Schon 2014 trat der Facility-Management-Verband Gefma an, einen Lehrberuf FM zu etablieren. Gegenwind aus dem Handwerk vereitelte im ersten Anlauf die Bemühungen. Der zweite Versuch, einen bestehenden Beruf um FM-Inhalte zu erweitern, scheiterte ebenfalls. Nun hat sich der Verband der Unterstützung von Dienstleistern und Nutzern versichert - und bläst zum Angriff.

Es gibt diverse FM-Studiengänge und berufsbegleitende Angebote für eine FM-spezifische Weiterbildung. Nur einen Ausbildungsberuf an der Basis, den gibt es nicht. FM-Dienstleister bilden z.B. Elektroniker und Mechatroniker, Bürokaufleute und Fachinformatiker, Anlagenmechaniker und Gebäudereiniger aus. Doch all diese Berufe zielen nur auf einzelne Gewerke und einzelne Phasen des Lebenszyklus einer Immobilie ab, meist auf Planung und Errichtung und nicht etwa den Betrieb.

"Wir wollen keine anderen Berufe überflüssig machen. Natürlich werden wir immer auch Spezialisten für die einzelnen Gewerke brauchen - aber den Generalisten, den Servicemann vor Ort, der übergreifend agieren kann, den brauchen wir eben auch", sagt Markus Lehmann, der an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen FM lehrt und bei der Gefma den Arbeitskreis Bildung und Wissen leitet. Lehmann schwebt ein Lehrberuf vor, der ein großes technisches Know-how mit kaufmännischen Grundkenntnissen vereint. Serviceorientierung, Soft Skills, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie Digitalisierung sollen ebenfalls nicht zu kurz kommen. Ein Katalog mit Lehrinhalten ist längst zusammengestellt.

Wer einen neuen Beruf etablieren will, stößt nicht selten auf Gegenwind. Schließlich wird der Azubi-Kuchen nicht größer. Die Angst, ein FM-Lehrberuf könnte die Nachwuchssorgen von Handwerksbetrieben noch vergrößern, ging um. "Uns wurde geraten, in einen bestehenden, wenig gefragten Beruf einzusteigen, den Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme", erzählt Lehmann. Die Idee: weniger Elektronik, mehr Gebäude. Auf diese Weise, glaubt Lehmann, hätten beide Seiten profitieren können. Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie spielte aber nicht mit.

So nimmt der FM-Verband mit Hilfe des Bundesinstituts für Berufsbildung nun den dritten Anlauf. Schließlich befand auch das Bundeswirtschaftsministerium, dem die Gefma letztes Jahr ihr Ansinnen vortrug, sinngemäß: "Macht doch einen eigenen Beruf!" Um mit geballter Kraft agieren zu können, rief die Gefma im August FM-Anbieter und -Anwender zur Unterstützung auf. "Nach dem Gegenwind aus dem Handwerk haben wir viel Rückenwind bekommen", erzählt Gefma-Geschäftsführer Johannes Bungart. Er berichtet von ungefähr 50 Rückmeldungen von Dienstleistern und Nutzern, auch aus dem öffentlichen Bereich.

Einer der Unterstützer ist Horst Uhl, Leiter standortübergreifendes Energie- und Facility-Management bei Daimler Buses/EvoBus. "Wer die Lünendonk-Studie eingesehen hat", holt Uhl aus, "wird klar erkennen können, dass mit dem Facility-Management recht still und leise ein sehr großer und bedeutender Wirtschaftszweig im Dienstleistungsbereich entstanden ist. Bedenkt man, dass viele Kapitalanleger gerade ihre Rettung in Immobilien suchen, sollte man sich auch strategische Gedanken machen, wie der Werterhalt dieser Investitionen gesichert werden kann." Eine Antwort hat Uhl auch parat: "FM! Daher macht es nur Sinn, jungen Menschen früh die Möglichkeit zu geben, diesen Weg möglichst professionell einzuschlagen."

Einer der Dienstleister, die die Gefma an ihrer Seite weiß, ist Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS): "Wir unterstützen die Initiative zur Implementierung eines neuen Ausbildungsberufs im FM sehr gerne", sagt Renate Vorbeck, Leiterin Berufliche Erstausbildung bei Strabag PFS. "Die vom Verband erarbeiteten Voraussetzungen für das neue Berufsbild werden leider von den Handwerksverbänden abgelehnt. Aus diesem Grund ist diese Initiative ein unbedingtes Muss, um das entwickelte Berufsbild für die FM-Branche in den Wirkbetrieb zu bekommen."

Bungart weiß, dass ein steiniger Weg vor ihm liegt: "Den Kampf um Lehrlinge kann man auch formaljuristisch führen." Er ist trotzdem zuversichtlich, "dass wir das hinbekommen". Als Nächstes wird die Gefma beim Kuratorium der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung, das die Interessen der Wirtschaft in der beruflichen Bildung vertritt, einen Antrag auf die "Initiierung eines Neuordnungsverfahrens" stellen. Dann werden alle betroffenen Verbände - also auch das Handwerk - und die Arbeitnehmerseite gehört. Gelingt der Durchbruch, dürften die ersten FM-Azubis frühestens in zwei bis drei Jahren mit ihrer Lehre beginnen: Die Ausarbeitung einer Ausbildungsordnung durch den Bund, eines Rahmenlehrplans durch die Kultusministerkonferenz sowie von konkreteren, je eigenen Lehrplänen durch die Bundesländer kosten Zeit. Und Berufsschulen müssen auch noch gefunden werden.

Dirk Brandt ist in die Geschäftsführung von Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS) berufen worden und wird künftig den Bereich Facility-Management leiten. Bislang war er Bereichsleiter für Technisches Facility Management in der Zentrale des Unternehmens. Davor war er bis Ende 2013 als Geschäftsführer und Mitglied der Geschäftsleitung in der Immobiliengruppe der Deutschen Telekom tätig gewesen. Brandt tritt zum 1. Juli dieses Jahres die Nachfolge von Wilfried Schmahl (59) an.

Schmahl hatte seinen in diesem Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängert und scheidet zum 30. Juni 2014 aus. Er ist seit 18 Jahren für das Unternehmen tätig und gehört seit dem Jahr 2000 der Geschäftsführung an. Diese setzte sich nach seinem Ausscheiden aus Dr. Ludwig Steinbauer (Vorsitzender), Dr. Jörg Rosdücher, (Arbeitsdirektor, Real Estate Management und Infrastrukturelles Facility Management), Martin Schenk (Finanzen, Controlling, M&A, Key-Account-Management und IT) sowie Dirk Brandt zusammen.

Volkhard Splitt ist in die Geschäftsführung von BAM Immobilien-Dienstleistungen, Stuttgart, berufen worden. Seit dem 7. Februar dieses Jahres führt er gemeinsam mit Michael Hager und Dr. Henric Hahr das Unternehmen. Splitt war seit Mai 2013 als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung bei dem FM-Dienstleister tätig. Zuvor war er beim Strabag-Konzern beschäftigt gewesen.

Mehrere Immobilienunternehmen konnten bei der Focus-Umfrage als Arbeitgeber punkten.

Im Branchen-Ranking der besten Arbeitgeber, die die Zeitschrift Focus ermittelt hat, haben auch mehrere Immobilienunternehmen in der Sparte Dienstleistungen vordere Plätze belegt: Das Maklerhaus Engel & Völkers eroberte Platz zwei (6.991 Punkte), der FM-Dienstleister Piepenbrock sicherte sich Platz vier (6.818 Punkte) im Gesamtranking der Dienstleistungsunternehmen.

Das Ranking basiert auf einer Internetbefragung von 12.000 Arbeitnehmern. Zudem haben 7.700 Mitglieder des Netzwerkes Xing ihre Stimme abgegeben und 23.200 Bewertungen von der Unternehmensbewertungsplattform Kununu flossen in das Ranking ein. Berücksichtigt wurden ausgewählte Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten. Insgesamt konnten Arbeitgeber 10.000 Punkte erreichen.

Auch das Wohnungsunternehmen LEG Immobilien (Platz 7; 6.762 Punkte), Strabag Deutschland (Platz 12; 6.410 Punkte), Corpus Sireo (Platz 19; 6.238 Punkte ), Bilfinger (Platz 24; 5.997 Punkte) und Gegenbauer (Platz 31; 5.645 Punkte) waren unter den Top 33 der Dienstleistungsbranche vertreten.

Oliver Stumm (46) wechselt von IVG Immobilien zu Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS). Bei dem Frankfurter Immobiliendienstleister wird er zum 15. Oktober die Leitung der Unternehmenskommunikation und die Leitung des Bereichs Marketing/Vertrieb Property Companies übernehmen.

Stumm kommt von der Bonner IVG Immobilien, wo er seit 15. März 2012 als Leiter Media Relations & Marketing für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. Davor leitete er den Bereich Kommunikation und Presse sowie das Tourismus- und Kongressmarketing bei der HA Hessen Agentur, Wiesbaden.

Hans-Joachim Rühlig (64), seit sieben Jahren Mitglied im Vorstand von Ed. Züblin, wird zum Jahresende 2013 in den Ruhestand gehen. Zu seinem Nachfolger wurde Ulrich Weinmann (55) bestimmt, der zum 1. Januar 2014 in den Vorstand eintreten wird. Weinmann ist als Unternehmensbereichsleiter für das Russland-Geschäft des Strabag-Konzerns zuständig.

2001 war er zunächst als kaufmännischer Geschäftsführer zu Züblin International gewechselt. Dem Vorstand von Ed. Züblin werden ab kommenden Jahr neben Weinmann weiterhin Jörn Beckmann, Olaf Demuth, Karl-Heinz Müller, Klaus Pöllath, Edgar Schömig und Dr. Alexander Tesche angehören.

Gunnar Baldamus (55) ist zum Leiter der Region Nord-Ost bei Cofely Deutschland, Köln, berufen worden. Gemeinsam mit Mathias Jessen leitet er die Region als Doppelspitze. Während Baldamus für den Bereich Facility Services zuständig ist, betreut Jessen das Geschäftsfeld Anlagentechnik. Vor seinem Wechsel hatte Baldamus bei Strabag Property & Facility Services die Region Ost geleitet und verschiedene Führungsaufgaben für die Deutsche Telekom Immobilien Service übernommen.

Dr. Florian Stetter wird zum 30. Juni aus der Geschäftsführung der Strabag Property and Facility Services, Frankfurt am Main, ausscheiden. Seit 2000 war er als Geschäftsführer von DeTeImmobilien für die Bereiche Finanzen und Controlling, IT und Einkauf zuständig und nach dem Verkauf des Unternehmens an Strabag für die Bereiche Real Estate Management, Key Account Management für die Deutsche Telekom und IT. Stetters Aufgaben übernehmen künftig die Geschäftsführer Dr. Jörg Rosdücher und Martin Schenk. Mit dem Weggang von Stetter verkleinert sich das Führungsteam, dem neben Rosdücher und Schenk weiterhin Ludwig Steinbauer (Vorsitzender) und Wilfried Schmahl (Facility Management) angehören.