Karriere-News

BNPPRE-Makler José Martínez wechselt zu Groß & Partner

José Martínez.

José Martínez.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 23.06.2021
Dass José Martínez die Leitung der Frankfurter Niederlassung von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) abgeben wird, ist schon seit Anfang des Jahres bekannt. Jetzt steht auch fest, wohin ihn seine ... 

Dass José Martínez die Leitung der Frankfurter Niederlassung von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) abgeben wird, ist schon seit Anfang des Jahres bekannt. Jetzt steht auch fest, wohin ihn seine berufliche Laufbahn führt: zum Frankfurter Projektentwickler Groß & Partner.

José Martínez bleibt dem Frankfurter Immobilienmarkt erhalten. Der BNPPRE-Makler wechselt nur die Spielwiese. Ab Juli hält er als geschäftsführender Gesellschafter die Bälle von Groß & Partner in der Luft. Dabei hat der 49-Jährige vor allem die Akquise im Blick.

27 Jahre Deals für BNPPRE begleitet

Hinter Martínez liegen 27 Jahre, die er im Transaktionsbereich bei BNPPRE verbracht hat. Auf der Assetklasse Büro lag sein Schwerpunkt. Sechs Jahre lang war er Geschäftsführer und leitete den Frankfurter Standort, zuvor kümmerte er sich als Direktor um die Bürovermietung.

In der Geschäftsführung von Groß & Partner trifft Martínez auf Jürgen Groß, Nikolaus Bieber, Peter Matteo, Martin Hahn und Jens Hausmann.

Zu den Projekten von Groß & Partner zählen etwa das Hochhausensemble Four in der Frankfurter Innenstadt, den Büro- und Hotelturm The Spin am Eingang zum Europaviertel und das Gewerbegebiet Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen.

Anke Pipke

Die Absolventen bleiben bei der Jobwahl selbstbewusst

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Studierende auf Jobsuche achten bei möglichen Arbeitgebern wegen der Corona-Krise nun auf andere Details.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Artem

Karriere 23.07.2020
Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen ... 

Die Immobilienbranche ist in der Corona-Krise - im Vergleich zu anderen Branchen - bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Studierende immobilienwirtschaftlicher Fachrichtungen bereuen jedenfalls nicht, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Die eine oder andere Assetklasse ist in der Gunst des Nachwuchses allerdings gesunken.

Das Angebot für Absolventen ist nicht mehr ganz so üppig. So manche Firma hat Stellenausschreibungen auf Eis gelegt und besetzt nur nach, was unbedingt nötig ist. Trainee-Programme wurden im Frühjahr mitunter gestoppt oder, sofern erst für den Herbst geplant, zumindest mit einem dicken Fragezeichen versehen. Der Grund ist noch nicht mal unbedingt, dass es so schlecht läuft. Es ist vielmehr die große Ungewissheit, der sich vor allem Handelsimmobilien ohne Lebensmittelanker, Hotels und Bürogebäude ausgesetzt sehen. Und mit ihnen die Unternehmen, die sie bauen, managen und vermitteln. Maklerhäuser wie Avison Young, NAI apollo, Colliers, Savills, JLL oder BNP Paribas Real Estate führten Kurzarbeit ein. Erzählungen von nicht verlängerten Probezeiten oder gar Kündigungswellen, abgebrochenen Assessment-Centern und gekündigten Werkstudenten machen die Runde.

Mark Spangenberg, COO bei CBRE in Deutschland, beteuert jedoch: "Einen klassischen Einstellungsstopp hatten wir nicht." Und Personalchef Mike Schrottke ergänzt: "Wir haben uns mit dem Thema Kurzarbeit beschäftigt. Es steht aber nicht im Vordergrund. Sowohl das Management als auch unsere Mitarbeiter in den betroffenen Bereichen haben freiwillig auf Gehalt verzichtet und zusätzlich ihren Resturlaub, größtenteils auch ihre Überstunden abgebaut."

Spuren hinterließ das Coronavirus dennoch auch bei CBRE. "Wir schauen noch etwas genauer hin, wo die Bedarfe im Unternehmen sind", gibt Spangenberg zu. Er präzisiert: "Wir sehen in einigen Bereichen Rückgänge, etwa im Retail Leasing und im Hotelsegment gibt es negative Einflüsse. Dort sind wir zurzeit mit Neueinstellungen vorsichtiger." Dafür läuft es beispielsweise im Bereich Industrial & Logistics weiter sehr gut. "Dort gewinnen wir aktuell Marktanteile und haben zuletzt auch verstärkt eingestellt", berichtet Spangenberg. Im Bürobereich laufen alle großen Mandate weiter, heißt es. Das Fazit der Führungskräfte für CBRE Germany: "Im europäischen Vergleich mit anderen Ländergesellschaften kommen wir wohl glimpflich davon." Mangels Glaskugel müssen Spangenberg und Schrottke beim Blick in die Zukunft allerdings orakeln: "Fraglich sind allerdings die Auswirkungen der Rezession und der Entwicklung im Jahr 2021."

Den Studierenden sind die kleinen und großen Einschläge in bestimmten Assetklassen und bei bestimmten Geschäftsmodellen nicht verborgen geblieben. Das gilt auch für die selektivere Einstellungspolitik einiger Unternehmen. Sie sind aber fest davon überzeugt, dass sich die Corona-Pandemie langfristig nicht negativ auf ihre berufliche Laufbahn auswirken wird - und würden sich, wenn sie wieder vor der Wahl stünden, noch einmal für die Immobilienwirtschaft entscheiden.

"Selbstverständlich tangiert die Corona-Krise auch die Immobilienbranche, einige Bereiche durchaus mehr als andere, und es bestehen gewisse Risiken", sagt Farina Lutz, die als selbstständige Immobilienmaklerin tätig ist und an der Hochschule Biberach studiert. "Dennoch hat diese Branche meiner Meinung nach Zukunft und ein enormes Potenzial, weshalb ich meine Entscheidung, diesen Weg eingeschlagen zu haben, nicht bereue", meint sie stellvertretend für viele andere.

Im Branchenvergleich ist die Immobilienwirtschaft in der Corona-Zeit in der Gunst des Nachwuchses sogar gestiegen. Auch weil der Anlagedruck der Investoren sich nicht einfach in Luft aufgelöst hat. Immobilien gelten jetzt noch mehr als sicherer Hafen. Selbst coronabedingte schlechte Nachrichten lassen meist keine Zweifel aufkommen. Ein Beispiel: Der Wohnungsentwickler Instone kassierte die Prognose für 2020 und stellte den Vertrieb eines Projekts in Augsburg aufgrund stockender Nachfrage ein. Schon abgeschlossene Kaufverträge hat er rückabgewickelt. Ein Bachelorstudent von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Holzminden, der Instone in der Arbeitsmarktumfrage 2020 der Immobilien Zeitung (IZ) als Wunscharbeitgeber Nummer eins angegeben hat, bleibt bei seiner Wahl: "Instone hat die Entscheidungen in meinen Augen plausibel begründet, weswegen sich meine Wahrnehmung auf das Unternehmen nicht geändert hat."

"Logistikimmobilien hatte ich vor Corona nur latent auf dem Schirm"

Das mag an der Assetklasse liegen: Wohnen steht mehr denn je für Sicherheit. Andere Nutzungsarten haben einen schwereren Stand: "Vor allem die Assetklassen Retail und Hotel würde ich definitiv als kritischer ansehen, da diese durch die Corona-Krise stark gelitten haben bzw. immer noch stark leiden", sagt Amira Hollweg, die Immobilienmanagement im Master an der HAWK studiert. Handel ist natürlich nicht gleich Handel: "Vor Probleme gestellt werden vor allem Einzelhandelsimmobilien abseits der Ia-Lagen und Shoppingcenter", weiß Masterstudent Mario Sterl von der Universität Regensburg (Irebs). Für Sarah Schwarz ist klar: "Für mich kommt der Lebensmitteleinzelhandel an erster Stelle, da er grundsätzlich systemrelevant war und als Gewinner aus der Krise gehen wird." In der IZ-Umfrage hatte die junge Frau, die im vierten Mastersemester Humangeographie mit dem Schwerpunkt Raumplanung, Raumentwicklung und Raumkonflikte an der WWU in Münster studiert, noch CBRE als ihren Favoriten angegeben. Doch mit der Krise hat sich ihr vorheriger Zweitkandidat Lidl vor den Immobiliendienstleister geschoben.

"Bei Hotels mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor"

Hotels haben weiter ihre Fans. Obgleich die Hotellerie wegen des Lockdowns schwer zu kämpfen hat - für Immobilienspezialisten eröffnen sich durch die Umwälzungen, die dem Hotelmarkt prophezeit werden, Chancen. Da ist sich Julius Range, der ebenfalls an der Irebs studiert, sicher: "Hier wird es Insolvenzen geben, die den Markt mit Hotelimmobilien fluten könnten. Die Markenhotellerie wird noch mehr an Einfluss gewinnen. Die Bewertung von Hotelimmobilien wird höhere Risiken einkalkulieren, und die Pachtverträge werden an Krisen angepasst werden müssen. Dort mitzumischen, stelle ich mir äußerst spannend vor." Ein anderer Regensburger Irebs-Student hat gar eine neue Immobilienart für sich entdeckt: "Mich reizen Einblicke in Logistikimmobilien, die ich vor der Corona-Krise nur sehr latent auf dem Schirm hatte."

Und dann ist da noch der Büromarkt, dem viele einen gewaltigen Wandel voraussagen: "Der Bereich Office wird sich bestimmt durch die neuen Möglichkeiten des Homeoffice stark verändern, und ich bin gespannt, wie sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Deswegen schaue ich auch auf Investmentunternehmen und hinterfrage deren Strategien seit Corona intensiver", erzählt Hollweg. Bei vielen der Studierenden wecken die möglichen Umwälzungen im Bereich Büro besonderes Interesse. Masterstudent Sterl ist sich sicher: "Die Büroimmobilie wird neu gedacht werden, und digitale Lösungen bekommen einen Schub, sodass sich Smart-Office-Solutions schneller am Markt etablieren könnten." Sterl sollte es wissen: Seine Masterarbeit schreibt er über die Wirtschaftlichkeit intelligenter Büroobjekte.

"Wer schlagartig viele Studierende vor die Tür setzt, verliert an Ansehen"

Bei den Nachwuchskräften verloren haben vor allem Unternehmen außerhalb der Immobilienbranche - die durch den Shutdown oft heftigere Einschnitte zu verkraften hatten als die meisten Immobilienunternehmen. "Automobilhersteller fallen aktuell als Arbeitgeber für mich weg. Vor Corona konnte ich mir das gut vorstellen", sagt Tim Hackenberg, der dieses Jahr seinen Bachelorabschluss in Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen macht. Bei Range hat der Umgang mit dem Lockdown die Sicht auf zuvor favorisierte Arbeitgeber negativ beeinflusst. "Bosch und Daimler, die ich zusammen mit Art-Invest angegeben habe, haben auf einen Schlag eine große Anzahl an Praktikanten und Werkstudenten vor die Tür gesetzt. Das halte ich nicht für nachhaltig. Diese Unternehmen haben bei mir an Ansehen verloren." In der Gunst von Alexandra Hell sind insbesondere Unternehmen gesunken, die sich gegenüber ihren Vermietern nicht korrekt verhalten haben: "Es kursierten ja Schlagzeilen, dass manche Großfirmen in der Corona-Krise keine Miete mehr zahlen wollten. Das finde ich überhaupt nicht gut."

Harald Thomeczek

ECE und Dreso stellen Gros der Neueinstellungen zurück

Steffen Szeidl, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, will Neueinstellungen vorerst nur noch auf "strategisch relevanten" Positionen vornehmen.

Steffen Szeidl, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, will Neueinstellungen vorerst nur noch auf "strategisch relevanten" Positionen vornehmen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Karriere 23.03.2020
Die Wucht der Bekämpfung des Coronavirus trifft auch die Immobilienwirtschaft. Wie hart, weiß niemand. Weil sie nur noch auf Sicht navigieren können, haben sich mindestens zwei große ... 

Die Wucht der Bekämpfung des Coronavirus trifft auch die Immobilienwirtschaft. Wie hart, weiß niemand. Weil sie nur noch auf Sicht navigieren können, haben sich mindestens zwei große Unternehmen Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auferlegt. Das ist ein erstes Ergebnis einer stichprobenhaften Blitzumfrage der Immobilien Zeitung unter namhaften Immobilienarbeitgebern.

"Gegenwärtig kümmern wir uns mit absoluter Priorität darum, dass alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimal ausgelastet sind. Einen großen Teil der geplanten Neueinstellungen haben wir daher auf einen späteren Zeitpunkt verschoben", sagt Steffen Szeidl aus dem Vorstand des Stuttgarter Beratungs- und Planungsunternehmens Drees & Sommer (Dreso).

Zur Zukunftssicherung gehört für ihn und seine Kollegen aus dem Management und Partnerkreis des Unternehmens aber auch, "strategisch relevante Positionen weiterhin zu besetzen". Dazu zählen, so Szeidl, "die Stellen, die unseren übergeordneten Unternehmenszielen dienen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Bau- und Immobilienbranche weiter zu verankern". Denn hier sieht Dreso eine langfristig steigende Nachfrage - und damit große Wachstumschancen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell ca. 4.300 Menschen an weltweit mehr als 40 Standorten.

ECE stellt nur noch für Spezialpositionen ein

Stark und unmittelbar von der Coronakrise betroffen ist die ECE, deren größtes Standbein das Centermanagement ist. Viele Einzelhändler mussten in den letzten Tagen schließen; geöffnet bleiben dürfen nur Geschäfte, die der Grundversorgung dienen. "Unsere Center laufen aufgrund der aktuellen Beschränkungen für den Einzelhandel nur noch im Teilbetrieb, und das führt auch bei der ECE zu erheblichen Umsatzeinbußen", so ECE-Presssesprecher Lukas Nemela.

Zudem gebe es natürlich große Herausforderungen in der Projektentwicklung. "Wir haben daher in der aktuellen Situation die Neueinstellungen weitgehend heruntergefahren und stellen vorerst nur noch in Einzelfällen für bestimmte Spezialpositionen ein. "Mit der Finanzkraft der Eigentümerfamilie Otto im Rücken sieht sich die ECE mit rund 3.400 Mitarbeitern im In- und Ausland jedoch gut für die Krise gerüstet.

Auch so manches andere große Immobilienunternehmen soll sich, von der Wucht der Ereignisse rund um die Eindämmung des Coronavirus überrollt, in der vergangenen Woche einen regelrechten Rektrutierungsstopp verordnet haben, wie aus Marktkreisen verlautet. Zu groß sei die Unsicherheit der Auswirkungen der Krise z.B. auf die Investmentmärkte.

Consus und Pandion treten (noch) nicht auf die Bremse

Keine Zurückhaltung bei Neueinstellungen erlegen sich die beiden Projektentwickler Pandion aus Köln und Consus aus Berlin auf. Von einem Einstellungsstopp weiß Anette von Zitzewitz, Head of Corporate Communications des Wohnungsentwicklers Consus, nichts. "Im Gegenteil, wir haben Stellen ausgeschrieben und suchen Mitarbeiter, auch auf Projektleiterebene. Wir haben gegenüber unseren Kunden die Verpflichtung, unsere Projekte fertig zu bauen." Bei Consus inklusive der Töchter Consus Swiss Finance (früher SSN Group) und CG Gruppe arbeiten rund 800 Leute.

Neueinstellungen auf ein Minimum beschränken, neue Kollegen in der Probezeit auf den Prüfstand stellen, Kurzarbeit oder gar Entlassungen - die Palette denkbarer Reaktionen auf die Coronakrise an der Personalfront ist breit. Bei Pandion ist all das derzeit kein Thema: "Maßnahmen dieser Art sind bei Pandion weder getroffen noch geplant. Aus unserer Sicht ist es viel zu früh, derartige Entscheidungen jetzt zu treffen", erklärt Rahel Camps, Leiterin Unternehmenskommunikation des Kölner Unternehmens. Bei Pandion entwickeln, bauen und vertreiben rund 180 Kollegen Wohn- und Gewerbeobjekte.

Noch haben nicht alle Unternehmen auf die am Wochenende gestartete IZ-Blitzumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Jobs in der deutschen Immobilienwirtschaft reagiert. U.a. stehen noch Antworten von Cushman & Wakefield, CBRE, Instone Real Estate oder Patrizia aus. Sie wollen uns wissen lassen, wie Sie sich auf der Personalseite für mögliche Folgen der Corona-Bekämpfung auf Ihr Geschäft wappnen? Eine Mail (thomeczek@iz.de) oder ein Anruf genügen (0611-97326-38).

Harald Thomeczek

Den Master könnt ihr später immer noch machen

Gestatten, wir sind der begehrte Nachwuchs!

Gestatten, wir sind der begehrte Nachwuchs!

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Alexander Sell

Karriere 06.06.2019
Soll ich den Master dranhängen oder gleich in die Praxis durchstarten? Diese Frage stellen sich Bachelorstudenten immer öfter. Auf dem IZ-Karriereforum gaben Arbeitgeber aus der ... 

Soll ich den Master dranhängen oder gleich in die Praxis durchstarten? Diese Frage stellen sich Bachelorstudenten immer öfter. Auf dem IZ-Karriereforum gaben Arbeitgeber aus der Immobilienbranche Antworten.

Rund 300 Bewerber hatten den Weg auf den Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität gefunden. Auf der von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog veranstalteten Jobmesse für die Immobilienwirtschaft trafen sie auf 46 Arbeitgeber aus der Branche und zehn Hochschulen. Die überwiegende Mehrheit der Besucher studiert noch, etwa jeder Fünfte gehörte zur Gruppe der Absolventen und Berufstätigen. Die meisten waren gekommen, um einen Job für nach dem Studium klarzumachen. Hauptmotiv Nummer zwei: einen Praktikumsplatz ergattern.

Der eine oder die andere schloss am Samstag persönlich Bekanntschaft mit Thomas Beyerle, dem Chefresearcher von Catella. Beyerle notierte zwar "weniger Standbesuche insgesamt, dafür aber 100%iges Erscheinen". Die Bewerber hätten "definitiv einen höheren Wissensstand" gehabt - mit dem Ergebnis, "dass man sofort auf die Position und die Rahmenparameter kam".

"Nicht die Masse macht's, sondern die Klasse!", fand Personalberater Olaf Kenneweg. "Auch wenn leider viele Studierende der Meinung sind, sie hätten den Besuch in Frankfurt nicht nötig - und viele Professoren sie in dieser Meinung vollkommen unverständlicherweise auch noch bestärken! -, sind die Bewerber, die den Aufwand mit Anreise und Übernachtung auf sich nehmen, beratungsinteressiert und aufgeschlossen."

Nicht gescheut hatten den Aufwand u.a. zwei Studentinnen von der HAWK in Holzminden. Die beiden jungen Damen (22 und 26 Jahre alt) studieren im 4. Semester Immobilienmanagement und sind auf der Suche nach einem Platz für ein Pflichtpraktikum im 6. Semester. Sie waren extra um fünf Uhr in der Früh aufgestanden, um den Zug von Hannover nach Frankfurt zu erwischen.

Angetan waren die jungen Frauen aus dem Norden davon, dass die Aussteller sich "auf Augenhöhe mit uns unterhalten". Am wichtigsten sind den beiden nicht etwa Kohle und Karriere, sondern "dass das Team passt" und "wie die Führungskräfte mit den Mitarbeitern umgehen". Die Ältere der beiden HAWK-Studentinnen ist gelernte Immobilienkauffrau. In diesem Job wurde sie nicht glücklich: "Das ist damals am Team gescheitert."

Die Kohle nicht in den Vordergrund zu stellen, muss man sich aber auch leisten können. Wo ohnehin vielerorten gutes Geld verdient wird, muss niemand die Wahl des Arbeitgebers allzu sehr vom Gehalt abhängig machen. Was sie wert sind, wissen die Studenten allerdings ziemlich genau (oder glauben es zumindest): 55.000 Euro zum Einstieg sollen es schon sein - mindestens, diktierte ein 25-Jähriger, der Baumanagement an der Hochschule Karlsruhe im Master studiert und insgesamt vier Praktika bzw. zwei Werkstudentenjobs vorweisen kann, dem IZ-Redakteur in den Notizblock.

Anders als dieser 25-Jährige überlegen sich viele Studenten das mit dem Master inzwischen zweimal: "Der Anteil von Bachelorstudierenden, welche die Frage stellten: ‚Soll ich jetzt den Master machen?‘, ist steil nach oben gegangen", konstatierte Beyerle, der in Biberach lehrt. "Das begegnet mir auch bei ‚meinem‘ Jahrgang an der Hochschule Biberach: jetzt Geld verdienen, Master später machen ..."

Bachelorstudenten der HfWU Nürtingen-Geislingen bezifferten das Verhältnis derjenigen Kommilitonen, die lieber direkt in die Praxis durchstarten wollen, zu denjenigen, die der HfWU länger erhalten bleiben, auf "fifty-fifty". Die Firmen suchen schließlich "händeringend nach Praktikanten, Werkstudenten, Personal".

Janina Rohmann, HR Business Partner bei Cushman & Wakefield (C&W), und ihre Kollegen haben ähnliche Erfahrungen gemacht: "Wir erhalten für die Einsteigerpositionen auffällig viele Bachelorbewerbungen." Am Messestand wurden zwar durchaus genügend Masterstudenten gesichtet, "bei den Kandidaten, die sich bei uns bewerben, sind allerdings einige dabei, die nach dem Abschluss ihres Bachelorstudiums erst praktische Erfahrungen sammeln wollen, bevor sie mit dem Masterstudium anfangen", berichtete Rohmann.

Fast wortgleich äußerte sich Holger Matheis, im Vorstand von Beos u.a. fürs Personal zuständig. "Es gibt tatsächlich mehr Bewerbungen von Bachelorabsolventen." Zwei Jahre arbeiten und dann on the job den Master nachmachen, z.B. über den Weiterbildungsstudiengang Real Estate Management an der TU Berlin oder an der Irebs, damit kann sich auch Matheis anfreunden. "Im Moment hat man die Möglichkeit dazu." Vor ein paar Jahren, so ergab Matheis' Blick in den Rückspiegel, waren die Unternehmen in der Tendenz eher auf "fertige Master mit Praktika" aus. Heute sei ein Berufseinstieg schon nach dem Bachelorabschluss, zumindest fürs Erste, weithin akzeptiert.

Manche Unternehmen werben geradezu dafür, so früh wie möglich in der Praxis durchzustarten: "In der heutigen Konjunkturlage gucken wir nicht auf Bachelor oder Master", formulierte trocken René Richter, Geschäftsführer von Kondor Wessels. "Entscheidender ist die Motivation der Bewerber, auf den Unis werden die Studenten ohnehin eher schlecht auf den konkreten Beruf vorbereitet." Die Folge: "Egal, ob Master oder Bachelor, alle müssen erstmal durch ein Einführungsprogramm. Der Aufwand ist also gleich groß." Und wenn der Mitarbeiter später einen Master berufsbegleitend machen möchte, "schauen wir gemeinsam, wie wir das umsetzen können". Das ist dann auch für die Mitarbeiterbindung förderlich.

"Wichtig für uns ist, dass das Mindset und die Persönlichkeit des Bewerbers zu uns passen - mit oder ohne Master", findet auch Bernd Lönner, Vorstandsmitglied bei Real I.S. "Frühzeitig in den Job einzusteigen und Erfahrung direkt in der Praxis zu sammeln, ist sicherlich kein Nachteil. Wer dann noch einen Master draufsatteln möchte, der kann das ja immer noch tun, auch berufsbegleitend."

Dass Bachelorabsolventen diese zweite Chance durchaus nutzen, war an den Ständen der Hochschulen zu vernehmen. Diese wussten von steigenden Teilnehmerzahlen in ihren Masterangeboten oder gar von ausgebuchten Masterstudiengängen zu berichten. "Für die große Mehrheit der von mir beratenen Bewerber war es selbstverständlich, nach dem Bachelor noch den Master zu absolvieren", bilanzierte Karriereberater Olaf Kenneweg. Die Frage ist also weniger: Master, ja oder nein? Sondern eher: Master, gleich oder später?

Anke Pipke,Harald Thomeczek

Ralf Schmitz verpflichtet Dirk Schnurbus und Tobias Kotzorek

Dirk Schnurbus.

Dirk Schnurbus.

Quelle: Ralf Schmitz GmbH & Co. KGaA, Urheber: Majid Moussavi

Köpfe 25.03.2019
Das Bauträgerunternehmen Ralf Schmitz aus Kempen am Niederrhein präsentiert zwei neue leitende Angestellte: Dirk Schnurbus (49) und Tobias Kotzorek (40). Schnurbus kommt von einem ... 

Das Bauträgerunternehmen Ralf Schmitz aus Kempen am Niederrhein präsentiert zwei neue leitende Angestellte: Dirk Schnurbus (49) und Tobias Kotzorek (40). Schnurbus kommt von einem Mobilitätsdienstleister, Kotzorek hatte seit 2006 ausschließlich mit Handels- statt Wohnimmobilien zu tun.

Schnurbus war die letzten sechseinhalb Jahre Geschäftsleiter Finanzen bei DB Regio in der Region Nordrhein-Westfalen. Seit Dezember 2018 ist er in dem Wohnungsbauunternehmen dritter Geschäftsführer an der Seite von Gründer Ralf Schmitz und Axel Schmitz. Sein Beritt sind die kaufmännischen Bereiche Finanzen, Rechnungswesen, Steuern und Controlling sowie Personal und Organisation.

Kotzorek leitet bei Ralf Schmitz die Bereiche Akquisition und Verkauf in Kempen und Düsseldorf. Er kommt von BNP Paribas Real Estate. Dort leitete Kotzorek seit April 2016 als Director Retail Advisory NRW die Einzelhandelsvermietungsteams in Düsseldorf, Köln und Essen. Vorher war er drei Jahre Team Leader Retail Leasing und Associate Director bei JLL in Köln. Davor wiederum arbeitete Kotzorek von 2006 bis 2012 als Berater Retail Leasing bei CBRE in Frankfurt.

Ralf Schmitz sucht in Düsseldorf, Berlin und Hamburg Grundstücke und Bestandsimmobilien für Projektentwicklungen.

Harald Thomeczek

Meistgelesene Personalien 2018

Immobilienentwickler Ardi Goldman.

Immobilienentwickler Ardi Goldman.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 30.12.2018
Haftantritt, Umstrukturierung, kurze Gastspiele oder Abschiede nach Jahrzehnten der Zugehörigkeit: Auch 2018 gab es wieder viele spannende personelle Veränderungen in der deutschen ... 

Haftantritt, Umstrukturierung, kurze Gastspiele oder Abschiede nach Jahrzehnten der Zugehörigkeit: Auch 2018 gab es wieder viele spannende personelle Veränderungen in der deutschen Immobilienszene. Angeführt wird das Ranking der meistgelesenen Personalien von Ardi Goldman.

Goldman steht sogar auf den Plätzen eins und zwei. Zur Erinnerung: Der Immobilienentwickler Ardi Goldman war 2015 vom Landgericht Frankfurt wegen Bestechung zu zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Damals erlangte der Prozess bundesweite Aufmerksamkeit. Goldman zog schließlich vor den Bundesgerichtshof, der jedoch Anfang des Jahres seine Revision für unbegründet erklärte. Im Sommer trat der Unternehmer seine Haft in Euskirchen an.

Eine Spitzenposition nimmt auch der Wechsel von Jürgen Büllesbach mit Platz drei ein. Er hatte seinen zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag als CEO bei der Bayerischen Hausbau nicht verlängert. Im Sommer verabschiedete er sich dann auch und Hermann Brandstetter übernahm die Geschäfte als Sprecher des Vorstands. Büllesbach wird ab dem kommenden Jahr für das Family-Office des Knorr-Bremse-Eigentümers Heinz Hermann Thiele den Immobilienbereich weiter ausbauen.

Kurzes Gastspiel

Viel Aufmerksamkeit erhielt ebenfalls das kurze Gastspiel von Andreas Segal. Offiziell seit dem 1. September als CEO bei Gateway Real Estate im Amt hatte er nach einem Monat das Unternehmen wieder verlassen. Zuvor war er Vize beim Wohnungsunternehmen Buwog. Dort hatte Segal sein Vorstandsmandat im Rahmen der Übernahme durch Vonovia vorzeitig niedergelegt. Der Paukenschlag schaffte es auf Rang vier.

Die Nachricht, dass BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Anfang des Jahres auf 18 Geschäftsführer aufstockte, war dem Immobilienvolk ebenfalls viele Klicks wert. Die Neuzugänge, Nico Keller, Udo Cordts-Sanzenbacher und Christopher Raabe etablieren sich auf Platz fünf des Nachrichtenrankings. Der Ausbau der GmbH-Geschäftsführung war dem Immobilienberater zufolge dem "Wachstum des Unternehmens und den damit verbundenen inhaltlichen und organisatorischen Herausforderungen" geschuldet. Die Geschäftsführung der Holding blieb übrigens unverändert.

Dicht gefolgt und damit auf Rang sechs ist der Wechsel bei Wohninvest. Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienunternehmens Wohninvest Holding aus Fellbach bei Stuttgart, Harald Panzer, legte das operative Geschäft in die Hände von Bernd Fickler. Seit 2017 teilten sich beide die Geschäftsführung. Davor war Fickler fünf Jahre Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Waiblingen - dann wurde die Zusammenarbeit überraschend beendet. Laut Waiblinger Kreiszeitung ermittelte die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts der Untreue gegen ihn. Die Ermittlungen wurden nach Medieninformationen im Mai eingestellt.

Schon im Januar hatte Ferdinand Rock, der lange Jahre Leiter der Münchner Niederlassung von JLL war, bei dem Münchner Projektentwickler Investa angeheuert. Gemeinsam mit zwei Co-Geschäftsführern leitet er seitdem dort den Bereich Projektentwicklung. Ihr Platz sieben.

Abschied nach 27 Jahren

Noch eine BNPPRE-Personalie hat es in die Klickcharts geschafft. Nach 27 Jahren verließ Oliver Barth, bis dahin Geschäftsführer und Niederlassungsleiter beim Immobilienberater in Frankfurt, im Sommer das Unternehmen und ging nach Florida. Für zunächst ein Jahr wollte er sich vom deutschen Alltagstrott verabschieden. "Und wer ihn kennt, weiß um seine Leidenschaft für den Sunshine-State", schrieb damals IZ-Redakteurin Anke Pipke. Der Ausstieg schaffte es auf Rang acht der Top Ten.

Als hätten sie sich verabredet: Ebenfalls nach 27 Jahren Zugehörigkeit schlug Claus Thomas das Kapitel LaSalle Investment Management zu. Ob sein Abschied damit in Zusammenhang stand, dass er im November 2017 einen neuen Vorgesetzten bekam, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall wird er Anfang 2019 den bisherigen CEO von BNPPRE Investment Management Germany, Reinhard Mattern, ablösen. Der geht in den Vorruhestand. Der Wechsel bescherte ihm Rang neun.

Auf dem zehnten Platz findet sich Detlef Kalthoff ein. Nur etwa zehn Monate hatte er den Posten als Geschäftsführer bei DIM Property Value inne, dann wechselte er im September 2018 zu JLL. Dort übernahm er die Aufgaben als Head of Property Management Germany von Ulrike Janssen, die sich nach Angaben des Immobiliendienstleisters "entschlossen hat, JLL auf eigenen Wunsch zu verlassen, um sich einer neuen Herausforderung auf Eigentümerseite zu stellen".

IZ