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Alfred Gusenbauer legt Mandat bei Strabag wegen Signa nieder

Alfred Gusenbauer.

Alfred Gusenbauer.

Quelle: Imago, Urheber: Eibner Europa

Köpfe 20.12.2023

Bei Strabag werden Mitarbeiter zu Unternehmensgründern

In Workshops lernen die Mitarbeiter unternehmerisches Denken.

In Workshops lernen die Mitarbeiter unternehmerisches Denken.

Quelle: Strabag

Karriere 19.01.2023
Wer als Unternehmen im Wettbewerb bestehen will, muss in Innovation investieren. Statt Know-how von extern einzukaufen, zapfen Unternehmen ihre wertvollste Ressource an: die eigenen ... 

Wer als Unternehmen im Wettbewerb bestehen will, muss in Innovation investieren. Statt Know-how von extern einzukaufen, zapfen Unternehmen ihre wertvollste Ressource an: die eigenen Mitarbeiter. In sogenannten Intrapreneurship-Programmen lernen sie unternehmerisch zu denken und entwickeln eigene Geschäftsmodelle. Der Baukonzern Strabag hat dafür das Programm Ad Astra gegründet, aus dem schon eigenständige Start-ups hervorgingen.

Ein offener Sack Zement, eine Palette Drunterleisten, vier Meter Kabelhalbschalen. Auf Baustellen bleibt viel ungenutztes Material übrig, das am Ende entsorgt wird. Das kostet Geld und ist wenig nachhaltig. Ein Team von Mitarbeitern des Baukonzerns Strabag wollte das ändern und hat die App Bricksta entwickelt. Über diese sollen Heimwerker und Unternehmen überschüssiges Baumaterial kaufen können.

Ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft – mit großem Skalierungspotenzial. Um die App zu entwickeln, haben die Gründer als sogenannte Intrapreneure am Strabag-eigenen Programm Ad Astra teilgenommen. Es ermöglicht Mitarbeitern während ihrer Anstellung im Konzern, eine eigene Firma aufzubauen, die später als Ausgründung eigenständig am Markt bestehen kann. Die Teilnehmer werden also Unternehmer im Unternehmen. "Unsere Intrapreneur-Teams agieren wie Start-ups, aber mit einem entscheidenden Trumpf in der Hand: Strabag stellt finanzielle Mittel und technische Expertise bereit, um Ideen zu entwickeln, zu testen und im Idealfall umzusetzen", erklärt Innovationsmanager Franz Klager, der für das Programm verantwortlich zeichnet. Denn daran scheitern Innovationsprozesse häufig: Einzelkämpfer haben zwar gute Ideen, aber ohne Hilfe fehlen ihnen Zeit und Budget.

Anders als externe Berater und Innovationsspezialisten kennen die Mitarbeiter ihr Metier und das Unternehmen – und sind motiviert, Dinge in ihrem Arbeitsumfeld besser zu machen. Umso wichtiger sind Intrapreneurship-Programme, die sich nicht nur Strabag zunutze macht. Der Intrapreneurship-Monitor, für den die Universität Bayreuth im Jahr 2021 mehr als 600 Unternehmen sämtlicher Branchen befragt hat, zeigt: 29% der deutschen Firmen haben eine eigene Intrapreneurship-Abteilung. Sie wollen damit unternehmerisches Handeln fördern, neue Geschäftsfelder und neue Geschäftsmodelle erschaffen – und ihre Firma auf diese Weise innovativer und erfolgreicher aufstellen. Die Autoren der Studie sind sicher: Die Gefahr der Disruption des eigenen Geschäftsmodells durch neue Wettbewerber steigt. Haupttreiber sind vernetzte Wertschöpfungsketten, die Digitalisierung und globale Krisen. Intrapreneure sollen also Prozesse, Geschäftsmodelle und Produkte kritisch hinterfragen und die Unternehmen zukunftsfähig aufstellen.

Besonders viel Innovationspotenzial gibt es in der Baubranche: Im Vergleich zu innovationsstarken Industrien wie Automobil oder Konsumgüter liegt der Bau zurück – obwohl die Branche mit ihrer breiten Wertschöpfung eigentlich prädestiniert wäre für neue Ideen. Da nicht jeder einfach eine Idee aus dem Hut zaubern kann, haben Klager und sein Team bei Strabag in der ersten Ad-Astra-Runde im Jahr 2021 fünf Ideenfelder vorgegeben. Darunter sind Abfallvermeidung auf der Baustelle, neue Wohnkonzepte und schonender Umgang mit Bauressourcen. Rund 40.000 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich durften ihre Ideen einreichen – hundert Vorschläge kamen zusammen. "Viele davon waren ähnlich", sagt Klager. Deshalb hat Strabag in der zweiten Ad-Astra-Runde im Jahr 2022 einen neuen Ansatz gewählt: Alle Ideen waren erwünscht, solange sie mit einem Geschäftsfeld von Strabag in Verbindung stehen oder ein Sozialunternehmen sind. Diesmal durften sich alle 74.000 Mitarbeiter weltweit beteiligen, knapp 100 Ideen aus 16 Ländern kamen zusammen.

Regelmäßige Workshops und Budget als Angebot

Das Ad-Astra-Board sichtet die Ideen und wählt 30 erfolgversprechende Ideengeber aus. Sie bekommen von ihrem Arbeitgeber ein einmaliges Zeitbudget von 30 Stunden, um ihre Vorschläge auszuarbeiten. Zusätzlich gibt es Input durch Workshops und das notwendige methodische Werkzeug an die Hand, um die Ergebnisse zu präsentieren. Die sechs besten Ideen schaffen es in die Prototyping-Phase, werden dort fit gemacht für den Praxistest. Drei Monate lang treiben interdisziplinäre Teams die Projekte voran, erhalten Unterstützung durch externe Experten. Klager und sein Team helfen den Ideengebern dabei, ein Team zusammenzustellen: "Wir veröffentlichen die Projekte im Intranet und schreiben die offenen Positionen aus", sagt er. Gesucht werden unterschiedliche Kompetenzen, je nach Projekt: Finanzexperten, IT-Spezialisten, Produktionsmanager.

Das Projektteam darf bis zur Hälfte seiner Arbeitszeit auf das Intrapreneurship-Programm verwenden. Dass das nicht bei jeder Führungskraft gut ankommt, liegt auf der Hand. Klager versucht intern für das Programm zu werben: "Wir informieren die Führungskräfte und zeigen die Vorteile auf. Gleichzeitig bitten wir die Bewerber, zuerst mit der Führungskraft zu klären, ob eine Teilnahme am Programm infrage kommt." Nicht nur der Zeitaufwand sorgt mitunter für Stirnrunzeln, sondern auch das Ziel des Programms. Denn wer das Ad-Astra-Programm durchläuft, verlässt im besten Fall das Unternehmen und gründet sein eigenes Start-up.

Bis es so weit ist, liegt vor den Intrapreneuren allerdings ein langer Weg. Nach drei Monaten, am Ende der Prototyping-Phase, treffen sich alle zum Demo-Day. Dabei pitchen sie ihre Start-up-Ideen einer Jury aus Topmanagern. "Es reicht nicht, eine gute Idee zu haben, man muss sie auch verkaufen können", weiß Klager. Die Vorstände und Bereichsleiter entscheiden, welche Ideen weitergeführt werden. Die Mittel kommen aus ihrem eigenen Budget, sie nehmen die internen Firmen quasi unter ihre Fittiche. Die für die Finanzierung ausgewählten Projekte werden anschließend in einer sechsmonatigen Phase weiterentwickelt und mit Pilotkunden getestet. Wenn diese erfolgreich verläuft, beginnt die Suche nach Investoren und die Ausgründung der Start-ups.

Im Jahr 2021 hat es nur die Jobvermittlungsbörse Teamup bis zur Ausgründung geschafft. Sie ist eine Plattform, die Personen zusammenführt, die sich eine Stelle teilen wollen. Die beiden Mitarbeiter, die die Idee vorangetrieben haben, musste Strabag zwar ziehen lassen, doch auf der Habenseite steht umso mehr: Die meisten Ideen, die im Programm entstehen, bleiben im Unternehmen. In der Markterprobungsphase zeigt sich mitunter, dass die Idee bei den Pilotkunden nicht so gut ankommt wie gedacht, oder es finden sich nicht genug Investoren. Auch die Baustoffbörse Bricksta hat es nicht zur Marktreife geschafft, aber einen spannenden Ansatz zur Kreislaufwirtschaft geliefert.

Der Gründergeist überträgt sich auch auf Mitarbeiter, die nicht am Programm teilnehmen, berichtet Klager: Sie interessieren sich zunehmend für agile Methoden. Strabag hingegen nutze das Angebot, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Gleichzeitig profitieren die Start-up-Gründer von ihrer Beziehung zum Konzern und dessen Netzwerk, etwa bei der Suche nach Investoren in der Ausgründungsphase.

Die Autorin: Anna Friedrich ist Journalistin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Anna Friedrich

Stephan von der Heyde nimmt im Züblin-Vorstand Platz

Köpfe 31.03.2021
Stephan von der Heyde gehört ab dem morgigen Donnerstag zum Vorstand des Bauunternehmens Ed. Züblin. Ulrich Weinmann macht den Platz frei, er widmet sich künftig unter der Flagge des ... 

Stephan von der Heyde gehört ab dem morgigen Donnerstag zum Vorstand des Bauunternehmens Ed. Züblin. Ulrich Weinmann macht den Platz frei, er widmet sich künftig unter der Flagge des Strabag-Konzerns dem australischen Markt.

Züblin-Vorstand Jens Borgschulte, selbst erst seit Herbst vergangenen Jahres auf dem Posten, bekommt Verstärkung. Er wird künftig zusammen mit Stephan von der Heyde die kaufmännischen Aufgaben, die im operativen Geschäft in Deutschland, Benelux und Skandinavien anfallen, verantworten.

Von der Heyde ist ein Strabag-Gewächs. Gleich nach seinem Studium kam er 1990 zu dem Konzern. Seine Laufbahn brachte ihn auf verschiedene Führungspositionen, seit 2006 war er bei der Stuttgarter Züblin-Direktion als kaufmännischer Leiter tätig.

Der Züblin-Vorstand besteht neben von der Heyde und Borgschulte aus weiteren sechs Personen: Jörn Beckmann und Harald Supper (technische Leitung des Geschäfts in Deutschland, Benelux und Skandinavien), Dr. Ulrich Klotz (Zentrale Technik), Edgar Schömig (Tunnelbau), Dr. Alexander Tesche (Zentrale Funktionen) und Jörg Wellmeyer (Züblin International).

Das Stuttgarter Bauunternehmen Ed. Züblin kann auf etwa 15.000 Mitarbeiter zurückgreifen. Es ist Teil des Strabag-Konzerns. Zu den laufenden Bauprojekten zählt das Edge East Side in Berlin.

Anke Pipke

Der Nachwuchs votiert für JLL

Die drei beliebtesten Arbeitgeber - JLL, CBRE und Beos - vereinen knapp 25% aller Stimmen auf sich.

Die drei beliebtesten Arbeitgeber - JLL, CBRE und Beos - vereinen knapp 25% aller Stimmen auf sich.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: iracosma, Bearbeitung: IZ

Karriere 04.07.2019
Der Immobilienberater JLL bleibt der Wunscharbeitgeber von Studenten mit Immobilienbezug. Im aktuellen Arbeitgeberranking der Immobilien Zeitung (IZ) verteidigt der Seriensieger erneut den ... 

Der Immobilienberater JLL bleibt der Wunscharbeitgeber von Studenten mit Immobilienbezug. Im aktuellen Arbeitgeberranking der Immobilien Zeitung (IZ) verteidigt der Seriensieger erneut den Platz an der Sonne. Doch der Vorsprung auf die Verfolger schmilzt gewaltig. Meister der Herzen ist Beos.

Zum sage und schreibe achten Mal in Folge hat es JLL auf den ersten Rang im IZ-Arbeitgeberranking geschafft. Bleibt die Pole Position bis auf Weiteres auch dem Dauerfavoriten vorbehalten, so hat sich auf den Plätzen dahinter viel getan. Vor allem die direkten Verfolger von JLL haben kräftig aufgeholt. Der Seriensieger spürt den heißen Atem von CBRE, Beos und BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) im Nacken.

CBRE, letztes Jahr noch Vierter, hat sich auf den zweiten Platz vorgeschoben und damit quasi mit dem Zweitplatzierten des Vorjahres, Corpus Sireo, die Plätze getauscht. Corpus Sireo büßte ebenso wie JLL spürbar Punkte ein. Der dritte Platz gehört wie im vergangenen Jahr dem Asset-Manager und Projektentwickler Beos. (Zum kompletten Top-Ten-Ranking samt Vorjahresplatzierungen und Arbeitgeberporträts.)

Beos ist, wenn man so will, Meister der Herzen. Das Berliner Unternehmen hat mit weitem Abstand die meisten Erstplatzierungen vorzuweisen, nämlich 24. Zum Vergleich: Gewinner JLL kommt nur auf 19 Studenten, die ihn zu ihrem Topfavoriten küren. Zur Erklärung: Die Studenten konnten bei der Befragung durch die Immobilien Zeitung und Immo Media Consult bis zu drei Wunscharbeitgeber in priorisierter Reihenfolge angeben, wofür dann drei, zwei bzw. ein Punkt(e) vergeben wurde(n).

Eine interessante Sprache sprechen auch andere Teilrankings. Geht es allein nach weiblichen Studierenden, hat Beos ebenfalls die Nase vorn. Bei Universitätsstudenten ist Beos sogar geschlechterübergreifend Favorit - und JLL nur Dritter hinter CBRE. Auch Masterstudenten wollen später am liebsten für Beos arbeiten, JLL ist in diesem Teilranking wiederum nur Dritter hinter CBRE. Dafür führt JLL das Feld bei FH-Studenten an, vor CBRE und Beos. Bachelorstudenten tendieren ebenfalls mehrheitlich zu JLL, dahinter kommen CBRE und BNPPRE.

JLL verliert an Boden

Dieses Jahr gaben insgesamt 209 Studenten ihre Stimme ab, im vergangenen Jahr waren es noch 221. Der JLL-Fanblock ist dabei überproportional geschrumpft: Bekam JLL im vergangenen Jahr noch 58 Stimmen, sind es jetzt nicht mehr als 48. So stolz JLL trotzdem auf seinen achten Sieg in Serie sein darf: Der Vorsprung schmilzt beträchtlich. Dieses Jahr sammelte der Sieger 104 Punkte ein - 26% weniger als im Vorjahr (2018: 141). Damals bekam JLL fast doppelt so viele Punkte wie der Zweite Corpus Sireo mit 72 Zählern. Nun steht JLL von beiden Seiten unter Druck: Weil das Unternehmen nicht nur selbst deutlich an Boden verlor, sondern auch CBRE und Beos enorm aufholten und auf 89 bzw. 88 Punkten zulegten, wird es an der Spitze langsam eng.

Um noch etwas mehr Wasser in den Wein zu gießen: Den 48 JLL-Anhängern stehen nicht weniger als 28 Studenten gegenüber, die laut Umfrage für JLL ausdrücklich nicht arbeiten wollen. Das ist der mit Abstand höchste Wert an Antipathiebekundungen. Zum Vergleich: Der Zweitplatzierte im "Antiranking", Engel & Völkers, bringt es nur auf elf Gegenstimmen, und alle anderen genannten Unternehmen bekommen nur ganz vereinzelt die rote Karte gezeigt.

BNPPRE und CBRE legen kräftig zu

Während JLL vor diesem Hintergrund eher zu den Absteigern des IZ-Arbeitgeberrankings 2019 zu rechnen ist, gehört BNPPRE zu den großen Gewinnern. Kein Unternehmen aus den Top Ten hat, in Relation zur Vorjahrespunktzahl, so kräftig zugelegt wie die Immobilientochter der französischen Großbank BNP Paribas. Im Vorjahr waren die Franzosen noch Zehnter. Bemerkenswert ist dabei zweierlei: Erstens hat BNPPRE ebenso wie CBRE und Beos trotz leicht gesunkener Teilnehmerzahl ein dickes Plus erzielt. Und: Mit BNPPRE, CBRE und JLL stehen dieses Jahr gleich drei Immobilienberater bzw. Transaktionsvermittler unter den Top Five.

Auf Platz sechs folgen zwei punktgleiche Unternehmen: Drees & Sommer, im Jahr 2018 noch auf Platz fünf gelandet, und der Investmentmanager Patrizia, der schon im vergangenen Jahr diesen Rang innehatte. Der diesjährige Achte heißt Cushman & Wakefield und ist der einzige Neueinsteiger in den Top Ten (2018: Platz 14). Dafür ist Art-Invest, letztes Jahr noch der einzige Newcomer, wieder aus den Top Ten rausgeflogen. Komplettiert werden diese von ECE und Union Investment. Beide Unternehmen verschlechtern sich leicht: ECE rutscht von Rang acht auf Platz neun, Union Investment von Position neun auf Rang zehn.

Die Top Ten vereinigen die Hälfte aller vergebenen Punkte auf sich

Wie in der Immobilienbranche einige wenige Unternehmen die Arbeitgeberwahrnehmung der Studenten dominieren, zeigen folgende Zahlen: Die aktuellen Top Ten kommen zusammen auf fast die Hälfte aller vergebenen Punkte, und die ersten 25 vereinigen knapp zwei Drittel aller Zähler auf sich. Dabei waren die Studenten tatsächlich gar nicht so einfallslos: Insgesamt 164 Namen tauchen in den Antwortbögen auf. Doch für die meisten Firmen reicht es nur zu einer homoöpathischen Punktedosis. Eine zweistellige Punktzahl erhielten nur 21 Firmen. Außer den Top Ten sind das: Deka (21 Punkte), Ernst & Young (20), Art-Invest (18), die HIH-Gruppe und Signa (beide 14), Daimler und Vonovia (jeweils 13), Commerz Real und Strabag (je 11) sowie Deutsche Bank und Instone Real Estate (beide 10).

Die Studenten vergeben ihre Stimmen aus sehr unterschiedlichen Motiven. Dauersieger JLL punktet bei den akademischen Nachwuchskräften vor allem mit seiner Internationalität und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten zum konzernübergreifenden Austausch. Auch die Karriereperspektiven, die ein internationaler Großkonzern zu bieten hat, ziehen Studenten an. Dies bezieht sich nicht nur auf die Aussichten innerhalb der Konzerngrenzen, sondern auch darüber hinaus: JLL biete "einen guten Startpunkt in die Immobilienbranche durch ein gut ausgebildetes Netzwerk", begründet z.B. ein Student seine Wahl.

JLL und CBRE überzeugen mit internationalem Flair

Silbermedaillengewinner CBRE überzeugt wie JLL in erster Linie mit seinem internationalen Flair. Das Unternehmen biete "ein internationales Arbeitsumfeld, welches es erlaubt, über die Grenzen Deutschlands hinaus zu arbeiten", formuliert ein Umfrageteilnehmer etwas umständlich. Wichtig ist vielen CBRE-Fans auch die Übereinstimmung ihrer Neigungen mit den vielfältigen Tätigkeitsfeldern, die ein Big Player zu bieten hat. Die Karriereaussichten und das Unternehmensimage sind ebenfalls nennenswerte Motive.

Bei Beos fällt auf, dass besonders viele Anhänger sagen: "Das Tätigkeitsfeld stimmt mit meinen Wünschen überein." Projektentwicklung und Asset-Management gehören laut der diesjährigen IZ-Arbeitsmarktumfrage, die sich u.a. auch um Gehaltswünsche, Jobchancen oder präferierte Tätigkeitsbereiche drehte, zu den drei beliebtesten Spielfeldern für Immobilienspezialisten (siehe "Der Nachwuchs will mehr vom Kuchen", IZ 21/19).

Beos kennen besonders viele Studenten persönlich

Außerdem sticht bei Beos ins Auge, dass viele Studenten, die das Unternehmen gewählt haben, persönlich mit ihm Bekanntschaft geschlossen haben, beispielsweise als Praktikant oder Werkstudent, und von der Unternehmenskultur, dem Teamspirit und der Arbeitsatmosphäre angetan sind. Ein Student lobt an Beos etwa druckreif die "spannenden und herausfordernden Tätigkeiten", "das selbstständige Arbeiten", "flexible und nicht zu starre Strukturen, die das Ausarbeiten von kreativen und innovativen Lösungsansätzen ermöglichen", ein "sehr gutes Arbeitsklima und Arbeitsumfeld" sowie "flache Hierarchien".

Wer jetzt sagt: So what, das sind doch nur die Meinungen von Studenten?, verkennt, dass es sich bei den Befragten um die Leistungsträger und Führungskräfte von morgen handelt oder zumindest handeln könnte. Wer den Studenten nicht ehrt, ist des Professionals nicht wert. Wer dauerhaft gute Mitarbeiter benötigt, ist gut beraten, nicht erst bei einer Vakanz mit dem Employer Branding anzufangen.

Nur wer trommelt, kann gehört werden

Und Personal benötigen derzeit schließlich praktisch alle Immobilienunternehmen. Sowohl für bestehende Geschäftsbereiche wie auch für neue Geschäftsfelder, die die Firmen erschließen wollen: BNPPRE baut gerade das Thema Residential Investment aus. "Da haben wir schon einige zusätzliche Kollegen in den vergangenen zwölf Monaten eingestellt. Das Segment ist auch für Junioren interessant", berichtet Philipp Benseler, Head of Human Resources von BNPPRE.

Auch Cushman & Wakefield stößt in diesen Bereich vor. In diesem Frühjahr hat das Unternehmen in Hamburg ein lokales Residential-Investment-Team installiert. "Das könnte auch ein Modell für andere Standorte sein", sagt Deutschlandchef Yvo Postleb. Außerdem will Cushman & Wakefield in Düsseldorf - dort ging Ende 2018 ein Bürovermietungsteam, das aus vier ehemaligen JLL-Leuten bestand, an den Start - in absehbarer Zeit auch im Investmentgeschäft mitmischen.

Nur wer trommelt, kann gehört werden. Die beliebtesten Arbeitgeber von Studierenden mit Immobilienbezug stehen auch deshalb oben, weil sie in puncto Hochschulmarketing ausgesprochen rührig sind: Sie treten auf Jobmessen und Hochschultagen auf und zeigen in Workshops, bei Vorträgen und an Kaminabenden Gesicht. Diese Immobilienunternehmen pirschen sich über die sozialen Medien, auf Adventure Events oder bei Recruiting Dinners an den Nachwuchs heran. Sie laden die Studenten zu sich ein. Sie vergeben Praktika, Werkstudentenjobs und duale Studienplätze. Sie halten auch zu Praktikanten noch Kontakt, wenn diese ihr Praktikum längst abgeschlossen haben. Und sie geben auch Einsteigern Jobs - und Verantwortung.

Viele haben keinen Favoriten

Zur Methodik des Wunscharbeitgeberrankings: Die Studenten konnten bis zu drei Unternehmen in priorisierter Reihenfolge nennen. Vielen Befragten fiel allerdings kein einziger Name ein - oder sie haben keinen Favoriten, dem sie später ihre Arbeitskraft schenken möchten. Fakt ist: An der diesjährigen Arbeitsmarktbefragung der IZ - die nicht nur das Wunscharbeitgeberranking, sondern darüber hinaus viele weitere Themen beinhaltet - nahmen insgesamt 358 Studenten (Vorjahr 418) mit Immobilienbezug teil. Nur 209 von ihnen nannten einen oder mehrere Wunscharbeitgeber. Sprich: Rund 42% der Teilnehmer haben keinen Favoriten. Eine Nennung als Topkandidat brachte dem jeweiligen Unternehmen drei Punkte, ein zweiter Platz bedeutete zwei Zähler, und wer von einem Studenten als drittliebster Arbeitgeber genannt wurde, erhielt noch einen Punkt. So kam das finale Arbeitgeberranking zustande. Die 48 Nennungen von Champion JLL splitten sich z.B. auf in 19 erste (= 57 Punkte), 18 zweite (= 36 Zähler) und elf dritte Plätze (= elf Punkte), macht unterm Strich eine Punktzahl von 104. hat

Zum kompletten Top-Ten-Ranking samt Vorjahresplatzierungen und Arbeitgeberporträts.

Anke Pipke,Harald Thomeczek