwirtschaftlichen Studiengängen Arbeitgeber bewerten sowie ihre Vorstellungen bei Gehalt und Tätigkeit angeben.

Beim Einstieg in die Immobilienbranche suchen sich Nachwuchstalente ihren Arbeitgeber ganz bewusst aus. Dafür achten sie auf den Ruf der Unternehmen und fragen gezielt nach Aufstiegs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Aber auch von ihrem Einstiegsgehalt haben sie genaue Vorstellungen. Das zeigte die letztjährige IZ-Arbeitsmarktumfrage, an der mehr als 400 Studenten, die kurz vor ihrem Abschluss standen, teilgenommen haben. Die meisten von ihnen träumten von einer Karriere in der Projektentwicklung und von großen Konzernen erwarteten sie höhere Gehälter als bei mittelständischen Unternehmen. 

Doch wie sieht es in diesem Jahr aus? Wie sicher sind sich die Studenten, schon mit Abgabe der Abschlussarbeit einen Job in der Tasche zu haben, und was wollen sie in den ersten Berufsjahren verdienen? Diesen Fragen geht die IZ mit der diesjährigen Umfrage nach, die bis Sonntag, 21. April läuft.

Teilnahme online möglich

Teilnehmen können Studierende, die in den kommenden vier Semestern ein Studium in einem Fach mit immobilienwirtschaftlichem Bezug an einer Hochschule beenden. Dazu gehören z.B. angehende Architekten und BWLer, Studenten der Fächer Facility-Management und Gebäudetechnik genauso wie die, die Geografie oder auch Immobilienwirtschaft/-management und Bau-/Projektmanagement, Stadtplanung/Raumplanung und Ingenieurwesen belegt haben. 

Wer eine gültige Studienbescheinigung hochlädt, kann den Fragebogen online ausfüllen. Die Teilnahme dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Damit sich die Mühe lohnt, werden unter allen Teilnehmern Preise verlost. Es winken Abos der Immobilien Zeitung, Tickets für das IZ-Karriereforum, das am 8. Juni in Frankfurt Arbeitgeber und den Nachwuchs zusammenbringt, Eintrittskarten für den Europa Park, Rucksäcke von Got Bag, ein Apple iPad der 10. Generation und Airpods der 3. Generation. 

Als Partner unterstützen in diesem Jahr BNP Paribas Real Estate Deutschland, CBRE, Drees & Sommer, die ECE Group, Swiss Life Asset Managers Deutschland, Patrizia, Kaufland Immobilien, die LBBW Immobilien-Gruppe, Art-Invest Real Estate, Commerz Real, HIH Real Estate, Europa Park und die Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) die Arbeitsmarktumfrage der Immobilien Zeitung. 

Janina Stadel

MAT: Lukas Rose

Urheber: David Pierce Brill

Karriere 25.05.2023
Co-Funder & CEO von Proper Bird. Geboren 1996. ... 

Co-Funder & CEO von Proper Bird. Geboren 1996.

Werdegang

Studium (Maschinenbau und Management) an der TUM, in den USA und in China. Unterstützt durch Manage & More und die Unternehmer TUM konnte ich schon während meines Studiums einige unternehmerische, internationale Projekterfahrungen sammeln. Vor knapp zwei Jahren kam es zur ersten richtigen Gründung mit Proper Bird.

Top-Projekte

Mitgründer Speech: der erste Time-Shift-Call für spontane Drop-in-Konversationen. Gründer Access the World: internationale Studenteninitiative zum Kennenlernen des chinesischen Innovationsökosystems. Flüchtlingshilfe DRK: 2015 habe ich für eine kurze Zeit Flüchtlingen bei Hausaufgaben und Deutschunterricht assistiert – das rückt das Leben in Perspektive.

Ziele

Ich bin überzeugt, dass Wirtschaften nicht nur auf Rendite zielen darf. Insbesondere die Immobilienwirtschaft hat viel Verantwortung und noch mehr Aufholbedarf. Es geht um viel mehr als Geld: Immobilien beeinflussen das Klima massiv. Es geht um globale Verantwortung. Daher leiste ich mit Proper Bird meinen Beitrag zur Umsetzung der ökologischen Transformation von Immobilien.

Motivation als MAT

Ich habe große Ziele: We unfuck real estate – wir machen die ökologische Aufwertung monetär messbar. Seit Jahren beschäftige ich mich nur mit Digital-Start-ups und weiß, was für den Erfolg wichtig ist. Gemeinsam mit den MATs setze ich mich dafür ein, dass die Branche nicht mehr Sündenbock und Beispiel für Gier ist, und will stattdessen aufzeigen, wie durch verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Handeln ein Mehrwert für alle erzeugt werden kann: Wirtschaft, Umwelt, Gemeinschaft.

Ethische Grundsätze

Profitgier und Egozentrismus bringen unsere Welt an Belastungsgrenzen. Deshalb setze ich mich für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit ein. Kein Mensch ist mehr wert als ein anderer.

Netzwerke und Engagements

Gif, Immobilienjunioren, Flüchtlingshilfe.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

Wie die Branche den Nachwuchs begeistern kann

Nur wer die Branche kennt,  steigt auch ein.

Nur wer die Branche kennt, steigt auch ein.

Quelle: Career Pioneer, Urheber: Alexander Sell

Karriere 25.05.2023
Wenn Nachwuchskräfte vor der Wahl ihrer Ausbildung stehen, kennen viele die Möglichkeiten in der Immobilienwirtschaft nicht. Um sie für die Branche zu gewinnen, müssen die Berufsbilder ... 

Wenn Nachwuchskräfte vor der Wahl ihrer Ausbildung stehen, kennen viele die Möglichkeiten in der Immobilienwirtschaft nicht. Um sie für die Branche zu gewinnen, müssen die Berufsbilder transparenter werden und die Generationen sich austauschen.

Rund 30% der deutschen Arbeitnehmer gehen laut Hochrechnungen des Statistischen Bundesamts im Laufe der nächsten 15 Jahre in den Ruhestand. Sie gehören den geburtenstarken Jahrgängen 1946 bis 1964 an und werden bei ihrem Renteneintritt auch in der Bau- und Immobilienwirtschaft weitere Lücken in der Personaldecke hinterlassen. Dabei werden geeignete Experten für viele Positionen in der Branche schon jetzt händeringend gesucht.

"Wir müssen uns dem Thema jetzt wirklich annehmen", sagt Sunniva Stüven. Die Investmentmanagerin hat für ihre Masterarbeit an der EBS Universität mit fast 300 Young Professionals und mit Führungskräften aus der Immobilienwirtschaft über Bedürfnisse und Herausforderungen am Arbeitsmarkt gesprochen. Ein Problem sind dabei kleiner werdende Jahrgänge, wodurch weniger junge Leute nachrücken könnnen. 

Um den Personalmangel zu reduzieren, steht für sie deshalb fest: "Wir müssen zusehen, dass die Digitalisierung voranschreitet", denn mithilfe von Innovationen aus Proptechs können langfristig Arbeitsschritte, etwa aus der Sachbearbeitung, an digitale Tools übergehen. "Diese müssen aber erst entwickelt werden und den Bedürfnissen der Endnutzer auch entsprechen. Dafür ist ein enger Austausch zwischen den Immobilienunternehmen und den Proptechs nötig."

Durch den verstärkten Einsatz von digitalen Tools erweitere sich langfristig das Spektrum an Fachgebieten, die in der Branche mitwirken. Es werden mehr ITler nötig sein. Diese bilden einen ganz neuen Pool an Nachwuchskräften, die die Branche für sich gewinnen kann.

Berufsbilder sind oft große Unbekannte

Nach ihren Beobachtungen ist vielen Schulabgängern während der Phase ihrer Berufsorientierung nicht klar, welche Aufgabengebiete die Immobilienwirtschaft abdeckt. "Viele denken als erstes an den Makler oder an den Hausverwalter", berichtet sie. "Dass die Tätigkeitsfelder viel vielfältiger sind, ist gerade jungen Menschen bei der Wahl ihrer Ausbildung gar nicht klar." Vor allem die gestalterischen Möglichkeiten, durch die Branche Wirkung entfalten kann, müssen aus ihrer Sicht besser kommuniziert werden – außerhalb der üblichen Immobilienkreise.

"So könnten Interessierte schon wesentlich früher, und zwar in einem passenden Alter, abgeholt und für die Branche gewonnen werden." Dass das möglich ist, zeigt das Planspiel Urban Plan, das der Verband Urban Land Institute (ULI) seit 2017 an mehr als 40 deutschen Schulen durchgeführt hat. Schüler schlüpfen dabei in die Rolle von Stadtplanern, spielen deren Aufgaben in Workshops durch, um ganze Quartiere und deren Infrastruktur zu entwickeln. Solche Wege könnten auch Unternehmen gehen, um Interessierte für Ausbildungen in der Immobilienwirtschaft – und nicht zuletzt auch für den Bau zu gewinnen.

Stüven setzt auch auf Zuwanderung. "Neben qualifizierten Kräften aus dem Ausland müssen wir auch solche mit Potenzial gewinnen und entsprechend qualifizieren, beziehungsweise ausbilden."

Teambuilding ist eine Führungsaufgabe

Die jetzigen Immobilienprofis sieht Stüven ebenfalls in der Pflicht. "Die Generationen müssen sich austauschen. Und zwar nicht nur auf Bühnen und in Panels bei Veranstaltungen, sondern auch im Berufsalltag", appelliert sie. Experteninterviews, die Stüven für ihre wissenschaftliche Arbeit mit Führungskräften aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern geführt hat, haben ihr gezeigt, dass viele Mitarbeiter die Meinungen und Ideen der Next Gen berücksichtigen. Das funktioniere im Alltag besonders gut, wenn sich Teams aus diversen Mitgliedern  zusammensetzen. Dazu zählen u.a. verschiedene Altersgruppen. "Eine wichtige Führungsaufgabe ist, zu entscheiden, wie diese gemischten Teams sinnvoll zusammengesetzt werden."

Wenn das mit Blick auf die Berufserfahrung nicht gelingt, weiß Sebastian Wirbals, können Berufseinsteiger früh in ihrer Karriere den Spaß am Job verlieren. Wirbals ist seit zehn Jahren bei der List-Gruppe für Personal und Teams zuständig. Das Generalunternehmen, das im Sommer seinen elften Standort eröffnet, ist über die Jahre auf rund 650 Mitarbeiter gewachsen und stolz drauf, dass die meisten viele Jahre lang bleiben.

Verantwortung von Anfang an gewünscht

Nachwuchstalente als Bauingenieure oder Projekteiter spricht das Unternehmen vor allem auf Karrieremessen an. Doch die Talente können nicht von Anfang an in allen Bereichen eingesetzt werden. "Gerade komplexere Projekte wie Logistikhallen bringen ein großes Stück Verantwortung mit sich. Um das leisten zu können, braucht es oft viele Jahre Berufserfahrung", sagt Wirbals, obwohl er weiß, dass viele Berufseinsteiger am liebsten von Anfang an volle Verantwortung übernehmen würden. "Im Job geht es nicht darum, was man sich selbst zutraut, sondern darum, was man wirklich leisten kann", schränkt er ein. "Man wird beim Berufseinstieg ins kalte Wasser geworfen, doch unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass niemand friert. Denn wenn der Spaß verloren geht, springt der Nachwuchs schnell wieder ab."

Der Berater und Makler CBRE nimmt Nachwuchskräfte schon als Praktikanten oder Werkstudenten bei allen Projekten und Besprechungen dazu. Führungskräfte werden auf den richtigen Umgang mit ihnen geschult, erzählt Head of People Mike Schrottke. Durch die frühe Einbindung funktioniere eine anschließende Übernahme fließend und das Team verjünge sich automatisch. "Bei uns sind 48% der Kollegen 35 Jahre oder jünger", stellt Schrottke fest.

Einer von ihnen ist Lukas Schultz. Der 26-Jährige ist technischer Berater im An- und Verkauf. Dass er nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur in der Immobilienbranche Fuß gefasst hat, bezeichnet er selbst als "Zufall". Die Entscheidung, nach dem Studentenjob bei CBRE zu bleiben, habe er gefällt, weil ihm das Gefühl eines "begleitenden Berufseinstiegs" vermittelt wurde und er schon früh mit großen Kunden arbeiten durfte.

Sein Beispiel zeigt, dass die Immobilienunternehmen beim Recruiting nicht nur vor der Aufgabe stehen, die einzelnen Berufsbilder und Karrierechancen bekannter zu machen. Um Nachwuchskräfte nach der Einstellung auch langfristig in der Branche halten zu können, müssen Führungskräfte bereit sein, die Next Gen von Anfang an wirklich einzubeziehen.

Janina Stadel

MAT: Tinuala Olosun

Urheber: Andreas Fuchs

Karriere 25.05.2023
Studentin an der Universität Regensburg, Werkstudentin bei Real I.S. Geboren 2000. ... 

Studentin an der Universität Regensburg, Werkstudentin bei Real I.S. Geboren 2000.

Werdegang

Derzeit: Real I.S., München, Werkstudium – ESG (Strategie, Prozesse, Recherche und Ausarbeitung von Themen). Vorher: McMakler, Berlin, Praktikum – Commercial RE (Bewertung von Anlageimmobilien, digitales Marketing). Analyse + Konzepte, Hamburg (Markt- und Sozialforschung für Wohnungsunternehmen). Raum für Architektur, Wachtberg (freiwilliges Praktikum mit 14 Jahren).

Top-Projekte

Bachelorarbeit zu Wohnungsmärkten. Erstellung eines Marketingkonzepts für McMakler Investment. Aktuell: Projektleitung für "Pflanzliche Milch im Büro" – Nachhaltiges Bewusstsein stärken und so im Tagesgeschäft verankern.

Ziele

Nach meinem Masterabschluss freue ich mich auf eine Herausforderung in der Projektentwicklung (im Bestand) oder wirke weiterhin im ESG-Management. Mit meinem zukünftigen Arbeitgeber möchte ich mich identifizieren können – Nachhaltigkeit steht also im Vordergrund. Mein Ziel ist es, erstmals Teil eines Pilotprojekts mit Circular Economy oder Social Impact Investing o.Ä. zu sein. Ich möchte Antworten auf die Frage finden, wie das E und das S von ESG mit Wirtschaftlichkeit harmonisiert werden können. Insbesondere der analoge Teil der Nachhaltigkeit interessiert mich: Wie bauen wir ressourcenschonend? Ist Lowtech denkbar?

Motivation als MAT

Mein Motto: Das aktuelle Momentum nutzen – gerne zukünftig mit den MATs. Vielleicht ergeben sich gleiche Interessen mit mehreren MATs, wo man mit geballter (Wo)Manpower Aktionen startet oder sogar Entscheidungstragende in Politik und Wirtschaft für konkrete Lösungsansätze begeistern kann. Und vor allem: Dialoge anstoßen bzw. mitreden – insgeheim träume ich ja von einem Immo-Podcast mit "Bildungsauftrag" von der Next Gen.

Ethische Grundsätze

Die drei Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales sollte eine gute Immobilie vereinen. Dazu wünsche ich mir mehr Diversity in der Branche.

Netzwerke und Engagements

Irebs Core e.V. als Ressortleiterin im Bereich Marketing, Future of Real Estate e.V.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

Flexible Arbeitszeiten beugen Quiet Quitting vor

Wer sich die Arbeit eigenständig einteilen kann, bleibt länger motiviert.

Wer sich die Arbeit eigenständig einteilen kann, bleibt länger motiviert.

Quelle: stock.adobe.com, Urheberin: Kirsten Davis/peopleimages.com

Karriere 26.01.2023
Das Prinzip Dienst nach Vorschrift ist ein alter Hut. Doch jetzt gibt es dafür ein modernes Wort, das aus den sozialen Medien kommt: Quiet Quitting. Der Begriff suggeriert, dass vor allem ... 

Das Prinzip Dienst nach Vorschrift ist ein alter Hut. Doch jetzt gibt es dafür ein modernes Wort, das aus den sozialen Medien kommt: Quiet Quitting. Der Begriff suggeriert, dass vor allem die junge Generation nicht immer bereit ist, die Extrameile zu gehen. Dabei hängt sich der Nachwuchs durchaus rein – aber nur, wenn es einen passenden Ausgleich gibt.

Es ist das HR-Buzzword der Stunde: Quiet Quitting. Übersetzt lautet der Begriff "stille Verabschiedung" und bedeutet, dass Angestellte etwa nur noch das Nötige tun und sich leise vom Schreibtisch entfernen, sobald die Arbeitszeit endet. Die neue Beschreibung dessen, was früher Dienst nach Vorschrift hieß, entstammt der Videoplattform Tiktok. Nun bahnt sich der Begriff seinen Weg durch die internationale Medienwelt. Der Tiktoker Zaid Leppelin, wie er sich auf der Plattform nennt, hat im Sommer ein Video veröffentlicht, in dem er für eine Reform der Arbeit plädiert: Statt Teil der "Hustle-Kultur" zu sein, in der es nur ein Höher, Schneller, Weiter gibt, achten Quiet Quitter darauf, dass sie ihr Leben nicht vom Job bestimmen lassen. Einer halben Million Menschen gefiel das Video, in den fast 5.000 Kommentaren waren sich viele Tiktok-Nutzer einig: Über Gebühr zu arbeiten bringt vor allem eins – Stress. Und den will keiner.

Ziele motivieren mehr als Stundenvorgaben

Die Extrameile, die früher zum guten Ton in der Arbeitswelt gehörte, scheint nach weitläufiger Meinung – vor allem bei der jungen Generation – längst nicht mehr Teil der Karriereplanung zu sein. Ein Blick in die Immobilienbranche zeigt jedoch, dass Quiet Quitting vor allem eins ist: ein medialer Hype. Ein tatsächlich schrumpfendes Engagement stellt dort kaum jemand fest.

Svetlana Stockmann, Personalchefin des Immobilienunternehmens Ziegert-Gruppe, hat im vergangenen Jahr rund hundert Mitarbeiter eingestellt. Mehr als die Hälfte von ihnen war jünger als 30 Jahre. "Ich mag den Begriff Quiet Quitting überhaupt nicht", sagt Stockmann. "Er legt den Fokus auf ein Defizit, nämlich darauf, dass junge Menschen weniger Einsatz zeigen." Sie beobachtet zwar, dass sich die Einstellung des Nachwuchses von der älterer Generationen unterscheidet. Doch der Paradigmenwechsel tue der meist konservativ geprägten Branche gut, findet Stockmann. "Die Generation Z legt Wert auf ihre Freizeit. Dem müssen Arbeitgeber Rechnung tragen", sagt die Personalchefin. Bei der Ziegert-Gruppe heißt das: Homeoffice und Teilzeitangebote gehören zum Standard-Repertoire. Führungskräfte dürfen selbst entscheiden, wie sie die Anwesenheitspflicht ihrer Teams regeln. Und: Es gilt Vertrauensarbeitszeit. Statt eine vorgegebene Stundenzahl bis Dienstende am Schreibtisch abzusitzen, geben konkrete Zielvereinbarungen das Pensum vor. "Wer sich mit seinen Zielen identifizieren kann, hängt sich beruflich rein", beobachtet Stockmann. Es geht beim Quiet Quitting nämlich nicht darum, sich generell Überstunden zu verweigern, sondern darum, einen Ausgleich für Mehrarbeit an anderer Stelle einzufordern.

Auch Alexander Dahmen, Managing Director der Personalberatung Leaderslead Advisory, berichtet: Young Professionals haben andere Werte als ihre älteren Kollegen. Im Homeoffice zu arbeiten sei für viele junge Talente zum Standard geworden, sagt er. Wer fünf Tage Präsenz im Büro einfordert, dürfte es beim Nachwuchs also schwer haben. Ist der Arbeitgeber grundsätzlich bereit, den Wünschen seiner Mitarbeiter entgegenzukommen – nämlich Arbeit und Freizeit gut zu vereinbaren –, darf er im Gegenzug aber durchaus Leistung erwarten. "Nach wie vor gilt das ungeschriebene Gesetz, dass sich Arbeitnehmer auch über die geregelte Arbeitszeit hinaus für das Unternehmen einsetzen", sagt Dahmen. Dabei kommt es darauf an, dass stressige Arbeitsphasen ausgeglichen werden, etwa durch zusätzliche Urlaubstage oder den klassischen Abbau von Überstunden. "Die Attraktivität eines Unternehmens hängt maßgeblich davon ab, wie flexibel die Arbeitszeit gehandhabt wird", sagt Dahmen und spricht von einem "Geben und Nehmen".

Fordern Arbeitgeber nur ein, sinkt die Motivation ihrer Mitarbeiter. Dann zeigt sich unter Umständen die große Schwester des Quiet Quitting: die innere Kündigung. Während Quiet Quitter motiviert ihre Aufgaben erledigen, aber darauf achten, genügend Zeit für Freunde und Familie zu haben, geben innere Kündiger auf. Sie haben gedanklich mit dem Job abgeschlossen, sitzen ihre Zeit ab und erbringen nicht mehr die Leistung, die der Arbeitgeber von ihnen erwartet.

"Quiet Quitter sind nicht automatisch unzufrieden mit ihrem Job", erklärt Laura Venz, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Leuphana-Universität in Lüneburg. "Sie wollen aber nicht mehr leisten, als sie müssen." Auch wenn Quiet Quitter ihren Arbeitsplatz wechseln, bleiben sie wahrscheinlich bei ihrer Einstellung. Nicht so die inneren Kündiger: Wer von ihnen den Wechsel wagt, arbeitet danach meist wieder voller Elan und – wenn nötig – auch über Gebühr, wenn der Job für sie attraktiv ist.

Damit es gar nicht erst zur Kündigung kommt, können Arbeitgeber an einigen Stellschrauben drehen. "Achten Sie auf die Arbeitszeit Ihrer Mitarbeiter, auch im Homeoffice", rät Venz. Die Arbeitslast sollte von einer Person zu bewältigen sein. Und: Führungskräfte sollten ihre Erwartungen klar kommunizieren. "Studien haben gezeigt, dass Arbeitnehmer im Homeoffice abends das Gefühl haben, erreichbar sein zu müssen. Sie denken, der Arbeitgeber erwartet das, da sie ja nicht im Büro präsent sind", sagt Venz. Diesen Eindruck gilt es klar zu revidieren. Auch eine Befragung oder der direkte Dialog können helfen: Wie geht es den Kollegen? Was haben sie für Bedürfnisse? Denn auch ein offenes Gespräch ist Teil des Gebens und Nehmens.
Die Autorin: Anna Friedrich ist Journalistin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Anna Friedrich

Hermann Schnell geht doch nicht zu Avison Young

Köpfe 30.09.2022
Hermann Schnell heuert doch nicht bei Avison Young an. Der Architekt sollte eigentlich den Bereich Consulting & Project Management bei dem Maklerhaus aufbauen. Doch dazu wird es nicht kommen. ... 

Hermann Schnell heuert doch nicht bei Avison Young an. Der Architekt sollte eigentlich den Bereich Consulting & Project Management bei dem Maklerhaus aufbauen. Doch dazu wird es nicht kommen.

Warum Schnell Tage vor seinem geplanten Antritt nun doch nicht kommt, wollen weder er selbst noch Nicolai Baumann, Country Manager von Avison Young in Deutschland, auf Anfrage der Immobilien Zeitung sagen. Nur so viel ist von beiden zu hören: Man habe „im gegenseitigen Einvernehmen vereinbart“, dass Schnell seine Tätigkeit im Bereich Project Management nicht antreten wird. Baumann betont aber: „Wir planen weiterhin unser Dienstleistungsangebot um den Bereich Project Management in Deutschland zu erweitern.“

Schnell sollte bei der deutschen Tochter des kanadischen Maklerhauses ab Oktober den Bereich Consulting & Project Management aufbauen. Das hatte Avison Young im September verkündet. Mit diesem neuen Bereich will sich das Unternehmen von den Schwankungen im Transaktionsgeschäft unabhängiger machen und stete Einnahmen generieren. Zum neuen Bereich werden Projekt- und Stadtentwicklung, Workplace Consulting, Interior Design, ESG-Beratung sowie Projekt- und Change-Management gehören. Bis Mitte 2023 sollen fünf bis sechs Leute in dem Geschäftsfeld arbeiten.

Bisher hat Schnell den Bereich Architecture & Workplace Consulting (AWC) bei Colliers in Deutschland etabliert und ausgebaut. Zudem war er an der Entwicklung des Wiederaufbauplans für Beirut nach der Explosion im August 2020 beteiligt. Davor hat er bei der Sanierung des österreichischen Parlaments mitgewirkt und war bei der Deutschen Bank als Global Head of Workplace Strategies tätig. Seit 2007 ist er Flying Professor an der GJU German Jordanian University Amman und hat verschiedene Lehraufträge.

Peter Dietz

MAT: Jurij Kuzema

Quelle: PicturePeople GmbH & Co. KG, Urheberin: Celine Teichert

Karriere 05.05.2022
Investment Analyst bei TSC Real Estate. Geboren 1994. ... 

Investment Analyst bei TSC Real Estate. Geboren 1994.

Werdegang

2013 erste Erfahrungen bei einem Immobilienmakler, anschließend studentische Hilfskraft an der HTW Berlin. Fachpraktikum in der Wohnimmobilienbewertung bei JLL als erste Erfahrung bei einem professionellen Immobilienkonzern. Praktikum bei TSC Real Estate und direkte Übernahme als Investment Analyst nach Abschluss des Masterstudiums.

Top-Projekte

Gruppenleiter eines zehnköpfigen Teams zum Thema "DGNB-Zertifizierung" im Studium. Organisation des Erstie-Events des "Netzwerks in der Immobilienschaft". Sechswöchiges "Real Estate Entrepreneurship"-Modul an der Aalto University mit Ideenvorstellung bei Investoren.

Ziele

Kontinuierlich mehr Verantwortung übernehmen. Leitung eines Projektteams und Koordination diverser Transaktionen und Projektentwicklungen. Internationalisierung der beruflichen Tätigkeiten und Kommunikation mit ausländischen Stakeholdern. Erweiterung der Expertise für weitere Assetklassen außerhalb des Pflege- und Wohnimmobilienbereichs, u.a. für Gewerbe, Logistik und Sonderimmobilien.

Motivation als MAT

Die eigenen Ambitionen mit Gleichgesinnten teilen und sich gegenseitig inspirieren, um Synergieeffekte zu schaffen. Das öffentliche Bewusstsein für Probleme erweitern, Lösungs- und Umsetzungsansätze entwickeln und ausarbeiten, vor allem in Bezug auf Themen wie die Informationstransparenz und Effizienz der Informationsverarbeitung in der Immobilienwirtschaft oder die Rolle der lokalen Politik zur Mitgestaltung einer nachhaltig smarten urbanen Struktur.

Ethische Grundsätze

Kollektiv statt Ellenbogen. Verantwortung übernehmen. Erfahren, lehren und lernen.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Nanyang & Aalto Alumni Club, Immobilienjunioren.

MAT: Christina Landgraf

Immobilien Zeitung