Karriere-News

Immobilienjunioren

Karriere 19.05.2022

Hier spricht die Zukunft

Die nächste Generation fordert von der Immobilienbranche Veränderungen und einen Wertewandel ein. Und sie will mitreden.

Die nächste Generation fordert von der Immobilienbranche Veränderungen und einen Wertewandel ein. Und sie will mitreden.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Jacob Lund

Karriere 22.12.2021
Sie übernehmen bereits in jungen Jahren Verantwortung – und fordern diese auch ein. Die sogenannte Next Gen repräsentiert die Zukunft der Immobilienbranche. Jedes Unternehmen, das für ... 

Sie übernehmen bereits in jungen Jahren Verantwortung – und fordern diese auch ein. Die sogenannte Next Gen repräsentiert die Zukunft der Immobilienbranche. Jedes Unternehmen, das für sich eine Zukunft plant, muss ihre Stimmen ernst nehmen. Denn niemand versteht die künftigen Kunden, Arbeitnehmer und Nutzer besser – weil sie ein Teil davon sind.

Sie stehen für die Anforderungen der nächsten Generation in Sachen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit. Und sie sind die nächste Generation der Immobilienbranche, einige von ihnen die Entscheider und Führungskräfte von morgen. Sie sind also jene Menschen, die in den kommenden Jahrzehnten den Weg prägen werden, den der Immobiliensektor einschlägt.

Ein neues Mindset für ESG-Themen

Was sie eint, ist ihre Jugend ? mehr noch aber ihr klarer Blick in die Zukunft. Und das Selbstbewusstsein, dass sie es sind, die den an so vielen Stellen notwendigen Wandel vorantreiben müssen. "Was ESG-Themen angeht, bringen die Jungen ein ganz neues Mindset mit. Das liegt daran, dass sie ganz anders aufgewachsen sind und somit eine andere Denkweise entwickelt haben: Sie legen Wert auf Nachhaltigkeit", sagt Student Dario Markoc. Dass sich besonders junge Proptechs dem Ziel verschrieben haben, emissionsärmer zu werden und gleichzeitig die Mieten bezahlbar zu halten, hält er nicht für einen Zufall. Ihnen gehe es darum, Prozesse zu entschlacken. Die 20-jährige Werkstudentin Léocadie Reimers hat einen anderen Aspekt besonders im Blick: Während ihre Kommilitonen fleißig mit Aktien handeln, ließen sie noch immer viel zu oft die Finger von Investments in Immobilien. Die Branche müsse daher neue Geschäftsmodelle und Zugänge entwickeln, um auch der jungen Generation das Investieren zu erleichtern.

Verantwortung schreckt die jungen Immobilienprofis nicht ab ? im Gegenteil. Lea Herrmanns baut den Colivinganbieter Poha House auf und hat festgestellt, welchen Einfluss die Immobilienwirtschaft ausüben kann, "allein schon aufgrund ihrer wirtschaftlichen Kraft und Größe". Was also wäre, fragt sie sich, wenn die Branche auf breiter Basis nachhaltigere Produkte nachfragen würde? Darauf hofft sie. Und darauf, dass die Immobilienwelt insgesamt bunter wird. Würde die Branche im nächsten Jahr ein wenig jünger und weiblicher, wäre das schon "ein Schritt in die richtige Richtung", davon ist sie überzeugt.

Einen natürlichen Zugang zum Digitalen

Den wünscht sich auch Portfoliomanagerin Laura Henninger im nächsten Jahr. Auch mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft. "Ich hoffe auf ein normales Jahr", sagt sie und schiebt noch nach: "Und dass die Leichtigkeit wiederkommt." Für die Immobilienbranche sieht sie sich und ihre Altergenossen als (An-)Treiber. Für sie stehen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Vordergrund.

Erwartungen an die neue Bundesregierung bringen sie alle mit. Gut, dass die nächste Generation hier ebenfalls mitredet. Kassem Taher Saleh ist der neue Obmann der Grünen für bau- und wohnpolitische Fragen und Bauingenieur. Er setzt auf einen ganzheitlichen Blick und will dafür einstehen, dass Wohnungs-, Bau-, Menschenrechts- und Klimapolitik Hand in Hand gehen.

Wer glaubt, dass unter 30-Jährige ausschließlich sorgenfrei und mit vielen Plänen durchs die Welt gehen, irrt gewaltig. Benedikt Rohletter wird etwas bang, wenn er das viele "billige" Geld sieht, das auf den Markt drängt. Auch durch Klima-Förderprogramme. Er mahnt an, hier das Gleichgewicht zu finden. Denn: "Energieeffizienz ist zusammen mit der Entwicklung neuer, ressourcenschonender Baustoffe sicher eine der derzeit wichtigsten Aufgaben der Branche." Die nächste Generation ist bereit Verantwortung zu tragen.



Robin Göckes

Früherer Projektentwickler Jürg E. Köllmann ist gestorben

Köpfe 08.03.2021
Der frühere Projektentwickler Jürg E. Köllmann ist Ende Februar im Alter von 80 Jahren gestorben. Das gab jetzt das Unternehmen Fibona bekannt. ... 

Der frühere Projektentwickler Jürg E. Köllmann ist Ende Februar im Alter von 80 Jahren gestorben. Das gab jetzt das Unternehmen Fibona bekannt.

Der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter und Vorstandsvorsitzende der Köllmann AG, Jürg E. Köllmann, ist am 22. Februar gestorben. Das Projektentwicklungsunternehmen arbeitete sich bis in die späten 90er Jahre zu einem namhaften Spieler in der Immobilienbranche empor. Köllmann kooperierte damals eng mit dem Bauunternehmen Philipp Holzmann. Dessen Insolvenz brachte Köllmann allerdings in starke Bedrängnis, er musste sein Unternehmen umbauen. Daraus entstand das Wiesbadener Unternehmen Fibona, das vor allem am deutschen und europäischen Hotel- und Immobilienmarkt agiert.

Dunkle Wolken zogen sich ebenfalls im Rahmen der Ermittlungen zur Frankfurter Immobilienaffäre in den Anfängen der 2000er Jahre über Köllmann zusammen. Im Jahr 2011 belastete eine Verurteilung wegen Bestechung seinen beruflichen Werdegang. Vor Gericht ließ er verlauten, er wollte seine Laufbahn beenden.

"Besonders die Entwicklung der bis 2007 zum Unternehmen gehörenden Innside Hotels, deren erfolgreiche Veräußerung an die spanische Hotelgruppe Sol Meliá und die im Anschluss gegründeten und bis heute bestehenden Légère Hotels waren wesentliche Aufgaben seiner letzten Schaffensjahre", teilt Fibona mit. Zuletzt habe sich Köllmann auf die Rolle des Beiratsvorsitzenden konzentriert und als Berater und Mentor seines Sohnes Sven J. Köllmann das Unternehmen unterstützt.

Anke Pipke

6,5% mehr Geld für Immobilienvorstände

Die Vorstände aus der Untersuchungsgruppe Wohnungswirtschaft/Immobilien bekamen 2016 im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 6,5%.

Die Vorstände aus der Untersuchungsgruppe Wohnungswirtschaft/Immobilien bekamen 2016 im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 6,5%.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Artenex

Karriere 06.03.2018
Vorstände von Wohnungs- und Immobilienunternehmen verdienten im Jahr 2016 im Schnitt 318.900 Euro. Jedenfalls, wenn man die Immobilienunternehmen aus dem Dax, dem M- und SDax weglässt. ... 

Vorstände von Wohnungs- und Immobilienunternehmen verdienten im Jahr 2016 im Schnitt 318.900 Euro. Jedenfalls, wenn man die Immobilienunternehmen aus dem Dax, dem M- und SDax weglässt. Das geht aus der aktuellen Vergütungsstudie Vorstand - Vergütung nach Höhe & Struktur der Personalberatung Kienbaum hervor.

Für die Studie wurden die Geschäftsberichte von insgesamt 1.102 deutschen Unternehmen aus allen möglichen Branchen nach Gehaltsdaten durchforstet. Bei diesen Unternehmen handelte es sich vor allem um Aktiengesellschaften. Daneben wurden auch große Unternehmen anderer Rechtsformen, z.B. GmbHs, berücksichtigt, wenn sie im Geschäftsjahr 2016 - bzw. 2015/2016 oder 2016/2017 - mehr als 250 Mio. Euro umgesetzt oder mindestens 1.000 Mitarbeiter beschäftigt hatten. Ausdrücklich ausgeklammert wurden für die Studie u.a. alle Unternehmen aus den Börsensegmenten Dax, MDax und SDax. Deren Gehälter im Berichtsjahr 2016 werden für eine separate Studie ausgewertet.

Vor allem die variable Vergütung legte zu

Der besagte Durchschnittswert von 318.900 Euro in der Gruppe Wohnungswirtschaft/Immobilien bezieht sich auf 38 Unternehmen. Insgesamt tauchen in der Studie in der Kategorie Wohnungswirtschaft/Immobilie 43 Unternehmen auf, doch für fünf von ihnen liegen keine Vergleichsdaten für das Vorjahr vor. Darunter befinden sich u.a. viele Wohnungsbaugesellschaften wie ABG Frankfurt Holding, Saga aus Hamburg, GAG aus Köln oder Gewobag aus Berlin, Gewerbeimmobilien-AGs wie Demire sowie Bauträger bzw. Projektentwickler wie CD Deutsche Eigenheim oder Isaria Wohnbau.

Im Jahr 2015 hatten die Vorstände der Gesellschaften, für die Vergleichsdaten vorliegen, pro Kopf noch 302.100 Euro erhalten. Der von Kienbaum für 2016 errechnete Wert bedeutet also eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 6,5% (berechnet auf Grundlage der Einzelwerte). Die Personalberatung führt dies vor allem auf einen Anstieg bei der variablen Vergütung zurück.

Große und kleine Unternehmen in einem Topf

Das Feld ist sehr heterogen: So reicht die Zahl der Mitarbeiter von einigen wenigen Köpfen bis zu mehr als 900 Leuten. Beim Jahresumsatz reicht die Bandbreite von ein paar Milliönchen bis zu einer knappen Milliarde. Und der Jahresüberschuss erstreckt sich von einem Fehlbetrag von 144 Mio. Euro bis zu einem Plus von 150 Mio. Euro.

Verianos, Gateway, Hahn und Eyemaxx mit den höchsten Steigerungsraten

Die Gesamtdirektvergütung des Vorstands bewegte sich pro Kopf zwischen 72.000 Euro und 1,3 Mio. Euro. Die drei Immobilienunternehmen mit den höchsten Steigerungsraten bei der Vorstandsvergütung sind in dieser Reihenfolge: Verianos Real Estate, Gateway Real Estate sowie an dritter Stelle gemeinsam Hahn-Immobilien und Eyemaxx Real Estate. Unternehmensnamen nebst konkreter Zahlen will die Personalberatung nicht veröffentlicht sehen, doch so viel sei verraten: Bei drei dieser Unternehmen verdienten der Vorstand bzw. die Vorstände im Schnitt (deutlich) mehr als die genannten rund 319.000 Euro, ein Unternehmen unterschreitet diesen Wert.

Gehaltsplus von nur 3,5% über alle Branchen hinweg

Über alle Branchen hinweg kassierte ein Vorstand durchschnittlich 451.000 Euro, weit mehr also als in den Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Das Plus im gesamten Teilnehmerfeld fiel mit 3,5% allerdings deutlich niedriger aus. Am besten verdienten Vorstände aus der Automobilindustrie: Sie erhielten im Schnitt 1,1 Mio. Euro.

Die von Kienbaum zugrunde gelegte Gesamtdirektvergütung pro Kopf enthält das fixe Grundgehalt sowie variable Vergütungsbestandteile - allerdings ausschließlich solche, die den Vorständen schon zugeflossen sind, nicht aber lediglich gewährte Vergütungskomponenten. Das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden wurde für die Analyse mit dem Gehalt bzw. den Gehältern (möglicher) weiterer Vorstandsmitglieder addiert. Dann wurde ein Pro-Kopf-Wert gebildet.

Harald Thomeczek