Karriere-News

Ihre gewählten Filter:

Bauunternehmen drohen Stilllegungen durch Nachfolgeprobleme

Die Handwerker auf den Baustellen haben alle Hände voll zu tun.

Die Handwerker auf den Baustellen haben alle Hände voll zu tun.

Quelle: Pixabay, Urheber: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Karriere 05.05.2022
Weil sich vor allem Kleinstbetriebe schwertun, einen Nachfolger zu finden, wenn die Inhaber in den Ruhestand gehen, droht vielen Baufirmen eine Stilllegung. Arbeitsplätze und Bauvorhaben ... 

Weil sich vor allem Kleinstbetriebe schwertun, einen Nachfolger zu finden, wenn die Inhaber in den Ruhestand gehen, droht vielen Baufirmen eine Stilllegung. Arbeitsplätze und Bauvorhaben müssen dann von anderen Unternehmen aufgefangen werden.

In jedem zweiten Bauunternehmen in Deutschland setzen sich die Inhaber in den kommenden zehn Jahren zur Ruhe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), für die mehr als 2.500 Bauunternehmer befragt wurden.

Die Hochrechnungen ergaben, dass der Ruhestand bis 2032 bei rund 163.000 Inhabern von Bauunternehmen ansteht, nur etwa 12.000 bis 15.000 der Betriebe würden dann weitergeführt. Dabei haben geradev Kleinstunternehmen Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden. In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 60% der Baufirmen von Familienmitgliedern fortgeführt. Dieses Modell wünschen sich auch aktuell die meisten Inhaber.

Größere volkswirtschaftliche Effekte oder Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sehen die Autoren der Studie durchmögliche Stilllegungen von Betrieben jedoch nicht. Grund dafür ist, dass der Großteil der Bauaufträge voraussichtlich durch andere Unternehmen aus dem In- und Ausland aufgefangen werde. Ebenso könnten diese die Mitarbeiter übernehmen. Dennoch liegt der Arbeitsplatz- und Wertschöpfungsverlust durch plötzliche Betriebsschließungen den Berechnungen zufolge bei rund 6% im Baugewerbe. Zudem könnten regionale Nachteile auftreten, wenn sich Stilllegungen auf bestimmte Standorte konzentrieren.

Janina Stadel

Gehälter für Bauingenieure schrumpfen

Bauingenieure verdienen weniger, als man angesichts des Baubooms denken könnte.

Bauingenieure verdienen weniger, als man angesichts des Baubooms denken könnte.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: ArTo

Karriere 12.04.2019
Auf dem Bau brummt es, aber die Gehälter von Ingenieuren im Baugewerbe sind im vergangenen Jahr nicht gestiegen - im Gegenteil. ... 

Auf dem Bau brummt es, aber die Gehälter von Ingenieuren im Baugewerbe sind im vergangenen Jahr nicht gestiegen - im Gegenteil.

Laut der aktuellen Einkommensstudie Ingenieurgehälter 2002-2018 von ingenieur.de, dem Nachrichtenportal für Technik und Karriere des VDI Verlags, ist das durchschnittliche Bruttojahresentgelt von Ingenieuren mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung in Bauunternehmen im Jahr 2018 um 1,9% auf 55.000 Euro gesunken.

Unsicherheiten dämpfen Gehaltszuwächse für Ingenieure

Im Schnitt über alle Branchen sind die Gehälter von Ingenieuren mit diesem Mindestmaß an Berufserfahrung dagegen leicht gestiegen, im Durchschnitt um 0,8% auf 64.550 Euro. Eingetrübte Konjunkturaussichten in Deutschland und zunehmende Unsicherheiten an den Weltmärkten hätten sich im vergangenen Jahr in deutlich gedämpften Gehaltszuwächsen für Ingenieure bemerkbar gemacht, schlussfolgert ingenieur.de. Im Vorjahr hatte die Zuwachsrate noch satte 3,9% betragen.

Bauingenieure rangieren weit unter dem Vergütungsdurchschnitt

Die Gehälter von Bauingenieuren sind nicht nur geschrumpft, sie liegen auch weit hinter denen von Ingenieuren in anderen Branchen: Die mit Abstand besten Verdienstmöglichkeiten bieten sich seit Jahr und Tag Ingenieuren in der Chemie- und Pharmaindustrie. Hier lag das Durchschnittseinkommen im vergangenen Jahr bei 76.700 Euro brutto. Dahinter folgt der Fahrzeugbau mit 72.000 Euro. Auch im Maschinen- und Anlagenbau und in der Energieversorgung mit Durchschnittswerten von über 65.000 Euro verdienen Ingenieure deutlich besser als auf dem Bau.

Das dickste Gehaltsplus verbuchten Ingenieure 2018 in der Informationstechnologie (plus 5% auf 61.200 Euro). Weniger als in Bauunternehmen bekommen Ingenieure nur in Ingenieur- und Planungsbüros, nämlich 52.500 Euro im Jahr. Dafür haben Letztere 2018 immerhin um 3% zugelegt.

Gehaltsplus für Einsteiger im Bauunternehmen

Immerhin: Einsteiger im Baugewerbe konnten vergangenes Jahr um 2,6% auf rd. 45.000 Euro zulegen. In Ingenieur- und Planungsbüros kletterten die Einstiegsgehälter von Ingenieuren um 1,1% auf rund 44.000 Euro. Damit entwickelten sich beide Bereiche gegen den Trend: Die Durchschnittsverdienste für Berufseinsteiger blieben über alle Branchen mit 48.000 Euro (minus 0,1%) nur stabil.

Die Studie basiert auf den Angaben von 15.010 Ingenieuren.

Die Studie Ingenieureinkommen 2002-2018 kann unter https://www.ingenieur.de/gehaltsstudie/ für 149 Euro bestellt oder für 119 Euro heruntergeladen werden.

Harald Thomeczek

7,4% mehr Azubis auf dem Bau

Karriere 24.01.2018