Karriere-News

Ihre gewählten Filter:

Signa bekommt jetzt angeblich doch noch Zugriff auf Kaufhof

Kaufhof, Karstadt und Karstadt Sport sollen offenbar in einem gemeinsamen Unternehmen zusammenfinden.

Kaufhof, Karstadt und Karstadt Sport sollen offenbar in einem gemeinsamen Unternehmen zusammenfinden.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 05.07.2018
Der österreichische Immobilieninvestor und Karstadt-Eigentümer René Benko scheint bei dem Ansinnen, Zugriff auf die Warenhauskette Kaufhof und von ihr bespielte Immobilien zu bekommen, ... 

Der österreichische Immobilieninvestor und Karstadt-Eigentümer René Benko scheint bei dem Ansinnen, Zugriff auf die Warenhauskette Kaufhof und von ihr bespielte Immobilien zu bekommen, endlich ans Ziel zu kommen.

Das Magazin Wirtschaftswoche (Wiwo) jedenfalls berichtet, dass Benkos Firma Signa und der Eigentümer von Kaufhof, der kanadische Handelskonzern Hudson's Bay, vor zwei Tagen eine Absichtserklärung unterschrieben haben. Der Inhalt: Kaufhof, Karstadt und Karstadt Sport sollen in einem gemeinsamen Unternehmen zusammenfinden. Signa soll die knappe Mehrheit am Gemeinschaftsunternehmen halten, das Karstadt-Management den Hut im operativen Geschäft auf haben.

Knappe Mehrheit am Joint Venture, die Hälfte an den Immobilien

Die zwischen Signa und Hudson's Bay geschlossene Vereinbarung sehe außerdem vor, dass sich Benkos Unternehmen je zur Hälfte an zwei Immobilienpaketen mit Kaufhof-Häusern beteiligt. Das soll Signa gut 800 Mio. Euro kosten. Hudson's Bay hält über die Gesellschaft HBS Global Properties 41 an Kaufhof vermietete Immobilien.

Weitere 100 Mio. Euro soll Signa laut Bericht im Zuge einer Verschmelzung beider Warenhausketten an Hudson's Bay abführen. Bei seinem dritten Anlauf im Herbst 2017 bot Benko angeblich rund 3 Mrd. Euro für Kaufhof. Allein die Kaufhof-Immobilien sollen dabei mit 2,6 Mrd. Euro bewertet worden sein.

Kein Kahlschlag

Kaufhof betreibt 96 Filialen in Deutschland, Karstadt kommt auf 82 Warenhäuser. Ein Kahlschlag droht nach der avisierten Eheschließung anscheinend trotz vieler Doppelstandorte nicht: Der Wiwo zufolge stehen nur etwa 15 Filialen zur Disposition. In anderen Berichten ist die Rede davon, dass wohl nur drei bis fünf Filialen tatsächlich geschlossen werden könnten. Die Beteiligten selbst zogen es bis dato vor, auf Anfragen nicht zu reagieren.

Harald Thomeczek

Ex-Boss von Rewe bei Signa im Gespräch

Dieter Berninghaus (r.) mit Migros-Chef Dieter Bolliger und Depot-Geschäftsführer Hans-Dieter Christ (Mitte).

Dieter Berninghaus (r.) mit Migros-Chef Dieter Bolliger und Depot-Geschäftsführer Hans-Dieter Christ (Mitte).

Bild: Ute Schmidt/bildfolio

Köpfe 07.04.2016
René Benko scheint es mit dem Handel ernst zu meinen. Seine Signa-Gruppe holt angeblich Dieter Berninghaus, einen Top-Manager der Schweizer Migros-Gruppe. Der gebürtige Deutsche ... 

René Benko scheint es mit dem Handel ernst zu meinen. Seine Signa-Gruppe holt angeblich Dieter Berninghaus, einen Top-Manager der Schweizer Migros-Gruppe. Der gebürtige Deutsche Berninghaus stand auch einmal fünf Monate lang an der Spitze des Rewe-Konzerns.

Ich hatte immer die Gabe, die besten Leute für mich zu begeistern." So hat Signa-Gründer René Benko einmal das Geheimnis seines Erfolgs erklärt.

Demnächst verstärkt sich seine Firma offenbar mit einem prominenten Manager aus dem deutschen und schweizerischen Einzelhandel. Wie das Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz berichtet, wechselt Dieter Berninghaus, derzeit noch Mitglied der Generaldirektion des Migros Genossenschaftsbundes, zu Signa. Dem Blatt zufolge soll Berninghaus Benko an der Spitze des Signa-Beirats nachfolgen. Dieses 13-köpfige Gremium, besetzt u.a. mit Signa-Investoren, thront über den operativen Gesellschaften der Gruppe. Ein Dementi gibt es weder von Berninghaus noch von Signa. Ein Signa-Sprecher erklärte auf Anfrage: "Wir kommentieren keine Gerüchte."

Signa hat unlängst gegenüber der Immobilien Zeitung angekündigt, dass die Handelssparte des Unternehmens in einigen Jahren für zehn Milliarden Euro Umsatz stehen solle (siehe "Signa hat große Pläne und sucht einen Immobilienvorstand", www.iz.de, 29. Februar 2016). Derzeit besteht Signa Retail im Wesentlichen aus der Warenhauskette Karstadt und einer 51%-Beteiligung an der KaDeWe Group, was in etwa einem Umsatz von 3 Mrd. Euro entspricht. Die Personalie Berninghaus könnte darauf hindeuten, dass es der Immobilienprofi Benko mit dem Einzelhandel tatsächlich ernst meint.

Berninghaus hat trotz seiner erst 51 Jahre ein an Höhen und Tiefen reiches Berufsleben hinter sich. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler war ein Shootingstar im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und schaffte es nach einigen Jahren bei Metro 2001 in den Rewe-Vorstand, dessen Vorsitz er 2004 im Alter von 38 Jahren übernahm. Auf dem Chefposten des zweitgrößten deutschen LEH-Konzerns konnte er sich allerdings nur fünf Monate halten. 2007 wechselte er in die Schweiz zum Lebensmitteldiscounter Denner, der ein Jahr später von Migros gekauft wurde. Dort führt er seit 2008 das Department Handel. Beim Schweizer Handelsriesen machte sich Berninghaus, wie es in einer Mitteilung von Migros heißt, um den Discounter Denner, die Convenience-Schiene Migrolino und die "digitale Transformation" verdient. Berninghaus ist gebürtiger Deutscher, hat aber die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.

Unerwähnt lässt Migros in seiner Würdigung das Kapitel Das Depot. Berninghaus war es, der, glaubt man einem Bericht der Schweizer Illustrierten von 2009, mit einem Anruf bei Depot-Inhaber Christian Gries die Übernahme des Deko-Filialisten durch Migros einfädelte. Laut letzter veröffentlichter Bilanz verbuchte die Ladenkette 2014 einen Konzernjahresfehlbetrag von 26,5 Mio. Euro (2013: -42,4 Mio. Euro). Angesichts der aufgelaufenen Verluste verkündete Berninghaus im Februar 2014 eine zwölf bis 24 Monate dauernde Atempause für Das Depot (siehe dazu "Migros haut bei Depot die Bremse rein", IZ 8/14).

Christoph von Schwanenflug

Stühlerücken im Management

Köpfe 08.01.2009
Die Finanzkrise schlägt sich nun auch in den Führungsetagen der Private-Equity-Häuser nieder, die in den vergangenen Jahren Milliarden u.a. in deutsche Immobilien investierten. Zum ... 

Die Finanzkrise schlägt sich nun auch in den Führungsetagen der Private-Equity-Häuser nieder, die in den vergangenen Jahren Milliarden u.a. in deutsche Immobilien investierten. Zum Jahreswechsel wurden zahlreiche Abgänge bzw. Wechsel bekannt.

So wird Matthias Moser, Deutschlandchef der Fortress Investment Group, Ende Juni seinen Posten räumen und sich nach eigenen Worten "einer Reihe privater Projekte widmen". Unter Mosers Führung hatte Fortress 2003 den Essener Wohnungskonzern Gagfah übernommen, ihn durch massive Zukäufe ausgebaut und schließlich Ende 2006 an die Börse gebracht. Außerdem wurde die ebenfalls börsennotierte Eurocastle mit Immobilienpaketen u.a. der Deutschen und der Dresdner Bank befüllt.

Ebenfalls kräftig eingekauft hatte die Fondsgesellschaft Whitehall der US-Bank Goldman Sachs. Diese übernahm unter anderem Immobilien des Karstadt-Konzerns sowie die landeseigene Wohnungsgesellschaft LEG NRW. Zum Jahresbeginn 2009 wechselte Sven Dahlmeyer, vormals als Managing Director bei Goldman Sachs für die Auswahl der Immobilieninvestments verantwortlich, als Chief Investment Officer zur Goldman-Tochtergesellschaft Archon Group Deutschland. Archon ist für das Servicing notleidender Kredite sowie für das Management der von Goldman erworbenen Objekte zuständig. In Deutschland hat der Konzern einem Bericht der Börsen-Zeitung zufolge einen Immobilienbestand von 15 Mrd. Euro aufgebaut.

Auch international gab es auf den Spitzenpositionen Abwanderungen. So hat Stuart Rothenberg, Chef der gesamten Immobilien-Investmentsparte bei Goldman Sachs Inc., nach 21 Jahren Firmenzugehörigkeit das Unternehmen Ende vergangenen Jahres verlassen. Er geht mit 45 Jahren in den Ruhestand. 2008 hatte der Goldman-Konzern mit seinen Immobilieninvestments einen Verlust von 949 Mio. USD verbucht.

Bei Morgan Stanley, in den letzten Jahren einer der aktivsten Immobilieninvestoren in Europa, steht im Januar der Abgang von John Carrafiell bevor. Dieser hatte sich bislang mit Sonny Kalsi den Job des Global Head of Real Estate geteilt. Künftig führt Kalsi den Immobilienbereich alleine; Carrafiell behält seine Posten in den Aufsichtsgremien der Multi Corporation und der DIC Asset AG. Auch bei Morgan Stanley war das Immobilienmanagement kein Goldesel: Der dazugehörige Geschäftsbereich Asset Management schrieb im Geschäftsjahr 2008 ein Minus von 1,8 Mrd. USD. (mol)

IZ